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Es gibt eine Vielzahl von Helmen, insbesondere Schutzhelme, die vom Benutzer insbesondere auf Fahrzeugen, z. B. Motorrädern, Fahrrädern oder dergleichen oder auch bei anderen Tätigkeiten, wie z. B. Skifahren, getragen werden.
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Als Stand der Technik sei hier allgemein verwiesen auf
WO 98 / 36 213 A1 ,
DE 103 04 481 A1 ,
DE 198 23 313 A1 ,
DE 102 16 152 A1 ,
EP 0 326 574 B1 . Aus
WO 98 / 36 213 A1 ist beispielsweise ein Helm bekannt, welcher rückseitig mit einer Beleuchtungseinrichtung versehen ist, welche ihrerseits mit einem Bremssensor innerhalb eines Motorrads gekoppelt ist. Wenn der Motorradfahrer bremst, so leuchten dann nicht nur die Rücklichter des Motorrads auf, sondern auch die Beleuchtung an der Rückseite des Helms.
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Als weiterer Stand der Technik wird hingewiesen auf
US 2003 / 0 071 766 A1 Dieses Dokument offenbart einen Helm, welcher über eine GPS-Einrichtung verfügt, sodass im Falle eines Sturzes die GPS-Koordinaten des Helms übertragen werden können.
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DE 10 2004 063 305 A1 offenbart eine Warnvorrichtung, welche an einem Fahrzeug anbringbar ist und welche bei einer Unfallsituation des Fahrzeugs zu leuchten beginnt.
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US 2003 / 0 197 608 A1 offenbart einen Helm, welcher bei einer Notfallsituation ein GPS-Signal erfasst, und dieses GPS-Signal an ein angeschlossenes Mobiltelefon per Kabel überträgt, sodass dieses Signal dann an einen vorbestimmten Empfänger weiter übertragen werden kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Helm mit den Merkmalen nach Anspruch 1 oder 2 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Helm der vorgenannten Art vielseitiger zu machen, insbesondere, ihn einfacher zu gestalten und dabei den technischen Aufwand so gering wie möglich zu halten und im Falle eines Sturzes, dem Helmträger eine größere Sicherheit zu bieten.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Helm mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Der aus
WO 98 / 36 213 A1 bekannte Helm leuchtet an der Rückseite zwar auf, wenn der Motorradfahrer bremst, allerdings ist das System außerordentlich komplex, da zunächst einmal zwischen Helm und dem Motorrad eine Kommunikationsstrecke aufgebaut werden muss, damit das Bremssignal des Motorrads dazu verwendet wird, die an der Rückseite des Helms angebrachten Leuchteinrichtungen zu aktivieren.
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Bei der Erfindung hingegen erfolgt das Aufleuchten der Leuchtmittel am Helm unabhängig davon, ob der Motorradfahrer das Bremspedal überhaupt tritt.
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Vielmehr ist der Helm mit der gesamten Technologie zur Messung einer Beschleunigung bzw. einer Verzögerung bzw. einer vorbestimmten, voreingestellten Geschwindigkeitsänderung ausgestattet, so dass immer dann, wenn ein bestimmter Beschleunigungswert überschritten oder ein bestimmter Beschleunigungswert, nämlich im Fall einer Verzögerung negativer Beschleunigungswert, unterschritten wird oder ein vorbestimmter voreingestellter Geschwindigkeitswert sowohl positiver als auch negativer Geschwindigkeitswert überschritten wird, die Leuchteinrichtung leuchtet.
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Damit ist ein solcher Helm vielseitig einsetzbar, nicht etwa nur bei Motorrädern, sondern auch bei Fahrrädern, beim Skifahren und überall dort, wo sich der Benutzer bei relativ großen Geschwindigkeiten bewegt und im Falle eines Sturzes seine Geschwindigkeit stark verringert.
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Dies erhöht insbesondere dann die Sicherheit des Helmträgers und macht Personen, die sich in der Nähe des Helmträgers aufhalten, darauf aufmerksam, wenn der Helmträger seine Geschwindigkeit stark reduziert.
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Insbesondere erlaubt die Erfindung die Ausgestaltung eines Helms, welcher es Kindern im normalen Fahrradverkehr ermöglicht, die eigene Sicherheit auch aktiv deutlich zu verbessern.
