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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung der Sauggeschwindigkeit von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel, insbesondere einem Milchtränke- oder Wassertränkenuckel, saugen, eine Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung des Saugverhaltens von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel, insbesondere einem Milchtränke- oder Wassertränkenuckel, saugen, eine Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung der Vitalität und/oder des Zustandes, insbesondere des Gesundheitszustandes, von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel, insbesondere an einem Milchtränke- oder Wassernuckel, saugen, sowie einen Tränkeautomaten zum Versorgen von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel, insbesondere an einem Milchtränke- oder Wassertränkenuckel, saugen.
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Zu den kennzeichnenden Merkmalen von Säugetieren gehört das Säugen des Nachwuchses mit Milch, welche sie am Muttertier aufnehmen. Zum Zwecke der Aufnahme saugen die Tiere dabei am Gesäuge des Muttertieres oder – im Falle der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung – an einer dem Gesäuge des Muttertieres nachempfundenen Kunstzitze. Im Zuge der Milchaufnahme an einer Zitze zeigen die Jungtiere dabei ein gewisses individuelles Saugverhalten.
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Die
EP 1 066 755 B1 offenbart ein Verfahren und eine Einrichtung zum Versorgen von Haustieren mit einem flüssigen Nahrungsmittel, das aus einem Vorratsbehälter, insbesondere einem Mischbehälter eines Tränkeautomaten, über eine Saugleitung zu einer Saugstelle gelangt, wobei zum Antränken von Tieren, insbesondere von Jungtieren durch in Betrieb nehmen einer in die Saugleitung eingesetzten Pumpe Nahrungsmittel zur Saugstelle befördert wird. Die Menge des entnommenen flüssigen Nahrungsmittels wird dabei über eine in die Saugleitung eingeschaltete Pumpe ermittelt. Eine individuelle Sauggeschwindigkeit jedes Tieres wird über die Ventilöffnungszeit ermittelt. Mit anderen Worten wird bei jedem Tierbesuch ein Mittelwert der Sauggeschwindigkeit als Quotient aus der vom Tier aufgenommenen Tränkemenge und der dafür benötigten Zeitspanne (Ventilöffnungszeit) ermittelt. Die tägliche Sauggeschwindigkeit ist dann der Mittelwert der Mittelwerte jedes Tierbesuches des jeweiligen Tages.
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Gesunde Kuhkälber weisen tierindividuell unterschiedliche Trinkgeschwindigkeiten im Bereich von 0,5 bis 1,5 Liter pro Minute auf. Erkrankende Tiere sind nun in der Regel durch weniger Appetit und damit auch durch eine geringere Sauggeschwindigkeit gekennzeichnet. Insofern kann der Vergleich des aktuellen Wertes für die Sauggeschwindigkeit des Tieres mit den Werten des Tieres von den Vortagen dafür herangezogen werden, um eine beginnende Erkrankung des Tieres frühzeitig zu erkennen. Moderne prozessrechnergesteuerte Fütterungsautomaten für Kälber, welche dem Stand der Technik entsprechen, nutzen tierindividuelle Schwankungen in der Sauggeschwindigkeit für die Erstellung von Alarmlisten, welche einem Tierbetreuer Tiere signalisieren, die einer speziellen Betreuung oder Beobachtung bedürfen.
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Solche Tränkeautomaten bestimmen – wie oben bereits ausgeführt wurde – den Wert der Sauggeschwindigkeit eines Tieres als die mittlere Tränkeaufnahmerate (Tränkeaufnahmegeschwindigkeit) während des gesamten Trinkvorgangs. Dieser Wert ist insofern von eingeschränkter Aussagekraft, als das er lediglich einen Mittelwert darstellt, der den tatsächlichen Verlauf der Tränkeaufnahme über die Zeitspanne der Tränkeaufnahme unberücksichtigt lässt. So können zwei Tiere einen identischen Wert für die mittlere Sauggeschwindigkeit ihres jeweiligen Saugakts aufweisen, obwohl sie ein völlig unterschiedliches Tränkeaufnahmeverhalten an den Tag legen. Dieser Sachverhalt kann etwa dann auftreten, wenn ein Tier während des gesamten Tränkeakts durchgängig mit einer konstant niedrigen Aufnahmerate Tränke zu sich nimmt, während ein anderes Tier Tränke mit einer hohen Tränkeaufnahmerate konsumiert, dafür aber die Tränkeaufnahme mehrmals unterbricht, mithin also Saugpausen während der Tränkeaufnahme einlegt. Trotz völlig unterschiedlichem Kurvenverlauf bezüglich der Tränkeaufnahme in Abhängigkeit von der Zeit ergibt sich letztendlich derselbe Mittelwert für die Tränkeaufnahmerate (Tränkeaufnahmegeschwindigkeit, Sauggeschwindigkeit) für beide Tiere.
