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Die Erfindung betrifft ein Eisrückhaltesystem für witterungsbeaufschlagte Flächen nach dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 6.
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Eisplatten auf witterungsbeaufschlagten Flächen entstehen, wenn sich Frost und Tauwetter abwechseln. So können sich beispielsweise Eisplatten auf dem Dach einer LKW-Plane bilden, welche herunterfallen können und zu schweren Schäden beim nachfolgenden Verkehr oder Fußgängern führen. Um dies zu vermeiden sieht der Stand der Technik Lösungen mit einem Airbag vor, wobei unter dem LKW-Planendach ein aufblasbarer Luftschlauch angeordnet ist, welcher vor dem Fahrantritt aufgeblasen wird. Dadurch werden die Eisplatten gebrochen und können anschließend händisch entfernt werden. Dies stellt jedoch eine sehr aufwendige Konstruktion dar, da hierfür eigens einen Kompressor zum Aufblasen des Luftschlauches bereitgestellt werden muss. Des Weiteren muss der Fahrer trotzdem auf das Dach steigen, um die gebrochenen Eisplatten zu entfernen.
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Eine andere Lösung ist die Anordnung eines Eisrückhaltesystems auf dem Planendach eines LKWs. Ein Eisrückhaltesystem offenbart beispielsweise die Druckschrift
AT 511 221 B1 , auf welche vollumfänglich Bezug genommen wird. Das dort gezeigte Eisrückhaltesystem ist auf Lkw-Anhängeraufbauten angeordnet, wobei auf den Planen, den Paneelaufbauten oder den Hardtops einzelne Gewebebänder flächenbündig befestigt sind. Bei allen offenbarten Ausführungsformen sind die Gewebebänder streifenförmig ausgebildet und sind nachträglich auf der Fahrzeugplane angeordnet worden. Die Gewebebände weisen hierbei zwei unterschiedliche Oberflächen auf. So ist die eine Oberfläche glatt bzw. eben ausgebildet, um eine flächenbündige Befestigung zu der Lkw-Plane zu gewährleisten, während die andere Oberfläche des Gewebebandes eine dreidimensionale Gewirkstruktur aufweist. Die dreidimensionale Gewirkstruktur kann beispielsweise als Schlaufe, Flauschfläche, Haken oder dergleichen ausgebildet sein. Entscheidend ist, dass die einzelnen Strukturstreifen das Eis auf der witterungsbeaufschlagten Oberfläche partiell zurückhalten.
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Die streifenförmige Anordnung von dreidimensionalen Gewebebändern hat jedoch den Nachteil, dass sich Eisplatten auf den glatten Oberflächen zwischen den Gewebebänder bilden können, welche sich beim Durchhängen der Plane oder durch die Vibration des Fahrzeuges lösen und anschließend von der Plane herunterrutschen. Dies stellt ein Gefahrenpotenzial für den rückwärtigen Verkehr dar.
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Die
WO 2011/045 136 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer Plane für einen LKW-Aufbau. Mit den
2 bis
5 werden bereits Gewebestrukturen gezeigt, welche jedoch von außen nicht sichtbar und innerhalb der Gewebebahn angeordnet sind, wodurch auf der Oberfläche stets eine glatte Struktur vorhanden ist, die kein Eis bzw. Schnee zurückhalten kann.
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Mit der
DE 202 15 862 U1 wird eine Vorrichtung zum Verhindern des Eisabwurfs von Planenfahrzeugen offenbart. Gemäß der Seite 2 im 4. Absatz wird hierzu ein Fangnetz, welches zur Verhinderung des Eisabwurfes dient, im Bereich des Deckspriegels an den Verankerungspunkten fest mit der Plane verbunden. Dies geht beispielsweise ebenfalls aus der
4 hervor. Entscheidend ist, dass das Fangnetz nur punktuell mit der Plane verbunden ist. Dadurch können sich Hohlräume zwischen dem Fangnetz und der Plane bilden, wodurch ein sicheres Halten des Eises durch das Fangnetz nicht auf der gesamten witterungsbeaufschlagten Fläche gewährleistet ist. Insbesondere können z. B. bei einem Bremsvorgang schwere Eisplatten auf der glatten Oberfläche der Plane unterhalb des Fangnetzes ins Rutschen gelangen und unter Umständen sogar das Fangnetz durchbrechen.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass nur eine punktuelle Befestigung des Fangnetzes im Bereich der Verankerungspunkte erfolgt. Das Fangnetz kann sich daher unter Umständen bei einer hohen (Brems-)Belastung an einzelnen Befestigungspunkten losreißen und zusammen mit dem festgehaltenen Eis von der Plane rutschen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein System bereitzustellen, welches eine sichere und einfache Rückhaltung von gefrorenen Schnee und Eisplatten auf einer witterungsbeaufschlagten Fläche gewährleistet.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 6 gelöst.