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Ein Helm stellt zunächst einmal eine Sicherheitseinrichtung zum passiven Schutz des Helmträgers dar, z. B. gegen Stürze oder dergleichen. Wenn aber der Helm von einem Fahrer getragen wird, so kann ein nachfolgendes Fahrzeug, sei es ein Automobil oder auch ein weiterer Fahrradfahrer, gar nicht erkennen, ob der Fahrradfahrer seine Geschwindigkeit durch Bremsen verzögert und so kommt es nicht seltenen dann, wenn der Fahrradfahrer seine Geschwindigkeit drastisch reduziert (was auch im Falle eines Sturzes der Fall ist), zu Auffahrunfällen, was eine große Verletzungsgefahr für den Fahrradfahrer mit sich bringt und zwar sowohl für den Fahrradfahrer, der vorausfährt, als auch für einen Fahrradfahrer, der auf den vorausgehenden Fahrradfahrer auffährt.
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Gleiches gilt auch auf einer Skipiste, wenn beispielsweise ein vorausfahrender Skifahrer stark bremst. Ob dieses starke Bremsen von einem nachfolgenden Skifahrer immer erkannt wird, hängt ganz von der Erfahrung des nachfolgenden Skifahrers ab.
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Es ist ebenfalls ohne Weiteres möglich, dass der Helm an seiner Rückseite immer dann leuchtet, wenn der Helm überhaupt bewegt wird, was beim Fahrradfahren wie auch beim Skifahren etc. praktisch immer der Fall ist. Somit weiß im normalen Verkehr wie auf der Skipiste jeder, der sich hinter dem Benutzer eines erfindungsgemäßen Helms befindet, dass sich dort jemand befindet und kann sich auch bei schlechteren Sichtverhältnissen leichter hierauf einstellen.
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Wenn nunmehr der Helm nicht mehr benutzt wird, kann die Beleuchtung natürlich aktiv durch einen Ausschalter abgeschaltet werden. Dieses wird jedoch häufig vergessen und deshalb ist es vorteilhaft, dass der Helm eine Zeitschaltuhr oder dergleichen aufweist, so dass dann, wenn nach Verstreichen einer bestimmten Zeit der Helm nicht mehr bewegt wird, also keine aktive Beschleunigung mehr erfährt oder der Helm selbst feststellt, dass die Geschwindigkeit null ist, die Beleuchtung durch die Zeitschaltuhr aktiv abgestellt wird, so dass dann auch der elektrische Energiespeicher im Helm geschont und nicht unnötig Energie verbraucht wird. Ein alternatives oder zusätzliches Schaltkriterium zur Ausschaltung der Beleuchtung kann außerdem der Empfang eines GPS-Signals sein, wenn also der Helm ein GPS-Empfangsmodul aufweist und feststellt, dass ein GPS-Empfang nicht mehr möglich ist - z. B. weil der Helm sich innerhalb eines Gebäudes befindet, wo der GPS-Empfang oftmals sehr schlecht oder gar nicht möglich ist - wird dann der schlechte Empfang oder der gar nicht mehr mögliche Empfang der GPS-Satellitensignale als Schaltkriterium benutzt, weil man dann davon ausgeht, dass der Benutzer des Helms sich nicht mehr draußen befindet und somit die Beleuchtung und ggf. die elektronischen Einheiten (Mikroprozessor, GPS-Empfänge) nicht mehr benötigt werden und somit zum Sparen von elektrischer Energie abgeschaltet werden.
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Eine weitere Möglichkeit ist es, in dem Helm ein Funkmodul unterzubringen, über welches der Helm in eine aktive drahtlose Kommunikation mit einer anderen Einrichtung treten kann. Unter Funkmodul ist dabei auch die WLAN-Netzfähigkeit, GPRS-Fähigkeit, Bluetooth und ähnliches zu verstehen, so dass es einerseits möglich ist, den Helm zu programmieren, z. B. die Werte einzugeben, die Beschleunigungs- bzw. Geschwindigkeitswerte einzugeben, ab welcher eine Aktivierung des Aufleuchtens erfolgen soll. Andererseits ist das Funkmodul auch dazu einsetzbar, dass dann, wenn der Helm mit einem GPS-Modul (Global Positioning System) oder ähnlichem (z. B. Galileo) ausgestaltet ist, im Bedarfsfall auch die aktuellen GPS-Koordinaten des Helms gesendet werden können.
