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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Getriebeprüfvorrichtung, insbesondere für ein Schaltgetriebe für Kraftfahrzeuge, umfassend eine Zustelleinrichtung und mindestens ein mechanisches Anschlusselement, welches mit der Zustelleinrichtung verbindbar ist und von der Zustelleinrichtung bewegbar ist aus einer Ruhestellung, in der das Anschlusselement nicht mit einem Kopplungselement eines Schaltmechanismus eines zu prüfenden Getriebes mechanisch verbunden ist, in eine Arbeitsstellung, in der das Anschlusselement mit einem Kopplungselement eines Schaltmechanismus eines zu prüfenden Getriebes mechanisch adaptiert ist. Weiterhin ist ein Verfahren zum Prüfen eines Getriebes mit einer Getriebeprüfvorrichtung Gegenstand der Erfindung.
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Getriebeprüfvorrichtungen der genannten Art dienen zum Test der Schaltfunktionalität von manuell schaltbaren Schaltgetrieben, insbesondere für Kraftfahrzeuge, in der Serienfertigung. Zur Prüfung werden Anschlusselemente mit dem Schaltmechanismus mechanisch adaptiert; in der Regel wird jeweils ein Anschlusselement mit einem Wählhebel (Gassenhebel) und mit einem Schalthebel (Ganghebel) verbunden. Hierzu werden die Anschlusselement von einer automatisierten Zustelleinrichtung in Zustellrichtung – beispielsweise in z-Richtung – bewegt, bis sie auf entsprechende Kopplungselemente am Wähl- und Schalthebel treffen, mit denen sie lösbar mechanisch verriegelt werden. Mittels einer Bedieneinrichtung können die Anschlusselemente quer zur Zustellrichtung bewegt werden, beispielsweise in x-Richtung zur Bewegung des Wählhebels entlang der Schaltgasse und quer dazu in y-Richtung zum Einlegen eines Gangs. Auf diese Weise werden die Gangstufen wie bei der späteren Bedienung im Kraftfahrzeug eingelegt, wobei festgestellt werden kann, ob die Gangstufen gemäß den Qualitätsvorgaben hinsichtlich Schaltweg und Schaltkraft leichtgängig einrasten und in der Schaltstellung bleiben, so dass durch Getriebefehler verursachte mechanische Widerstände, Herausspringen von Gängen und dergleichen zuverlässig erkannt werden können.
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Im Stand der Technik ist eine Getriebeprüfvorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen in der
DE 10 2011 102 094 A1 beschrieben. Darin sind an einer motorisch in z-Richtung (Höhenrichtung) verfahrbaren Zustelleinrichtung Anschlusselemente anbringbar, die von der Zustelleinrichtung aus einer Ruhestellung, in der sie nicht mit einem Kopplungselement eines Schaltmechanismus eines zu prüfenden Getriebes mechanisch verbunden sind, von oben jeweils auf ein kugelkopfartiges Kopplungselement am Wähl- bzw. Schalthebel aufsetzbar und mechanisch verriegelbar sind. Dort befinden sie sich in ihrer Arbeitsstellung, in der die Anschlusselemente mit den Kopplungselementen des Schaltmechanismus eines zu prüfenden Getriebes mechanisch adaptiert sind. Die Anschlusselemente sind an eine Bedienvorrichtung angeschlossen, in der dargestellten Ausführung über Bowdenzüge an manuell bewegbare Betätigungshebel, von der sie quer zur Zustellrichtung in x- und y-Richtung bewegt werden können. Auf diese Weise können der Wähl- und Schalthebel betätigt werden zum Wählen und Einlegen von Gängen.
