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Die Erfindung betrifft eine Deckelanordnung für eine Reibungskupplung, mit dessen Hilfe eine Reibungskupplung zum Kuppeln einer Antriebswelle eines Kraftfahrzeugmotors mit mindestens einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes geöffnet und/oder geschlossen werden kann.
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Aus
WO 2008/058508 A1 ist eine Doppelkupplung mit zwei Reibungskupplungen bekannt, bei denen ein verschleißbedingter Fehlabstand einer Anpressplatte zu einer Gegenplatte über eine weggesteuerte Nachstelleinrichtung kompensiert werden kann. Die Nachstelleinrichtung weist einen an einer Gegenrampe eines Kupplungsgehäuseteils abgleitenden Sensierring auf, der in Umfangsrichtung mit einer Federkraft einer Zugfeder relativ zu dem Kupplungsgehäuseteil beaufschlagt ist. Der Sensierring wird mit Hilfe einer mit dem Kupplungsgehäuseteil vernieteten Klemmfeder reibschlüssig gegen eine als Tellerfeder ausgestalteten Hebelfeder zum axialen Bewegen der Anpressplatte relativ zur Gegenplatte arretiert. Zwischen der Anpressplatte und der Gegenplatte kann eine mit Reibbelägen versehene Kupplungsscheibe reibschlüssig verpresst werden, um ein Drehmoment zu übertragen. Bei einem Verschleiß der Reibbeläge erhöht sich der Hubweg der Anpressplatte, wodurch die Tellerfeder einen entsprechend großen Hub zum Schließen der Reibungskupplung ausführen muss. Die ringförmig ausgestaltete Klemmfeder ist mit der Tellerfeder gekoppelt, so dass die Tellerfeder bei einem entsprechend großen Hub der Tellerfeder die Klemmfeder elastisch von dem Sensierring weg biegt, wodurch die Klemmkraft der Klemmfeder auf den Sensierring reduziert wird oder sogar die Klemmfeder von dem Sensierring abheben kann. Bei einem ein tolerierbares Ausmaß übersteigenden Verschleiß ist der Hub der Tellerfeder so groß, dass der Sensierring die reibschlüssig aufgebrachte Klemmkraft der Klemmfeder überwinden kann, wodurch der Sensierring von der von der Zugfeder aufgebrachten Federkraft in Umfangsrichtung um einen Winkelbetrag verdreht wird. Der in axialer Richtung rampenförmig ausgestaltete Sensierring gleitet an der Gegenrampe des Kupplungsgehäuseteils ab, wodurch sich der axiale Abstand vergrößert bis wieder die Klemmkraft der elastisch von der Tellerfeder weggebogenen Klemmfeder ausreicht, um den Sensierring reibschlüssig an einer weiteren Bewegung in Umfangsrichtung zu hindern. Bei einem Öffnen der Reibungskupplung kann durch den verdrehten Sensierring die Tellerfeder an einem in axialer Richtung verschobenen Punkt an dem Sensierring anschlagen, so dass die Tellerfeder von einem Nachstellring zum Nachstellen des verschleißbedingten Fehlabstands abhebt oder zumindest eine Klemmkraft auf den Nachstellring reduziert. Der Nachstellring ist ebenfalls in Umfangsrichtung mit einer Federkraft beaufschlagt, so dass der in axialer Richtung rampenförmige Nachstellring an einer entsprechenden Gegenrampe der Anpressplatte abgleiten kann bis die von der Tellerfeder bereitgestellte Klemmkraft wieder ausreicht ein weiteres Verdrehen des Nachstellrings zu verhindern. Der Nachstellring kann dadurch in axialer Richtung einen größeren Abstand zwischen der Tellerfeder und der Anpressplatte überbrücken, wodurch der verschleißbedingte Fehlabstand der Anpressplatte zur Gegenplatte nachgestellt ist und die Tellerfeder mit einem entsprechend geringeren Hub die Anpressplatte auf die Gegenplatte zu bewegen kann. Nachstelleinrichtungen mit einem derartigen Betätigungsprinzip werden nachfolgend auch als „TAC-2VR“ bezeichnet.
