-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Regenwasserfilter mit einem Gehäuse, das mit einem horizontal verlaufenden seitlichen Zulauf, einem horizontal verlaufenden seitlichen Restwasserablauf für nicht gefiltertes Wasser und einem Filterwasserablauf für gefiltertes Wasser versehen ist, wobei an den Zulauf im Gehäuse ein horizontal verlaufender oberer Wasserlauf anschließt, der zum Restwasserablauf führt, und mit einem Sieb, dessen Siebfläche in horizontaler Richtung dem oberen Wasserlauf folgt.
-
Ein derartiger Regenwasserfilter ist in der
DE 199 42 240 C2 beschrieben. Der Zulauf und der Restwasserablauf liegen – bezogen auf die Einbaulage des Regenwasserfilters – auf gleicher Höhe. Sie sind über ein horizontal verlaufendes Siebrohr, das den oberen Wasserlauf bildet, miteinander verbunden. Es erstreckt sich über den Filterwasserablauf. Das Wasser strömt über den Zulauf in das eine Ende des Siebrohres ein, wobei ein Teil des Wassers schwerkraftbedingt durch die Maschen des Siebrohres dringt und zum Filterwasserablauf fließt, während der andere Teil das Siebrohr durchläuft und zum Restwasserablauf gelangt.
-
Da der Zulauf und der Restwasserablauf auf gleicher Höhe liegen, ist die Höhe des Gehäuses relativ gering. Daher kann es auch ohne weiteres in ein Einstiegsloch einer Zisterne eingebaut werden.
-
Allerdings hat diese Anordnung den Nachteil, dass insbesondere bei einem geringen Wasserdurchfluss die aufgefilterten Rückstände im Siebrohr liegen bleiben, die das Siebrohr nach und nach verstopfen, so dass es regelmäßig gereinigt werden muss.
-
Die Erfindung beruht somit auf der Aufgabe, einen Regenwasserfilter zu schaffen, der eine geringe Bauhöhe aufweist und der trotz eines geringen Versatzes zwischen dem Zulauf und dem Restwasserablauf selbstreinigend ist.
-
Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass der Restwasserablauf gegenüber dem Zulauf nach unten abgesetzt ist, dass sich unterhalb des oberen Wasserlaufs ein horizontal verlaufender unterer Wasserlauf befindet, der in den Restwasserablauf übergeht, und dass das Sieb so angeordnet ist, dass das von der Zulaufseite des Siebs ablaufende Wasser auf den unteren Wasserlauf und von dort in den Restwasserablauf gelangt.
-
Diese Anordnung hat den Vorteil, dass die Siebfläche im Wesentlichen senkrecht verläuft, so dass ausgesiebte Partikel aufgrund der auf sie wirkenden Schwerkraft leichter von der Siebfläche abgespült werden können, so dass das Sieb nur selten manuell gereinigt zu werden braucht.
-
Vorzugsweise wird der obere Wasserlauf von einem ringförmigen horizontal verlaufenden Wasserleitring gebildet, von dessen äußerem Rand ein Hauptsieb – sich nach oben erstreckend – absteht und dass der Zulauf tangential auf die Siebfläche des Hauptsiebs gerichtet ist. Durch den tangentialen Zulauf und die gekrümmte Ausführung des Hauptsiebes wirkt auf das auf den Wasserleitring strömende Wasser eine Fliehkraft, die das Wasser durch das Hauptsieb drückt. Der Wasserleitring sorgt dafür, dass der Wasserstrom sich nicht absenkt, sondern möglichst lange in Kontakt mit dem Hauptsieb bleibt.
-
Weiterhin ist vorgesehen, dass ein Hilfssieb vom inneren Rand des Wasserleitrings nach unten absteht und bis zum Boden des Gehäuses reicht, wobei die Bodenfläche den unteren Wasserlauf bildet, der in den Restwasserablauf übergeht.
-
Mit dem Hilfssieb wird das über den inneren Rand des Wasserleitringes strömende Wasser gefiltert. Da die Strömung des Wassers hauptsächlich nach unten gerichtet ist, treten keine Fliehkräfte mehr auf, so dass insbesondere dieses Hilfssieb als Adhäsionssieb ausgebildet sein sollte. Grundsätzlich kann aber auch das Hauptsieb von dieser Art sein.
-
Der Boden des Gehäuses bildet den unteren Wasserlauf. Damit das nicht gefilterte Wasser von dort in den Restwasserablauf abfließen kann, weist das Hilfssieb am Restwasserablauf eine Unterbrechung auf. Alternativ kann aber auch das Hilfssieb mittels eines Siphons unterhalb des Hilfssiebs umgangen werden.
