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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spinnen von Fäden nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Heizen einer Vorrichtung zum Spinnen von Fäden nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
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Es sind Vorrichtungen zum Spinnen von Fäden bekannt, die zumindest eine Schmelzzuführeinrichtung und zumindest ein Düsenpaket mit zumindest einer Spinndüse zum Spinnen der Fäden aufweisen. Das Düsenpaket und somit die Spinndüse werden beheizt. Um gute Fadeneigenschaften zu erhalten, ist es wichtig, dass die Temperatur des Düsenpakets und die Temperaturverteilung innerhalb der Spinndüse in möglichst engen Grenzen gehalten wird. Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass um das Düsenpaket ein erstes Gehäuse mit einer ersten Gehäusewand angeordnet ist. Um das erste Gehäuse kann ein zweites Gehäuse mit einer zweiten Gehäusewand angeordnet sein. Zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäuse ist ein mit einem gasförmigen Heizmedium gefüllter Heizraum angeordnet, wobei die erste und die zweite Gehäusewand den Heizraum begrenzen. Auf diese Weise kann das Düsenpaket und somit die Spinndüse beheizt werden.
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Innerhalb des Heizraumes kommt es zur Kondensatbildung des gasförmigen Heizmediums. Wenn zu viel Kondensat im Heizraum vorhanden ist, kann es zu einer ungleichmäßigen Temperaturverteilung kommen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, bei der bzw. bei dem das Düsenpaket und somit die Spinndüse gleichmäßig beheizt werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale der Ansprüche 1 und 13.
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Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, dass der Heizraum durch einen Gehäuseboden begrenzt ist, der von der ersten Gehäusewand in Richtung der zweiten Gehäusewand schräg abfallend ausgebildet ist, so dass am Gehäuseboden angesammeltes Kondensat in Richtung der zweiten Gehäusewand abläuft.
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Dies hat den Vorteil, dass das Kondensat sich nicht im Bereich der ersten Gehäusewand ansammelt, wo es dazu führen kann, dass die Temperatur des Düsenpakets nachteilig beeinflusst wird.
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Die erste Gehäusewand kann über ein den Gehäuseboden aufweisendes Bodenelement mit der zweiten Gehäusewand verbunden sein.
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Es kann eine Auslassöffnung in der zweiten Gehäusewand vorgesehen sein, an der eine Kondensatabführleitung angeschlossen ist, wobei das in dem Heizraum anfallende und am Gehäuseboden angesammelte Kondensat aufgrund der Kontur des Gehäusebodens zu der Auslassöffnung leitbar ist.
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Dies hat den Vorteil, dass das Kondensat besonders effektiv abgeführt werden kann und es nicht zu einer Ansammlung des Kondensats im Heizraum kommt. Dies trägt wiederum zu einer Vergleichmäßigung der Temperatur im Düsenpaket bei.
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Die Auslassöffnung kann derart angeordnet sein, dass zumindest ein Teil der Auslassöffnung tiefer ist als die tiefste Stelle des Gehäusebodens. Auf diese Weise kann das Kondensat besonders effektiv und schnell abgeführt werden.
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Zumindest die tiefste Stelle des Gehäusebodens nahe der zweiten Gehäusewand kann tiefer angeordnet sein als der Boden des in dem ersten Gehäuse angeordneten Düsenpakets.
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Dies bedeutet, dass das gesamte Düsenpaket effektiv beheizt werden kann, da es in dem Bereich der Beheizung nicht zu einer Ansammlung des Kondensats kommt.
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Auch die höchste Stelle des Gehäusebodens nahe der ersten Gehäusewand kann tiefer angeordnet sein als der Boden des in dem ersten Gehäuse angeordneten Düsenpakets.
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Das erste und das zweite Gehäuse können zylinderförmig, insbesondere kreiszylinderförmig, ausgebildet sein. Dies bedeutet, dass der Wärmeverlust nach außen hin besonders gering ist. Auf diese Weise kann Energie zum Heizen eingespart werden. Ferner ist es einfacher die Temperatur konstant zu halten.
