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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gleitbeschichtung für Kolben in Verbrennungskraftmaschinen, einen Kolben für Verbrennungskraftmaschinen, Verfahren zur Herstellung und zum Betreiben eines solchen Kolbens sowie ein Kraftfahrzeug, das mindestens einen solchen Kolben umfasst.
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An Kolben für Verbrennungskraftmaschinen werden, aufgrund der hohen thermischen und mechanischen Belastung, hohe Anforderungen gestellt. Um sich in einer umgebenden Zylinderbohrung verschleißarm bewegen zu können, werden die Kolbenlaufflächen mit einer Gleitbeschichtung beschichtet. Aus dem Stand der Technik sind Gleitbeschichtungen bekannt, die einen Gleitlack, meist ein Polyetheretherketon (PEEK), Polyamidimid oder Epoxidharz, und daneben Festschmierstoffe wie Graphit, PTFE oder dergleichen, enthalten. Nachteilig an diesen Gleitbeschichtungen ist ihre, aufgrund der Planarität und fehlenden Oberflächenstrukturierung, hohe Reibung, die einen hohen Verschleiß der Gleitbeschichtung und damit auch des Kolbens bedingt. Dies wirkt sich nachteilig auf die Haltbarkeit und damit die Laufleistung sowie auch die Funktionalität, und darunter das Kolbenlaufverhalten, des Kolbens aus.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Gleitbeschichtung bereitzustellen, die sich durch eine verminderte Reibung bei sehr guter Stabilität auszeichnet. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung einen Kolben für eine Verbrennungskraftmaschine bereitzustellen, der sich durch eine sehr gute thermische und mechanische Stabilität bei reibungsreduziertem Laufverhalten und damit hoher Laufleistung bei sehr guter Funktionalität, auszeichnet. Des Weiteren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Kolbens für Verbrennungskraftmaschinen anzugeben, das einfach mittels Standardprozessen umsetzbar ist und die Herstellung eines Kolbens mit hoher Laufleistung und sehr guter Kolbenlaufperformance ermöglicht. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum dauerhaften und reibungsarmen Betreiben eines Kolbens anzugeben. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug mit hoher Laufleistung bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch eine Gleitbeschichtung für Kolben in Verbrennungskraftmaschinen erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass sie mindestens einen Gleitlack und bei Betriebstemperatur des Kolbens schmelzende und/oder öllösliche Partikel enthält. Unter öllöslichen Partikeln werden im Sinne der Erfindung solche Partikel verstanden, die sich in Ölen, wie kohlenwasserstoffbasierten Ölen, teilsynthetischen Ölen oder Polyalphaolefinen, also Ölen, die bei Betrieb des Kolbens diesen umgeben, insofern löslich sind, dass sie aus der Oberfläche der Gleitbeschichtung, die mit den Ölen in Kontakt gelangt, herausgelöst werden können. Es kann eine Sorte öllöslicher oder schmelzender Partikel oder aber Gemische aus unterschiedlichen öllöslichen oder schmelzenden Partikeln oder auch verschiedene Mischungen aus öllöslichen und schmelzenden Partikeln verwendet werden. Durch das Einbringen von bei Betriebsbedingungen des Kolbens, also ab ca. 60°C schmelzenden und/oder öllöslichen Partikeln in den Gleitlack, werden bei Betrieb des Kolbens in der Gleitbeschichtung durch das Ausschmelzen oder Herauslösen der Partikel aus der Oberfläche der Gleitbeschichtung Poren erzeugt, die eine Oberflächenstruktur in der Gleitbeschichtung erzeugen, die die Reibung der Kolbenlaufflächen in einer Zylinderbohrung reduzieren. Damit wird bei hoher Funktionalität und sehr gutem Kolbenlaufverhalten die mechanische Belastung der Kolbenlauffläche reduziert. Mit zunehmendem Verschleiß der Gleitbeschichtung werden immer wieder neue Poren dadurch gebildet, dass weitere öllösliche oder schmelzende Partikel an die Oberfläche der Gleitbeschichtung treten, so dass durch die erfindungsgemäße Gleitbeschichtung über die gesamte Laufzeit eines Kolbens ein gleichbleibend gutes Kolbenlaufverhalten erhalten wird.
