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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Prüfeinheit, die insbesondere zur Überwachung von Schlitzwandfugen zum Einsatz kommt, eine Schlitzwandherstellungseinrichtung, insbesondere einem Schlitzwandgreifer oder einer Schlitzwandfräse, mit einer solchen Prüfeinheit, sowie ein Verfahren zum Prüfen einer Schlitzwandfuge.
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Stand der Technik
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Schlitzwände werden im Bereich des Tiefbaus zur Absicherung und Abdichtung von Baugruben, zur Sicherung von Hängen oder anderen Geländeübergangen sowie zum Einkapseln kontaminierter Bodenbereiche verwendet.
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Zur Herstellung solcher Schlitzwände sind bereits verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt. Beispielsweise kommen bei der Herstellung von Schlitzwänden sogenannte Schlitzwandgreifer zum Einsatz, wie diese beispielsweise in der
WO 94/21864 A1 oder
DE 39 33 866 A1 beschrieben werden. Der bereits ausgehobene Schlitz wird mit einer Stützflüssigkeit, insbesondere Bentonit, behandelt, und auf diese Weise ein Einstürzen verhindert. Nach Erreichen der Endtiefe wird in den Schlitz Bewehrungsmaterial eingebracht, und der Schlitz nachfolgend mit Beton verfüllt.
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Im Stand der Technik sind zur Herstellung von Schlitzwänden zwei verschiedene Verfahren bekannt, nämlich die Herstellung einer einstichigen oder einer mehrstichigen Lamelle. Einstichige Lamellen kommen dann zur Anwendung, wenn aufgrund von statischen Anforderungen erhöhte Vorgaben vorliegen. Bei weniger sensiblen Rahmenbedingungen können mehrstichige Lamellen hergestellt werden, was den Verfahrensablauf deutlich beschleunigt.
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Bei der Herstellung von Schlitzwänden besteht stets die Anforderung, dass einzelne Schlitzwandabschnitte derart miteinander in Kontakt gebracht werden müssen, dass sowohl eine Kraftübertragung als auch eine Wasserdichtigkeit zwischen den Schlitzwandabschnitten sichergestellt ist. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der Herstellung geeigneter Fugenkonstruktionen.
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Ein bekanntes Verfahren wird beispielsweise in der
DE 10 2005 055 254 A1 beschrieben. Insbesondere wird in einer ersten Phase ein Schlitz hergestellt, in dem eine Startlamelle hergestellt werden soll. Im Schlitzabschnitt werden Fugenrohre positioniert, welche die Startlamelle als solche begrenzen. Zwischen die beiden Fugenrohre wird dann in einem weiteren Schritt die Bewehrung für die Startlamelle eingebracht. Anschließend wird der Beton für die Startlamelle eingebracht. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird in gewisser Entfernung von dieser ersten Startlamelle in einem in gewissem Abstand von dieser liegenden Bereich des Schlitzes ein weiterer Abschnitt für eine weitere Startlamelle ausgehoben, in gleicher Weise ein Bewehrungskorb eingebracht und der Schlitzabschnitt mit Beton verfüllt.
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Ein anderes Verfahren ist in der
EP 1 803 853 A1 beschrieben, bei welchem eine verlorene Flachfuge zum Einsatz kommt, die eine Wasserundurchlässigkeit sicherstellen soll.
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Schlitzwände können jedoch auch mit einer Schlitzfräse hergestellt werden. Beispiele hierfür sind in der
US 2012/000148 A1 oder der
DE 103 08 538 A1 offenbart. Letzteres Dokument betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Schlitzwand im Boden, bei dem mindestens ein an einer Schlitzwandfräse angeordnetes Fräsrad durch einen Antrieb in eine Drehbewegung versetzt wird, die Schlitzwandfräse in den Boden abgesenkt wird, wobei unterhalb des Fräsrades befindliches Bodenmaterial abgeräumt und ein Frässchlitz hergestellt wird.
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Die
EP 1 983 111 A1 betrifft ein Schalungselement zum Begrenzen eines Schlitzwandabschnitts. Das Schalungselement ist gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von Schalungsteilen, die einen plattenförmigen Grundkörper, insbesondere aus Beton, aufweisen und an ihren angrenzenden horizontalen Stirnseiten miteinander verbunden sind.