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Das von dem Heizraum umgebende erste Gehäuse weist einen Gehäusedeckel auf, der eine umlaufende Nut aufweist.
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Dies hat den Vorteil, dass die Wärmeübertragungsfläche vergrößert wird. Auf diese Weise wird auch die Beheizung des oberen Teils des ersten Gehäuses verbessert.
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Die Schmelzzuführeinrichtung kann eine Dosiereinrichtung aufweisen, wobei die Dosiereinrichtung innerhalb des Heizraums angeordnet ist. Die Dosiereinrichtung ist vorzugsweise oberhalb des ersten Gehäuses angeordnet.
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Das gasförmige Heizmedium kann über eine Heizzuführleitung dem Heizraum zuführbar sein.
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Innerhalb der Heizzuführleitung kann eine Schmelzzuführleitung angeordnet sein, die die Schmelze zu der Dosiereinrichtung führt.
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Dies hat den Vorteil, dass auch die Schmelzzuführleitung beheizt ist.
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Die Heizzuführleitung kann eine zweite Kondensatabführleitung aufweisen. Auf diese Weise wird verhindert, dass das Kondensat, das sich in der Heizzuführleitung bildet, in den Heizraum eingeführt wird.
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Die zweite Kondensatabführleitung kann nahe des Eintritts der ersten Heizzuführleitung in den Heizraum angeordnet sein.
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Das erste Gehäuse kann nach unten offen sein, so dass das Düsenpaket in das erste Gehäuse einführbar ist.
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Die Erfindung sieht ferner ein Verfahren zum Heizen einer Vorrichtung zum Spinnen von Fäden vor, das die folgenden Schritte aufweist:
- – Einführen eines Heizmediums in einen durch mindestens eine erste und eine zweite Gehäusewand und einen Gehäuseboden begrenzten Heizraum,
- – wobei innerhalb des Heizraums eine zu beheizende Dosiereinrichtung und ein zu beheizendes Düsenpaket mit mindestens einer Spinndüse angeordnet sind.
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Es wird in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass in dem Heizraum anfallendes Kondensat in dem Bereich des Gehäusebodens abgeführt wird.
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Aufgrund der Kontur des Gehäusebodens kann das Kondensat in die Kondensatabführleitung geleitet werden.
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Dies hat den Vorteil, dass das Kondensat besonders effektiv abgeführt werden kann.
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Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert:
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Es zeigen schematisch:
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1 eine Vorrichtung zum Spinnen von Fäden,
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2 eine Schnittansicht einer Vorrichtung zum Spinnen von Fäden,
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3 eine Detailansicht des Gehäusebodens des Heizraums,
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4 eine Detailansicht der Nut im Gehäusedeckel des ersten Gehäuses.
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1 zeigt schematisch eine Vorrichtung 1 zum Spinnen von Fäden. Es wird Schmelze in einer Schmelzeinrichtung 2 aufgeschmolzen und über eine Schmelzzuführleitung 20 einer Dosiereinrichtung 12 zugeführt. Von da aus wird die Schmelze durch eine in einem Düsenpaket 4 angeordnete Spinndüse gepresst und in Form von Filamenten bzw. Fasern 35 abgezogen. Nach dem Austreten aus der Spinndüse werden die Filamente in einem Anblassschacht 27 mittels z. B. Luft gekühlt und die gekühlten Fasern 33 können dann auf Trommeln aufgewickelt oder in Kannen abgelegt werden. Die Filamente können direkt oder später in nicht dargestellten Verstreckeinrichtungen verstreckt werden. Die Schmelzeinrichtung 2, die Schmelzzuführleitung 20 und die Dosiereinrichtung 12 sind Teil einer Schmelzzuführeinrichtung. Ein Düsenpaket ist eine Halterung für eine Spinndüse.
