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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Batteriemoduls, ein Batteriemodul sowie ein Kraftfahrzeug, das mindestens ein Batteriemodul umfasst.
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In Hochvoltspeichern werden Batteriemodule verbaut, die jeweils mehrere, zu einem Batteriezellenstapel (kurz: Zellstapel) zusammengefasste, Batteriezellen enthalten. Die Batteriezellenstapel werden üblicherweise im Fertigungsprozess verpresst, durch einen umlaufenden Rahmen verspannt und in Form gehalten. Die Batteriemodule werden zudem mit einer Kühlvorrichtung versehen. Zur Verbesserung des Wärmeabtransports vom Zellstapel und damit zur Verbesserung der Kühlwirkung, wird zwischen dem Zellstapel und der Kühlvorrichtung ein Wärmeleitblech eingebracht. Das Wärmeleitblech wird mittels einer wärmeleitenden Masse, einer sogenannten Wärmeleitmasse, am Zellboden befestigt. Um Kurzschlüsse innerhalb eines Batteriemoduls zu vermeiden, wird im Wärmeleitpfad zwischen Zellstapel und Kühler sowie auch seitlich am Zellstapel zusätzlich je noch eine elektrisch isolierende Schicht eingebracht. Die seitlich vorgesehene isolierende Schicht wird üblicherweise zwischen dem Boden des Zellstapels und dem Kühler durch Ausbildung eines Überlappungsbereichs in der Wärmeleitmasse bzw. zwischen der Wärmeleitmasse und dem Kühler, fixiert. Aufgrund dieses Vielschichtaufbaus des Batteriemoduls ergibt sich eine hohe Anzahl von Wärmeübergängen und damit eine hohe Temperaturdifferenz zwischen den Schichten. Im Batteriemodul anfallende Wärme kann nur schlecht abtransportiert werden, wodurch die Lebensdauer des Batteriemoduls reduziert wird. Ferner nachteilig ist, dass der Schichtaufbau wenig kompressibel ist und dadurch im verbauten Zustand keine Möglichkeit zum Toleranzausgleich von fertigungsbedingten Toleranzen und Bauteiltoleranzen der einzelnen Schichten und der Batteriezellen besteht.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein einfaches und kostengünstig umsetzbares Verfahren zur Herstellung eines Batteriemoduls anzugeben, das eine reduzierte Anzahl von Schichten zur Wärmeleitung und elektrischen Isolierung des Batteriemoduls vorsieht, eine gute thermische Anbindung des Zellstapels bereitstellt und mittels dessen fertigungsbedingte Toleranzen und Bauteiltoleranzen am Batteriemodul ausgeglichen werden können. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung ein kostengünstiges Batteriemodul von hoher qualitativer Güte und guter Maßhaltigkeit mit sehr guter elektrischer Isolation und hohem Wärmeableitvermögen vom Batteriezellenstapel anzugeben sowie ein batteriebetriebenes Kraftfahrzeug bereitzustellen, das sich durch eine hohe Zuverlässigkeit und gute Laufreichweite auszeichnet.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem Verfahren zur Herstellung eines Batteriemoduls mit mehreren, zu einem Zellstapel zusammengefassten, Batteriezellen durch den Schritt des Aufbringens einer elektrisch isolierenden Wärmeleitmasse, vorzugsweise einer elektrisch isolierenden Wärmeleitvergussmasse, auf einen Boden des Zellstapels, gelöst. Eine Wärmeleitmasse bzw. eine Wärmeleitvergussmasse im Sinne der Erfindung ist eine plastische Masse, die zum Füllen von Spalten und Fugen und dergleichen verwendet wird, wobei die Masse im ausgehärteten Zustand einen Wärmetransport durch diese Masse ermöglicht und ferner einen hohen elektrischen Isolationswiderstand bei guter Wärmeleitfähigkeit aufweist. Eine Verarbeitung der Wärmeleitmasse bzw. der Wärmeleitvergussmasse kann durch Gießen, Spritzen o. ä. erfolgen, da die Wärmeleitmasse bzw. Wärmeleitvergussmasse vor dem Aushärten zumindest teilweise fließfähig ist. Durch den erfindungswesentlichen Schritt wird ein Batteriemodul mit sehr guten wärmeableitenden