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Die Erfindung betrifft eine Bearbeitungsmaschine zur Werkstückbearbeitung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Eine derartige Bearbeitungsmaschine ist beispielsweise durch die
DE 100 53 635 A1 bekannt geworden.
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Das zu bearbeitende Werkstück kann beispielsweise an dem Schlitten eingespannt werden und zur Werkstückbearbeitung hin zu einem feststehenden Bearbeitungskopf des Maschinenkörpers verfahren werden oder am Schlitten kann ein Bearbeitungskopf für die Werkstückbearbeitung angeordnet sein und das Werkstück ist an einem ortsfesten Bearbeitungskopf befestigt.
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Zur Versorgung des Bearbeitungskopfes und/oder des Werkstücks mit Energie (beispielsweise Druckluft, Laserstrahlung, Strom, Kühlwasser, etc.) sind typischerweise so genannte Energieführungsketten vorgesehen (auch Energieketten oder Schleppketten genannt), die einenends an dem Maschinenkörper und anderenends an dem Schlitten befestigt sind, und in denen flexible Versorgungsleitungen zur Übertragung der Energie geführt sind.
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Die Energieführungsketten können zur Durchführung der Fahrbewegung des Schlittens zumindest teilweise in der Fahrrinne aufgenommen bzw. abgelegt sein, die beispielsweise in den Boden bzw. in das Fundament unterhalb von der Bearbeitungsmaschine eingelassen ist (so genannte Unterflurrinne). Unabhängig davon, ob eine Energieführungskette in einer solchen Fahrrinne abgelegt ist oder nicht, können solche Rinnen jedoch für Werker oder im Bereich der Bearbeitungsmaschine verkehrende Fahrzeuge eine Stolperfalle oder zumindest ein Hindernis bei der Übergehung bzw. beim Überfahren darstellen. Darüber hinaus kann für den Fall, dass bei der Werkstückbearbeitung beispielsweise hochenergetische und somit für den Menschen gefährliche Laserstrahlung eingesetzt wird, die Laserstrahlung (oder auch andere bei der Werkstückbearbeitung auftretende Emissionen) über die Unterflurrinne selbst dann austreten, wenn eine Schutzkabine vorgesehen ist.
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Die aus der eingangs genannten
DE 100 53 635 A1 bekannte Bearbeitungsmaschine weist eine Energieführungskette auf, die unter Bildung eines Obertrums, eines Untertrums und eines diese verbindenden Umlenkbereichs eine feste Anschlussstelle mit einer beweglichen Anschlussstelle verbindet und mit Führungsrollen ausgerüstet ist. Die Führungsrollen rollen im Obertrum auf durchgehenden, ortsfesten Laufflächen ab. Die Spurbreite zwischen den auf der linken und rechten Kettenseite angeordneten Führungsrollen ist während der Fahrbewegung der Kette veränderbar.
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Aus der
KR 10-2008-0-034071 A ist weiterhin eine Bearbeitungsmaschine bekannt, die ein Kabelhalterungssystem mit einem entlang einer Fahrrinne verfahrbaren Schlitten und mit einer Energieführungskette aufweist. Die Kettenglieder der Energieführungskette weisen jeweils seitlich überstehende Führungsrollen auf, mit denen die Kettenglieder sowohl oberseitig als auch unterseitig an einer Führung des Schlittens gehalten sind und darauf abrollen können.