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Das Saugen von Tieren an einer natürlichen oder künstlichen Zitze ist des Weiteren dadurch gekennzeichnet, dass die Tiere die Zitze während des Saugvorgangs in den Mund oder das Maul nehmen. Hierdurch wird ein Saugreflex ausgelöst, welcher sich dergestalt äußert, dass die Zitze von der Zunge rinnenförmig umschlossen wird und dass koordinierte Zungen- und Kieferbewegungen in Form von sogenannten Kauschlägen oder Saugakten einsetzen. Diese sich kontinuierlich wiederholenden Bewegungen dienen dem Ziel, eine zum Rachen gerichtete, kräftige Sogwirkung zu erzeugen. Bei einem gesunden, vitalen Kalb sollten pro Minute mindestens 80 dieser Saugakte erfolgen. Bei kranken oder erkrankenden Kälbern ist nun die Zungen- und Kieferaktivität herabgesetzt, sodass die Sogwirkung nur schwach ausgeprägt ist oder gänzlich fehlt und die Zahl der Saugakte ebenfalls, womöglich bis zur vollständigen Inaktivität, reduziert ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine bessere Erfassung des Saugverhaltens von Säugetieren bei der Tränkeaufnahme und eine bessere Beurteilung beziehungsweise Überwachung der Vitalität und/oder des Zustandes, insbesondere des Gesundheitszustandes, zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß einem ersten Aspekt gelöst durch eine Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung der Sauggeschwindigkeit von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel, insbesondere einem Milchtränke- oder Wassertränkenuckel, saugen, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Sauggeschwindigkeitsmesseinrichtung zur vorzugsweise kontinuierlichen Messung der zeitabhängigen Tränkeaufnahmerate während der Tränkeaufnahme eines Säugetieres über den Tränkenuckel aufweist. Mittels der Vorrichtung kann sowohl eine reine aktive Saugleistung als auch beispielsweise eine durch eine Pumpe unterstützte Saugleistung ermittelt werden.
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Weiterhin wird diese Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung des Saugverhaltens von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel, insbesondere einem Milchtränke- oder Wassertränkenuckel, saugen, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und/oder eine Vorrichtung zur Bestimmung der Saugaktfrequenz von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel saugen, während der Tränkeaufnahme eines Säugetieres über den Tränkenuckel und/oder eine Vorrichtung zur Bestimmung des Saugunterdrucks, insbesondere der Amplitude und/oder der Frequenz desselben, von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel saugen, während der Tränkeaufnahme eines Säugetieres über den Tränkenuckel aufweist.
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Ferner wird diese Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung der Vitalität und/oder des Zustandes, insbesondere des Gesundheitszustandes, von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel, insbesondere an einem Milchtränke- oder Wassertränkenuckel saugen, umfassend eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei sie derart gestaltet ist, dass sie die Vitalität und/oder den Zustand anhand mindestens eines Parameters, der während der Tränkeaufnahme erfasst wird, bestimmt und/oder überwacht.
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Schließlich liefert die vorliegende Erfindung auch einen Tränkeautomaten zum Versorgen von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel, insbesondere an einem Milchtränke- oder Wassertränkenuckel, saugen.
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Die Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung der Sauggeschwindigkeit von Säugetieren kann vorteilhafterweise eine Anzeigeeinrichtung zur insbesondere grafischen Anzeige des gemessenen zeitlichen Verlaufs der Sauggeschwindigkeit während der Tränkeaufnahme aufweisen.
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Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass die Anzeigeeinrichtung auch zur vorzugsweise grafischen Anzeige des zeitlichen Verlaufs von Normsauggeschwindigkeitswerten und/oder vorangehend gemessenen Sauggeschwindigkeiten gestaltet ist.