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Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist, dass die dreidimensionale Struktur in den Basiswerkstoff der Gewebebahn eingebettet ist.
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Bevorzugt erstreckt sich die Struktur über die gesamte witterungsbeaufschlagte Fläche und bildet mit der Plane eine Einheit aus.
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Ziel des erfindungsgemäßen Eisrückhaltesystems ist es eine Erhöhung der Verankerungsfläche auf der Funktionsseite zu erreichen.
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Folgende Formen können beispielsweise als dreidimensionale Struktur dienen:
- a) Schleifenformen (runde Schleifen ähnlich einer Spannteppichstruktur nach oben ragend mit mindestens 3 mm hohen Schleifen);
- b) eckige Formen, z. B. die eines Dreiecks dessen Spitze aus der Funktionsseite nach oben ragt;
- c) andere Formen, wie beispielsweise, Zapfen, Noppen, Lamellen, Netz, Trapez, Rechteck, kugelförmige Strukturen, Zickzackstrukturen, Wabenstrukturen und einzelne Kombinationen daraus;
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Eine erfindungsgemäße witterungsbeaufschlagte Fläche kann beispielsweise eine Plane aus einem Trägergewebe sein, die mit einem Kunststoff beschichtet ist. Planen werden als Abdeckplane, Deckplane, Markise, Plastikplane, Regenplane, Schutzdach, Schutzplane, Verdeck, Wagenplane oder Zeltplane eingesetzt.
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Bei allen folgenden Ausführungsformen wird zwischen der Innenseite und der Funktionsseite unterschieden. Die Innenseite ist die Seite, welche in Richtung der abzudeckenden Gegenstände gerichtet ist, während die Funktionsseite auf der witterungsbeaufschlagten Seite ist.
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Erfindungsgemäß ist die witterungsbeaufschlagte Fläche eine Plane, welche auf einem Land-, Wasser- und Luftfahrzeug angeordnet ist. Die Plane besteht im Wesentlichen aus einem Gewebeband, welches als Trägerstruktur dient, die beispielsweise mit thermoplastischen Elastomeren (lineares Elastomere) beschichtet ist. Elastomere lassen sich unter Wärmezufuhr plastisch verformen und haben somit ein thermoplastisches Verhalten. Bevorzugt werden thermoplastische Elastomere auf Olefinbasis (TPO) eingesetzt.
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Selbstverständlich kann als beschichtendes Material jedes Material eingesetzt werden, welches widerstandfähig ist und das abzudeckende Material gegen Witterungseinflüsse schützt.
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Auf der Plane ist eine großflächige, einteilige, dreidimensionale Gewirkstruktur angeordnet, welches so ausgebildet ist, dass sie das Eis auf der gesamten Planenoberfläche festhält bzw. sichert. Die großflächige, dreidimensionale Gewirkstruktur wird bei dieser Ausführungsform nachträglich auf der witterungsbeaufschlagen Fläche aufgebracht. Bevorzugt besteht die Gewirkstruktur aus Filamenten. Als Filament- oder Endlosgarne oder auch Multifilgarn werden nach DIN 60 900 alle aus Filamenten hergestellte Garne bezeichnet. Sie können glatt oder texturiert sein.
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Die nachträgliche Anordnung der Gewirkstruktur erfolgt beispielsweise entweder durch einen Schweißvorgang, Klebevorgang, Nähvorgang, Kaschiervorgang, Vulkanisiervorgang, Extrudieren oder Säumen. Als Basis dient immer eine Plane auf welcher die dreidimensionale Struktur angeordnet wird.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die dreidimensionale Gewirkstruktur direkt im Herstellprozess der Plane mit dieser verbunden. Dabei werden die Gewirkstrukturen in die Plane eingearbeitet, welche dann ganz oder teilweise aus der Planenoberfläche herausragen. Durch dieses Verfahren ist die dreidimensionale Gewirkstruktur fest mit der Plane verbunden, was sich insbesondere positiv auf die mechanische Festigkeit auswirkt.