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Aus der
US 5,692,984 A ist schließlich eine als Klemmvorrichtung ausgebildete Bearbeitungsmaschine mit einer Energieführungskette bekannt, die auf Schultern einer T-förmigen Nut hängend gehalten ist und bei der Verfahrbewegung eines Schlittens auf den Schultern nicht abrollt, sondern darauf verschoben wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bearbeitungsmaschine zur Werkstückbearbeitung anzugeben, die die vorgenannten Nachteile überwindet. Insbesondere soll eine Bearbeitungsmaschine bereitgestellt werden, durch die die Gefahr des Austritts von Emissionen, insbesondere die Gefahr des Austritts von Laserstrahlung, und/oder die Stolpergefahr verringert und die Begehbarkeit sowie Überfahrbarkeit der Fahrrinne verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Bearbeitungsmaschine zur Werkstückbearbeitung mit den Merkmalen von Anspruch 1. Der mit der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine verbundene Vorteil besteht im Wesentlichen darin, dass die Randvorsprünge über einen mittleren Bereich der Kettenglieder hinausragen, sodass sie im in der Fahrrinne abgelegten Zustand auf den Schultern der Fahrrinne aufliegen können und auf diese Weise die Fahrrinne vorteilhaft derart abdecken, dass zum einen keine Emissionen, wie zum Beispiel Laserstrahlung, vom Inneren der Fahrrinne nach außen entweichen kann und zum anderen die Fahrrinne über die abgelegten Kettenglieder leicht begangen bzw. überfahren werden kann. Durch das Aufliegen der Randvorsprünge auf den Fahrrinnenschultern wirken die Kettenglieder als bodenbündige Abdeckelemente für die Fahrrinne. Die erfindungsgemäße Bearbeitungsmaschine löst die vorstehend genannte Aufgabe mit wenig Aufwand (beispielsweise sind keine weitergehenden oder zusätzlichen Fundamentarbeiten erforderlich) sodass es sich auch um eine kostengünstige Lösung handelt.
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Der in der Fahrrinne abgelegte Teil der Energieführungskette bildet das so genannte Untertrum der Energieführungskette. Der entsprechend der aktuellen Stellung des Schlittens größere oder kleinere, aus der Fahrrinne herausragende Teil der Energieführungskette bildet entsprechend das Obertrum. In der Energieführungskette sind Versorgungsleitungen, die ebenfalls flexibel ausgebildet sind, geführt. Der Schlitten kann über die Versorgungsleitungen beispielsweise mit Druckluft, Laserstrahlung, Strom, Kühlwasser, etc. versorgt werden. Die Kettenglieder sind bevorzugt aus Kunststoff gefertigt, wobei die Härte und Beschaffenheit des Kunststoffmaterials an die je nach beabsichtigter Anwendung voraussichtlich auftretende Belastung angepasst werden kann (zum Beispiel in Abhängigkeit der erwarteten Gewichtsbelastung beim Überfahren der Kettenglieder). Besonders bevorzugt weisen die Randvorsprünge zum Rand hin flach abfallende Fasen auf, um eine noch leichtere Überfahrbarkeit bzw. Begehbarkeit zu ermöglichen. Die Fahrrinne weist zur Aufnahme bzw. Ablage der Kettenglieder in der Regel eine einseitig offene und an die Querschnittsform der Kettenglieder angepasste Querschnittsform auf. Die Bearbeitungsmaschine, insbesondere der Maschinenkörper und ein daran angeordneter Bearbeitungskopf, wird in der Regel auf ein Fundament bzw. Boden aufgestellt, in das bzw. in den die Fahrrinne eingebettet oder eingelassen ist. Teile des Maschinenkörpers können gegebenenfalls auch unterflur, d.h. unterhalb der Fundament- bzw. Bodenoberseite angeordnet sein. Die Bearbeitungsmaschine kann beispielsweise eine Laserbearbeitungsmaschine, insbesondere mit einem Festkörperlaser der Laserwellenlängen ≤ 1064 nm sein. Bei einer Ausführungsform sind bis auf das erste und letzte (maschinenkörperseitige und schlittenseitige) Kettenglied alle Kettenglieder gleichartig oder identisch ausgeführt. Bei anderen Ausführungsformen sind die Kettenglieder abschnittsweise gleichartig oder identisch ausgeführt.
