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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bearbeitung der Kalkschale von Bruteiern.
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In der industriellen Geflügelproduktion werden Bruteier von Legehennenlinien oder Geflügelmastlinien zu Beginn des Brutprozesses in so genannten Bruthorden eingelegt, wobei die Eier derart platziert werden, dass der stumpfe Pol des Eies und somit die im Ei befindliche Luftkammer nach oben gerichtet sind. Der etwas spitzere Pol des ovalen Eies ist dabei nach unten gerichtet. Anschließend werden die Bruthorden zunächst in einen Hordenwagen oder in Hordenregalen in den Brutschrank eingebracht. Nach einer zeitlich vorgegebenen Vorbrut werden die Bruteier dann auf so genannte Schlupfhorden zum Schlüpfen der Küken umgelagert.
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Im Allgemeinen richtet sich vor dem Schlupf nach etwa 21 Tagen Brutzeit das entwickelte Kücken innerhalb des Eies so aus, dass sein Kopf in die Nähe der Luftkammer am stumpfen Pol des Eies zu liegen kommt. Nach dem Durchstoßen der inneren Kammermembran perforiert das Küken mit Hilfe seines so genannten Eizahns, auch Eischwiele genannt, im Eiinneren die äußere Schalenmembran sowie die harte Kalkschale.
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Nach einer Phase von einigen Stunden beginnt das Küken sich zu drehen, meistens entgegen des Uhrzeigersinns und ritzt die Kalkschale im Bereich um den stumpfen Pol mit Hilfe des Eizahns rundherum auf, so dass an der rundum ausgebildeten Ritzstelle die Dicke der Kalkschale wesentlich verringert wird. Die entstandene Ritzstelle des Kükens liegt weitgehend im Bereich der Anbindung der Kammermembran an das Innere der Kalkschale. Durch Drücken und Heben des Nackens wird durch das Küken der entstandene Deckel schließlich abgesprengt.
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Je nach Konstitution des Kükens und in Abhängigkeit von der Beschaffenheit der Kalkschale erstreckt sich der Schlupf über mehrere Stunden.
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Dabei sind folgende Probleme vorhanden:
Da das Küken zur Bewerkstelligung des beschriebenen Prozesses eine vergleichsweise enorme Leistung vollbringen muss und manche Küken diese Leistung nicht vollends zur rechten Zeit aufbringen können, kommt es während und im Nachgang des Schlupfes zu Verlusten in Form von sogenannten Steckenbleibern. Durch erhöhte Beanspruchung der Nackenmuskulatur bedingt, entwickeln die Küken im Nachgang des Schlupfes zudem eine starke Hypertrophie, was zu einer Erhöhung der Kükensterblichkeit führen kann. Das Problem hat insbesondere für Küken bestimmter Legehennenlinien eine entscheidende Bedeutung, da hier auf hohe Kalkschalenqualität und Dicke selektiert wurde (Qualitätsmerkmal: Konsumei). Das Problem hat weiterhin Bedeutung für alle Geflügelarten mit sehr dicken und robusten Kalkschalen.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bearbeitung der Kalkschale von Bruteiern bereitzustellen, die derart geeignet ausgebildet sind, dass eine Schlupfunterstützung der Küken aller Geflügelarten erreicht werden kann und die Verluste durch Steckenbleiber vermindert werden. Außerdem soll die Schlupfzeit synchronisiert und wesentlich verringert werden.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 10 gelöst. Es wird ein Verfahren zur Bearbeitung der Kalkschale von Bruteiern, in denen sich Küken entwickeln,
gemäß dem Kennzeichenteil des Patentanspruchs 1 bereitgestellt,
bei dem zumindest mindestens ein Brutei detektiert wird und die Kalkschale des detektierten Bruteies mit einer vorgegebenen, vor dem Schlupf ausgeführten Schlupf-Sollbruchstelle zur Schlupfunterstützung des aus dem Brutei schlüpfenden Kükens versehen wird.