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Die auf der Funktionsseite der Plane herausragenden Gewebebestandteile (Funktionsoberfläche) können entweder Bestandteil der Gewebeverstärkung sein und/oder über die Gewebestruktur herausragen.
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Mit einem Auftrag der Gewirkstruktur während des Planenherstellprozesses in Form von Schlingen, Schlaufen, Gewirken, Flauschflächen, Haken, Geweben oder Ösen wird eine neue Oberflächenstruktur erreicht. Diese Oberflächenstruktur ist so ausgebildet, dass sie Eis zurückhalten kann.
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Die Oberflächeneigenschaften der Beschichtungen bzw. der aufgetragenen Struktur kann anschließend unter Verwendung physikalischer Behandlung wie Prägen, chemische Behandlung wie Lackieren, Bedrucken, Metallisieren oder Film oder Folienbeschichtung weiter modifiziert werden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform können vorgefertigte Gewebe- bzw. Gewirkstrukturen in den (Planen-)Stoff eingearbeitet werden, die in Richtung der bewitterten Funktionsseite aus dem Stoff herausragen. Die Gewebestrukturen können einzelne Fasern mit entweder festen oder flexiblen Strukturen aus unterschiedlichen Werkstoffen (Metalle, Kunststoffe, Naturmaterialien etc.) sein, welche in den noch flüssigen Basiswerkstoff der (Kunststoff-)Plane eingebettet werden. Die Einbettung der Gewebe- bzw. Gewirkstruktur erfolgt bevorzugt noch vor der Erstarrung des Kunststoffes im Herstellprozess.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden in den fertig hergestellten Planenstoff die Strukturen (Wirk- oder Stickverfahren) eingebracht. Ziel dieses Fertigungsschrittes ist es ebenfalls eine Erhöhung der Verankerungsfläche (Erhöhung der Funktionsoberfläche) zu erreichen.
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Unter Umständen ist die Plane bzw. der Stoff mit der durchgewirkten Struktur aufgrund der vielen Durchdringungen nicht mehr ausreichend dicht. Dieses Problem wird in einem weiteren Fertigungsschritt mit einer Abdichtmaßnahme gelöst.
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Eine erste Möglichkeit zur Abdichtung ist den vorgefertigten, durchgewirkten Stoff in einem anschließenden, einseitigen Kunststoffbeschichtungsverfahren im Kalander zu bearbeiten.
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Eine weitere Möglichkeit ist mittels einem einseitigen Klebeverfahren oder Kaschierverfahren die Plane zu einem 2-lagigen Stoff weiterzuverarbeiten, welche dann eine ausreichende Dichtheit und Witterungsbeständigkeit aufweist.
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Als Beschichtungen können alle Polymerhauptkategorien, nämlich PVC (Polyvinylchlorid Basis Chloride), PE und anderen Polyvinyle, PU (Polyurethan), Acryl, Gummi (Natur- oder synthetisch) und Wachse eingesetzt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform beansprucht die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Eisrückhaltesystemes.
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Die Herstellung des Eisrückhaltesystems kann auch durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet sein:
- 1. Die standardgemäßen, beschichteten Lkw-Planenstoffe, welche bevorzugt aus PVC, PU oder Gummi besteht, sind im Herstellungsverfahren noch weich.
- 2. Die fertige Strukturbahn, welche aus einem dreidimensionalen Gewirk besteht, wird in die Fahrzeugplane bzw. in das weiche Material der Plane hineingepresst.
- 3. Anschließend ist es möglich, die gesamten Lkw-Planenstoffe zusammen mit dem Gewirk zu lackieren.
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Damit ist es erstmals möglich, die dreidimensionalen Gewirkstrukturen noch im Herstellungsprozess der Plane mit dieser zu verbinden. Die Plane mit deren Gewebestruktur dient hierbei als Grundstruktur.
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Auch kann die dreidimensionale Gewirkstruktur vollkommen in die Plane eingeschmolzen werden.
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In einer weiteren Ausführungsform beansprucht die Erfindung ein Verfahren bei dem die Gewebebänder durchtaft oder durchgenäht werden. Dies geschieht, bevor die eigentliche Beschichtung erfolgt. Durch das Taften wird ein leinwandbindiges (taftbindiges) Gewebe aus Chemiefäden mit dichter Ketteinstellung hergestellt, welches feine Querrippen ausbildet.
