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Die Erfindung betrifft einen Hebelaktor einer zugedrückten Reibungskupplung und ein Verfahren zu dessen Plausibilisierung mit einer Grundplatte, einem an diesem vorgespannt aufgenommenen Einrückhebel sowie einer von einem mittels eines Elektromotors drehangetriebenen Spindel eines Spindeltriebs radial zu einer Drehachse der Reibungskupplung verlagerten, mittels Rollen entlang eines Rollenwegs zur Einstellung eines Einrückwegs eines Hebelendes des Einrückhebels an der Drehachse auf der Grundplatte und einer Wippkurve abwälzenden Rolleneinrichtung, wobei ein mittels eines Inkrementalwegsensors relativ ermittelter Rollenweg kalibriert wird, indem bei offener Reibungskupplung an einem Anschlag ein Referenzpunkt festgelegt und dieser durch Erfassen einer weiteren, dem Referenzpunkt zuordenbaren Messgröße der Referenzpunkt plausibilisiert wird.
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Zugedrückte Reibungskupplungen werden insbesondere in Antriebssträngen mit einem Doppelkupplungsgetriebe mit zwei Teilantriebssträngen eingesetzt, bei denen jeder Teilantriebsstrang mittels einer Reibungskupplung mit einer Brennkraftmaschine koppelbar ist. Um eine Verblockung des Antriebsstrangs im Notfall zu verhindern, ist zumindest eine Reibungskupplung zugedrückt und selbstöffnend ausgebildet. Dies bedeutet, dass in einem stromlosen Zustand des die Reibungskupplung betätigenden Kupplungsaktors – hier ein Hebelaktor – die Reibungskupplung selbsttätig in einen offenen Zustand, bei dem kein Moment übertragen wird, wechselt, und damit im Störfall keine zu hohen Momente über beide Reibungskupplungen auf das Doppelkupplungsgetriebe übertragen werden. Eine zugedrückte Reibungskupplung ist im nicht betätigten Zustand offen und überträgt kein Moment und wird von dem Hebelaktor geschlossen, indem ein Hebelelement, beispielsweise eine Hebelfeder oder ein Drucktopf von dem Hebelaktor entlang eines Einrückweges axial verlagert wird. Hierbei tritt die wiederum von dem Hebelelement axial direkt oder um einen Hebelpunkt wirksam gegen eine Gegendruckplatte verlagerte, drehfest mit der Gegendruckplatte verbundene Anpressplatte in Wirkeingriff mit Reibbelägen einer Kupplungsscheibe, so dass abhängig vom Einrückweg ein vorgegebenes Moment über die Reibungskupplung übertragen wird. Zur Einstellung des Moments muss über den Einrückweg vom Hebelaktor eine entsprechende Einrückkraft aufgewendet werden, wobei diese abhängig von Serienstreuungen von Kupplungskennlinien des übertragbaren Moments der Reibungskupplung über den Einrückweg nicht konstant ist. Vielmehr muss der Hebelaktor so ausgelegt werden, dass er über den Streubereich der Kupplungskennlinien über den vorzusehenden Einrückweg das geforderte maximale Kupplungsmoment einstellen kann.
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Ein gattungsgemäßer Hebelaktor und Verfahren zu dessen Betrieb sind beispielsweise aus den Dokumenten
DE 10 2004 009 832 A1 ,
DE 10 2008 026 994 A1 ,
DE 2009 010 136 A1 ,
DE 10 2009 019 581 A1 und
DE 10 2009 048 725 A1 bekannt. Ein gattungsgemäßer Hebelaktor enthält beispielsweise einen das Hebelelement der Reibungskupplung beaufschlagenden Einrückhebel, eine Grundplatte, auf der ein von einem Elektromotor angetriebener Spindeltrieb befestigt und ein Hebelende des Einrückhebels vorgespannt aufgenommen ist. Der Spindeltrieb treibt eine in Bezug auf die Drehachse der Reibungskupplung radial verlagerbare Rolleneinrichtung an, welche zwischen der Grundplatte und dem Einrückhebel abwälzt. Ein bevorzugt an dem Einrückhebel vorgesehenes Abrollprofil in Form einer Wippkurve legt dabei abhängig von der Spindelkraft des Spindeltriebs und der Vorspannung des Einrückhebels die über den Rollenweg der Rolleneinrichtung und damit die sich entlang des abhängig von diesem einstellenden Einrückwegs wirksame Einrückkraft fest.
