-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befüllen eines Druckspeichers eines Fahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner ein solches Fahrzeug.
-
In einem Fahrzeug gibt es zahlreiche Anwendungen, bei denen einer entsprechenden Einrichtung ein Fluid mit Druck zugeführt wird. Zu solchen Einrichtungen bzw. Fluidverbrauchern zählen beispielsweise Abgasturbolader. Zur Unterstützung des Abgasturboladers, insbesondere im transienten Betrieb einer Brennkraftmaschine, und/oder zur Verbesserung der Reaktionsfähigkeit des Abgasturboladers wird ein Druckspeicher verwendet, in dem Luft mit hohem Druck gespeichert ist. Dabei wird die im Druckspeicher gespeicherte Luft zur pneumatischen Unterstützung des Verdichters dem Verdichterrad über tangential um das Verdichterrad angeordnete Düsen zugeführt. Hierdurch ist es möglich, den Betrieb des Abgasturboladers, insbesondere im transienten Betrieb zu verbessern und/oder ein sogenanntes Turboloch zu vermeiden bzw. zu verringern.
-
Nachteilig hierbei ist, dass der Druckspeicher zum Betrieb mit Luft befüllt werden muss. Grundsätzlich ist es vorstellbar, hierzu eine Pumpe vorzusehen, die den Druckspeicher bei Bedarf befüllt. Nachteilig bei dieser Lösung ist, die zusätzliche Pumpe, die zu einer Gewichtserhöhung und/oder zum zusätzlichen Bauraumbedarf führt.
-
Aus der
DE 10 2012 016 247 A1 ist ein Fahrzeug mit einer pneumatischen Bremsanlage als ein solcher Fluidverbraucher bekannt. Dabei wird der Druckspeicher mit Hilfe von ladeluftseitig, das heiß stromauf der Brennkraftmaschine, abgezweigter Ladeluft befüllt. Nachteilig hierbei ist, dass diese Art der Befüllung des Druckspeichers vergleichsweise langsam und/oder mit einer unzureichenden Effizienz erfolgt.
-
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, zum Befüllen eines Druckspeichers eines Fahrzeugs sowie für ein solches Fahrzeug eine verbesserte oder zumindest alternative Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch ein vereinfachtes Befüllen des Druckspeichers und/oder eine erhöhte Effizienz auszeichnet.
-
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einen Druckspeicher eines Fahrzeugs über einen bereits vorhandenen Fluidgangs des Fahrzeugs zu befüllen, welcher der Versorgung einer Brennkraftmaschine mit Luft und dem Abführen von durch die Brennkraftmaschine erzeugten Abgases dient. Hierzu wird erfindungsgemäß stromab der Brennkraftmaschine eine Hochdruckphase in einem Hochdruckbereich des Fluidgangs genutzt, wobei durch das Herstellen einer Fluidverbindung zwischen dem Druckspeicher und dem Hochdruckbereich ein Befüllen des Druckspeichers erfolgt. Dementsprechend können Fördereinrichtungen bzw. Pumpen zum Befüllen des Druckspeichers entfallen, wodurch eine Gewichtsreduzierung und/oder ein reduzierter Bauraumbedarf erzielt werden. Zudem führt die erfindungsgemäße Lösung zu einem vereinfachten Befüllen des Druckspeichers mit dem aus dem Fluidgang stammenden Fluid, also insbesondere Luft oder eine Luftmischung, beispielsweise eine Luftabgasmischung. Im Vergleich zum Abzweigen des Fluids stromauf der Brennkraftmaschine stehen stromab der Brennkraftmaschine höhere Drücke zur Verfügung, die durch die Funktionsweise der Brennkraftmaschine, insbesondere