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In 2 ist ein Teil der Vorrichtung 1 zum Spinnen von Fäden näher dargestellt. Die Schmelzeinrichtung 2 ist nicht dargestellt und auch der Anblassschacht 27 ist nicht dargestellt. Das Düsenpaket 4 mit zumindest einer Spinndüse ist in einem ersten Gehäuse 8 angeordnet. Das Düsenpaket 4 ist jedoch nur schematisch dargestellt. Es ist lediglich die äußere Begrenzung des Düsenpakets dargestellt, um zu verdeutlichen, wo das Düsenpaket 4 angeordnet ist. Um das erste Gehäuse 8 ist ein zweites Gehäuse 10 angeordnet, wobei zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäuse 8, 10 ein mit einem gasförmigen Heizmedium gefüllter Heizraum 14 angeordnet ist.
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Das zweite Gehäuse 10 weist eine zweite Gehäusewand 6 und einen am oberen Ende der zweiten Gehäusewand 6 angeordneten Gehäusedeckel 29 auf. Das in dem zweiten Gehäuse 10 angeordnete erste Gehäuse 8 weist eine erste Gehäusewand 3 und einen am oberen Ende der erste Gehäusewand 3 angeordneten Gehäusedeckel 16 auf. Das dem oberen Ende entgegengesetzte untere Ende der ersten Gehäusewand 3 ist mit dem dem oberen Ende entgegengesetzten unteren Ende der zweiten Gehäusewand 6 über ein einen Gehäuseboden 28 aufweisendes Bodenelement 25 verbunden. Der Gehäuseboden 28 ist der Gehäuseboden 28 des Heizraums 14 und begrenzt diesen nach unten. Der Gehäuseboden 28 ist die dem Heizraum 14 zugewandte Seite des Bodenelements 25. Das erste Gehäuse 8 ist nach unten hin offen, damit das Düsenpaket 4 in das erste Gehäuse einführbar ist. An dem Bodenelement 25 kann eine nicht dargestellten Anschlusseinrichtung für den nicht dargestellten Anblasschacht 27 befestigt werden.
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Oberhalb des ersten Gehäuses 8 ist die Dosiereinrichtung 12 angeordnet. Zwischen Dosiereinrichtung 12 und dem in dem ersten Gehäuse 8 angeordneten Düsenpaket 4 ist eine Schmelzleitung 26 angeordnet, um die Schmelze von der Dosiereinrichtung 12 zu dem Düsenpaket 4 zu führen. Sowohl die Dosiereinrichtung 12 als auch das erste Gehäuse 8 sind von dem Heizraum 14 zumindest teilweise umgeben und können somit durch das in dem Heizraum 14 angeordnete gasförmige Heizmedium beheizt werden.
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Die Schmelze wird nun von der Schmelzeinrichtung 2 über die Schmelzzuführleitung 20 zu der Dosiereinrichtung 12 geführt. Die Schmelzzuführleitung 20 ist außerhalb des Heizraums 14 in einer Heizzuführleitung 22 angeordnet. Auf diese Weise wird die Schmelzzuführleitung 20 beheizt. Die Heizzuführleitung 22 führt das gasförmige Heizmedium dem Heizraum 14 zu.
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An der Schmelzzuführleitung 20 ist eine Schmelzhalteeinrichtung 24 angeordnet, die durch Druckaufbau den Querschnitt der Schmelzzuführleitung 20 verringern kann und somit die Zuführung der Schmelze zu der Dosiereinrichtung 12 zumindest vorübergehend unterbrechen kann.
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Das erste Gehäuse 8 und/oder das zweite Gehäuse 10 sind vorzugsweise kreiszylinderförmig ausgeführt. Dies hat den Vorteil, dass es zu geringeren Wärmeverlusten kommt. Auf diese Weise kann Energie eingespart werden. Das erste Gehäuse 8 und/oder das zweite Gehäuse 10 können alternativ auch eine andere Form aufweisen. Sie können beispielsweise auch quaderförmig ausgebildet sein. In diesem Fall würde das erste Gehäuse vier erste Gehäusewände aufweisen und das zweite Gehäuse würde vier zweite Gehäusewände aufweisen.
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In 2 ist ferner eine Hülse 70 für den Anschluss eines Temperaturfühlers dagestellt.
