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Die Erfindung betrifft eine Sicherungsvorrichtung zur zumindest zeitweisen Sicherung von elektrisch betriebenen Fahrzeugen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein elektrisch betriebenes Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 4.
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In jüngster Zeit erhalten batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge Einzug in die urbane Mobilität. Einspurige Fahrzeuge sind insbeondere E-Bikes oder Pedelecs. Diese Fahrzeuge weisen prinzipiell einen Aufbau auf, der von Fahrrädern her bekannt ist. Dabei ist eine wiederaufladbare Batterie mit dem Fahrzeug, beispielsweise mit dem Fahrzeugrahmen lösbar verbunden, um die Batterie vom Fahrzeug zu trennen und sie an einem gesonderten Ort laden zu können. Zur Sicherung der Batterie gegen Diebstahl, wenn diese am Fahrzeugrahmen montiert ist, ist ein Sicherungsschloss vorgesehen. Darüber hinaus ist zur Sicherung des gesamten Fahrzeugs gegen Diebstahl ein weiteres Schloss vorgesehen. Solche Schlösser sind handelsübliche Fahrradschlösser, bspw. Bügel-, Falt-, Spiral- oder Kabelschlösser, die der Nutzer eines batterieelektrischen Fahrzeuges üblicherweise mit sich führt.
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Das Gewicht der wiederaufladbaren Batterien (im Allgemeinen auch als Akkumulatoren bezeichnet) stellt einen hohen Anteil am Gesamtgewicht des Fahrzeugs dar. Durch das Mitführen eines zusätzlichen Schlosses zur Diebstahlsicherung des Fahrzeugs erhöht sich das Gesamtgewicht weiter.
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Aus der
DE 697 34 265 T2 ist elektromotorbetätigtes Fahrrad bekannt, das einen entfernbar installierbaren Batteriebehälter und eine tassenförmige Schale aufweist, in die ein Teil eines unteren Abschnittes des Batteriebehälters einsetzbar sind, gekennzeichnet durch eine Führungseinrichtung, die der Schale zugeordnet ist und die ein Führungsteil zum Führen und Tragen des Batteriebehälters aufweist, derart, dass der Batteriebehälter im Gleiteingriff entlang des Führungsteiles während des Installierens oder Entfernens des Batteriebehälters in oder aus der Schale bewegt wird.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik macht es sich die vorliegende Erfindung zur Aufgabe, eine Sicherungsvorrichtung, sowie ein batterieelektrisch betriebenes Fahrzeug anzugeben, mit dem die Nachteile des Standes der Technik überwunden werden, wobei das Gesamtgewicht eines elektrisch betriebenen Fahrzeuges reduziert wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Sicherungsvorrichtung sowie durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen Ansprüche stellen vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung dar.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Sicherungsvorrichtung zur zumindest zeitweisen Sicherung von elektrisch betriebenen Fahrzeugen mit einer Schließeinrichtung und einer Verbindungseinrichtung vor, die derart mit der Schließeinrichtung verbindbar ist, dass mindestens ein Abschnitt des Fahrzeuges von der Verbindungseinrichtung umschlossen wird. Weiterhin kann in der Verbindungseinrichtung ein elektrischer Energiespeicher angeordnet sein. Vorteilhafterweise wird dadurch eine Funktionsintegration geschaffen, bei der die Fahrzeugbatterie in die Sicherungsvorrichtung, das heißt das Fahrzeugschloss integriert wird. Dadurch kann das separate Schloss zur Diebstahlsicherung durch die Batterie ersetzt werden. Mit anderen Worten die Batterie beziehungsweise der Akkumulator ist in ihrer Formgebung so ausgestaltet, dass sie beziehungsweise er die Aufgabe des Schlosses übernehmen kann.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist die Sicherungsvorrichtung als Bügelschloss ausgebildet, wobei die Verbindungseinrichtung als starrer Bügel ausgeformt ist, in dem der elektrische Energiespeicher angeordnet ist.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist die Verbindungseinrichtung als flexibles Seil ausgebildet, indem der Energiespeicher eingelassen ist. Das flexible Seil kann dabei auch aus einzelnen Segmenten bestehen, die zueinander beweglich sind.
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In einer dritten Ausführungsform der Erfindung ist die Sicherungsvorrichtung als Faltschloss ausgebildet, wobei die Verbindungseinrichtung aus mehreren zueinander faltbaren Einzelsegmenten ausgebildet ist, in denen die elektrischen Energiespeicher integriert sind.
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Darüber hinaus kann die Verbindungseinrichtung über eine Schnittstelle mit einer Antriebseinrichtung des elektrisch betriebenen Fahrzeuges verbindbar sein. Dies bietet den Vorteil, dass im Fahrzeugbetrieb der Akku die für den Antrieb des Fahrzeugs benötigte Energie liefert. Die Schnittstelle umfasst dabei Kontakte, die den Energiespeicher in der Verbindungseinrichtung mit der Antriebseinrichtung des Fahrzeugs elektrisch leitend verbinden.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein elektrisch betriebenes Fahrzeug, insbesondere ein Pedelec oder E-Bike, mit einer Antriebseinrichtung, mit der ein Vortrieb des Fahrzeuges bewerkstelligt werden kann, mit einer Sicherungsvorrichtung der im Vorhergehenden beschriebenen Art. Obwohl die Erfindung hier im Zusammenhang mit einspurigen Fahrzeugen beschrieben wurde, soll sie nicht darauf beschränkt sein. Die Erfindung kann ebenso auf zweispurige Fahrzeuge, oder auch auf dreirädrige angewendet werden.