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Zur Zuordnung eines Drehantriebs der Spindel mittels des Elektromotors unter Berücksichtigung der dazwischen liegenden Übersetzungen zum Einrückweg erfolgt mittels eines relativ messenden Sensors, beispielsweise mittels eines an dem Elektromotor vorgesehenen Inkrementalweg- oder Inkrementalwinkelsensors unter Berücksichtigung der wirksamen Übersetzungen. Hierbei werden jeweils Wegdifferenzen des Rollenwegs mittels des Sensors erfasst. Eine Zuordnung zu absoluten Positionen des Einrückwegs erfolgt durch Referenzierung an einem Anschlag wie Referenzanschlag bei geöffneter Reibungskupplung. Beispielsweise offenbart die
WO2006/135140A1 ein derartiges Verfahren. Um desweiteren zu plausibilisieren, dass ein Stopp des Hebelaktors am Referenzanschlag erfolgt und nicht einem Blockieren des Hebelaktors geschuldet ist, wird nachfolgend der Referenzanschlag plausibilisiert, indem bei Moment übertragender, also zumindest teilweise geschlossener Reibungskupplung der zurückgelegte Einrückweg an einer Plausibilisierungsposition überprüft wird. Hierzu ist aus der
DE 10 2010 047 173 A1 bekannt, einen Näherungsschalter zu verwenden. Alternativ kann die Plausibilisierungsposition an einem bei einem Einrückweg größer als dem für die Einstellung des maximal übertragbaren Kupplungsmoments vorgesehenen Einrückweg vorgesehenen Anschlag erfolgen. Hierbei muss der Rollenweg der Rolleneinrichtung entsprechend verlängert werden oder der zur Verfügung stehende Einrückweg bei gleichem Rollenweg verkürzt werden. Hierdurch wird die über eine weite Auslegung des Einrückwegs kompensierbare Streuung der Kupplungskennlinien eingeschränkt.
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Aufgabe der Erfindung ist daher, einen Hebelaktor und ein Verfahren zu dessen Plausibilisierung vorzuschlagen, die auf einen Näherungssensor verzichten kann, ohne einen einen Streubereich von Reibungskupplungen mit streuenden Kennlinien abdeckenden Einrückweg einzuschränken.
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Ein Aspekt der Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Plausibilisierung eines Hebelaktors einer zugedrückten Reibungskupplung mit einer Grundplatte, einem an diesem vorgespannt aufgenommenen Einrückhebel sowie einer von einem mittels eines Elektromotors drehangetriebenen Spindel eines Spindeltriebs radial zu einer Drehachse der Reibungskupplung verlagerten, mittels Rollen entlang eines Rollenwegs zur Einstellung eines Einrückwegs eines Hebelendes des Einrückhebels an der Drehachse auf der Grundplatte und einer Wippkurve abwälzenden Rolleneinrichtung gelöst, wobei ein mittels eines Inkrementalwegsensors relativ ermittelter Rollenweg kalibriert wird, indem bei offener Reibungskupplung an einem Anschlag ein Referenzpunkt festgelegt und dieser durch Erfassen einer weiteren, dem Referenzpunkt zuordenbaren Messgröße der Referenzpunkt plausibilisiert wird, die Messgröße anhand einer über den Rollenweg vorgegebenen Ausprägung der Wippkurve abhängigen Spindelkraft ermittelt und anhand einer vorgegebenen Änderung der Messgröße über den Rollenweg eine vorgegebene Differenz zwischen dem Referenzpunkt und einer vorgegebenen Plausibilisierungsposition bei teilbetätigter Reibungskupplung ermittelt wird. Durch Erfassung eines mittels der Messgröße erfassbaren Lastverlaufs können typische Lastspitzen, Laststufen und dergleichen, welche insbesondere durch die Ausprägung der Wippkurve bedingt sind, erfasst und einer Plausibilisierungsposition zugeordnet werden.
