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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Planetengetriebe, wie ein Differenzialgetriebe, mit einem Planetenträger, an dem Planetenräder drehbar angebunden sind, welche mit zumindest einem Sonnenrad in kämmendem Eingriff stehen, wobei der Planetenträger mit einem Antriebsrad, wie einem Stirnrad verbindbar ist, wobei ferner ein wälzkörperaufweisendes Wälzlager mit zwei Lagerringen, nämlich einem Lagerinnenring und einem Lageraußenring, den Planetenträger an einem ortsfesten Gehäuse, wie einem Getriebegehäuse, axial und/oder radial positionsbestimmend drehbar lagert, wobei wenigstens einer der Lagerringe eine Wälzlaufbahn zum darauf Abrollen der Wälzkörper ausbildet.
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Der Planetenträger kann auch als Korb bezeichnet werden, insbesondere kann er als Differenzialkorb ausgebildet sein.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits unterschiedliche Planetengetriebe bekannt, so bspw. aus der
EP 0156067.
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Grundsätzlich sind auch Ausgleichsgetriebe für Kraftfahrzeuge aus der
DE 10156890 C1 bekannt. Dort wird ein Ausgleichgetriebe für ein Kraftfahrzeug mit einem in einer Gehäusewand gelagerten, einen Antriebszahnkranz aufweisenden Ausgleichsgehäuse offenbart, in dem ein Ausgleichsbolzen mit mindestens einem drehbar gelagerten Ausgleichskegelrad angeordnet ist, das mit einem Antriebswellenrad einer im Ausgleichsgehäuse gelagerten Antriebswelle in Eingriff steht. Die Antriebswelle ist mittels mindestens eines ersten Lagers in der Gehäusewand des Ausgleichsgetriebes und/oder des Ausgleichsgehäuses mittels mindestens eines zweiten Lagers auf der Antriebswelle gelagert und die Antriebswelle weist eine gemeinsame Lagerbuchse für das als Wellenlager ausgebildete erste Lager der Antriebswelle und das Gehäuselager des Ausgleichsgehäuses auf.
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Eine auf Kegelräder zurückgreifende Differenzialordnung ist auch aus der Druckschrift
US 7775928 B2 gekannt.
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Ferner ist aus der
DE 10 2009 017 397 A1 eine Getriebeanordnung bekannt, die auf Planetenräder zurückgreift. Die dort vorgestellte Getriebeanordnung betrifft ein Differenzialgetriebe, mit einem antriebsseitigen Scheibenteil, einem ersten Antriebsteil, das drehfest mit einer ersten angetriebenen Achse in Verbindung steht, und einem zweiten Antriebsteil, das drehfest mit einer zweiten angetriebenen Achse in Verbindung steht, wobei zwischen dem ersten Antriebsteil und dem zweiten Antriebsteil eine Zahnradanordnung zur Drehmomentübertragung von dem antriebsseitigen Scheibenteil auf das erste Antriebsteil und das zweite Antriebsteil vorgesehen ist. Das erste Antriebsteil weist dabei die Form einer ersten Antriebsscheibe auf und besitzt radial von der ersten angetriebenen Achse beabstandet eine Auswölbung. Das zweite Antriebsteil weist ferner die Form einer von der zweiten angetriebenen Achse aus radial nach außen verlaufenden zweiten Antriebsscheibe auf. Die Auswölbung weist ferner von der zweiten Antriebsscheibe weg. Die Zahnradanordnung ist in einem durch die Auswölbung der ersten Antriebsscheibe und dem gegenüberliegenden Bereich der zweiten Antriebsscheibe gebildeten Raum angeordnet.
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Solche Planetengetriebe, die als Differenzialgetriebe ausgebildet sind, können als Stirnraddifferenzialgetriebe ausgebildet sein, wie sie bspw. aus der
WO 2010/112366 A1 bekannt sind. Die dort vorgestellte Stirnraddifferenzialgetriebeanordnung offenbart die Einsatzfähigkeit in einem Kraftfahrzeug. Dabei werden jeweils schräg verzahnte Sonnenräder, Planetenräder und ein Hohlrad so von einem umgebenden Gehäuse mit abgestützten Lagerungen verwendet, dass die parallel angeordneten Sonnenräder jeweils mit parallel angeordneten Abtriebswellen gekoppelt sind. Es ist in dieser Druckschrift vorgesehen, dass zwischen den parallel angeordneten Sonnenrädern und/oder zwischen den Sonnenrädern und dem umgebenden Gehäuse jeweils Reibflächen angeordnet sind.
