-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kältegerät, insbesondere ein Haushaltskältegerät, mit einer Türöffnungshilfe, wie z.B. aus
DE 10 2010 020 626 A1 bekannt.
-
Bei diesem herkömmlichen Einbaugerät ist eine Türöffnungshilfe an einer Außenfläche des Korpus montiert und umfasst einen bewegbaren Stößel, der auf dem Weg von einer Ruhestellung in eine Wirkstellung gegen eine am Türblatt aufgehängte Möbelplatte stößt und so die Tür in eine teiloffene Stellung bringt, aus der heraus ein weiteres Öffnen der Tür für einen Benutzer mit geringem Kraftaufwand möglich ist.
-
Um die teiloffene Stellung zu erreichen, muss der Stößel eine erhebliche Kraft auf die Möbelplatte aufbringen, so dass an den von dem Stößel berührten Stellen der Möbelplatte bereits nach kurzem Gebrauch Abnutzungsspuren sichtbar werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass, da die Möbelplatte zum Aufnehmen der Kraft des Stößels erforderlich ist, das bekannte Konzept nicht auf Standgeräte anwendbar ist, da diese keine vorgeblendete Möbelplatte aufweisen.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Kältegerät zu schaffen, das die Integration einer Türöffnungshilfe mit geringem Aufwand ermöglicht und sowohl für Einbau- als auch für Standgeräte anwendbar ist.
-
Die Aufgabe wird gelöst, indem bei einem Kältegerät, insbesondere einem Haushaltskältegerät, mit einem Korpus und einem an den Korpus angelenkten Türblatt, die ein Lagerfach begrenzen, und mit wenigstens einer am Korpus angeordneten, eine zwischen einer Ruhestellung und einer Wirkstellung bewegbaren Stößel aufweisenden Türöffnungshilfe der Stößel auf dem Weg von der Ruhestellung in die Wirkstellung an einen Randbereich des Türblatts anstößt.
-
Indem der Stößel auf das Türblatt selbst einwirkt, ist die Abhängigkeit von der Möbelplatte beseitigt, sodass die Türöffnungshilfe sowohl bei Einbau- als auch bei Standgeräten eingesetzt werden kann. Da außerdem, anders als bei einem Einbau-Kältegerät, das erst, wenn es beim Endanwender aufgestellt wird, mit der Möbelplatte kombiniert wird, das Türblatt von vornherein Bestandteil des Geräts ist und die Stelle, an der der Stößel mit dem Türblatt zusammenwirkt, bereits bei der Fertigung des Geräts feststeht, können auch bereits bei Fertigung des Geräts wirksame Maßnahmen gegen das Entstehen von Gebrauchsspuren durch den Betrieb der Türöffnungshilfe getroffen werden. Derartige Maßnahmen können z.B. darin bestehen, dass der vom Stößel berührte Teil des Türblatts aus einem hochwertigen, verschleißbeständigen Material gefertigt wird, dass er austauschbar ist oder dass er an einer von einem Benutzer nicht ohne Weiteres einsehbaren Stelle positioniert ist.
-
Vorzugsweise ist die Türöffnungshilfe im Korpus untergebracht, da eine an einer Außenfläche des Korpus überstehend angeordnete Türöffnungshilfe den Platzbedarf des Geräts deutlich erhöhen würde. Dies macht sich insbesondere bei einem Einbaugerät störend bemerkbar.
-
Wenn das Türblatt in an sich üblicher Weise einen mit einer wärmedämmenden Füllung versehenen Grundkörper aufweist, kann der Randbereich, an dem der Stößel anstößt, zweckmäßigerweise von einer an dem Grundkörper angefügten Druckplatte gebildet sein. Eine solche Druckplatte kann gegebenenfalls ausgewechselt werden, wenn an ihr Gebrauchsspuren zu auffällig werden. Außerdem kann sie weggelassen werden, wenn sie nicht benötigt wird, so dass ein gleiches Model von Grundkörper verwendet werden kann, um Kältegeräte mit und ohne Türöffnungshilfe zu fertigen.