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Generell besteht bei allen bekannten Fugenelementen das Problem, dass die Abschlusselemente/Fugenelemente einer Lamelle von Beton umlaufen werden. Falls ein derartiger Umlauf stattfindet, kann das Fugenelement nicht mehr zuverlässig die im zugedachte Funktion erfüllen, nämlich sowohl eine Kraftübertragung zwischen benachbarten Lamellen sicherzustellen als auch für eine Wasserdichtigkeit zwischen den Lamellen zu sorgen.
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Um diesem Problem zu begegnen, ist es bekannt, einen sogenannten Fugenmeißel einzusetzen, der nach dem Aushub der Anschlusslamelle entlang des Fugenelement geführt wird und einen möglichen Umlauf beseitigt. Ob jedoch mögliche Umläufe beseitigt wurden, ist nicht mit abschließender Sicherheit gewährleistet und zumindest nicht nachweisbar.
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Eine Möglichkeit zur Überprüfung eines Fugenelements ist die Vermessung dieses mittels Ultraschall. Allerdings hat eine derartige Messung einige Nachteile. Einerseits muss zur Überprüfung des Fugenelements eine relativ lange Überprüfungszeit einkalkuliert werden. Darüber hinaus ändern sich mit zunehmender Tiefe des Schlitzes die Suspensionseigenschaften, was dazu führen kann, dass die erfassten Messsignale schwer zu interpretieren sind oder ggf. nicht eindeutig bewertet werden können.
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Ferner ist das sogenannte Cross-Hole-Verfahren bekannt, bei dem sowohl in die Primärlamelle als auch in die Sekundärlamelle Führungsrohre verbaut werden, die im Anschluss höhengleich mit einem Sender und einem Empfänger befahren werden. Die Prüfung erfolgt, nachdem sowohl die Primärlamelle als auch die Sekundärlamelle bereits hergestellt wurden. Durch das höhengleiche Absenken des Senders und des Empfängers sollen die gemessenen Ultraschalllaufzeiten konstant bleiben, und dort, wo Laufzeitunterschiede auftreten, sind Einschlüsse in den Schlitzwandfugen zu vermuten.
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Allerdings kann mit diesem Verfahren eine Fehlstelle nur noch nachträglich erfasst werden, da sowohl die Primärlamelle als auch die Sekundärlamelle bereits hergestellt wurden. Es besteht lediglich die Möglichkeit, mit weiteren Hilfsmaßnahmen eine zusätzliche Dichtebene zu bilden.
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Gegenstand der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren bereitzustellen, mit denen ein Abschnitt einer Schlitzwand, insbesondere die Schlitzwandfuge, sicher und mit geringem Aufwand überprüft werden kann, um eine qualitativ hochwertige Schlitzwand sicherstellen zu können.
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Eine derartige Vorrichtung wird durch den Gegenstand nach Anspruch 1 sowie eine Schlitzwandherstellungseinrichtung, insbesondere einem Schlitzwandgreifer oder einer Schlitzwandfräse, gemäß Anspruch 8 bereitgestellt. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren nach Anspruch 9. Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Kerngedanke der vorliegenden Erfindung ist es dabei, eine mechanische Prüfeinheit mit zumindest einem Tastarm bereitzustellen, welche Prüfeinheit mit dem die Schlitzwandfuge berührenden Tastarm entlang einer Schlitzwandfuge geführt werden kann und bei ihrer Bewegung relativ zur Schlitzwandfuge über die Auslenkung des Tastarms zumindest abschnittsweise deren topographische Gestalt erfassen kann.
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Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Prüfeinheit zur Überprüfung eines Abschnitts einer Schlitzwand, bevorzugt einer Schlitzwandfuge, mit einem Basisabschnitt bevorzugt zur Anbringung der Prüfeinheit an einer Schlitzwandherstellungseinrichtung, insbesondere eines Schlitzwandgreifer oder einer Schlitzwandfräse. Die Prüfeinheit weist zumindest einen über einen Gelenkmechanismus auslenkbaren Tastarm sowie eine Erfassungseinheit zum Erfassen einer Auslenkung des zumindest einen Tastarms gegenüber dem Basisabschnitt auf.
