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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Haarschonendes Färbemittel zur oxidativen Haarfärbung, das einen natürlichen Pflegestoff enthält sowie ein Verfahren zur oxidativen Haarfärbung, bei dem keratinische Fasern mit einem natürlichen Pflegestoff konditioniert werden.
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Für dauerhafte, intensive Färbungen mit entsprechenden Echtheitseigenschaften werden so genannte Oxidationsfärbemittel verwendet. Oxidative Färbemittel bestehen üblicherweise aus zwei Komponenten: die eine Komponente enthält üblicherweise Oxidationsfarbstoffvorprodukte, so genannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten. Die Entwicklerkomponenten bilden unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln, insbesondere Wasserstoffperoxid, die der ersten Komponenten erst kurz vor der Applikation auf das Haar beigemischt werden, oder von Luftsauerstoff untereinander oder unter Kupplung mit einer oder mehreren Kupplerkomponenten die eigentlichen Farbstoffe aus. Als Entwicklerkomponenten werden üblicherweise primäre aromatische Amine mit einer weiteren, in para- oder ortho-Position befindlichen freien oder substituierten Hydroxy- oder Aminogruppe, Diaminopyridinderivate, heterocyclische Hydrazone, 4-Aminopyrazolonderivate sowie 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin und dessen Derivate eingesetzt. Als Kupplerkomponenten werden in der Regel m-Phenylendiaminderivate, Naphthole, Resorcin und Resorcinderivate, Pyrazolone, m-Aminophenole und substituierte Pyridinderivate verwendet. Die Oxidationsfärbemittel zeichnen sich durch hervorragende, lang anhaltende Färbeergebnisse aus. Konventionelle oxidative Färbemittel besitzen zur Stabilisierung der Farbstoffvorprodukte während der Lagerung und zur Reaktionsbeschleunigung während der oxidativen Anwendung einen stärker alkalischen pH-Wert, der deutlich über 9,0 liegt und mit Alkalisierungsmitteln, wie Alkanolaminen, Ammoniak oder anorganischen Basen, eingestellt wird. Insbesondere Ammoniak ermöglicht dabei gute Färbeergebnisse, offenbart jedoch aufgrund seines Geruchs und Reizpotenzials für Haut und Schleimhäute auch Nachteile für den Anwender. Das Alkalisierungsmittel führt zu einem Aufquellen der keratinischen Faser, wodurch die Farbstoffvorprodukte gut in das Haar eindringen können.
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Allerdings wird durch den alkalischen pH-Wert auch die schädigende Wirkung des Oxidationsmittels auf die Haarstruktur verstärkt.
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Daher liegen besondere Bemühungen auf der Entwicklung leistungsfähiger oxidativer Färbemittel, die einen oder mehrere Pflegestoffe enthalten, die die Schädigung der Haarstruktur durch das Oxidationsmittel ausgleichen können und beispielsweise den Griff oder die Kämmbarkeit des Haars nach der Färbung verbessern.
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Silicone sind bekannt für ihre hervorragenden Haar konditionierenden Eigenschaften und werden daher häufig in oxidative Färbemittel eingearbeitet. Silicone haben allerdings den Nachteil, dass sie mit hohem energetischen Aufwand synthetisiert werden müssen und in der Umwelt teilweise sehr persistent sind. In bestimmten Verbrauchergruppen besteht daher der Wunsch nach Silicon-freien kosmetischen Mitteln. Der vorliegenden Anmeldung lag daher als weitere Aufgabe zu Grunde, ein gutes Haar konditionierendes Mittel bereitzustellen, das ohne den Einsatz von Siliconen hervorragende Konditionierungseigenschaften bietet, wobei idealerweise ein möglichst natürlicher Pflegestoff eingesetzt werden sollte.
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Es wurde nun gefunden, dass ein Färbemittel, enthaltend Kaolin, die sensorischen Eigenschaften des Haars nach einer oxidativen Färbebehandlung verbessern kann. Weiterhin werden mit den erfindungsgemäßen Färbemitteln besonders gute Färbeergebnisse, insbesondere Färbungen mit verstärkter Farbintensität, erzielt.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist in einer ersten Ausführungsform ein Oxidationsfärbemittel zur oxidativen Farbveränderung keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, enthaltend in einem kosmetisch geeigneten Träger mindestens ein Alkalisierungsmittel, mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp und mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Kupplertyp, sowie Kaolin.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Oxidationsfärbemittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie 0,1 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 1,0–8 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 2–6 Gew.-% Kaolin, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Oxidationsfärbemittels, enthalten.
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Das erfindungsgemäße Oxidationsfärbemittel kann als Wasser-basierte Emulsion, als Spray, als Creme, Gel, Lotion, Paste oder Shampoo konfektioniert sein.
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Oxidative Färbeprozesse auf Keratinfasern laufen üblicherweise im alkalischen Milieu ab. Um die Keratinfasern und auch die Haut so weit wie möglich zu schonen, ist die Einstellung eines zu hohen pH-Wertes jedoch nicht wünschenswert. Daher ist es bevorzugt, wenn der pH-Wert des erfindungsgemäß bevorzugten Oxidationsfärbemittels im Bereich von 7 und 11, insbesondere im Bereich von 8 und 10,5, liegt. Bei den pH-Werten im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um pH-Werte, die bei einer Temperatur von 22 °C gemessen wurden.
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Die zur Einstellung des bevorzugten pH-Wertes erfindungsgemäß verwendbaren Alkalisierungsmittel können aus der Gruppe Ammoniak, basischen Aminosäuren, Alkalihydroxiden, Alkanolaminen, Alkalimetallmetasilikaten, Alkaliphosphaten und Alkalihydrogenphosphaten, ausgewählt werden. Als Alkalimetallionen dienen bevorzugt Lithium, Natrium, Kalium, insbesondere Natrium oder Kalium.
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Die als Alkalisierungsmittel einsetzbaren basischen Aminosäuren werden bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe L-Arginin, D-Arginin, D,L-Arginin, L-Lysin, D-Lysin, D,L-Lysin, besonders bevorzugt L-Arginin, D-Arginin, D,L-Arginin als ein Alkalisierungsmittel im Sinne der Erfindung eingesetzt.