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Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn der Träger des Helms vermisst wird, so dass durch gesendete Koordinaten des Helms dieser leichter auffindbar ist.
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Es ist auch möglich, den Helm und damit die Leuchteinrichtung so zu programmieren, dass bei einem leichten Bremsvorgang die Leuchteinrichtung anders aufleuchtet als bei einem starken und sehr abrupten Bremsvorgang.
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So ist es beispielsweise möglich, eine Programmierung derart gestaltet vorzunehmen, dass dann, wenn der Helm nur leicht gebremst wird, die Leuchteinrichtung in einem bestimmten ersten Rhythmus blinkt und dass dann, wenn der Helm stark gebremst wird, der Helm in einem anderen, zweiten Rhythmus blinkt oder gar in einem sehr lichtstarken Dauerlicht das starke Bremsen signalisiert.
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Es ist ebenfalls möglich, dass dann, wenn die Leuchteinrichtung über verschiedene Leuchtmittel verfügt, z. B. Leuchtmittel der Farben gelb oder rot, je nachdem, wie stark der Helm gebremst wird, die Leuchtfarbe zu verändern, z. B. bei leichtem Bremsen ein Leuchten in gelber Farbe und bei starkem Bremsen ein Leuchten in roter Farbe.
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Auch ist es möglich, dass bestimmte Leuchtmittel an dem Helm ständig leuchten, so dass insbesondere dann, wenn der Helm bei schlechten Sichtverhältnissen getragen wird, diese Leuchtmittel am Helm ständig leuchten (solange der Helm bewegt wird). Somit kann der Träger des Helms auch im Dunkeln stets gut erkannt werden.
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Vorzugsweise bestehen die Leuchtmittel aus LEDs, so dass beim Leuchten möglichst wenig Energie verbraucht wird und somit nur sehr selten ein Batteriewechsel erfolgen muss.
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Darüber hinaus ist es möglich, am Helm selbst durch Tasten oder sonstige Eingabemittel eine Programmiervorrichtung vorzusehen, so dass durch eine bestimmte Tastenabfolge der Helm in der gewünschten Weise so programmiert werden kann, dass bei einem Unterschreiten bestimmter Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungswerte das erwähnte Leuchten des Helms erfolgt.
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Vorzugsweise ist in dem Helm auch eine Speichereinrichtung untergebracht, in welcher nicht nur die Programme zur Programmierung des Helms gespeichert sind, sondern in der auch die gemessenen Beschleunigungswerte und/oder Geschwindigkeitswerte abgelegt werden können, z. B. für einen vorbestimmten vergangenen Zeitraum, z. B. alle Beschleunigungs- und Geschwindigkeitswerte der vergangenen zwei Stunden, vier Stunden, acht Stunden etc. Es ist auch möglich, in der Speichereinrichtung Daten abzulegen, die ein Bewegungsprofil des Trägers des Helms erlauben, so kann beispielsweise gespeichert werden, welche Performance der Träger des Helms an einem bestimmten Tag hatte, welche Routen, z. B. Skirouten, der Träger des erfindungsgemäßen Helms gewählt hat oder wo und wie er sich im Straßenverkehr bewegt hat. Auch lässt sich durch die Abspeicherung des Bewegungsprofils des Benutzers ermitteln, welche Wartezeiten er unter Umständen an einem Skilift hatte oder wie lange er in einem Stau gesteckt hat etc.
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Wenn dann der Helm zur Ruhe kommt und eine Beschleunigung wie auch eine Geschwindigkeit „Null“ feststellt, bleiben die gespeicherten Werte gespeichert und können über eine entsprechende Schnittstelle, zum Beispiel auch über das Funkmodul oder eine integrierte Schnittstelle, z. B. einen USB-Anschluss, ausgelesen werden.
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Diese Variante hat den Vorteil, dass es im Falle eines schlimmen Unfalls möglich ist, die Verzögerung im Falle eines Sturzes (Unfalls) zu ermitteln, was die Behandlung bei späterem Schädel-Hirn-Trauma etc. erleichtert.