Eigenschaften hergestellt, das gleichzeitig den großen Anforderungen an eine hohe elektrische Isolierung gerecht wird. Aufgrund der Kombination von thermischer Leitfähigkeit und elektrisch isolierenden Eigenschaften in einer Masse, die auf dem Zellboden des Batteriezellenstapels angeordnet wird, kann auf das Hinzufügen weiterer separater Schichten verzichtet werden, was sowohl den logistischen und fertigungstechnischen Aufwand der Herstellung des Batteriemoduls als auch die Materialkosten desselben reduziert. Die Anzahl an Wärmeübergängen zwischen dem Batteriemodul und einer daran anzuschließenden Kühlvorrichtung, kann somit bei maximaler thermischer Leitfähigkeit des Batteriemoduls und der Wärmeleitmasse auf ein Minimum reduziert werden. Ferner ist zur Erfüllung der elektrischen Isolation, insbesondere der Luft- und Kriechstrecken, somit kein Überlappungsbereich einer Isolationsschicht zwischen einer etwaigen Kühlvorrichtung und der Wärmeleitmasse notwendig, der die Wärmeübertragung Zellstapel-Kühlvorrichtung verschlechtert. Durch das Vorsehen lediglich einer elektrisch isolierenden Wärmeleitmasse, und damit einen Verzicht der Anordnung üblicher Wärmeleitbleche und anderer funktioneller Schichten, insbesondere isolierender Schichten zwischen einer Kühlvorrichtung und der Wärmeleitmasse, wird zudem ein Batteriemodul mit guter Maßhaltigkeit erhalten, wobei gleichzeitig fertigungstechnische Toleranzen im Zellstapel bzw. in den einzelnen Batteriezellen, leichter ausgeglichen werden können. Das Verfahren eignet sich für die großtechnische Serienfertigung und verbessert auch die Qualität von Energiespeichervorrichtungen, die das erfindungsgemäß hergestellte Batteriemodul enthalten: aufgrund des Aussparens weiterer Schichten vor der Anbindung einer Kühlvorrichtung liegt die Wärmeleitmasse frei und kann einer zerstörungsfreien Qualitätskontrolle unterzogen werden, ohne den Fertigungsprozess zu beeinträchtigen. Die hergestellten Batteriemodule können ohne Nachbearbeitung der weiteren Fertigung zugeführt werden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden auf einfache Art und Weise ohne hohen technischen Aufwand hoch qualitative und funktionelle Batteriemodule kostengünstig herstellbar.
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Die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist durch den Schritt des Aushärtens der Wärmeleitmasse, insbesondere unter Erwärmung der Wärmeleitmasse, gekennzeichnet. Gerade bei Verwendung einer Wärmeleitmasse, die als Wärmeleitvergussmasse ausgebildet und damit zumindest während des Applikationsvorgangs fließfähig ist, ist das Aushärten zur finalen Formgebung und Stabilisierung der sich bildenden Wärmeleitschicht vorteilhaft. Ein Aushärten unter Erwärmen der Wärmeleitmasse, beispielsweise zur Vernetzung derselben, kann ohne hohen technischen Aufwand sehr gleichförmig ausgeführt werden.
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Durch ein Verteilen und in Form bringen der auf den Boden des Zellstapels aufgebrachten Wärmeleitmasse mittels eines Stempels und insbesondere unter Druck, kann auf sehr effiziente Weise eine besonders gleichmäßige Verteilung der Wärmeleitmasse erzielt werden, wobei Blasenbildung und Bildung von Fehlstellen, besonders am Rand des Zellbodens, verhindert werden. Es wird eine gleichförmige und ebene elektrisch isolierende Wärmeleitschicht mit hoher Oberflächengüte geformt, an die sehr leicht mit guter Kontaktierung, beispielsweise eine Kühlvorrichtung angebunden werden kann. Durch Einwirkung von Druck bzw. Unterdruck können durch das Applizieren der Wärmeleitmasse eingetragene Lufteinschlüsse besonders effektiv entfernt und eine Wärmeleitschicht mit vorgesehener Schichtdicke und hoher Dichte erzeugt werden, die Unebenheiten auf Seiten des Batteriemoduls ausgleicht.