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Weiterhin kann die Anzeigeeinrichtung Bestandteil eines mobilen Endgeräts, wie zum Beispiel eines Mobiltelefons, insbesondere eines Smartphones, oder zum Beispiel eines Notebooks oder Tablet-PCs, sein.
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Zweckmäßigerweise kann die Vorrichtung eine Verarbeitungs- und/oder Auswerteeinrichtung zur Durchführung eines Vergleiches der gemessenen zeitabhängigen Sauggeschwindigkeit mit Normsauggeschwindigkeitswerten und/oder vorangehend gemessenen Sauggeschwindigkeiten und bei Feststellen einer Abweichung insbesondere über einen vorgegebenen oder vorgebbaren Grenzwert hinaus zur Ausgabe der Abweichung und/oder eines optischen und/oder akustischen Alarms oder Hinweises aufweisen.
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Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass die Verarbeitungs- und/oder Auswerteinrichtung gestaltet ist, um Saugpausen und/oder die zeitliche Länge von Saugpausen und/oder eine maximale Sauggeschwindigkeit und/oder eine minimale Sauggeschwindigkeit zu bestimmen.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die Sauggeschwindigkeitsmesseinrichtung eine Füllstandsmesseinrichtung zur vorzugsweise kontinuierlichen Messung des zeitabhängigen Füllstands eines Tränkebehälters und/oder eines oder mehrerer Anmischbehälter(s) oder eines Nuckeleimers oder einer Nuckelflasche aufweisen.
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Die Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung des Saugverhaltens von Säugetieren kann vorteilhafterweise eine Anzeigeeinrichtung zur insbesondere grafischen Anzeige der Saugaktfrequenz und/oder des zeitabhängigen Saugunterdrucks und/oder der zeitabhängigen Amplitude und/oder der zeitabhängigen Frequenz desselben aufweisen.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Anzeigeeinrichtung auch zur vorzugsweise grafischen Anzeige des zeitlichen Verlaufs von Normsaugaktfrequenzen und/oder Normsaugunterdrücken und/oder Normfrequenzen des Saugunterdrucks und/oder vorangehend gemessenen Saugfrequenzen und/oder Saugunterdrücken und/oder Amplituden und/oder Frequenzen desselben gestaltet ist.
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Vorteilhafterweise ist die Anzeigeeinrichtung Bestandteil eines mobilen Endgeräts, wie zum Beispiel eines Mobiltelefons, insbesondere eines Smartphones, oder zum Beispiel eines Notebooks oder Tablet-PCs.
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Günstigerweise weist die Vorrichtung eine Verarbeitungs- und/oder Auswerteeinrichtung zur Durchführung eines Vergleiches der gemessenen Saugaktfrequenz mit Normsaugaktfrequenzwerten und/oder vorangehend gemessenen Saugaktfrequenzen und bei Feststellung einer Abweichung insbesondere über einen vorgegebenen oder vorgebbaren Grenzwert hinaus zur Ausgabe der Abweichung und/oder eines optischen und/oder akustischen Alarms oder Hinweises und/oder eines Vergleiches des gemessenen Saugunterdrucks mit Normsaugunterdruckwerten und/oder vorangehend gemessenen Saugunterdrucks und Feststellung einer Abweichung insbesondere über einen vorgegebenen oder vorgebbaren Grenzwert hinaus zur Ausgabe der Abweichung und/oder eines optischen und/oder akustischen Alarms oder Hinweises und/oder zur Durchführung eines Vergleiches der gemessenen Amplitude und/oder der gemessenen Frequenz des Saugunterdrucks mit Normamplitudenwerten und/oder Normfrequenzwerten und/oder vorangehend gemessenen Amplituden und/oder Frequenzen und bei Feststellung einer Abweichung insbesondere über einen vorgegebenen oder vorgebbaren Grenzwert hinaus zur Ausgabe der Abweichung und/oder eines optischen und/oder akustischen Alarms oder Hinweises auf.
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Schließlich kann der Tränkeautomat günstigerweise einen Prozessrechner zur Steuerung des Tränkeautomaten umfassen, wobei der oder die mittels der Vorrichtung gemessenen Parameter der Tränkeaufnahme zur Steuerung des Tränkeautomaten, wie zum Beispiel zur Festlegung der Tränkemenge, der Tränkekonzentration oder -zusammensetzung oder einer Medizinialfuttermenge, verwendet wird/werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass durch die Erfassung mindestens eines Parameters des Saugverhaltens, wie zum Beispiel der Sauggeschwindigkeit, und Abspeicherung desselben dieser für die gesamte Dauer des Trinkvorgangs in Kurvenform grafisch dargestellt werden kann und damit eine wesentlich bessere Beurteilung der Vitalität beziehungsweise des Zustandes eines Säugetieres möglich wird.