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Erfindungsgemäß weisen die Kettenglieder jeweils zwei in der Kettenquerrichtung zueinander versetzte und an die Flankenform der Fahrrinne angepasste Seitenwände auf, wobei die Randvorsprünge zur Auflage auf den Schultern der Fahrrinne (in der Kettenquerrichtung) über die Seitenwände hinausragen. Die Energieführungskette fügt sich während eines durch die Schlittenbewegung verursachten Ablegevorgangs eigenständig (automatisch) und gleichmäßig in die Fahrrinne ein. Dabei wird nach und nach eine stetig zunehmende Anzahl an Kettengliedern in der Fahrrinne abgelegt. Entsprechend können bei umgekehrter Abfolge, d.h. bei einer in umgekehrter Richtung erfolgenden Schlittenbewegung, die Kettenglieder zunehmend aus der Fahrrinne abgehoben werden. Die an die Fahrrinnenflanken angepasste Form der Seitenwände kann dabei zentrierend und somit weiter unterstützend wirken. Die Randvorsprünge ragen insbesondere in der Kettenquerrichtung, also in der Richtung der Fahrrinnenbreite, nach außen über die die Seitenwände hinaus. Die Seitenwände sind dadurch an die Flankenform der Fahrrinne angepasst, dass sie im Wesentlichen der Querschnittsform der Fahrrinne im Bereich der Fahrrinnenflanken folgen. Typischerweise sind die Seitenwände um einen geringfügigen Betrag bezüglich der seitlichen (Innen-)Flanken der Fahrrinne nach Innen versetzt, sodass im in die Fahrrinne abgelegten Zustand des jeweiligen Kettenglieds bzw. der Energieführungskette ein gleichmäßiger Spalt zwischen der jeweiligen Seitenwand und der entsprechend zugewandten Fahrrinnenflanke besteht. Der Spalt erlaubt eine ungehinderte Relativbewegung zwischen den Kettengliedern und der Fahrrinne beim Ablege- oder Abhebevorgang.
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Bei der einen Erfindungsvariante weisen die Kettenglieder jeweils eine Deckenwand auf, deren seitliche Ränder die Randvorsprünge bilden, wobei die Deckenwand und die Seitenwände einstückig aneinander angeformt sind. Die einstückige (also monolithische) Bauweise erhöht die Stabilität der einzelnen Kettenglieder und erzielt ein vergleichsweise geringes Kettengliedgewicht. Dies ermöglicht wiederum in vorteilhafter Weise schnelle Schlittenverfahrgeschwindigkeiten. Die Einstückigkeit der Kettenglieder kann insbesondere durch die Herstellung der genannten Teile im Spritzgussverfahren erreicht werden.
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Bei der anderen Erfindungsvariante weisen die Kettenglieder jeweils eine Deckenwand auf, an der die Seitenwände einstückig angeformt sind, wobei die Randvorsprünge durch gegenüberliegende seitliche Endabschnitte einer an der Deckenwand befestigten Kettenglied-Platte gebildet sind. Auf diese Weise können unterschiedliche Kettenglied-Platten mit jeweils variierenden Plattendicken zur Anpassung an unterschiedlich hohe Belastungen beim Überfahren der Energieführungskette (beispielsweise durch unterschiedlich hohe Gewichtslasten beim Überfahren der Kettenlieder) an der Deckenwand befestigt werden. Jedes Kettenglied umfasst typischerweise jeweils eine Kettenglied-Platte, wobei die entsprechende Kettenglied-Platte beispielsweise mittels eines Rastmittels oder einer Verschraubung an der Deckenwand befestigbar ist.
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Vorzugsweise ist die Randvorsprungsbreite größer als die Summe der zwischen den Fahrrinneninnenflanken und den Seitenwänden gebildeten Spalte oder größer als die Summe aus den Spalten und eines Schulterradius der Fahrrinne. Dadurch ist eine besonders sichere Abdeckung der Fahrrinne bei gleichzeitig guter Begehbarkeit bzw. Überfahrbarkeit gegeben. Die Randvorsprungsbreite ist ganz besonders bevorzugt 1 bis 10 mm größer als die Summe der vorgenannten Spalte oder größer 1 bis 10 mm größer als die Summe aus den Spalten und des Schulterradius. Unter dem Schulterradius wird der Radius der typischerweise runden Übergangs von den Fahrrinnenschultern hin zu den Fahrrinneninnenflanken verstanden.