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Aufgrund von Montagetoleranzen und typspezifischen Geometrieabweichungen tritt hinsichtlich der Stellung von Wähl- und Schalthebel an einem Getriebe eine relativ große Streuung auf, das heißt, dass die reale Position (Ist-Position) der Kopplungselemente in Leerlaufstellung (Nullstellung) oder in einer bestimmten Schaltstellung (Gangstellung) insbesondere in x- und y-Richtung von einer idealen Position (Soll-Position) abweicht. Für die manuelle Bedienung des Getriebes im praktischen Betrieb sind diese Toleranzen nicht maßgeblich. Für die automatische Adaption der Anschlusselemente mit den im Stand der Technik bekannten Prüfungseinrichtungen ist es jedoch erforderlich, dass die Kopplungselemente mit geringen Lagetoleranzen relativ zur Zustelleinrichtung positioniert werden, damit sie von den Anschlusselementen adaptiert werden können. Um diese Bedingung zu erfüllen, ist es bisher bekannt, spezielle Adaptionsteile vor der Prüfung im Prüfstand am Getriebe manuell vorzurüsten.
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Weiterhin kann selbst eine geringe Abweichung zwischen realer Ist-Position der Kopplungselemente eines in der Getriebeprüfvorrichtung befindlichen Getriebes und der Soll-Position der Anschlusselemente der Getriebeprüfvorrichtung dazu führen, dass ein Kopplungselement beim formschlüssigen Ankoppeln des Anschlusselements aus seiner eigenen kraftfreien Ruheposition in Null- oder Schaltstellung herausbewegt und in eine davon abweichende prüfstandseigene Null- oder Schaltstellung gezwungen wird. Folglich befindet sich das Getriebe nicht mehr in seiner tatsächlichen Null- bzw. Schaltstellung. Dadurch kann die objektive Messung von Schaltkraft und Schaltweg verfälscht werden. Während dieser Effekt bei einer manuellen Prüfbetätigung durch einen Werker erkannt und bewertet werden kann, ist es für eine automatisierte Betätigung erforderlich, dass Wähl- und Schalthebel exakt an den erwarteten Soll-Positionen adaptiert werden, damit der Schaltweg bzw. die Schaltkraft wie vorgegeben eingehalten wird. Dies ist bei den bekannten Getriebeprüfvorrichtungen nicht möglich.
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Offenbarung der Erfindung
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Angesichts der vorangehend erläuterten Problematik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Getriebeprüfvorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass die Prüfung vereinfacht und das Prüfergebnis verbessert wird.
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Zur Lösung der vorgenannten Problematik wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Getriebeprüfvorrichtung eine berührungslose Positionserfassungseinrichtung aufweist, von der berührungslos die Position eines Kopplungselements relativ zur Zustelleinrichtung messbar ist.
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Die Besonderheit eines erfindungsgemäß ausgestalteten Prüfstands besteht darin, dass mittels der Positionserfassungseinrichtung erstmals die tatsächlichen Ist-Positionen von Wähl- und Schalthebel eines im Prüfstand befindlichen Getriebes ermittelt werden können. Die Messwerte geben Positionskoordinaten (reale Position) der Kopplungselemente an Wähl- und Schalthebel an, die als Zielkoordinaten für die Adaptierung der Anschlusselemente dienen können. Mit der Kenntnis der realen Position der Kopplungselemente ist es möglich, das Getriebe und die Anschlusselemente quer zur Zustellrichtung relativ zueinander so auszurichten, dass sich ein Anschlusselement in Zustellrichtung exakt über dem zu adaptierenden Kopplungselement befindet. Wird dann die Zustelleinrichtung in Zustellrichtung auf das Getriebe verfahren, können das oder die Anschlusselemente ohne seitliche Abweichungen in x- und y-Richtung, d. h. seitlich kraftfrei an die Kopplungselemente mechanisch angeschlossen werden, d. h. ohne die Kopplungselemente aus ihrer momentan tatsächlich eingenommenen Null- oder Schaltstellung herauszubewegen. (Im Folgenden wird die Bezeichnung „Nullstellung” gleichbedeutend für „Null- oder Schaltstellung” gebraucht.)