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Zudem macht sich die vorliegende Erfindung zumindest in einer besonderen Ausführungsform die im letzten Absatz geschilderte Tatsache zunutze und erfasst die Saugaktfrequenz und/oder die Amplitude des von einem trinkenden Säugetier erzeugten Unterdrucks, um diese Größe bei der Beurteilung der Vitalität des Säugetieres zusätzlich oder alternativ nutzen zu können.
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In einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden zum Zwecke der Beurteilung/Bewertung/Überwachung der Vitalität und/oder des Zustandes, insbesondere des Gesundheitszustandes, eines Säugetieres mehrere Messgrößen gleichzeitig aufgezeichnet.
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Zumindest in einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird eine automatisierte kontinuierliche Erfassung des Nahrungsaufnahmeverhaltens von beispielsweise Kälbern, welche ihre Nahrung über einen Tränkenuckel/Saugnuckel zu sich nehmen, durchgeführt.
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Die erfassten Messgrößen können dann als Grundlage für die Bewertung der Vitalität und/oder des Gesundheitszustandes des Säugetieres genutzt werden.
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Durch die kontinuierliche Aufzeichnung und/oder grafische Darstellung verschiedener Parameter des Saugverhaltens von Säugetieren kann/können deren Vitalität und/oder Gesundheitszustand sehr gut kontrolliert werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der mehrere Ausführungsbeispiele anhand der schematischen Zeichnungen im Einzelnen erläutert werden. Dabei zeigt:
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1 beispielhaft eine zeitabhängige Tränkeaufnahmekurve jeweils eines gesunden und vitalen Kalbs sowie eines Kalbs mit geringem Appetit;
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2 einen prozessrechnergesteuerten Tränkeautomaten gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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3 die Erfassung einer zeitlichen Tränkeaufnahmekurve an einem Nuckeleimer;
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4 eine Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung des Saugverhaltens von Säugetieren gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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5 beispielhaft eine zeitabhängige Druckdifferenzkurve jeweils eines gesunden und vitalen Kalbs sowie eines Kalbs mit geringem Appetit;
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6 eine Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung des Saugverhaltens von Säugetieren gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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7 beispielhaft eine zeitabhängige Darstellung des Auftretens von Saugakten jeweils für ein gesundes Kalb und für ein Kalb mit geringem Appetit; und
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8 eine weitere Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung des Saugverhaltens von Säugetieren gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt beispielhaft eine zeitabhängige Tränkeaufnahmekurve (mit 1a gekennzeichnet) eines gesunden Tieres sowie die Tränkeaufnahmekurve (mit 1b gekennzeichnet) eines Tieres mit geringer Vitalität, das nur geringen Appetit aufweist. Auf der x-Achse ist die Zeit in Minuten und auf der y-Achse ist die Sauggeschwindigkeit beziehungsweise Tränkeaufnahmerate in Liter/Minute aufgetragen. Die Tränkeaufnahme des gesunden Tieres ist während des gesamten Tränkevorgangs auf einem konstanten hohen Niveau und nach relativ kurzer Zeit abgeschlossen.
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Die Tränkeaufnahme des Tieres mit geringer Vitalität ist durch eine oder mehrere Saugpausen 2a von variierender zeitlicher Länge gekennzeichnet. Die Tränkeaufnahmekurve (mit 1b gekennzeichnet) weist einen zackigen, unstetigen Verlauf auf und verläuft auf einem relativ niedrigen Niveau.
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2 zeigt einen prozessrechnergesteuerten Tränkeautomaten 3 gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Dieser weist einen Anmischbehälter 5 auf, der mit einem Schwimmer 6 ausgestattet ist, welcher zur kontinuierlichen Erfassung des Füllstandes im Anmischbehälter 5 dient. Von diesem Anmischbehälter 5 aus führt ein Milchschlauch 17 zu einem Tränkenuckel 7 in eine Abrufstation 4. Das vom Schwimmer 6 gelieferte Messsignal wird von einer Signalverarbeitungseinheit 8 entgegengenommen und ausgewertet. Auf diese Art und Weise kann eine zeitabhängige Tränkeaufnahmekurve 1 ermittelt und auf einem Display 9 des Tränkeautomaten 3 grafisch dargestellt werden.