-
Vorzugsweise ist der Stößel in Höhe eines das Türblatt mit dem Korpus verbindenden Scharniers angeordnet. Insbesondere wenn das Türblatt einen einfachen, rationell zu fertigenden quaderförmigen Grundkörper aufweist, ist es zweckmäßig, wenn Scharniere oberhalb und unterhalb dieses Grundkörpers angeordnet sind und an dessen oberer und unterer Schmalseite angreifen. Da der Korpus, um den Scharnieren Halt zu geben, sich bis in deren Höhe erstrecken muss, bietet er dort auch Platz zur Anbringung des Stößels, ohne dass die Außenabmessungen des Kältegeräts dafür vergrößert werden müssen.
-
Der Stößel kann mittig zwischen zwei Seitenwänden des Korpus angeordnet sein, um gleich wirksam zu sein, unabhängig davon, an welcher Seitenwand des Körpers das Türblatt angelenkt ist.
-
Alternativ kann der Stößel auch benachbart zu einer scharnierfernen Seitenwand des Korpus angeordnet sein, um den Hebelarm, mit dem der Stößel auf die Tür einwirkt, möglichst lang zu machen.
-
Um eine flexible Anpassung an die Platzverhältnisse am Aufstellungsort zu ermöglichen, ist das Türblatt vorzugsweise wahlweise mit linkem oder mit rechtem Anschlag an dem Korpus montierbar, so dass eine Veränderung des Anschlags, wenn gewünscht, auch am Ort der Aufstellung des Geräts noch erfolgen kann.
-
Die Türöffnungshilfe ist vorzugsweise elektrisch angetrieben. Ein Antriebsaggregat der Türöffnungshilfe kann zweckmäßigerweise in einem Maschinenraum des Korpus untergebracht sein, der in üblicher Weise an der Rückseite des Korpus angeordnet ist und Platz für einen Verdichter und eventuell andere Komponenten einer Kältemaschine des Kältegeräts bietet.
-
Wenn das Antriebsaggregat einen Elektromotor umfasst, kann dieser zweckmäßigerweise an einer türfernen Seite des Maschinenraums angeordnet sein. So kann eine Pleuelstange, die eine Drehbewegung des Elektromotors in eine Hin- und Herbewegung des Stößels umsetzt, sich durch den Maschinenraum erstrecken und so den dort vorhandenen Platz für ihre Bewegung quer zur Drehachse des Motors bzw. zur Bewegungsrichtung des Stößels nutzen.
-
Ein den Stößel mit dem Antriebsaggregat verbindender Arm kann in einem Rohr geführt sein, um die Gefahr einer Blockierung durch Fremdkörper zu minimieren. Ein solches Rohr kann in eine Wärmedämmschicht des Korpus eingebettet sein, es kann aber auch außerhalb einer solchen Wärmedämmschicht verlaufen, insbesondere unterhalb der Wärmedämmschicht, in einem von Standfüßen des Korpus offen gehaltenen Zwischenraum zwischen einer Standfläche und der Unterseite des Korpus.
-
Es kann zweckmäßig sein, dass zwei Rohre jeweils benachbart zu Seitenwänden des Korpus verlaufen, wobei der Arm zweckmäßigerweise in demjenigen Rohr geführt ist, das entlang der vom Scharnier abgewandten Seitenwand verläuft.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines Kältegeräts gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung;
-
2 einen Schnitt in die Tiefenrichtung durch den Bodenbereich des Korpus des Kältegeräts aus 1;
-
3 eine perspektivische Teilansicht eines Kältegeräts gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung;
-
4 eine zu 3 analoge Ansicht einer dritten Ausgestaltung der Erfindung; und
-
5 eine perspektivische Teilansicht gemäß einer vierten Ausgestaltung der Erfindung.
-
1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht schräg von unten das Gehäuse eines Haushaltskältegeräts, bei dem es sich sowohl um ein Standgerät als auch um ein Einbaugerät handeln kann. Das Gehäuse umfasst in fachüblicher Weise einen Korpus 1 und ein Türblatt 2, das schwenkbar an dem Korpus 1 angelenkt ist und in geschlossener Stellung nahezu luftdicht an einem vorderen Rahmen 3 des Korpus anliegt. Dieser nahezu luftdichte Anschluss bewirkt, dass, wenn Warmluft durch die offene Tür 2 in einen Lagerraum 4 im Korpus gelangt ist und sich darin abkühlt, ein Unterdruck entsteht, der die Tür 2 mit großer Kraft gegen den vorderen Rahmen 3 presst und ein erneutes Öffnen der Tür 2 erschwert, solange die Druckdifferenz zwischen Lagerraum 4 und Umgebung nicht vollständig ausgeglichen ist.
