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Elektrische Schalter dienen dem Schalten elektrischer Ströme. Eine Klasse von elektrischen Schaltern sind die sogenannten „Leistungsschalter“, die typischerweise Ströme von 100 A und mehr schalten können. Leistungsschalter sind typischerweise in einem Gehäuse untergebracht. Einzelne Phasen der Ströme können in den sogenannten Polkassetten geschaltet werden. Eine Polkassette umfasst dazu ein Gehäuse, in dem ein Beweg- und ein Festkontakt untergebracht sind, die mechanisch getrennt beziehungsweise zusammengebracht werden können zum Aus- beziehungsweise Einschalten der Ströme der Phasen. Beim Trennen unter Stromfluss von Beweg- und Festkontakt einer Polkassette entsteht ein Lichtbogen, der in einer Löschkammer gelöscht wird. Der Lichtbogen ionisiert das Gas der Löschkammer und erzeugt einen Überdruck in der Löschkammer, welcher äquivalent zur Lichtbogenenergie ist. Ebenfalls sind Leistungsschalter bekannt, die keine Polkassetten enthalten, sondern in ihrem Gehäuse anderweitig abgeschirmte Beweg- und Festkontakte.
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Das Gehäuse eines elektrischen Schalters ist typischerweise so aufgebaut, dass es mit einem abnehmbaren Deckel, dem sogenannten „Zubehördeckel“, verschlossen werden kann. Eine Handhabe dient dazu, den elektrische Schalter zwischen verschiedenen Zuständen händisch zu schalten, beispielsweise ein- oder auszuschalten. Wird der elektrische Schalter in einem Schaltschrank montiert, so kann es notwendig sein, dass der elektrische Schalter auch außerhalb des Schaltschranks betätigt werden kann. Dazu wird beispielsweise ein sogenannter Türkupplungsdrehantrieb verwendet, der einen Türdrehgriff, eine Verbindungswelle und einen Umlenkantrieb, der auf den elektrischen Schalter beziehungsweise dessen Handhabe aufsetzbar ist, enthält. Nach Montage des Türkupplungsdrehantriebs kann die Handhabe des elektrischen Schalters mit dem in der Tür des Schaltschranks befindlichen Türdrehgriff betätigt werden.
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Bei der Montage der Bauteile des Türkupplungsdrehantriebs besteht das Problem, dass das Zentrum der Montagebohrungen des Türdrehgriffs und des elektrischen Schalters möglichst gut zueinander fluchten sollen. Da diese beiden Bauteile aber in der Regel auf zwei verschiedenen Montageebenen sitzen, ist es je nach Arbeitsgenauigkeit des Monteurs abhängig, wie gut die Teile zueinander passen und wie gut der Türkupplungsdrehantrieb funktionsfähig ist.
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Es ist daher Aufgabe die Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs zur Verfügung zu stellen, die eine besonders einfache Montage des Türdrehgriffs des Türkupplungsdrehantriebs ermöglicht.
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Die Aufgabe wird gelöst gemäß Anspruchs 1. Die Vorrichtung zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs, welche eine Türdrehgriff, eine Verbindungswelle und einen Umlenkantrieb, der auf einen elektrischen Schalter aufsetzbar ist, enthält, umfasst eine Fernübertragungsanzeigeeinrichtung und einen Stecker. Der Stecker ist aufsteckbar auf den Umlenkantrieb des Türkupplungsdrehantriebs ausgebildet, und die Fernübertragungsanzeigeeinrichtung kann im auf dem Umlenkantrieb aufgesteckten Zustand die Position des Umlenkantriebs auf einem vom Umlenkantrieb entfernt angeordneten Gehäuse anzeigen. Vorteilhaft hierbei ist, dass der Türdrehgriff des Türkupplungsdrehantriebs besonders genau im entfernt angeordneten Gehäuse eingebaut werden kann. Der Türkupplungsdrehantrieb kann somit besonders gut positioniert werden und Nacharbeiten nach Montage sind nicht notwendig.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung verwendet die Fernübertragungsanzeigeeinrichtung zur Anzeige der Position des Umlenkantriebs gebündelte Lichtstrahlen. Zur Erzeugung der gebündelten Lichtstrahlen kann ein Laserstrahl dienen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Vorrichtung zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs zusätzlich ein Anzeigegerät zur horizontalen Ausrichtung. Dieses Anzeigegerät kann von einer Wasserwaage gebildet werden. Diese Wasserwaage kann zusätzlich zur besseren Ablesbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen beleuchtet sein.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Stecker austauschbar ausgebildet. Dabei kann die erfindungsgemäße Vorrichtung mehrere Stecker umfassen, die ausgebildet sind, aufsteckbar auf unterschiedliche Umlenkantriebe mit unterschiedlichen Formfaktoren zu sein.