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Bevorzugt ist auch eine Weiterbildung, bei der jeweils die Deckenwand, die Seitenwände und eine Bodenwand ein Hohlprofil mit rechteckförmigem Querschnitt zum internen Führen von Versorgungsleitungen in der Energieführungskette bilden. Durch das Hohlprofil mit rechteckförmigem Querschnitt sind die darin intern geführten Versorgungsleitungen optimal vor maschinenseitigen Emissionen, wie beispielsweise energiereicher Laserstrahlung, oder aber auch vor anderen äußeren Einflüssen, wie zum Beispiel herabfallenden Gegenständen, geschützt. Die Hohlprofilstruktur sorgt darüber hinaus für einen besonders stabilen Zusammenhalt der einzelnen Kettenglieder.
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Bei einer Ausführungsform der Bearbeitungsmaschine überlappen sich in Kettenlängsrichtung erstreckende Randabschnitte von nebeneinander angeordneten Kettengliedern in der Kettenlängsrichtung. Auf diese Weise ergeben sich zwischen benachbarten Kettengliedern keine Spalte, durch die Emissionen, wie beispielsweise Laserstrahlung vom Inneren der Kettenglieder nach außen bzw. von der einen Seite der Kettenglieder zur anderen Seite der Kettenglieder gelangen könnte. Die Abdeckung der Fahrrinne ist somit weiter verbessert. Die sich in der Kettenlängsrichtung erstreckenden Randabschnitte können beispielsweise durch sich in der Kettenlängsrichtung erstreckende Abschnitte der Deckenwand oder durch entsprechende Abschnitte der Kettenglied-Platte gebildet sein. Die überlappenden Randabschnitte sind dabei derart lang ausgebildet, dass der den Schutz bewirkende Überlapp in jeder Schwenklage der benachbarten Kettenglieder erhalten bleibt. Dabei kann ein vorderseitiger Randabschnitt des einen Kettenglieds geringfügig abgestuft ausgebildet sein, um sich gewissermaßen unterlappend unter den rückseitigen Randabschnitt des benachbart angeordneten Kettenglieds zu erstrecken. In einer speziellen Ausführungsform weisen die sich in der Kettenlängsrichtung erstreckenden Randabschnitte nebeneinander angeordneter Kettenglieder flexible Abdichtungen auf. Durch diese flexibel ausgeführten Abdichtungen ist weiter sichergestellt, dass bei der Relativbewegung der einzelnen Kettenglieder zueinander, insbesondere in dem Fall, dass die einzelnen Kettenglieder einen Winkel zueinander einnehmen, weder Strahlung noch Schmutz in die Kettenglieder eindringt oder aus diesen austritt.
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Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform, bei der die Fahrrinne mindestens so tief ist wie die Kettengliedhöhe, insbesondere mindestens so tief ist wie die Seitenwandhöhe, und/oder bei der die Fahrrinne mindestens so breit ist wie die Kettengliedbreite, insbesondere mindestens so breit ist wie der Querversatz der Seitenwände. Die Auflage der Randvorsprünge auf den Schultern der Fahrrinne erfolgt beispielsweise in hängender Art und Weise, d.h. die Kettenglieder sind hängend in der Fahrrinne gehalten, sodass sich durch das Eigengewicht der Energieführungskette stets ein Auflagedruck auf die Schultern der Fahrrinne einstellt, der für eine besonders dichte Auflage der Fahrrinne und somit für eine gesteigerte Dichtheit und somit Arbeitssicherheit sorgt. Alternativ können die Kettenglieder auch auf dem Boden der Fahrrinne aufliegen. Auch eine Kombination der beiden Möglichkeiten ist denkbar. Wenn die Fahrrinne mindestens so breit ist wie der Querversatz der Seitenwände, also das Außenmaß von der Außenseite der einen, ersten Seitenwand zur Außenseite der anderen, zweiten Seitenwand, dann ist eine ungehinderte Relativbewegung der Kettenglieder gegenüber der Fahrrinne, insbesondere der Fahrrinneninnenflanken, möglich.
