DE102014011785A1

DE102014011785A1 - Mehrstufig wasserabscheidendes Filterelement mit Bajonettverbindung sowie Kraftstofffilter mit einem solchen Filterelement

Info

Publication number: DE102014011785A1
Application number: DE102014011785.5A
Authority: DE
Inventors: Günter Jokschas; Martin Weindorf; Martin Veit
Original assignee: Mann and Hummel GmbH
Current assignee: Mann and Hummel GmbH
Priority date: 2013-12-12
Filing date: 2014-08-12
Publication date: 2015-06-18
Also published as: DE112014005675A5; CN105992626A; DE202013011849U1; CN105992626B; WO2015086305A1; DE112014005675B4

Abstract

Die Erfindung betrifft ein mehrstufig reinigendes Filterelement (86) sowie einen Kraftstofffilter (84) mit einem solchen Filterelement (86). Das Filterelement (86) weist ein Partikelfiltermedium, ein Koaleszermedium, einen Sedimentationsspalt (98) und ein Endabscheidersieb auf. Das Filterelement (86) ist in einem Filtergehäuse (88) des Kraftstofffilters (84) angeordnet, das einen Filtergehäusekörper (110) und einen auf den Filtergehäusekörper (110) aufgeschraubten Deckel (106) umfasst. Zum komfortablen Austausch des Filterelements (86) ist der Kraftstofffilter (84) derart ausgebildet, dass zumindest ein Bajonettvorsprung (112) des Filterelements (86) beim Abschrauben des Deckels (106) vom Filtergehäusekörper (110) eine korrespondierende Bajonettaufnahme (114) hintergreift, so dass der Deckel (106) – mitsamt dem daran über die Bajonettverbindung angeordneten Filterelement (86) – abgenommen werden kann. Bei dem Filterelement (86) handelt es sich bevorzugt um ein Filterelement (86) mit einem Belüftungsrohr zur Belüftung des Kraftstofffilters (84).

Description

Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Filterelement für einen Kraftstofffilter eines Kraftfahrzeugs. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Kraftstofffilter mit einem solchen Filterelement.
Stand der Technik
Ein Filterelement zum Filtern von Kraftstoff eines Kraftfahrzeugs ist aus der DE 10 2011 078 362 A1 bekannt geworden. Das Filterelement weist ein Partikelfiltermedium und ein Endabscheidersieb zum Abscheiden von Wasser auf. Das abgeschiedene Wasser sammelt sich in einem Wassersammelraum.
Aus der EP 1 356 199 B1 sind Entlüftungsdüsen für einen Flüssigkeitsfilter bekannt geworden.
Die US 2009/0301950 A1 offenbart ein Filterelement, das mittels eines Bajonettverschlusses am Deckel eines Filtergehäuses befestigbar ist.
Auch die EP 2 201 993 A1 offenbart, ein austauschbares Filterelement durch einen Bajonettverschluss an einem Topf eines Filtergehäuses zu befestigen.
Schließlich sind aus der US 2011/0017657 A1 verschiedene Abdichtmöglichkeiten eines Filterelements zu einem Kanal eines Filtergehäuses bekannt geworden.
Infolge stark gestiegener Erwartungen an die Leistung von Verbrennungsmotoren in Kraftfahrzeugen sind auch die Anforderungen an die Reinheit und Wasserfreiheit des Kraftstoffs zum Einsatz in den Verbrennungsmotoren sprunghaft angestiegen. Die zur Reinigung des Kraftstoffs im Kraftfahrzeug eingesetzten Kraftstofffilter müssen daher mehrere Reinigungsstufen, insbesondere mehrere Wasserabscheidungsstufen, zur Reinigung des Kraftstoffes aufweisen. Die bekannten mehrstufig wasserabscheidenden Filterelemente sind jedoch bauartbedingt verhältnismäßig wartungsunfreundlich. Insbesondere die Entnahme eines zu wechselnden Filterelements aus einem Filtergehäuse ist aufwändig, da das zu wechselnde Filterelement in der Regel vollständig im Filtergehäuse versenkt ist.
