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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Filtereinrichtung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug. Die Erfindung betrifft ferner ein Filterelement einer solchen Filtereinrichtung sowie ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Filtereinrichtung.
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Filtereinrichtungen kommen häufig als Ölfilter in Kraftfahrzeugen zum Einsatz, in welchen ihnen eine Ölpflegefunktion für das bspw. in einer Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs verwendete Öl zukommt. Derartige Filtereinrichtungen weisen in bekannter Weise ein Ringfilterelement auf, das bspw. von außen nach innen durchströmt ist, so dass ein räumlicher Bereich innerhalb des Ringfilterelements eine Reinseite der Filtereinrichtung und ein außerhalb des Ringfilterelements angeordneter räumlicher Bereich eine Rohseite der Filtereinrichtung ausbildet. Eine solche Filtereinrichtung weist üblicherweise ein Filtergehäuse auf, an welchem ein Gehäusedeckel befestigbar ist. Das Ringfilter ist dann in den am Filtergehäuse befestigten Gehäusedeckel einsetzbar, so dass der Ringfilter in einem in dem Filtergehäuse montierten Zustand des Gehäusedeckels die Rohseite von der Reinseite der Filtereinrichtung trennt.
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Zur Filterung eines Fluids, bspw. eines Öls (wenn die Filtereinrichtung ein Ölfilter ist) kann nun das Filtergehäuse eine mit der Rohseite in Fluidverbindung stehende Zuführungsöffnung und eine mit der Reinseite in Fluidverbindung stehende Abführungsöffnung aufweisen. Das zu filternde Fluid fließt dann über die Zuführungsöffnung in die Reinseite der Filtereinrichtung, durchströmt dann das Ringfilterelement von der Rohseite zur Reinseite der Filtereinrichtung, und verlässt die Reinseite dann wieder durch die Abführungsöffnung.
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In der Filtereinrichtung kann nun sowohl in der Rohseite sog. Schmutzöl als auch in der Reinseite mittels des Ringfilters gefiltertes Öl zurückbleiben. Beim Wechseln des Filterelements kann beim Entnehmen des Deckels in unkontrollierter Weise sowohl Schmutzöl als auch gefiltertes Öl aus der Filtereinrichtung nach außen treten.
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Die
DE 200 12 736 U1 beschreibt eine Baugruppe für eine Brennkraftmaschine mit einem Ölfilter. Das Ölfilter weist eine erste Gehäusestruktur auf, in welcher ein auswechselbares Filterelement eingebaut ist, so dass es vom Schmieröl der Brennkraftmaschine durchströmbar ist. Die Gehäusestruktur weist ferner einen Ölablauf auf, der bei Ausbau des Filterelements frei gegeben werden kann. Die Baugruppe weist ferner eine zweite Gehäusestruktur auf, die wiederum eine Kanalstruktur zur Durchleitung der im Ölkreislauf befindlichen Fluide aufweist. Der Ölablauf und die Kanalstruktur des Ölfilters münden ineinander, so dass diese einen gemeinsamen Leitungsabschnitt aufweisen.
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Die
DE 10 2005 022 932 A1 betrifft eine Ölfilteranordnung mit einem Gehäuse, welches einen Aufnahmeraum für ein in das Gehäuse einsetzbares und radial mit Öl durchströmbares Filterelement aufweist. Der Aufnahmeraum wird mit einem Deckel verschlossen, wobei am Boden des Aufnahmeraums eine von einem Rohrstutzen umgebene Reinöl- oder Rohölöffnung und ein sich in Längsrichtung des Aufnahmeraums erstreckender Kanalraum vorgesehen ist.
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Die
DE 37 38 718 A1 beschreibt ein Ölfilter mit einer Ablassschraube. Das Ölfilter umfasst ferner ein Gehäuse, welches durch einen Filterkörper in einen Schmutzölraum und einen Reinölraum unterteilt ist. Der äußere der beiden Räume steht dauernd mit einem durch die Ablassschraube verschlossenen Bodenraum des Gehäuses in Verbindung. Diese Verbindung wird durch Löcher in einer unterhalb des Filterkörpers liegenden Querwand gebildet, die eine zum inneren Raum führende, mit der Ablassschraube fluchtende weitere Öffnung aufweist. Diese Öffnung ist im Betrieb des Filters durch die Stirnfläche des Schafts der Ablassschraube verschlossen.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Ausführungsform für eine Filtereinrichtung bereitzustellen, bei welcher insbesondere in kontrollierter Weise sowohl Schmutzöl als auch gefiltertes Öl bei Bedarf aus der Filtereinrichtung abgelassen werden kann.