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Die bestehenden Planetengetriebe können noch in puncto Steifigkeit, Tragzahl und Reibung verbessert werden. So ist unter anderem die Aufgabe, höhere Steifigkeiten, höhere Tragzahlen und geringere Reibungswerte zu ermöglichen. Ein geringer Lagerquerschnitt soll des Weiteren bewirkt werden, um auch das Gesamtgewicht zu reduzieren. Ferner ist die Verwendung zumindest eines Rohlings als Tiefziehteil zu ermöglichen.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Planetengetriebe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Lageraußenring zwischen einem Planetenträgerkontaktbereich und einem Sonnenradgleitkontaktbereich eine Versteifungssicke aufweist.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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So ist es von Vorteil, wenn die Versteifungssicke einen zylindrischen Rohrabschnitt des Lageraußenrings definiert.
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Auch ist es von Vorteil, wenn der zylindrische Rohrabschnitt axial zwischen zwei weiteren zylindrischen Rohrabschnitten angeordnet ist.
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Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem ersten der beiden Versteifungssicken benachbarten Rohrabschnitten der Planetenträger form- und/oder kraftschlüssig gehalten ist und/oder an dem anderen der beiden Versteifungssicken benachbarten Rohrabschnitten, etwa innenseitig, ein Bereich des Sonnenrades gleitend in Anlage gelangbar ist.
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Auch ist es von Vorteil, wenn der besagte Lagerring zumindest auch eine Gleitfläche ausbildet, um dort mit dem Sonnenrad in gleitenden Kontakt zu gelangen, insbesondere, wenn der Lagerinnenring oder der Lageraußenring die Gleitfläche aufweist.
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Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist auch dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerring zwei Gleitflächen aufweist, von denen die erste Gleitfläche in einer Radialebene liegt und die zweite Gleitfläche quer, etwa orthogonal zur Radialebene ausgerichtet ist. Auf diese Weise kann einerseits ein in Radialrichtung wirkendes Gleitlager und andererseits ein in Axialrichtung wirkendes Gleitlager gewährleistet werden, so dass die Präzision des Planetengetriebes erhöht wird.
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Es ist auch zweckmäßig, wenn die erste Gleitfläche mit einer Stirnfläche des Sonnenrades in Kontakt gelangbar ist oder gelangt und die zweite Gleitfläche mit einer Außenumfangsfläche/Mantelfläche eines Abschnitts des Sonnenrades in Kontakt gelangbar ist oder gelangt. Einerseits kann dann ein ungewolltes Verlagern, etwa ein axiales Verrutschen des Sonnenrades verhindert werden, genauso wie auch ein radiales Verlagern ausgeschlossen wird. Da eine Relativbewegung des Sonnenrades zum Planetenträger nur selten auftreten wird, nämlich nur wenn sich die Abtriebswellen mit zu einander unterschiedlichen Drehzahlen bewegen, kann eine kostengünstige und doch ausreichend belastbare Lagerung vorgehalten werden.
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Es ist auch von Vorteil, wenn zumindest der die wenigstens eine Gleitfläche aufweisende Lagerring als spanlos hergestelltes Tiefziehblechbauteil ausgeführt ist. Ein solches metallenes Bauteil ist auch in großen Stückzahlen kostengünstig herstellbar, wobei die Langlebigkeit solcher Lagerringe hoch ist.
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Wenn beide Lagerringe als spanlos hergestellte Tiefziehblechbauteile ausgebildet sind, so können die Kosten besonders niedrig gehalten werden.
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Dabei ist es von Vorteil, wenn zwei bauähnliche oder baugleiche Wälzlager auf zwei Seiten des Planetenträgers ansetzen, um diesen an dem Gehäuse in einer X- oder besser O-Anordnung zu lagern. Im O-Anordnungsfall kann eine besonders kippsteife Lagerung erzielt werden, wohingegen im X-Anordnungsfall eine einfachere Montage gegeben ist
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Für die Auslegung des Planetengetriebes vorteilhaft ist es, wenn die Wälzkörper als Kugeln, Kegel, Tonnen, Scheiben oder Rollen, etwa als Nadeln ausgebildet sind.