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Die als Alkalisierungsmittel einsetzbaren Alkalihydroxide werden bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid.
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Die als Alkalisierungsmittel einsetzbaren Alkanolamine werden bevorzugt ausgewählt aus primären Aminen mit einem C2-C6-Alkylgrundkörper, der mindestens eine Hydroxylgruppe trägt. Besonders bevorzugte Alkanolamine werden aus der Gruppe ausgewählt, die gebildet wird, aus 2-Aminoethan-1-ol (Monoethanolamin), 3-Aminopropan-1-ol, 4-Aminobutan-1-ol, 5-Aminopentan-1-ol, 1-Aminopropan-2-ol, 1-Aminobutan-2-ol, 1-Aminopentan-2-ol, 1-Aminopentan-3-ol, 1-Aminopentan- 4-ol, 3-Amino-2-methylpropan-1-ol, 1-Amino-2-methylpropan-2-ol, 3-Aminopropan-1,2-diol, 2-Amino-2-methylpropan-1,3-diol. Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugte Alkanolamine sind ausgewählt aus der Gruppe 2-Aminoethan-1-ol, 2-Amino-2-methylpropan-1-ol und 2-Amino-2-methyl-propan-1,3-diol.
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Optional enthält das erfindungsgemäße Oxidationsfärbemittel, bezogen auf sein Gewicht, mindestens ein kosmetisches Öl in einer Gesamtmenge von 0,1–80 Gew.-%, bevorzugt 0,2–60 Gew.-%, besonders bevorzugt 1–30 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 2–10 Gew.-%. Das kosmetische Öl ist unter Normalbedingungen (20 °C, 1013,25 mbar) flüssig; ätherische Öle und Parfümöle bzw. Riechstoffe werden nicht zu den kosmetischen Ölen gezählt. Die unter Normalbedingungen flüssigen kosmetischen Öle sind mit Wasser nicht mischbar. Unter ätherischen Ölen werden erfindungsgemäß Gemische aus flüchtigen Komponenten verstanden, die durch Wasserdampfdestillation aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt werden, wie z. B. Citrusöle. Sofern in der vorliegenden Anmeldung von einem kosmetischen Öl die Rede ist, handelt es sich hierbei immer um ein kosmetisches Öl, das kein Riechstoff und kein ätherisches Öl ist, unter Normalbedingungen flüssig und mit Wasser nicht mischbar ist.
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Die Definition eines Riechstoffs im Sinne der vorliegenden Anmeldung stimmt überein mit der fachmännisch üblichen Definition, wie sie dem RÖMPP Chemie Lexikon, Stand Dezember 2007, entnommen werden kann. Danach ist ein Riechstoff eine chemische Verbindung mit Geruch und/ oder Geschmack, der die Rezeptoren der Haarzellen des olfaktorischen Systems erregt (adäquater Reiz). Die hierzu notwendigen physikalischen und chemischen Eigenschaften sind eine niedrige Molmasse von maximal 300 g/mol, ein hoher Dampfdruck, minimale Wasser- und hohe Lipidlöslichkeit sowie schwache Polarität und das Vorliegen mindestens einer osmophoren Gruppe im Molekül. Um flüchtige, niedermolekulare Substanzen, die üblicherweise und auch im Sinne der vorliegenden Anmeldung nicht als Riechstoff, sondern vornehmlich als Lösemittel angesehen und verwendet werden, wie beispielsweise Ethanol, Propanol, Isopropanol und Aceton, von erfindungsgemäßen Riechstoffen abzugrenzen, weisen erfindungsgemäße Riechstoffe eine Molmasse von 74 bis 300 g/mol auf, enthalten mindestens eine osmophore Gruppe im Molekül und weisen einen Geruch und/oder Geschmack auf, das heißt, sie erregen die Rezeptoren der Haarzellen des olfaktorischen Systems.
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Erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus natürlichen und synthetischen Kohlenwasserstoffen, besonders bevorzugt aus Paraffinölen, C18-C30-Isoparaffinen, insbesondere Isoeicosan, Polyisobutene und Polydecene, die beispielsweise unter der Bezeichnung Emery® 3004, 3006, 3010 oder unter der Bezeichnung Ethylflo® von Albemarle oder Nexbase® 2004G von Nestle erhältlich sind, weiterhin ausgewählt aus C8-C16-Isoparaffinen, insbesondere aus Isodecan, Isododecan, Isotetradecan und Isohexadecan sowie Mischungen hiervon, sowie 1,3-Di-(2-ethylhexyl)-cyclohexan (erhältlich z. B. unter dem Handelsnamen Cetiol® S von BASF).
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus den Benzoesäureestern von linearen oder verzweigten C8-22-Alkanolen. Besonders bevorzugt sind Benzoesäure-C12-C15-alkylester, z. B. erhältlich als Handelsprodukt Finsolv® TN, Benzoesäureisostearylester, z. B. erhältlich als Handelsprodukt Finsolv® SB, Ethylhexylbenzoat, z. B. erhältlich als Handelsprodukt Finsolv® EB, und Benzoesäureoctyldocecylester, z. B. erhältlich als Handelsprodukt Finsolv® BOD.
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus Fettalkoholen mit 6-30 Kohlenstoffatomen, die ungesättigt oder verzweigt und gesättigt oder verzweigt und ungesättigt sind. Die verzweigten Alkohole werden häufig auch als Guerbet-Alkohole bezeichnet, da sie nach der Guerbet-Reaktion erhältlich sind. Bevorzugte Alkoholöle sind 2-Hexyldecanol (Eutanol® G 16), 2-Octyldodecanol (Eutanol® G), 2-Ethylhexylalkohol und Isostearylalkohol.
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Weitere bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus Mischungen aus Guerbetalkoholen und Guerbetalkoholestern, z.B. dem Handelsprodukt Cetiol® PGL (2-Hexyldecanol und 2-Hexyldecyllaurat).