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Die Aufgabe der Erfindung wird ebenso durch ein Verfahren gemäß Anspruch 9 gelöst. Das Verfahren zur Ausrichtung eines Türkupplungsdrehantriebs umfasst die Schritte:
- – Aufstecken einer erfindungsgemäßen Vorrichtung auf den Umlenkantrieb des Türkupplungsdrehantriebs,
- – Aktivieren der Fernübertragungsanzeigeeinrichtung zur Anzeige der Position des Umlenkantriebs auf einem vom Umlenkantrieb entfernt angeordneten Gehäuse, und
- – Kennzeichnen der Position des Umlenkantriebs auf dem Gehäuse zur Markierung der Position des Türdrehgriffs des Türkupplungsdrehantriebs.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst das Verfahren die weiteren Schritte:
- – Montage des Türdrehgriffs des Türkupplungsdrehantriebs an der gekennzeichneten Position, und
- – Montage der Verbindungswelle des Türkupplungsdrehantriebs zwischen dem Umlenkantrieb und dem Türdrehgriff.
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Die Aufgabe der Erfindung wird ebenso durch ein Verfahren gemäß Anspruch 11 gelöst. Das Verfahren zur Ausrichtung eines Türkupplungsdrehantriebs umfasst die Schritte:
- – Aufstecken einer erfindungsgemäßen auf einen Adapter, der in einem entfernt angeordneten Gehäuse angebracht ist,
- – Aktivieren der Fernübertragungsanzeigeeinrichtung zur Anzeige der Position des elektrischen Schalters, und
- – Kennzeichnen der Position des elektrischen Schalters.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst das Verfahren die weiteren Schritte:
- – Montage des Türdrehgriffs an der Stelle des Adapters,
- – Montage des elektrischen Schalters mit dem Umlenkantrieb an der gekennzeichneten Position, und
- – Montage der Verbindungswelle des Türkupplungsdrehantriebs zwischen dem Umlenkantrieb und dem Türdrehgriff.
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Die Erfindung wird im Weiteren anhand der nachfolgenden Figuren beschrieben.
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1 Vorrichtung zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs mit Fernübertragungsanzeigeeinrichtung und Stecker;
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2A, 2B, 2C elektrischer Schalter mit aufgesteckter Vorrichtung zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs, elektrischer Schalter mit montiertem Türkupplungsdrehantrieb und entfernt angeordnetes Gehäuse mit aufgesteckter Vorrichtung zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs;
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3A und 3B Verfahren zur Ausrichtung eines Türkupplungsdrehantriebs und Verfahren zur Ausrichtung eines Türkupplungsdrehantriebs mit weiteren Schritten; und.
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4A und 4B Verfahren zur Ausrichtung eines Türkupplungsdrehantriebs und Verfahren zur Ausrichtung eines Türkupplungsdrehantriebs mit weiteren Schritten.
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In 1 ist eine Vorrichtung 100 zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs dargestellt. Die Vorrichtung 100 zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs umfasst eine Fernübertragungsanzeigeeinrichtung 110 und einen Stecker 120.
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Der Türkupplungsdrehantrieb 200 ist des Weiteren in der 2B dargestellt. Er enthält einen Türdrehgriff 210, eine Verbindungswelle 220 und einen Umlenkantrieb 230. Der Umlenkantrieb 230 ist aufsetzbar auf einen elektrischen Schalter 500 ausgebildet. Nach Montage des Türkupplungsdrehantriebs 200, beispielsweise an ein Gehäuse 600, kann der elektrische Schalter 500 mittels des Türdrehgriffs 210 geschaltet werden.