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In dem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Wälzkörper toroid-förmig/toroidal-förmig ausgebildet sind und/oder Teil eines Toroidal-Rollenlagers sind.
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Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist auch dadurch gekennzeichnet, dass das Planetengetriebe als Stirnraddifferenzial mit zwei Sonnenrädern und zwei Planetenradsitzen ausgebildet ist. Dabei kann ein Sonnenrad immer mit den Planetenrädern eines Planetenradsatzes kämmen, wohingegen das andere Sonnenrad mit den Planetenrädern des anderen Planetenradsatzes kämmt. Die Planetenräder des einen Planetenradsatzes können dabei auch mit den Planetenrädern des anderen Planetenradsatzes kämmen.
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Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Rollen walzenartig ausgebildet sind, etwa nach Art von geraden Voll- oder Hohlzylindern oder eine ballige oder bauchige Außenform aufweisen, etwa nach Art einer Tonne.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Wälzlager als Schräglager, zur axialen und radialen Lagerung ausgeführt ist. Insbesondere Schrägkugellager lassen sich dann sinnvoll einsetzen.
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Es ist auch besonders effizient, wenn die länglichen Wälzkörper eine gleichbleibende oder entlang der Längsachse der Wälzkörper zunehmende und abnehmende Balligkeit aufweisen.
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Wenn der die Balligkeit bestimmende Radius seinen Ursprung radial außerhalb einer Außenlaufbahn für die Wälzkörper aufweist und/oder der Ursprung auf einer zum jeweiligen Wälzkörper gegenüberliegenden Seite einer Rotationsachse des Wälzlagers vorhanden ist, so stellen sich die bei Toroidal-Lagern bekannten Vorteile ein.
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Ferner ist es von Vorteil, wenn eine Außenlaufbahn oder eine Innenlaufbahn für die Wälzkörper, also eine der Wälzlaufbahnen, für die Wälzkörper durch ein tiefgezogenes oder tiefziehbares Blechbauteil oder den Planetenträger gebildet ist und/oder eine Innenlaufbahn oder Außenlaufbahn wie eine massive, separate Lagerschale oder das ortsfeste Gehäuse gestellt ist.
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Nicht unerwähnt bleiben soll, dass es von Vorteil ist, wenn ein Wälzdurchmesser, der etwa durch verschiedene Radien in puncto Balligkeit festgelegten, bspw. tonnenartigen Wälzkörper, bei einer maximalen Abweichung von +/–10 % auf dem gleichen Durchmesser wie ein durch die radial innersten Planetenräder bestimmte Planetenlagerungsdurchmesser liegt und/oder ein Druckwinkel von ca. 35° bis ca. 55°, etwa ca. 45° in einem nahezu optimalen Fall, vorliegt.
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Der Lagerinnenring kann fließgepresst ausgebildet sein. Ferner kann der Lagerinnenring einen axial abstehenden Bundabschnitt aufweisen, der in Anlage mit dem Sonnenrad bringbar ist.
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Der Planetenträger kann einen axial abstehenden Bundabschnitt aufweisen, der in Anlage mit dem Sonnenrad bringbar ist.
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Der Lageraußenring ist vorteilhafterweise als einstückiges Kaltumformteil mit einer Laufbahn für einen Wälzkörper ausgebildet.
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Wenn sich der Planetenträger radial weiter nach innen erstreckt, als der Lagerinnenring, so wird eine vorteilhafte Variante herstellbar.
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Radial innerhalb des Planetenträgers und/oder des Lagerinnenrings kann ein Deckel angeordnet sein, der vorzugsweise ein um ein Loch umlaufendes U-Profil aufweist.
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Es ist auch von Vorteil, wenn zwischen den Sonnenrädern eine Reibscheibe befindlich ist.
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Auch kann der Lageraußenring form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit dem Planetenträger verbunden sein und/oder ein Verbindungsteil, das den Planetenträger mit dem Wälzlager verbindet, tiefgezogen sein.