-
Auch der Wasserleitring weist am Restwasserablauf eine Unterbrechung auf, wobei die gegenüberliegenden Enden des Wasserleitrings mit bis zum Boden reichenden Kappen versehen sind, die eine Hinterströmung des Hilfssiebes mit nicht gefiltertem Wasser verhindern. In der vorerwähnten Alternativausführung ist der Wasserleitring durchgehend ausgeführt.
-
Um den Regenwasserfilter zum Reinigen leicht demontieren zu können, sieht die Erfindung vor, dass die beiden Siebe und der Wasserleitring einen Einsatz bilden und dass am Boden ein umlaufender Steg mit einer Aufnahmenut ausgebildet ist, in die der untere Rand des Hilfssiebes eingesteckt ist.
-
Im Folgenden soll anhand eines Ausführungsbeispieles die Erfindung näher erläutert werden. Dazu zeigen:
-
1 eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Regenwasserfilters aus einer Sicht von oben,
-
2 einen Längsschnitt entlang der Linie II-II der 1 und
-
3 eine perspektivische Darstellung eines Einsatzes für den Regenwasserfilter.
-
Es wird zunächst auf die 1 Bezug genommen.
-
Der Regenwasserfilter besteht aus einem topfförmigen Gehäuse 1 mit einer einen Hohlzylinder bildenden Wand 2 und einem den Hohlzylinder nach unten abschließenden Boden 3. Die obere Seite des Hohlzylinders wird von einem hier nicht dargestellten Deckel verschlossen.
-
In der Wand befindet sich gegenüber liegend und unmittelbar oberhalb des Bodens 3 ein Restwasserablauf 4 und ein Filterwasserablauf 5. Ihre Achsen sind jeweils auf das Zentrum des Gehäuses gerichtet.
-
Der Zulauf 6 erfolgt über ein Rohr, das tangential auf halber Höhe in eine Einmündungsöffnung 7 in der Wand 2 einmündet. Das Rohr des Zulaufs 6 verläuft parallel zum Restwasserablauf 4 und ist dabei sowohl seitlich als auch in der Höhe versetzt gegenüber dem Restwasserablauf 4.
-
Der innere Aufbau des Regenwasserfilters wird im Folgenden anhand der 2 dargestellt.
-
Oberhalb des Restwasserablaufes 4 bzw. des Filterwasserablaufes 5 befindet sich ein umlaufender Vorsprung 8, der von der Wand 2 nach innen absteht. Der Vorsprung 8 dient zum Tragen eines Einsatzes 9, der in der 3 dargestellt ist und dessen Aufbau im Folgenden auch in Bezug auf 3 näher erläutert werden soll.
-
Der Einsatz 9 besitzt einen Tragring 10, der im eingebauten Zustand des Einsatzes 9 auf dem Vorsprung 8 aufliegt.
-
Unterhalb des Tragringes 10 befindet sich nach innen versetzt ein Wasserleitring 11, der allerdings nicht vollständig geschlossen ist, sondern im Bereich des Restwasserablaufes 4 unterbrochen ist.
-
Dieser Wasserleitring 11 dient als oberer Wasserlauf. Er befindet sich daher unterhalb der Einmündungsöffnung 7 des Zulaufes 6, so dass Wasser, das aus der Einmündungsöffnung 7 tangential in das Gehäuse 1 einströmt, auf den Wasserleitring 11 weitergeführt wird. Zwischen dem Tragring 10 und dem Wasserleitring 11 erstreckt sich vertikal ein der Krümmung der Ringe 10, 11 folgendes Hauptsieb 12, das, in Umfangsrichtung betrachtet, an der Einmündungsöffnung 7 beginnt und am Restwasserablauf 4 endet.
-
Der Zulaufbereich am Anfang des Hauptsiebes 12 ist so geführt, dass er – sobald der Einsatz in das Gehäuse eingesetzt worden ist – im Anschluss an die Einmündungsöffnung an der Innenseite der Wand 2 anliegt. Wasser, das durch die Einmündungsöffnung 7 in das Gehäuse 1 gelangt, strömt somit gegen die innere Fläche des Hauptsiebes 12 und wird aufgrund der durch die tangentiale Einströmung und durch die Krümmung des Hauptsiebes 12 bewirkten Fliehkräfte umlaufend gegen die Innenseite des Hauptsiebes 12 gedrückt. Eine zu schnelle Absenkung des Wasserstromes wird durch den Wasserleitring 11 verhindert. Trotzdem wird es sich nicht ganz verhindern lassen, dass ein Teil des Wasserstroms über die innere Kante des Wasserleitrings 11 abfließt.