-
Auch großflächige magnetische Anziehung zwischen einer hier nicht dargestellten magnetischen Dichtung der Tür 2 und dem vorderen Rahmen 3 kann das Öffnen der Tür 2 von Hand mühsam machen.
-
Scharnierelemente 5, die die Tür 2 um eine Achse 6 schwenkbar halten, sind hier an oberen und unteren Enden einer rechten Seitenwand 7 des Korpus 1, in Höhe einer Decken- bzw. Bodenplatte 8, 9, befestigt und greifen in nicht sichtbare Lagerbuchsen der Tür 2 ein. Entsprechende Lagerbuchsen 10 sind spiegelbildlich auch einem linken Rand des Türblatts 2 vorgesehen, um das Türblatt 2, wenn gewünscht, auch mit einer entlang seines linken Randes verlaufenden Schwenkachse montieren zu können.
-
Das Türblatt 2 umfasst einen flach quaderförmigen Grundkörper 11 von an sich bekannter Bauart, mit einer festen Außenhaut aus Blech oder Kunststoff und einer Füllung aus wärmedämmendem Hartschaum. Die Lagerbuchsen 10 greifen in obere und untere Schmalseiten 12 des Grundkörpers 11 ein. Eine Druckplatte 13 ist an der unteren Schmalseite 12 mittig befestigt und steht nach unten ab. Die Druckplatte 13 kann ein Spritzgussteil aus Kunststoff sein, ggf. mit einer metallischen Auflage an einer dem vorderen Rahmen 3 zugewandten Anschlagseite 14.
-
Der Anschlagseite 14 liegt am Rahmen 3 ein in Tiefenrichtung des Korpus 1 beweglicher Stößel 15 gegenüber. Der Stößel 15 ist zwischen einer Ruhestellung, in der er von der Druckplatte 13 in geschlossener Stellung des Türblatts 2 beabstandet ist, und einer Wirkstellung bewegbar, in der er an die Druckplatte 13 anstößt und das Türblatt 2 vom Rahmen 3 abgespreizt hält. Die Bewegung des Stößels 15 ist durch ein Antriebsaggregat 16 angetrieben, das in einem Maschinenraum 17 an der Rückseite des Korpus 1 untergebracht ist. Der Maschinenraum 17 enthält ferner an sich bekannte und deswegen in der Fig. nicht dargestellte Komponenten einer Kältemaschine wie etwa einen Verdichter, einen Verflüssiger etc.. Das Antriebsaggregat 16 umfasst einen Elektromotor 18 und eine an den Elektromotor 18 vorzugsweise über ein Untersetzungsgetriebe exzentrisch angelenkten Pleuelstange. Ein in 1 im Inneren der Bodenplatte 9 verborgener Arm verbindet das vordere Ende der Pleuelstange 19 mit dem Stößel 15.
-
Gemäß dem in 2 gezeigten Schnitt durch die Bodenplatte 9 ist der hier mit 20 bezeichnete Arm in einem Rohr 21 geführt, das sich, in das Wärmedämmmaterial 22 des Korpus 1 eingebettet, zwischen einer vorderen Wand 23 des Maschinenraums 17 und einer den Stößel 15 aufnehmenden Einbuchtung 24 des vorderen Rahmens 3 erstreckt. Der Arm 20 ist hier einteilig mit der Pleuelstange 19 ausgebildet, und eine Verjüngung 25 zwischen beiden gewährleistet die notwendige Schwenkbeweglichkeit zwischen dem in Tiefenrichtung des Korpus 1 linear in dem Rohr 21 geführten Arm 20 und der an Arm ihrem hinteren Ende von dem Elektromotor 18 zu einer Pendelbewegung in Breitenrichtung des Korpus 1 angetriebenen Pleuelstange 19.
-
2 zeigt in die Pleuelstange 19 an einem hinteren Wendepunkt ihrer Bewegung; über die hier gezeigte Ruhestellung hinaus kann sie den Stößel 15 nicht in die Einbuchtung 24 hinein zurückziehen. Eine Wirkstellung, in der der Stößel maximal weit aus der des der Einbuchtung 24 ausgefahren ist, ist als gestrichelter Umriss dargestellt; bevor der Stößel diese Stellung erreichen kann, stößt er gegen die Druckplatte 13 und verdrängt dadurch das Türblatt 2 aus der gezeigten Stellung, in der seine Magnetdichtung 29 dicht an dem vorderen Rahmen 3 anliegt, in eine teiloffene Stellung, in der Magnetdichtung 29 und vorderer Rahmen 3 durch einen Luftspalt getrennt sind.