der Brennvorgänge in der Brennkraftmaschine, bedingt sind. Es wird also auch die Brennkraftmaschine zur Erzeugung höherer Drücke genutzt. In der Folge wird der Druckspeicher schneller und somit effizienter befüllt. Dem Erfindungsgedanken entsprechend weist das Fahrzeug also die Brennkraftmaschine sowie den Druckspeicher auf. Das im Druckspeicher gespeicherte Fluid ist dabei einem Fluidverbraucher zuführbar, um den Fluidverbraucher beispielsweise zu unterstützen. Der Druckspeicher kann Bestandteil der Brennkraftmaschine oder des Fluidverbrauchers sein. Hierzu ist der Druckspeicher fluidisch mit dem Fluidverbraucher verbindbar. Die fluidische Verbindung zwischen dem Druckspeicher und dem Fluidverbraucher kann beispielsweise durch eine Ventileinrichtung hergestellt und unterbrochen werden. Die Herstellung der fluidischen Verbindung zwischen dem Druckspeicher und dem Fluidverbraucher erfolgt vorzugsweise abhängig von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine und/oder des Fahrzeugs und/oder des Fluidverbrauchers. Der Fluidgang dient, wie vorstehend erwähnt, der Versorgung der Brennkraftmaschine mit Luft sowie dem Abführen von in der Brennkraftmaschine erzeugtem Abgas. Dabei weist der Fluidgang einen stromauf der Brennkraftmaschine angeordneten bzw. verlaufenden Versorgungsabschnitt sowie einen stromab der Brennkraftmaschine angeordneten bzw. verlaufenden Abführabschnitt auf. Das heißt also, dass der Versorgungsabschnitt der Versorgung der Brennkraftmaschine mit Luft dient, während das von der Brennkraftmaschine erzeugte Abgas über den Abführabschnitt abgeführt wird. Erfindungsgemäß wird der Druckgehälter befüllt, indem im Abführabschnitt ein Hochdruckbereich in dem eine Hochdruckphase, das heißt hoher Druck, herrscht und/oder erzeugt wird, fluidisch mit dem Druckspeicher verbunden wird. Hierzu ist der Druckspeicher also fluidisch mit dem Hochdruckbereich verbindbar, wobei diese Verbindung mit Hilfe einer Ventileinrichtung hergestellt sowie unterbrochen werden kann. Selbstverständlich ist es auch möglich, mit Hilfe der Ventileinrichtung ein gestuftes oder stufenloses Schließen und Öffnen der jeweiligen Verbindung vorzunehmen.
-
Eine Hochdruckphase im Hochdruckbereich liegt insbesondere dann vor, wenn der Druck im Hochdruckbereich höher ist als der Druck im Druckspeicher. In der Folge führt das fluidische Verbinden des Druckspeichers mit dem Hochdruckbereich, in dem die Hochdruckphase herrscht, zu einer Strömung des entsprechenden Fluids bzw. Gases vom Hochdruckbereich in den Druckspeicher. Die fluidische Verbindung zwischen dem Druckspeicher und dem Hochdruckbereich wird vorteilhaft dann unterbrochen, wenn der Druckspeicher befüllt ist und/oder wenn der Druck im Druckspeicher dem Druck im Hochdruckbereich im Wesentlichen entspricht. Eine solche Hochdruckphase kann während dem gewöhnlichen Betrieb des Fahrzeugs entstehen und/oder erzeugt werden. Das Erzeugen einer solchen Hochdruckphase kann hierbei auf beliebige Weise erfolgen.
-
Die fluidische Verbindung zwischen dem Druckspeicher und dem Hochdruckbereich kann auf beliebige Weise realisiert sein. Hierzu kann insbesondere eine fluidische Leitung wie beispielsweise ein Rohr, ein Schlauch und dergleichen zum Einsatz kommen.