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In einer weiteren Ausführungsform wird die dreidimensionale Struktur auf der Plane durch ein Kalanderverfahren hergestellt. Ein Kalander ist ein System aus mehreren aufeinander angeordneten beheizten und polierten oder strukturierten Walzen, durch deren Spalte eine Schmelze oder andere Materialien hindurchgeführt werden.
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Durchläuft die Planenbahn die Walzspalte der Kalander, so wird sie mechanischen und thermischen Kräften ausgesetzt, die bewirken, dass die Plane die geforderten Oberflächeneigenschaften erhält.
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Bevorzugt sind die Walzen als Strukturwalzen ausgebildet, welche eine dreidimensionale Struktur in die Planenstruktur einpressen. Dies stellt einen wesentlichen Vorteil dar, da hier eine standardisierte Plane verwendet werden kann. Erst durch den Pressvorgang der Strukturwalze entstehen unterschiedliche, dreidimensionale Strukturen, welche insbesondere dazu geeignet sind, Eis auf einer ebenen Fläche zurückzuhalten.
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Durch das Kalanderverfahren besteht eine nahezu unbegrenzte Möglichkeit eine dreidimensionale Struktur herzustellen, welche das Eis effektiv auf einer witterungsbeaufschlagten Fläche festhält.
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Die dreidimensionale Struktur kann beispielsweise Rechtecke, Kreise, Vielecke, Noppen, Zapfen, Schlingen oder Schlaufen sein. Auch ist es möglich eine ungleichmäßige Steinstruktur herzustellen, welche beispielsweise an Felswänden, Riffen oder Muschelbänken vorhanden sind.
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Zusätzlich dazu wird durch die im Kalanderverfahren hergestellte Struktur, auf der Funktionsseite der Plane eine gute Reißfestigkeit erreicht.
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Durch eine vorher gehende Behandlung der Struktur wird eine ausgezeichnete UV- und Wärmealterungseigenschaften erreicht.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Eisrückhaltesystem nahezu vollflächig auf dem Planenstoff angeordnet, lediglich im Randbereich ist ein circa 20 cm breiter Rand vorhanden, welcher keine Gewirkstruktur aufweist. Dieser Randbereich weist eine glatte Oberfläche auf. Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass der Planenwerkstoff, welcher bevorzugt im Dachbereich angeordnet ist, teilweise über die seitlichen Planen gespannt werden kann. Die Verbindungsstellen zwischen der Dachplane und den Seitenplanen liegen somit besser aufeinander auf.
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Zusammenfassend ist zu sagen, dass mit der vorliegenden Erfindung ein Eisrückhaltesystem und ein Verfahren zur Herstellung eines Eisrückhaltesystems mit TPO-Verbindungen und rauen Schlingen-, Schlaufen-, Gewirk-, Flauschflächen-, Haken-, Gewebe- oder Ösen-Strukturen beansprucht werden.
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1: Schematische Darstellung eines LKW mit Abdeckplane und vollflächiger Gewirkstruktur
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2: Schematische Draufsicht auf die LKW-Abdeckplane
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3: Schematische Darstellung unterschiedlicher Gewirkstrukturen
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4: Darstellung eines strukturbeschichtetem Gewebes mit Schlingenstruktur
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5: Darstellung eines strukturbeschichtetem Gewebe mit doppelten Gewebe und Schlingenstruktur
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6: Darstellung eines Herstellungsverfahrens für das erfindungsgemäße Gewebe
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7: Ansicht eines strukturbeschichtetem Gewebes mit Schlaufenstruktur
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8: Ansicht eines strukturbeschichtetem Gewebes mit Faser-/Teppichstruktur.
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9: Ansicht eines strukturbeschichtetem Gewebes mit Noppenstruktur
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10: Ansicht eines strukturbeschichtetem Gewebes mit Borstenstruktur
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11: Ansicht eines strukturbeschichtetem Gewebes mit Schwammstruktur
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Mit der 1 wird ein Lkw 7 mit einer (Abdeck-)Plane 8 gezeigt. LKW und -anhänger werden oftmals mit Planen versehen, um die transportierten Gegenstände vor Wettereinwirkungen zu schützen. Planen sind leichter als feste Aufbauten und lassen sich bei Bedarf leicht zum Be- und Entladen entfernen.
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Die Plane 8 besteht bevorzugt aus einer (Träger-)Gewebebahn 1, die beispielsweise eine PVC-Beschichtung 2 aufweist. Solch eine Plane 8 ist absolut stabil und reißfest. Bevorzugt beträgt die Plane 680 g/m2. Die Planen sind 100% wassertest und UV-beständig.
