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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Fahrzeugdach, wobei das Fahrzeugdach einen Luftführungskanal zur Temperierung eines Fahrzeuginnenraumes umfasst, welcher von einem Lufteinlass und einem Luftauslass begrenzt ist, wobei der Lufteinlass heckseitig angeordnet ist.
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Bei Stillstand des Fahrzeuges auf freier Fläche im Sommer kommt es zu einer erheblichen Aufheizung des Kraftfahrzeuginnenraumes. Die Wärmestrahlung der Sonne trifft auf das Dach auf, welches die Wärme in den Fahrzeuginnenraum leitet. Das Dach des Fahrzeuges besteht an seiner Außenseite aus einem Stahlblech und an der Innenseite aus einem Dachhimmel. Zwischen dem Stahlblech und dem Dachhimmel ist ein Luftspalt angeordnet, in dem sich die stehende Luft durch die Sonneneinstrahlung aufheizt.
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Aus der
EP 1 732 775 B1 ist eine Vorrichtung zur Belüftung und Kühlung eines Kraftfahrzeuginnenraumes bekannt, bei welchem ein Luftkanal an einem Fahrzeugdach ausgebildet ist. Die Oberseite des Luftkanals wird dabei von einem ersten, sich zur Fahrzeugheckseite erstreckenden Fahrzeugdachanteil gebildet, welcher kippbar ausgebildet ist. Ein zweiter Fahrzeugdachanteil, welcher von der Fahrzeugheckseite ausgehend und zur Fahrzeugvorderseite verläuft, ist als Unterseite des Luftkanals, den ersten Fahrzeugdachanteil untergreifend, angeordnet. Somit wird durch die beiden Fahrzeugdachanteile der Luftkanal gebildet, welcher heckseitig einen Lufteinlass aufweist und fahrzeuginnenseitig in Richtung des Fahrzeuginnenraumes einen Luftauslass besitzt. Eine solche Vorrichtung ist jedoch konstruktiv sehr aufwändig.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug mit einem Fahrzeugdach anzugeben, welches einen Luftführungskanal umfasst, der während eines Stillstandes des Kraftfahrzeuges den Fahrzeuginnenraum zuverlässig temperiert und trotzdem einfach herzustellen ist.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einem Kraftfahrzeug mit einem Fahrzeugdach dadurch gelöst, dass der Luftführungskanal zwischen einer Außenhaut des Fahrzeugdaches und einem Dachhimmel des Fahrzeuginnenraumes ausgebildet ist. Da sich zwischen dieser Außenhaut des Fahrzeugdaches und dem Dachhimmel sowieso ein Luftspalt befindet, kann dieser einfach für den Luftführungskanal zur Temperierung des Fahrzeuginnenraumes benutzt werden, ohne dass eine zusätzliche Vorrichtung eine konstruktive Veränderung des Fahrzeugdaches erfordert. Eine solche Ausgestaltung ist einfach herzustellen und daher sehr kostengünstig. Diese Funktion kann immer bei geparktem Fahrzeug aktiviert werden. Bei Fahrtbeginn ist eine geringere Innenraumtemperatur vorhanden, wodurch sich eine Steigerung des thermischen Einstiegkomforts für die Fahrzeuginsassen ergibt. Gleichzeitig wird dadurch der zur Kühlung des Fahrzeuginnenraumes aufwändige Energieaufwand reduziert.
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Vorteilhafterweise sind eine Oberseite des Luftführungskanals durch die Außenhaut des Fahrzeugdaches und eine Unterseite des Luftführungskanals durch den Dachhimmel gebildet. Somit bildet der sich zwischen der Außenhaut des Fahrzeugdaches und dem Dachhimmel bildende Luftspalt selbst den Luftführungskanal. Die konstruktiven Änderungen beschränken sich jeweils auf die Anbindung eines Luftein- bzw. Luftauslasses, wodurch die Herstellungskosten reduziert werden.
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Um die ausreichende Zirkulation einer Luftströmung in dem Luftführungskanal zu gewährleisten, ist der Luftauslass heckseitig angeordnet. Damit wird gewährleistet, dass die Luftströmung den gesamten Luftspalt zwischen Außenhaut des Fahrzeugdaches und dem Dachhimmel durchströmt, wodurch die gesamte aufgeheizte Luft aus dem Luftführungskanal herausgeführt wird und der Luftführungskanal mit wohltemperierter Außenluft gefüllt und somit der Fahrzeuginnenraum gekühlt wird.
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In einer Ausgestaltung ist ein in dem Luftführungskanal zwischen dem Lufteinlass und dem Luftauslass strömender Luftstrom annähernd in Fahrzeuglängsrichtung hin und zurück geführt. Dadurch wird die Zirkulation der Luftströmung so eingestellt, dass der Luftspalt in der gesamten Ausdehnung des Fahrzeugdaches durchströmt und somit die sich darin befindliche Luft umgewälzt wird.