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Aus
DE 197 21 237 A1 ist eine Deckelanordnung für eine Reibungskupplung bekannt, bei der ein Betätigungselement in Form einer als Tellerfeder mit Federzungen ausgestalteten Hebelfeder in axialer Richtung unbeweglich aber schwenkbar in einem Kupplungsdeckel aufgenommen ist. An einem radial inneren Ende der Federzungen kann eine Betätigungskraft eingeleitet werden, wodurch die Tellerfeder verschwenkt wird und eine Anpressplatte zum reibschlüssigen Verpressen einer Kupplungsscheibe zwischen der Anpressplatte und einer Gegenplatte zum Öffnen der Kupplung verlagert werden kann. Eine Lagerseite der Lagerung des Betätigungselements erfolgt mit Hilfe einer Servofeder, die radial beabstandet zu dem Lagerpunkt an der mindestens einen Federzunge anliegt. Durch die Servofeder kann bei einem Verschwenken des Betätigungselements eine zusätzliche Kompensationskraft an dem Betätigungselement angreifen, wodurch eine von einem Betätigungssystem aufzubringende Betätigungskraft zum Öffnen und/oder Schließen der Reibungskupplung beeinflusst werden kann. Die Federzungen des Betätigungselements ragen durch in dem Kupplungsdeckel vorgesehene Fenster hindurch, so dass das Betätigungssystem außerhalb des Kupplungsdeckels an den Federzungen angreifen kann und ein maximaler Schwenkwinkel durch ein Anschlagen der Federzungen an einem radial inneren Rand des Fensters begrenzt ist.
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Es besteht ein ständiges Bedürfnis ein unerwünschtes Nachstellen einer Nachstelleinrichtung kostengünstig zu vermeiden.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die ein geringes Risiko eines unerwünschten Nachstellens einer kostengünstig herzustellenden Reibungskupplung ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch eine Deckelanordnung für eine Reibungskupplung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Erfindungsgemäß ist eine Deckelanordnung für eine Reibungskupplung vorgesehen mit einem Deckel, einer relativ zum Deckel verlagerbaren Druckplatte zum Verpressen einer Kupplungsscheibe zwischen der Druckplatte und einem Schwungrad, einem insbesondere als Tellerfeder ausgestaltetem an der Druckplatte angreifenden Betätigungselement zum Verlagern der Druckplatte entlang eines ein Betätigungsweg Bs, einer Nachstellvorrichtung zum Nachstellen eines verschleißbedingten Fehlabstands der Druckplatte zum Schwungrad, wobei der Betätigungsweg Bs durch einen mit dem Deckel verbundenen Deckelanschlag begrenzt ist.
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Durch die Begrenzung des Betätigungsweges Bs kann eine definierte Maximalstellung für das Betätigungselement vorgegeben werden, so dass auch bei einem plötzlichen Kraftstoß („Impact“) ein unnötig großer Überweg beim Betätigen der Reibungskupplung vermieden wird. Ein Durchschwingen des Betätigungselements über die Maximalstellung hinaus, beispielsweise bei einem plötzlichen Kraftstoß, kann vermieden werden, so dass eine unnötige Nachstellung der insbesondere über die Stellung des Betätigungselements weggesteuerten Nachstelleinrichtung vermieden werden kann. Durch die Begrenzung des Betätigungsweges Bs mit Hilfe des als separates Bauteil ausgestalteten Deckelanschlags kann die selbst nachstellende Reibungskupplung bei einer Neuauslegung oder Anpassung an geänderte zu übertragende Drehmomente und/oder andere verwendete Federn innerhalb der Kupplung bereits dadurch angepasst werden, dass ein anderer Deckelanschlag mit angepassten Abmessungen verwendet wird. Durch diese Vorgehensweise können die Geometrien des Deckels und anderer Bauteile auch bei unterschiedlichsten Kupplungskonfigurationen unverändert bleiben, wodurch eine zeitaufwändige und teure Anpassung der Werkzeuge, die zur Herstellung von Kupplungsgehäuse oder Deckel erforderlich sind, vermieden wird. Eine Anpassung der Reibungskupplung kann lediglich durch die Verwendung eines anderen Deckelanschlages erfolgen, welcher geänderte, der jeweils vorliegenden Kupplungskonfiguration angepasste äußere Abmessungen aufweist. Durch eine Anpassung der Dicke des Deckelanschlags kann der Betätigungsweg Bs auf einfache Art und Weise vergrößert oder verkleinert werden. Dabei führt eine größere Dicke des Deckelanschlags zu einem verkleinerten Betätigungsweg, wobei eine verminderte Dicke des Deckelanschlags zu einem vergrößerten Betätigungsweg Bs führt. Dadurch, dass der Deckelanschlag aufgrund seiner einfachen geometrischen Gestalt ohne aufwändige und teure Werkzeuge einfach und preiswert auch mit unterschiedlichsten äußeren Abmessungen herstellbar ist, werden erhebliche Kosteneinsparungen realisiert. Durch die Begrenzung des Betätigungsweges Bs mit Hilfe des als separates Bauteil ausgestalteten Deckelanschlags kann das Risiko einer unnötige Nachstellung der Nachstelleinrichtung zumindest reduziert werden, wobei durch Verwendung entsprechend angepasster verschiedener Deckelanschläge ein bestehendes Reibungskupplungs-Design kostengünstig auf unterschiedliche Anforderungsprofile angepasst werden kann, wodurch ein geringes Risiko eines unerwünschten Nachstellens einer kostengünstig herzustellenden Reibungskupplung ermöglicht ist.