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Die erfindungsgemäße Prüfeinheit hat den Vorteil, dass Undichtigkeiten bedingt durch Umläufe oder ähnliches in einer Schlitzwand gar nicht erst entstehen können, da sie bereits vor der Fertigstellung der Schlitzwand detektiert werden. Das von der Prüfeinheit aufgezeichnete Messprotokoll kann als Nachweis dafür dienen, dass die Schlitzwandfugen ordnungsgemäß hergestellt wurden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der zumindest eine Tastarm mittels einer Vorspanneinrichtung an der Abtasteinheit vorgespannt. Durch Lösen der Vorspanneinrichtung kann der Tastarm somit auf einfache Weise zügig in einer Einsatzstellung bewegt werden.
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Ferner kann in einer weiteren Ausführungsform ein Sensor zur Erfassung des hydrostatischen Drucks an der Abtasteinheit vorgesehen sein. Mit diesem Sensor kann zum einen die aktuelle Abteuftiefe ermittelt, und zum anderen Veränderungen des hydrostatischen Drucks für weitere Maßnahmen ermittelt werden. Alternativ ist es möglich, dass die Schlitzwandherstellungseinrichtung einen solchen Sensor umfasst, und die von diesem ermittelten Daten der Prüfeinheit zur Verfügung gestellt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Prüfeinheit eine Steuereinheit, die ermittelt, wenn der erfasste hydrostatische Druck über ein bestimmtes Zeitintervall konstant bleibt. In diesem Fall lässt die Steuereinheit den zumindest einen Tastarm in eine Prüfposition auslenken. Falls der Tastarm, wie zuvor beschrieben, in einem vorgespannten Zustand gehalten wird, bedeutet dies, dass die Steuereinheit die Vorspannenrichtung lösen lässt. Daraufhin wird der Tastarm in seine Einsatzposition ausgelenkt, und kann zur Prüfung einer Schlitzwandfuge verwendet werden.
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Auch kann die Prüfeinheit einen Neigungssensor umfassen. Mit diesem kann die Ausrichtung der Prüfeinheit im Schlitz bzw. gegenüber der zu prüfenden Schlitzwand ermittelt werden. Alternativ ist es auch möglich, dass ein solcher Sensor bereits an der Schlitzwandherstellungseinrichtung vorgesehen ist, und diese Information in eine Datenbasis der Prüfeinheit integriert wird.
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Ferner kann die erfindungsgemäße Prüfeinheit einen Datenträger umfassen, der die durch die Erfassungseinheit ermittelten Daten aufzeichnet. Alternativ oder zusätzlich kann eine beispielsweise kabelgebundene Verbindungseinrichtung vorgesehen sein, mit der die von der Prüfeinheit ermittelten Daten während deren Betrieb an die Erdoberfläche übermittelt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist an einem distalen Ende des auslenkbaren Tastarms eine Rolle angebracht ist. Diese Rolle kann auf einer Schlitzwandfuge abrollen, und somit einen sicheren Kontakt des Tastarms mit der Schlitzwandfuge ohne Verhaken sicherstellen. Die Rolle ist insbesondere aus Hartkunststoff hergestellt. Dieses Material hat sich für den genannten Einsatz als vorteilhaft erwiesen, da ein optimales Führen des Tastarms entlang der Schlitzwandfuge ermöglicht wird.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Schlitzwandherstellungseinrichtung, insbesondere einen Schlitzwandgreifer oder einer Schlitzwandfräse, mit einer zuvor beschriebenen Prüfeinheit. Hierbei kann es auch vorgesehen sein, dass die genannte Steuereinheit im Bereich der Schlitzwandherstellungseinrichtung angebracht ist.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Überprüfung eines Abschnitts einer Schlitzwand, insbesondere einer Schlitzwandfuge, mit einer Prüfeinheit, die zumindest einen über einen Gelenkmechanismus auslenkbaren Tastarm aufweist, mit den Schritten: Führen der Prüfeinheit entlang einer Schlitzwand und Erfassen einer Auslenkung des zumindest einen Tastarms. Hierbei kann bevorzugt die Prüfeinheit mit den Merkmalen einer der vorangegangenen Ausgestaltungen zum Einsatz kommen.
