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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Navigationseinrichtung, der eine Anzeigeeinheit zugeordnet ist.
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Heutzutage werden in Fahrzeugen häufig Navigationseinrichtungen verbaut. Derartige Navigationseinrichtungen können einen Fahrzeugführer unterstützen, um an ein gewünschtes Ziel zu gelangen. Die Bedienung der Navigationseinrichtung kann allerdings gerade beim Fahren des Fahrzeugs den Fahrzeugführer ablenken.
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Die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist einerseits ein Verfahren und andererseits eine Vorrichtung zum Betreiben einer Navigationseinrichtung zu schaffen, das beziehungsweise die dazu beiträgt, dass eine komfortable Bedienung der Navigationseinrichtung ermöglicht wird.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung zeichnet sich einerseits aus durch ein Verfahren zum Betreiben einer Navigationseinrichtung und andererseits durch eine korrespondierende Vorrichtung zum Betreiben der Navigationseinrichtung. Der Navigationseinrichtung ist eine Anzeigeeinheit zugeordnet. Es wird ermittelt, ob ein von einem Nutzer vorgegebener Routenpunkt mit einem zumindest unter einer vorgegebenen Nebenbedingung erreichbaren Ort korrespondiert. Falls ermittelt wurde, dass der Routenpunkt nicht mit einem erreichbaren Ort korrespondiert, wird der Routenpunkt an einen Punkt verschoben, der mit einem erreichbaren Ort korrespondiert. Es wird ein Informationssignal erzeugt zum Signalisieren einer Information zu dem Verschieben des Routenpunktes an den Nutzer.
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Zur Überprüfung, ob der von einem Nutzer vorgegebene Routenpunkt mit einem erreichbaren Ort korrespondiert, können verschiedene vorgegebene Nebenbedingungen überprüft werden. So kann mittels der Nebenbedingung beispielsweise überprüft werden, ob der vorgegebene Routenpunkt beispielsweise in einem See und/oder in einem Wald liegt, oder an einer nicht befahrbaren Straße und/oder an einer nur einseitig befahrbaren Straße und/oder innerhalb einer Straßensperrung. Alternativ oder zusätzlich kann auch mittels der Nebenbedingung beispielsweise überprüft werden, ob der vorgegebene Routenpunkt unter den eingestellten Anzeigeeinstellungen der Anzeigeeinheit nicht für einen Fahrzeugführer sichtbar ist, beispielsweise weil eine Straße an der der Routenpunkt liegt wegen des eingestellten Maßstabs der Anzeigeeinheit nicht sichtbar ist, wodurch der Routenpunkt auch als nicht erreichbar eingestuft werden kann. Wird nun ermittelt, dass der Routenpunkt nicht mit einem erreichbaren Ort korrespondiert, so wird der Routenpunkt an einen Punkt verschoben, der mit einem erreichbaren Ort korrespondiert, der beispielsweise für eine Routenermittlung verwendet werden kann. Damit nun der Nutzer nicht von der Verschiebung irritiert wird, wird zusätzlich ein Informationssignal erzeugt zum Signalisieren einer Information zu dem Verschieben des Routenpunktes an den Nutzer. So kann der Nutzer beispielsweise darüber informiert werden, dass der Routenpunkt verschoben wurde und/oder darüber informiert werden, wieso der Routenpunkt verschoben wurde.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Informationssignal Daten zum Signalisieren eines Textes auf der Anzeigeeinheit auf. Somit kann auf einfache Art und Weise die Information an den Nutzer bereitgestellt werden, indem beispielsweise in einem vorgegebenen Textfeld auf der Anzeigeeinheit die Information zu dem Verschieben mittels Textes dargestellt wird.