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus den Triglyceriden (= Dreifachestern des Glycerins) von linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten, gegebenenfalls hydroxylierten C8-30-Fettsäuren. Besonders bevorzugt kann die Verwendung natürlicher Öle, z.B. Amaranthsamenöl, Aprikosenkernöl, Arganöl, Avocadoöl, Babassuöl, Baumwollsaatöl, Borretschsamenöl, Camelinaöl, Distelöl, Erdnussöl, Granatapfelkernöl, Grapefruitsamenöl, Hanföl, Haselnussöl, Holundersamenöl, Johannesbeersamenöl, Jojobaöl, Leinöl, Macadamianussöl, Maiskeimöl, Mandelöl, Marulaöl, Nachtkerzenöl, Olivenöl, Palmöl, Palmkernöl, Paranussöl, Pekannussöl, Pfirsichkernöl Rapsöl, Rizinusöl, Sanddornfruchtfleischöl, Sanddornkernöl, Sesamöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Traubenkernöl, Walnussöl, Wildrosenöl, Weizenkeimöl, und die flüssigen Anteile des Kokosöls und dergleichen sein. Bevorzugt sind aber auch synthetische Triglyceridöle, insbesondere Capric/ Caprylic Triglycerides, z. B. die Handelsprodukte Myritol® 318, Myritol® 331 (BASF) oder Miglyol® 812 (Hüls) mit unverzweigten Fettsäureresten sowie Glyceryltriisostearin mit verzweigten Fettsäureresten.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus den Dicarbonsäureestern von linearen oder verzweigten C2-C10-Alkanolen, insbesondere Diisopropyladipat, Di-n-butyladipat, Di-(2-ethylhexyl)adipat, Dioctyladipat, Diethyl-/Di-n-butyl/ Dioctylsebacat, Diisopropylsebacat, Dioctylmalat, Dioctylmaleat, Dicaprylylmaleat, Diisooctylsuccinat, Di-2-ethylhexylsuccinat und Di-(2-hexyldecyl)-succinat.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus den Estern der linearen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten Fettalkohole mit 2-30 Kohlenstoffatomen mit linearen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit 2-30 Kohlenstoffatomen, die hydroxyliert sein können. Dazu zählen 2-Hexyldecylstearat (Eutanol® G 16 S), 2-Hexyldecyllaurat, Isodecylneopentanoat, Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat (Cegesoft® C 24) und 2-Ethylhexylstearat (Cetiol® 868). Ebenfalls bevorzugt sind Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropylisostearat, Isopropyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat, Isocetylstearat, Isononylisononanoat, Isotridecylisononanoat, Cetearylisononanoat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Ethylhexylisostearat, 2-Ethylhexylcocoat, 2-Octyldodecylpalmitat, Butyloctansäure-2-butyloctanoat, Diisotridecylacetat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat, Ethylenglycoldioleat und Ethylenglycoldipalmitat.
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus den Anlagerungsprodukten von 1 bis 5 Propylenoxid-Einheiten an ein- oder mehrwertige C8-22-Alkanole, wie Octanol, Decanol, Decandiol, Laurylalkohol, Myristylalkohol und Stearylalkohol, z. B. PPG-2-Myristylether und PPG-3-Myristylether (Witconol® APM).
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus den Anlagerungsprodukten von mindestens 6 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxid-Einheiten an ein- oder mehrwertige C3-22-Alkanole wie Glycerin, Butanol, Butandiol, Myristylalkohol und Stearylalkohol, die gewünschtenfalls verestert sein können, z. B. PPG-14-Butylether (Ucon Fluid® AP), PPG-9-Butylether (Breox® B25), PPG-10-Butandiol (Macol® 57), PPG-15-Stearylether (Arlamol® E) und Glycereth-7-diisononanoat.
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus den C8-C22-Fettalkoholestern einwertiger oder mehrwertiger C2-C7-Hydroxycarbonsäuren, insbesondere die Ester der Glycolsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Citronensäure und Salicylsäure. Solche Ester auf Basis von linearen C14/15-Alkanolen, z. B. C12-C15-Alkyllactat, und von in 2-Position verzweigten C12/13-Alkanolen sind unter dem Warenzeichen Cosmacol® von der Firma Nordmann, Rassmann GmbH & Co, Hamburg, zu beziehen, insbesondere die Handelsprodukte Cosmacol® ESI, Cosmacol® EMI und Cosmacol® ETI.
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus den symmetrischen, unsymmetrischen oder cyclischen Estern der Kohlensäure mit C
3-22-Alkanolen, C
3-22-Alkandiolen oder C
3-22-Alkantriolen, z. B. Dicaprylylcarbonat (Cetiol
® CC) oder die Ester gemäß der Lehre der
DE 19756454 A1 , insbesondere Glycerincarbonat.
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Weitere kosmetische Öle, die erfindungsgemäß bevorzugt sein können, sind ausgewählt aus den Estern von Dimeren ungesättigter C12-C22-Fettsäuren (Dimerfettsäuren) mit einwertigen linearen, verzweigten oder cyclischen C2-C18-Alkanolen oder mit mehrwertigen linearen oder verzweigten C2-C6-Alkanolen.
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Weitere kosmetische Öle, die erfindungsgemäß geeignet sind, sind ausgewählt aus den Siliconölen, zu denen z. B. Dialkyl- und Alkylarylsiloxane, wie beispielsweise Cyclopentasiloxan, Cyclohexasiloxan, Dimethylpolysiloxan und Methylphenylpolysiloxan, aber auch Hexamethyldisiloxan, Octamethyltrisiloxan und Decamethyltetrasiloxan zählen. Bevorzugt können flüchtige Siliconöle sein, die cyclisch sein können, wie z. B. Octamethylcyclotetrasiloxan, Decamethylcyclopentasiloxan und Dodecamethylcyclohexasiloxan sowie Mischungen hiervon, wie sie z. B. in den Handelsprodukten DC 244, 245, 344 und 345 von Dow Corning enthalten sind. Ebenfalls geeignet sind flüchtige lineare Siliconöle, insbesondere Hexamethyldisiloxan (L2), Octamethyltrisiloxan (L3), Decamethyltetrasiloxan (L4) sowie beliebige Zweier- und Dreiermischungen aus L2, L3 und/ oder L4, bevorzugt solche Mischungen, wie sie z. B. in den Handelsprodukten DC 2-1184, Dow Corning® 200 (0,65 cSt) und Dow Corning® 200 (1,5 cSt) von Dow Corning enthalten sind. Bevorzugte nichtflüchtige Siliconöle sind ausgewählt aus höhermolekularen linearen Dimethylpolysiloxanen, im Handel erhältlich z. B. unter der Bezeichnung Dow Corning® 190, Dow Corning® 200 Fluid mit kinematischen Viskositäten (25°C) im Bereich von 5–100 cSt, bevorzugt 5–50 cSt oder auch 5–10 cSt, und Dimethylpolysiloxan mit einer kinematischen Viskosität (25°C) von etwa 350 cSt.