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Es hat sich hierbei als besonders vorteilhaft erwiesen, eine Ausprägung der Wippkurve zur Abdeckung der notwendigen Einrückkräfte entlang des Einrückwegs an die Streuung der Kupplungskennlinie nach einer sogenannten Eckkennlinie auszulegen. Hierbei wird diese Eckkennlinie aus einem ersten Teil der sogenannten kürzesten Kupplungslinie, bei der das maximal zu übertragende Kupplungsmoment bei dem kleinsten Einrückweg eingestellt wird, bis zum maximal zu übertragenden Kupplungsmoment und aus einem zweiten Teil entlang der Einrückkräfte bei den Einrückwegen zur Übertragung des maximal zu übertragenden Kupplungsmoments der längeren Kupplungskennlinien gebildet. Am Übergang der beiden Teile bildet sich dabei an der entsprechend dieser Eckkennlinie ausgeprägten Wippkurve eine Plausibilisierungsposition mit verändertem Lastverlauf, welche anhand der Erfassung einer entsprechenden Messgröße erkannt werden kann. Hierdurch wird eine Plausibilisierung bei kleineren Einrückwegen als dem Einrückweg des maximalen Rollenwegs ermöglicht, so dass zum Einen der maximale Rollenweg als Einrückweg genutzt und zum Anderen hohe Spindelkräfte insbesondere bei kurzen Kupplungskennlinien, welche bei großen Einrückwegen bereits das maximal zu übertragende Kupplungsmoment übertragen, vermieden werden können. Vielmehr ist die Erkennung der Plausibilisierungsposition unabhängig von der Endposition des Einrückweges und wird selbst bei der kürzesten Kupplungskennlinie bei einem Einrückweg vor oder höchstenfalls am maximal zu übertragenden Kupplungsmoment erreicht.
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Bei Ausprägungen der Wippkurve anhand der Eckkennlinie oder einer anderen Auslegungskennlinie hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die sich aufgrund einer Steigungsänderung der Ausprägung der Wippkurve über den Rollenweg ändernde Messgröße erfasst und ausgewertet wird. Hierbei kann die Rolleneinrichtung lagegeregelt oder geschwindigkeitsgeregelt in Richtung der Plausibilisierungsgröße unter Erfassung der Messgröße verlagert werden. Die Messgröße kann hierbei eine vom Lastverlauf abhängige elektrische Größe, beispielsweise eine aufzuwendende Spannung, ein Pulsweitensignal, ein Stromfluss, ein Leistungsverbrauch oder dergleichen sein. Als besonders vorteilhaft hat sich jedoch erwiesen, wenn die Rolleneinrichtung unter Einstellung einer konstanten Drehzahl der Spindel in Richtung der Plausibilisierungsgröße unter Erfassung der als Drehzahländerung der Spindel vorgesehenen Messgröße verlagert wird. Hierbei wird an den Elektromotor eine konstante elektrische Größe wie Spannung, Strom, Leistung oder dergleichen angelegt. Aufgrund des Lastverhaltens stellen sich abhängig von der Übersetzung der Spindel und der sich mittels der verlagerten Rolleneinrichtung ändernden Hebelverhältnisse, der Einrückkraft und dergleichen abhängig vom Lastverhalten variierende Drehzahlen des Elektromotors von beispielsweise 1000 bis 1500 U/min ein, die erfasst und auf das Vorliegen der Plausibilisierungsposition untersucht werden. Hierbei können sich beispielsweise bei einer Steigungsänderung in der Wippkurve Sprünge, Stufen und dergleichen ergeben, die bezüglich ihrer Intensität zwar von der Kupplungskennlinie abhängen, bezüglich ihrer auf den Einrückweg bezogenen Position jedoch unabhängig von diesen sind, so dass eine zuverlässige Ermittlung der Plausibilisierungsposition erfolgen kann.