Offenbarung der Erfindung
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein mehrstufig wasserabscheidendes Filterelement sowie einen Kraftstofffilter mit einem solchen Filterelement bereitzustellen, die besonders wartungsfreundlich ausgebildet sind.
Diese Aufgabe wird durch ein Filterelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch einen Kraftstofffilter mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung an.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird somit gelöst durch ein Filterelement für einen Kraftstofffilter eines Kraftfahrzeugs, wobei das Filterelement in ein Filtergehäuse des Kraftstofffilters einsetzbar ist und das Filterelement zum mehrstufigen Reinigen eines Kraftstoffs ein Partikelfiltermedium, ein Koaleszermedium, einen Sedimentationsspalt und ein Endabscheidersieb aufweist, wobei das Filterelement weiterhin einen Bajonettvorsprung aufweist, der zum Hintergriff einer Bajonettaufnahme in einem Deckel des Filtergehäuses ausgebildet ist.
Der Kraftstoff wird von dem Filterelement mehrstufig gereinigt. Dabei erfolgt durch das Partikelfiltermedium eine Abtrennung von Partikeln im Kraftstoff. Anschließend, d. h. reinseitig, erfolgt eine mehrstufige Wasserabscheidung. Hierbei bilden sich zunächst im Koaleszermedium aus feinen Wassertröpfchen größere Wassertropfen. Diese Wassertropfen senken sich in dem Sedimentationsspalt ab. Schließlich wirkt das Endabscheidersieb als eine Prallplatte zur nochmaligen Abscheidung von Wasser im Treibstoff.
Wird das Filterelement ausgewechselt, wird ein Deckel des Filtergehäuses, in dem das Filterelement angeordnet ist, abgeschraubt. Beim Abschrauben des Deckels hintergreift der Bajonettvorsprung des Filterelements die Bajonettaufnahme im Deckel des Filtergehäuses. Das Filterelement kann dann zusammen mit dem Deckel abgenommen werden. Mit anderen Worten dient der Deckel des Filtergehäuses als Griff zur Demontage des Filterelements. Das erfindungsgemäße Filterelement ist dadurch besonders wartungsfreundlich ausgebildet.
Das Filterelement kann mehrere Bajonettvorsprünge aufweisen, die dazu ausgebildet sind, in jeweilige Bajonettaufnahmen im Deckel des Filtergehäuses einzugreifen. Mit anderen Worten sind die Bajonettvorsprünge zum Hintergriff von deckelinnenseitigen Bajonettaufnahmen ausgebildet. Hierdurch kann das Filterelement besonders sicher im Deckel gehalten werden. Die Bajonettvorsprünge sind dabei bevorzugt axialsymmetrisch zur Filterelementlängsachse ausgebildet.
Ein konstruktiv besonders einfach ausgebildetes und dadurch kostengünstig produzierbares Filterelement wird erhalten, wenn das Partikelfiltermedium zwischen einer ersten Endplatte und einer zweiten Endplatte des Filterelements angeordnet ist. Vorzugsweise ist auch das Koaleszermedium, insbesondere auch das Endabscheidersieb, zwischen den beiden Endplatten angeordnet.
Bevorzugt weist das Filterelement ein entlang der Filterelementlängsachse verlaufendes Belüftungsrohr auf. Durch das Belüftungsrohr kann Luft im Filtersystem abgeführt werden. Das Belüftungsrohr kann dabei in Form eines Stützrohrs ausgebildet sein, das über zumindest eine Endscheibe des Filterelements in Richtung der Filterelementlängsachse hinausragt. Hierdurch erfolgt eine zusätzliche Versteifung des Filterelements bei gleichzeitig einfacher fluidischer Kontaktierbarkeit des Belüftungsrohrs.