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Das Verfahren zur Bearbeitung der Kalkschale von Bruteiern kann dabei zumindest folgende Schritte umfassen
- – Zuführung der Bruteier mittels einer Zuführungseinrichtung,
- – Erfassung eines auf die Bruteier bezogenen Bereiches mittels einer Detektionseinrichtung und Umwandlung des erfassten, auf die gehalterten Bruteier bezogenen Bereiches in elektrische Daten,
- – Verarbeitung der umgewandelten elektrischen Bereichs-Daten zur Positionierung einer Bearbeitungseinrichtung zur Erzeugung einer Sollbruchstelle an einer für die Sollbruchstellenerzeugung vorgegebenen Position in Bezug auf den zu bearbeitenden Kalkschalenbereich des Bruteies,
- – Bearbeitung der Bruteier mittels der Bearbeitungseinrichtung zur Erzeugung einer Sollbruchstelle im Kalkschalenbereich,
- – Abführung der Bruteier mit der Sollbruchstelle mittels einer Abführungseinrichtung.
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Die Erzeugung der Schlupf-Sollbruchstelle im Kalkschalenbereich des stumpfen Pols stellt eine definierte, zielgerichtete Bearbeitung am Brutei dar, wobei die Ausgangspositionsbestimmung mittels einer Detektionseinrichtung erfolgt und die der Sollbruchstellen-Ausführung zugeordnete Endpositionierung des Bruteies, die zur Sollbruchstellen-Ausführung mit der zugehörigen Einstellpositionierung der Bearbeitungseinrichtung übereinstimmt, mittels des Einsatzes von in der Auswerteeinheit und Steuereinheit gespeicherten programmtechnischen Mitteln durchgeführt wird.
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Mit Hilfe eines Abstandssensors oder eines Triangulationssensors oder eines Streiflichtscanners kann ein dreidimensionales Oberflächenprofil der zugeführten Bruteier erzeugt und eine genaue Positionierung der Bearbeitungseinrichtung zur Erzeugung einer Sollbruchstelle an einer für die Sollbruchstellenerzeugung bevorzugten Position auf dem zu bearbeitenden Kalkschalenbereich des Bruteis erreicht werden.
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Es kann eine Einlage der Bruteier mittels der Transporteinrichtung an der Detektionseinrichtung und der Bearbeitungseinrichtung zur Erzeugung der Sollbruchstelle vorbeibewegt werden, wobei von der Detektionseinrichtung der der Detektioneinrichtung zugewandte Bereich des Bruteies eindimensional oder zweidimensional oder dreidimensional erfasst wird, wobei die Daten anschließend zur weiteren Verarbeitung in die Auswerte- und Steuereinheit über elektrische Verbindungsleitungen geleitet werden, wobei in der Auswerte- und Steuereinheit die erhaltenen räumlichen Daten oder die Eiabstandsdaten des Abstandssensors oder des Triangulationssensors mittels aktivierter programmtechnischer Mittel verarbeitet werden und die verarbeiteten erhaltenen Signale an die Bearbeitungseinrichrtung zur Erzeugung der Sollbruchstelle weitergeleitet werden.
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Die von außen durchgeführte Bearbeitung der harten Kalkschale des Bruteies kann auch mittels mechanischer, chemischer oder Wasserstrahl-Werkzeuge durchgeführt und die Sollbruchstelle kann in jedem vorgegebenen Kalkschalenbereich erzeugt werden.
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Die Vorrichtung zur Bearbeitung von Kalkschalen von Bruteiern, in denen sich Küken entwickeln, unter Einsatz des vorgenannten Verfahrens umfasst gemäß dem Kennzeichenteil des Patentanspruchs 10 zumindest
- – eine Transporteinrichtung, die zumindest zur Zuführung und Abführung mindestens eines Bruteies dient,
- – eine Detektionseinrichtung zur Erfassung eines Positionsbereiches mindestens eines Bruteies,
- – eine Auswerte- und Steuereinheit, die die Eipositionsdaten und die Positionsdaten einer Bearbeitungseinrichtung zur Erzeugung einer Sollbruchstelle aufnimmt und verarbeitet,
- – die Bearbeitungseinrichtung zur Erzeugung einer Sollbruchstelle in der Kalkschale, die zur Bearbeitung Bearbeitungssignale aus der Auswerte- und Steuereinheit erhält,
wobei nach der Bearbeitung der Kalkschale die Kalkschale eine ausgebildete Schlupf-Sollbruchstelle zur Unterstützung des Schlupfes der Küken aufweist.