-
Das Erzeugen der Hochdruckphase kann beispielsweise mit Hilfe eines Abgasturboladers des Fahrzeugs erfolgen. Der Abgasturbolader weist einen Verdichter und eine Turbine auf, wobei ein Verdichterrad des Verdichters im Versorgungsabschnitt und ein Turbinenrad der Turbine im Abführabschnitt angeordnet sind. Sowohl die Turbine als auch der Verdichter können dabei zur Erzeugung der Hochdruckphase eingesetzt werden. Der Verdichter kann dabei im Versorgungsabschnitt für einen erhöhten Druck sorgen, der in den Abführabschnitt gelangt. Dabei wird das Verdichterrad vom Turbinenrad angetrieben, so dass auch die Turbine zur Erzeugung der Hochdruckphase beiträgt. Alternativ oder zusätzlich ist es vorstellbar, mit Hilfe der Turbine eine Verkleinerung des Querschnitts des Abführabschnitts zu bewirken, wodurch eine Hochdruckphase erzeugt wird. Diese Verkleinerung des Querschnitts kann beispielsweise mit Hilfe einer variablen Turbinengeometrie erfolgen, die hierzu entsprechend eingestellt wird.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist ein solcher Fluidverbraucher ein Abgasturbolader, insbesondere besagter Abgasturbolader, des Fahrzeugs. Das im Druckspeicher gespeicherte Fluid dient hierbei der Unterstützung des Verdichters, insbesondere des Verdichterrads, des Abgasturboladers. Hierzu ist der Druckspeicher fluidisch mit dem Verdichter, insbesondere dem Verdichterrad, verbindbar. Hierbei wird die fluidische Verbindung zur Unterstützung des Verdichters insbesondere dann hergestellt, wenn im transienten Betrieb der Brennkraftmaschine eine solche Unterstützung erforderlich ist und/oder um ein sogenanntes Turboloch zu verhindern oder zu verringern. Dabei kann die Unterstützung des Verdichterrads mit Hilfe des im Druckspeicher gespeicherten Gases, auf bekannte, im Stand der Technik beschriebene, Weise erfolgen.
-
Bei bevorzugten Ausführungsformen wird die Hochdruckphase während eines Schubbetriebs der Brennkraftmaschine im Abführabschnitt erzeugt. Das heißt, dass der zugehörige Hochdruckbereich im Abführabschnitt angeordnet ist. Im Schubbetrieb der Brennkraftmaschine erfolgt eine reduzierte und/oder vergleichsweise niedrige Umsetzung von Luft innerhalb der Brennkraftmaschine, so dass die Luft aus dem Versorgungsabschnitt in die Brennkraftmaschine gelangt und anschließend ohne in hohem Grad umgesetzt zu werden in den Abführabschnitt strömt. Die Hochdruckphase wird nun dadurch erzeugt, dass der Abführabschnitt zumindest teilweise gesperrt wird. In der Folge kommt es zu einer geringeren Strömung durch den Abführabschnitt, so dass der Druck im Abführabschnitt bzw. dem zugehörigen Hochdruckbereich steigt. Zudem wird die fluidische Verbindung des Druckspeichers mit dem Hochdruckbereich hergestellt, wodurch der Druckspeicher mit dem im Hochdruckbereich vorhandenen Fluid, hier also vorwiegend Luft, befüllt wird.
-
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Erzeugen der Hochdruckphase während eines Bremsvorgangs der Brennkraftmaschine, insbesondere des Fahrzeugs. Auch hier wird analog zur Erzeugung der Hochdruckphase während des Schubbetriebs ein zumindest teilweises Sperren des Abführabschnitts eingeleitet, um die Hochdruckphase im Abführabschnitt zu erzeugen. Anschließend wird der Druckspeicher durch eine fluidische Verbindung mit dem im Abführabschnitt angeordneten zugehörigen Hochdruckbereichs befüllt.
-
In der fluidischen Verbindung zwischen dem Druckspeicher und dem Hochdruckbereich kann eine Filtereinrichtung angeordnet sein. Die Filtereinrichtung dient insbesondere dem Zweck, das aus dem Hochdruckbereich stammende Fluid, beispielsweise das Luft-Abgas-Gemisch, vor dem Einbringen in den Druckspeicher zu filtern bzw. zu reinigen. So gelangen beispielsweise keine durch den Verbrennungsvorgang in der Brennkraftmaschine entstandenen Partikel und dergleichen in den Druckspeicher. Die Filtereinrichtung kann dabei einen Partikelfilter aufweisen oder als ein solcher ausgestaltet sein. Alternativ oder zusätzlich ist es vorstellbar, eine solche Filtereinrichtung in der fluidischen Verbindung zwischen dem Druckspeicher und dem Fluidverbraucher vorzusehen.