Das Filterelement kann eine Doppeldichtung zum Filtergehäuse hin aufweisen. Unter einer Doppeldichtung werden dabei zumindest zwei Dichtungen, beispielsweise O-Ring-Dichtungen und/oder Formdichtungen zur Trennung von Reinseite und Rohseite des Filterelements im Filtergehäuse verstanden. Eine erste Dichtung der Doppeldichtung ist dabei bevorzugt in Filterelementlängsrichtung versetzt zu einer zweiten Dichtung der Doppeldichtung ausgebildet oder angeordnet. Insbesondere ist die Doppeldichtung an einer Endplatte des Filterelements angeordnet, die vorzugsweise in Einbaulage des Filterelements unten angeordnet ist.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Doppeldichtung derart ausgebildet, dass bei in einem Filtergehäuse montierten Filterelement zwischen den beiden Dichtungen ein Bereich abgedichtet werden kann, in den z. B. ein Ablaufkanal des Filtersystems mündet. Vorzugsweise sind die Dichtungen derart angeordnet, dass der abzudichtende Bereich einen Ringraum um eine (untere) Endplatte des Filterelements bildet.
Vorzugsweise können die beiden Dichtungen der Doppeldichtung jeweils eine umlaufende, radial nach außen gerichtete Dichtfläche aufweisen, welche zur dichtenden Anlage an einer radial nach innen gerichteten Gehäuseinnenwand dient. Die radial nach außen gerichteten Dichtflächen sind vorzugsweise axial zueinander versetzt. Alternativ oder ergänzend sind die radial nach außen gerichteten Dichtflächen zumindest nahezu koaxial zueinander angeordnet und/oder weisen zumindest nahezu Durchmesser gleicher Größe auf. Bevorzugt entspricht die Größe des Durchmessers der radial nach außen gerichteten Dichtflächen wenigstens weitgehend der Größe des Außenumfangs der zugeordneten Endplatte und/oder des Partikelfiltermediums.
Das Filterelement ist zum gleichzeitig einfachen und stabilen Aufbau bevorzugt axialsymmetrisch zur Filterelementlängsachse ausgebildet. Dabei weist das Filterelement bevorzugt in radialer Richtung von der Filterelementlängsachse aus betrachtet zunächst ein Belüftungsrohr auf, das vom Endabscheidersieb umgeben ist. An das Endabscheidersieb schließt sich bevorzugt der rotationssymmetrisch ausgebildete Sedimentationsspalt an. Der Sedimentationsspalt wird radial nach außen bevorzugt von einem Stützkörper des Filterelements begrenzt. An der äußeren Mantelfläche des Stützkörpers stützen sich bevorzugt das Koaleszermedium und das Partikelfiltermedium ab. Das Koaleszermedium ist bevorzugt in Form eines Vlieses ausgebildet. Das Partikelfiltermedium ist bevorzugt sternförmig gefaltet.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird weiterhin gelöst durch einen Kraftstofffilter mit einem Filtergehäuse und einem zuvor beschriebenen Filterelement, wobei das Filtergehäuse einen Deckel aufweist, der auf einen Filtergehäusekörper aufschraubbar ist und der Deckel innenseitig eine Bajonettaufnahme aufweist, die derart ausgebildet ist, dass der Bajonettvorsprung in die Bajonettaufnahme eingreift, wenn der Deckel vom Filtergehäusekörper abgeschraubt wird.
Bevorzugt weist der Kraftstofffilter ein Filterelement mit mehreren Bajonettvorsprüngen auf, die dazu ausgebildet sind, jeweils eine Bajonettaufnahme im Deckel des Kraftstofffilters zu hintergreifen, wenn der Deckel vom Filtergehäuse abgeschraubt wird.
Der Kraftstofffilter kann einenends am Belüftungsrohr ein Rückschlagventil aufweisen, das derart ausgebildet ist, dass es bei einer Strömungsunterbrechung sperrt. Hierdurch wird bei abgeschaltetem Verbrennungsmotor, beispielsweise im sog. Start/Stopp-Betrieb, der Kraftstoff im Kraftstofffilter gehalten und verhindert, dass in einem Tankrücklauf vorhandene Luft über den Kraftstofffilter in den Verbrennungsmotor gelangt. Wird der Verbrennungsmotor gestartet, kann im Kraftstofffilter sofort der nötige Kraftstoffdruck für eine Zündfreigabe aufgebaut werden. Durch das Rückschlagventil werden somit kurze Motorstartzeiten ermöglicht, was insbesondere im Start/Stopp-Betrieb wünschenswert ist.