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Ebenfalls erfindungsgemäß wird auch ein Kolben für Verbrennungskraftmaschinen beschrieben. Der Kolben zeichnet sich durch ein auf mindestens einen Teilbereich einer Umfangsfläche eines Kolbengrundmaterials an den Kolbenlaufflächen aufgebrachte Gleitbeschichtung aus. Die Gleitbeschichtung enthält dabei mindestens einen Gleitlack und bei Betriebstemperatur des Kolbens schmelzende und/oder öllösliche Partikel. Die Gleitbeschichtung verfügt, aufgrund des enthaltenen Gleitlacks, über eine gute Haftfestigkeit auf dem Grundmaterial des Kolbens, das meist Stahl oder eine Aluminiumlegierung umfasst. Der Zusatz an öllöslichen und/oder schmelzenden Partikeln im Gleitlack reduziert dabei die Reibung der Kolbenlauffläche in einer umgebenden Zylinderbohrung, und zwar dadurch, dass bei Betrieb des Kolbens, und damit bei Betriebstemperatur des Kolbens, an der Oberfläche der Gleitbeschichtung liegende Partikel aus der Gleitbeschichtung herausgeschmolzen oder herausgelöst werden. Dadurch werden Poren freigelegt, die die Oberfläche der Gleitbeschichtung durchsetzen. Die Poren können als Ölreservoirs eines den Kolben umgebenden Öls dienen, wodurch die Gleiteigenschaften des Kolbens verbessert werden. Bei Verschleiß des Kolbens werden auch Teile der Gleitbeschichtung abgetragen. Durch das Durchsetzen der Gleitbeschichtung mit öllöslichen und/oder schmelzenden Partikeln werden jedoch auch in tiefer liegenden und durch den Verschleiß an die Oberfläche der Kolbenlauffläche tretenden Schichten neue Poren erzeugt. Der erfindungsgemäße Kolben zeichnet sich somit durch gleichbleibend gute Laufeigenschaften, eine hohe thermische wie mechanische Stabilität und folglich auch eine hohe Laufleistung aus.
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Die Unteransprüche haben bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung zum Inhalt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kolbens weisen die Partikel eine durchschnittliche Partikelgröße von 1 bis 5000 nm, vorzugsweise von 10 bis 1000 nm und besonders bevorzugt von 50 bis 500 nm auf. Durch die Verwendung von Partikeln mit einer durchschnittlichen Partikelgröße von mindestens 1 nm, vorzugsweise von mindestens 10 oder 50 nm wird ein ausreichend großes Porenvolumen bereitgestellt, das als Ölreservoir dienen kann. Somit wird hierdurch ein besonders gutes Kolbenlaufverhalten mit deutlich reduzierter Haftreibung erzielt. Je größer die Partikel sind, also bei Partikelgrößen von mehr als 500 nm, insbesondere von mehr als 1000 nm und sogar mehr als 5000 nm, desto geringer ist die Haftfestigkeit und mechanische Festigkeit der Gleitbeschichtung auf der Kolbenumlauffläche. Damit nimmt die Rissbildungsneigung und somit der Verschleiß der Gleitbeschichtung zu.
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Vorzugsweise beträgt ein Flächenanteil an Partikeln an einer Oberfläche der Gleitbeschichtung bezogen auf die Gesamtfläche der Oberfläche der Gleitbeschichtung weniger als 70%, vorzugsweise weniger als 50% und insbesondere bevorzugt 10 bis 40%. Durch die angegebenen Flächenanteile wird ein besonders ausgewogenes Eigenschaftsspektrum der erfindungsgemäßen Gleitbeschichtung erhalten, nämlich sehr gute Hafteigenschaften an der Umlauffläche des Kolbengrundmaterials bei gleichzeitig guter Porenbildungsmöglichkeit und damit reduzierter Haftreibung des Kolbens in einer umgebenden Zylinderbohrung. Ein Optimum an mechanischer Stabilität und guten Hafteigenschaften bei maximal reduzierter Haftreibung liegt dann vor, wenn der Flächenanteil an Partikeln an der Oberfläche der Gleitbeschichtung bezogen auf die Gesamtoberfläche der Gleitbeschichtung 10 bis 40% beträgt.