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Die Druckplatte kann ein Bauteil einer schaltbaren Reibungskupplung sein, welches die Kraft des insbesondere als Anpress- oder Tellerfeder ausgestaltetem Betätigungselements auf zumindest einen Reibbelag der Kupplungsscheibe überträgt, wenn die Reibungskupplung in der Drehmoment übertragenden Schaltstellung ist. Das Betätigungselement kann eine Feder sein, welche die Druckplatte so vorspannt, dass die Reibungskupplung geschlossen ist und somit Drehmoment übertragen kann. Bei dem Betätigungselement kann es sich beispielsweise um eine Tellerfeder handeln. Die Nachstellvorrichtung kann insbesondere wie in
WO 2008/058508 A1 dargestellt ausgestaltet sein, auf deren Inhalt hiermit als Teil der Erfindung Bezug genommen wird. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung sind unter dem Begriff Ü-berweg der Teilweg des Betätigungsweges einer selbst nachstellenden, schaltbaren Kupplung zu verstehen, der über den, zum Öffnen der Kupplung erforderlichen Betätigungsweg B
S hinaus geht und einen unverwünschten Nachstellvorgang der Nachstellvorrichtung auslöst.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass der erfindungsgemäße Deckelanschlag durch Aufclipsen und/oder Verschrauben und/oder Vernieten und/oder Verkleben mit dem Deckel verbindbar ist. Auf diese Art und Weise lässt sich der Deckelanschlag einfach und kostengünstig mit dem Deckel verbinden, ohne dass dazu teure Werkzeuge oder Vorrichtungen oder hoch qualifizierte Facharbeiter erforderlich wären. Ebenfalls sind diese Befestigungsarten leicht an Deckelanschläge mit geänderten Abmessungen anpassbar bzw. sogar unverändert anwendbar.