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Auch kann der Helm mit einer Taste ausgestattet werden, die dann, wenn man darauf drückt, dafür sorgt, dass der Helm ständig seine aktuellen GPS-Koordinaten versendet, was insbesondere im Falle eines Motorradunfalls dem Verunglückten ermöglicht, leichter aufgefunden zu werden.
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Die Aktivierung der Versendung der aktuellen GPS- und Ortskoordinaten kann ebenfalls dadurch ausgelöst werden, wenn bei einem schweren Sturz, Unfall oder dergl. ein bestimmter Verzögerungswert (negative Beschleunigung), z. B. 10 m/s2, überschritten wird, weil erfahrungsgemäß bei Erreichen bestimmter, extremer negativer Beschleunigungswerte damit zu rechnen ist, dass der Träger des Helms gestürzt bzw. verunglückt ist und bereits aufgrund der starken negativen Beschleunigung möglicherweise eine Verletzung vorliegt (z. B. Gehirnerschütterung). Die Absendung der aktuellen GPS- und/oder Ortskoordinaten kann nicht nur ausgelöst werden, wenn ein bestimmter Beschleunigungswert unter- bzw. überschritten wurde, sondern wenn der Helm über eine entsprechende Taste verfügt, kann diese Absendung auch aktiv vom Benutzer des Helms aktiviert werden, indem nach der Aktivierung einer entsprechenden Taste die aktuellen GPS-Koordinaten am Ort des Helms über ein Funkmodul oder dergl. an eine vorbestimmte Adresse versendet werden, zum Beispiel an eine Telefonnummer (oder Handynummer), beispielsweise an die Notrufnummer 112.
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Eine solche Aktivierung durch den Benutzer selbst kann in Notlagen der Person wünschenswert sein, zum Beispiel dann, wenn die Person überfallen wird.
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Verfügt das Funkmodul über die Möglichkeit, auch innerhalb des GSM-Netzes (oder eines anderen Mobilfunknetzes) zu kommunizieren, ist es dann ebenfalls möglich, dass der Helm aktiv angerufen wird, zum Beispiel werden bei einem aktiven Anruf auch automatisch die aktuellen GPS-Koordinaten des Helms zurückübertragen.
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Wenn der erfindungsgemäße Helm auch über eine Mikrofon- und/oder Lautsprechereinrichtung verfügt, ist es auch möglich, dass von dem Mikrofon die Außengeräusche, auch zum Beispiel Sprache des Benutzers etc., ständig aufgenommen und in der beschriebenen Speichereinrichtung abgelegt werden, um später bei Auslesen des Speicherinhalts die Möglichkeit zu haben, den konkreten Vorfall auch akustisch nachzuerleben.
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Ferner ist es möglich, die von dem Mikrofon aufgenommenen akustischen Signale dort nicht nur zwischenzuspeichern, sondern auch über das Funkmodul direkt an einen Server, eine bestimmte Adresse etc. zu senden.
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Im Falle eines Notrufes kann wenigstens eine eingeschränkte Kommunikation zwischen den Rettern und der zu rettenden Person, die den erfindungsgemäßen Helm trägt, ermöglicht werden.
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Schließlich ist es möglich, dass für den Fall, dass bestimmte Beschleunigungswerte unter- oder überschritten werden oder das Aussenden der aktuellen GPS- und/oder Ortskoordinaten durch Bedienung einer Taste aktiv ausgelöst wird, gleichzeitig auch ein S.O.S.-Signal abgesetzt wird und wenn der erfindungsgemäße Helm über einen Lautsprecher verfügt, dass neben einem optisch auffälligen Blinken, Blitzen oder Flackern der Leuchtmittel auch ein schrilles akustisches Signal abgesetzt wird, um somit die Umgebung des Benutzers auf eine Notsituation des Trägers/des Benutzers aufmerksam zu machen.
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Wenn der Helm über ein Kommunikationsmodul (z. B. Funkmodul) verfügt, ist der Helm auch zum Orten des Helms einsetzbar, was insbesondere für Eltern wichtig sein kann, die ihr Kind vermissen und damit in Verbindung mit den Ortskoordinaten des Helms leichter in der Lage wären, ihr Kind wiederzufinden.