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Weiter vorteilhaft beträgt ein Anteil an Partikeln bezogen auf das Gesamtgewicht der Gleitbeschichtung 0,1 bis 75 Gew.-% und vorzugsweise 1 bis 50 Gew.-%. Dies gewährleistet die Ausbildung einer besonders homogenen Gleitbeschichtung mit durch die gesamte Schichtdicke der Gleitbeschichtung gleichbleibend guter Porenbildungsmöglichkeit.
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Die Größe sowie der Anteil der Partikel wird vorzugsweise so gewählt, dass unter Betriebsbedingungen des Kolbens an der Oberfläche der Gleitbeschichtung durch Entfernen der Partikel Poren gebildet werden, deren Gesamtfläche (Summe aller gebildeten Porenflächen), bezogen auf die Oberfläche der Gleitbeschichtung, so groß ist, dass sehr gute Gleiteigenschaften und dennoch ein zusammenhängendes, stabiles Gefüge der Gleitbeschichtung, erhalten wird. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn eine Gesamtfläche der Poren weniger als 70%, vorzugsweise weniger als 50% und insbesondere zwischen 20 und 40%, bezogen auf die Gesamtfläche der Gleitbeschichtung, beträgt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind die Partikel ausgewählt aus Wachspartikeln, Paraffinpartikeln, Polymerpartikeln, Lipidpartikeln, Partikeln bestehend aus langkettigen Carbonsäuren, Partikeln bestehend aus langkettigen Alkoholen oder Mischungen daraus. Diese Partikel haben sich aufgrund ihrer hohen Stabilität und dennoch sehr guten Öllöslichkeit bzw. ihres sehr guten Schmelzverhaltens als besonders geeignet herausgestellt. Besonders bevorzugt sind Wachspartikel, Paraffinpartikel und Polymerpartikel. Erst bei Inbetriebnahme des Kolbens, und damit bei Erwärmung auf Betriebstemperatur, also bei Temperaturen ab 60°C, werden an der Oberfläche der Gleitbeschichtung des Kolbens die Partikel aus dem Gleitlack herausgelöst oder herausgeschmolzen während bei Umgebungsbedingungen des Kolbens im ausgeschalteten Zustand der Verbrennungskraftmaschine die Partikel keiner physikalischen oder strukturellen Veränderung unterliegen.
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Weiter vorteilhaft ist der Gleitlack ausgewählt aus PEEK, Epoxidharzen oder Polyamidimidharzen. Diese Harze zeichnen sich durch eine besonders gute Haftfestigkeit auf gängigen Kolbengrundmaterialien, wie Stählen, Aluminiumlegierungen und dergleichen aus. Ferner sind sie inert gegenüber öllöslichen oder schmelzenden Partikeln und daher besonders gute geeignet zur Aufnahme dieser Partikel für eine spätere Porenbildung.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist die Gleitbeschichtung eine durchschnittliche Schichtdicke von 1 bis 50 μm, vorzugsweise zwischen 15 und 25 μm auf. Eine derartige Schichtdicke ist ausreichend, um einen gewünschten Anteil an Partikeln, zur Bildung von Poren an der Oberfläche der Gleitbeschichtung während des Betriebs des Kolbens, aufzunehmen. Schichtdicken von weniger als 1 μm führen hingegen zu vermehrter Instabilität der Gleitbeschichtung.
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Weiter vorteilhaft enthält die Gleitbeschichtung ferner mindestens einen Festschmierstoff. Dies ist vorteilhaft, um die Gleiteigenschaften des Kolbens in einer umgebenden Zylinderbohrung zu verbessern.
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Besonders vorteilhaft ist der Festschmierstoff ausgewählt aus Graphit, MoS2, WS2, kubisches Bornitrid und PTFE. Auch können Mischungen von Festschmierstoffen verwendet werden. Die genannten Festschmierstoffe zeichnen sich durch besonders gute Gleiteigenschaften aus und sind inert gegenüber den öllöslichen bzw. bei Betriebstemperatur des Kolbens schmelzenden Partikeln. Vielmehr verbleiben die Festschmierstoffe während des Lebenszyklus des Kolbens erhalten und werden nicht ausgelöst oder ausgeschmolzen.