Das Rückschlagventil ist bevorzugt mit einer Schnappverbindung, insbesondere fluiddicht, im Kraftstofffilter befestigt. Hierdurch kann das Rückschlagventil besonders kostengünstig montiert werden.
In besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Rückschlagventil im Deckel des Filtergehäuses befestigt. Bei einem Filterelementwechsel muss das Rückschlagventil in diesem Fall nicht mit ausgewechselt werden, wodurch Müll vermieden und Wartungskosten vermindert werden.
Das Filtergehäuse kann eine Ablaufrinne für einen Ablauf von Kraftstoff aufweisen, der beim Ausbau des Filterelements aus dem Filtergehäuse auf der Rohseite angestaut ist. Hierdurch wird eine Verunreinigung des Kraftstoffes auf der Reinseite des Kraftstofffilters beim Filterwechsel vermieden.
Die Ablaufrinne ist bevorzugt derart angeordnet oder ausgebildet, dass bei der Entnahme des Filterelements aus dem Filtergehäuse eine erste Dichtung der Doppeldichtung die Verbindung zwischen Filterelement und Filtergehäuse auf der Reinseite des Kraftstofffilters länger abdichtet, als eine zweite Dichtung die Verbindung zwischen Filterelement und Ablaufrinne auf einer Rohseite des Kraftstofffilters. Hierdurch wird beim Herausziehen des am Deckel hängend angeordneten Filterelements aus dem Filtergehäuse zunächst die Verbindung zwischen der Rohseite des Kraftstofffilters und der Ablaufrinne freigegeben, so dass der Kraftstoff von der Rohseite des Kraftstofffilters über die Ablaufrinne abfließen kann. Erst danach wird durch weiteres Herausziehen des Filterelements die fluidische Verbindung zwischen Filterelement und Filtergehäuse an der ersten Dichtung freigegeben. Hierdurch wird ein ungefilterter Kraftstoffübertritt von der Rohseite zur Reinseite sicher vermieden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt sowie aus den Ansprüchen.
Die in der Zeichnung dargestellten Merkmale sind derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
Es zeigen:
1 einen Längsschnitt durch einen ersten Kraftstofffilter mit einem ersten Filterelement;
2 einen Längsschnitt durch das erste Filterelement aus 1;
3 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Filterelements für einen zweiten Kraftstofffilter (nicht dargestellt);
4 eine perspektivische Darstellung eines Längsschnitts des zweiten Filterelements aus 3;
5 eine Draufsicht auf einen weiteren Längsschnitt des zweiten Filterelements aus 3;
6 einen Längsschnitt durch einen dritten Kraftstofffilter mit einem dritten Filterelement;
7 einen Längsschnitt durch einen vierten Kraftstofffilter mit einem vierten Filterelement;
8 einen Längsschnitt durch ein fünftes Filterelement;
9 eine Draufsicht auf das fünfte Filterelement aus 8; und
10 eine geschnittene Teilansicht des Bereiches X des fünften Filterelements aus 8.
Ausführungsformen der Erfindung
1 zeigt einen ersten Kraftstofffilter 10 mit einem ersten Filterelement 12 zum mehrstufigen Reinigen eines Kraftstoffs. Das erste Filterelement 12 ist in einem Filtergehäuse 14 des ersten Kraftstofffilters 10 angeordnet. Das Filtergehäuse 14 weist einen Filtertopf oder Filtergehäusekörper 16 auf. Ein Deckel 18 des Filtergehäuses 14 ist auf den Filtergehäusekörper 16 aufgeschraubt.