-
3 zeigt eine Abwandlung der Ausgestaltung der 1 und 2 anhand einer partiellen Ansicht des Kältegerätegehäuses. Das Rohr 21 ist hier nicht in das Wärmedämmmaterial 22 eingebettet, sondern verläuft in einer nach unten offenen Aussparung 26 der Bodenplatte 9. So entfällt die Notwendigkeit, die Enden des Rohrs 21 gegen den Durchtritt des Wärmedämmmaterials 22 beim Ausschäumen abzudichten.
-
4 zeigt eine vereinfachte Variante anhand eines zur 2 analogen Schnitts. Die Unterseite der Bodenplatte 9 ist hier eben, und das Rohr 21 verläuft unter der Bodenplatte 9 in einem von Füßen 27 des Korpus 1 freigehaltenen Zwischenraum zwischen der Bodenplatte und einer nicht dargestellten Unterlage, auf der der Korpus aufgestellt ist.
-
5 zeigt, wiederum in einer zu 3 analogen perspektivischen Ansicht, eine Variante, bei der zwei Rohre 21 sich entlang beider Seitenwände 7 des Korpus 1 erstrecken. Bei der hier gezeigten Ausgestaltung verlaufen die Rohre 21, wie in 1 und 2 gezeigt, innerhalb der Bodenplatte 9, doch liegt auf der Hand, dass die Rohre 21 auch außerhalb des Wärmedämmmaterials 22, in einer Aussparung der Bodenplatte 9 oder, zumindest in einem hinteren Bereich, unterhalb der Bodenplatte 9 verlaufen könnten.
-
Im Maschinenraum 17 sind zwei Halterungen 28 angebracht, von denen die zur linken Seitenwand 7 benachbarte den Elektromotor 18 des Antriebsaggregats 16 aufnimmt, während die andere, einzig in der Fig. sichtbare Halterung 28 unbelegt ist. Die Pleuelstange 19 treibt hier einen sich in dem linken Rohr 21 erstreckenden Arm an, dessen Spitze den aus einer Öffnung des Rahmens 3 vorspringenden Stößel 15 bildet. Eine entsprechende Öffnung am vorderen Ende des rechten Rohrs 21 ist durch das davor montierte untere Scharnierelement 5 verdeckt.
-
Eine von der unteren Schmalseite 12 des Türblatt-Grundkörpers 11 nach unten vorspringende Druckplatte 13 ist hier am scharnierfernen Ende der Schmalseite angeordnet, um mit dem Stößel 15 zusammenzuwirken.
-
Die Druckplatte 13 ist abnehmbar und kann ausgetauscht oder bei Bedarf auch am gegenüberliegenden Ende der unteren Schmalseite 12 des Grundkörpers 11, anstelle des in 5 dort gezeigten Scharnierelements 5 montiert werden, und das Scharnierelement 5 kann an die linke Seitenwand 7, vor das Ende des linken Rohrs 21 versetzt werden. Indem der Elektromotor 18 in die gegenüberliegende Halterung 28 versetzt und der Arm in das rechte Rohr 21 eingeführt wird, kann auch nach Ändern des Türanschlags das Öffnen der Tür wirksam unterstützt werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Korpus
- 2
- Tür/ Türblatt
- 3
- Vorderer Rahmen
- 4
- Lagerraum
- 5
- Scharnierelemente
- 6
- Achse
- 7
- rechte Seitenwand
- 8
- Bodenplatte
- 9
- Bodenplatte
- 10
- Lagerbuchse
- 11
- Grundkörper
- 12
- Schmalseite
- 13
- Druckplatte
- 14
- Anschlagseite
- 15
- Stößel 15
- 16
- Antriebsaggregat
- 17
- Maschinenraum 17
- 18
- Elektromotor
- 19
- Pleuelstange
- 20
- Arm
- 21
- Rohr
- 22
- Wärmedämmmaterial
- 23
- Wand
- 24
- Einbuchtung
- 25
- Verjüngung
- 26
- Aussparung
- 27
- Fuß
- 28
- Halterung
- 29
- Magnetdichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102010020626 A1 [0001]