-
Der im Abführabschnitt angeordnete Hochdruckbereich kann in einem beliebigen Bereich des Abführabschnitts angeordnet sein. Mit anderen Worten, die Hochdruckphase kann in einem beliebigen Bereich des Abführabschnitts erzeugt werden. Insbesondere ist es vorstellbar, den Hochdruckbereich stromauf einer Turbine und/oder stromauf eines Katalysators sowie stromab oder stromauf eines Partikelfilters vorzusehen.
-
Das zumindest teilweise Sperren des Abführabschnitts kann auf beliebige Weise erfolgen. Hierzu können insbesondere entsprechende Ventileinrichtungen und dergleichen zum Einsatz kommen.
-
Alternativ oder zusätzlich ist es vorstellbar, das teilweise Sperren des Abführabschnitts mit Hilfe einer Abgasklappe zu realisieren, die im Abführabschnitt angeordnet ist. Dabei ist es selbstverständlich auch möglich, die vorstehend genannten Arten zum teilweisen Sperren und/oder Reduzieren des Querschnitts des Abführabschnitts beliebig zu kombinieren.
-
Es versteht sich, dass die vorstehend beschriebenen Varianten zur Erzeugung der jeweiligen Hochdruckphase im zugehörigen Hochdruckbereich auch beliebig kombinierbar sind. Das heißt also, dass das Erzeugen der jeweiligen Hochdruckphase unabhängig voneinander und insbesondere zeitlich versetzt oder gleichzeitig erfolgen kann.
-
Das Befüllen des Druckspeichers, insbesondere das Erzeugen der zumindest einer solchen Hochdruckphase, erfolgt vorteilhaft mit Hilfe einer Steuereinrichtung des Fahrzeugs. Hierzu ist die Steuereinrichtung insbesondere mit den jeweiligen Ventileinrichtungen und/oder Klappen und/oder mit dem Abgasturbolader kommunizierend verbunden und in der Lage, diese zu steuern, das heißt insbesondere zu öffnen und zu schließen. Zur Erfassung von Betriebsparametern des Fahrzeugs und/oder der Brennkraftmaschine und/oder des Abgasturboladers kann die Steuereinrichtung ferner kommunizierend mit entsprechenden Sensoreinrichtungen verbunden sein. Des Weiteren können in der Steuereinrichtung Kennfelder und/oder Kennlinien hinterlegt sein, um eine optimale Erzeugung von Hochdruckphasen in den zugehörigen Hochdruckbereichen zu gewährleisten.
-
Es versteht sich, dass der Abgasturbolader auch mehrstufig ausgestaltet sein kann. Das heißt, dass der Abgasturbolader zumindest zwei solche Verdichter und/oder zwei solcher Turbinen aufweisen kann. Dabei kann zum Befüllen des Druckspeichers lediglich einer der Verdichter zum Einsatz kommen. Es ist also insbesondere möglich, ein solches kleineres Verdichterrad, insbesondere bei großen Drehzahlen, bei denen ein solches größeres Verdichterrad zum Einsatz kommt, zum Befüllen des Druckspeichers zu verwenden.
-
Die erfindungsgemäße Lösung findet prinzipiell in beliebigen Arten von Fahrzeugen und/oder Brennkraftmaschinen Verwendung. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Lösung für Ottomotoren und/oder Dieselmotoren und/oder Gasmotoren verwendet werden. Das zugehörige Fahrzeug kann als Kraftfahrzeug, insbesondere als Nutzkraftwagen ausgestaltet sein, wobei die Brennkraftmaschine beispielsweise zum Antrieb des Fahrzeugs und/oder zur Unterstützung des Antriebs des Fahrzeugs und/oder zur allgemeinen Versorgung des Fahrzeugs mit Energie zum Einsatz kommen kann.
-
Es sei ferner darauf verwiesen, dass der Druckspeicher auch mit zwei oder mehreren solcher Fluidverbraucher verbindbar sein kann. Ebenso ist es vorstellbar, dass mehrere solche Druckspeicher vorgesehen sind, die jeweils mit einem oder mehreren solchen Fluidverbrauchern verbindbar sein können.