Das erste Filterelement 12 weist ein Belüftungsrohr 20 auf. Über das Belüftungsrohr 20 kann Luft aus dem ersten Kraftstofffilter 10 über einen Rücklauf 22 zurück in einen Tank (nicht gezeigt) geführt werden. An dem dem Rücklauf 22 entgegengesetzten Ende 24 des Belüftungsrohrs 20 ist ein Rückschlagventil 26 angeordnet. Das Rückschlagventil 26 öffnet bei einem Überdruck von mehr als ca. 0,4 bar in Richtung des Rücklaufs 22 bzw. eines Pfeils 28. Das Rückschlagventil 26 ist somit leicht öffenbar, um eine schnelle Ableitung der Luft aus dem ersten Kraftstofffilter 10 zu ermöglichen. Der Abfluss der Luft erfolgt dabei in Richtung des Pfeils 28. Das Rückschlagventil 26 ist im Deckel 18 des Filtergehäuses 14 montagefreundlich durch eine Schnappverbindung 30 befestigt. Das Rückschlagventil 26 verhindert den Ablauf von Kraftstoff aus dem ersten Kraftstofffilter 10 im Ruhezustand eines mit dem ersten Kraftstofffilter 10 fluidisch verbundenen Verbrennungsmotors (nicht gezeigt). Hierdurch kann der Verbrennungsmotor schnell gestartet werden.
2 zeigt das erste Filterelement 12. Aus einem Vergleich der 1 und 2 wird ersichtlich, dass das erste Filterelement 12 einenends über eine Rückschlagventildichtung 32 (siehe 1) des Rückschlagventils 26 und anderenends über eine Doppeldichtung 34 (siehe 2) zum Filtergehäuse 14 (siehe 1) abgedichtet ist. Die Doppeldichtung 32 umfasst eine erste Dichtung 36 und eine zweite Dichtung 38, die beide in Form von O-Ringen ausgebildet sind. Weiterhin ist aus 2 ersichtlich, dass das erste Filterelement 12 axialsymmetrisch zu seiner Filterelementlängsachse 40 ausgebildet ist.
3 zeigt ein zweites Filterelement 42 eines zweiten Kraftstofffilters (nicht dargestellt). Aus 3 ist ersichtlich, dass das zweite Filterelement 42 Bajonettvorsprünge 44, 46, 48 aufweist. Die Bajonettvorsprünge 44, 46, 48 weisen jeweils einen Anschlag 50, 52, 54 auf. Die Anschläge 50, 52, 54 sind derart ausgebildet, dass eine Verriegelung von Bajonettaufnahmen (nicht gezeigt), die in einem Deckel eines Filtergehäuses angeordnet oder ausgebildet sind, mit den Bajonettvorsprüngen 44, 46, 48 erfolgt, wenn der Deckel abgeschraubt wird. Das zweite Filterelement 42 kann dann zusammen mit dem Deckel abgenommen werden. Hierauf wird bei der Beschreibung von 6 nochmals eingegangen. Die Bajonettvorsprünge 44, 46, 48 sind einteilig mit einer ersten Endscheibe 56 des zweiten Filterelements 42 ausgebildet.
4 zeigt das zweite Filterelement 42 in einer Schnittansicht. Aus 4 wird deutlich, dass die erfindungsgemäßen Filterelemente, hier das zweite Filterelement 42, zum mehrstufigen Reinigen eines Kraftstoffs ausgebildet sind.
Zur mehrstufigen Reinigung weist das zweite Filterelement 42 ein Partikelfiltermedium 58 auf, das zwischen der ersten Endscheibe 56 und einer zweiten Endscheibe 60 angeordnet ist. Das Partikelfiltermedium 58 ist zur fluiddichten Separation einer Rohseite 62 von einer Reinseite 64 mit den Endscheiben 56, 60 verschweißt.
Das zweite Filterelement 42 umfasst zur mehrstufigen Wasserabscheidung ein Koaleszermedium 66, einen Sedimentationsspalt 68 und ein Endabscheidersieb 70. Das Partikelfiltermedium 58 stützt sich zusammen mit dem Koaleszermedium 66 an einem Stützkörper 72 des zweiten Filterelements 42 ab, um dem durch den Kraftstoff ausgeübten Druck gegen das zweite Filterelement 42 standzuhalten.
Mittig in Filterelementlängsrichtung verläuft ein Belüftungsrohr 74. Das Belüftungsrohr 74 ist in Form eines Stützrohrs ausgebildet, das über die erste Endscheibe 56 hinausragt, so dass es oberseitig leicht fluidisch kontaktierbar ist.