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In der Vorrichtung kann der Transporteinrichtung wahlweise mindestens eine Einlage mit Bruteiern zugeordnet sein, in der die Bruteier gehaltert einsortiert sind.
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Die Detektionseinrichtung kann zur Erfassung eines auf die Bruteier bezogenen Bereiches aus der Einlage oder eines Positionsbereiches mindestens eines Bruteies in der Einlage dienen, wobei die Detektionseinrichtung eine Markierung der Einlage erfasst und wobei aus den festgelegten Abständen der Eiaufnahme-Ausbuchtungen der Einlage zueinander und zur Markierung der Einlage der Positionsbereich des jeweiligen Bruteies in der mit programmtechnischen Mitteln ausgerüsteten Auswerte- und Steuereinheit ermittelt werden können.
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Standardisierte oder auch vorab vermessene Einlagen mit konstanten Abständen für die Eieraufnahme erleichtern die Bestimmung der Positionsbereiche der einsortierten Bruteier insbesondere für die Detektionseinrichtungen, die nur auf die Erfassung der Einlage ausgerichtet sind.
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Andererseits kann die Detektionseinrichtung einen Sensor oder ein Sensor-Array wahlweise mit einem Abstandssensor oder einem Triangulationssensor umfassen, wobei Sensor oder ein Sensor-Array und/oder einer der beiden wahlweise beigefügten Sensoren die Positionsbereichsdaten des zugeführten Bruteies erfassen.
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Die Bearbeitungseinrichtung kann eine laser-optische Einrichtung sein, die mit ihrem Laserstrahl eine Perforation bzw. eine Schwächung der Kalkschale durchführt und die Sollbruchstelle ausbildet.
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Die Transporteinrichtung kann als Zuführungseinrichtung und als Abführungseinrichtung in durchgängiger Form ausgebildet sein.
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Zumindest ein als Detektionseinrichtung vorgesehener Sensor oder ein Sensor-Array oder ein Triangulationsscanner und die Bearbeitungseinrichtung zur Erzeugung der Sollbruchstelle können oberhalb der Transporteinrichtung sowie oberhalb der in der transportierten Horde/Einlage befindlichen Bruteier angeordnet sein.
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Die vorgegebene Bearbeitung der harten Kalkschale des Bruteies kann zum Beispiel mittels mechanischer oder laser-optischer oder chemischer Werkzeuge durchgeführt werden. Durch das Einbringen einer definierten Sollbruchstelle entsprechenden Musters kann die Festigkeit der Kalkschale gezielt beeinflusst werden.
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Da sich berührungsfrei arbeitende laser-optische Verfahren ideal in die Prozesse der Geflügelindustrie eingliedern lassen, wird vorzugsweise eine auf einem CO2-Laser bzw. einem Nd:YAG-Laser oder Er:YAG-Laser basierende Vorrichtung zur Bearbeitung der harten Kalkschale von Bruteiern eingesetzt. Andere Laserverfahren können auch eingesetzt werden.
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Folgende Vorteile können auftreten:
Neben einer Erhöhung des Schlupferfolges wird vor allem eine deutliche Senkung der Kükensterblichkeit erreicht. Zusätzlich kann es durch die Behandlung der Bruteier zu einer Synchronisation des Schlupfes der Küken einer Einlage und zu einer Reduzierung der mittleren Schlupfdauer im Brutbetrieb kommen.
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Die dem Küken zuteil gewordene Schlupfunterstützung besteht dann, dass mittels einer positionsgenauen Bearbeitung der harten Kalkschale der Bruteier neben der inneren Aktivität des entwickelten Kükens zumindest von außen mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zumindest eine Schlupf-Sollbruchstelle erzeugt werden kan, die gemeinsam mit der inneren rundum ausgelegten Ritzstelle des Kükens im Bereich der Anbindung der Kammermembran an das Eiinnere im Kalkschalenbereich weitgehend konform ausgebildet wird.