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Oben genannte Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, für die Filtereinrichtung ein Verschlusselement bereitzustellen, welches an dem Gehäusedeckel der Filtereinrichtung anbringbar ist, so dass dieses in einem an dem Gehäusedeckel angebrachten Zustand sowohl eine Gehäusedeckel-Leerlauföffnung als auch eine Filterelement-Leerlauföffnung der Filtereinrichtung verschließt bzw. durch Entfernen des Verschlusselements von dem Gehäusedeckel beide Öffnungen simultan freigibt.
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Hierzu weist das Verschlusselement erfindungsgemäß eine erste Radial-Dichtung auf, mittels welcher das Verschlusselement in dem an dem Gehäusedeckel angebrachten Zustand die Rohseite der Filtereinrichtung gegen die Reinseite abdichtet. Mittels der erfindungsgemäßen Filtereinrichtung kann gleichzeitig sowohl in der Reinseite angesammeltes gefiltertes Öl als auch sich in der Rohseite angesammeltes Schmutzöl auf einfache Weise aus der Filtereinrichtung entfernt werden. Zu diesem Zweck kann das erfindungsgemäße Verschlusselement von dem Gehäusedeckel der Filtereinrichtung entfernt werden, so dass dann sowohl die Rohseite als auch die Reinseite der Filtereinrichtung nach außen geöffnet ist, so dass dort angesammeltes Schmutzöl bzw. ungefiltertes Öl aus der Filtereinrichtung abfließen kann.
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Die erfindungsgemäße Filtereinrichtung ermöglicht also eine gleichzeitige Entleerung sowohl der Reinseite als auch der Rohseite von gefiltertem Öl bzw. Schmutzöl. Insbesondere ist es in der erfindungsgemäßen Filtereinrichtung nicht erforderlich, einen solchen Entleerungsvorgang separat sowohl für die Rohseite als auch für die Reinseite durchzuführen, da das erfindungsgemäße Verschlusselement simultan die Roh- und die Reinseite der Filtereinrichtung nach außen verschließt und auch die Rohseite gegen die Reinseite abdichtet.
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Die Durchführung eines solchen Entleerungsvorgangs bietet sich insbesondere dann an, wenn das Filterelement ausgewechselt werden soll. Vor dem eigentlichen Austausch des Filterelements kann sowohl die Roh- als auch die Reinseite der erfindungsgemäßen Filtereinrichtung wie oben beschrieben auf einfache Weise entleert werden, so dass dann beim anschließenden Auswechseln des Filterelements nicht die Gefahr von Verschmutzungen durch auslaufendes Schmutzöl bzw. gefiltertes Öl besteht.
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Nach Abschluss des Entleerungsvorgangs kann das Verschlusselement wieder am Gehäusedeckel angebracht werden und der ursprüngliche Betriebszustand der Filtereinrichtung wiederhergestellt werden. Ein aufwändiges separates Öffnen der Roh- und Reinseite, beispielsweise mittels zweier separater Verschlusselemente, entfällt in der erfindungsgemäßen Filtereinrichtung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann die erste Radial-Dichtung des Verschlusselements ein auf einer Außenumfangsfläche des Verschlusselements in einer ersten Ringnut angeordnetes erstes ringförmiges Dichtungselement aufweisen, mittels welchem die erste Radial-Dichtung in dem an dem Gehäusedeckel angebrachten Zustand des Verschlusselements in der Filterelement-Leerlauföffnung die Rohseite gegen die Reinseite abdichtet. Auf diese Weise kann eine besonders gute Dichtungswirkung zwischen der Rohseite und der Reinseite der Filtereinrichtung erzielt werden.
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Vorzugsweise kann die erste Radial-Dichtung eine kreiszylindrische radiale Dichtkontur aufweisen, mittels welcher die erste Radial-Dichtung in dem an dem Gehäusedeckel angebrachten Zustand des Verschlusselements in der Filterelement-Leerlauföffnung die Rohseite gegen die Reinseite abdichtet. Dies ermöglicht eine besonders einfache und damit kostengünstige Herstellung der erfindungsgemäßen Filtereinrichtung.