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Insgesamt kann also durch den erfindungsgemäßen Helm nicht nur die Sicherheit des Helmträgers aktiv verbessert werden, sondern der Benutzer des Helms auch leichter aufgefunden werden.
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Da LED-Leuchtmittel sehr günstig sind und auch die Hardware- und Softwaremittel zur Umsetzung der Erfindung im Helm sehr günstig sind, kann mit relativ geringem Kostenaufwand die Sicherheit des Benutzers und des ihn umgebenden Verkehrs verbessert werden.
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Die Erfindung zeigt nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels die Erfindung:
- 1 zeigt die Ansicht eines erfindungsgemäßen Helms,
- 2 zeigt ein einfaches Blockschaltbild für den Helm nach 1.
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1 zeigt einen Helm 1 von der Rückseite mit daran angebrachten, vorzugsweise in die Helmrückwand integrierten Leuchtmitteln, z. B. Leuchtmittel wie LED oder dergleichen, also bevorzugt Leuchtmittel, die über eine große Leuchtkraft verfügen, dabei jedoch gleichzeitig wenig Energie verbrauchen und die vergleichsweise günstig sind, weil sie in großen Mengen hergestellt werden.
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Im Helm 1 selbst sind die Mittel untergebracht, also integriert, die notwendig sind, um den Helm zum Leuchten zu bringen, wenn der Helm selbst z. B. eine bestimmte negative Beschleunigung erfährt, z. B. durch Abbremsen des Helmträgers - sei es durch aktives Betätigen einer Bremse an einem Fahrzeug oder durch aktives Abbremsen beim Skifahren oder gar durch einen Sturz/Unfall etc.
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Die Beschleunigung kann durch bekannte Beschleunigungsmesseinrichtungen ermittelt werden, z. B. durch einen Beschleunigungssensor, der die Beschleunigung misst oder irgendeinen anderen Inertialsensor. Aber auch durch die Verwendung eines GPS-Moduls kann die Beschleunigung gemessen werden, weil ein solches GPS-Modul den zeitlichen Abstand zwischen zwei aufeinander folgend gemessenen Orten ermitteln kann und daraus die aktuelle Beschleunigung ebenso ermitteln kann wie die aktuelle Geschwindigkeit.
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Außerdem ist es möglich, einen entsprechenden Geschwindigkeitssensor vorzusehen, mit dem die aktuelle Geschwindigkeit des Helmträgers gemessen wird.
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Schließlich ist ein Mikroprozessor vorgesehen, welcher die von dem Beschleunigungssensor und/oder Geschwindigkeitssensor ermittelten Daten auswertet.
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Wenn beispielsweise der Mikroprozessor so programmiert ist, dass dann, wenn eine bestimmte negative Beschleunigung unterschritten wird, z. B. -5 m/s2, oder wenn eine vorbestimmte bestimmte Geschwindigkeitsänderung innerhalb einer bestimmten Zeit, z. B. von 30 km/h auf 5 km/h innerhalb einer Sekunde, festgestellt wird, aktiviert der Mikroprozessor die Leuchteinrichtung in einer vorprogrammierten und damit vorherbestimmbaren Weise.
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Die Leuchtmittel an der Rückseite des Helms 1 bestehen dabei bevorzugt aus einer Vielzahl von einzelnen LED (light-emitting diode) 2. Dabei kann auch vorgesehen werden, dass bestimmte LEDs 3 dann, wenn der Helm überhaupt getragen wird, immer aufleuchten. Das Einschalten dieser Leuchtmittel kann entweder durch Aktivierung eines ON-/OFF-Schalters 4 erfolgen oder dadurch, wenn der Helm einen entsprechenden Berührungssensor aufweist, welcher das Einschalten dieser LEDs 3 aktiviert, wenn der Helm getragen wird. Der Berührungssensor ist bevorzugt in der Innenschale des Helms 1 vorgesehen und wird aktiviert, z. B. eingedrückt, wenn der Helm von einem Benutzer aufgesetzt wird. Der Berührungssensor selbst ist nicht dargestellt.
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Die gesamte Steuerung 5 der Leuchtmittel ist im Helm selbst untergebracht und somit unverlierbarer Bestandteil des Helms.