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Weiterbildungen und spezielle Ausgestaltungen des Verfahrens und der Vorrichtung werden in Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels mittels mehrerer Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bearbeitung von Kalkschalen von Bruteiern mit einer minimal ausgerüsteten Detektionseinrichtung im Bereich einer Einlage mit einsortierten Bruteiern,
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1a eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bearbeitung von Kalkschalen von Bruteiern mit einer sensoraufgerüsteten Detektionseinrichtung oberhalb der mit Bruteiern gefüllten Einlage,
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2 eine Seitenansicht eines ersten bearbeiteten Bruteies mit ersten Perforationslinien des Bruteies, wobei 2a die Draufsicht auf das Brutei mit einer mit Perforationslinien versehenen Sollbruchstelle darstellt,
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3 ein zweites bearbeitetes Brutei mit einem Perforationslinienmuster im Bereich des stumpfen Pols des Bruteies, wobei 3a die Draufsicht auf das Brutei mit dem stumpfen Pol und der mit dem Perforationslinienmuster versehenen Sollbruchstelle darstellt,
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4 ein drittes bearbeitetes Brutei mit einem Perforationslinienmuster im Bereich des stumpfen Pols des Bruteies, wobei 4a die Draufsicht auf das Brutei mit dem stumpfen Pol und der mit runden Perforationslinien versehenen Sollbruchstelle darstellt, und
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5 eine vereinfachte schematische Darstellung eines Prozessdiagramms zur Erzeugung einer Sollbruchstelle.
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Die in 1 dargestellte Vorrichtung 10 zur Bearbeitung von Kalkschalen 11 von Bruteiern 12, die in einer Einlage 16 gehaltert einsortiert werden, umfasst zumindest
- – eine Transporteinrichtung 1, der die Einlage 16 in Form einer Horde zugeordnet ist, in der die Bruteier 12 mit dem stumpfen Pol 15 nach oben einsortiert sind, wobei die Einlage 16 derart ausgebildet ist, dass die Bruteier 12 in einer gleichabständigen Anordnung gelagert sind.
- – mindestens eine Detektionseinrichtung 18, die zumindest einen Marker oder eine Markierung oder eine Kante an der Einlage 16 erfasst, aus denen die vorgegebenen Positionsbereiche der Bruteier 12 über vorgegebene Abstände innerhalb der Einlage 16 ermittelt werden,
- – eine Auswerte- und Steuereinheit 6, die mit der Detektionseinrichtung 18 zumindest über eine Verbindungsleitung verbunden ist,
- – eine Bearbeitungseinrichtung 7 zur Erzeugung einer Sollbruchstelle 9 in der Kalkschale 11,
wobei nach der Bearbeitung 8 der Kalkschale 11 die Kalkschale 11 die Sollbruchstelle 9 aufweist und das bearbeitete Brutei 12 zur weiteren Bebrütung abgeführt wird.
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Im Allgemeinen sind, wie in 1 gezeigt ist, die Einlagen 16 z. B. palettenartig derart ausgebildet, dass die Abstände AE zwischen den Bruteiern 12 selbst und die Abstände AB (Beginn der Einlage) und die Abstände AS (Schluss der Einlage) zwischen den Bruteiern 12 und z. B. einem Rand der Einlage 16 standardisiert sind und die standardisierten Werte bereits in der Auswerte- und Steuereinheit 6 gespeichert vorhanden sind oder sein können, so dass sie signaltechnisch problemlos zur Einstellung der jeweiligen Position der Bearbeitungseinrichtung 7 zur Erzeugung der Sollbruchstelle 9 für die Berechnung/Ermittlung der zugeordneten Kalkschalenbereiche der Bruteier 12 verarbeitet werden können.
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Das heißt, dass vorzugsweise für standardisierte oder vorab vermessene Einlagen 16 mit konstanten Abständen AB, AE, AS der Eiaufnahme-Ausbuchtungen zur Bestimmung der Positionsbereiche der einsortierten Bruteier 12 Detektionseinrichtungen 18 eingesetzt sein können, die nur auf die erforderliche Erfassung der Einlage 16 ausgerichtet sind, so dass die Positionsbereiche der Bruteier 12 aus den konstanten Abständen AB, AE, AS ermittelbar sind.
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Die Sollbruchstelle 9 kann eine Führungsbahn 9a oder ein Muster 9b, 9c, 9d von mehreren Bahnen in Form von Kreuzen oder Kreisen oder anderen geometrischen Formen darstellen.