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Es kann erfindungsgemäß außerordentlich bevorzugt sein, Mischungen der vorgenannten kosmetischen Öle einzusetzen.
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Bevorzugte erfindungsgemäße Färbemittel sind dadurch gekennzeichnet, dass das kosmetische Öl ausgewählt ist aus natürlichen und synthetischen Kohlenwasserstoffen, besonders bevorzugt aus Paraffinölen, C18-C30-Isoparaffinen, insbesondere Isoeicosan, Polyisobutene und Polydecene, C8-C16-Isoparaffinen, sowie 1,3-Di-(2-ethylhexyl)-cyclohexan; den Benzoesäureestern von linearen oder verzweigten C8-22-Alkanolen; Fettalkoholen mit 6-30 Kohlenstoffatomen, die ungesättigt oder verzweigt und gesättigt oder verzweigt und ungesättigt sind; Triglyceriden von linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten, gegebenenfalls hydroxylierten C8-30-Fettsäuren, insbesondere natürlichen Ölen; den Dicarbonsäureestern von linearen oder verzweigten C2-C10-Alkanolen; den Estern der linearen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten Fettalkohole mit 2-30 Kohlenstoffatomen mit linearen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit 2-30 Kohlenstoffatomen, die hydroxyliert sein können; den Anlagerungsprodukten von 1 bis 5 Propylenoxid-Einheiten an ein- oder mehrwertige C8-22-Alkanole; den Anlagerungsprodukten von mindestens 6 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxid-Einheiten an ein- oder mehrwertige C3-22-Alkanole; den C8-C22-Fettalkoholestern einwertiger oder mehrwertiger C2-C7-Hydroxycarbonsäuren; den symmetrischen, unsymmetrischen oder cyclischen Estern der Kohlensäure mit C3-22-Alkanolen, C3-22-Alkandiolen oder C3-22-Alkantriolen; den Estern von Dimeren ungesättigter C12-C22-Fettsäuren (Dimerfettsäuren) mit einwertigen linearen, verzweigten oder cyclischen C2-C18-Alkanolen oder mit mehrwertigen linearen oder verzweigten C2-C6-Alkanolen; Siliconölen sowie Mischungen der vorgenannten Substanzen.
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Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Oxidationsfärbemittel enthalten mindestens ein Tensid. Tenside im Sinne der vorliegenden Anmeldung sind amphiphile (bifunktionelle) Verbindungen, die aus mindestens einem hydrophoben und mindestens einem hydrophilen Molekülteil bestehen. Der hydrophobe Rest ist bevorzugt eine Kohlenwasserstoffkette mit 8-28 Kohlenstoff-Atomen, die gesättigt oder ungesättigt, linear oder verzweigt sein kann. Besonders bevorzugt ist diese C8-C28-Alkylkette linear. Basiseigenschaften der Tenside und Emulgatoren sind die orientierte Absorption an Grenzflächen sowie die Aggregation zu Mizellen und die Ausbildung von lyotrophen Phasen. Bei der Auswahl erfindungsgemäß geeigneter Tenside kann es bevorzugt sein, ein Gemisch von Tensiden einzusetzen, um die Stabilität der erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemittel optimal einstellen zu können.
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Bevorzugte erfindungsgemäße Oxidationsfärbemittel sind dadurch gekennzeichnet, dass das enthaltene Tensid ausgewählt ist aus nichtionischen Tensiden und anionischen Tensiden sowie aus Mischungen hiervon. Besonders bevorzugt verwendete nichtionische Tenside sind ausgewählt sind aus mit 20–100 Mol Ethylenoxid pro Mol ethoxyliertem Rizinusöl, ethoxylierten C8-C24-Alkanolen mit 10–100 Mol Ethylenoxid pro Mol, ethoxylierten C8-C24-Carbonsäuren mit 10–100 Mol Ethylenoxid pro Mol, mit 20–100 Mol Ethylenoxid pro Mol ethoxylierten Sorbitanmonoestern von linearen gesättigten und ungesättigten C12-C30-Carbonsäuren, die hydroxyliert sein können, insbesondere diejenigen von Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder von Mischungen dieser Fettsäuren, Alkylmono- und -oligoglycosiden mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und deren ethoxylierten Analoga, sowie Mischungen der vorgenannten Substanzen.
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Die ethoxylierten C8-C24-Alkanole haben die Formel R1O(CH2CH2O)nH, wobei R1 steht für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 8-24 Kohlenstoffatomen und n, die mittlere Anzahl der Ethylenoxid-Einheiten pro Molekül, für Zahlen von 10–100, bevorzugt 10–30, besonders bevorzugt 15 bis 25 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmitoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen. Auch Addukte von 10–100 Mol Ethylenoxid an technische Fettalkohole mit 12-18 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Kokos-, Palm-, Palmkern- oder Talgfettalkohol, sind geeignet. Besonders bevorzugt sind Laureth-10, Laureth-12, Laureth-15, Laureth-20, Laureth-30, Myreth-10, Myreth-12, Myreth-15, Myreth-20, Myreth-30, Ceteth-10, Ceteth-12, Ceteth-15, Ceteth-20, Ceteth-30, Steareth-10, Steareth-12 Steareth-15, Steareth-20, Steareth-30, Oleth-10, Oleth-12, Oleth-15, Oleth-20, Oleth-30, Ceteareth-10, Ceteareth-15, Ceteareth-12, Ceteareth-15, Ceteareth-20, Ceteareth-30 sowie Coceth-10, Coceth-12, Coceth-15, Coceth-20 und Coceth-30.