-
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
-
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
-
1 zeigt eine schematische, stark vereinfachte, schaltplanartige Darstellung eines Fahrzeugs.
-
Entsprechend 1 weist ein Fahrzeug 1, das vorliegend als Kraftfahrzeug 1’ ausgestaltet ist, eine Brennkraftmaschine 2 auf, die dem Antrieb des Fahrzeugs 1 dient. Das Fahrzeug 1 weist ferner einen Fluidgang 3 auf, welcher der Versorgung der Brennkraftmaschine 2 mit Luft sowie der Abführung von in der Brennkraftmaschine 2 produziertem Abgas dient. Die Brennkraftmaschine 2 weist im gezeigten Ausführungsbeispiel rein exemplarisch vier Brennräume 4 auf, die jeweils mit dem Fluidgang 3 verbunden sind. Der Fluidgang 3 weist stromauf der Brennkraftmaschine 2 einen Versorgungsabschnitt 5 und stromab der Brennkraftmaschine 2 einen Abführabschnitt 6 auf. Der Abführabschnitt 6 umfasst einen Abgaskrümmer 7, welcher die Brennräume 4 mit einem gemeinsamen Strang 8 des Abführabschnitts 6 verbindet. Der Versorgungsabschnitt 5 weist einen Verteiler 9 auf, der die Brennräume 4 fluidisch mit einem Versorgungsstrang 10 des Versorgungsabschnitts 5 fluidisch verbindet. Das Fahrzeug 1 weist ferner einen Abgasturbolader 11 auf, der eine Turbine 12 sowie einen mittels einer Welle 13 mit der Turbine 12 verbundenen Verdichter 14‘ aufweist. Dabei ist der Verdichter 14‘ im Versorgungsabschnitt 5 angeordnet, während die Turbine 12 im Abführabschnitt 6 angeordnet ist. Der Versorgungsabschnitt 5 umfasst ferner einen stromauf des Verdichters 14‘ angeordneten Luftfilter 15 sowie einen zwischen dem Verdichter 14‘ und der Brennkraftmaschine 2 angeordneten Ladeluftkühler 16. Der Abführabschnitt 6 weist einen stromab der Turbine 12 angeordneten Katalysator 17, einen stromab des Katalysators 17 angeordneten Partikelfilter 18, eine stromab des Partikelfilters 18 angeordnete Klappe 19 sowie einen stromab der Klappe 19 angeordneten Schalldämpfer 20 auf. Die Klappe 19 wird nachfolgend als Abgasklappe 19 bezeichnet.
-
Das Fahrzeug 1 weist ferner einen Druckspeicher 21 auf, in dem ein Fluid gespeichert ist, das einem Fluidverbraucher 14 zuführbar ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Verdichter 14‘ des Abgasturboladers 11 der Fluidverbraucher 14. Um den Abgasturbolader 11 im Betrieb zu unterstützen, ist der Druckspeicher 21 mit Hilfe einer Verbindungsleitung 22 mit dem Verdichter 14‘ verbindbar. Um die fluidische Verbindung zwischen dem Druckspeicher 21 und dem Verdichter 14‘ stufenlos zu öffnen und zu schließen, ist eine Ventileinrichtung 23 vorgesehen, so dass im geöffneten Zustand der Ventileinrichtung 23 das im Druckspeicher 21 mit hohem Druck gespeicherte Fluid, dem Verdichter 14' bzw. Generell dem Fluidverbraucher 14, zur pneumatischen Unterstützung zugeführt wird.