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Ebenfalls erfindungsgemäß wird auch ein Verfahren zur Herstellung eines Kolbens für Verbrennungskraftmaschinen beschrieben. Das Verfahren ist durch die Schritte:
- – Bereitstellen eines Kolbengrundmaterials,
- – Herstellen einer Gleitbeschichtungsmasse durch Mischen mindestens eines Gleitlackes und bei Betriebstemperatur des Kolbens schmelzenden und/oder öllöslichen Partikeln,
- – Aufbringen der Gleitbeschichtungsmasse auf mindestens einen Teilbereich einer Umfangsfläche des Kolbengrundmaterials an den Kolbenlaufflächen und
- – Härten der Gleitbeschichtungsmasse
gekennzeichnet. Im Einzelnen basieren die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte auf herkömmlich verwendeten Prozessschritten und sind somit sehr leicht umsetzbar und sogar in einen Herstellvorgang einer Verbrennungskraftmaschine integrierbar. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist auf einfache Weise unter Verwendung von Standardprozessen ein Kolben mit hoher Verschleißresistenz, gutem Kolbenlaufverhalten und damit sehr hoher Laufleistung kostengünstig herstellbar.
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Die für die erfindungsgemäße Gleitbeschichtung und den erfindungsgemäßen Kolben beschriebenen vorteilhaften Effekte, Vorteile und Ausgestaltungen finden auch Anwendung auf das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Kolbens für Verbrennungskraftmaschinen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens erfolgt das Aufbringen der Gleitbeschichtungsmasse durch ein Siebdruckverfahren oder ein Sprühverfahren. Diese Verfahren sind besonders gut zur Applikation partikelhaltiger Harzzubereitungen geeignet, wobei die applizierte Schichtdicke variable einstellbar ist.
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Ebenfalls erfindungsgemäß wird auch ein Verfahren zum Betreiben eines wie vorstehend beschriebenen Kolbens beschrieben, das durch die Schritte:
- – Lösen und/oder Schmelzen der Partikel an einer Oberfläche der Gleitbeschichtung und
- – Bilden von Poren an der Oberfläche der Gleitbeschichtung,
gekennzeichnet ist. Unter Betriebsbedingungen des Kolbens werden aus der Oberfläche der Gleitbeschichtung durch das den Kolben umgebende Öl und/oder durch Betriebstemperaturen ab ca. 60°C, öllösliche und/oder schmelzende Partikel herausgelöst oder ausgeschmolzen. Hierdurch entstehen an der Oberfläche der Gleitbeschichtung Poren. Diese Poren erniedrigen die Reibung des Kolbens in einer umgebenden Zylinderbohrung und verringern somit den Verschleiß des Kolbenmaterials. Mit zunehmender Laufleistung des Kolbens und damit zunehmendem Verschleiß an der Oberfläche der Kolbenlauffläche, gelangt zunächst weiter innen in der Gleitbeschichtung liegendes, partikelförmiges Material an die Kolbenoberfläche, wodurch erneut die Möglichkeit gegeben ist, Poren, durch Schmelzen und/oder Lösen der nun an der Oberfläche der Gleitbeschichtung liegenden Partikel, nachzubilden. Damit bleibt der Kolben über die gesamte Laufzeit durch gute Laufeigenschaften, eine hohe thermische und mechanische Stabilität und damit eine hohe Laufleistung, gekennzeichnet.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung beträgt eine Gesamtfläche an Poren, bezogen auf die Oberfläche der Gleitbeschichtung weniger als 70%, vorzugsweise weniger als 50% und insbesondere zwischen 20 und 40%. Hierdurch wird gewährleistet, dass eine ausreichende Anzahl an Poren zur Reduktion eines Reibwertes zwischen den Kolbenlaufflächen und einer umgebenden Zylinderbohrung bei gleichzeitig guter Stabilität der Gleitbeschichtung, vorhanden ist.