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Vorteilhaft wird die Wärmeleitmasse während des Aushärtens durch den Stempel gehalten. Dies verhindert ein Abfließen oder Verrutschen der Wärmeleitmasse nach der Applikation, gerade bei Verwendung einer Wärmeleitvergussmasse, wodurch Schritte zur maßlichen Anpassung der aufgebrachten Wärmeleitmasse eingespart und Batteriemodule von hoher qualitativer Güte und hoher Maßhaltigkeit unter Ausgleich fertigungsbedingter Toleranzen und Bauteiltoleranzen, hergestellt werden können.
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Ist der Stempel beheizbar, kann ein Verteilen der Wärmeleitmasse vereinfacht und auch ein Aushärten der Wärmeleitmasse ohne Zuhilfenahme weiterer Vorrichtungen, auch direkt bei oder nach der Applikation, erfolgen, was den Herstellungsprozess weiter vereinfacht und die Taktzeit des Verfahrens reduziert.
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Weiter vorteilhaft ist der Stempel so geformt, dass der Zellboden abgedeckt wird und der Stempel zusätzlich an mindestens einer Seite Übermaß aufweist. Hierdurch kann die Wärmeleitmasse passgenau auf dem Zellboden verteilt werden. Durch das Übermaß wird, beispielsweise an den Rändern oder außerhalb der ebenen Fläche der Wärmeleitmasse, eine Materialpufferzone gebildet, die eine Aufnahmekapazität für Materialüberschuss bietet, so dass geometrische Bauteiltoleranzen leichter ausgeglichen werden können.
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Weiter vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Wärmeleitmasse mit einer spezifischen Geometrie, insbesondere mäanderförmig oder labyrinthförmig, aufgebracht wird. Das Aufbringen der Wärmeleitmasse in diesen Formen birgt, insbesondere in Kombination mit der Verwendung eines Stempels, den Vorteil, dass eine Blasenbildung oder Überwürfe an Material unter Lufteinschluss besonders gut verhindert werden.
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Ein Aufbringen der Wärmeleitmasse auf den Boden des Zellstapels unter Vakuum ist vorteilhaft, um gerade bei schwierigen Geometrien eine Blasenbildung im Material der Wärmeleitmasse zu verhindern. Ferner können so durch die Einhausung Umwelteinflüsse, wie beispielsweise Temperaturwechsel, Luftfeuchtigkeit und Verschmutzungen, weitestgehend ausgeschlossen werden, was der Qualität des herzustellenden Batteriemoduls zuträglich ist. Bei Verwendung einer Wärmeleitvergussmasse, die üblicherweise beim Auftragen fließfähig ist, wird durch Anwendung eines so genannten Vakuumvergussverfahrens eine besonders gleichförmige und ebene Materialschicht ohne Inhomogenitäten erzeugt.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung ist durch den Schritt des Aufbringens einer Schutzschicht auf die Wärmeleitmasse gekennzeichnet. Hierdurch kann das Batteriemodul vor der endgültigen Montage unter Anbringung einer Kühlvorrichtung sehr gut bevorratet werden, ohne dass Umwelteinflüsse eine Beeinträchtigung der Qualität der Wärmeleitmasse und damit des Batteriemoduls ausüben können. Transport, Lagerung und Handhabung des Batteriemoduls werden vereinfacht. Eine Schutzschicht kann beispielsweise eine Folie, wie eine beschichtete, haftende, lösbare Folie (Antihaftbeschichtete Folie) sein, die nach Applikation und Verteilen der Wärmeleitmasse, vor oder nach dem Aushärten der Wärmeleitmasse auf dieselbe aufgebracht wird.
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Vorzugsweise ist der Stempel eingerichtet, die Schutzschicht aufzunehmen und auf die Wärmeleitmasse aufzubringen. Dies erspart ein separates Zuführen und Anordnen der Schutzschicht. Die Schutzschicht kann durch den Stempel bereits beim Verteilen der Wärmeleitmasse aufgebracht werden wodurch die Wärmeleitmasse schon in diesem frühen Schritt vor Umwelteinflüssen und insbesondere vor dem Eintrag von Schmutz- oder Staubpartikeln, geschützt wird. Ferner wird ein Ablösen des Stempels von der Wärmeleitmasse vereinfacht.