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist, dass es möglich ist, die reale Nullstellung eines bereits im Prüfstand befindlichen, zu prüfenden Getriebes zu erfassen und mit der Nullstellung des Prüfstands bzw. der Messung abzugleichen. Durch eine entsprechende Verschiebung der Messkurven kann die Anbringung von zusätzlichen Adaptionsteilen zum Toleranzausgleich entfallen und der Prüfvorgang wird vereinfacht. Bei der Adaptierung werden Wähl- und Schalthebel nicht mehr abhängig von schwankenden Toleranzen aus Ihrer Nullstellung herausbewegt, so dass Schaltweg und Schaltkraft genauer gemessen werden können, d. h. das Prüfergebnis verbessert wird. Darüber hinaus ist es möglich, anhand der gemessenen realen Positionskoordinaten das Getriebe und die Zustelleinrichtung automatisiert relativ zueinander zu positionieren, so dass eine automatische Adaptierung der Anschlusselemente an die Kopplungselemente erfolgen kann. Dies kommt einer Automatisierung und Rationalisierung des Prüfvorgangs entgegen.
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Eine automatisierte Schaltbetätigung des Getriebes im Prüfstand wird dadurch erleichtert, dass die gelernten, d. h. die in einer automatisierten Betätigungseinrichtung für die Bewegung von Wähl- und Schalthebel einprogrammierten Schaltwege und Gangpositionen, der realen Position von Wähl- und Schalthebel nachgeführt werden können. Dadurch können die Gänge automatisiert sicher eingelegt werden.
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Das Messsystem zur Messung von Schaltkraft, Schaltweg und weiteren Qualitätsparametern kann anhand der gemessenen realen Positionskoordinaten durch eine Verschiebung der Messkurven automatisch kalibriert werden. Dadurch wird die Überwachung qualitätsrelevanter Kriterien einfacher und zuverlässiger, und zwar sowohl bei manuellem als auch bei automatisiertem Einlegen der Gänge im Prüfstand.
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Es ist vorteilhaft, dass von der Positionserfassungseinrichtung die Position des Kopplungselements in mindestens einer Raumrichtung erfassbar ist, bevorzugt in zwei oder drei Raumrichtungen. Dadurch kann die Abweichung der realen Ist-Position der Kopplungselemente von den Anschlusselementen in mindestens einer Richtung quer zur Zustellrichtung, beispielsweise in x- oder y-Richtung, gemessen und zur relativen Positionierung und/oder Korrektur der Messdaten genutzt werden. Erfolgt die Messung zweidimensional in x- und y-Richtung, ist eine eindeutige Positionsbestimmung in einer die Zustellrichtung schneidenden x-y-Ebene möglich. In der Regel können die auftretenden Abweichungen in der Nullstellung von Anschluss- und Kopplungselementen durch in einer zur Zustellrichtung senkrechten x-y-Ebene vollständig kompensiert werden. Für besondere Anforderungen kann es denkbar sein, dass es nützlich ist, die Position auf der z-Achse ebenfalls zu messen.
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In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann die Positionserfassungseinrichtung einen Laserabstandssensor aufweisen. Derartige optische Abstandssensoren ermöglichen eine genaue, schnelle und zuverlässige Positionserfassung der Kopplungselemente. Die Positionsbestimmung kann in einer oder mehreren Raumrichtungen erfolgen. Alternativ kann die Positionserfassungseinrichtung eine Bilderfassungseinrichtung aufweisen. Als Bilderfassungseinrichtung kann beispielsweise eine CDD-Kamera mit einem Sensorarray eingesetzt werden, die an ein Rechnersystem zur Auswertung von Bilddaten anschließbar ist. Die Verwendung anderer alternativer Bauformen von Abstandssensoren ist je nach dem speziellen Anwendungsfall ebenfalls denkbar, beispielsweise von Ultraschall-Sensoren.