5 zeigt eine weitere Schnittansicht des zweiten Filterelements 42. Aus 5 ist ersichtlich, dass das zweite Filterelement 42 unterseitig eine Doppeldichtung 76 mit einer ersten Dichtung 78 und einer zweiten Dichtung 80 aufweist. Die erste Dichtung 78 dichtet das zweite Filterelement 42 dabei radial zur Filterelementlängsachse 82 nach außen hin ab, während die zweite Dichtung 80 das zweite Filterelement 42 radial nach innen zur Filterelementlängsachse 82 hin abdichtet. Die beim Einsetzen des zweiten Filterelements 42 entstehenden Normalkräfte auf die erste Dichtung 78 und die zweite Dichtung 80 sind somit entgegengesetzt, nämlich zu der Filterelementlängsachse 82 hin (im Fall der ersten Dichtung 78) und von der Filterelementlängsachse 82 weg (im Fall der zweiten Dichtung 80). Die entgegengesetzt wirkenden Normalkräfte bewirken eine teilweise Kräftekompensation und dadurch eine geringere mechanische Belastung des zweiten Filterelements 42.
6 zeigt einen dritten Kraftstofffilter 84 mit einem dritten Filterelement 86. Das dritte Filterelement 86 ist in einem Filtergehäuse 88 angeordnet. Das Filtergehäuse 88 weist einen Rücklauf 90 zur Luftrückführung in einen Tank (nicht gezeigt) auf. Eine Kraftstoffabführung 92 des Filtergehäuses 88 dient der Ableitung von gereinigtem Kraftstoff zu einem Verbrennungsmotor (nicht gezeigt). Die Kraftstoffabführung 92 ist im Wesentlichen ringförmig zu einer Filterelementlängsachse 94 ausgebildet. Die Kraftstoffabführung 92 ist von einer ringförmig ausgebildeten Wasserabführung 96 umgeben, in die ein Sedimentationsspalt 98 des dritten Filterelements 86 mündet bzw. die fluidisch mit dem Sedimentationsspalt 98 verbunden ist. Die Wasserabführung 96 mündet in einen Wassersammelraum 100 bzw. ist fluidisch mit dem Wassersammelraum 100 verbunden.
Das Filtergehäuse 88 weist weiterhin eine Ablaufrinne 102 auf. Die Ablaufrinne 102 dient zur Rückführung von Kraftstoff von einer Rohseite 104 des dritten Kraftstofffilters 84 zum Tank (nicht gezeigt) beim Wechsel des dritten Filterelements 86.
Zum Wechsel des dritten Filterelements 86 wird ein Deckel 106 des Filtergehäuses 88, der über eine Gewindeverbindung 108, hier eine Rechtsgewindeverbindung, mit einem Filtergehäusekörper 110 des Filtergehäuses 88 verbunden ist, von dem Filtergehäusekörper 110 abgeschraubt. Beim Abschrauben des Deckels 106, d. h. bei einer Drehung des Deckels 106 gegen den Uhrzeigersinn (in Draufsicht), hintergreifen Bajonettvorsprünge des dritten Filterelements 86 jeweilige Bajonettaufnahmen des Deckels 106. In 6 ist dabei ein erster Bajonettvorsprung 112 sichtbar, der eine erste Bajonettaufnahme 114 hintergreift. Der Deckel 106 wird bis zum Anschlag gedreht (vgl. Anschläge 50, 52, 54 in 3). Durch weiteres Drehen bzw. Herausschrauben des Deckels 106 wird das dritte Filterelement 86 mitgedreht und kann so zusammen mit dem Deckel 106 aus dem Filtergehäusekörper 110 entnommen werden. Der Deckel 106 dient somit als Griff für das dritte Filterelement 86.