-
Um auch dieses Wasser noch filtern zu können, befindet sich zwischen dem Boden 3 und dem Wasserleitring 11 ein Hilfssieb 13, das vom Boden 3 bis zur Innenkante des weiteren Wasserleitrings 11 reicht.
-
Der Boden 3 bildet im Sinne der Erfindung den unteren Wasserlauf. Dieser steht nämlich durch eine Unterbrechung 14 im Wasserleitring 11 und dem Hilfssieb 13 mit dem Restwasserablauf 4 in Verbindung.
-
Durch die stufenförmige Ausformung des Einsatzes 9 bildet sich hinter den Sieben 12, 13 ein ringförmiger Sammelraum 15, der mit dem Filterwasserablauf 7 in Verbindung steht.
-
Um zu verhindern, dass nicht gefiltertes Wasser, das sich innerhalb des Hilfssiebes 13 auf dem Boden 3 sammelt, bevor es über den Restwasserablauf 4 abfließt, in den Sammelraum 15 gelangen kann, sind die der Unterbrechung gegenüberliegen Enden des Wasserleitringes 11 mit Kappen 16, 17 versehen, die bis zum Boden 3 reichen und somit den Zufluss zum Sammelraum 15 verschließen. Die Kappe 16, die sich – bezogen auf die Strömungsrichtung des Wassers auf den Wasserleitring 11 – am Anfang des Wasserleitringes 11 befindet, ist als Prallplatte für das vom Ende des Wasserleitringes 11 abströmenden Wassers ausgeführt und erstreckt sich dazu nach oben über den Wasserleitring 11 hinaus.
-
Zum Fixieren des Hilfssiebes 13 befindet sich am Boden 3 ein umlaufender Steg 18 mit einer Aufnahmenut 19 in seinem oberen Rand, in der der untere Rand des Hilfssiebes 13 wasserdicht eingesteckt ist.
-
Der Regenwasserfilter arbeitet wie folgt: Zu filterndes Wasser strömt über den tangential angeordneten Zulauf 6 in das Gehäuse 1 ein, wird gegen das Hauptsieb 12 geleitet und folgt dessen bogenförmigem Verlauf bis zum Restwasserablauf 4, wobei es teilweise wegen der dabei auftretenden Fliehkräfte durch das Hauptsieb 12 gedrückt wird. Am Ende des Ringes 11 ergießt sich der Rest über die dortige Kappe 18 auf den Boden 3.
-
Der Wasserleitring 11 dient als oberer Wasserlauf und hält den Wasserstrom möglichst auf Höhe des Hauptsiebes 12.
-
Die Schwerkraft wird den Wasserstrom allerdings nach unten drücken. Dadurch fließt ein Teil des Stromes über die innere Kante des Wasserleitringes 11 weiter nach unten und wird dort nochmals durch das Hilfssieb 13, das insbesondere als Adhäsionssieb ausgebildet ist, in den Sammelraum 15 gesogen.
-
Ein Adhäsionssieb unterscheidet sich von einem Schwerkraftsieb dadurch, dass das Wasser nicht aufgrund seines Gewichts durch das Sieb gedrückt wird, sondern aufgrund von Adhäsionskräften. Dazu ist das Sieb zweilagig ausgeführt, so dass die zweite, auf der Durchtrittsseite der ersten Lage sich befindenden Lage Adhäsionskräfte aufbaut, die das Wasser durch die erste Lage ziehen.
-
Das an den Sieben 12, 13 gefilterte Wasser gelangt in den Sammelraum 15 und fließt von dort in den Filterwasserablauf 5. Das nicht gefilterte Restwasser sammelt sich im Zentrum des Bodens 3 und fließt von dort in den Restwasserablauf 4.
-
In einer nicht dargestellten Ausführung sind die beiden Siebe 12, 13 und der Wasserleitring 11 durchgehend ausgeführt, bilden also jeweils einen geschlossenen Ring. Damit das Restwasser, das sich auf dem Boden 3 im Zentrum des Gehäuses 1 sammelt, abfließen kann, verläuft unterhalb des Bodens 3 und des Hilfssiebes 13 ein als Siphon wirkender Kanal zum Restwasserablauf 4.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gehäuse
- 2
- Wand
- 3
- Boden
- 4
- Restwasserablauf
- 5
- Filterwasserablauf
- 6
- Zulauf
- 7
- Einmündungsöffnung
- 8
- Vorsprung
- 9
- Einsatz
- 10
- Tragring
- 11
- Wasserleitring
- 12
- Hauptsieb
- 13
- Hilfssieb
- 14
- Unterbrechung
- 15
- Sammelraum
- 16
- Kappe, Prallplatte
- 17
- Kappe
- 18
- Steg
- 19
- Aufnahmenut
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-