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Der Stecker 120 der Vorrichtung 100 zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs 200 kann gemäß 1 aufsteckbar auf den Umlenkantrieb 230 des Türkupplungsdrehantriebs 200 ausgebildet sein. Des Weiteren kann die Fernübertragungsanzeigeeinrichtung 110 im auf dem Umlenkantrieb 230 aufgesteckten Zustand die Position des Umlenkantriebs 230 auf einem vom Umlenkantrieb 230 entfernt angeordneten Gehäuse 600 anzeigen.
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Als Fernübertragungsanzeigeeinrichtung 110 zur Anzeige der Position des Umlenkantriebs 230 auf einem entfernt angeordneten Gehäuse 600 können gebündelte Lichtstrahlen 111 gemäß 2A verwendet werden. Diese gebündelten Lichtstrahlen 111 können beispielsweise durch einen Laser erzeugt werden.
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Die Vorrichtung 100 zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs 200 kann gemäß 1 des Weiteren zusätzlich ein Anzeigegerät 800 zur horizontalen Ausrichtung umfassen. Beispielsweise kann das Anzeigegerät 800 von einer Wasserwaage gebildet werden. Durch das Anzeigegerät 800 kann sichergestellt werden, dass der Türdrehgriff 210 so am entfernt angeordneten Gehäuse 600 montiert werden kann, dass die Verbindungswelle 220 im Wesentlichen horizontal verläuft. Dies stellt sicher, dass die Kraftübertragung vom Türdrehgriff 210 auf die Handhabe des elektrischen Schalters 500 optimal gestaltet ist.
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Das zusätzliche Anzeigegerät 800 zur horizontalen Ausrichtung kann ferner zur besseren Ablesbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen beleuchtet sein durch Leuchtmittel 810. Vorteilhaft hierbei ist, dass beispielsweise in Gehäusen wie Schaltschränken die Vorrichtung 100 zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs 200 ohne weitere Beleuchtungen montiert werden kann.
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Der Stecker 120 der Vorrichtung 100 zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs 200 kann austauschbar ausgebildet sein. In 1 sind zwei Stecker 120, 121 dargestellt. Der Stecker 121 kann so ausgebildet sein, dass er auf einen anderen Umlenkantrieb 200 mit einem unterschiedlichen Formfaktor aufgesteckt werden kann als der Stecker 120. Dadurch ist sichergestellt, dass die Vorrichtung 100 zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs 200 möglichst flexibel für unterschiedlichste Umlenkantriebe 230 für unterschiedliche elektrische Schalter 500 verwendet werden kann.
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In 2A ist die Vorrichtung 100 zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs 200 dargestellt aufgesetzt auf den Umlenkantrieb 230. Der Umlenkantrieb 230 wiederum ist aufgesetzt und in Verbindung gebracht mit dem elektrischen Schalter 500 und kann mit der Handhabe des elektrischen Schalters 500 zusammenwirken. Die Vorrichtung 100 zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs 200 ist aktiviert und sendet einen gebündelten Lichtstrahl 111 aus. Dieser trifft auf eine entfernt angeordnete Gehäusewand 600. Die Auftreffposition an der entfernt angeordneten Gehäusewand 600 kann nun markiert werden, und es kann ein Türdrehgriff 210 montiert werden, wie es in der 2B dargestellt ist.
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Umgekehrt kann die Vorrichtung 100 zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs 200 mit einem Adapter 211 durch eine Bohrung in der entfernt angeordnete Gehäusewand 600, in die später der Türdrehgriff 210 montiert wird, mittig ausgerichtet werden und die zentrale Lage des noch zu montierenden Leistungsschalters 500 anzeigen, wie es in der 2C dargestellt ist.
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In der 3A ist ein Verfahren zur Ausrichtung eines Türkupplungsdrehantriebs 200 dargestellt. Zu Beginn des Verfahrens 901 wird in einem Schritt 910 eine erfindungsgemäße Vorrichtung 100 auf den Umlenkantrieb 230 des Türkupplungsdrehantriebs 200 aufgesteckt. In einem weiteren Schritt 920 wird die Fernübertragungsanzeigeeinrichtung 110 zur Anzeige der Position des Umlenkantriebs 230 auf einem vom Umlenkantrieb 230 entfernt angeordneten Gehäuse 600 aktiviert. In einem Schritt 930 wird die Position des Umlenkantriebs 230 auf dem Gehäuse 600 zur Markierung der Position des Türgriffs 210 des Türkupplungsdrehantriebs 200 gekennzeichnet. Das Verfahren zur Ausrichtung eines Türkupplungsdrehantriebs 200 endet mit dem Schritt 999.