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Weiter vorteilhaft umfasst das Verfahren den Schritt des Anordnens einer Kühlvorrichtung auf der Wärmeleitmasse. Die Kühlvorrichtung kann vor dem Aushärten der Wärmeleitmasse oder nach zumindest einem teilweisen Aushärten angeordnet werden. Eine Anordnung vor dem Aushärten bietet den Vorteil, dass der Aushärtevorgang zur Ausbildung einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen der Wärmeleitmasse und der Kühlvorrichtung beitragen kann. Verbindungsfehlstellen zwischen der Kühlvorrichtung und der Wärmeleitmasse werden sehr gut verhindert, wodurch der Wärmeabtransport vom Batteriemodul auf die Kühlvorrichtung optimiert wir. Ein Anordnen der Kühlvorrichtung nach dem Aushärten der Wärmeleitmasse kann ebenfalls ausgeführt werden, beispielsweise durch Verspannen der Kühlvorrichtung mit dem die ausgehärtete Wärmeleitmasse aufweisenden Zellstapel. Auch hierdurch werden Verbindungsfehlstellen vermieden. Zudem ist das Batteriemodul im Zeitpunkt der Verspannung druckunempfindlicher bzw. gegenüber mechanischen Einwirkungen unempfindlicher. Ein Verrutschen oder Verlaufen der Wärmeleitmasse kann nicht mehr erfolgen, was die Handhabung des Batteriemoduls erleichtert.
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Wurde die Wärmeleitmasse mit einer Schutzschicht versehen, so ist das Verfahren vorteilhafterweise durch die Schritte:
- – Entfernen der Schutzschicht und
- – Anordnen einer Kühlvorrichtung auf der Wärmeleitmasse
gekennzeichnet. So kann die thermische Leitfähigkeit des Batteriemoduls verbessert werden. Wie bereits ausgeführt kann die Wärmeleitmasse beim Anordnen der Kühlvorrichtung ungehärtet oder bereits zumindest teilweise ausgehärtet vorliegen. Vorteilhaft ist es, wenn die Wärmeleitmasse in diesem Fall bereits ausgehärtet ist, da dies ein Entfernen der Schutzschicht erleichtert.
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Eine alternative vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die elektrisch isolierende Wärmeleitmasse vor dem Aufbringen auf den Boden des Zellstapels ausgehärtet und in Form gebracht wird. Durch das Bereitstellen, in Form bringen mittels eines formgebenden Verfahrens, und Aushärten einer elektrisch isolierenden Wärmeleitmasse, ist somit ein Formteil mit vorgesehener Geometrie und Struktur bereitstellbar, das auf den Boden des Zellstapels aufgebracht und ggf. montiert werden kann. Hier erfüllt das Wärmeleit-Formteil im verbauten Zustand dieselbe Funktion, wie eine Wärmeleitmasse, die erst nach Applikation auf den Boden des Zellstapels ausgehärtet wird. Ebenso entspricht auch die Geometrie des Wärmeleit-Formteils derjenigen der entsprechend applizierten und später ausgehärteten Wärmeleitmasse.
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Ebenfalls erfindungsgemäß wird auch ein Batteriemodul mit mehreren zu einem Zellstapel zusammengefassten Batteriezellen und einer Wärmeleitmasse, die auf einem Boden des Zellstapels angeordnet ist, beschrieben, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Wärmeleitmasse elektrisch isolierend ist. Hierdurch kann auf das Vorsehen einer separaten elektrisch isolierenden Schicht und üblichen Wärmeleitblechen verzichtet werden, was die Struktur des Batteriemoduls bei hoher Funktionalität vereinfacht und sowohl die Materialkosten als auch die Herstellkosten für das Batteriemodul senkt. Vielmehr wird durch Verwendung lediglich einer Masse, die gleichzeitig als Wärmeleitmasse und auch als elektrisch isolierende Masse dient, die Anzahl von Wärmeübergängen bei maximaler thermischer Leitfähigkeit auf ein Minimum reduziert. Durch das Anordnen der Wärmeleitmasse, und insbesondere durch Verwendung einer Wärmeleitmasse in Form einer Wärmeleitvergussmasse, die also während des Applikationsvorgangs fließfähig, streichfähig oder pastös und somit noch einfacher verteilbar ist, können fertigungsbedingte Toleranzen und Bauteiltoleranzen im Batteriemodul besser ausgeglichen und Oberflächendefekte vermieden werden, was einerseits der Wärmeleitfähigkeit zuträglich ist und andererseits die Maßhaltigkeit des Batteriemoduls verbessert. Das erfindungsgemäße Batteriemodul zeichnet sich durch eine hohe Qualität bei sehr guter Funktionalität und eine lange Lebensdauer aus.