Bei der Entnahme des dritten Filterelements 86 öffnet zunächst eine erste Dichtung 116 des dritten Filterelements 86 die fluidische Verbindung zwischen Rohseite 104 und Ablaufrinne 102, so dass Kraftstoff von der Rohseite 104 über die Ablaufrinne 102 ablaufen kann. Erst danach, also nach weiterer Bewegung des dritten Filterelements 86 nach oben, öffnet eine zweite Dichtung 118 die Verbindung zwischen der Reinseite 120 und der Ablaufrinne 102, so dass eine Kontamination der Reinseite 120 durch ungefilterten Kraftstoff von der Rohseite vermieden wird. Die Dichtungen 116, 118 stellen somit eine Doppeldichtung dar, die die Ablaufrinne 102 bei der Entnahme des dritten Filterelements 86 sequentiell öffnet.
7 zeigt einen vierten Kraftstofffilter 122. Der vierte Kraftstofffilter 122 umfasst ein viertes Filterelement 124. Der vierte Kraftstofffilter 122 weist ein Rückschlagventil 126 auf, das über eine Schnappverbindung 128 an einem Deckel 130 des vierten Kraftstofffilters 122 befestigt ist. Das Rückschlagventil 126 ist dabei in einem Befestigungselement 132 angeordnet. Das Befestigungselement 132 weist einenends einen Konus 134 zur einfachen Justage des Befestigungselements 132 – und dadurch des Deckels 130 – am vierten Filterelement 124 auf: Bei der Montage des Deckels 130 kann der Konus 134 leicht in ein Belüftungsrohr 136 des vierten Filterelements 124 eingeführt werden. Die Montage des vierten Kraftstofffilters 122 wird dadurch besonders benutzerfreundlich.
8 zeigt ein fünftes Filterelement 138. Das fünfte Filterelement 138 weist eine erste Endscheibe 140 auf, die ein Rückschlagventil 142 umfasst. 8 ist eine Draufsicht auf einen Längsschnitt entlang der Ebene XIII-XIII gemäß 9.
9 zeigt eine Draufsicht auf das fünfte Filterelement 138. Aus 9 wird ersichtlich, dass an der ersten Endscheibe 140 Bajonettvorsprünge 144, 146, 148 ausgebildet sind, die beim Aufdrehen eines Deckels (nicht gezeigt) in dessen Bajonettaufnahmen (nicht gezeigt) eingreifen, so dass das fünfte Filterelement 138 mitsamt Deckel aus einem Filtergehäusekörper (nicht gezeigt) entnommen werden kann.
10 zeigt eine vergrößerte Ansicht des Bereichs X gemäß 8. Aus 10 wird ersichtlich, dass das Rückschlagventil 142 im Presssitz in einer Ausnehmung 150 der ersten Endscheibe 140 angeordnet ist. Dies ermöglicht eine besonders kostengünstige Produktion des fünften Filterelements 138 (s. 8).
Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein mehrstufig reinigendes Filterelement sowie einen Kraftstofffilter mit einem solchen Filterelement. Das Filterelement weist ein Partikelfiltermedium, ein Koaleszermedium, einen Sedimentationsspalt und ein Endabscheidersieb auf. Das Filterelement ist in einem Filtergehäuse des Kraftstofffilters angeordnet, das einen Filtergehäusekörper und einen auf den Filtergehäusekörper aufgeschraubten Deckel umfasst. Zum komfortablen Austausch des Filterelements ist der Kraftstofffilter derart ausgebildet, dass zumindest ein Bajonettvorsprung des Filterelements beim Abschrauben des Deckels vom Filtergehäusekörper eine korrespondierende Bajonettaufnahme hintergreift, so dass der Deckel – mitsamt dem daran über die Bajonettverbindung angeordneten Filterelement – abgenommen werden kann. Bei dem Filterelement handelt es sich bevorzugt um ein Filterelement mit einem Belüftungsrohr zur Belüftung des Kraftstofffilters.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102011078362 A1 [0002]
EP 1356199 B1 [0003]
US 2009/0301950 A1 [0004]
EP 2201993 A1 [0005]
US 2011/0017657 A1 [0006]

Claims

Filterelement (12, 42, 86, 124, 138) für einen Kraftstofffilter (10, 84, 122) eines Kraftfahrzeugs, wobei das Filterelement (12, 42, 86, 124, 138) in ein Filtergehäuse (14, 88) des Kraftstofffilters (10, 84, 122) einsetzbar ist und das Filterelement (12, 42, 86, 124, 138) zum mehrstufigen Reinigen eines Kraftstoffs ein Partikelfiltermedium (58), ein Koaleszermedium (66), einen Sedimentationsspalt (64, 98) und ein Endabscheidersieb (70) aufweist, wobei das Filterelement (12, 42, 86, 124, 138) weiterhin einen Bajonettvorsprung (44, 46, 48, 112, 144, 146, 148) aufweist, der zum Hintergriff einer Bajonettaufnahme (114) in einem Deckel (18, 106, 130) des Filtergehäuses (14, 88) ausgebildet ist.