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Bevorzugt ist die Positionserfassungseinrichtung an eine Auswerteeinrichtung zur Erfassung und Verarbeitung der Messergebnisse anschließbar. Als Auswerteeinrichtung dient vorzugsweise ein Rechnersystem mit einer Schnittstelle zum Anschluss des jeweils eingesetzten Sensors, beispielsweise eines Laserabstandssensors oder einer Bilderfassungseinrichtung. Aus den vom Sensor gemessenen Messdaten können in der Auswerteeinrichtung mittels geeigneter Algorithmen die Positionskoordinaten der realen Ist-Positionen der Kopplungselemente berechnet werde, darüber hinaus können Positions-Korrekturdaten oder dergleichen abgeleitet werden, beispielsweise zur Kalibrierung von Nullpunkten oder zur Verschiebung von Messkurven. Die Daten der erfassten realen Ist-Positionen können ebenfalls zur Qualitätsüberwachung genutzt werden.
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Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass die Zustelleinrichtung eine Nachführeinrichtung aufweist, von der ein Anschlusselement in mindestens einer Richtung quer zur Zustellrichtung bewegbar ist. Eine Positionsabweichung zwischen Soll-Position des Anschlusselements und realer Ist-Position des Kopplungselements kann von der Nachführeinrichtung durch eine entsprechende Gegenbewegung des Anschlusselements in der x-y-Ebene ausgeglichen werden. Wenn die Positionen von Kopplungselement und Anschlusselement in x-y-Ebene in Deckung gebracht worden sind, kann das Anschlusselement in der oben beschriebenen Weise in Zustellrichtung (z-Richtung) frei von Seitenkräften mit dem Kopplungselement verbunden werden.
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Vorzugsweise umfasst die Nachführeinrichtung eine Steuereinrichtung, die ansteuerbar ist zur Positionierung eines Anschlusselements in einer Richtung quer zur Zustellrichtung. Die Steuerungseinrichtung dient zum automatisierten Betrieb der Nachführeinrichtung anhand von Positions-Messdaten der Positionserfassungseinrichtung. Im Einzelnen kann die Steuereinrichtung durch die automatisierte Aktivierung von Stellantrieben in x- und y-Richtung dafür sorgen, dass die Anschlusselemente in Zustellrichtung exakt oberhalb der Koppelelemente angeordnet werden, so dass die Anschlusselemente mittels einer Bewegung in Zustellrichtung frei von Seitenkräften in x-y-Richtung mechanisch mit den Koppelelementen verbunden werden können. Zu diesem Zweck steuert die Steuereinrichtung x-y-Positionierantriebe der Nachführeinrichtung an, welche die Anschlusselemente in x-y-Richtung bewegen können.
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Um eine automatisierte Nachführung zu realisieren, können die Auswerteeinrichtung der Positionserfassungseinrichtung und die Steuereinrichtung der Nachführeinrichtung miteinander verbunden sein. Dadurch kann eine Regelstrecke zur relativen Ausrichtung von Anschluss- und Koppelelementen realisiert werden. Im Einzelnen werden von der Positionserfassungseinrichtung Soll- und Ist-Werte der Anschluss- und Koppelelemente erfasst, in der Auswerteeinrichtung verarbeitet, beispielsweise zur Berechnung von Positions-Korrekturwerten, die an die Steuereinrichtung übermittelt werden, welche für eine Ausrichtung der Anschlusselemente relativ zu den Koppelelementen sorgt. Auf diese Weise wird eine automatisierte Adaptierung eines Getriebes in der Getriebeprüfvorrichtung ermöglicht.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass ein Anschlusselement mechanisch mit einem Bedienungsmittel gekoppelt ist. Das Bedienungsmittel dient zum Wählen und Einlegen der Gänge durch Bewegung der mechanisch an die Koppelemente angeschlossenen Anschlusselemente zur Betätigung von Gang- und Gassenhebel quer zur Zustellrichtung. Die Betätigung kann wie in der eingangs genannten
DE 10 2011 102 094 A1 von einer Bedienperson manuell über Schalthebel und Bowdenzüge erfolgen. Alternativ können die Bedienungsmittel automatisiert betrieben werden, indem sie beispielsweise motorische, hydraulische oder pneumatische Antriebsmittel umfassen zur Bewegung der Antriebsmittel. Insbesondere in der automatisierten Ausführung der Bedienungsmittel ist die erfindungsgemäß durchführbare Adaptierung von Anschluss- und Koppelementen von ausschlaggebender Bedeutung.