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Beim Führen der Prüfeinheit ist der Tastarm mit der zu prüfenden Schlitzwandfuge in Kontakt, und der Auslenkwinkel des Tastarms während des Führens der Prüfeinheit entlang der Schlitzwand wird aufgezeichnet. Über das aufgezeichnete Profil können Rückschlüsse auf Fehlstellen im Bereich der Schlitzwandfuge gezogen werden. Außerdem wird aufgezeichnet, ob verlorene Fugenelemente beim Meisseleinsatz beschädigt wurden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der hydrostatische Druck im Bereich der Prüfeinheit erfasst, und, wenn der erfasste hydrostatische Druck über ein bestimmtes Zeitintervall konstant bleibt, wird der zumindest eine Tastarm in eine Prüfposition ausgelenkt. Wenn der hydrostatische Druck über das bestimmte Zeitintervall konstant bleibt, kann angenommen werden, dass die Prüfeinheit die Unterkante der Schlitzwand erreicht hat. Folglich kann eine Messung beginnen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zum Auslenken des Tastarms eine Vorspanneinrichtung zum Vorspannen des Tastarms gelöst. Dies kann insbesondere erfolgen, wenn erfasst wurde, dass der hydrostatische Druck über ein bestimmtes Zeitintervall konstant geblieben ist. Auf diese Weise kann der Tastarm ohne zusätzlichen Antrieb in seine Prüfposition gebracht werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist eine schematische Ansicht eines Schlitzwandgreifers mit der erfindungsgemäßen Prüfeinheit (Fugeninspektor).
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2a zeigt den in 1 dargestellten Schlitzwandgreifer mit Fugeninspektor von einer Seite aus betrachtet.
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2b zeigt deine weitere Ausführungsform des Schlitzwandgreifer mit Fugeninspektor von einer Seite aus betrachtet.
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3 zeigt einen beispielhaften Verfahrensablauf zur Herstellung einer Schlitzwand und Überprüfung der Schlitzwandfugen, wobei eine verlorene Stahlflachfuge zum Einsatz kommt.
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4 zeigt ein alternatives Herstellungsverfahren zur Herstellung einer Schlitzwand mittels eines Abschalrohrs sowie entsprechender Überprüfung der Schlitzwandfuge.
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5 zeigt ein weiteres alternatives Verfahren zur Herstellung von Schlitzwänden unter Einsatz eines vorgefertigten Fugenelements.
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6 ist eine Seitenansicht einer bereits teilweise hergestellten Schlitzwand.
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Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben. Weitere in diesem Zusammenhang genannte Modifikationen können jeweils miteinander kombiniert werden, um neue Ausführungsformen auszubilden. Gleiches betrifft alternative Verfahrensschritte. Darüber hinaus ist es ersichtlich, dass das später beschriebene Verfahren insbesondere zum Einsatz mit dem nachfolgend beschriebenen Fugeninspektor (Prüfeinheit) geeignet ist.
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Die vorliegende Ausführungsform betrifft einen Fugeninspektor 100, der an einem bekannten Schlitzwandgreifer 10 angebracht werden kann. Ein solcher Schlitzwandgreifer 10 umfasst einen Trägerabschnitt 20 sowie zwei gegenüber dem Trägerabschnitt 20 auslenkbare Baggerschaufeln 30. Mit den Baggerschaufeln 30 wird zunächst ein Schlitz in einem Untergrund ausgehoben.
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Am Trägerabschnitt 20 des Schlitzwandgreifers 10 ist der erfindungsgemäße Fugeninspektor 100 angebracht. Der Fugeninspektor 100 umfasst ein Basiselement 101, das zur Befestigung des Fugeninspektors 100 am Trägerabschnitt 20 des Schlitzwandgreifers 10 dient. Die Befestigung kann mechanisch, bspw. mittels Schrauben, oder magnetisch erfolgen.
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Ferner umfasst der Fugeninspektor 100 eine Grundplatte 102, die einen Gelenkmechanismus 103 aufweist. Über diesen Gelenkmechanismus 103 sind mehrere Tastarme 110 gegenüber dem Basiselement 101 bzw. der Grundplatte 102 auslenkbar. Die Tastarme können einzeln oder auch im Verbund gegenüber dem Basiselement 101 bzw. der Grundplatte 102 verschwenkt werden.