Filterelement nach Anspruch 1, bei dem das Partikelfiltermedium (58) zwischen einer ersten Endplatte (56, 140) und einer zweiten Endplatte (60) des Filterelements (12, 42, 86, 124, 138) angeordnet ist.
Filterelement nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Filterelement (12, 42, 86, 124, 138) ein entlang der Filterelementlängsachse (40, 82, 94) verlaufendes Belüftungsrohr (20, 74, 136) aufweist.
Filterelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Filterelement (12, 42, 86, 124, 138) eine Doppeldichtung (34, 76) zum Filtergehäuse (14, 88) hin aufweist, welche insbesondere an einer Endplatte (60) des Filterelements (12, 42, 86, 124, 138) angeordnet ist, die vorzugsweise in Einbaulage des Filterelements (12, 42, 86, 124, 138) unten angeordnet ist.
Kraftstofffilter (10, 84, 122) mit einem Filtergehäuse (14, 88) und einem Filterelement (12, 42, 86, 124, 138) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Filtergehäuse (14, 88) einen Deckel (18, 106, 130) aufweist, der auf einen Filtergehäusekörper (16, 110) aufschraubbar ist und der Deckel (18, 106, 130) innenseitig eine Bajonettaufnahme (114) aufweist, die derart ausgebildet ist, dass der Bajonettvorsprung (44, 46, 48, 112, 144, 146, 148) in die Bajonettaufnahme (114) eingreift, wenn der Deckel (18, 106, 130) vom Filtergehäusekörper (16, 110) abgeschraubt wird.
Kraftstofffilter nach Anspruch 5 in Verbindung mit einem Filterelement nach Anspruch 3, bei dem der Kraftstofffilter (10, 84, 122) einenends am Belüftungsrohr (20, 74, 136) ein Rückschlagventil (26, 126, 142) aufweist, das derart ausgebildet ist, dass es bei einer Strömungsunterbrechung sperrt.
Kraftstofffilter nach Anspruch 6, bei dem das Rückschlagventil (26, 126, 142) mit einer Schnappverbindung (30, 128), insbesondere fluiddicht, im Kraftstofffilter (10, 84, 122) befestigt ist.
Kraftstofffilter nach Anspruch 6 oder 7, bei dem das Rückschlagventil (26, 126) im Deckel (18, 106, 130) des Filtergehäuses (14, 88) befestigt ist.
Kraftstofffilter nach einem der Ansprüche 5 bis 8, bei dem das Filtergehäuse (14, 88) eine Ablaufrinne (102) zum Ablauf von Kraftstoff beim Ausbau des Filterelements (12, 42, 86, 124, 138) aus dem Filtergehäuse (14, 88) aufweist.
Kraftstofffilter nach Anspruch 9 in Verbindung mit einem Filterelement nach Anspruch 4, bei dem die Ablaufrinne (102) derart angeordnet oder ausgebildet ist, dass bei der Entnahme des Filterelements (12, 42, 86, 124, 138) aus dem Filtergehäuse (14, 88) eine erste Dichtung (36, 78) der Doppeldichtung (34, 76) die Verbindung zu einer Reinseite (64, 120) des Kraftstofffilters (10, 84, 122) länger abdichtet, als eine zweite Dichtung (38, 80) der Doppeldichtung (34, 76) die Verbindung zu einer Rohseite (62, 104) des Kraftstofffilters (10, 84, 122).