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Vorzugsweise besteht der Deckelanschlags zumindest teilweise aus einem Kunststoffmaterial, vorzugsweise aus PEEK (Polyetheretherketon). Dieses Material eignet sich aufgrund seiner Verschleißfestigkeit, seiner Temperaturbeständigkeit und/oder seiner chemischen Beständigkeit sehr gut für die vorgesehene Anwendung. Darüber hinaus ist PEEK, beispielsweise durch das Versetzen mit Glasfasern oder auch Kohlenstofffasern sehr gut an verschiedenste Belastungen anpassbar.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Deckelanschlag durch Urformen oder durch Urformen und anschließende Material entfernende Bearbeitung hergestellt ist. Dieses ist insbesondere von Vorteil, da die einfache Geometrie des Deckelanschlages lediglich einfache und somit kostengünstige Werkzeuge zum Urformen benötigt. Die fakultativ vorgeschlagene, Material entfernende Bearbeitung ermöglicht es darüber hinaus, auch Deckelanschläge mit unterschiedlichsten Abmessungen mit nur einer geringen Anzahl von Werkzeugen zum Urformen herzustellen, da die finale Herstellung zumindest von Teilen der Außenkontur des Deckelanschlags durch die fakultative Material entfernende Bearbeitung erfolgt.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass der Deckelanschlag zumindest teilweise aus einem Metallblech besteht. Diese Vorgehensweise ist insbesondere dann von Vorteil, wenn hohe Drehmomente oder Kräfte bei besonders kleinem Bauraum übertragen werden sollen, oder wenn von einer erhöhten thermischen Belastung auszugehen ist.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Deckelanschlag in seinem Inneren eine Führungs- oder Lauffläche aufweist. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Führungs- oder Lauffläche eine Betätigungsvorrichtung zum Bewegen des Betätigungselements und/oder ein anderes Bauteil der Reibungskupplung zumindest zeitweise und/oder zumindest teilweise lagert und/oder führt. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Führungs- oder Lauffläche dazu dient ein Betätigungsmittel zu lagern, welches eine von der Umfangs- oder Rotationsgeschwindigkeit der Kupplung abweichende Umgangsgeschwindigkeit aufweist, wodurch auf eine zusätzliche Lagerung verzichtet werden kann. Von besonderem Vorteil ist es auch, wenn die Führungs- oder Lauffläche zur Lagerung und/oder Führung eines Betätigungsmittels in axialer Richtung dient, da in einem solchen Fall das Betätigungsmittel so groß ausgeführt werden kann, dass es zur Verwendung bei verschiedenen Deckelanschlägen geeignet ist, und darüber hinaus sowohl bei Deckelanschlägen mit geringer, als auch bei solchen mit großer Dicke durch die Führungs- und Lauffläche aufgenommen und/oder gelagert ist, so dass stets eine sichere Führung des Betätigungselementes ermöglicht ist und/oder dass auch hier auf eine zusätzliche Lagerung verzichtet werden kann.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass Rastmittel am inneren und/oder äußeren Durchmesser des Deckelanschlages angeordnet sind oder anbringbar sind. Dadurch, dass die Rastmittel am inneren oder äußeren Durchmesser des Deckelanschlages angeordnet oder anbringbar sind, wird es ermöglicht, den Deckelanschlag leicht an unterschiedliche geometrische Gegebenheiten von Reibungskupplungen anzupassen, so dass der Deckelanschlag ohne aufwändige Anpassungen vielseitig verwendbar ist. Dadurch, dass die Rastmittel am inneren oder äußeren Rand des Deckelanschlags anbringbar sind, also nach der Fertigung oder Herstellung des Deckelanschlags an diesem vorgesehen werden können, werden die Kosten von Werkzeugen erheblich reduziert und/oder Herstellungsverfahren erheblich vereinfacht, was ebenfalls zu erheblichen Kosteneinsparungen führen kann.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass der Deckelanschlag in Form eines radial nach außen abstehenden Kragens an der Führungs- oder Lauffläche angeordnet ist. Durch diese Vorgehensweise kann auf einfache Art und Weise ein Deckenanschlag ausgebildet werden, welcher den Betätigungsweg Bs begrenzt und gleichzeitig eine Führungs- und/oder Lauffläche bildet, welche beispielsweise dazu vorgesehen sein kann, Betätigungsmittel zum Öffnen oder Schließen der Kupplung aufzunehmen und/oder zu lagern und/oder zu führen.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Reibungskupplung zum Kuppeln einer Antriebswelle eines Kraftfahrzeugmotors mit mindestens einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes mit einem Schwungrad zum Einleiten eines Drehmoments und einer Deckelanordnung, die wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, zum Verpressen einer Kupplungsscheibe zwischen der Druckplatte und dem Schwungrad. Durch die Begrenzung des Betätigungsweges Bs mit Hilfe des als separates Bauteil ausgestalteten Deckelanschlags kann das Risiko einer unnötige Nachstellung der Nachstelleinrichtung zumindest reduziert werden, wobei durch Verwendung entsprechend angepasster verschiedener Deckelanschläge ein bestehendes Reibungskupplungs-Design kostengünstig auf unterschiedliche Anforderungsprofile angepasst werden kann, wodurch ein geringes Risiko eines unerwünschten Nachstellens einer kostengünstig herzustellenden Reibungskupplung ermöglicht ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Es zeigen:
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1 einen dem Stand der Technik entsprechenden Verlauf der Betätigungskraft,
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2 eine erfindungsgemäße selbst nachstellende Reibungskupplung mit austauschbarem Deckelanschlag,
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3 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Deckelanschlages und
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4 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Deckelanschlages.