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Die in 1a dargestellte modifizierte Vorrichtung 10 zur Bearbeitung von Kalkschalen 11 von Bruteiern 12, in denen sich entwickelnde Küken befinden, umfasst zumindest
- – eine Transporteinrichtung 1, der eine Einlage 16 in Form einer Horde zugeordnet ist, in der die Bruteier 12 vorzugsweise mit dem stumpfen Pol 15 nach oben einsortiert sind,
- – eine Detektionseinrichtung 18a, die einen Sensor 2 oder einen Sensor-Array mit einem erfassten Bildbereich 3 und wahlweise mindestens einen Abstandssensor 4 oder mindestens einen Triangulationssensor 5 aufweist,
- – eine Auswerte- und Steuereinheit 6, die mit der Detektionseinrichtung 18a verbunden ist,
- – eine Bearbeitungseinrichtung 7 zur Erzeugung einer Schlupf-Sollbruchstelle 9 in der Kalkschale 11,
wobei nach der Bearbeitung 8 der Kalkschale 11 die Kalkschale 11 eine die ursprüngliche Dicke der Kalkschale 11 verringernde Schlupf-Sollbruchstelle 9 aufweist und das bearbeitete Brutei 12 abgeführt wird.
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In 1a wird vorzugsweise der Bereich des stumpfen Pols 14 mit einer Schlupf-Sollbruchstelle 9 versehen. Liegen die Bruteier 12 in einer anderen Weise, z. B. bäuchlings, in einer Einlage 16, so kann ein anderer Kalkschalenbereich mit einer anders gestaltbaren Sollbruchstelle 9 versehen sein. Zusätzlich zur oder einschließlich einer Detektionseinrichtung 18a in Form eines Sensors 2 oder eines Sensor-Arrays kann wahlweise ein Abstandssensor 4 oder ein Triangulationssensor 5 eingesetzt sein. Die über eine einfache Detektionseinrichtung 18 hinaus angeordneten Sensoren 2 oder 4, 5 dienen im Wesentlichen zur Absicherung der Genauigkeit bei einem kontinuierlichen Prozessverlauf.
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Der von der Detektionseinrichtung 18a erfasste Bereich 3 kann eindimensional sein oder ein 2D-Bildbereich oder ein 3D-Bildbereich sein.
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Die Bearbeitungseinrichtung 7 zur Erzeugung einer Sollbruchstelle 9 kann eine laser-optische Einrichtung sein, die eine die Kalkschale 11 schwächende Sollbruchstelle 9 mittels einer Perforation der Kalkschale 11 durchführt. Die laser-optische Einrichtung 7 kann als bewegbare Einrichtung ausgebildet sein.
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Die Zuführungseinrichtung 1a und die Abführungseinrichtung 1b stellen in 1 und 1a eine durchgängige Transporteinrichtung 1 dar.
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In der Auswerte- und Steuereinheit 6 sind zur Positionierung und Auslösung der Sollbruchstellen-Bearbeitung programmtechnische Mittel eingespeichert, die den Prozessablauf nach einem festgelegten Algorithmus abarbeiten.
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Der Sensor oder das Sensor-Array 2 als Detektionseinrichtung 18 sendet den 2D-Bildbereich 3 der erfassten Draufsicht des Bruteies 12 der Auswerte- und Steuereinheit 6 über elektrische Verbindungsleitungen zu. Der Sensor oder das Sensor-Array 2 und die laser-optische Bearbeitungseinrichtung 7 sind oberhalb der Transporteinrichtung 1 sowie oberhalb der in der Schlupfhorde/Horde/Einlage 16 befindlichen Bruteier 12 angeordnet.
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Die Horde/Einlage 16 der Bruteier 12 wird mittels der Transporteinrichtung 1 unterhalb des Sensors oder des Sensor-Arrays 2 und der laser-optischen Einrichtung 7 vorbeibewegt, wobei vom Sensors oder Sensor-Array 2 von der Draufsicht des Bruteies 12 der 2D-Bildbereich 3 oder ein 3D-Bildbereich erfasst wird, dessen Daten zur weiteren Verarbeitung in die Auswerte- und Steuereinheit 6 über elektrische Verbindungsleitungen geleitet werden. Dort werden die Bilddaten des 2D-Bildbereiches 3 oder des 3D-Bildbereiches gemeinsam mit den Ei-Abstandsdaten des Abstandssensors 4 mittels aktivierter programmtechnischer Mittel verarbeitet und die verarbeiteten erhaltenen Signale an die laser-optische Bearbeitungseinrichtung 7 zur Ausführung der Sollbruchstelle 9 weitergeleitet.
