DE102013114565B3

DE102013114565B3 - Vorrichtung zur Unterstützung eines Ersthelfers bei der Herzdruckmassage

Info

Publication number: DE102013114565B3
Application number: DE201310114565
Authority: DE
Inventors: Ziad Mabrouk; Martial Desiré Fotso; Gero v. Wagner; Norbert Kraft
Original assignee: Metrax GmbH
Current assignee: Metrax GmbH
Priority date: 2013-12-19
Filing date: 2013-12-19
Publication date: 2015-04-16
Anticipated expiration: 2033-12-20
Also published as: WO2015091788A1

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Ersthelfers bei der Herzdruckmassage mit einem Hilfsgerät (1), das einen zwischen der Druck ausübenden Hand des Ersthelfers und dem Körper der zu rettenden Person anordenbaren Andrückteil und einen Überwachungsteil zum Erfassen, Bewerten und Rückmelden der Druckbetätigung des Andrückteils aufweist. Ein Ersthelfer wird bei der Herzdruckmassage vorteilhaft dadurch unterstützt, dass der Andrückteil als Betätigungsarm (11, 11') ausgebildet ist und dass der Überwachungsteil eine Betätigungssensorik zum Erzeugen von Stellungs- und/oder Bewegungssignalen des Betätigungsarms (11, 11') aufweist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Ersthelfers bei der Herzdruckmassage mit einem Hilfsgerät, das einen zwischen der Druck ausübenden Hand des Ersthelfers und dem Körper der zu rettenden Person anordenbaren Andrückteil und einen Überwachungsteil zum Erfassen, Bewerten und Rückmelden der Druckbetätigung des Andrückteils aufweist.
Eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Ersthelfers bei der Herzdruckmassage dieser Art ist in der EP 1 204 395 B1 gezeigt. Bei dieser bekannten Vorrichtung zum Überwachen einer Herzdruckmassage, die ein Ersthelfer auf die Brust einer zu rettenden Person ausübt, ist ein auf dem Brustbein (Sternum) des Patienten aufzulegender Körper vorgesehen, auf dem ein relativ zu dem Körper bewegliches Kraftaufnahmeelement angeordnet ist, um die von dem Ersthelfer ausgeübte Druckkraft aufzunehmen. Das Kraftaufnahmeelement ist in dem Körper über eine Vielzahl von Führungsmitteln geführt, wobei die Druckkraft über zusammenwirkende Kontaktpaare des Kraftaufnahmeelements und des Körpers erfasst wird. Meist ist es für einen Ersthelfer ohne tiefgehende Erfahrung in der Herzdruckmassage schwierig, in einer betreffenden Notsituation, eine möglichst effiziente Herzdruckmassage leisten zu können.
In der US 2012/0083720 A1 ist eine weitere Vorrichtung zur Unterstützung eines Ersthelfers bei der Herzdruckmassage offenbart, mit der einer Drucktiefe gemessen wird. Hierbei ist ein auf der Brust der zu rettenden Person anzuordnendes Oberteil sowie ein unter dem Rücken im Brustbereich anzuordnendes Unterteil vorgesehen, um aus der Drucktiefe des Oberteils relativ zu dem Unterteil die Gesamtdrucktiefe im Brustbereich zu bestimmen.
In der EP 1 491 176 B1 ist eine weitere Vorrichtung zur Unterstützung eines Ersthelfers bei der Herzdruckmassage gezeigt. Mittels eines auf der Brust insbesondere im Bereich der Druckstelle aufzulegenden Polsters wird über eine betreffende Sensorik die Bewegung des Brustkorbs bei der Herzdruckmassage erfasst und ein sichtbares oder hörbares Signal erzeugt, um den Erstretter über die Druckbetätigung zu informieren, nämlich insbesondere anzuzeigen, ob der Brustkorb nach dem Pressen genügend entlastet wurde. Die Vorrichtung ist Teil eines externen Defibrillators.
Eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Ersthelfers bei der Herzdruckmassage zeigt auch die US 7,993,290 B2 , worin es hauptsächlich um eine Anzeigevorrichtung zur Rückmeldung einer Drucktiefe geht.
In der US 2004/0082888 A1 wird beschrieben, wie die Drucktiefe anhand verschiedener Messgrößen, wie Beschleunigung, Elektrokardiogramm (EKG) bestimmt werden kann. Auch hierbei ist in Verbindung mit einer Herzdruckmassage ein Defibrillator für eine Schockbeaufschlagung in einem geeigneten Moment vorgesehen.
Die US 8,333,720 B2 zeigt eine Kraftmessung im Zusammenhang mit einer Bruststeifigkeitsfunktion sowie eine Effektivitätsindikation der Druckbeaufschlagung.