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die mindestens eine vorgegebene Nebenbedingung abhängig von statischen Kartendaten der Navigationseinrichtung überprüft. Somit kann auf einfache Weise überprüft werden, ob der Routenpunkt mit einem erreichbaren Ort korrespondiert. Derartige Nebenbedingungen sind beispielsweise eine Überprüfung, ob überhaupt ein für eine Routenermittlung digitalisierter Knotenpunkt in den Kartendaten enthalten ist, der in der Nähe des vorgegebenen Routenpunktes liegt, wie beispielsweise innerhalb eines vorgegebenen Radius und/oder ob dieser Knotenpunkt ein Attribut enthält, welches kennzeichnet, dass er befahrbar ist und/oder ob er ein anderes Attribut enthält, welches kennzeichnet, dass er nur zu bestimmten Uhrzeiten und/oder nur in eine Richtung und/oder nur im Sommer und/oder nur im Winter befahrbar ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die mindestens eine vorgegebene Nebenbedingung abhängig von einer bereitgestellten Verkehrsinformation überprüft. Somit können auch aktuelle Verkehrsmeldungen, wie beispielsweise Straßensperrungen, zur Ermittlung der Erreichbarkeit mit einbezogen werden. Derartige Verkehrsinformationen können beispielsweise durch sogenannte Remote-Services über eine Schnittstelle bereitgestellt werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Anzeigeeinheit und eine Steuervorrichtung und
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2 ein Ablaufdiagramm eines Programms zum Betreiben einer Navigationseinrichtung.
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Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt eine Anzeigeeinheit AE. Auf der Anzeigeeinheit AE ist eine Statusleiste SL symbolisiert, auf der Textnachrichten angezeigt werden können. Des Weiteren ist auf der Anzeigeeinheit AE ein von einem Nutzer vorgegebener Routenpunkt RP symbolisiert sowie ein Punkt P.
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Die Anzeigeeinheit AE ist signaltechnisch gekoppelt mit einer Steuervorrichtung SV, so dass sie Daten von der Steuervorrichtung SV empfangen kann, um diese anzuzeigen. Die Anzeigeeinheit AE ist beispielsweise als berührungsempfindlicher Bildschirm ausgebildet. Die Anzeigeeinheit AE kann auch Daten an die Steuervorrichtung SV senden. Diese gesendeten Daten repräsentieren beispielsweise den Punkt, an dem der berührungsempfindliche Bildschirm berührt wird.
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Die Steuervorrichtung SV umfasst eine Recheneinheit, einen Daten- und Programmspeicher und eine Schnittstelle, mit der sie signaltechnisch gekoppelt ist mit der Anzeigeeinheit AE zum Senden und Empfangen von Daten. Die Steuervorrichtung SV weist beispielsweise eine weitere Schnittstelle auf zum Empfangen von Daten von einem Remote-Service. Bevorzugt ist die Steuervorrichtung SV in einem Fahrzeug angeordnet. Grundsätzlich kann sie fest in dem Fahrzeug angeordnet sein, sie kann jedoch auch beispielsweise in einem mobilen Endgerät, wie beispielsweise einem Smartphone oder der gleichen ausgebildet sein.
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Die Steuervorrichtung SV kann auch als Vorrichtung zum Betreiben einer Navigationseinrichtung bezeichnet werden.
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Zum Betreiben der Navigationseinrichtung ist in dem Daten- und Programmspeicher der Steuervorrichtung SV bevorzugt zumindest ein Programm abgespeichert, das während des Betriebs der Navigationseinrichtung abgearbeitet werden kann. Das Programm ist im Folgenden anhand des Ablaufdiagramms der 2 näher erläutert.
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Das Programm, das in der Steuervorrichtung SV abgearbeitet wird, wird in einem Schritt S1 gestartet, in dem gegebenenfalls Variablen initialisiert werden können.
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In einem Schritt S3 wird ein von einem Nutzer vorgegebener Routenpunkt RP bereitgestellt. Der Routenpunkt RP repräsentiert beispielsweise einen von einem Nutzer über die als berührungsempfindlich ausgebildete Anzeigeeinheit AE ausgewählten Routenpunkt RP, der beispielsweise als Zielpunkt zur Zielführung genutzt werden soll. Der Routenpunkt RP kann beispielsweise auch über einen Joystick oder über andere Bedienelemente ausgewählt werden.