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Mit Hilfe des Abstandssensor 4 oder des Triangulationssensors 5 wird eine genaue Positionierung der laser-optischen Bearbeitungseinrichtung 7 über dem Brutei 12 eingestellt. Die laser-optische Bearbeitungseinrichtung 7 erhält dazu Positionierungs- und Bearbeitungssignale von der Steuereinheit der Auswerteeinheit 6, die z. B. ein PC sein kann.
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Im Allgemeinen befindet sich die Luftkammer 13 im Bereich des stumpfen Pols 14. Durch das Einbringen vorab definierter Sollbruchstellen 9 entsprechenden Musters, wie in 2, 2a und 3, 3a gezeigt ist, kann die Kalkschalenfestigkeit gezielt beeinflusst werden.
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Die von außen aufgebrachte Sollbruchstelle 9 kann gemäß 2 und 2a eine weitgehend den innereilichen Grenzen 17 der Luftkammer 13 angepasste Führungsbahn 9a aufweisen. Diese kann beispielsweise mittels einer Durchlichttechnik ermittelt werden. Eine weitere Sollbruchstellen-Bahn 9b kann von der einen Seite der Führungsbahn 9a über den stumpfen Pol 14 auf die andere Seite der Führungsbahn 9a verlaufen.
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Des Weiteren können unterschiedliche Sollbruchstellen-Bahnen 9c, wie in 3 und 4 in vertikaler Richtung gezeigt ist, oder auch in Querrichtung, wie die runden Sollbruchstellen-Bahnen 9d in 4, 4a in Draufsicht von Seiten des stumpfen Pols 14 gezeigt ist, oder durch Kombination aller Möglichkeiten auf/in die Kalkschale 11 eingebracht sein.
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Der Bereich um den stumpfen Pol 14 des Bruteies 12 muss nicht immer der Kalkschalenbereich sein, an dem die Sollbruchstelle 9 eingebracht werden muss. Je nach Situation und Bruteigröße sowie anderer geflügelspezifischer Eigenschaften kann der zu bearbeitenden Kalkschalenbereich an einer anderen Stelle des Bruteies 12 festgelegt werden.
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Das in 5 vereinfacht dargestellte Verfahren zur Bearbeitung der Kalkschale 11 von Bruteiern 12 umfasst zumindest folgende Schritte
- – Schritt: Zuführung 100 der Bruteier 12 mittels einer Transporteinrichtung 1,
- – Schritt: Erfassung/Detektieren 101 der Positionen der Bruteier 12 mittels einer Detektionseinrichtung 18, 18a,
- – Schritt: Bearbeitung/Perforieren 102 der Bruteier 12 mittels einer Bearbeitungseinrichtung 7 zur Erzeugung einer Sollbruchstelle 9 in der Kalkschale 11,
- – Schritt: Abführung 103 der mit mindestens einer Schlupf-Sollbruchstelle 9 versehenen Bruteier 12 mittels der Transportvorrichtung 1.
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Weitergehend im Detail umfasst das Verfahren zur Bearbeitung der Kalkschale 11 von Bruteiern 12 gemäß 1a und 5 zumindest folgende Schritte
- – Schritt: Zuführung 100 der Bruteier 12 mittels einer Zuführungseinrichtung 1a,
- – Schritt: Erfassung/Detektierung 101 zumindest eines Positionsbereiches der zugeführten Bruteier 12 und/oder einer Bruteier 12 enthaltenen Einlage 16 mittels einer Detektionseinrichtung 18a, die zumindest im Zuführungsbereich der Bruteier 12 enthaltenen Einlage 16 stationiert ist, und Umwandlung des jeweils erfassten Positionsbereiches in elektrische Datensignale und Verarbeitung der elektrischen Datensignale in einer Auswerte- und Steuereinheit 6 zur Positionierung einer Bearbeitungseinrichtung 7 zur Erzeugung einer Sollbruchstelle 8 in der Kalkschale 11 des Bruteies 12,
- – Schritt: Bearbeitung 102, 8 der Sollbruchstelle 9 auf den Bruteiern 12 mittels der relativ zu den Eiern 12 positionierten Bearbeitungseinrichtung 7 zur Erzeugung einer Sollbruchstelle in der Kalkschale 11 der Bruteier 12,
- – Schritt: Abführung 103 der Bruteier 12 mit der die ursprüngliche Dicke der Kalkschale (11) verringernde Schlupf-Sollbruchstelle 9 mittels einer Abführungseinrichtung 1b.