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Bevorzugt liegen die erste Stellung des Schlittens in einem Be- und/oder Entladebereich und die zweite Stellung in einem hiervon mittels einer Schutzwand abgetrennten Bearbeitungsbereich. Der Schlitten kann somit nach dem Beladen mit dem zu bearbeitenden Werkstück von dem Beladebereich entlang der Fahrrinne in den Bearbeitungsbereich verfahren werden, um dort beispielsweise mittels eines Laserstrahls bearbeitet zu werden. Wird nach der Einnahme der Bearbeitungsstellung eine Schutzwand zwischen den Be- bzw. Entladebereich und den Bearbeitungsbereich angeordnet bzw. eingeschwenkt, so kann keine Laserstrahlung oder können keine anderen Emissionen, die während der Werkstückbearbeitung im Bearbeitungsbereich auftreten, durch die Fahrrinne an der Schutzwand vorbei nach außen in den Belade- bzw. Entladebereich gelangen, da die Fahrrinne durch die über die Randvorsprünge aufliegenden Kettenglieder lichtdicht abgedeckt ist.
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Bevorzugt ist schließlich eine Ausführungsform der Bearbeitungsmaschine mit einer weiteren zweiten mit dem Maschinenkörper und dem Schlitten verbundenen Energieführungskette, die zumindest teilweise in der Fahrrinne ablegbar ist, wobei die erste Energieführungskette in Fahrrinnenlängsrichtung an der einen Schlittenseite und die zweite Energieführungskette an der gegenüberliegenden, anderen Schlittenseite befestigt ist. Der in der Fahrrinne beispielsweise mittels Rollen geführte Schlitten überdeckt an seiner jeweiligen Verfahrposition die Fahrrinne, sodass die Fahrrinne unabhängig von der aktuellen Verfahrposition durch den Schlitten und die zumindest teilweise in die Fahrrinne abgelegten Energieführungsketten vollständig abgedeckt werden kann und somit keine Bearbeitungs-Emissionen, insbesondere keine Laserstrahlung, durch die Fahrrinne in den Belade- bzw. Entladebereich gelangen können. In den Kettengliedern, insbesondere in den Hohlprofilen der Kettenglieder, sind die flexiblen Versorgungsleitungen geführt (in beiden Energieführungsketten). Auch die zweite Energieführungskette weist eine Mehrzahl von flexibel gekoppelten Kettengliedern mit Randvorsprüngen zur hängenden Auflage auf den Fahrrinnenschultern auf.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstands der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale je für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung. Die Figuren der Zeichnung zeigen den erfindungsgemäßen Gegenstand stark schematisiert und sind nicht maßstäblich zu verstehen.
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Es zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Bearbeitungsmaschine in einer Seitenansicht;
- 2 einen vergrößerten Ausschnitt der 1;
- 3 einen Querschnitt durch eine Fahrrinne und eine Energieführungskette der Bearbeitungsmaschine gemäß den 1 und 2;
- 4a, 4b unterschiedliche Ausführungsformen von Kettengliedern der Energieführungsketten; und
- 5 eine perspektivische Ansicht zweier benachbarter Kettenglieder einer Energieführungskette.
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1 zeigt eine Bearbeitungsmaschine 1 zur Werkstückbearbeitung, die einen Maschinenkörper 2, eine Fahrrinne 3 und einen relativ zu dem Maschinenkörper 2 entlang der Fahrrinne 3 von einer ersten in eine zweite Stellung und umgekehrt verfahrbaren Schlitten 4 umfasst. Der Schlitten 4 ist mit dem Maschinenkörper 2 über eine erste Energieführungskette 5, die eine Mehrzahl von flexibel miteinander gekoppelten Kettengliedern 6 aufweist, verbunden. Die erste Energieführungskette 5 ist zumindest teilweise in der Fahrrinne 3 ablegbar (in Abhängigkeit von der aktuellen Stellung bzw. Position des Schlittens 4 sind größere oder kleinere Teile der Energieführungskette 5 in der Fahrrinne 3 abgelegt). Der Schlitten 4 kann zum Verfahren von der ersten in die zweite Stellung bzw. umgekehrt zum Beispiel Rollen aufweisen, die typischerweise in der Fahrrinne 3 oder über der Fahrrinne 3 (z.B. an Schultern der Fahrrinne) geführt sind. Die Fahrrinne 3 sowie der Maschinenkörper 2, der in der 1 einen linken und einen rechten Teil umfasst, sind in ein Fundament 7 bzw. in den Boden eingelassen. Es versteht sich, dass der Maschinenkörper 2 auch einteilig ausgebildet sein kann und/oder nicht in den Boden 7 eingelassen ist sondern beispielsweise auf dem Boden 7 stehend angeordnet ist. Die Bearbeitungsmaschine 1 umfasst ferner eine weitere, zweite mit dem Maschinenkörper 2 und dem Schlitten 4 verbundene Energieführungskette 8, die ebenfalls zumindest teilweise in der Fahrrinne 3 ablegbar ist. Die erste Energieführungskette 5 ist in Fahrrinnenlängsrichtung 9 an der, in 1 rechten, Schlittenseite und die zweite Energieführungskette 8 ist an der gegenüberliegenden linken Schlittenseite befestigt. In den Energieführungsketten 5, 8 sind in Kettenlängsrichtung 9 verlaufende flexible Versorgungsleitungen aufgenommen (vgl. z.B. 5), durch die der Schlitten 4, an dem in der Regel ein Werkstück zur Bearbeitung festgelegt oder eingespannt werden kann, beispielsweise mit Druckluft, Kühlwasser oder Strom etc. versorgt werden kann. Auch ist es möglich, die für die Schlittenbewegung erforderlichen Antriebsmittel über die Energieführungsketten 5,8 zu versorgen.
