DE102014002672B4 - Verfahren und Kennzeichnungsmittel zum Schlachten von gekennzeichneten Tieren - Google Patents

Verfahren und Kennzeichnungsmittel zum Schlachten von gekennzeichneten Tieren Download PDF

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Abstract

Ein Verfahren zum Schlachten von gekennzeichneten Tieren in einem Schlachthof (1) unter Kontrolle der Verwertung (13) durch Untersuchungsergebnisse (10), die den Tieren über ihre Kennzeichnung zugeordnet sind, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Tiere im Schlachthof (1) gekennzeichnet (9, 6) werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schlachten von gekennzeichneten Tieren gemäß Anspruch 1 sowie ein Kennzeichnungsmittel gemäß Anspruch 3.
  • Verfahren zum Schlachten von gekennzeichneten Tieren werden in Schlachthöfen zur Verarbeitung von Schlachttieren (Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen) eingesetzt. Wichtig ist die Kennzeichnung der Tiere dabei, um sie bei der Verarbeitung einfach und sicher identifizieren zu können.
  • Das ist vor allem bei der Kontrolle der Verwertung wichtig, die auf Untersuchungsergebnissen beruht. Von den Tieren werden Proben genommen, die z. B. in einem Labor untersucht werden. Wird eine Erkrankung festgestellt, so muss das zugehörige Tier beziehungsweise der bereits geschlachtete Tierkörper von der Verwertung ausgeschlossen werden. Zu diesem Zweck müssen die Tiere und die Proben gekennzeichnet sein.
  • Einen solchen Stand der Technik zeigt die EP 0 861 594 A1 . Bei der Kennzeichnung der Tiere wird auf Kennzeichnungsmittel zurückgegriffen, die bereits vor Erreichen des Schlachthofes vorhanden waren. Als Kennzeichnungsmittel sind zum Beispiel Tätowierungen, Stempelaufdrucke, Ohrmarken oder mit Funk arbeitende Transponder bekannt.
  • Ein weiteres Verfahren beschreibt die DE 10 2010 017 597 . Bei dem hieraus bekannten Verfahren wird zunächst in dem Schlachttier eine Kennzeichnung z. B. ein Transponder abgelegt. In einem weiteren Schritt wird das Schwein dann betäubt und dann das Messer eingestochen.
  • Bei gattungsgemäßen Verfahren wird ein Tier geschlachtet und der Tierkörper in einer Art Quarantäne gehalten. Gleichzeitig wird eine vom Tier genommene Probe untersucht. Ergibt die Untersuchung, dass das Tier unbedenklich war, so wird der Tierkörper zur Verwertung freigegeben. Ansonsten wird er entsorgt.
  • Dabei müssen sowohl der Tierkörper als auch die Probe gekennzeichnet sein. Das Untersuchungsergebnis ist dem einzelnen Tierkörper über diese Kennzeichnung zugeordnet. Der zwischenzeitlich in Quarantäne gelagerte Tierkörper kann also identifiziert und seiner Verwertung beziehungsweise Entsorgung zugeführt werden.
  • Da es hier um gesundheitsrelevante Sachverhalte geht, wird eine hohe Erkennungs- und Zuordnungssicherheit gefordert.
  • Bei einem der bekannten Verfahren wird bei der Kennzeichnung des Tierkörpers auf vorhandene Kennzeichnungsmittel zurückgegriffen also außerhalb des Schlachthofes vorgenommene Kennzeichnungen die noch vom Aufzuchtsbetrieb stammen. Dies führt jedoch zu erheblichen Problemen.
