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Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Geräts zum impulsartigen Ausstoßen von einem flüssigen oder pulverförmigen Medium zur Reinigung eines Kessels, vorzugsweise eines Kessels einer Müllverbrennungsanlage. Ferner betrifft die Erfindung auch die Einrichtung zur Reinigung des Kessels selbst.
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Es ist allgemein bekannt, dass Wärmetauscher, Abhitzekessel oder Brennkammern, also Räume, in denen eine Verbrennung stattfindet und die mit entsprechenden Leitungen versehen sind, durch die ein zu erwärmendes Medium strömt, in gewissen Zeitabständen gereinigt werden müssen. Der Grund für diese Reinigung besteht darin, dass die Leitungen, die von dem zu erwärmenden Medium durchströmt werden, an ihrer Außenseite durch den Brennvorgang innerhalb des Brennraumes versotten bzw. von einer Schicht von Brennrückständen bedeckt sind, die den Wärmeübergang erschweren bzw. verhindern, was letztlich den Wirkungsgrad der Anlage vermindert.
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Es sind bereits verschiedene Vorschläge zur Reinigung von Kesseln, insbesondere den Innenwänden von Kesseln von Verbrennungsanlagen, vorzugsweise Müllverbrennungsanlagen, gemacht worden. Beispielhaft wird hier auf das Dokument
EP 1 544 567 verwiesen.
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Die Reinigung dieser Kessel, insbesondere der Innenwände, ist notwendig, weil sich durch die Verbrennung an den Rohren, die an der Kesselinnenwandung ausgebildet sind und die von Wasser durchströmt werden, welches sich bei der Verbrennung innerhalb des Kesselraumes erwärmt, sich also an den Außenseiten dieser Rohre im Verbrennungsraum ständig Reste absetzen, die eine sehr feste und zum Teil sehr hartnäckige Verbindung mit den Rohren eingehen, wodurch letztlich die Rohre in gewisser Weise thermisch isoliert werden und die Wärme aus dem Kesselinnenraum nicht mehr so gut aufnehmen und an das durchströmende Wasser abgeben können.
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Da die Kesselreinigung regelmäßig nach einem Zustand, wo der Kesselinnenraum eine relativ hohe Temperatur, z. B. zwischen 600°C und 1000°C, aufweist, vorgenommen werden muss, ist es bei solchen Kesseln auch vorgesehen, dass diese verschließbare Öffnungen, z. B. Klappen, aufweisen, durch die man von der Kesselaußenseite her eine Öffnung zum Kesselinnenraum erhält, um somit mit dem Reinigungswerkzeug oder den Reinigungsgerätschaften und – einrichtungen einen Zugang zur Kesselinnenwandung zu bekommen, um die Kesselinnenwandung bzw. die Rohre an der Kesselinnenwandung in der gewünschten Weise zu reinigen.
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Der gesamte Vorgang der Kesselreinigung dauert dabei teilweise mehrere Tage, in jedem Fall regelmäßig einen Tag oder länger, und da während dieser Zeit der Kessel nicht in Betrieb ist, ist die gesamte Reinigung durch die Betriebsausfallzeit relativ teuer.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nunmehr, die Reinigung des Kessels zu beschleunigen und insbesondere auch das Reinigungsergebnis zu verbessern und dabei eine sehr effiziente Reinigungstechnik einzusetzen.
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Die Aufgabe wird gelöst mit der Verwendung eines Gerätes zum impulsartigen Ausstoßen von einem flüssigem oder pulverförmigem Medium bzw. mit dem Merkmal nach Anspruch 1 bzw. einer Einrichtung mit dem Merkmal nach Anspruch 2. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem Gedanken, ein eigentlich bekanntes Impulsfeuerlöschgerät erfindungsgemäß zur Reinigung eines Kessels einzusetzen. Das bekannte Impulsfeuerlöschgerät ist offenbart in
EP 0 689 857 bzw.
EP 0 402 425 . Diese beiden Dokumente offenbaren das Prinzip eines Impulsfeuerlöschgeräts, welches sich dadurch auszeichnet, dass es sehr einfach aufgebaut ist, nämlich im Wesentlichen besteht aus einem Treibmittelbehälter, einem Ausstoßrohr bei einem Behälter oder einer Zuführung für das Feuerlöschmedium, und einem schnell reagierenden Schließelement zwischen dem Treibmittelbehälter und dem Ausstoßrohr, wobei das Ausstoßrohr ein Ausstoßende aufweist, das zur Atmosphäre hin offen ist und ein Zuführende für die Verbindung mit dem Treibmittelbehälter aufweist.
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In
EP 0 402 425 ist eine erste Variante eines bekannten Impulsfeuerlöschgerätes gezeigt, bei welcher der Treibmittelbehälter und das Ausstoßrohr linear hintereinander angeordnet sind und dabei durch das schnell regelnde Schließelement getrennt sind.
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Aus
EP 0 689 857 hingegen ist ein Impulsfeuerlöschgerät bekannt, bei welchem das Ausstoßrohr sich in den Treibmittelbehälter erstreckt, das Ausstoßrohr und der Treibmittelbehälter also auf derselben Seite des Schließelements angeordnet sind.
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Die erfolgreiche Kesselreinigung mit deutlich schnelleren Reinigungszeiten zu deutlich günstigeren Kosten, insbesondere auch Anschaffungskosten für die Reinigungsgerätschaften, lässt sich mit beiden vorgenannten Einrichtungen, also der gemäß
EP 0 402 425 aber auch gemäß
EP 0 689 857 erzielen. Besonders vorteilhaft ist dabei die Ausbildung des Impulsfeuerlöschgeräts gemäß
EP 0 689 857 .