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Weiter erfindungsgemäß wird auch ein Kraftfahrzeug angegeben, das mindestens einen wie vorstehend beschriebenen Kolben umfasst. Das Kraftfahrzeug zeichnet sich aufgrund des sehr guten Kolbenlaufverhaltens durch einen niedrigen Verbrauch, eine sehr gute Fahrdynamik, einem guten Fahrkomfort und eine hohe Laufleistung aus.
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Die für die erfindungsgemäße Gleitbeschichtung, den erfindungsgemäßen Kolben und das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Kolbens beschriebenen vorteilhaften Effekte, Vorteile und Weiterbildungen finden auch Anwendung auf das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines Kolbens sowie das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug.
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Infolge der erfindungsgemäßen Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Gleitbeschichtung, des erfindungsgemäßen Kolbens, des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Kolbens und des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs ergeben sich insbesondere folgende Vorteile:
- – Es wird eine mechanisch und thermisch resistente Gleitbeschichtung mit reduzierter Haftreibung erhalten.
- – Die Gleitbeschichtung hat eine hohe Haftfestigkeit auf einem Kolbengrundmaterial.
- – Der Kolben zeichnet sich durch ein gutes Kolbenlaufverhalten und hohe Gleiteigenschaften aus.
- – Die Reibung an den Kolbenlaufflächen ist reduziert.
- – Der Kolben weist über seine gesamte Laufleistung eine gleichbleibend gute Laufdynamik auf.
- – Die Laufleistung des Kolbens ist erhöht.
- – Das Kraftfahrzeug weist ein ruhiges Fahrverhalten bei hoher Fahrdynamik auf.
- – Das Verfahren zur Herstellung des Kolbens ist aufgrund der Verwendung von Standardprozessen einfach und kostengünstig umsetzbar.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Figur. Es zeigt:
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1 eine Schnittansicht eines Kolbens gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung.
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In der Figur sind nur die erfindungswesentlichen Bauteile des Kolbens gezeigt. Alle übrigen Bauteile sind der Übersichtlichkeit halber weggelassen.
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Im Detail zeigt 1 einen Kolben 1 für eine Verbrennungskraftmaschine im Schnitt, der eine im Wesentlichen zylinderförmige Form hat. Der Kolben 1 ist aus einem Kolbengrundmaterial 2 gebildet, das beispielsweise eine Stahllegierung oder eine Aluminiumlegierung umfasst.
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An Teilbereichen einer Umfangsfläche des Kolbengrundmaterials 2, nämlich an den Kolbenlaufflächen 3, ist eine Gleitbeschichtung 4 aufgebracht. In der hier gezeigten Ausführungsform bedeckt die Gleitbeschichtung 4 die Kolbenlaufflächen 3 vollständig und weist über die gesamte Fläche der Kolbenlaufflächen 3 eine im Wesentlichen gleichgroße Schichtdicke auf, die beispielsweise einige Mikrometer dick ist.
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Die Gleitbeschichtung enthält mindestens einen Gleitlack, vorzugsweise aus PEEK, Polyamidimid oder Epoxidharz, und bei Betriebstemperatur des Kolbens schmelzende und/oder öllösliche Partikel. Die schmelzenden und/oder öllöslichen Partikel sind im Wesentlichen homogen im Gleitlack verteilt. Bei Betrieb des Kolbens, also ab ca. 60°C, schmilzt oder löst sich der Teil der Partikel auf, der an der Oberfläche der Gleitbeschichtung liegt und mit den hohen Temperaturen im Brennraum bzw. einem umgebenden Öl, in Kontakt gelangt. Dadurch werden an der Oberfläche der Gleitbeschichtung Poren gebildet, die die Haftreibung des Kolbens reduzieren und somit sein Kolbenlaufverhalten verbessern. Durch Verschleiß und Abrieb der Gleitbeschichtung treten weiter innen liegende Partikel an die sich bildende Oberfläche, werden wiederum aufgelöst oder geschmolzen und setzen damit weitere Poren frei, so dass über die gesamte Laufzeit des Kolbens eine Gleitbeschichtung mit gleichbleibend guten Gleiteigenschaften und dennoch hoher mechanischer und thermischer Stabilität erhalten bleibt.
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Die vorhergehende Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kolben
- 2
- Kolbengrundmaterial
- 3
- Kolbenlauffläche
- 4
- Gleitbeschichtung