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Mit anderen Worten wird ein Leichtbaudifferenzial vorgeschlagen, das sich mindestens an einer, vorzugsweise an beiden Lagerstellen, auf einem Trägerteil abstützt. Es ist zum einen außen an einem Lager abgestützt und zum anderen eine Gleitlagerung für den Kontakt mit den Sonnenrädern eingesetzt. Ausgestaltungen der Erfindung sehen vor, dass das Trägerteil ein Außenring ist, der die Laufbahn der Wälzkörper des Lagers aufweist. Es ist möglich, dass das Trägerteil spanlos hergestellt ist und weitere Varianten realisiert werden. Anstelle eines Schrägkugellagers können nämlich auch Tonnenrollenlager eingesetzt werden.
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Ferner weist das Trägerteil drei außenzylindrische Flächen auf, von denen eine den Sitz für den Differenzialkorb definiert, eine eine Begrenzung des Gleitlagerabschnitts der Sonnenräder ist und eine mittlere außenzylindrische Fläche eine sickenartige Versteifung ist.
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Es können somit Flanschlager aus Blech mit Kugeln bestückt werden. Der Innenring des Lagers kann klassisch massiv hergestellt sein. Der Flansch des Lagers wird auf dem Flansch des Leichtbaudifferenzials aufgepresst. Der Wälzdurchmesser des Tonnenrollenlagers liegt bei +/–10 % auf dem gleichen Durchmesser, wie der kleinere Durchmesser der Planetenlagerung. Der Druckwinkel liegt in etwa bei 45° (+/–10 %). Der Außenring des Lagers ist als Tiefziehteil ausgeführt. Er erstreckt sich radial nach innen bis unter den Durchmesser des Lagerinnenrings. Der Flansch stützt hier die Abtriebssonne des Differenzials axial und/oder radial. Dadurch lässt sich ein Achsantrieb bei Pkws verbessern. Das Flanschlager verfügt über ein Radiallager ein radial weiter innen angeordnetes Gleitlager für die Abstützung der Abtriebssonne.
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Es ist auch von Vorteil, wenn der Lagerinnenring eine Rinne zum Umgreifen eines Trägerelements, wie eines Abschnitts des Gehäuses oder des Planetenträgers aufweist.
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Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist auch dadurch gekennzeichnet, dass die Rinne als eine um eine Rotationsachse umlaufende Vertiefung ausgestaltet ist.
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Zweckmäßig ist es ferner, wenn die Rinne an die Form des Trägerelements mit und ohne Spiel angepasst ist, und ein Form-, Kraft- und/oder Stoffschluss dazwischen ausgeprägt ist.
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Wenn benachbart zu einem radial inneren Lagerringende eine Gleitfläche ausgebildet ist, die zum gleitenden in Kontakt gelangen mit einer Fläche des Sonnenrades, etwa einer Stirnfläche oder einer Außenumfangsfläche, vorbereitet ist, so wird eine besonders kompakte Bauform erreicht.
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Es ist auch von Vorteil, wenn am Lageraußenring ein solches Lagerringende ausgebildet ist und die dort angeordnete Gleitfläche mit der Stirnfläche kommuniziert und/oder am Lageraußenring ein solches Lagerringende ausgebildet ist, dass die dort angeordnete Gleitfläche mit der Außenumfangsfläche kommuniziert.
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Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass es von Vorteil ist, wenn das Lagerringende in das Innere des Planetenträgers weisend ausgerichtet ist, oder vom Inneren des Planetenträgers weg weisend ausgerichtet ist.
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Es ist auch von Vorteil, wenn ein Lagerringende des einen Lagerrings des Wälzlagers in die eine Axialrichtung weist und das Lagerringende des anderen Lagerrings desselben Wälzlagers in die entgegengesetzte Axialrichtung weist.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe einer Zeichnung näher erläutert. Dabei werden unterschiedliche Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel in einer teilweise dargestellten Längsschnittdarstellung,
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2 eine Vergrößerung des Planetenträgers des ersten Ausführungsbeispiels im Bereich des ihn lagernden Wälzlagers mit Wälzkörpern,
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3 ein zweites Ausführungsbeispiel in einer zur 1 vergleichbaren Darstellungsweise mit im Vergleich zum Lageraußenring des ersten Ausführungsbeispiels flexibleren Lageraußenrings,
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4 das Wälzlager des zweiten Ausführungsbeispiels in einer singulären, vergrößerten Darstellung,
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5 eine dritte Ausführungsform und in einer zu den 1 und 3 vergleichbaren Darstellungsweise,
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6 ein viertes Ausführungsbeispiel, wobei anders als in dem dritten Ausführungsbeispiel der Lagerinnenring keine Rille zum Aufnehmen des Planetenträgers aufweist, sondern der Lagerinnenring eine Rille zum Aufnehmen des Gehäuses aufweist, und
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7 eine Vergrößerung des Bereichs VII aus 6.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente werden mit denselben Bezugszeichen versehen. Merkmale der einzelnen Ausführungsbeispiele sind untereinander austauschbar / miteinander kombinierbar.