Die US 2008/0312565 A1 zeigt im Zusammenhang mit einer Vorrichtung zur Herzdruckmassage ein Sensorarray auf einem flexiblen Substrat, auf dem auch ein Prozessor und eine Energiequelle angeordnet sind. Zur Bestimmung der Herzdruckmassage werden verschiedene Messgrößen, wie Drucktiefe, Druckkraft, Druckfrequenz und Druckbeschleunigung erfasst.
Die US 2010/0312153 A1 zeigt eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Ersthelfers bei der Herzdruckmassage, bei der ein Indikator für die Qualität der Herzdruckmassage auf der Basis einer Transthorax-Impedanz arbeitet.
In der US 2011/0301512 A1 ist im Zusammenhang mit einer Vorrichtung zur Herzdruckmassage angegeben, eine Kompression mittels Ultraschallsignalen zu erfassen.
Obwohl der Stand der Technik viele verschiedene Ansätze zeigt, die Effektivität der von einem Ersthelfer ausgeübten Herzdruckmassage zu verbessern, ist eine möglichst wirkungsvolle, effiziente Herzdruckmassage in der Regel mit nicht unerheblichen Problemen verbunden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereit zu stellen, mit der der Ersthelfer bei der Herzdruckmassage möglichst wirksam unterstützt wird.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hierbei ist vorgesehen, dass der Andrückteil als Betätigungsarm ausgebildet ist und dass der Überwachungsteil eine Betätigungssensorik zum Erzeugen von Stellungs- und/oder Bewegungssignalen des Betätigungsarms aufweist.
Diese Ausbildung der Vorrichtung bietet dem Ersthelfer bei der Druckbetätigung eine wesentliche Hilfe bei der Einhaltung des Druckpunkts und der Bewegungsvorgänge während der Ausübung der Druckmassage.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung für die Massagetätigkeit besteht dabei darin, dass der Betätigungsarm an einem bei der Druckbetätigung stationären Teil zum Ausführen einer Auf- und Abbewegung bewegbar angebracht ist.
Für die Funktion sind des Weiteren die Maßrahmen von Vorteil, dass der Betätigungsarm mit vertikaler Richtung schwenkbar an dem stationären Teil gelagert ist und dass die Betätigungssensorik einen Winkelsensor zum Erfassen von Winkeländerungen relativ zu dem stationären Teil aufweist.
Die Funktion wird ferner dadurch begünstigt, dass der Betätigungsarm über ein Drehgelenk mit Horizontalachse an dem stationären Teil gelagert ist.
Für den Aufbau und die Benutzung der Vorrichtung sind des Weiteren die Maßnahmen von Vorteil, dass der Betätigungsarm in horizontaler Richtung schwenkbar andern stationären Teil gelagert ist.
Eine gute Anpassbarkeit an unterschiedliche Gegebenheiten wird dadurch erreicht, dass der Betätigungsarm höhenverstellbar an dem stationären Teil angebracht ist.
Für die Bedienung sind ferner die Maßnahmen von Vorteil, dass der Betätigungsarm längenverstellbar ist.
Zu einer zuverlässigen Funktion trägt ferner die Ausgestaltung bei, dass der Überwachungsteil zum Erfassen der über den Betätigungsarm auf die Brust der zu rettenden Person ausgeübten Drucktiefe ausgebildet ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung für den Aufbau und die Funktion besteht darin, dass der Überwachungsteil eine Signalverarbeitungseinheit aufweist, die zum Ermitteln der Drucktiefe aus den von dem Winkelsensor gelieferten Stellungsund/oder Bewegungssignalen des Betätigungsarms ausgebildet ist.
Eine effiziente Druckmassage durch den Ersthelfer wird auch dadurch unterstützt, dass der Überwachungsteil eine Anzeigevorrichtung aufweist, die dem Ersthelfer bei der Betätigung optische und/oder akustische Informationen über die Druckbetätigung, insbesondere über die Drucktiefe, Druckentlastung und/oder Druckfrequenz, anzeigt.
Die Bedienung und Arbeitsweise werden ferner dadurch begünstigt, dass der stationäre Teil zur Anlage an mindestens einer seitlichen und/oder einer nackenseitigen Körperpartie der zu rettenden Person geformt ist, wobei die betreffende Körperpartie teilweise von einem Fußabschnitt untergriffen wird.
Eine für die Bedienung weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass der stationäre Teil in seinem Fußabschnitt mit einem Stützabschnitt zum Aufstützen des Ersthelfers während der Druckbetätigung versehen ist.
Die Benutzung der Vorrichtung wird auch dadurch begünstigt, dass der stationäre Teil von einem Gerätekörper des Hilfsgeräts gebildet ist, der auch eine Geräteelektronik enthält.