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In einem Schritt S5 werden Daten bereitgestellt, die zur Ermittlung dienen, ob der Routenpunkt RP mit einem zumindest unter einer vorgegebenen Nebenbedingung erreichbaren Ort korrespondiert. Derartige Daten weisen beispielsweise Kartendaten der Navigationseinrichtung auf und/oder Verkehrsinformationen, die über eine Schnittstelle bereitgestellt werden.
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In einem Schritt S7 wird mindestens eine vorgegebene Nebenbedingung überprüft. Derartige Nebenbedingungen können beispielsweise sein, ob der Routenpunkt RP mit einem für eine Routenberechnung digitalisierten Knotenpunkt korrespondiert, den die Kartendaten der Navigationseinrichtung aufweisen und/oder ob in einem in den Kartendaten gespeicherten Attribut des korrespondierenden Knotenpunktes hinterlegt ist, dass der Knotenpunkt befahrbar ist und/oder dass der Knotenpunkt nur zu speziellen Uhrzeiten befahrbar ist und/oder nur in eine Richtung und/oder nur im Winter oder Sommer befahrbar ist. Weiterhin kann alternativ oder zusätzlich die bereitgestellte Verkehrsinformation überprüft werden, beispielsweise ob für den korrespondierenden Knotenpunkt eine Straßensperre gemeldet ist.
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Wird in dem Schritt S7 ermittelt, dass der Routenpunkt RP nicht mit einem erreichbaren Ort korrespondiert, so wird das Programm in einem Schritt S9 fortgeführt. Alternativ wird das Programm in einem Schritt S13 fortgeführt.
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In dem Schritt S9 wird der Routenpunkt RP an einen Punkt P verschoben, der mit einem erreichbaren Ort korrespondiert.
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Auf diese Weise kann der Punkt P beispielsweise für eine Routenermittlung genutzt werden.
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In einem Schritt S11 wird ein Informationssignal IS erzeugt zum Signalisieren einer Information zu dem Verschieben des Routenpunktes RP an den Nutzer. Beispielsweise enthält das Informationssignal IS Daten zum Signalisieren eines Textes T auf der Anzeigeeinheit AE. Beispielsweise wird der Text T in der Statusleiste SL signalisiert. Der Text T enthält beispielsweise eine Information darüber, dass der Routenpunkt RP verschoben wurde und/oder darüber wieso der Routenpunkt RP verschoben wurde. Auf diese Weise kann der Nutzer einfach über die Verschiebung informiert werden.
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In dem Schritt S13 wird das Programm beendet und kann gegebenenfalls wieder in dem Schritt S1 gestartet werden.
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Die Information zu dem Verschieben des Routenpunktes RP an den Nutzer wird beispielsweise nur bereitgestellt, wenn der Routenpunkt RP außerhalb eines vorgegebenen Radius um den Punkt P liegt. Liegt der Routenpunkt RP innerhalb des vorgegebenen Radius, so wird beispielsweise der Routenpunkt RP verschoben ohne dem Nutzer eine Information darüber mitzuteilen. So wird sichergestellt, dass eine Information nur bereitgestellt wird bei deutlichen Verschiebungen des Routenpunktes RP. Der vorgegebene Radius entspricht beispielsweise 25% der Zoomskala einer auf der Anzeigeeinheit AE signalisierten Karte. So entspricht der Radius beispielsweise 250 m bei einer Zoomskala von 1000 m.
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Bezugszeichenliste
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- AE
- Anzeigeeinheit
- IS
- Informationssignal
- P
- Punkt
- RP
- Routenpunkt
- SL
- Statusleiste
- SV
- Steuervorrichtung
- T
- Text