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Gemäß der 1 ist die Ladefläche des LKWs 7 komplett mit einer Plane 8 umgeben, wobei auf dem Dach 9 ein beschichtetes Gewebe mit einer Struktur 4 angeordnet ist.
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Das beschichtete Gewebe 4 besteht bevorzugt aus einer Gewebebahn 1 mit einer Beschichtung (2) und einer daran angeordneten Struktur 3. Die Struktur 3 ist hierbei dergestalt ausgebildet, dass sie Eis binden bzw. festhalten kann. Fällt nun beispielsweise Schnee 10 auf das Dach 9 des LKWs, verfängt sich der Schnee 10 in der Struktur 3, gefriert und wird dadurch auf dem Dach 9 des LKWs 7 gehalten.
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Die Struktur 4 weist daher gegenüber der restlichen Plane 8 eine höhere Rauhigkeit auf, so dass der gefrorene Schnee und insbesondere das Eis nicht von dem Dach 9 des LKWs herunterrutschen.
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Mit der 2 wird eine Draufsicht auf das Dach 9 des LKW 7 gezeigt. Das beschichtete Gewebe 1 mit Struktur 3 ist vollflächig auf dem Dach 9 angeordnet. Die Anordnung der Struktur 3 erfolgt bevorzugt so, dass keine Zwischenräume zwischen den Strukturen 3 gebildet sind. Dies hat den wesentlichen Vorteil gegenüber dem Stand der Technik, denn das Eis wird bei der Erfindung vollflächig auf dem Dach gehalten.
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Mit der 3 werden drei verschiedene Varianten von Eisrückhalte-Strukturen 3 gezeigt.
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3a zeigt eine Ausführungsform mit einer dreieckigen Form, wobei die dreieckige Struktur 3 fest mit der Gewebebahn 1 verbunden ist. Die Verbindung der beiden Stoffe erfolgt beispielsweise durch ein Pressvorgang während der Herstellung der Gewebebahn 1. Der Pressvorgang erfolgt wenn die Beschichtung 2 der Gewebebahn 1 noch heiß ist, womit eine wasserdichte und feste Verbindung zwischen der Gewebebahn 1 und der Struktur 3 erreicht wird.
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Die dreieckige Struktur 3 ist hierbei so ausgebildet, dass sie die Eiskristalle 10 in ihren Zwischenräumen 14 festhält. Die Höhe 11 gibt den Abstand zwischen der Strukturspitze 12 und der Oberfläche der Gewebebahn 13 an. Je höher die Höhe 11 ist, desto höher ist die Rauigkeit des Gewebes 4 und umso besser wird das Eis 10 zurückgehalten. Des Weiteren bestimmt der Abstand 14 zwischen den Strukturspitzen 12 den Zwischenraum für das Eis bzw. 10 und kann je nach Einsatzort variable ausgestaltet sein.
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3b zeigt eine Ausführungsform mit einer halbkreisförmigen Strukturform 3, welche ebenfalls fest mit der Gewebebahn 1 verbunden ist. Die halbkreisförmige Form der Struktur 3 ist bevorzugt flacher ausgebildet und weist so einen geringeren Widerstand auf. Diese Form eignet sich besonders in Einsatzgebieten mit nur geringen winterlichen Bedingungen.
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3c zeigt eine Ausführungsform mit einer viereckigen Strukturform 3, wobei ein Teil der Vierecke fest mit der Gewebebahn 1 und deren Beschichtung 2 verbunden sind. Des Weiteren ist mit der 3c eine Variante mit einer trapezförmigen Struktur 3 dargestellt, welches ebenfalls fest mit der Gewebebahn 1 und deren Beschichtung 3 verbunden ist. Beide Strukturen weisen eine bestimmte Höhe 11 gegenüber der Oberfläche 13 der Gewebebahn 1 auf und halten so bzw. das Eis 10 in ihren Zwischenräumen 14 fest.
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Mit der 4 wird ein strukturbeschichtetes Gewebe 4 mit Schlingenstruktur 3 gezeigt. Das Gewebe 4 besteht im Wesentlichen aus einem Gewebeband 1 mit einer Beschichtung 2, auf welchem eine Struktur in Schlingenform angeordnet ist.