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Indem das Anschlusselement von der Zustelleinrichtung lösbar ausgebildet ist, kann es nach dem Adaptieren mechanisch freigegeben werden, so dass das Einlegen von Gängen und die Messung von Qualitätsparametern wie beispielsweise der Schaltkraft, mechanisch ungestört erfolgen kann.
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Eine Getriebeprüfvorrichtung weist eine Aufnahmeeinrichtung auf, in die ein zu prüfendes Getriebe lösbar einsetzbar ist, wobei ein Kopplungselement des Getriebes im Bereich der Arbeitsstellung in Zustellrichtung unterhalb eines Anschlusselements der Getriebeprüfvorrichtung positionierbar ist. In den vorangehend beschriebenen Ausführungsformen wird die relative Bewegung von Anschluss- und Koppelelement durch eine Bewegung der Anschlusselemente relativ zu einem in der Aufnahmeeinrichtung befindlichen Getriebe bewerkstelligt. Prinzipiell ist es ebenfalls denkbar, das Getriebe relativ zur Zustelleinrichtung zu bewegen, beispielsweise durch eine Positionierung der Aufnahmeeinrichtung.
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Ein im Stand der Technik bekanntes Verfahren zum Prüfen eines Getriebes mit einer Getriebeprüfvorrichtung umfassend eine Zustelleinrichtung und mindestens ein mechanisches Anschlusselement, welches mit der Zustelleinrichtung verbindbar ist und von der Zustelleinrichtung bewegbar ist aus einer Ruhestellung, in der das Anschlusselement nicht mit einem Kopplungselement eines Schaltmechanismus eines zu prüfenden Getriebes mechanisch verbunden ist, in eine Arbeitsstellung, in der das Anschlusselement mit einem Kopplungselement eines Schaltmechanismus eines zu prüfenden Getriebes mechanisch adaptiert ist, weiterhin umfassend Bedienungsmittel, von denen das Anschlusselement in Arbeitsstellung quer zur Zustellrichtung bewegbar ist, sieht die folgenden Verfahrensschritte vor:
- – Einbringen eines zu prüfenden Getriebes in die Getriebeprüfvorrichtung,
- – berührungsloses Messen der Position des Kopplungselements relativ zur Zustelleinrichtung von einer Positionserfassungseinrichtung,
- – Positionieren des Anschlusselements quer zur Zustellrichtung relativ zur gemessenen Position des Kopplungselements,
- – Betätigen der Zustelleinrichtung zum Bewegen des Anschlusselements in Zustellrichtung,
- – Befestigen des Anschlusselements an einem Kopplungselement des Getriebes,
- – Bewegen des Anschlusselements durch Bedienungsmittel quer zur Zustellrichtung zum Wählen und Einlegen von Gängen.