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In einer weiterbildenden Ausführungsform kann das Verschlusselement eine zweite Radial-Dichtung aufweisen, mittels welcher das Verschlusselement in dem an dem Gehäusedeckel angebrachten Zustand in der Gehäusedeckel-Leerlauföffnung einen Gehäuse-Innenraum nach außen abdichtet. Mittels der zweiten Radial-Dichtung, welche zusätzlich zu der ersten Radialdichtung am Verschlusselement angeordnet ist, kann also eine zusätzliche Abdichtung des Gehäuse-Innenraums der Filtereinrichtung nach außen erzielt werden.
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Um die Dichtwirkung der zweiten Radial-Dichtung weiter zu verbessern, kann in einer besonders bevorzugten Ausführungsform das Verschlusselement ein auf der Außenumfangsfläche des Verschlusselements in einer zweiten Ringnut angeordnetes zweites ringförmiges Dichtungselement aufweisen, mittels welchem die zweite Radial-Dichtung in dem an dem Gehäusedeckel angebrachten Zustand in der Gehäusedeckel-Leerlauföffnung den Gehäuse-Innenraum des Gehäuses nach außen abdichtet.
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In einer besonders einfach herzustellenden und damit kostengünstigen Ausführungsform kann das Filterelement einen ringförmigen Filterkörper umfassen, welcher an seinen beiden axialen Enden mittels einer ersten und einer zweiten Endscheibe verschlossen ist. Die erste Endscheibe umfasst die Filterelement-Leerlauföffnung, wobei diese konzentrisch in der ersten Endscheibe angeordnet ist, so dass die erste Endscheibe ringförmig ausgebildet ist.
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Um mittels der ersten Radial-Dichtung des erfindungsgemäßen Verschlusselements eine besonders gute Dichtwirkung zu erzielen, kann die erste Endscheibe des Filterelements einen Öffnungskragen mit einer Kragen-Innenfläche aufweisen, in welchen das Verschlusselement in dem an dem Gehäusedeckel angebrachten Zustand axial zur Ausbildung der ersten Radial-Dichtung eingreift. Für den Fall, dass das Verschlusselement das erste Dichtungselement aufweist, kann dieses also mittels des axialen Eingriffs des Verschlusselements gegen die Kragen-Innenfläche zur Abdichtung der Rohseite gegen die Reinseite gepresst werden.
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In einer weiterbildenden Ausführungsform kann der Öffnungskragen als Dichtlippe ausgebildet sein. Auf diese Weise kann die Dichtwirkung des Verschlusselements weiter verbessert werden.
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In einer dazu alternativen, ebenfalls weiterbildenden Ausführungsform kann an der Endscheibe ein ringförmiges Vlieselement angebracht, insbesondere angeschweißt, sein, an welchem die Außenumfangsfläche des Verschlusselements in dem an dem Gehäusedeckel angebrachten Zustand zur Ausbildung der ersten Radial-Dichtung anliegen kann.
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Um das Verschlusselement auf einfache Weise an dem Gehäusedeckel anbringen und dieses bei Bedarf auch wieder von diesem entfernen zu können, kann in einer weiterbildenden Ausführungsform daran gedacht sein, das Verschlusselement als Verschlussschraube mit einem Außengewinde auszubilden, welche zum Verschließen der beiden Leerlauföffnungen in ein an dem Gehäusedeckel vorgesehenes und zu dem Außengewinde komplementäres Innengewinde einschraubbar ist.
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Zur Herstellung eines kostengünstigen Verschlusselements, welches aber dennoch sowohl die erste Radial-Dichtung als auch die zweite Radial-Dichtung sowie einen einfachen Verschlussmechanismus zum lösbaren Befestigen des Verschlusselements an dem Gehäuseelement bereitstellt, kann in einer besonders bevorzugten Ausführungsform eine erste Außenfläche des Verschlusselements axial nebeneinander eine erste und eine zweite radiale Stufe aufweisen, mittels welcher die Außenumfangsfläche in einen ersten, zweiten und dritten Außenumfangsflächenabschnitt unterteilt ist. Dabei ist die erste Radial-Dichtung dem ersten Außenumfangsflächenabschnitt zugeordnet; entsprechend ist die zweite Radial-Dichtung in dem zweiten Außenumfangsflächenabschnitt angeordnet. Das Außengewinde des Verschlusselements ist dann in dem dritten Außenumfangsflächenabschnitt angeordnet.
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In einer technisch besonders einfach zu realisierenden Ausführungsform können die Gehäusedeckel-Leerlauföffnung und die Filterelement-Leerlauföffnung jeweils kreisförmig ausgebildet sein und einen ersten bzw. zweiten Leerlauf-Öffnungsdurchmesser aufweisen, wobei der erste Leerlauf-Öffnungsdurchmesser größer als der zweite Leerlauf-Öffnungsdurchmesser ist.