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Die erste Stellung des Schlittens 4 ist in einem Beladebereich bzw. einem Entladebereich 10 und die zweite Stellung in einem hiervon mittels einer Schutzwand 12 abgetrennten Bearbeitungsbereich 14 angeordnet (gestrichelte Darstellung des Schlittens 4). Der Schlitten 4 kann in dem Beladebereich 12 beispielsweise mit einem Werkstück bestückt werden, das an dem Schlitten 4 festgelegt wird, und anschließend in den Bearbeitungsbereich 14 verfahren werden. Der Bearbeitungsbereich 14 ist typischerweise durch eine (nicht dargestellte) Schutzkabine begrenzt bzw. vollständig umschlossen, die zum Hineinfahren oder Hinausfahren des Schlittens 4 durch ein Verfahren, Versetzen oder Verschwenken der Schutzwand 12 geöffnet werden kann. An den Kettengliedern 6 sind, wie nachfolgend zu
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3 und den 4a, 4b näher beschrieben wird, beiderseits Randvorsprünge 16 gebildet.
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2 zeigt in vergrößerter und detaillierterer Art und Weise einen Ausschnitt der 1. Darin sind drei vollständige Kettenglieder 6 einer im Bereich der Schutzwand 12 in die Fahrrinne 3 abgelegten Energieführungskette 5 dargestellt, wobei Gelenkmittel 18 zur Kopplung benachbarter Kettenglieder 6 ersichtlich sind. Der sich zwischen der Oberseite 20 der Kettenglieder und der Unterseite der Schutzwand 12 einstellende Spalt ist durch Abschirmmittel, wie die dargestellten Bürsten 21 lichtdicht verschlossen. Es versteht sich, dass alternativ oder zusätzlich auch ein gasdichter Verschluss dieses Spalts beispielsweise durch eine entsprechende Gummidichtung möglich ist (nicht dargestellt).
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In 3 ist ein Querschnitt in der Ketten- bzw. Fahrrinnenquerrichtung 22 durch ein in die Fahrrinne 3 abgelegtes Kettenglied 6 dargestellt. Sowohl die Kettenglieder 6 der ersten als auch die Kettenglieder 6 der zweiten Energieführungskette 5, 8 weisen jeweils Randvorsprünge 16 zur Auflage auf den Schultern 23 der Fahrrinne 3 auf. In dem in die Fahrrinne 3 abgelegten Zustand des Kettenglieds 6 liegen die seitlichen Randvorsprünge 16 jeweils auf einer der gegenüberliegenden Schultern 23 auf. Somit ist die Fahrrinne 3 im Bereich des jeweiligen Kettenglieds 6 über die entsprechende Kettengliedlänge (Kettengliedlänge in der Kettenlängsrichtung 9) von der einen bis zur anderen gegenüberliegenden Schulter 23 in der Fahrrinnenquerrichtung 22 abgedeckt. Der Vorteil der Randvorsprünge 16 der Kettenglieder 6 liegt darin, dass sie die zwischen den Fahrrinneninnenflanken 24 und den Kettengliedern 6 gebildeten Spalte 25 komplett abdecken und somit keine Emissionen, wie beispielsweise Laserstrahlung, aus dem Inneren der Fahrrinne 3 nach außen entweichen kann.