  • Vorhandene Kennzeichnungen sind nicht auf die oben beschriebenen Bedürfnisse beim Schlachten zugeschnitten. Meistens ist eine eindeutige Erkennungsmöglichkeit schon deswegen nicht gegeben, weil verschiedene Zuchtbetriebe nicht eindeutig getrennte Codesysteme verwenden. Viele der üblicherweise vorhandenen Kennzeichnungsmittel sind, wie beispielsweise Ohrmarken, am lebenden Tier, das die Ohren hochhält, relativ gut lesbar, nicht jedoch am toten Tier, das im Schlachthof z. B. an den Hinterbeinen aufgehängt ist. Ein weiterer erheblicher Nachteil ist die Tatsache, dass vorhandene Kennzeichnungsmittel, die unter Umständen auch noch nach unterschiedlichen Technologien arbeiten, nur sehr aufwendig gelesen werden können und dazu einen erheblichen apparativen Aufwand benötigen. Es sind zum Beispiel Sende- und Empfangsanlagen zum Auslesen von mit Funk arbeitenden Transpondern oder zum Beispiel optische Lesegeräte zum Lesen optischer Markierungen erforderlich, zum Beispiel an Ohrmarken. Das kann gehen bis hin zu Geräten zum Lesen von Hauttätowierungen oder Hautstempeln, die unter Umständen noch Rasiereinrichtungen benötigen, um an der gekennzeichneten Stelle das Fell zu entfernen, bevor die Markierung lesbar wird.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren und ein Kennzeichnungsmittel zu schaffen, das bei hoher Erkennungs- und Zuordnungssicherheit kostengünstig betreibbar ist.
  • Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren nach Anspruch 1 und einem Kennzeichnungsmittel nach Anspruch 3 gelöst.
  • Wie bei dem bekannten Verfahren werden die Tiere im Schlachthof gekennzeichnet. Der Schlachthof hat dabei freie Hand, ein Kennzeichnungsmittel zu wählen, das anschließend wieder leicht gelesen werden kann. Kennzeichnung und Auslesen der Kennzeichnungen liegen in einer Hand und können bestens aufeinander abgestimmt werden. Auf etwa vorhandene Kennzeichnungen muss dabei keinerlei Rücksicht genommen werden. Damit lässt sich eine sehr hohe Identifikationssicherheit herstellen sowie eine Beschleunigung der Vorgänge und eine Reduzierung der Kosten.
  • Die Kennzeichnung kann auf unterschiedliche Weise, zum Beispiel auch durch Bedrucken mit einem Barcode, erfolgen. Erfindungsgemäß wird ein einstechbar ausgebildetes Kennzeichnungsmittel angebracht, zum Beispiel in Form einer Marke. Dieses kann auf unterschiedliche Weise markiert und ausgelesen werden.
  • Das Kennzeichnen, beziehungsweise das Anbringen eines Kennzeichnungsmittels, muss mit hoher Sicherheit erfolgen, am besten unter menschlicher Aufsicht.
  • In einem modernen vollautomatisierten Schlachthof finden sich nur noch wenige Stationen, an denen ein Mensch arbeitet. Erfindungsgemäß wird daher weiterhin beim Stechen des Tieres, dass zum Ausbluten erforderlich ist, die Kennzeichnung durchgeführt. Das Stechen wird stets von einem Menschen durchgeführt, der das Kennzeichnen mit übernehmen kann, ohne dass dazu ein besonderer Mann abgestellt werden muss.
  • Erfindungsgemäß erfolgt aus Sicherheitsgründen das Stechen und Kennzeichnen unbedingt gleichzeitig, damit sichergestellt ist, dass keine Kennzeichnung vergessen wurde. Das könnte zum Beispiel durch gleichzeitiges Stechen und Kennzeichnen mit beiden Händen erfolgen. Vorteilhaft wird jedoch ein Kennzeichnungsmittel beim Einstechen vom Stechmesser selbst appliziert. Dadurch wird das Verfahren außerordentlich sicher.
  • Vorteilhaft nach Anspruch 2 werden die Kennzeichnungsmittel, die teuer sein können, rückgewonnen. Die Rückgewinnung erfolgt durch Entnahme der Kennzeichnungsmittel aus den Körpern. Das kann aber erst nach der Verwendung der Kennzeichnungsmittel erfolgen, wenn diese nicht mehr benötigt werden, weil beispielsweise die Identifizierung mit anderen Kennzeichnungsmitteln erfolgt.