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In 1 ist eine erste Variante eines Leichtbaudifferenzials / Leichtbaustirnraddifferenzials mit kombiniertem Gleit-Wälzlager dargestellt, insbesondere eine erste Ausführungsform eines Planetengetriebes 1. Das Planetengetriebe 1 ist als Stirnraddifferenzial 2 für einen Pkw, einen Lkw oder ein anderes Nutzfahrzeug ausgelegt.
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Es sind zwei Planetenradsätze mit mehreren Planetenrädern 3 eingesetzt. Die Planetenräder 3 werden über Hülsen 4 und hohlbolzenartige Zapfen 5 in einem Planetenträger 6, der aus einer ersten Planetenträgerhälfte 7 und einer zweiten Planetenträgerhälfte 8 zusammengesetzt ist, gelagert. Die Planetenräder können mit Sonnenrädern 9 kämmen, wobei die Planetenräder 3 des einen Planetenradsatzes mit einem ersten Sonnenrad 10 kämmen und die Planetenräder 3 des anderen Planetenradsatzes mit einem zweiten Sonnenrad 11 kämmen. Der Planetenträger 6 ist mit einem Antriebsrad 12, nämlich einem Stirnrad 13 drehfest gekoppelt.
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Der Planetenträger 6 ist an einem nicht dargestellten Gehäuse über zwei Wälzlager 14, die in einer O-Anordnung angeordnet sind, gelagert. Die beiden Wälzlager 14 sind baugleich. Sie weisen zwei Lagerringe 15 auf, nämlich einen Lagerinnenring 16 und einen Lageraußenring 17. Der Lagerinnenring 16 kann auch als innere Lagerschale bezeichnet werden, wohingegen der Lageraußenring 17 als äußere Lagerschale bezeichnet werden kann.
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Grundsätzlich können die beiden Lagerringe 15 massiv ausgestaltet sein, allerdings ist eine Kombination auf einem spanlos hergestellten Metallbauteil, nämlich Tiefziehblechbauteil in einem massiv hergestellten, gefrästen Bauteil als Lagerring von Vorteil. Zumindest ist der Lageraußenring 17 in dem in 1 Lagerring von Vorteil. Zumindest ist der Lageraußenring 17 in dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel als Tiefziehblechbauteil 18 ausgebildet.
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Auf einer radialen Innenseite ist eine Wälzlaufbahn 19 ausgebildet, auf der die als Kugeln 20 ausgebildeten Wälzkörper 21 im Betrieb abrollen. Axial sich in Richtung des anderen Wälzlagers 14 erstreckend und radial weiter innen, als die Wälzlaufbahn 19, ist eine Gleitfläche 22 am Tiefziehblechbauteil 18 ausgebildet. Diese Gleitfläche 22 wird auch als zweite Gleitfläche 23 bezeichnet. Eine erste Gleitfläche 24 ist nämlich axial beabstandet, noch näher an dem anderen Wälzlager 14 befindlich. Die beiden Gleitflächen 22, also die zweite Gleitfläche 23 und die erste Gleitfläche 24, können in Anlage mit dem Sonnenrad 9 gelangen, wobei die zweite Gleitfläche 23 mit einer Stirnfläche 25 des Sonnenrades gelangt und die erste Gleitfläche 24 mit einer Außenumfangsfläche 26, also einer Mantelfläche desselben Sonnenrades 9 gleitend gelangt.
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Wie der 2 in Zusammenschau mit 1 zu entnehmen ist, weist der Lageraußenring 17 einen Planetenträgerkontaktbereich 27 auf, sowie einen Sonnenradgleitkontaktbereich 28.