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Das erfinderische Verfahren zur Ausrichtung eines Türkupplungsdrehantriebs 200 kann mit weiteren Schritten ergänzt werden, dies ist in 3B dargestellt. In einem weiteren Schritt 940 wird der Türdrehgriff 210 des Türkupplungsdrehantriebs 200 an der gekennzeichneten Position montiert. In einem Schritt 950 wird die Verbindungswelle 220 des Türkupplungsdrehantriebs 200 zwischen dem Umlenkantrieb 230 und dem Türdrehgriff 210 montiert.
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In der 4A ist ein Verfahren zur Ausrichtung eines Türkupplungsdrehantriebs 200 dargestellt. Zu Beginn des Verfahrens 9011 wird in einem Schritt 9101 eine erfindungsgemäße Vorrichtung 100 auf einen Adapter 211, der in einem entfernt angeordneten Gehäuse 600 angebracht ist, aufgesteckt. In einem weiteren Schritt 9201 wird die Fernübertragungsanzeigeeinrichtung 110 zur Anzeige der Position des elektrischen Schalters 500 aktiviert. In einem Schritt 9301 wird die Position des elektrischen Schalters 500 gekennzeichnet. Das Verfahren zur Ausrichtung eines Türkupplungsdrehantriebs 200 endet mit dem Schritt 9991.
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Das erfinderische Verfahren zur Ausrichtung eines Türkupplungsdrehantriebs 200 kann mit weiteren Schritten ergänzt werden, dies ist in 4B dargestellt. In einem weiteren Schritt 9401 wird der Türdrehgriff 210 an der Stelle des Adapters 211 montiert. In einem Schritt 9501 wird der elektrische Schalter 500 mit dem Umlenkantrieb 230 an der gekennzeichneten Position montiert. In einem weiteren Schritt 9601 wird die Verbindungswelle 220 des Türkupplungsdrehantriebs 200 zwischen dem Umlenkantrieb 230 und dem Türdrehgriff 210 montiert.
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Bei der Montage eines Türkupplungsdrehantriebs besteht das Problem, dass das Zentrum der Montagebohrung des Türdrehgriffs und des elektrischen Schalters möglichst gut zueinander fluchten sollten. Da diese beiden Teil in der Regel auf zwei verschiedenen Montageebenen sitzen, ist es je nach Arbeitsgenauigkeit des Monteurs abhängig, wie gut die Teile zueinander passen und wie zuverlässig der Türkupplungsdrehantrieb verwendet werden kann. Da die Montagequalität durch Zeitdruck, Arbeitsweise, Werkzeugqualität sehr unterschiedlich sein kann, wird bei vielen Anbietern von Türkupplungsdrehantrieben eine Mechanik in den Kupplungsdrehantrieb integriert, welche einen Teil der Toleranzen ausgleichen kann. Bei zu großen Abweichungen bleibt aber der Türdrehgriff des Türkupplungsdrehantriebs nicht in den vorgesehenen Rastpositionen („Aus“, „Ein“, „Trip“) stehen, sondern stoppt durch die hohe Reibung an der Stelle, an der er losgelassen wird. In den schlimmsten Fällen müssen die Schaltschranktüren, an denen die Türgriffe montiert wurden, ersetzt oder alternativ anderweitig die Türdrehgriffe gangbar gemacht werden.
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Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung und das Verfahren zur Verwendung dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es dem Monteur möglich, eine genaue Mittenposition der Türdrehantriebseinheit an der Schaltschranktür zu erzielen.
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Durch das Bereitstellen unterschiedlicher Stecker 120, 121 für die Vorrichtung 100 zur Montage eines Türkupplungsdrehantriebs 200 ist dieser für vielen verschiedene Türkupplungsdrehantriebsanbieter verwendbar.