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Die für das erfindungsgemäße Verfahren dargelegten vorteilhaften Weiterbildungen, Effekte und Vorteile, sind auch anwendbar auf das erfindungsgemäße Batteriemodul.
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Durch das Anbringen einer Kühlvorrichtung derart, dass die Wärmeleitmasse den Zellstapel mit der Kühlvorrichtung verbindet, wird ein sehr guter Kontakt zwischen der Wärmeleitmasse und der Kühlvorrichtung erzielt, was den Abtransport von Wärme aus dem Batteriemodul verbessert. Zusätzliche Befestigungsmittel können vorgesehen werden.
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Vorteilhaft ist die Wärmeleitmasse elastisch und/oder kompressibel, wodurch bei Anordnung einer Kühlvorrichtung ein Luftspalt zwischen der Kühlvorrichtung und der Wärmeleitmasse minimiert und geometrische Toleranzen der Kühlvorrichtung ausgeglichen werden.
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Das erfindungsgemäße Batteriemodul ist nach dem vorstehend offenbarten Verfahren herstellbar.
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Ebenfalls erfindungsgemäß wird auch ein Kraftfahrzeug beschrieben, das mindestens ein wie vorstehend beschriebenes erfindungsgemäßes Batteriemodul umfasst. Das Kraftfahrzeug ist im Einzelnen nicht beschränkt und kann batteriebetrieben oder in Hybridbauweise unter Verwendung eines Batteriemoduls ausgeführt sein. Das Kraftfahrzeug zeichnet sich durch eine hohe qualitative Güte, eine hohe Zuverlässigkeit und große Laufreichweite aus.
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Die für das erfindungsgemäße Verfahren sowie das erfindungsgemäße Batteriemodul dargelegten vorteilhaften Weiterbildungen Effekte und Vorteile, sind auch anwendbar auf das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Lösungen sowie deren Weiterbildungen ergeben sich folgende Vorteile:
- – Es wird ein Verfahren zur Herstellung eines Batteriemoduls bereitgestellt, das effektiv, einfach umsetzbar und damit kostengünstig ist.
- – Das Verfahren erfordert keinen hohen technischen Aufwand und ist mit hoher Taktung ausführbar.
- – Oberflächendefekte, Blasenbildung und Lufteinschlüsse in der Wärmeleitmasse werden vermieden.
- – Die thermische Leitfähigkeit zwischen dem Zellstapel und einer Kühlvorrichtung wird erhöht.
- – Die Wärmeleitmasse kann auch mit komplizierter geometrischer Form gleichmäßig appliziert werden.
- – Die Wärmeleitmasse kann weitestgehend unter Ausschluss von Umwelteinflüssen aufgebracht werden.
- – Ein Schutz des mit einer Wärmeleitmasse versehenen Batteriemoduls bei Transport, Lagerung und Handhabung ist kann einfacher bereitgestellt werden.
- – Das Verfahren erlaubt eine zerstörungsfreie 100% Kontrolle aller hergestellten Batteriemodule.
- – Das Batteriemodul ist einfach strukturiert und kommt mit einer minimalen Anzahl an funktionalen Schichten aus.
- – Fertigungsbedingte Toleranzen der Batteriezellen, des Zellstapels und der Kühlvorrichtung werden ausgeglichen und Luftspalte zwischen den Bauteilen eliminiert.
- – Das Batteriemodul ist hoch funktional, also insbesondere elektrisch isolierend und thermisch leitend und zeichnet sich durch eine hohe qualitative Güte sowie sehr gute Maßhaltigkeit aus.