  • Ein Kennzeichnungsmittel ist dazu vorteilhaft gemäß Anspruch 3 zum gemeinsamen Einstechen am Stechmesser gehalten. Der an dieser Station stehende Schlachter muss nur das mit einem Kennzeichnungsmittel versehene Stechmesser nehmen und ordnungsgemäß stechen. Dadurch wird auch bei höchster Taktgeschwindigkeit eine ausfallsichere Kennzeichnung erreicht, ohne dabei den Schlachter zu überfordern. Je nach Anordnung des Kennzeichnungsmittels am Stechmesser kann das Kennzeichnungsmittel dabei außen auf der Haut oder im Körper platziert werden, wo das empfindliche Kennzeichnungsmittel durch den umgebenden Körper gegen Beschädigungen geschützt ist.
  • Stechmesser, wie in der eingangs genannten Schrift beschrieben, haben einen Rohrschaft, durch den das Blut störungsfrei ablaufen kann. Vorzugsweise gemäß Anspruch 4 ist dabei das Kennzeichnungsmittel ringförmig ausgebildet und mit seiner Ringform auf dem Rohrschaft gelagert. Dies ergibt eine einfache bedienungssichere Konstruktion. Vorzugsweise wird dabei gemäß Anspruch 5 als Kennzeichnungsmittel ein Transponder verwendet. Transponder lassen sich drahtlos mit einer Funkverbindung auslesen und eignen sich daher besonders für die Verhältnisse in einem Schlachthof, da sie auch unter sehr widrigen Umständen eine hohe Auslesesicherheit bieten. Transponder benötigen eine Antenne, die üblicherweise in Ringform gewickelt oder gedruckt ist. Zu einer solchen Ringantenne passt ein ringförmig ausgebildetes Kennzeichnungsmittel sehr gut, was die Konstruktion erleichtert und die Kosten verringert.
  • Zur Rückgewinnung nach Anspruch 2 vorgesehene Kennzeichnungsmittel sind vorteilhaft gemäß Anspruch 6 mit einem Band versehen, an dem sicher und bequem angefasst werden kann, um das Kennzeichnungsmittel vom Körper, notfalls auch mit Gewalt, abzuziehen. Das Band ist auch dann sehr hilfreich, wenn das Kennzeichnungsmittel im Körper schlecht zugänglich verborgen ist.
  • In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:
  • 1 ein Ablaufschema des erfindungsgemäßen Verfahrens,
  • 2 eine perspektivische Ansicht eines Stechmessers,
  • 3 eine Seitenansicht des Spitzenbereiches des Stechmessers der 2 mit einem daran angeordneten Transponder und
  • 4 einen Schnitt nach Linie 4-4 in 3.
  • 1 zeigt ein Ablaufdiagramm der Schritte eines erfindungsgemäßen Schlachtverfahrens in einem Schlachthof 1.
  • Lebende Tiere kommen auf dem Wege des Pfeiles 2 in den Schlachthof 1 und werden in Schritt 3 eingangsbehandelt, zum Beispiel in eine einspurige Bewegung eingeordnet und auf ein Fließband gestellt.
  • Die Tiere gelangen nun zum eigentlichen Schlachtvorgang, der mit einer Betäubung 4 beginnt, zum Beispiel mittels Strombeaufschlagung oder durch Eintauchen des Tieres in eine CO2 Atmosphäre bis zur Bewusstlosigkeit.
  • Als Nächstes kommt das Abstechen 5. An dieser Stelle steht eine ausgebildete Person, die das Abstechen vornimmt. Dabei wird üblicherweise die Halsschlagader geöffnet, damit das Blut schnell abläuft. Die bei 4 gegebene Betäubung sollte solange anhalten, bis das Tier ausgeblutet ist und dadurch stirbt.
  • Aus dem Schlachtvorgang 4, 5 resultieren Tierkörper 6, z. B. an Haken hängend oder auf einem Förderband liegend, und Blut 7, z. B. in Gefäßen. Gleichzeitig zu Schritt 5 wird eine für das Labor benötigte Probe 8 genommen.