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Ein weiterer Aspekt der Aufgabe wird durch einen Hebelaktor einer zugedrückten Reibungskupplung mit einer Grundplatte, einem an diesem vorgespannt aufgenommenen Einrückhebel sowie einer von einem mittels eines Elektromotors drehangetriebenen Spindel eines Spindeltriebs radial zu einer Drehachse der Reibungskupplung verlagerten, mittels Rollen entlang eines Rollenwegs zur Einstellung eines Einrückwegs eines Hebelendes des Einrückhebels an der Drehachse auf der Grundplatte und einer Wippkurve mit einer vorgegebenen Ausprägung abwälzenden Rolleneinrichtung, einem Inkrementalwegsensor zur Ermittlung von mittels der Rolleneinrichtung eingestellten Positionen entlang des Einrückwegs, einem Anschlag zur Festlegung eines Referenzpunkts bei offener Reibungskupplung gelöst, wobei entlang des Einrückwegs zu einer dem Referenzpunkt entsprechenden Position des Rollenwegs beabstandet in der Ausprägung der Wippkurve ein eine Plausibilisierungsposition bildender Wendepunkt vorgesehen ist. Unter Wendepunkt ist hierbei eine Position zu sehen, bei dem sich eine geometrische Eigenschaft der Wippkurve an einer vorgegebenen Position der Rollen der Rolleneinrichtung dahingehend ändert, dass ein Lastverhalten der Spindel beziehungsweise des diese antreibenden Elektromotors unstetig, sprunghaft oder in ähnlicher Weise mittels einer Messgröße erfassbar ändert.
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Die Erfindung wird anhand der in den 1 bis 7 dargestellten Ausführungsformen näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 ein Diagramm der Spindelkraft über den Rollenweg eines Hebelaktors mit einer mittels einer Eckkennlinie ausgelegten Wippkurve,
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2 ein Diagramm einer Eckkennlinie zur Auslegung einer Wippkurve,
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3 ein Diagramm der Drehzahl über den Rollenweg eines Hebelaktors bei angelegter Konstantspannung,
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4 ein Diagramm der Spindelkraft über den Rollenweg eines Hebelaktors mit gegenüber 1 veränderter Wippkurve,
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5 ein Diagramm einer geometrischen Ausbildung eines Hebelaktors in einem kartesischen Koordinatensystem,
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6 ein Diagramm der Drehzahl über den Rollenweg eines Hebelaktors bei einer entsprechend der Spindelkraft der 4 ausgelegten Wippkurve und Anlegen einer Konstantspannung an den Elektromotor und
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7 eine Diagramm einer Motorspannung gegen den Rollenweg eines Hebelaktors.