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In einer ebenfalls einfach und damit kostengünstig herzustellenden Ausführungsform können die Gehäusedeckel-Leerlauföffnung und die Filterelement-Leerlauföffnung in dem an dem Gehäusedeckel angebrachten Zustand des Filterelements konzentrisch zueinander angeordnet sein.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner einer Filterelement für eine Filtereinrichtung mit einem oder mehreren der vorhergehend genannten Merkmale.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Filterelement einen ringförmigen Filterkörper, welcher an seinen beiden axialen Enden mittels einer ersten und einer zweiten Endscheibe verschlossen ist, aufweisen, wobei die erste Endscheibe eine konzentrisch in dieser angeordnete Filterelement-Leerlauföffnung aufweist, so dass die erste Endscheibe ringförmig ausgebildet ist. Das Filterelement kann ferner ein Befestigungselement zur Befestigung des Filterelements an dem Gehäusedeckel einer Filtereinrichtung mit einem oder mehreren der oben genannten Merkmale aufweisen. Die ermöglicht einen einfachen Austausch des Filterelements, beispielsweise zu Wartungszwecken o.ä.
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Vorzugsweise kann die Filterelement-Leerlauföffnung durch einen nach innen in Richtung der zweiten Endscheibe oder nach außen von der zweiten Endscheibe weg abstehenden Öffnungskragen mit einer Kragen-Innenfläche eingefasst sein, welche sich für eine radiale Kontaktierung mit einem ringförmigen Dichtungselement eignet. Auf diese Weise kann eine verbesserte Dichtwirkung erzielt werden.
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Zur Erzielung einer besonders hohen Dichtwirkung kann der Öffnungskragen in einer bevorzugten Ausführungsform als Dichtlippe ausgebildet sein.
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Alternativ dazu kann in einer besonders einfach und damit kostengünstig herstellbaren Ausführungsform an der Endscheibe ein ringförmiges Vlieselement angebracht, insbesondere angeschweißt, sein, welches sich für eine radiale Kontaktierung mit einem ringförmigen Dichtungselement eignet.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug mit einer Filtereinrichtung mit einem oder mehreren der vorhergehend genannten Merkmale.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch:
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1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Filtereinrichtung,
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2 eine Teilansicht der 2,
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3 eine erste Variante des Ausführungsbeispiels der 1,
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4 eine zweite Variante des Ausführungsbeispiels der 2.
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In der 1 eine erfindungsgemäße Filtereinrichtung 1 in einer Teil-Längsschnittansicht dargestellt und mit 1 bezeichnet. Die Filtereinrichtung 1 weist ein Filtergehäuse auf, welches in der 1 nur teilweise dargestellt und mit 2 bezeichnet ist. An dem Filtergehäuse 2 ist ein Gehäusedeckel 3, welcher eine Gehäusedeckel-Leerlauföffnung 4 aufweist, befestigt. Mit dem Gehäusedeckel 3 ist ein Filterelement 5 verbunden, welches eine Filterelement-Leerlauföffnung 6 aufweist und in dem in der 1 gezeigten (in dem Filtergehäuse 2 montierten Zustand) eine Rohseite 7 von einer Reinseite 8 trennt.
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An dem Gehäusedeckel 3 ist ein Verschlusselement 9 angebracht, welches sowohl die Gehäusedeckel-Leerlauföffnung 4 als auch die Filterelement-Leerlauföffnung 6 verschließt. Das Verschlusselement ist in der 2 genauer dargestellt. Das Verschlusselement 9 kann dabei wie in den 1 und 2 gezeigt als Verschlussschraube mit einem Außengewinde 10 ausgebildet sein, welche zum Verschließen der beiden Leerlauföffnungen 4, 6 in ein an dem Gehäusedeckel 3 vorgesehenes und zu dem Außengewinde 10 komplementäres Innengewinde 11 eingeschraubt ist.
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Das Verschlusselement 9 verschließt sowohl die Gehäusedeckel-Leerlauföffnung 4 als auch die Filterelement-Leerlauföffnung 6. Zum Verschließen der Filterelement-Leerlauföffnung 6 weist das Verschlusselement 9 eine erste Radial-Dichtung 12 auf, mittels welcher das Verschlusselement 9 die Rohseite 7 gegen die Reinseite 8 abdichtet. Eine besonders gute Dichtwirkung der ersten Radial-Dichtung 12 wird dabei mittels eines ersten ringförmigen Dichtungselements 13 erzielt, welches auf einer Außenumfangsfläche 14 in einer ersten Ringnut 15 angeordnet ist. Dieses erste ringförmige Dichtungselement 13 dichtet in dem an dem Gehäusedeckel 3 angebrachten Zustand des Verschlusselements 9 in der Filter-Leerlauföffnung 6 die Rohseite gegen die Reinseite ab.