  • Gleichzeitig zum Abstechschritt 5 erfolgt ferner eine Markierung 9, die über die gestrichelt dargestellten Verknüpfungslinien auf die Positionen 6, 7 und 8 einwirkt, also gleichzeitig den Tierkörper 6, das Blut 7 und die Probe 8 markiert. Durch diese Gleichzeitigkeit der drei Markierungen ist höchste Sicherheit gewährleistet, dass die Markierungen auch wirklich zueinander gehören. Dabei kann in dem Schritt 6 die Markierung am Tierkörper selbst durch Kennzeichnung des Körpers oder Anbringung eines Kennzeichnungsmittels an diesem erfolgen. In dem Schritt 7 wird das Blut vorzugsweise durch Markierung eines zum Transport des Blutes vorgesehenen Behälters erfolgen. Bei 8 wird eine Laborprobe, zum Beispiel durch Markierung eines Probengefäßes, markiert.
  • Die Körper 6 und auch das Blut 7 werden in Quarantäne gehalten, während die zugehörige Probe 8 in ein Labor 10 gelangt und dort untersucht wird. In der Quarantäne sind Körper und Blut vor Zugriffen gesichert, um zu verhindern, dass verseuchtes Material versehentlich in Umlauf gelangen kann.
  • Im Labor 10 werden die Proben auf Krankheiten, Gifte oder dergleichen untersucht. Das Ergebnis wird über die gestrichelten Leitungen an Selektionsschritte 13 bzw. 14 gegeben, die darüber entscheiden, wohin die Tierkörper aus ihrer Quarantäne weitergeleitet werden, nämlich in den Abfall 15 oder die Verwertung 16.
  • Die Untersuchung der Proben muss nicht unbedingt in einem Labor erfolgen. Es sind auch sehr viel einfachere Untersuchungsverfahren verwendbar, wie z. B. Schnelltests, die vor Ort und Stelle durchgeführt werden können.
  • Das Blut kann als Abfall 15 vernichtet werden oder auch einer Verwertung 16 zugeführt werden, zum Beispiel als Lebensmittel oder für pharmazeutische Zwecke.
  • Aus dem Schlachthof 1 heraus verlässt schließlich auf dem Weg 17 der nicht verwertbare Abfall den Schlachthof 1, während die verwertbaren Tierkörper oder Tierblut den Schlachthof 1 auf dem Wege 18 verlassen.
  • Wenn eine Verwertung des Blutes nicht vorgesehen ist, so kann dieses unter Umgehung der Schritte 14 und 16 direkt in den Abfall 15 gehen.
  • Wie zu 1 beschrieben, wird das zu schlachtende Tier im Schritt 5 abgestochen und das auslaufende Blut gelangt nach 7 in die Quarantäne. Dazu ist in der DE 690 09 779 T2 ein geeignetes Stechmesser beschrieben, das mit einem Hohlschaft ausgebildet ist, an dem ein Schlauch zur Blutableitung anschließbar ist. Eine solche Konstruktion ist auch für die vorliegenden Zwecke geeignet, wie 2 zeigt.
  • Die 2 zeigt ein Stechmesser 19, das einen Rohrschaft 20 aufweist. An dem offenen vorderen Ende des Rohrschaftes 20 ist eine dachförmige Klinge 21 befestigt. Im Abstand davon ist auf dem Rohrschaft 20 eine Anschlagsscheibe 22 befestigt.
  • Das Stechmesser 19 kann mit der Klinge 21 in den Körper eingestochen werden, zum Beispiel in den Bereich einer Halsschlagader. Die Einstichtiefe wird durch die Anschlagsscheibe 22 begrenzt. Blut fließt dann durch das Innere des Rohrschaftes 20 ab und kann von diesem über einen daran angeschlossenen Ablaufschlauch 23 hygienisch und verschmutzungsfrei abgeführt werden.
  • In der dargestellten Ausführungsform wird, wie die 3 und 4 zeigen, beim Stich mit dem Stechmesser 19 auch ein Kennzeichnungsmittel am Tier angebracht.
  • In den 3 und 4 ist das Kennzeichnungsmittel in Form eines ringförmigen Transponders 24 dargestellt. Dieser passt auf den Rohrschaft 20, der in 3 gestrichelt dargestellt ist. Er kann dort auf den zur Klinge 21 hin liegenden Endbereich des Rohrschaftes 20 aufgeschoben werden.