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Darüber hinaus ist am Fugeninspektor 100 im Bereich des Basiselements 101 eine Elektronikeinheit 102 angebracht, die unter anderem eine Steuereinheit aufweist.
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Der Fugeninspektor 100 umfasst eine Vorspanneinrichtung, mit der die Tastarme 110 gegenüber der Grundplatte 102 in einem vorgespannten Zustand gehalten werden. Dieser vorgespannte Zustand wird vor dem Einsatz des Fugeninspektors 100 eingestellt und kann, wie später beschrieben, durch geeignete Mittel gelöst werden. Die Vorspanneinrichtung ist in den Figuren nicht explizit gezeigt, da diese im Basiselement 101 aufgenommen ist.
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In einer weiteren Modifikation ist es ebenfalls möglich, den Fugeninspektor 100 ohne Vorspanneinrichtung zu betreiben, und die Tastarme beispielsweise durch einen Motor in ihre Einsatzposition zu verschwenken.
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Darüber hinaus ist der Fugeninspektor 100 mit einem Sensor versehen, der den hydrostatischen Druck erfassen kann, und diese Daten an die Elektronikeinheit 102, und insbesondere die Steuereinheit, überträgt. Die genannte Vorspanneinrichtung oder ein anderer Mechanismus zur Inbetriebnahme der Tastarme 110 ist mit der Elektronikeinheit 102, insbesondere der Steuereinheit, gekoppelt.
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Der am Schlitzwandgreifer 10 montierte Fugeninspektor 100 wird in der hier beschriebenen Ausführungsform vor seinem Einsatz mittels der genannten Vorspanneinrichtung vorgespannt, sodass die Tastarme 110 an einem Seitenabschnitt des Trägerabschnitts 20 anliegen bzw. im Wesentlichen parallel hierzu geführt sind. Nachfolgend wird der Schlitzwandgreifer in üblicher Weise betrieben, um einen Schlitz in einem Untergrund herzustellen.
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Erfasst der am Fugeninspektor 100 vorgesehene Sensor keine weitere hydrostatische Druckzunahme über einen bestimmten Zeitraum, so wird dies in der Steuereinheit damit bewertet, dass der Schlitzwandgreifer 10 mit dem Fugeninspektor 100 die Endtiefe des Schlitzes erreicht hat. In diesem Fall lässt die Steuereinheit die Vorspanneinrichtung entriegeln, wodurch die Tastarme 110 gegenüber der Seitenwand des Trägerabschnitts 20 des Schlitzwandgreifers 10 ausgestellt werden und mit einer Schlitzwandfuge eines bereits hergestellten Schlitzwandabschnitts in Kontakt kommen.
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Über den Gelenkmechanismus 103 können die Tastarme 110 zwischen dem äußersten Auslenkungspunkt und der Seitenwand des Trägerabschnitts 20 bzw. einem am Fugeninspektor 100 vorgesehenen Anschlag ausgelenkt werden. Diese Auslenkbewegung kann erfasst, und die erfassten Informationen, wie nachfolgend erläutert, zur Überprüfung der Schlitzwandfuge verwendet werden.
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Hierzu wird der Schlitzwandgreifer 10 mit dem Fugeninspektor 100 von der Endtiefe des Schlitzes in Richtung Erdoberfläche verfahren, wobei die Tastarme 110 mit der bereits hergestellten Schlitzwand, und insbesondere der Schlitzwandfuge, in Kontakt stehen. Während des Hochfahrens des Schlitzwandgreifers wird gemäß der Auslenkung der Tastarme 110 ein Profil der vorhandenen Schlitzwandfuge und möglichen Überprofilen durch Umlaufbeton aufgenommen. Außerdem kann erfasst werden, ob verlorene, d. h. eingebaute oder belassene, Fugenelemente beschädigt wurden.
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Die Daten bezüglich der Auslenkung der Tastarme 110 werden in Kombination mit der jeweiligen Tiefe in einem Datenträger aufgezeichnet, der Teil der Elektronikeinheit 102 ist. Nachdem der Schlitzwandgreifer wieder die Oberfläche erreicht hat, können die Daten des Fugeninspektors 100, die im Datenträger hinterlegt sind, über eine Funkeinrichtung übertragen und somit beispielsweise direkt auf einem Computer angezeigt werden. Alternativ oder zusätzlich können die ermittelten Daten auch zu Dokumentationszwecken hinterlegt werden.