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3 zeigt eine Vorrichtung 100 zur Bestimmung und/oder Überwachung des Saugverhaltens von Säugetieren gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Diese weist einen Nuckeleimer 10 auf, der mit einem berührungslos arbeitenden Füllstandssensor 13 und einem Tränkenuckel 7 ausgestattet ist, welcher zur kontinuierlichen Erfassung des Füllstands im Nuckeleimer 10 dient. Das vom Füllstandssensor 13 gelieferte Messsignal wird von einer Signalverarbeitungs- und Steuerungseinheit 14 ausgewertet und zu einer Tränkeaufnahmekurve 1 weiterverarbeitet. Die Signalverarbeitungs- und Steuerungseinheit 14 verfügt über eine WLAN-Sendeeinheit 15 und ist dadurch befähigt, die erfassten Daten auf beispielsweise ein Smartphone 16 zu übertragen, auf welchem die Tränkeaufnahmekurve 1 dann grafisch dargestellt werden kann. Zudem ist der Tränkenuckel 7 mit einem zusätzlichen Sensor 12 zur Erfassung von Saugakten ausgestattet.
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4 zeigt eine Vorrichtung 100 zur Bestimmung und/oder Überwachung des Saugverhaltens von Säugetieren gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Diese weist zwei Unterdrucksensoren 19 auf, die zur Messung der Druckdifferenz zwischen einer Mundhöhle 20 und einem die Tränke zuführenden Milchschlauch 17 dienen. Während einer der Unterdrucksensoren 19 über einen flexiblen, in den Innenraum des Tränkenuckels 7 eingebrachten Schlauch 18 mit der Mundhöhle 20 des Tieres in Verbindung steht, ist der andere Unterdrucksensor 19 mit einem Schlauch verbunden, der über ein T-Stück mit einem zuführenden Milchschlauch 17 in Verbindung steht. Für die Weiterverarbeitung der von den Unterdrucksensoren 19 gelieferten Messwerte dient eine Signalverarbeitungseinheit 8.
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5 zeigt beispielhaft eine zeitabhängige Druckdifferenzkurve jeweils eines gesunden und vitalen Kalbs (mit 1 gekennzeichnet) sowie eines Kalbs mit geringem Appetit (mit 1b gekennzeichnet). Diese könnten sich beispielsweise mittels der in 4 gezeigten Vorrichtung ergeben haben. Wie ersichtlich ist, unterscheiden sich die Druckdifferenzkurven für ein gesundes Kalb und ein erkrankendes oder erkranktes Kalb erheblich. Durch geeignete Weiterverarbeitung der Druckdifferenzkurven, wie beispielsweise durch Bildung von Ableitungen etc., können daraus Parameter des Saugverhaltens bestimmt und Statistiken erstellt werden. Beispielsweise könnten die Druckdifferenzkurven einer Fourier-Analyse unterzogen werden.
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6 zeigt eine Vorrichtung 100 zur Bestimmung und/oder Überwachung des Saugverhaltens von Säugetieren gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die Bestimmung des Saugverhaltens erfolgt hierbei über die Erfassung der Saugakte an einem Tränkenuckel 7. Besagte Vorrichtung 100 ist dadurch charakterisiert, dass in eine Aufnehmung 24 des Tränkenuckels 7 ein Rückschlagventil integriert ist, das eine Kugel 21 und eine Feder 22 aufweist, wobei die Feder 22 die Kugel 21 im geschlossenen Zustand gegen den Sitz eines Durchgangs zum zuführenden Milchschlauch 17 presst. Erzeugt nun beispielsweise ein saugendes Kalb einen Unterdruck, so hebt die Kugel 21 des Rückschlagventils von ihrem Sitz ab. Ein Saugaktsensor 23 detektiert das Abheben der Kugel 21 und stellt damit ein Messsignal für die Anzahl und Frequenz der vom Kalb getätigten Saugakte zur Verfügung.