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In einer Variante ist der Luftführungskanal durch eine in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Trennwand in zwei Teilkanäle unterteilt, welche miteinander verbunden sind, wobei ein erster Teilkanal mit dem Lufteinlass und ein zweiter Teilkanal mit dem Luftauslass verbunden sind. Durch diese Trennwand wird die Strömungsrichtung der Luftströmung innerhalb des Luftführungskanals bestimmt. Damit wird sichergestellt, dass auch wirklich der gesamte Zwischenraum zwischen Außenhaut und Dachhimmel von der Luftströmung durchströmt wird.
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In einer Weiterbildung gehen der erste und der zweite Teilkanal nahe eines Frontbereiches des Fahrzeuginnenraumes ineinander über. Damit wird gewährleistet, dass die Luftströmung sich einmal in Fahrzeuglängsrichtung hin und nach der Umlenkung die Fahrzeuglängsrichtung zurück noch einmal durchstreift und somit die Luft in dem gesamten Zwischenraum umwälzt.
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Eine aktive Zirkulation der Luft erfolgt, wenn in dem Luftführungskanal, vorzugsweise dem ersten mit dem Lufteinlass verbundenen Teilkanal, ein Lüfter zum Ansaugen von Außenluft angeordnet ist.
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In einer Alternative ist eine passive Maßnahme zur Durchströmung des Luftführungskanals immer dann gegeben, wenn der Lufteinlass und/oder der Luftauslass in Form von Lüftungsschlitzen ausgebildet sind. Somit wird im Parkzustand die heiße Luft nach außen befördert und sorgt für eine weniger starke Aufheizung des Fahrzeuginnenraumes aufgrund einer thermisch verbesserten Dämmung.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges,
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2 ein Ausführungsbeispiel des Luftführungskanals in dem Kraftfahrzeug nach 1.
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In 1 ist ein Kraftfahrzeug 1 dargestellt, welches ein Fahrzeugdach 3 aufweist. Die Außenhaut 5 des Fahrzeugdaches 3 ist dabei aus einem Stahlblech hergestellt und wird in Richtung Fahrzeuginnenraum 27 durch einen Dachhimmel 7 abgedeckt. Zwischen der Außenhaut 5 des Fahrzeugdaches 3 und dem Dachhimmel 7 ist ein Luftspalt 9 ausgebildet. Dieser Luftspalt 9 erstreckt sich in annähernd der gesamten Breite des Kraftfahrzeuges von der Vorderseite 11 des Kraftfahrzeuges 1 bis zum Heck 13.
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Der Luftspalt 9 wird als Luftführungskanal genutzt und durch eine Trennwand 15 in zwei Teilkanäle 17, 19 unterteilt. Die Trennwand 15 erstreckt sich annähernd mittig in dem Luftkanal 9 in Fahrzeuglängsrichtung. An einer Vorderseite des Fahrzeuginnenraumes 27 sind der Teilkanal 17 und der Teilkanal 19 miteinander verbunden. Der erste Teilkanal 17 ist heckseitig mit einem Lufteinlass 21 ausgestattet, während der zweite Teilkanal 19 ebenfalls heckseitig einen Luftauslass 23 besitzt. Um einen aktiven Luftaustausch zu gewährleisten, ist in dem ersten Teilkanal 17 ein Axiallüfter 25 zum Ansaugen der Außenluft angeordnet. Durch diesen Axiallüfter 25 wird die heiße Luft, welche sich beim Stillstand des Kraftfahrzeuges 1 auf freier Fläche im Sommer in dem Luftspalt 9 zwischen Außenhaut 5 des Fahrzeugdaches 3 und Dachhimmel 7 bildet, in Zirkulation versetzt. Die so entstehende Luftströmung passiert den Luftspalt 9 in Fahrzeuglängsrichtung zweimal, einmal in dem ersten Teilkanal 17 vom Heck 13 zur Vorderseite 11 des Kraftfahrzeuges 1 und anschließend im zweiten Teilkanal 19 von der Vorderseite 11 des Kraftfahrzeuges 1 zu dessen Heck 13.
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Aufgrund dieser Ausgestaltung erfolgt im Sommer eine Steigerung des thermischen Komforts für die Fahrzeuginsassen, wenn diese in das Kraftfahrzeug einsteigen. Gleichzeitig wird durch diese konstruktiv einfache Vorgehensweise der Energieaufwand zur aktiven Kühlung des Fahrzeuginnenraumes, vorzugsweise für eine Klimaanlage, reduziert.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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