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Die Schlingenstruktur 3 ist auf der Witterungsseite 15 fest mit der Gewebebahn 1 verbunden. In der Schlingenstruktur 3 verfängt sich der gefrorene Schnee 10 und wird dadurch auf der Witterungsseite 15 fest auf dem Dach 9 gehalten. Ebenso ist die Schlingenstruktur 3 dergestalt ausgebildet, dass sie die Feuchtigkeit auf der Witterungsseite 15 bindet, welche sich beim Erstarren oder Gefrieren zu Eis 10 umwandelt. Dadurch wird das Eis 10 in der Schlingenstruktur 3 gehalten und rutscht nicht von der Oberfläche einer Plane.
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Auf der Abdeckseite 16 weist das Gewebeband 1 eine Auflage 2 auf, welche als Beschichtung ausgebildet ist. Die Auflage 2 wird bevorzugt nach dem eigentlichen Verbindungsvorgang der Struktur 3 mit dem Gewebeband 1 aufgebracht und verbessert die Wasserundurchlässigkeit und UV-Beständigkeit der Plane.
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Mit der 5 wird eine weitere Ausführungsform des strukturbeschichtetes Gewebes 4 mit Schlingenstruktur 3 gezeigt. Das Gewebeband 1 weist auf seiner Witterungsseite 15 die Schlingenstruktur 3 auf. Auf der Abdeckseite 16 ist die Auflage 2 und ein weiteres Gewebeband 17 angeordnet. Das Gewebeband 17 macht die gesamte Struktur 4 widerstandsfähiger.
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Die 6 zeigt das Herstellungsverfahren des erfindungsgemäßen Eisrückhaltesystems. In einem ersten Schritt wird das Gewebeband 1 von einem ersten Kalander 5 bearbeitet. Das heiße Gewebeband 1 wird dann anschließend zu einem weiteren Kalander 6 geführt, wo es mit einer Gewirkstruktur 3 verbunden wird. Nach dem Verlassen des zweiten Kalanders 6 liegt dann das erfindungsgemäße Eisrückhaltesystem 18 vor, welches aus einer Gewebebahn 1 mit einer Struktur 3 besteht.
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Mit der 7 wird eine perspektivische Darstellung des Eisrückhaltesystems 18 gezeigt. Das Eisrückhaltesystem 18 besteht bevorzugt aus einem Gewebe 1 mit der schlingenartigen bzw. schlaufenartigen Struktur 3. Die Breite des Eisrückhaltesystems 18 ist bei allen Ausführungsformen variabel, wobei die Erfindung eine vollflächige Anordnung des Eisrückhaltesystems 18 beansprucht.
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Die 8 zeigt das Eisrückhaltesystem 18 mit einem strukturbeschichtetem Gewebe 1 mit Faser-/Teppichstruktur 3. Die Teppichstruktur 3 ist hierbei so ausgebildet, dass sie das Eis 10 aufnimmt und dadurch auf der Witterungsseite 15 festhält.
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Mit der 9 wird das Eisrückhaltesystem 18 mit einem strukturbeschichteten Gewebe 1 mit einer Noppenstruktur 3 gezeigt. Die Noppenstruktur 3 erstreckt sich vollflächig und weist einzelne, beabstandete Noppen auf. Die Noppenstruktur erhöht die Rauigkeit der witterungsbeaufschlagten Fläche, wodurch das Eis bzw. der Schnee 10 auf der Oberfläche gehalten werden.
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Die 10 zeigt das Eisrückhaltesystem 18 mit einem strukturbeschichteten Gewebe 1 und einer Borstenstruktur 3.
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Mit der 11 wird das Eisrückhaltesystem 18 mit einem strukturbeschichteten Gewebe 1 und einer Schwammstruktur 3 gezeigt. Die Schwammstruktur 3 nimmt die Feuchtigkeit auf und verhindert so, dass sich bei Temperaturen unter 0 Grad das dort gehaltene Eis 10 loslöst und von der Plane rutscht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gewebe(-bahn)
- 2
- Beschichtung
- 3
- (Gewirk-)Struktur
- 4
- Gewebe mit Struktur
- 5
- erste Kalander
- 6
- zweite Kalander
- 7
- LKW
- 8
- Plane
- 9
- Dach/Oberseite
- 10
- Schnee/Eis
- 11
- Höhe
- 12
- Strukturspitze
- 13
- Oberfläche der Gewebebahn 1
- 14
- Abstand/Zwischenraum
- 15
- Witterungsseite
- 16
- Abdeckseite
- 17
- Gewebeband (Abdeckseite 16)
- 18
- Eisrückhaltesystem