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Um sicherzustellen, dass die Kopplungselemente beim Adaptieren der Anschlusselemente nicht aus ihrer Nullstellung herausbewegt werden, werden vor dem Betätigen der Zustelleinrichtung erfindungsgemäß die Schritte vorgeschlagen:
- – berührungsloses Messen der Position des Kopplungselements relativ zur Zustelleinrichtung von einer Positionserfassungseinrichtung,
- – Positionieren des Anschlusselements quer zur Zustellrichtung relativ zur gemessenen Position des Kopplungselements.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die Ist-Position der Kopplungselemente erfasst und die Anschlusselemente werden anhand der dabei gemessenen Positionskoordinaten quer zur Zustellrichtung – in der x-y-Ebene – so ausgerichtet, dass die Nullstellung des zu prüfenden Getriebes mit der Nullstellung der Getriebeprüfvorrichtung übereinstimmt. Daraus ergeben sich die vorangehend beschriebenen Vorteile. Die erfindungsgemäße Positionierung des Anschlusselements kann eine mechanische Ausrichtung (Verschiebung) in x-y-Richtung umfassen, und gegebenenfalls auch eine virtuelle Positionierung durch eine Verschiebung der Messkurven für Schaltkraft, Schaltweg oder dergleichen wie oben beschrieben.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen anhand der Zeichnungen. Die Zeichnungen illustrieren dabei lediglich beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung, welche den wesentlichen Erfindungsgedanken nicht einschränken.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Getriebeprüfvorrichtung mit einer erfindungsgemäßen Positionserfassungseinrichtung.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In den verschiedenen Figuren sind gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden daher in der Regel auch jeweils nur einmal benannt bzw. erwähnt.
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1 zeigt eine Teilansicht eines Getriebeprüfstands 1. In einer Aufnahmevorrichtung 2 ist ein Getriebe 3, in der dargestellten Ausführung ein Schaltgetriebe für Kraftfahrzeuge, lösbar eingespannt. Das Getriebe 3 weist einen Wählhebel 4 (Gassenhebel) zum Auswählen von Gängen und einen Schalthebel 5 (Ganghebel) auf, welche jeweils ein kugelkopfartiges Kopplungselement 6 aufweisen. Die Kopplungselemente 6 befinden sich auf der Oberseite des Getriebes und sind von oben – in entgegengesetzter z-Richtung – adaptierbar.
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In z-Richtung oberhalb der Kopplungselemente 6 sind Anschlusselemente 7 positioniert, die an einer Zustelleinrichtung 8 angebracht sind. Die Zustelleinrichtung 8 umfasst einen Stellantrieb in z-Richtung, mit dem die Anschlusselemente in der Zeichnung nach unten – in entgegengesetzter z-Richtung – verfahrbar sind.
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An ihrem unteren Ende weisen die Anschlusselemente 7 eine Ausnehmung 9 auf, die so bemessen ist, dass sie jeweils ein kugelkopfartiges Kopplungselement 6 im in x-y-Richtung, d. h. in einer zur Zustellrichtung z quer verlaufenden x-y-Ebene, im wesentlichen formschlüssig aufnehmen kann.
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Zur Adaptierung können die Anschlusselemente 7 von der Zustelleinrichtung 8 aus Ihrer dargestellten Ruheposition nach unten – entgegen der z-Richtung – verfahren werden, bis die Kopplungselemente 6 in die Ausnehmungen 9 eintauchen. Dort werden sie mittels nicht dargestellter Verriegelungsmittel lösbar mechanisch verriegelt und damit an die Anschlusselemente 7 angeschlossen.
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Die Anschlusselemente
7 sind – beispielsweise über Übertragungsmittel
10 wie etwa Bowdenzüge
10 – mit einer Bedieneinrichtung
11 verbunden. Eine derartige Anordnung wird beispielsweise in der bereits erwähnten
DE 10 2011 102 094 A1 beschrieben. Die Bedieneinrichtung
11 umfasst manuell betätigbare oder motorisch antreibbare Bedienmittel, welche über die Übertragungsmittel
10 eine Bewegung der Anschlusselemente
7 in x- bzw. z-Richtung übertragen können. Wenn sich die Anschlusselemente
7 in ihrer Arbeitsposition befinden, in der sie wie oben beschrieben jeweils an ein Koppelelement
6 angeschlossen sind, können auf diese Weise der Wählhebel
4 und der Schalthebel
5 in x- bzw. y-Richtung bewegt werden, wodurch Gänge ausgewählt und eingelegt werden können.