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Weiterhin kann zur Sicherung des Fahrzeugs eine Verbindungseinrichtung der Sicherungsvorrichtung mit der Schließeinrichtung in Verbindung bringbar sein. Dabei findet eine form- und/oder kraftschlüssige Verbindung zwischen der Schließeinrichtung und der Verbindungseinrichtung statt, bei der einzelne Elemente der Schließeinrichtung wie beispielsweise Bolzen in entsprechende Ausnehmungen der Verbindungeinrichtung eingreifen. Zum diebstahlsicheren Abstellen des Fahrzeugs wird die Batterie beziehungsweise der Akku von der Schnittstelle getrennt und dient aufgrund seiner Formgebung bspw. als Bügelschloss, zur Befestigung des Fahrzeugs an einem unbeweglichen Gegenstand, bspw. einer Laterne, Baum, Gartenzaun und so weiter.
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Weiterhin kann in einem Betriebszustand des Fahrzeuges die Antriebseinrichtung mit Energie aus dem elektrischen Speicher der Sicherungsvorrichtung betreibbar sein.
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Im Folgenden sollen die Vorteile der Erfindung kurz zusammengefasst werden. Der Hauptvorteil der Erfindung liegt in der Reduzierung des tatsächlichen Fahrzeuggewichtes aufgrund der Verwendbarkeit der Batterie als Schloss. Die Notwendigkeit für ein weiteres, separates Schloss zur Sicherung des Fahrzeuges und ein zusätzliches Schloss zur Sicherung des herkömmlichen Akkus entfällt. Darüber hinaus wird auch der Diebstahlschutz wesentlich erhöht, da zur Entwendung des Fahrzeuges die Batterie des Fahrzeuges selbst zerstört werden muss. Dies hat zum einen zur Folge, dass die elektrische Antriebsunterstützung des Fahrzeuges außer Funktion ist. Zum anderen ist die Zerstörung der Batterie üblicherweise mit hohen Gefahren verbunden, verglichen mit dem schlichten Durchtrennen eines Stahlbügels oder Kabels. Die zu erwartenden chemischen und elektrischen Reaktionen während der Zerstörung des Schlosses dienen dabei als Abschreckungseffekt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Figurenbeschreibung näher erläutert. Die Ansprüche, die Figuren und die Beschreibung enthalten eine Vielzahl von Merkmalen, die im Folgenden im Zusammenhang mit beispielhaft beschriebenen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung erläutert werden. Der Fachmann wird diese Merkmale auch einzeln und in anderen Kombinationen betrachten, um weitere Ausführungsformen zu bilden, die an entsprechende Anwendungen der Erfindung angepasst sind.
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Es zeigen in schematischer Darstellung:
- 1 ein Bügelschloss und
- 2 ein Bügelschloss mit einer abschnittsweisen Schnittdarstellung.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung kann die Sicherungsvorrichtung 10 als Bügelschloss ausgebildet sein. Das Bügelschloss umfasst eine Schließeinheit 11, in der ein Schließmechanismus, das heißt ein Schloss vorgesehen ist. Darüber hinaus umfasst die Schließeinrichtung 10 eine Verbindungseinrichtung 12, die in 1 als Bügel 12 ausgebildet ist. Der Bügel 12 kann über die Öffnungen in der Schließeinrichtung 11 mit dieser verbunden werden. Mittels eines Schlüssels 14 kann die Sicherungsvorrichtung 10 abgeschlossen werden, so dass der Bügel 12 fest mit dem Schloss 11 verbunden ist. Indem man den Bügel 12 um einzelne Teile des Fahrzeuges (Rahmen, Räder und so weiter) und einzelne Teile immobiler Gegenstände (Laternenmaste, Pfosten, Geländer) legt, kann das Fahrzeug mit dem Schloss gegen Diebstahl gesichert werden.
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2 zeigt eine seitliche Ansicht auf eine Sicherungsvorrichtung 10, die ebenfalls gemäß der ersten Ausführungsform als Bügelschloss ausgebildet ist und in einer geschlossenen Position dargestellt ist. Der Bügel 12 weist einen Bereich auf, der in einer Schnittdarstellung abgebildet ist, so dass der elektrische Energiespeicher 13 sichtbar ist. Der Energiespeicher 13 kann dabei als elektrochemischer Speicher oder auch als kapazitiver Speicher ausgebildet sein.
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In weiteren, nicht dargestellten Ausführungsformen der Erfindung kann die Sicherungsvorrichtung auch als Spiralschloss, Seilschloss, Faltschloss und so weiter ausgebildet sein.