  • Der Transponder 24 trägt einige Widerhaken 25. Beim Einstechen des Stechmessers 19 bis zum Anschlag der Anschlagsscheibe 22 werden die Widerhaken 25 des Transponders 24 im Körpergewebe verankert. Der Transponder 24 verbleibt am Tierkörper, wenn das Stechmesser 19 abgezogen wird.
  • Der ringförmige Transponder 24 ist besonders geeignet zur Aufnahme einer ringförmigen Antenne, die gedruckt oder gewickelt ausgebildet sein kann. Der Transponder kann in üblicher RFID-Technologie (Radio-Frequency IDentification) ausgebildet sein und als aktiver Baustein mit Batterie oder auch passiv, wobei die Stromversorgung drahtlos über die Antenne erfolgt.
  • Der Transponder 24 kann, z. B. zur Kostenersparnis, rückgewinnbar ausgebildet sein. Dazu können z. B. die Widerhaken auf geeignete Weise entsperrbar ausgebildet sein. Der Transponder 24 kann dazu auch eine das Abziehen vom Körper erleichternde Einrichtung aufweisen, die, wie in den 3 und 4 gezeigt, z. B. in Form eines am Transponder befestigten Bandes 26 ausgebildet ist, an dem bequem zum Abziehen mit großer Kraft angefasst werden kann. Für Zwecke der Wiederverwendung empfiehlt sich zudem eine sterilisierbare Ausgestaltung des Transponders.
  • Die Rückgewinnung der Transponder 24 erfolgt vorteilhaft in den Schritten 11 und 12 gemäß 1, also nach der Selektion 13 der Körper 6, weil dazu die Transponder 24 noch benötigt werden. Die Rückgewinnung 11 bzw. 12 sollte aber, wie dargestellt, vor den Stufen Abfall 15 bzw. Verwertung 16 erfolgen, weil dann die Zuordnungen zwischen Kennzeichnung und Körper nicht mehr sicher gewährleistbar sind.
  • Der in den Figuren dargestellte Transponder 24 mit Widerhaken 25 ist gut zur Anbringung auf der Außenhaut des Tieres geeignet. Die Anbringung eines Transponders ist jedoch auch an anderen Stellen des Tierkörpers möglich. Eine Anbringung im Körperinneren hat den Vorteil, dass der Transponder dort besser vor Beschädigung und Verlust geschützt ist. Dazu wäre eine schlanke Form des Transponders von Vorteil.
  • Zur Platzierung des Transponders 24 im Inneren des Körpers ist er vorteilhaft, wie 3 zeigt, auf dem Rohrschaft 20 des Stechmessers 18 im Abstand zur Anschlagscheibe 22 gehalten. Dazu dienen Vorsprünge 27, die diese Lage des Transponders 24 sicherstellen.
  • Der Transponder könnte in das Körpergewebe eingestochen werden oder z. B. durch eine natürliche Körperöffnung in einen Hohlraum, z. B. in den Darm, eingeführt werden. Auch hierbei kann zur Rückgewinnung eine das Abziehen des Transponders vom Körper erleichternde Einrichtung, z. B. in Form eines am Transponder angeordneten Bandes 26, von Vorteil sein. Das Band 26 sollte lang genug sein, um nach Verlegen des Transponders im Körper noch aus dem Körper herauszuhängen, wodurch das Wiederfinden erleichtert wird.
  • Das in 2 dargestellte Stechmesser 19 kann definiert bis zum Anschlag der Anschlagscheibe 22 in den Tierkörper eingestochen werden. Es muss dann bis zum Ende des Ausblutens in dieser Position gehalten werden, um nicht während des Ausblutens vom Tierkörper abzufallen. Das ist unbequem und zeitraubend.
  • In nicht dargestellter alternativer Ausführungsform können daher am Stechmesser ein oder mehrere mit diesem einstechbare Widerhaken angeordnet sein, die z. B. den Widerhaken 25 der 3 ähneln können. Diese Widerhaken müssen entriegelbar sein, um das Abnehmen des Stechmessers zu ermöglichen.