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1 zeigt das Diagramm 1 der von einem Elektromotor aufzubringenden Spindelkraft F eines Hebelaktors gegen den Rollenweg s der von der Spindel verlagerten, den Einrückhebel des Hebelaktors beaufschlagenden Rolleneinrichtung. Zum grundsätzlichen Aufbau und Funktion eines Hebelaktors wird auf den eingangs zitierten Stand der Technik verwiesen. Aufgrund der im Serieneinsatz streuenden Kupplungskennlinien der von dem Hebelaktor betätigten Reibungskupplungen treten unterschiedliche – hier beispielhaft gezeigte – Lastverläufe 2, 3, 4, 5, 6 auf. Aufgrund der unter 2 dargestellten und dort beschriebenen Eckkennlinie 7 ausgelegten und einen Wendepunkt aufweisenden Wippkurve des Hebelaktors tritt an den Lastverläufen 2–6 des Rollenwegs s der Knick 8(2), 8(3), 8(4), 8(5), 8(6) unterschiedlicher Intensität, jedoch jeweils an derselben Plausibilisierungsposition sp auf, so dass unabhängig von der Ausbildung der den Lastverläufen 2 bis 6 zugrunde liegenden Kupplungskennlinien anhand des jeweiligen Knicks 8(2), 8(3), 8(4), 8(5), 8(6) und dessen Auswertung eine in einem engen Bereich liegende, quasi eindeutige Plausibilisierung des Hebelaktors festgelegt werden kann. Der Plausibilisierung geht dabei eine Ermittlung eines Referenzpunktes bei offener Reibungskupplung voraus, indem der Einrückhebel oder ein anderes Bauteil im nicht belasteten Zustand der Reibungskupplung gegen einen Anschlag gefahren wird. Die anschließende Plausibilisierung erfolgt während eines Schließvorgangs der Reibungskupplung durch Auffinden der Plausibilisierungsposition sp. Diese ist durch die Auslegung der Wippkurve bedingt kleiner als ein Grenzrollenweg sg, bei dem die Spindelkraft F die gegebenenfalls eine hohe Belastung oder Schädigung verursachende Grenzkraft Fg überschreitet, insbesondere bei sogenannten kurzen Kupplungskennlinien, bei denen das maximal zu übertragende Kupplungsmoment bereits am Knick 8(2) übertragen wird.
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2 zeigt das Diagramm 9 mit der aufgrund der Spindelkraft F eingestellten Einrückkraft Fe über den abhängig vom Rollenweg s eingestellten Einrückweg se. Um für jede Kupplungskennlinie 10(1) bis 10(9) das jeweils maximal zu übertragende Kupplungsmoment einstellen zu können, wird die Eckkennlinie 7 an der kürzesten Kupplungskennlinie 10(1), bei der das maximal zu übertragende Kupplungsmoment M(max, 1) bereits bei einem sehr kleinen Einrückweg se,1 erreicht wird, angelegt und bei Einrückkräften Fe,1 bei erreichtem maximal zu übertragenden Kupplungsmoment M(max,1) entlang der größten maximal zu übertragenden Kupplungsmomente – hier beispielsweise den maximal zu übertragenden Kupplungsmomenten M(max, 4), M(max, 7) – über den Einrückweg se erweitert. Die Kupplungskennlinien streuen beispielsweise aufgrund von Serienstreuungen der Reibungskupplungen und deren Reibbeläge. Die Eckkennlinie 7 bildet das in Diagramm 9 gezeigte Einrückkraftverhalten auf das in Diagramm 1 der 1 gezeigte Spindelkraftverhalten ab, indem unter anderem die Wippkurve des Einrückhebels entsprechend ausgelegt wird. Hierbei eignet sich die an dem maximal zu übertragenden Kupplungsmoment M(max,1) abknickende Eckkennlinie 7 und die daraus folgende Ausprägung der Wippkurve in besonders vorteilhafter Weise zur Erzeugung der in 1 beschriebenen Plausibilisierungsposition sp bei teilbetätigter Reibungskupplung, bei der noch kein Moment über diese übertragen wird.