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Die ethoxylierten C8-C24-Carbonsäuren haben die Formel R1O(CH2CH2O)nH, wobei R1O steht für einen linearen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten Acylrest mit 8-24 Kohlenstoffatomen und n, die mittlere Anzahl der Ethylenoxid-Einheiten pro Molekül, für Zahlen von 10–100, bevorzugt 10–30 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure, Cetylsäure, Palmitoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Arachyinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure, Erucasäure und Brassidinsäure sowie deren technische Mischungen. Auch Addukte von 10–100 Mol Ethylenoxid an technische Fettsäuren mit 12-18 Kohlenstoffatomen, wie Kokos-, Palm-, Palmkern- oder Talgfettsäure, sind geeignet. Besonders bevorzugt sind PEG-50-monostearat, PEG-100-monostearat, PEG-50-monooleat, PEG-100-monooleat, PEG-50-monolaurat und PEG-100-monolaurat.
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Bevorzugte mit 20–100 Mol Ethylenoxid pro Mol ethoxylierte Sorbitanmonoester von linearen gesättigten und ungesättigten C12-C30-Carbonsäuren, die hydroxyliert sein können, sind ausgewählt aus Polysorbate-20, Polysorbate-40, Polysorbate-60 und Polysorbate-80.
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Weiterhin werden bevorzugt C8-C22-Alkylmono- und -oligoglycoside eingesetzt. C8-C22-Alkyl- mono- und -oligoglycoside stellen bekannte, handelsübliche Tenside und Emulgatoren dar. Ihre Herstellung erfolgt insbesondere durch Umsetzung von Glucose oder Oligosacchariden mit primären Alkoholen mit 8-22 Kohlenstoffatomen. Bezüglich des Glycosidrestes gilt, dass sowohl Monoglycoside, bei denen ein cyclischer Zuckerrest glycosidisch an den Fettalkohol gebunden ist, als auch oligomere Glycoside mit einem Oligomerisationsgrad bis etwa 8, bevorzugt 1–2, geeignet sind. Der Oligomerisierungsgrad ist dabei ein statistischer Mittelwert, dem eine für solche technischen Produkte übliche Homologenverteilung zugrunde liegt. Produkte, die unter dem Warenzeichen Plantacare® erhältlich sind, enthalten eine glucosidisch gebundene C8-C16-Alkylgruppe an einem Oligoglucosidrest, dessen mittlerer Oligomerisationsgrad bei 1–2, insbesondere 1,2–1,4, liegt. Besonders bevorzugte C8-C22-Alkylmono- und -oligoglycoside sind ausgewählt aus Octylglucosid, Decylglucosid, Laurylglucosid, Palmitylglucosid, Isostearylglucosid, Stearylglucosid, Arachidylglucosid und Behenylglucosid sowie Mischungen hiervon. Auch die vom Glucamin abgeleiteten Acylglucamide sind als nicht-ionische Öl-in-Wasser-Emulgatoren geeignet.
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Als anionische Tenside eignen sich alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe, die eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe, beispielsweise eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe, und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 8 bis 30 C-Atomen, bevorzugt 8 bis 24 C-Atomen im Molekül aufweisen.
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Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und Ammonium- sowie der Mono, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 bis 4 C-Atomen in der Alkanolgruppe, lineare und verzweigte Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen (Seifen), polyethoxylierte Ethercarbonsäuren, Acylsarcoside, Acyltauride, Acylisethionate, Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 1 bis 6 Ethylenoxidgruppen, lineare Alkansulfonate, lineare alpha-Olefinsulfonate, Sulfonate ungesättigter Fettsäuren mit bis zu 6 Doppelbindungen, alpha-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren, C8-C20-Alkylsulfate und C8-C20-Alkylethersulfate mit zu bis 15 Oxyethylgruppen, Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate, sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether, Ester von Weinsäure oder Zitronensäure mit ethoxylierten oder propoxylierten Fettalkoholen, gegebenenfalls polyethoxylierte Alkyl- und/oder Alkenyletherphosphate, sulfatierte Fettsäurealkylenglykolester, sowie Monoglyceridsulfate und Monoglyceridethersulfate.
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Bevorzugte anionische Tenside sind Seifen, C8-C20-Alkylsulfate, C8-C20-Alkylethersulfate und C8-C20-Ethercarbonsäuren mit 8 bis 20 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Ethylenoxidgruppen im Molekül. Besonders bevorzugt ist Natriumcetearylsulfat.
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Bevorzugt beträgt die Gesamtmenge an mindestens einem Tensid in den erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemitteln 0,1–30 Gew.-%, bevorzugt 0,5–20 Gew.-% und besonders bevorzugt 1–10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des Oxidationsfärbemittels.
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Besonders bevorzugt enthält das erfindungsgemäße Oxidationsfärbemittel insgesamt 0,1 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 20 Gew.-% und besonders bevorzugt 1–10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das das Gewicht des Oxidationsfärbemittels, einer Mischung aus nichtionischen und anionischen Tensiden.
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Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Oxidationsfärbemittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein lineares gesättigtes Alkanol mit 12-30 Kohlenstoffatomen enthalten.
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Bevorzugte lineare gesättigte Alkanole mit 12-30 Kohlenstoffatomen, insbesondere mit 16-22 Kohlenstoffatomen, sind ausgewählt aus Cetylalkohol, Stearylalkohol, Arachidylalkohol, Behenylalkohol und Lanolinalkohol sowie Mischungen dieser Alkanole. Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Alkanolmischungen sind solche, wie sie bei der technischen Hydrierung von pflanzlichen und tierischen Fettsäuren erhältlich sind. Bevorzugt beträgt die Gesamtmenge an mindestens einem linearen gesättigten Alkanol mit 12-30 Kohlenstoffatomen erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemittel 0,1–20 Gew.-%, bevorzugt 0,5–15 Gew.-% und besonders bevorzugt 3–10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des Oxidationsfärbemittels.
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Als zwingende Inhaltsstoffe enthält das erfindungsgemäße Oxidationsfärbemittel mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp und mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Kupplertyp.
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Oxidationsfarbstoffvorprodukte können aufgrund ihres Reaktionsverhaltens in zwei Kategorien eingeteilt werden, so genannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten.
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Kupplerkomponenten bilden im Rahmen der oxidativen Färbung allein keine signifikante Färbung aus, sondern benötigen stets die Gegenwart von Entwicklerkomponenten. Entwicklerkomponenten können mit sich selbst den eigentlichen Farbstoff ausbilden.