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Dazwischen ist eine Versteifungssicke 29 vorhanden. Der Lageraußenring 17 ist im Bereich der Versteifungssicke 29 als zylindrischer Rohrabschnitt ausgebildet. In Summe ergibt es drei oder sogar vier radial und axial beabstandete zylindrische Rohrabschnitte.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel ist in 3 dargestellt, wobei ein Unterschied im Fehlen der Versteifungssicke 29 am Lageraußenring 17 festzustellen ist. In der vergrößerten Darstellung aus 4 ist dies gut zu erkennen. Allerdings weist der Lageraußenring 17 auch ein radial inneres Ende auf, das als nach außen gewölbter Flansch 30 ausgeformt ist.
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In dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Lagerinnenring 16, welcher als Tiefziehblechbauteil 18 ausgebildet ist, sowohl die Wälzlaufbahn 19, als auch die Gleitfläche 22 auf. Es ist lediglich eine Gleitfläche 22 enthalten, welche mit der Außenumfangsfläche 26 nach Art der ersten Gleitfläche 24 in gleitenden Kontakt gerät.
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In den Ausführungsbeispielen der 5 und 6 weist der Lagerinnenring 16 eine Rinne 31 auf, in die ein Teil eines Trägerelementes 32 eingreift. Das Trägerelement 32 ist im Ausführungsbeispiel der 5 ein Flanschende 33 des Planetenträgers 6.
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Die Rinne 31 ist als eine um eine Rotationsachse umlaufende Vertiefung 34 ausgebildet. Das Flanschende 33 passt dabei zuzüglich eines Spalts 35 auf der radial inneren Seite des Flanschendes 33 genau in die Rinne 31. Auf der radial äußeren Seite des Flanschendes 33 besteht eine Presspassung zwischen dem Lagerinnenring 16 und dem Planetenträger 6.
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Dazu abweichend, wie in den 6 und 7 gut zu erkennen, ist die in dem Ausführungsbeispiel der 6 und 7 gezeigte Rinne 31 vom Sonnenrad 9 weg gerichtet und das Trägerelement 32 ist Teil des Gehäuses 36. Auch anders als in dem Ausführungsbeispiel nach 5, sind hier beide Lagerinnenringe 15 als Tiefziehblechbauteile 18 ausgebildet. Während in dem Ausführungsbeispiel gemäß 5 eine X-Anordnung gewählt ist, ist in dem Ausführungsbeispiel der 6 eine O-Anordnung gewählt.
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Ein Lagerringende 37 an dem Lagerinnenring 16 ist in dem Ausführungsbeispiel gemäß 5 zum Sonnenrad 9 weisend ausgerichtet, wohingegen es im Ausführungsbeispiel der 6 und 7 vom Sonnenrad 9 weg weisend ausgerichtet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Planetengetriebe
- 2
- Stirnraddifferenzial
- 3
- Planetenrad
- 4
- Hülse
- 5
- Zapfen
- 6
- Planetenträger
- 7
- erste Planetenträgerhälfte
- 8
- zweite Planetenträgerhälfte
- 9
- Sonnenrad
- 10
- erstes Sonnenrad
- 11
- zweites Sonnenrad
- 12
- Antriebsrad
- 13
- Stirnrad
- 14
- Wälzlager
- 15
- Lagerring
- 16
- Lagerinnenring / innere Lagerschale
- 17
- Lageraußenring / äußere Lagerschale
- 18
- Tiefziehblechbauteil
- 19
- Wälzlaufbahn
- 20
- Kugel
- 21
- Wälzkörper
- 22
- Gleitfläche
- 23
- zweite Gleitfläche
- 24
- erste Gleitfläche
- 25
- Stirnfläche
- 26
- Außenumfangsfläche
- 27
- Planetenträgerkontaktbereich
- 28
- Sonnenradgleitkontaktbereich
- 29
- Versteifungssicke
- 30
- Flansch
- 31
- Rinne
- 32
- Trägerelement
- 33
- Flanschende
- 34
- Vertiefung
- 35
- Spalt
- 36
- Gehäuse
- 37
- Lagerringende
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0156067 [0003]
- DE 10156890 C1 [0004]
- US 7775928 B2 [0005]
- DE 102009017397 A1 [0006]
- WO 2010/112366 A1 [0007]