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3 zeigt das Diagramm 11 der Drehzahl n des die Spindel antreibenden Elektromotors über den Rollenweg s zur Erfassung der in dem Diagramm 1 gezeigten Lastverläufe 2 bis 6 und Ermittlung der Plausibilisierungsposition sp. Hierbei wird der Elektromotor mit einer konstanten Versorgungsspannung beaufschlagt, so dass sich abhängig von der Kupplungskennlinie (2) der Reibungskupplung und des sich daraus ergebenden Lastverlaufs (1) entsprechende Drehzahlverläufe 12(2) bis 12(6) über den Rollenweg s ausbilden. Bei größeren Spindelkräften und damit größerer Last bricht die Drehzahl n ein und bildet an der Stelle der Knicke 8(2) bis 8(6) der 1 entsprechende Drehzahlknicke 13(2) bis 13(6) aus, aus denen in einfacher Weise die Plausibilisierungsposition sp ermittelt werden kann. Es versteht sich, dass die über die Drehzahlverläufe 12(2) bis 12(6) begrenzte Genauigkeit der ermittelten Plausibilisierungsposition sp ausreichend ist, da hier lediglich die Gültigkeit des Referenzpunktes zu plausibilisieren und keine Kalibration vorzunehmen ist.
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4 zeigt das Diagramm 14 der Spindelkraft F über den Rollenweg s mit gegenüber den Lastverläufen 2 bis 6 der 1 veränderten Lastverläufen 2a bis 6a. Unabhängig von der Ausprägung der Wippkurve bezüglich der Eckkennlinie 7 (2) kann bei kleinen Rollenwegen s, beispielsweise in Höhe von 2 mm bis 3 mm gegenüber beispielsweise 25 mm bis 35 mm umfassenden maximalen Rollenwegen die Plausibilisierungsposition sp,a vorgesehen sein, indem ein entsprechender Wendepunkt, ein Knick oder eine Rampe in der Ausprägung der Wippkurve vorgesehen wird. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist in der Wippkurve eine Rampe vorgesehen, an der abhängig von den die Lastverläufe 2a–6a bedingenden Kupplungskennlinien die Knicke 8a(2) bis 8a(6) auftreten. Es versteht sich, dass die Plausibilisierungsposition auch an den bei größeren Rollenwegen auftretenden Knicken der Rampe vorgesehen werden kann.
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5 zeigt in den Teildiagrammen I, II die Ausprägung der den Lastverläufen der 4 zugrundeliegenden Wippkurve in einem kartesischen Koordinatensystem. In der gezeigten Darstellung nimmt der Rollenweg mit zunehmender Position x ab. In Teildiagramm I ist dabei der Abstand Y der Wippkurve von einer planen Ebene gezeigt. Gezeigt sind im Weiteren zwei Ausprägungsformen in Form der Wippkurven 15, 15a. Hierbei weist die Wippkurve 15 die Stufe 16 und die Wippkurve 15a die Rampe 16a auf. Aus der maßstabsgetreuen Darstellung wird der geringe Umfang der Stufe 16 beziehungsweise Rampe 16a bezogen auf die Gesamtsteigung der Wippkurve 15, 15a deutlich.
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Teildiagramm II zeigt den Tangentialwinkel α zwischen der Oberfläche der jeweiligen Wippkurve 15, 15a und der auf der jeweiligen Wippkurve 15, 15a abrollenden Rolle. Aus dieser Darstellung wird sowohl das unterschiedliche Verhalten des Tangentialwinkels α entlang der Stufe 16 beziehungsweise Rampe 16a als auch die daraus resultierende Spindelkraft deutlich.
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6 zeigt das Diagramm 17 mit der Drehzahl n über den Rollenweg s und den den Lastverläufen 2a bis 6a der 4 bei kleinen Rollenwegen s zugeordneten Drehzahlverläufen 12a(2)–12a(6). Durch die in den Wippkurven 15, 15a der 5 eingebrachte Stufe 16 oder Rampe 16a wird in dem bei konstanter Spannung betriebenen Elektromotor ein abknickendes Verhalten im Bereich der Rollenpositionen s1, s2, s3 ausgebildet, welches als Plausibilisierungsposition ausgewertet werden kann.