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Die Steuerung 5 weist einen Mikroprozessor 6 auf, welcher mit einem Beschleunigungssensor 7 gekoppelt ist. Der Beschleunigungssensor 7 kann auch gleichzeitig als Geschwindigkeitssensor ausgestaltet sein oder es ist in Ergänzung dieses Beschleunigungssensors 7 ein entsprechender Geschwindigkeitssensor (wie dargestellt) im Helm untergebracht und mit dem Mikroprozessor verbunden.
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Ferner ist in dem Helm eine elektrische Energieversorgung, zum Beispiel eine Batterie, ein Akkumulator oder dergleichen, untergebracht, der alle elektrischen Bauteile mit elektrischer Energie versorgt, so dies denn notwendig ist. Statt oder in Ergänzung einer Batterie, eines Akkumulators oder dergleichen ist es auch möglich, photovoltaische Folien (Solarfolien) oder andere, elektrische Energie erzeugende Bauteile am Helm vorzusehen, die dann die elektrische Energie zur Verfügung stellen bzw. erzeugen, sei es durch Sonneneinstrahlung oder durch Fahrtwind oder dergleichen.
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Der Mikroprozessor ist schließlich nicht nur mit den LEDs 2 verbunden, sondern kann auch mit dem ON-/OFF-Schalter 4 verbunden sein und von diesem ein- oder ausgeschaltet werden. Schließlich ist der Mikroprozessor auch noch mit einer Speichereinrichtung, zum Beispiel einem EAROM, PROM oder dergleichen verbunden. In diesem Speicher sind die Programme ablegbar, die durch den Mikroprozessor zur Ausführung gebracht werden sollen, damit der Helm die gewünschte Funktionalität aufweist.
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Ferner ist der Mikroprozessor auch mit einer Zeitschaltuhr 9 verbunden (oder diese Zeitschaltuhr ist im Mikroprozessor integriert), so dass dann, wenn der Mikroprozessor für einen vorgegebenen, durch die Zeitschaltuhr 9 gemessenen Zeitraum, zum Beispiel 30 sec., der Mikroprozessor keine Beschleunigungsänderungen misst, die aufgeleuchteten LEDs ausgeschaltet werden, weil dann, wenn für einen vorbestimmten Zeitraum keinerlei Beschleunigungsänderung gemessen wird, darauf geschlossen wird, dass sich der Helm in Ruhe befindet, zum Beispiel deshalb, weil der Helm abgenommen und abgelegt wurde. Falls der Benutzer des Helms dann vergisst, die Leuchtmittel abzustellen, erfolgt dies automatisch, so dass die Batterie- und Akku-Kapazitäten geschont werden.
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Der Beschleunigungssensor 7 kann wie erwähnt auch - oder in Ergänzung - mit einem GPS-Modul versehen sein, so dass darüber stets die aktuellen Ortskoordinaten ermittelt werden. Diese Koordinaten können ebenso wie vorbestimmte gemessene Werte der Beschleunigung, zum Beispiel Maximalwerte oder Beschleunigungswerte, die einen bestimmten Wert überschreiten, auch in dem Speicher 8 abgelegt werden, um später das Bewegungsprofil des Helms besser nachvollziehen zu können.
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Weist der Beschleunigungssensor 7 ein GPS-Modul auf, so werden dann, wenn der Helm draußen getragen wird, auch stets die aktuellen GPS-Koordinaten, also die aktuellen Lagekoordinaten des Helms, ermittelt und wenn der Mikroprozessor 6 dann mit einem Funkmodul 10 verbunden ist, können die von dem GPS-Modul ermittelten Ortslagekoordinaten über das Funkmodul ausgesendet werden. Wenn beispielsweise das Funkmodul auf einem vorbestimmten Kanal seine Signale absendet, zum Beispiel auf einer vorbestimmten Frequenz oder in einem vorbestimmten Netz (WLAN etc.), können diese von einem Empfänger empfangen werden und es kann dann auf die aktuelle Ortslage des Helms und damit verbunden auch seines Trägers sehr präzise geschlossen werden.