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Die Kettenglieder 6 weisen jeweils zwei in der Kettenquerrichtung 22 zueinander versetzte und an die Flankenform der Fahrrinne 3 angepasste Seitenwände 26 auf. Die Randvorsprünge 16 ragen zur Auflage auf den Schultern 23 der Fahrrinne 3 über die Seitenwände 26 hinaus. Dabei ist die Randvorsprungsbreite BR größer als die Summe aus den Spalten S1, S2 und eines Schulterradius RS der Fahrrinne 3. Die Fahrrinne 3 ist mindestens so tief wie die Kettengliedhöhe H und mindestens so breit wie die Kettengliedbreite BK . Mit anderen Worten: Die Fahrrinne 3 ist mindestens so tief wie die Seitenwandhöhe und mindestens so breit wie der Querversatz V der Seitenwände 26.
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4a zeigt ausschnittsweise den Bereich eines Randvorsprungs 16 eines Kettenglieds 6 gemäß einer ersten, der 3 entsprechenden Ausführungsform der Bearbeitungsmaschine 1, bei der die Kettenglieder 6 jeweils eine Deckenwand 27 aufweisen, deren seitliche Ränder 27' die Randvorsprünge 16 bilden, wobei die Deckenwand 27 und die Seitenwände 26 einstückig aneinander angeformt sind.
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4b zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der die Kettenglieder 6 jeweils eine Deckenwand 28 aufweisen, an der die Seitenwände 26 einstückig angeformt sind, wobei die Randvorsprünge 16 des Kettenglieds 6 durch die seitlichen Endabschnitte 29' einer an der Deckenwand 28 befestigten Kettenglied-Platte 29 gebildet sind.
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5 zeigt schließlich zwei benachbarte und über die Gelenkmittel 18 miteinander flexibel gekoppelte Kettenglieder 6 in einer perspektivischen Ansicht. Die Deckenwand 27, die Seitenwände 26 und eine Bodenwand 30 bilden jeweils ein Hohlprofil mit rechteckförmigem Querschnitt zum internen Führen von Versorgungsleitungen 31 in der Energieführungskette 5. In der 5 sind beispielhaft lediglich zwei Versorgungsleitungen 31 dargestellt, es versteht sich jedoch, dass typischerweise eine höhere Anzahl an Versorgungsleitungen 31 (je nach entsprechendem Anwendungsfall) durch das Hohlprofil geführt werden können.
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Die sich in Kettenlängsrichtung 9 erstreckenden Randabschnitte 32, 33 von nebeneinander angeordneten Kettengliedern 6 überlappen sich in der Kettenlängsrichtung 9. Auf diese Weise ergibt sich zwischen benachbarten Kettengliedern 6 kein in der Kettenquerrichtung 9 verlaufender Spalt. Die Abdeckung der Fahrrinne 3 ist auf diese Weise auch in der Ketten- bzw. Fahrrinnenlängsrichtung 9 lückenlos, sodass auch hier keine Emissionen, wie beispielsweise Laserstrahlung, von innen nach außen gelangen können.
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Zur Sicherstellung des Überlapps (insbesondere in jedweder verschwenkter Lage der benachbarten Kettenglieder 6) sind die den Überlapp U bewirkenden Randabschnitte 32, 33 der Kettenglieder 6 ausreichend lang und in der Kettenlängsrichtung 9 hervorkragend ausgebildet. Dabei weist das eine Kettenglied 6 den rückseitig in der Kettenlängsrichtung 9 hervorstehenden Randabschnitt 32 auf und das andere Kettenglied 6 weist den hierzu komplementären (geringfügig nach unten abgestuften Randabschnitt 33 auf (vgl. auch 2). Bis auf die ersten und letzten maschinenkörperseitigen und schlittenseitigen Kettenglieder 6 sind typischerweise alle Kettenglieder 6 identisch ausgebildet.