-
Zur Befüllung des Druckspeichers 21 mit Fluid, insbesondere mit Luft oder einer Luftmischung, ist eine Befüllungsleitung 24 vorgesehen, die den Druckspeicher 21 zwischen der Turbine 12 und der Brennkraftmaschine 2 fluidisch mit dem Abführabschnitt 6 verbindet. In der Befüllungsleitung 24 ist eine Ventileinrichtung 23 angeordnet, welche die fluidische Verbindung zwischen dem Druckspeicher 21 und dem Abführabschnitt 6 stufenlos schließen und öffnen kann. Dabei erfolgt das Befüllen des Druckspeichers 21 während eines Schubbetriebs und/oder eines Bremsvorgangs der Brennkraftmaschine 2 bzw. des Fahrzeugs 1, in dem der Abgasturbolader 11 turbinenseitig, insbesondere mittels einer hier nicht sichtbaren variablen Turbinengeometrie geschlossen oder zumindest teilweise gesperrt wird. Dadurch wird also insbesondere ein Querschnitt des Abführabschnitts 6 verkleinert. In der Folge entsteht stromab der Brennkraftmaschine 2 und stromauf der Turbine 12 ein Hochdruckbereich 25, in dem sich Luft bzw. eine Luft-Abgasmischung mit Hochdruck befindet. Das heißt, dass im Hochdruckbereich 25 eine Hochdruckphase erzeugt wird. Ist der Druck im Hochdruckbereich 25 größer als der Druck in dem Druckspeicher 21, so kann die Ventileinrichtung 23 in der Befüllungsleitung 24 geöffnet werden, so dass der Druckspeicher 21 mit dem sich im Hochdruckbereich 25 befindenden Fluid, insbesondere Luft bzw. einer Luftabgasmischung, befüllt wird.
-
Ist die Hochdruckphase im Hochdruckbereich 25 zur Befüllung des Druckspeichers 21 unzureichend, so kann alternativ oder zusätzlich zur Turbine 12, insbesondere zur variablen Turbinengeometrie, die Abgasklappe 19 zum Einsatz kommen, die ebenfalls zumindest teilweise geschlossen wird. In der Folge erstreckt sich der dadurch hergestellte Hochdruckbereich 25’ zwischen der Brennkraftmaschine 2 und der Abgasklappe 19. In diesem Fall ist es auch möglich, den Druckspeicher 21 mit einer solchen Befüllungsleitung 24’ stromab der Turbine 12 mit dem Abführabschnitt 6 zu verbinden, wobei die Befüllungsleitung 24’ den Druckspeicher 21 zwischen der Turbine 12 und dem Katalysator 17 mit dem Abführabschnitt 6 verbindet. Eine solche Befüllungsleitung 24’’ kann auch zwischen dem Katalysator 17 und dem Partikelfilter 18 angeordnet sein. Vorstellbar ist es auch, die fluidische Verbindung zwischen dem Druckspeicher 21 und dem Abführabschnitt 6 mittels einer solchen Befüllungsleitung 24’’’ zwischen der Abgasklappe 19 und dem Partikelfilter 18 herzustellen. Dabei sind die Befüllungsleitungen 24’, 24’’, 24’’’ sowie die zugehörigen Ventileinrichtungen 23 gestrichelt dargestellt und können beliebig kombinierbar vorhanden sein.
-
In der jeweiligen Befüllungsleitung 24 ist ferner eine Filtereinrichtung 26 angeordnet, wobei eine solche Filtereinrichtung vorliegend darstellungsbedingt lediglich für die stromauf der Turbine 12 einmündende Befüllungsleitung 24 gezeigt ist. Die Filtereinrichtung 26 filtert hierbei das aus dem Hochdruckbereich 25 stammende Fluid, bevor es in den Druckspeicher 21 gelangt und kann hierzu einen Partikelfilter 27 aufweisen.
-
Zur Erzeugung der jeweiligen Hochdruckphase im zugehörigen Hochdruckbereich 25 und zum Öffnen und Schließen der jeweiligen Ventileinrichtung 23 bzw. der Abgasklappe 19 weist das Fahrzeug 1 eine Steuereinrichtung 28 auf, die mit den Ventileinrichtungen 23 und/oder der Abgasklappe 19 und/oder der variablen Turbinengeometrie verbunden ist. Die Steuereinrichtung 28 ist ferner mit hier nicht dargestellten Sensoreinrichtungen verbunden, die der Erfassung von Druck im Druckspeicher 21 bzw. dem Fluidgang 3 dienen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102012016247 A1 [0004]