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Bei einer selbst nachstellenden Reibungskupplung kann es beispielsweise bei einem plötzlichen Kraftstoß zu einer unerwünschten Nachstellung kommen. Ursache dafür ist, dass die Summe aller entgegen einer Betätigungskraft FA wirkenden Kräfte FS bei üblichen Ausführungsformen von selbst nachstellenden Kupplungen nicht nur, – wie gewünscht – bei Verschleiß größer als FS werden kann, sondern ebenfalls bei einem Überweg, also bei einem besonders großen Betätigungsweg Bs der Ausrückvorrichtung der Kupplung, beispielsweise bei einem plötzlichen Kraftstoß, wie in 1 qualitativ dargestellt. Dadurch kann sich im Betrieb ein weiterer unerwünschter Nachstellpunkt ergeben.
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Wie in 2 dargestellt weist die erfindungsgemäße Reibungskupplung eine Druckplatte 1 auf die mit Hilfe eines als Tellerfeder 3 ausgestalteten Betätigungselements relativ zu einer Schwungscheibe 4 verlagert werden kann, um eine mit Reibbelägen 6 versehene Kupplungsscheibe 5 reibschlüssig zu verpressen. Die Reibungskupplung weist eine Nachstelleinrichtung auf, bei der sich zwischen der Tellerfeder 3 ausgestalteten Betätigungselement und einem Kupplungsdeckel 2 ein Rampenring 7 befindet. Dieser Rampenring 7 ist vorzugsweise kreisringförmig ausgebildet und weist an seiner, dem Kupplungsdeckel 2 zugewandten Seite Rampen auf, welche so angeordnet sind, dass diese in Anlage mit entsprechenden, auf der Innenseite des Kupplungsdeckel 2 kreisförmig angeordnete Gegenrampen kommen, wodurch der Rampenring 7 sicher auf dem Kupplungsdeckel 2 abgestützt wird. Rampen und Gegenrampen sind so ausgebildet und angeordnet, dass diese zwei korrespondierende schiefe Ebenen derart bilden, dass der Rampenring bei Rotation in eine Richtung an dem Kupplungsdeckel 2 abgleitet und die axiale Erstreckung des aus dem Rampenring 7 und dem Kupplungsdeckel 2 gebildeten Rampensystem vergrößert. Der Rampenring 7 und der Kupplungsdeckel 2 sind durch die Kraftwirkung einer vorgespannten Feder so gegeneinander vorgespannt, dass der Rampenring 7 das Bestreben hat, so zu rotieren, dass er sich von dem Kupplungsdeckel in axialer Richtung weg bewegt. Vereinfacht dargestellt, wird eine Sensorkraft FSF so dimensioniert, dass sie normalerweise der Wirkung der Betätigungskraft FA widerstehen kann, FSF also größer als FA ist. Wird bei Verschleiß von Reibbelägen 6 die Betätigungskraft FA höher und reicht die Sensorkraft FSF als Gegenkraft an der Tellerfeder 3 nicht mehr aus, bewegt sich die Tellerfeder 3 axial in Richtung zur Schwungscheibe 4 und entfernt sich dabei vom Kupplungsdeckel 2 weg, wodurch ein gewisser Abstand zwischen der Tellerfeder 3 und dem Rampenring 7 entsteht oder eine auf dem Rampenring 7 wirkende Klemmkraft reduziert wird. Dadurch wird der in eine Bewegungsrichtung vorgespannte Rampenring 7 nicht mehr an einer Rotation in der durch die Vorspannung festgelegte Rotationsrichtung gehindert, so dass sich der Rampenring 7 relativ vom Kupplungsdeckel 2 verdreht, wodurch wiederum der zuvor vorgesehene Betätigungsweg BS für die Tellerfeder 3 wiederhergestellt bzw. nachgestellt wird. Nachstellvorgänge erfolgen so oft, bis die Betätigungskraft FA auf die Sensorkraft FSF und damit auf das gewünschte Niveau abgesunken ist, und die ursprüngliche Tellerfeder-Winkellage wieder erreicht ist.