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7 zeigt das Diagramm der Motorspannung U des Elektromotors des Hebelaktors gegen den Rollenweg s mit den aus den Lastverläufen 2a bis 6a der 4 resultierenden Spannungsverläufen 19a(2) bis 19a(6) während einer Lageregelung des Hebelaktors über den Rollenweg s. Aus den auf die Stufe 16 oder Rampe 16a (5) zurückzuführenden Spannungssprüngen ΔU kann nach entsprechender Filterung im Rollenbereich Δs eine Plausibilisierungsposition ermittelt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Diagramm
- 2
- Lastverlauf
- 2a
- Lastverlauf
- 3
- Lastverlauf
- 3a
- Lastverlauf
- 4
- Lastverlauf
- 4a
- Lastverlauf
- 5
- Lastverlauf
- 5a
- Lastverlauf
- 6
- Lastverlauf
- 6a
- Lastverlauf
- 7
- Eckkennlinie
- 8(2)
- Knick
- 8(3)
- Knick
- 8(4)
- Knick
- 8(5)
- Knick
- 8(6)
- Knick
- 8a(2)
- Knick
- 8a(3)
- Knick
- 8a(4)
- Knick
- 8a(5)
- Knick
- 8a(6)
- Knick
- 9
- Diagramm
- 10(1)
- Kupplungskennlinie
- 10(2)
- Kupplungskennlinie
- 10(3)
- Kupplungskennlinie
- 10(4)
- Kupplungskennlinie
- 10(5)
- Kupplungskennlinie
- 10(6)
- Kupplungskennlinie
- 10(7)
- Kupplungskennlinie
- 10(8)
- Kupplungskennlinie
- 10(9)
- Kupplungskennlinie
- 11
- Diagramm
- 12(2)
- Drehzahlverlauf
- 12(3)
- Drehzahlverlauf
- 12(4)
- Drehzahlverlauf
- 12(5)
- Drehzahlverlauf
- 12(6)
- Drehzahlverlauf
- 12a(2)
- Drehzahlverlauf
- 12a(3)
- Drehzahlverlauf
- 12a(4)
- Drehzahlverlauf
- 12a(5)
- Drehzahlverlauf
- 12a(6)
- Drehzahlverlauf
- 13(2)
- Drehzahlknick
- 13(3)
- Drehzahlknick
- 13(4)
- Drehzahlknick
- 13(5)
- Drehzahlknick
- 13(6)
- Drehzahlknick
- 14
- Diagramm
- 15
- Wippkurve
- 15a
- Wippkurve
- 16
- Stufe
- 16a
- Rampe
- 17
- Diagramm
- 18
- Diagramm
- 19a(2)
- Spannungsverlauf
- 19a(3)
- Spannungsverlauf
- 19a(4)
- Spannungsverlauf
- 19a(5)
- Spannungsverlauf
- 19a(6)
- Spannungsverlauf
- F
- Spindelkraft
- Fe
- Einrückkraft
- Fe,1
- Einrückkraft
- Fg
- Grenzkraft
- M(max,1)
- maximal zu übertragendes Kupplungsmoment
- M(max,4)
- maximal zu übertragendes Kupplungsmoment
- M(max,7)
- maximal zu übertragendes Kupplungsmoment
- n
- Drehzahl
- s
- Rollenweg
- s1
- Rollenposition
- s2
- Rollenposition
- s3
- Rollenposition
- se
- Einrückweg
- se,1
- Einrückweg
- sg
- Grenzrollenweg
- sp
- Plausibilisierungsposition
- sp,a
- Plausibilisierungsposition
- U
- Motorspannung
- x
- Position
- y
- Abstand
- I
- Teildiagramm
- II
- Teildiagramm
- α
- Tangentialwinkel
- ΔU
- Spannungssprung
- Δs
- Rollenbereich
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004009832 A1 [0003]
- DE 102008026994 A1 [0003]
- DE 2009010136 A1 [0003]
- DE 102009019581 A1 [0003]
- DE 102009048725 A1 [0003]
- WO 2006/135140 A1 [0004]
- DE 102010047173 A1 [0004]