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert:
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Die Figuren zeigen
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1 eine Ausbildung der Erfindung bei einer fest angeordneten Reinigungseinrichtung,
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2 eine Ausbildung der Erfindung mit einer mobil angeordneten Reinigungseinrichtung,
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3 eine Ausbildung der Erfindung mit einer manuell zu handhabenden Reinigungseinrichtung,
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4 ein Längsschnitt einer Ausbildung der Erfindung.
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1 zeigt im Querschnitt eine Kesselwand 1, welche eine Öffnung 5 aufweist, welche optional durch eine Klappe 6 verschließbar ist. Im dargestellten Beispiel ist ein Impulsfeuerlöschgerät 2, welches zur Reinigung der Innenseite 7 der Kesselwandung 1 verwendet wird, an der Außenseite des Kessels in die Öffnung hineinragend fest angeordnet.
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Wenn jedoch eine Reinigung notwendig wird, weist das Gerät zum impulsartigen Ausstoßen eines flüssigen und/oder pulverförmigen Mediums mit einem Ausstoßrohr in das Innere des Kessels und kann somit der Öffnung 5 gegenüberliegenden Wandbereiche 8 des Kessels gut erreichen.
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In der dargestellten Variante ist das Gerät zur Kesselreinigung in der Variante gemäß
EP 0 689 857 ausgeführt, also in der Variante, bei der das Ausstoßrohr sich in den Treibmittelbehälter erstreckt und Ausstoßrohr und Treibmittelbehälter auf derselben Seite des Schließelements angeordnet sind.
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Das Prinzip dieser Variante ist auch in der beigefügten
4 dargestellt. Diese
4 entspricht der
1 der
EP 0 689 857 und dient zur besseren Veranschaulichung.
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Es ist auch möglich, dass die Öffnung 5 in der Kesselwandung ständig offen ist. Dann ist es vorteilhaft, wenn das vordere Ende des Ausstoßrohres, also das Ende, welches in das Innere des Kessels gerichtet ist, eine Mündungsklappe 9 aufweist, welche verschlossen ist, solange die Reinigung nicht aktiviert wird.
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Mit der in 1 dargestellten Variante ist es ohne Weiteres möglich, dass mit einem einzigen Impuls bis zu 20 l Wasser, vorzugsweise 1 l bis 18 l Wasser, oder eine andere Menge Wasser innerhalb des vorbeschriebenen Bereichs mit sehr hoher Geschwindigkeit in das Innere des Kessels ausgestoßen wird und somit gegen die gegenüberliegende Kesselwandung prallt, wodurch sich an der Kesselwandung oder an Rohren an der Innenseite der Kesselwandung abgesetzte Verbrennungsreste und dergleichen lösen.
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Die Variante gemäß 1 hat auch den Vorteil, dass beim Reinigungsbetrieb selbst keine Kühlung der Reinigungseinrichtung notwendig ist, denn diese kühlt sich durch den ständigen Zufluss von Frischwasser stets neu bzw. ist von außen kühlbar.
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2 zeigt eine weitere Variante der Erfindung, wobei jedoch das im Prinzip gleichartig wie in 1 aufgebaute Gerät auf einer Schiene verfahrbar außerhalb des Kessels angeordnet ist und die Öffnung wie in der Fig. dargestellt durch eine Kesselklappe verschlossen ist. Für den Reinigungsbetrieb wird die Kesselklappe geöffnet und die gesamte Einrichtung wird so weit wie möglich nach vorne geschoben, so dass sie dann mit dem vorderen Ende des Ausstoßrohres in das Innere des Kessels ragt.
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Im dargestellten Beispiel ist die Reinigungseinrichtung auf einem Schienengestell gelagert, aber sie ist nicht nur hin und her verfahrbar, sondern kann auch durch eine entsprechende Einrichtung in alle Richtungen verschwenkt werden, um somit eine gezielte Reinigung an verschiedensten Stellen der gegenüberliegenden Kesselwandung zu ermöglichen.
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3 zeigt eine weitere Variante der Erfindung, bei welcher jedoch die Reinigungseinrichtung manuell geführt werden kann. Dazu ist die Einrichtung vor allem leichter und deshalb auch nur in der Lage, mit jedem Impuls deutlich geringere Wassermengen auszustoßen, z. B. Wassermengen im Bereich von 0,25 l bis 2 l. Das Impulsrohr wird dabei manuell in das Innere des Kessels gehalten und zur Auslösung gebracht, so dass die gewünschten Stellen an der Kesselwandung gezielt gereinigt werden können.
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Es ist auch möglich – wie dargestellt – dass das Impulsrohr (mit im Wesentlichen allen technischen Einrichtungen) auf einem vorderen Ende einer Führung, z. B. Stange, angeordnet ist und dass sich das Ausstoßrohr dann im Wesentlichen parallel zum Verlauf der Wandung 1 erstreckt, so dass durch Drehen der Führung an den verschiedensten Stellen die Wandung zu reinigen ist und zwar auch die Wandung, die die Kesselklappe aufweist, die zur Reinigung zu öffnen ist, so dass das Reinigungsgerät dann durch die Öffnung 5 in das Kesselinnere gehalten und in jede gewünschte Richtung verdreht werden kann, so dass jeder gewünschte Punkt an der Kesselwandung selbst ebenfalls zu reinigen ist.
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Für den Fall, dass eine Kühlung der Reinigungseinrichtung gewünscht ist, ist dies ohne Weiteres möglich, indem Kühlluft oder Kühlwasser an die sich erhitzenden Teilen der Reinigungseinrichtung herangeführt wird, um die dort eingebrachte Wärme sicher abzuführen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1544567 [0003]
- EP 0689857 [0009, 0011, 0012, 0012, 0021, 0022]
- EP 0402425 [0009, 0010, 0012]