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Um zu verhindern, dass es zu unerwünschten Nachstellvorgängen kommt, ist die Verwendung eines Deckelanschlages 9 vorgesehen, welcher den Betätigungsweg BS der Tellerfeder 3 wirksam begrenzt. Hierzu ist der Deckelanschlag 9 zumindest teilweise geometrisch an einem inneren Rand 8 des Kupplungsdeckels 2 angepasst, so dass der Deckelanschlag 9 an den inneren Rand 8 des Kupplungsdeckels 2 adaptierbar ist. Wird nun ein Deckelanschlag 9 mit großer Dicke gewählt, so gelangt die Tellerfeder 3 bei ihrer Betätigung nach einem erheblich kürzerem Betätigungsweg BS zur Anlage an dem Deckelanschlag 9. Eine derartige Ausführungsform des Deckelanschlages 9 ist besonders für solche Kupplungen geeignet, bei denen ein unerwünschter Nachstellvorgang durch Überweg bereits bei einer geringen Überschreitung des zum Öffnen der Kupplung erforderlichen Betätigungswegs BS erfolgt. Wird alternativ ein Deckelanschlag 9 mit geringer Dicke gewählt, so gelangt die Tellerfeder 3 bei ihrer Betätigung nach einem erheblich längeren Betätigungsweg BS zur Anlage an dem Deckelanschlag 9. Eine derartige Ausführungsform des Deckelanschlages 9 ist besonders für solche Kupplungen geeignet, bei denen ein unerwünschter Nachstellvorgang durch Überweg erst bei einer erheblichen Überschreitung des zum Öffnen der Kupplung erforderlichen Betätigungsweg BS erfolgt Die Anpassung des Betätigungswegs BS erfolgt nicht durch eine Änderung der geometrischen Gestalt des Kupplungsdeckels 2, sondern durch die Verwendung eines Deckelanschlages 9 mit einer geänderten geometrischen Gestalt. Der Deckelanschlag 9 kann auf unterschiedlichste Weisen an dem Kupplungsdeckel 2 befestigt werden, beispielsweise durch Anschrauben, Vernieten, Kleben usw. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Deckelanschlag 9 durch Aufclipsen an dem Kupplungsdeckels 2 befestigt.
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Die 3 zeigt beispielhaft ein erstes Ausführungsbeispiel für den Deckelanschlag 9. Bei diesem Ausführungsbeispiel erfolgt die Befestigung an dem Kupplungsdeckel 2 mittels Aufclipsen. Dazu sind an der Innenseite des Deckelanschlages 9 Rastmittel 10 vorgesehen, welche im Montagezustand des Deckelanschlages 9 eine Wirkverbindung mit dem Kupplungsdeckel 2 eingehen und somit den Deckelanschlag 9 sicher und lagerichtig an dem Kupplungsdeckel 2 fixieren. Die rastmittel 10 können radial innen und/oder radial außen vorgesehen sein.
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Die 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Deckelanschlages 9. Dieses Ausführungsbeispiel ist so ausgebildet, dass im Inneren des Deckelanschlages 9 eine Führungs- oder Lauffläche 11 vorgesehen ist. Bevorzugt ist diese Führungs- oder Lauffläche 11 so ausgebildet, dass sie im Einbauzustand konzentrisch zur Mittelachse der Reibungskupplung ausgebildet ist, so dass sie zumindest zeitweise und/oder zumindest teilweise für die Lagerung und Führung der Ausrückvorrichtung und/oder eines anderen Bauteiles der Kupplung verwendbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckplatte
- 2
- Kupplungsdeckel
- 3
- Tellerfeder
- 4
- Schwungscheibe
- 5
- Kupplungsscheibe
- 6
- Reibbeläge
- 7
- Rampenring
- 8
- Innere Rand
- 9
- Deckelanschlag
- 10
- Rastmittel
- 11
- Führungs- oder Lauffläche
- BS
- Betätigungsweg
- FA
- Betätigungskraft
- FSF
- Sensorkraft
- FS
- Summenkraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2008/058508 A1 [0002, 0009]
- DE 19721237 A1 [0003]