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Die Entwickler- und Kupplerkomponenten werden üblicherweise in freier Form eingesetzt. Bei Substanzen mit Aminogruppen kann es aber bevorzugt sein, sie in Salzform, insbesondere in Form der Hydrochloride oder Hydrobromide oder der Sulfate einzusetzen.
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Überraschend wurde festgestellt, dass mit den erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemitteln Haarfärbungen mit besonders hoher Waschechtheit erzielt werden konnten. Auch die Reduzierung der Haarschädigung war überraschend hoch.
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Besonders bevorzugte Entwicklerkomponenten sind ausgewählt aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(1,2-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin, N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan, 1,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)propan-2-ol, N,N’-Bis-(4-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan, 1,10-Bis-(2,5-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan, p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(1,2-dihydroxyethyl)phenol und 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)phenol, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, den physiologisch verträglichen Salzen dieser Verbindungen sowie Mischungen dieser Entwicklerkomponenten und Entwicklerkomponentensalze.
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Ganz besonders bevorzugte Entwicklerkomponenten sind ausgewählt aus 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol, p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin und Mischungen dieser Verbindungen sowie deren physiologisch verträglichen Salzen. Außerordentlich bevorzugt ist 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol und dessen physiologisch verträglichen Salze.
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Die Entwicklerkomponenten sind bevorzugt in einer Gesamtmenge von 0,01–20 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2–10 Gew.-%, und außerordentlich bevorzugt 0,6–5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des Oxidationsfärbemittels, enthalten.
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Die Entwicklerkomponenten sind bevorzugt in einer Gesamtmenge von 0,005–10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1–5 Gew.-%, und außerordentlich bevorzugt 0,3–2,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des des Oxidationsfärbemittels, enthalten.
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Unter dem Begriff „anwendungsbereites Färbemittel“ wird im Sinne dieser Anmeldung die Mischung aus sämtlichen Oxidationsfarbstoffvorprodukten und sämtlichen Oxidationsmitteln, ggf. in Kombination mit einem geeigneten kosmetischen Träger, z.B. einer Cremebasis, sowie ggf. in Kombination mit mindestens einem direktziehenden Farbstoff, verstanden.
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Kupplerkomponenten im Sinne der Erfindung erlauben mindestens eine Substitution eines chemischen Restes des Kupplers durch die oxidierte Form der Entwicklerkomponente. Dabei bildet sich eine kovalente Bindung zwischen Kuppler- und Entwicklerkomponente aus. Kuppler sind bevorzugt cyclische Verbindungen, die am Cyclus mindestens zwei Gruppen tragen, ausgewählt aus (i) gegebenenfalls substituierten Aminogruppen und/oder (ii) Hydroxylgruppen. Wenn die cyclische Verbindung ein Sechsring (bevorzugt aromatisch) ist, so befinden sich die besagten Gruppen bevorzugt in ortho-Position oder meta-Position zueinander.
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Bevorzugte erfindungsgemäße Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Kupplertyp ausgewählt ist aus einer der folgenden Klassen:
- – 3-Aminophenol (m-Aminophenol) und/oder dessen Derivate,
- – 3-Aminoanilin (m-Diaminobenzol) und/oder dessen Derivate,
- – 2-Aminoanilin (1,2-Diaminobenzol; o-Diaminobenzol) und/oder dessen Derivate,
- – 2-Aminophenol (o-Aminophenol) und/oder dessen Derivate,
- – Naphthalinderivate mit mindestens einer Hydroxygruppe,
- – Di- beziehungsweise Trihydroxybenzol und/oder deren Derivate,
- – Pyridinderivate,
- – Pyrimidinderivate,
- – Monohydroxyindol-Derivate und/oder Monoaminoindol-Derivate,
- – Monohydroxyindolin-Derivate und/oder Monoaminoindolin-Derivate,
- – Pyrazolonderivate, wie beispielsweise 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on,
- – Morpholinderivate, wie beispielsweise 6-Hydroxybenzomorpholin oder 6-Aminobenzomorpholin,
- – Chinoxalinderivate, wie beispielsweise 6-Methyl-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin,
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Gemische aus zwei oder mehreren Verbindungen aus einer oder mehreren dieser Klassen sind im Rahmen dieser Ausführungsform ebenso erfindungsgemäß bevorzugt.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugte zusätzliche Kupplerkomponenten sind ausgewählt aus 3-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2-Hydroxy-4-aminophenoxyethanol, 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-(2-Hydroxyethyl)amino-2-methylphenol, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, 2-Aminophenol, 3-Phenylendiamin, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2’-hydroxyethylamino)benzol (= 2-Amino-4-Hydroxyethylaminoanisol), 1,3-Bis (2,4-diaminophenyl)propan, 2,6-Bis(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}amino)ethanol, 2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2-methoxyethoxy)-5-methylphenylamin, 1-Amino-3-bis-(2-hydroxyethyl)aminobenzol, Resorcin, 2-Methylresorcin, 4-Chlorresorcin, 1,2,4-Trihydroxybenzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin, 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on, 1-Naphthol, 1,5-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxynaphthalin, 1,8-Dihydroxynaphthalin, 4-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol, 7-Hydroxyindol, 4-Hydroxyindolin, 6-Hydroxyindolin, 7-Hydroxyindolin oder Gemischen dieser Verbindungen oder den physiologisch verträglichen Salzen der vorgenannten Verbindungen.
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Ganz besonders bevorzugt sind dabei 3-Aminophenol, Resorcin, 2-Methylresorcin, 5-Amino-2-methylphenol, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin und 1-Naphthol sowie deren physiologisch verträglichen Salze und Mischungen der genannten Komponenten.