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Weiterhin weist das Verschlusselement 9 eine zweite Radialdichtung 16 auf, mittels welcher das Verschlusselement 9 zusätzlich einen Gehäuse-Innenraum, welcher sowohl die Rohseite 7 als auch die Reinseite 8 der Filtereinrichtung 1 umfassen kann, nach außen abdichtet.
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Zur Verbesserung der Dichtungswirkung der zweiten Radial-Dichtung 16 kann das Verschlusselement 9 in analoger Weise zur ersten Radial-Dichtung 12 auf der Außenumfangsfläche 14 eine zweite Ringnut 17 aufweisen, in welcher ein zweites ringförmiges Dichtungselement 18 angeordnet ist, wobei mittels der zweiten Radialdichtung 16 der Gehäuse-Innenraum des Filtergehäuses 2 besonders gut nach außen abgedichtet wird.
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Die Filtereinrichtung 1 kann sowohl eine Einlassöffnung zum Einlassen von ungefiltertem Öl als auch eine Auslassöffnung zum Auslassen von einem mittels der Filtereinrichtung 1 gefilterten Öl aufweisen. Diese können vorzugsweise in einem axial dem Verschlusselement 9 gegenüberliegendem Bereich der Filtereinrichtung 1 angeordnet sein und sind daher in der Darstellung der 1 nicht gezeigt. Eine solche Einlassöffnung kann dabei mit der Rohseite 7 der Filtereinrichtung 1 in Fluidverbindung stehen, so dass das der Filtereinrichtung 1 zugeführte ungefilterte Öl radial durch das Filterelement 5 strömt und dann als gefiltertes Öl durch die mit der Reinseite 8 der Filtereinrichtung 1 in Fluidverbindung stehende Auslassöffnung die Filtereinrichtung 1 wieder verlassen kann.
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In einer Variante ist selbstverständlich auch vorstellbar, dass die Rohseite 7 der Filtereinrichtung 1 nicht wie in den 1 und 2 gezeigt radial außerhalb der Reinseite 8 angeordnet ist, sondern umgekehrt. Gemäße dieser Variante würde dann das ungefilterte Öl das Filterelement 5 radial nach außen durchströmen.
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Betrachtet man das Verstellelement 9 in der Darstellung der 2 genauer, so erkennt man, dass die Außenumfangsfläche 14 des Verschlusselements 9 axial nebeneinander eine erste und eine zweite radiale Stufe 19, 20 aufweist, mittels welcher die Außenumfangsfläche 14 in einen ersten, zweiten und dritten Außenumfangsflächenabschnitt unterteilt wird. Dann ist die erste Radial-Dichtung 12 in dem ersten Außenumfangsflächenabschnitt und die zweite Radial-Dichtung 16 in dem zweiten Außenumfangsflächenabschnitt angeordnet. Entsprechend ist das Außengewinde 10 des Verschlusselements 9 in dem dritten Außenumfangsflächenabschnitt angeordnet.
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Dabei ist ein radialer Durchmesser des ersten Außenumfangsflächenabschnitts kleiner als ein radialer Durchmesser des zweiten Umfangsflächenabschnitts, und der radiale Durchmesser des zweiten Außenumfangsflächenabschnitts ist kleiner als ein radialer Durchmesser des dritten Außenumfangsflächenabschnitts.
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Entsprechend ist ein erster Leerlauf-Öffnungsdurchmesser D1 der in dem Ausführungsbeispiel der 1 kreisförmig ausgebildeten Gehäusedeckel-Leerlauföffnung 4 größer als ein zweiter Leerlauf-Öffnungsdurchmesser D2 der ebenfalls kreisförmig ausgebildeten Filterelement-Leerlauföffnung 6. In dem an dem Gehäusedeckel 3 angebrachten Zustand des Filterelements 5 sind die Gehäusedeckel-Leerlauföffnung 4 und die Filterelement-Leerlauföffnung 6 konzentrisch zueinander angeordnet.