- – Das Kraftfahrzeug zeichnet sich durch eine hohe Zuverlässigkeit und hohe Laufreichweite aus.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Figur. Es zeigt
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1 eine Schnittansicht eines Batteriemoduls gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels im Detail erläutert. In 1 sind nur die hier interessierenden Teile des Batteriemoduls dargestellt, alle übrigen Elemente sind der Übersichtlichkeit halber weggelassen.
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Im Detail zeigt 1 ein Batteriemodul 10, das, zu einem Zellenstapel oder Zellstapel 1 zusammengefasste, Batteriezellen 4 aufweist. Die Anzahl der Batteriezellen 4 ist nicht beschränkt und richtet sich nach der gewünschten Leistung des Batteriemoduls 10. Der Zellstapel 1 kann in üblicher Weise verspannt sein, beispielsweise durch einen die Batteriezellen 4 umgebenden Rahmen, wodurch die geometrische Anordnung des Zellstapels 1 gesichert und eine gute Verbindung zwischen den Batteriezellen 4 gewährleistet wird.
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Am Boden des Zellstapels/am Zellboden 1a ist eine Wärmeleitmasse 2 vorgesehen. Die Wärmeleitmasse 2 bedeckt den Zellboden 1a vollständig, wodurch eine gute Wärmeleitung von in dem Zellstapel 1 vorhandener Wärme weg vom Zellstapel 1 gewährleistet wird, was einer langen Lebensdauer des Batteriemoduls 10 zuträglich ist.
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Die Wärmeleitmasse 2 gleicht zudem Bauteiltoleranzen und maßliche Toleranzen des Zellstapels 1 und Unebenheiten aus, verhindert Lufteinschlüsse und sichert somit eine gute thermische Leitfähigkeit.
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Die Wärmeleitmasse 2 ist ferner elektrisch isolierend und somit auch vorgesehen, einen ungewollten elektrischen Kontakt zwischen den Batteriezellen 4 zu verhindern.
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Die Wärmeleitmasse 2 ist im Einzelnen nicht beschränkt und ist vorzugsweise als Wärmeleitvergussmasse ausgebildet. Dies bedeutet, dass die Wärmeleitmasse 2 zumindest bei der Applikation derselben, z. B. auf dem Zellboden 1a fließfähig, streichfähig oder pastös ist, so dass sie besonders gut, vorzugsweise mittels eines Stempels, auf der freiliegenden Fläche des Zellbodens 1a verteilbar ist.
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Die Wärmeleitmasse 2 kann durch einen Aushärteschritt verfestigt sein.
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Alternativ dazu kann aus der Wärmeleitmasse 2 durch ein formgebendes Verfahren und anschließendes Aushärten auch ein Wärmeleit-Formteil hergestellt werden, das nachträglich auf den Boden des Zellstapels 1a aufbringbar ist.
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Durch die hohe Funktionalität der Wärmeleitmasse 2, also insbesondere ihre gute thermische Leitfähigkeit und ihre elektrisch isolierenden Eigenschaften, kann auf das Anbringen zusätzlicher isolierender oder die Wärmeleitfähigkeit verbessernde Schichten verzichtet werden. Das erfindungsgemäße Batteriemodul 10 weist eine einfache aber hoch funktionale Struktur auf.
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Das Batteriemodul 10 umfasst ferner eine Kühlvorrichtung 3, die eingerichtet ist, die vom Zellstapel 1 über die Wärmeleitmasse 2 abgeführte Wärme aufzunehmen und abzutransportieren. Die Kühlvorrichtung 3 ist auf einer unteren Oberfläche der Wärmeleitmasse 2a angeordnet. Durch die hohe Oberflächengüte der unteren Oberfläche der Wärmeleitmasse 2a ohne Unebenheiten, ist eine optimale Kontaktierung der Kühlvorrichtung 3 ohne ein Ausbilden von Luftspalten oder Lufteinschlüssen möglich, wodurch der Wärmeabtransport aus dem Zellstapel 1 besonders effektiv ist. Die Lebensdauer des Batteriemoduls 10 wird dadurch effektiv verlängert.
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Die vorhergehende Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zellstapel
- 1a
- Zellboden
- 2
- Wärmeleitmasse
- 2a
- untere Oberfläche der Wärmeleitmasse
- 3
- Kühlvorrichtung
- 4
- Batteriezelle
- 10
- Batteriemodul