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Neben dieser Datenübertragung nach dem Ausfahren des Schlitzwandgreifers ist es ebenfalls möglich, die durch den Fugeninspektor 100 erfassten Auslenkdaten der Tastarme 110 unmittelbar während des Hochfahrens des Schlitzwandgreifers 10 an die Erdoberfläche zu übertragen, und somit in nahezu Echtzeit eine Schlitzwandfuge zu überprüfen, während diese vom Fugeninspektor abgetastet wird.
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In 3 ist ein Verfahrensablauf zur Herstellung einer Schlitzwand sowie Überprüfung einer Schlitzwandfuge dargestellt. Die Schlitzwand 200 wird mit mehreren Schlitzen 200a–200c hergestellt, ein erster Primärschlitz 201 im Schlitz 200a betoniert und ein weiterer zu betonierender Primärschlitz im Schlitz 200c mit Bewehrungselementen 204 vorbereitet. Dabei sind die drei Schlitze 200a–200c durch jeweils eine verlorene Stahlflachfuge 202, 203 voneinander getrennt (Schritt 1). Anschließend wird auch der zweite Primärschlitz 205 durch Verfüllen mit Beton hergestellt (Schritt 2). Der erste Primärschlitz 201 und der zweite Primärschlitz 205 sind hierbei voneinander beabstandet.
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Anschließend werden in den Schritten 3 und 4 die Schlitzwandfugen im Bereich der verlorenen Stahlflachfugen 202, 203 mit dem Fugeninspektor 100 überprüft.
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In 4 ist ein alternativer Verfahrensablauf zur Herstellung einer Schlitzwand sowie Überprüfung einer Schlitzwandfuge dargestellt. Die Schlitzwand 300 wird mit mehreren Schlitzen 300a–300c hergestellt, ein erster Primärschlitz 301 im Schlitz 300a betoniert und ein weiterer zu betonierender Primärschlitz im Schlitz 300c mit Bewehrungselementen 304 vorbereitet. Dabei werden die Schlitzwandfugen 302, 303 durch ein Abschalrohr 310 herstellt, welches nach dem jeweiligen Schritt zum Herstellen der Primärschlitze 301, 305 entnommen wird. Der Primärschlitz 301 und der zweite Primärschlitz 305 sind hierbei voneinander beabstandet. Anschließend werden in den Schritten 3 und 4 die Schlitzwandfugen der Primärschlitze 301. 305 mit dem Fugeninspektor 100 überprüft.
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In 5 ist ein Verfahrensablauf zur Herstellung einer Schlitzwand sowie Überprüfung einer Schlitzwandfuge dargestellt. Die Schlitzwand 400 wird mit mehreren Schlitzen 400a–400c hergestellt, ein erster Primärschlitz 401 im Schlitz 400a betoniert und ein weiterer zu betonierender Primärschlitz im Schlitz 400c mit Bewehrungselementen 404 vorbereitet. Die drei Abschnitte 400a–400c sind durch jeweils eine verlorene CWS-Bohle 402, 403 voneinander getrennt (Schritt 1). Anschließend wird auch der zweite Primärschlitz 405 durch Verfüllen mit Beton hergestellt (Schritt 2). Der Primärschlitz 401 und der zweite Primärschlitz 405 sind hierbei voneinander beabstandet. Anschließend werden in den Schritten 3 und 4 die Schlitzwandfugen im Bereich der verlorenen CWS-Bohlen 402, 403 mit dem Fugeninspektor 100 überprüft.
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6 zeigt eine Seitenansicht einer bereits teilweise hergestellten Schlitzwand. Wie bereits im Schritt 3 in den Figuren angedeutet, wird der Fugeninspektor 100 von der Unterkante der Schlitzwand in Richtung Erdoberfläche entlang einer Schlitzwandfuge geführt, und dabei eine Auslenkung des der Tastarme 110 erfasst, um ein Oberflächenprofil zu ermitteln.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 94/21864 A1 [0003]
- DE 3933866 A1 [0003]
- DE 102005055254 A1 [0006]
- EP 1803853 A1 [0007]
- US 2012/000148 A1 [0008]
- DE 10308538 A1 [0008]
- EP 1983111 A1 [0009]