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Um nun während eines Filtervorgangs in einem Bereich 21 der Rohseite 7 angesammeltes Schmutzöl und in dem Bereich 22 der Reinseite angesammeltes gefiltertes Öl zu Reinigungs- oder Wartungszwecken gleichzeitig der Filtereinrichtung 1 entnehmen zu können, wird das als Verschlussschraube ausgebildete Verschlusselement 9 aus dem Gehäusedeckel 3 geschraubt, so dass sowohl die erste als auch zweite Radial-Dichtung 12, 16 aus der Filtereinrichtung 1 entfernt wird. Dann steht sowohl die Rohseite 7 als auch die Reinseite 8 mit einer Außenumgebung der Filtereinrichtung 1 in Fluidverbindung, so dass in den Bereichen 21 und 22 angesammeltes ungefiltertes bzw. gefiltertes Öl aus der Filtereinrichtung 1 abgelassen werden kann.
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Sobald ein solcher Reinigungs- und Wartungsvorgang der Filtereinrichtung 1 beendet ist, kann das Verschlusselement 9 einfach wieder durch Aufschrauben der Verschlussschraube in den Gehäusedeckel 3 an diesem befestigt werden, so dass die erste und zweite Radialdichtung 12, 16 wieder die gewünschte Dichtwirkung entfalten können.
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Betrachtet man das Filterelement 5 gemäß der 2 genauer, so erkennt man, dass dieses einen ringförmigen Filterkörper 23 aufweist, welcher an seinen beiden axialen Enden mittels einer ersten Endscheibe 24 und einer zweiten Endscheibe (in der Teilansicht der 2 nicht gezeigt) verschlossen ist. Die Filterelement-Leerlauföffnung 6 ist dabei in der ersten Endscheibe 24 konzentrisch zu dieser angeordnet, so dass die erste Endscheibe 24 ringförmig ausgebildet ist.
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Das Filterelement 5 weist weiterhin ein Befestigungselement 25 in der Art eines Clip-Verschlusses auf, mittels welchem das Filterelement 5 an dem Gehäusedeckel 3 der Filtereinrichtung 1 lösbar befestigt ist. Hierzu weist zur Ausbildung des Clip-Verschlusses auch der Gehäusedeckel 3 ein zu dem Befestigungselement 25 komplementäres Befestigungselement auf. Die Filterelement-Leerlauföffnung 6 des Filterelements 5 ist durch eine nach innen in Richtung der (nicht gezeigten) zweiten Endscheibe abstehenden Öffnungskragen 26 eingefasst, wobei der Öffnungskragen 26 eine Kragen-Innenfläche aufweist, welcher radial mit dem ersten ringförmigen Dichtungselement 13 zur Ausbildung der ersten Radialdichtung 12 in Kontakt steht.
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In einer in den 3a und 3b gezeigten, vereinfachten Variante des Verschlusselements 9 kann auf das erste ringförmige Dichtungselement verzichtet sein. In diesem Fall weist die erste Radial-Dichtung 12 zur Abdichtung der Rohseite 7 gegen die Reinseite 8 eine kreiszylindrische radiale Dichtkontur auf. Zur Verbesserung der Dichtwirkung ist der Öffnungskragen 26 als Dichtlippe 27 ausgebildet, welche, wie in der 3a gezeigt, nach innen in Richtung der zweiten Endscheibe von der ersten Endscheibe 24 absteht. In einer in der 3b gezeigten, alternativen Variante kann die Dichtlippe 27 auch in entgegengesetzter Richtung, also von der zweiten Endscheibe weg, von der ersten Endscheibe 24 abstehen. An dem Verschlusselement 9 kann im Bereich der ersten Radial-Dichtung 12 eine für die Aufnahme der Dichtlippe komplementäre Aufnahmenut 29 vorgesehen sein.
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In einer alternativen Variante, die in der 4 gezeigt ist, kann das Filterelement 5 anstelle eines Öffnungskragens ein ringförmiges Vlies-Element 28 aufweisen, welches an der ersten Endscheibe 24 des Filterelements 5 angeschweißt sein kann. Beim Einschrauben des Verschlusselements 9 in die Gehäusedeckel-Leerlauföffnung 4 wird das Vlies-Element 28 in die Filterelement-Leerlauföffnung 6 nach innen gedrückt (und dabei verformt; in der 4 nicht gezeigt), so dass auf diese Weise die Rohseite 7 gegen die Reinseite 8 abgedichtet werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20012736 U1 [0005]
- DE 102005022932 A1 [0006]
- DE 3738718 A1 [0007]