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In der 7 ist beispielhaft eine zeitabhängige Darstellung des Auftretens von Saugakten jeweils für ein gesundes Kalb (mit 1 gekennzeichnet) und für ein Kalb mit geringem Appetit (mit 1b gekennzeichnet) gezeigt. Jedes Dreieck-Symbol steht für einen Saugakt. Wie sich daraus ergibt, trinkt das gesunde Kalb mit nahezu konstanter Saugaktfrequenz, während das erkrankte oder erkrankende Kalb unregelmäßig und somit mit einer geringeren Saugaktfrequenz trinkt.
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8 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung 100 zur Bestimmung und/oder Überwachung des Saugverhaltens von Säugetieren. Bei dieser wird das Saugverhalten bestimmt und/oder überwacht, indem Saugakte in einem Tränkenuckel 7 erfasst werden. Auf dem Tränkenuckel 7 ist ein flexibles Band 25 befestigt, in das zickzackförmig dünne Drähte eingearbeitet sind. Beim Saugen beispielsweise eines Kalbes kommt es zu einer Verformung des Tränkenuckels 7, die eine Längenänderung der in das Band 25 eingearbeiteten Drähte bewirkt, welche wiederum eine Widerstandsänderung der Drahtwicklung in dem Band 25 hervorruft. Über den Verlauf dieser Widerstandsänderung, welche über ein Kabel 26 an eine Signalverarbeitungseinheit 8 weitergeleitet wird, können die Saugakte des Kalbes registriert werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Bestimmung und/oder Überwachung der Sauggeschwindigkeit von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel, insbesondere einem Milchtränke- oder Wassertränkenuckel, saugen. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12 zur Bestimmung und/oder Überwachung des Saugverhaltens von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel, insbesondere einem Milchtränke- oder Wassertränkenuckel, saugen.
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Weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung sind:
- – Die Verwendung einer Vorrichtung nach Anspruch 13 zur Bestimmung und/oder Überwachung der Vitalität und/oder des Zustandes, insbesondere des Gesundheitszustandes, von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel, insbesondere an einem Milchtränke- oder Wärmetränkenuckel, saugen;
- – ein Verfahren zur Bestimmung und/oder Überwachung der Sauggeschwindigkeit von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel, insbesondere einem Milchtränke- oder Wassertränkenuckel, saugen, wobei die Sauggeschwindigkeit vorzugsweise kontinuierlich während der Tränkeaufnahme eines Säugetieres über den Tränkenuckel gemessen und vorzugsweise auch gespeichert wird;
- – ein Verfahren zur Bestimmung und/oder Überwachung des Saugverhaltens von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel, insbesondere einem Milchtränke- oder Wärmetränkenuckel, saugen, umfassend eine vorzugsweise kontinuierliche Messung der zeitabhängigen Tränkeaufnahmerate während der Tränkeaufnahme eines Säugetieres über den Tränkenuckel und/oder die Bestimmung der Saugaktfrequenz von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel saugen, während der Tränkeaufnahme eines Säugetieres über den Tränkenuckel und/oder die Bestimmung des Saugunterdrucks, insbesondere der Amplitude und/oder der Frequenz, desselben;
- – ein Verfahren zur Bestimmung und/oder Überwachung der Vitalität und/oder des Zustandes, insbesondere des Gesundheitszustandes, von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel, insbesondere an einem Milchtränke- oder Wassertränkenuckel, saugen, umfassend eine vorzugsweise kontinuierliche Messung der zeitabhängigen Tränkeaufnahmerate während der Tränkeaufnahme eines Säugetieres über den Tränkenuckel und/oder die Bestimmung der Saugaktfrequenz von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel saugen, während der Tränkeaufnahme eines Säugetieres über den Tränkenuckel und/oder die Bestimmung des Saugunterdrucks, insbesondere der Amplitude und/oder der Frequenz desselben, wobei die Vitalität und/oder der Zustand anhand wenigstens eines vorgenannten Parameters, der während der Tränkeaufnahme erfasst wird, bestimmt und/oder überwacht wird; und
- – ein Verfahren zum Versorgen von Säugetieren, insbesondere von landwirtschaftlichen Nutztieren, welche an einem Tränkenuckel, insbesondere an einem Milchtränke- oder Wassertränkenuckel, saugen, umfassend die Verwendung des oder der gemessenen Parameter(s) der Tränkeaufnahme zur Steuerung des Tränkeautomaten, wie zum Beispiel der Tränkemenge, der Tränkekonzentration oder -zusammensetzung oder einer Medizinalfuttermenge.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in den beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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