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Dabei wird vorzugsweise das Versenden der Ortskoordinaten des Helms nicht stets und ständig durchgeführt, sondern erst dann, wenn eine bestimmte Änderung der Beschleunigung bzw. der Geschwindigkeit festgestellt wurde.
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Wenn beispielsweise eine Geschwindigkeitsänderung von 50 km/h auf „Null“ km/h innerhalb von zwei Sekunden festgestellt wurde, ist dies ein sicheres Indiz dafür, dass der Helmträger verunglückt ist und bei einer solchen dramatischen Abbremsung des Helms kann dann ausgehend von der gemessenen Verzögerungsänderung (Änderung der negativen Beschleunigung) bzw. Geschwindigkeitsänderung der Mikroprozessor das Funkmodul 10 aktivieren und sendet die zuletzt gemessenen Ortskoordinaten ständig aus.
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Gleichzeitig können in einem solchen Fall die LED Leuchtmittel in einer bestimmten Art und Weise, die sich von dem normalen Leuchtrhythmus und Aufleuchten unterscheiden, angesteuert werden, z. B. durch einen bestimmten Blitzrhythmus oder Dauerlicht.
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Wenn die LEDs nicht alle gleichfarbig sind, sondern verschiedenfarbig, z. B. weißes Licht, gelbes Licht und rotes Licht ausstrahlen können, kann ausgehend von einem bestimmten Ereignis die Leuchtfarbe dann wie gewünscht eingestellt werden, je nachdem, wie der Mikroprozessor programmiert ist.
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In einer ersten Grundeinstellung, zum Beispiel mit einem Grundprogramm, kann z. B. vorgesehen werden, dass immer dann, wenn der Helm überhaupt getragen wird, bestimmte (erste) LEDs 11 immer leuchten.
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In einem zweiten Mode kann vorgesehen werden, dass abhängig von den gemessenen Beschleunigungswerten bzw. Verzögerungswerten (negative Beschleunigung) weitere (zweite) LEDs 12 aufleuchten.
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Das Aufleuchten dieser LEDs erfolgt z. B. immer dann, wenn ein bestimmter Verzögerungswert, zum Beispiel -5 m/sec.2, überschritten wird. Der konkrete Wert ist dabei einprogrammierbar und kann verändert werden.
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Wichtig ist nur, dass der Wert, bei dem die Aktivierung der Beleuchtung stattfinden soll, einen so großen Verzögerungswert darstellt, dass er auch eine relevante Verzögerung und eine damit wahrscheinlichere Gefährdung des Helmträgers bzw. der Personen, die sich hinter dem Helmträger befinden, signalisiert und nicht stets und ständig schon bei den kleinsten Kopfbewegungen diese LEDs aktiviert werden.
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In einem weiteren Mode kann vorgesehen werden, dass dann, wenn bestimmte negative Beschleunigungswerte überschritten werden, zum Beispiel -10 bis -20 m/sec.2, das Funkmodul 10 aktiviert wird und/oder die LEDs anders als zuvor leuchten.
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Wenn beispielsweise im Mode 2 die LEDs in einem bestimmten Rhythmus, zum Beispiel Auf-und Abblinken innerhalb von zwei Sekunden, eingestellt wurden, kann im Mode 3 vorgesehen werden, den Blitzrhythmus zu verändern, zum Beispiel auf Auf- und Abblinken innerhalb von einer Sekunde oder Dauerlicht und wenn auch die Leuchtfarbe einstellbar ist, kann durch den Mikroprozessor dafür gesorgt werden, dass im Mode 2 beispielsweise das Aufleuchten in gelber Farbe erfolgt und im Mode 3 in roter Farbe.
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Weitere Varianten sind ohne Weiteres möglich.
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Bevorzugt ist die gesamte elektronische Steuerung, Mikroprozessor, Speicher (2), für die LEDs auf einer Platine (evtl. mit eigenem Gehäuse) integriert, welche innerhalb des Helms geschützt (auch feuchtigkeitsgeschützt) untergebracht ist, so dass auch im Falle eines Unfalls ein möglichst großer Schutz für die Platine gegeben ist.
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Ist die elektrische Energieversorgung durch Batterien zu realisieren, weist der Helm ein Batteriewechselfach in der üblichen Art und Weise auf.