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Erfindungsgemäß weist der Getriebeprüfstand 1 eine Positionserfassungseinrichtung 12 auf, im dargestellten Beispiel einen Laserabstandssensor oder einen elektronischen Bilderfassungssensor. Die Positionserfassungseinrichtung 12 ist an eine Auswerteeinrichtung 13 angeschlossen, bevorzugt ein programmierbarer Rechner. Von der Positionserfassungseinrichtung 12 sind die x- und y-Positionskoordinaten, d. h. die tatsächliche Ist-Position der Kopplungselemente 6 erfassbar. Damit kann die relative Position bezüglich der Zustelleinrichtung 8 und der daran angeordneten Anschlusselemente 7 bestimmt werden.
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Aus einem Vergleich der bekannten Soll-Position der Anschlusselemente 7 und der gemessenen Ist-Position der Kopplungselemente 6 kann darauf geschlossen werden, ob die Positionen in x-y-Richtung deckungsgleich sind oder eine Abweichung vorliegt. Wenn die Positionen deckungsgleich sind, können die Anschlusselemente 7 von der Zustelleinrichtung 8 entgegen der z-Richtung abgesenkt werden, bis die Kopplungselemente 6 frei von seitlichen Kräften in den Ausnehmungen aufgenommen werden. Wird jedoch eine Abweichung festgestellt, ist dies nicht ohne weiteres möglich, da die Kopplungselemente 6 entweder nicht von den Ausnehmungen 9 erfasst und damit nicht adaptiert würden, oder die Kopplungselemente 6 aus ihrer Ist-Position, die ihrer kraftfreien Nullstellung entspricht, in die durch die Nullstellung Anschlusselemente vorgegebene Soll-Position in x-y-Richtung gezwungen würden. Dies führt zu Verfälschungen der Messergebnisse.
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Dank der durch die erfindungsgemäße Positionserfassungseinrichtung 12 bereitgestellten Positionskoordinaten der tatsächlichen Ist-Position der Kopplungselemente 6 können Korrekturwerte bestimmt werden zur Ausgleich der Abweichungen zwischen Soll- und Ist-Position von Anschlusselementen 7 und Kopplungselementen 6. Diese Korrekturwerte, die beispielsweise von der Auswerteeinrichtung 13 ausgegeben werden, können zur Verschiebung der Messkurven genutzt werden. Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit ist, dass die Korrekturwerte an eine an die Auswerteeinrichtung 13 angeschlossene Steuereinrichtung 14 weitergegeben werden. Die Steuereinrichtung 14 steuert eine Nachführeinrichtung 15 der Zustelleinrichtung 8 an, das ist eine x-y-Positioniereinheit, welche eine Bewegung der Anschlusselemente in x- bzw. y-Richtung ermöglicht. Die automatisierte Nachführbewegung kann über entsprechende, hier nicht näher dargestellte Stellantriebe vorgenommen werden. Dadurch ist es möglich, Positionsabweichungen auszugleichen und die Anschlusselemente 7 in Zustellrichtung – z-Richtung – exakt oberhalb der Kopplungselemente 6 zu positionieren, so dass eine Adaptierung der Kopplungselemente frei von Seitenkräften in x-y-Richtung erfolgen kann, und zwar insbesondere auch mit einer automatisierten Zustelleinrichtung 8 und Bedieneinrichtung 13.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Getriebeprüfstand
- 2
- Aufnahmevorrichtung
- 3
- Getriebe
- 4
- Wählhebel (Gassenhebel)
- 5
- Schalthebel (Ganghebel)
- 6
- Kopplungselemente
- 7
- Anschlusselemente
- 8
- Zustelleinrichtung
- 9
- Ausnehmung
- 10
- Übertragungsmittel (Bowdenzüge)
- 11
- Bedieneinrichtung
- 12
- Positionserfassungseinrichtung
- 13
- Auswerteeinrichtung
- 14
- Steuereinrichtung
- 15
- Nachführeinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011102094 A1 [0003, 0018, 0032]