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Die mindestens eine Kupplerkomponente ist bevorzugt in einer Gesamtmenge von 0,01–20 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2–10 Gew.-%, und außerordentlich bevorzugt 0,6–5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemittels, enthalten.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind folgende Kombinationen aus Oxidationsfarbstoffvorprodukten vom Entwicklertyp und vom Kupplertyp besonders bevorzugt, wobei die Aminverbindungen und die Stickstoffheterocyclen auch in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze vorliegen können:
- p-Toluylendiamin / Resorcin;
- p-Toluylendiamin / 2-Methylresorcin;
- p-Toluylendiamin / 5-Amino-2-methylphenol;
- p-Toluylendiamin / 3-Aminophenol;
- p-Toluylendiamin / 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol;
- p-Toluylendiamin / 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan;
- p-Toluylendiamin / 1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol;
- p-Toluylendiamin / 2-Amino-3-hydroxypyridin;
- p-Toluylendiamin / 1-Naphthol;
- 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin / Resorcin;
- 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin / 2-Methylresorcin;
- 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin / 5-Amino-2-methylphenol;
- 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin / 3-Aminophenol;
- 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin / 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol;
- 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin / 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan;
- 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin / 1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol;
- 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin / 2-Amino-3-hydroxypyridin;
- 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin / 1-Naphthol;
- 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin / Resorcin;
- 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin / 2-Methylresorcin;
- 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin / 5-Amino-2-methylphenol;
- 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin / 3-Aminophenol;
- 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin / 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol;
- 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin / 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan;
- 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin / 1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol;
- 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin / 2-Amino-3-hydroxypyridin;
- 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin / 1-Naphthol;
- N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin / Resorcin;
- N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin / 2-Methylresorcin;
- N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin / 5-Amino-2-methylphenol;
- N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin / 3-Aminophenol;
- N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin / 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol;
- N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin / 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)-propan;
- N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin / 1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol;
- N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin / 2-Amino-3-hydroxypyridin;
- N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin / 1-Naphthol;
- 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol / Resorcin;
- 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol / 2-Methylresorcin;
- 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol / 5-Amino-2-methylphenol;
- 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol / 3-Aminophenol;
- 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol / 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol;
- 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol / 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan;
- 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol / 1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol;
- 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol / 2-Amino-3-hydroxypyridin;
- 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol / 1-Naphthol.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind die Kombinationen 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)-pyrazol/3-Aminophenol und p-Toluylendiamin/3-Aminophenol. Außerordentlich bevorzugt, besonders im Hinblick auf die Verbesserung der Waschechtheit, ist die Kombination 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol/3-Aminophenol.
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Um eine ausgewogene und subtile Nuancenausbildung zu erzielen, ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn weitere farbgebende Komponenten in dem erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemittel enthalten sind.
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In einer weiteren Ausführungsform können die erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemittel zusätzlich mindestens einen direktziehenden Farbstoff enthalten. Dabei handelt sich um Farbstoffe, die direkt auf das Haar aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung der Farbe benötigen. Direktziehende Farbstoffe sind üblicherweise Nitrophenylendiamine, Nitroaminophenole, Azofarbstoffe, Anthrachinone oder Indophenole.
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Die erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemittel können weitere Inhaltsstoffe enthalten. Bevorzugt ist hierbei der Einsatz von mehrwertigen Alkoholen, die Feuchtigkeit spendende Eigenschaften aufweisen. Hier sind erfindungsgemäße Oxidationsfärbemittel bevorzugt, die mindestens einen mehrwertigen Alkohol, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe Sorbit und/oder Glycerin und/oder 1,2-Propylenglycol oder deren Mischungen, in einer Gesamtmenge von 0,05–15 Gew.-%, bevorzugt 0,1–10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,15–5 Gew.-% und insbesondere 0,15–1 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des Oxidationsfärbemittels, enthalten. Für bestimmte Anwendungsbereiche kann es vorteilhaft sein, nur einen der drei oben genannten bevorzugten mehrwertigen Alkohole einzusetzen. In den meisten Fällen ist dabei Glycerin bevorzugt. Allerdings können auf anderen Anwendungsgebieten Mischungen von zwei der drei mehrwertigen Alkohole oder aller drei mehrwertigen Alkohole bevorzugt sein. Besonders vorteilhaft hat sich hier eine Mischung aus Glycerin, Sorbit und 1,2-Propylenglycol in einem Gewichtsverhältnis von 1:(0,5–1):(0,1–0,5) erwiesen.
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Neben Sorbit, Glycerin und 1,2-Propylenglycol eignen sich als weitere mehrwertige Alkohole solche mit mindestens 2 OH-Gruppen, bevorzugt Mannit, Xylitol, Polyethylenglycol, Polypropylenglycol und deren Mischungen. Unter diesen Verbindungen sind diejenigen mit 2 bis 12 OH-Gruppen und insbesondere diejenigen mit 2, 3, 4, 5, 6 oder 10 OH-Gruppen bevorzugt.
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Das erfindungsgemäße Oxidationsfärbemittel wird mit einer Oxidationsmittelzubereitung (B) zu einem anwendungsbereiten Mittel vermischt, die mindestens ein Oxidationsmittel enthält.
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Bevorzugte Oxidationsmittel sind ausgewählt aus Peroxoverbindungen, bevorzugt ausgewählt aus Wasserstoffperoxid, festen Anlagerungsverbindung von Wasserstoffperoxid an anorganische oder organische Verbindungen, wie Natriumperborat, Natriumpercarbonat, Magnesiumpercarbonat, Natriumpercarbamid, Polyvinylpyrrolidon.n H2O2 (n ist eine positive ganze Zahl größer 0), Harnstoffperoxid und Melaminperoxid, weiterhin ausgewählt aus Diammoniumperoxodisulfat (auch als Ammoniumpersulfat bezeichnet), Dinatriumperoxodisulfat (auch als Natriumpersulfat bezeichnet) und Dikaliumperoxodisulfat (auch als Kaliumpersulfat bezeichnet) sowie aus Mischungen dieser Oxidationsmittel. Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt verwendete Oxidationsmittel sind wässrige Wasserstoffperoxid-Lösungen. Die Konzentration einer Wasserstoffperoxid-Lösung wird einerseits von den gesetzlichen Vorgaben und andererseits von dem gewünschten Effekt bestimmt; bevorzugt werden 6- bis 12-Gewichtsprozentige Lösungen in Wasser verwendet. Erfindungsgemäß bevorzugte Oxidationsfärbemittel sind dadurch gekennzeichnet, dass die zu ihrer Herstellung eingesetzte Zusammensetzung (B) – bezogen auf ihr Gewicht – 1–24 Gew.-%, bevorzugt 4–10 Gew.-%, besonders bevorzugt 3–6 Gew.-% Wasserstoffperoxid (berechnet als 100%iges H2O2) enthält.