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Ist die elektrische Energieversorgung durch einen integrierten Akkumulator realisiert, ist es möglich, diesen durch einen entsprechenden (bekannten) Anschluss elektrisch aufzuladen.
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Es ist auch möglich, den Helm mit einem Lichtsensor zu versehen, so dass dann, wenn bestimmte Lichtwerte unterschritten werden, automatisch für eine Einschaltung bestimmter LEDs gesorgt wird, weil vom Unterschreiten bestimmter Lichtwerte auf eine bestimmte Dunkelheit geschlossen wird und dann das Aufleuchten der LEDs die Sicherheit des Helmträgers deutlich erhöht.
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Wird der Helm abgenommen, so ist bereits beschrieben worden, dass sich das System bei Ablage des Helms automatisch abschaltet, in jedem Fall jedoch die LEDs abgeschaltet werden, so dass der Verbrauch elektrischer Energie maximal gespart wird. Dieses Feature ist besonders wichtig, wenn der Helm als Kinderhelm ausgestaltet ist, weil Kinder regelmäßig nach Abnahme des Helms diesen nur noch weghängen und vergessen werden, ihn aktiv abzuschalten.
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Vorliegend wurde die Erfindung anhand eines in den Fig. dargestellten Helms beispielhaft erläutert.
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Selbstverständlich ist es ebenfalls möglich, dass die Leuchtmittel nicht nur an der Rückseite des Helms, sondern auch an dessen Seiten und/oder auf der Vorderseite des Helms angeordnet sind, um somit im Falle des Tragens des Helms jedermann durch Aufleuchten der Leuchtmittel deutlich zu machen, dass sich hier ein Mensch mit einem Helm bewegt.
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Wenn die Einrichtung zur Ermittlung der Beschleunigung und/oder der Geschwindigkeit nicht direkt im Helm untergebracht ist, so ist es auch möglich, dass die Einrichtung zur Steuerung der Leuchtmittel über eine Steckverbindung verfügt, an welche diese Einrichtung zur Ermittlung der Beschleunigung und/oder der Geschwindigkeit angeschlossen werden kann. Die Einrichtung zur Ermittlung der Beschleunigung und/oder der Geschwindigkeit kann auch eine Navigationseinrichtung (oder ein Smartphone) sein, welche über einen GPS-Empfänger (GPS-Modul) verfügt und ansonsten noch andere Funktionalitäten aufweist, zum Beispiel Internetzugang, E-Mail-Empfang/E-Mail-Versand etc., also Funktionalitäten aufweist, über die üblicherweise ein Smartphone verfügt.
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Die in 2 dargestellten Elemente der Schaltungseinrichtung können sowohl auf einem einzigen Chip, in jedem Fall jedoch auch auf einer einzigen Platine, abgebildet sein. Bevorzugt ist dabei, die gesamte Platine mit den elektronischen Bauteilen (2) so vor Feuchtigkeit und anderen Umwelteinflüssen zu schützen, dass ein sicherer Betrieb der erfindungsgemäßen Einrichtung möglich ist, auch wenn es regnet.
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Zum bestmöglichen Schutz kann auch die gesamte Platine mit den darauf befindlichen Bauteilen zu einem Block vergossen sein, um somit sämtliche elektrischen Kontakte bestmöglich vor Feuchtigkeit und dergleichen zu schützen.
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Die einzelnen LEDs können dabei über eine entsprechende Leitung mit der elektrischen Baugruppe verbunden sein, wobei die Leitungen innerhalb des Helms verlegt sind und dabei wird besonders Leitermaterial für die elektrischen Leitungen verwendet, welches sehr biegsam ist.
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Es ist auch möglich, dass ein Teil des Leitermaterials gleichzeitig eine Antennenfunktion übernimmt, zum Beispiel als Antenne für den GPS-Empfänger.
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In der vorliegenden Anmeldung ist insbesondere die Integration eines Leuchtmittels, der Ermittlungseinrichtung, einer Beschleunigungseinrichtung usw. (siehe 2) am Beispiel eines Helms dargestellt.
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Schließlich ist es auch möglich, die in 2 dargestellten Mittel zur Realisierung der Erfindung in einem Fahrrad, in einem Fahrradrahmen, einem Automobil, einem Automobilrahmen oder dergleichen auszubilden.