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Der Gehäuseboden 28, der in 3 im Detail dargestellt ist, ist von der ersten Gehäusewand in Richtung der zweiten Gehäusewand 6 schräg abfallend ausgebildet, so dass ein am Gehäuseboden 28 angesammeltes Kondensat in Richtung der zweiten Gehäusewand 6 abläuft. Das Kondensat, das sich im Heizraum 14 bildet, sammelt sich am Gehäuseboden 28 an. Aufgrund der Kontur des Gehäusebodens 28 läuft das Kondensat jedoch Richtung zweite Gehäusewand 6 ab. Auf diese Weise sammelt sich das Kondensat nicht an der ersten Gehäusewand 3 an. Dies hat den Vorteil, dass die Temperatur insbesondere in dem Düsenpaket 4 konstant gehalten werden kann.
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An der zweiten Gehäusewand 6 ist eine Auslassöffnung 32 angeordnet. An diese Auslassöffnung 32 ist eine Kondensatabführleitung 30 angeschlossen. Das in dem Heizraum anfallende und am Gehäuseboden angesammelte Kondensat kann aufgrund der Kontur des Gehäusebodens 28 zu der Auslassöffnung 32 geleitet werden und dort durch die Kondensatabführleitung 30 abgeführt werden.
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Wie auch 3 zu entnehmen ist, ist die Kondensatabführleitung 30 vorzugsweise derart angeordnet, dass zumindest ein Teil der Kondensatabführleitung 30 tiefer ist als die tiefste Stelle 40 des Gehäusebodens 28.
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Es sei noch erwähnt, dass in der vorliegenden Anmeldung unten und oben derart verstanden wird, dass der Gehäusedeckel 16 des ersten Gehäuses 8 und der Gehäusedeckel 29 des zweiten Gehäuses 10 oben angeordnet ist und das Bodenelement 25 mit dem Gehäuseboden 28 unten angeordnet ist. Tiefer bedeutet in der vorliegenden Erfindung, dass etwas weiter unten angeordnet ist. Außerdem läuft das Kondensat aufgrund der Erdanziehungskraft stets nach unten.
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Wie aus 3 zu entnehmen ist, ist die tiefste Stelle 40 des Gehäusebodens 28 nahe der zweiten Gehäusewand 6 angeordnet. Die tiefste Stelle 40 des Gehäusebodens 28 ist tiefer angeordnet als der Boden 42 des in dem ersten Gehäuse 8 angeordneten Düsenpakets 4. Dies hat den Vorteil, dass das Kondensat sich nicht in dem Bereich ansammelt, in dem das Düsenpaket 4 angeordnet ist. Somit kann das Düsenpaket 4 gleichmäßig beheizt werden. Auch in 3 und 4 ist das Düsenpaket 4 nur schematisch dargestellt. Es ist lediglich die äußere Begrenzung des Düsenpakets dargestellt, um zu verdeutlichen, wo das Düsenpaket 4 angeordnet ist.
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In 2 ist ferner eine zweite Kondensatabführleitung 44 dargestellt. Die zweite Kondensatabführleitung 44 ist mit der Heizzufuhrleitung 22 verbunden. Die zweite Kondensatabführleitung 44 kann nahe dem Eintritt der Heizzufuhrleitung 22 in dem Heizraum 14 mit der Heizzuführleitung 22 verbunden sein. Mittels dieser zweiten Kondensatabführleitung 44 kann das in der Heizzuführleitung 22 angesammelte Kondensat abgeführt werden. Auf diese Weise wird das Kondensat, das sich bereits in der Heizzuführleitung 22 bildet, nicht in den Heizraum 14 eingeleitet. Somit ist sichergestellt, dass das Kondensat, das sich in der Heizzuführleitung bildet vor Einführung in den Heizraum 14 abgeführt wird.
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In 4 ist der Gehäusedeckel 16 des ersten Gehäuses 8 näher dargestellt. Der Gehäusedeckel 16 weist eine umlaufende Nut 18 auf. Durch die umlaufende Nut 18 wird die Wärmeübertragungsfläche erhöht und somit die Beheizung des ersten Gehäuses insbesondere in dem Bereich des Gehäusedeckels 16 verbessert.