  • Zu dem in 1 dargestellten Verfahren wurde ausgeführt, dass zum Erreichen höchster Markierungssicherheit im Schritt 9 eine möglichst gleichzeitige Markierung von Körper, Blut und Probe erfolgen sollte. Davon kann bei geeigneten Vorkehrungen abgewichen werden. Es können z. B. Körper und Blut für einen Zeitraum streng zusammen gehalten werden, z. B. auf einem Transportfahrzeug, bevor sie getrennt werden. Bis zur Trennung könnten dann Körper und Blut unter einer gemeinsamen Kennzeichnung geführt werden. Auch die für das Labor bestimmte Probe könnte zu einem späteren Zeitpunkt als Zellprobe vom Körper oder als Blutprobe vom Blut separiert werden.
  • Dabei muss durch geeignete Organisation dafür Sorge getragen werden, dass bei solchen Abtrennungen eine zuverlässige Zuordnung der Kennzeichnungen sichergestellt wird.
  • Bei dem Markierungsschritt 9 kann im Falle der Markierung eines Körpers 6 eine Markierung des Hakens verwendet werden, an dem der Körper hängt. Aus Sicherheitsgründen ist in der Regel aber eine Markierung am Körper selbst vorzuziehen. Am Blut 7 und den Proben 8 kommt dagegen nur eine Markierung an einem Transportgefäß in Frage. Anstelle diese Gefäße zu markieren, könnten auch vormarkierte Gefäße verwendet werden. Anstelle diese und die Haken zu markieren, können auch deren vorhandene Markierungen gelesen und zur Identifizierung verwendet werden.
  • Zu der Selektion 13, 14 ist erwähnt, dass diese zwischen Abfall 15 und Verwertung 16 unterscheiden muss. Dazu ist ein entsprechendes eindeutiges Untersuchungsresultat erforderlich. Es ist aber auch ein Verfahren möglich, bei dem aus dem Labor mehrere unterschiedliche Verwertungsfreigaben kommen können, wie z. B. ”Frei Verwertbar” für völlig gesundes Fleisch und ”Nur nach Abkochen genießbar” für leicht verseuchtes Fleisch. Dann könnte bei 13 in zwei Verwertungsarten verzweigt werden.
  • Zu dem in 1 dargestellten Verfahren wurde erläutert, dass Körper 6 und Blut 7 vor ihrer Freigabe durch das Labor im Selektionsschritt 13, 14 in sicherer Quarantäne zu halten sind, um sie im Falle eines ungünstigen Laborbefundes sicher verwerfen zu können. Von diesem Grundsatz kann bei Ergreifen entsprechender Maßnahmen abgewichen werden.
  • Grundsätzlich ist dabei Sorge zu tragen, dass vor Erhalt des zugehörigen Untersuchungsergebnisses nichts den Schlachthof 1 verlässt. Kommt nun ein ungünstiger Untersuchungsbefund und ist der Körper schon zerteilt, so ist je nach Organisation unterschiedlich vorzugehen.
  • Sind alle Körperteile, bis hin zum letzten Kotelett, sicher verfolgbar, z. B. durch zusammenführbare Einzelmarkierungen, dann kann noch sicher selektiert werden. Im schlimmsten Fall muss jedoch der gesamte Schlachthof geräumt und gegebenenfalls sterilisiert werden.
  • In einem typischen Anwendungsfall werden die Körper beim Abstechen 5 an einem Hinterbein hochgezogen, damit das Blut besser ablaufen kann. Gleichzeitig erfolgt die Markierung 9. Eine Markierung ist zu diesem Zeitpunkt unbedingt erforderlich, da noch keine andere vom System erfasste Markierung vorhanden ist.
  • Zu diesem frühen Zeitpunkt, unmittelbar nach dem Abstechen, ist eine Markierung auch deshalb unbedingt erforderlich, weil hier Behandlungsschritte am Körper vorgenommen werden, die z. B. dazu führen können, dass die Reihenfolge aufeinander folgender Körper gestört wird, so dass die Markierung zur Identifizierung unabdingbar ist. Zu diesen die Reihenfolge gefährdenden Behandlungsschritten gehört z. B. das Entfernen der Borsten des Schweinekörpers.