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Für oxidative Haarfärbeverfahren wird üblicherweise kurz vor der Applikation auf das Haar das erfindungsgemäße Färbemittel, das ein oder mehrere Oxidationsfarbstoffvorprodukte und ggf. ein oder mehrere direktziehende Farbstoffe enthält, mit einer wässrigen Oxidationsmittel-haltigen Zusammensetzung (B) zu dem anwendungsbereiten Mittel vermischt und dann auf das Haar appliziert. Meistens sind das erfindungsgemäße Färbemittel (A) und die Oxidationsmittel-haltige Zusammensetzung (B) so aufeinander abgestimmt, dass bei einem Mischungsverhältnis von 1 zu 1, bezogen auf Gewichtsteile, im Haarfärbemittel eine Anfangskonzentration an Wasserstoffperoxid von 0,5–12 Gew.-%, bevorzugt 2–10 Gew.-%, besonders bevorzugt 3–6 Gew.-% Wasserstoffperoxid (berechnet als 100%iges H2O2) bezogen auf das Gewicht des Oxidationsfärbemittel vorliegt. Es ist aber genauso gut möglich, das erfindungsgemäße Färbemittel (A) und die Oxidationsmittel-haltige Zusammensetzung (B) so aufeinander abzustimmen, dass sich die im anwendungsbereiten Oxidationsfärbemittel notwendigen Konzentrationen durch andere Mischungsverhältnisse als 1:1 ergeben, beispielsweise durch ein Gewichts-bezogenes Mischungsverhältnis von 1:2 oder 1:3 oder auch 2:3.
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Für eine Färbung, die eine starke Aufhellung sehr dunklen Haares erfordert, ist der Einsatz von Wasserstoffperoxid oder dessen Anlagerungsprodukten an organische bzw. anorganische Verbindungen oftmals nicht ausreichend. In diesen Fällen wird in der Regel eine Kombination aus Wasserstoffperoxid und Peroxodisulfatsalzen (Persulfatsalzen) eingesetzt. Bevorzugte Persulfatsalze sind Ammoniumperoxidisulfat, Kaliumperoxidisulfat, Natriumperoxidisulfat, sowie Mischungen hiervon.
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Das mindestens eine Persulfatsalz ist bevorzugt in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 25 Gew.-%, besonders bevorzugt in einer Gesamtmenge von 1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemittels, enthalten.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Kit zum Färben und/oder Aufhellen von keratinischen Fasern, umfassend ein Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11 und eine Oxidationsmittelzubereitung.
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Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Kits gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Mitteln und das zu den erfindungsgemäß verwendeten Oxidationsmittelzubereitungen Gesagte.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Verfahren zum Färben und/oder Aufhellen von keratinischen Fasern, das folgende Verfahrensschritte umfasst:
- – optional Aufbringen eines Vorbehandlungsmittels M1 auf die Fasern, dann
- – Vermischen des erfindungsgemäßen Mittels M2 gemäß Anspruch 1 bis 10 mit einer Oxidationsmittelzubereitung und Aufbringen auf die Fasern,
- – Ausspülen der Fasern nach einer Zeit von 1 bis 60 Minuten,
- – und anschließend gegebenenfalls Auftragen eines Nachbehandlungsmittels M3 auf die Faser und Abspülen nach einer Einwirkzeit von 0,5 bis 30 Minuten.
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Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Mitteln und das zu den erfindungsgemäß verwendeten Oxidationsmittelzubereitungen Gesagte. Beispiel: Tabelle 1: erfindungsgemäße Zusammensetzungen (A): Färbecremes (Mengenangaben in Gew.-%):
| (A)-1
erfindungsgemäß | (A)-V
Nicht erfindungsgemäß |
Toluene-2,5-Diamine Sulfate | 0,02 | 0,02 |
2-Amino-4-Hydroxyethylaminoanisole Sulfate (1-Methoxy-2-amino-4-(2’-hydroxyethylamino)benzolsulfat) | 0,02 | 0,02 |
4-Amino-2-Hydroxytoluene | 0,01 | 0,01 |
Cetearyl Alcohol | 14 | 14 |
Kaolin | 5,0 | - |
Glyceryl Stearate | 1,4 | 1,4 |
Ammonium Hydroxide | 6,8 | 6,8 |
Ceteareth-20 | 3,5 | 3,5 |
Octyldodecanol | 1,0 | 1,0 |
Sodium Laureth Sulfate | 0,5 | 0,5 |
1,3-Butylenglycol | 3,5 | 3,5 |
Sodium Cetearyl Sulfate | 1,0 | 1,0 |
Oleic Acid | 0,1 | 0,1 |
Parfum (Fragrance) | 0,5 | 0,5 |
Potassium Stearate | 0,5 | 0,5 |
Sodium Sulfite | 0,2 | 0,2 |
Tetrasodium EDTA | 0,3 | 0,3 |
Carbomer | 0,3 | 0,3 |
Polyquaternium-39 (ex Merquat 3330) | 0,05 | 0,05 |
Potassium Hydroxide | 0,08 | 0,08 |
Ascorbic Acid | 0,02 | 0,02 |
Linoleamidopropyl PG-Dimonium Chloride Phosphate | 0,1 | 0,1 |
Sodium Sulfate | 0,1 | 0,1 |
Citric Acid | 0,002 | 0,002 |
CI 77891 (Titanium Dioxide) | 0,3 | 0,3 |
Aqua (Water, Eau) | ad 100 | ad 100 |
Tabelle 2: Oxidationsmittel-Zusammensetzung (B) (Mengenangaben in Gew.-%):
Paraffinum liquidum | 17,00 |
Cetearyl Alcohol | 4,00 |
Dipicolinsäure | 0,10 |
Disodium Pyrophosphate | 0,10 |
Potassium Hydroxide | 0,12 |
Etidronic Acid | 0,20 |
PEG-40 Castor Oil | 0,70 |
Sodium Cetearyl Sulfate | 0,40 |
H2O2 (Aktivgehalt) | 6,00 |
Wasser | ad 100,00 |
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Das mit dem erfindungsgemäßen Mittel gefärbte Haar zeigte einen besseren Griff und eine bessere Kämmbarkeit als das mit dem nicht erfindungsgemäßen Mittel gefärbte Haar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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