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Die Ausbildung der Schlupf-Sollbruchstelle 9 stellt eine definierte, zielgerichtete Bearbeitung am Brutei 12 dar, wobei die Ausgangspositionierung mittels des Sensors 2 oder des Sensor-Arrays und die zur Sollbruchstellen-Ausführung zugeordnete Endpositionierung des Bruteies 12, die zur Sollbruchstellen-Ausführung mit der zugehörige Einstellpositionierung der Bearbeitungseinrichtung 7 übereinstimmt, mittels des Einsatzes von in der Auswerteeinheit und Steuereinheit 6 gespeicherten programmtechnischen Mitteln durchgeführt werden.
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Die angegebene gezielte Bearbeitung der harten Kalkschale 11 des Bruteies 12 kann neben der laser-optischen Bearbeitung auch mittels mechanischer, chemischer oder Wasserstrahl-Werkzeuge durchgeführt werden. Meistens wird durch die Bearbeitung 8 der Kalkschale 11 im Wesentlichen die ursprüngliche Dicke der Kalkschale 11 an der vorgegebenen Sollbruchstelle verringert. Bei Einsatz von Werkzeugen oder Bearbeitungseinrichtungen 7 zur Erzeugung einer Sollbruchstelle 9 mit chemischen Substanzen kann die ursprüngliche Dicke zwar erhalten bleiben, aber die chemische Substanz auf der bearbeiteten Kalkschalenstelle verringert die dortige ursprüngliche Festigkeit der Kalkschale 11, so dass eine auf chemischer Basis geschwächte Schlupf-Sollbruchstelle 9 ausgebildet wird.
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Wesentlich ist es auch, dass die Bearbeitung bei Brut-Temperaturen durchgeführt werden kann. Dazu kann die Vorrichtung 10, z. B. ohne die Auswerte- und Steuereinheit 6, innerhalb eines bruttemperierten Gehäuses (nicht eingezeichnet) eingebracht sein.
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Zusammenfassend wird ein Verfahren zur Bearbeitung der Kalkschale 11 von Bruteiern 12, in denen sich Küken entwickeln, bereitgestellt, bei dem zumindest mindestens ein Brutei 12 detektiert wird und die Kalkschale 11 des detektierten Bruteies 12 mit einer vorgegebenen, vor dem Schlupf ausgeführten Schlupf-Sollbruchstelle 9 zur Schlupfunterstützung des aus dem Brutei 12 schlüpfenden Kükens versehen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Transporteinrichtung
- 1a
- Zuführungseinrichtung
- 1b
- Abführungseinrichtung
- 2
- Sensor oder Sensor-Array
- 3
- Bereich/2D-Bildbereich/3D-Bildbereich
- 4
- Abstandssensor
- 5
- Triangulationssensor
- 6
- Auswerte- und Steuereinheit
- 7
- Bearbeitungseinrichtung
- 8
- Bearbeitung
- 9
- Sollbruchstelle/Schlupf-Sollbruchstelle
- 9a
- Sollbruchstellen-Führungsbahn
- 9b
- Sollbruchstellen-Bahn
- 9c
- Sollbruchstellen-Bahn
- 9d
- runde Sollbruchstellen-Bahn
- 10
- erfindungsgemäße Vorrichtung
- 11
- Kalkschale
- 12
- Brutei
- 13
- Luftkammer innerhalb des Eies
- 14
- stumpfer Pol
- 15
- spitzer Pol
- 16
- Einlage
- 17
- Grenzen der Luftkammer
- 18
- Detektionseinrichtung
- 18a
- Detektionseinrichtung
- 100
- Prozessschritt Zuführung
- 101
- Prozessschritt Detektierung
- 102
- Prozessschritt Perforierung
- 103
- Prozessschritt Abführung