  • Die Körper werden danach üblicherweise auf einen Haken eines Transportsystems gehängt, mit dem sie durch die nachfolgenden Schritte bewegt werden. Dabei bleibt die Zuordnung zwischen Haken und Körper bis zum Schluss der Behandlung aufrechterhalten. Es kann nun also anstelle einer Kennzeichnung des Körpers eine Kennzeichnung des Hakens verwendet werden.
  • Üblicherweise sind solche Haken bereits mit Kennzeichnungen versehen, z. B. mit festen Kennzeichnungen. Diese können für die Identifizierung der Körper verwendet werden. Sie müssen gelesen werden und mit dem vorher verwendeten Code des Kennzeichnungsmittels in Beziehung gesetzt werden. So etwas wird z. B. in üblicher Weise mittels Datenbanken geregelt.
  • Nach der Umstellung auf die an den Haken angebrachten Kennzeichnungen werden die zuvor am Körper angebrachten Kennzeichnungsmittel nicht mehr benötigt und können nun entfernt werden, z. B. im Rückgewinnungsschritt 11.
  • Da im beschriebenen Beispiel bei der Selektion 13 die Kennzeichnung durch die Haken erfolgt, kann die Rückgewinnung auch bereits vor der Selektion 13 erfolgen, da die bei der Selektion besonders wichtige eindeutige Identifizierung auch über die Haken erfolgen kann.
  • Üblicherweise wird in einem Schlachthof die beim Abstechen 5 mit dem Stechmesser 19 kontaktierte, im Bereich des Halses liegende Körperstelle aus dem Körper herausgeschnitten, um entsprechenden Hygieneanforderungen zu genügen. Auch diese Arbeit wird von einem Schlachter durchgeführt, der bei dieser Gelegenheit das an dieser Körperstelle platzierte Kennzeichnungsmittel zur Rückgewinnung entnehmen kann.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Schlachthof
    2
    Pfeil
    3
    Eingang
    4
    Betäubung
    5
    Abstechen
    6
    Körper
    7
    Blut
    8
    Probe
    9
    Markierung
    10
    Labor
    11
    Rückgewinnung
    12
    Rückgewinnung
    13
    Selektion Körper
    14
    Selektion Blut
    15
    Abfall
    16
    Verwertung
    17
    Weg Abfall
    18
    Weg Verwertung
    19
    Stechmesser
    20
    Rohrschaft
    21
    Klinge
    22
    Anschlagscheibe
    23
    Ablaufschlauch
    24
    Transponder
    25
    Widerhaken
    26
    Band
    27
    Vorsprung

Claims (6)

  1. Verfahren zum Schlachten von gekennzeichneten Tieren in einem Schlachthof (1) unter Kontrolle der Verwertung (13) durch Untersuchungsergebnisse (10), die den Tieren über ihre Kennzeichnung zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiere im Schlachthof (1) zum Ausbluten mit einem Stechmesser (19) gestochen und dabei durch Anbringung eines Kennzeichnungsmittels (24) gekennzeichnet (9, 6) werden, wobei das Kennzeichnungsmittel (24) einstechbar ausgebildet ist und gleichzeitig mit dem Stechmesser (19) eingestochen wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Kennzeichnungsmittel (24) nach Gebrauch durch Entnahme vom Körper rückgewonnen werden.
  3. Kennzeichnungsmittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kennzeichnungsmittel (24) zum gemeinsamen Einstechen am Stechmesser (19) gehalten ist.
  4. Kennzeichnungsmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Stechmesser (19) einen Rohrschaft (20) aufweist, auf dem das ringförmig ausgebildete Kennzeichnungsmittel (24) gelagert ist.
  5. Kennzeichnungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kennzeichnungsmittel als Transponder (24) ausgebildet ist.
  6. Kennzeichnungsmittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Kennzeichnungsmittel (24) ein zum Abziehen des Kennzeichnungsmittels (24) vom Körper geeignetes Band befestigt ist.
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