Eine für die Bedienung und Funktion weitere vorteilhafte Ausbildung besteht darin, dass der stationäre Teil ein dem menschlichen Nackenbereich angepasstes Überstreckkissen aufweist, an dem der Betätigungsarm unmittelbar oder über (mindestens) ein Zwischenstück bewegbar gelagert ist.
Für die Funktion und eine effektive Behandlung ist des Weiteren vorgesehen, dass sie einen Defibrillator umfasst und dass der Überwachungsteil auch zur Überwachung einer Defibrillationsbehandlung ausgebildet ist.
Zu einer einfachen Benutzung der Vorrichtung trägt ferner die Maßnahme bei, dass eine Defibrillatorelektronik zumindest zum Teil in dem Gerätekörper aufgenommen ist.
Eine vorteilhafte Funktion der Vorrichtung wird ferner dadurch erreicht, dass der Überwachungsteil zur Koordinierung der Druckbetätigung und der Defibrillationsbehandlung und diesbezüglichen Benutzerführung ausgebildet ist. In einer besonderen Ausgestaltung kann dabei z. B. vorgesehen sein, dass die EKG-Analyse und/oder Schockabgabe verhindert ist, solange Herzdruckmassage erkannt wird.
Für die Bedienung und eine effektive Behandlung der zu rettenden Person ist ferner vorteilhaft vorgesehen, dass sie eine Isolationsmatte umfasst, die zur elektrischen Isolation zwischen dem Ersthelfer und dem Körper der zu rettenden Person bei einer Schockbeaufschlagung mittels des Defibrillators anordenbar und ausgebildet ist.
Zur Benutzerführung und Funktion tragen ferner die Maßnahmen vorteilhaft bei, dass die Vorrichtung eine Zusatzsensorik zum Erfassen von Zusatzsignalen aufweist, die dem Überwachungsteil zugeführt werden, der zur Verarbeitung der Zusatzsignale ausgebildet ist.
Dabei besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung darin, dass die Zusatzsensorik eine Erfassungsvorrichtung zum Bestimmen der Sauerstoffsättigung des Blutes aufweist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
1A und 1B eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Ersthelfers bei einer Herzdruckmassage mit einem Hilfsgerät in schematischer Ansicht in Draufsicht und Ansicht von der Kopfseite einer zu rettenden Person in einem Anwendungsfall,
2 zwei vergrößerte Darstellungen des Hilfsgeräts nach 1A in perspektivischer Ansicht mit einer eingeklappten und einer ausgeklappten Anzeigeeinheit,
3A und 3B das Hilfsgerät nach 1A in perspektivischer Ansicht mit ausgeschwenktem Betätigungsarm in zwei verschiedenen Längeneinstellungen,
4A und 4B das Hilfsgerät nach 1A in einer Seitenansicht, Draufsicht und in perspektivischer Ansicht,
5 ein Diagramm zur Bestimmung der über den Betätigungsarm bewirkten Drucktiefe,
6 ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Ausbildung eines Hilfsgeräts und eine Anordnung desselben im Schulter-Nackenbereich der zu rettenden Person schematisch in seitlicher Ansicht,
7A bis 7D die Anordnung des Hilfsgeräts nach 6 am Körper der zu rettenden Person in perspektivischer Ansicht von schräg oben, in seitlicher Ansicht, in Draufsicht bei unverstelltem Brustteil und in Draufsicht bei ausgezogenem Brustteil,
8 eine schematische Darstellung von Anzeigebereichen einer Anzeigevorrichtung,
9A, 9B und 9C weitere schematische Darstellungen der Anzeigebereiche nach 8 bei verschiedenen Ausführungen der Herzdruckmassage,
10A, 10B und 10C einen Anzeigebereich zur Druckfrequenz bei unterschiedlich schneller Druckfolge,
11 eine Verwendung einer Isolationsmatte bei einer Herzdruckmassage in perspektivischer Ansicht,
12 die Verwendung einer Isolationsmatte in Verbindung mit einem Hilfsgerät nach 6 von oben,
13 einen Brustteil des Hilfsgeräts nach 6 in Draufsicht, einer Ansicht von der Kopfseite, einer Ansicht von der Fußseite und in perspektivischer Ansicht,
14 den Brustteil des Hilfsgeräts nach 13 in Verbindung mit einer Isolationsmatte im Nichtgebrauchszustand,
15A, 15B und 15C verschiedene perspektivische Ansichten zur Verbindung zwischen einer Isolationsmatte und dem Brustteil eines Hilfsgeräts nach 6,
16A und 16B eine weitere Ausführungsform einer Isolationsmatte in Verbindung mit dem Brustteil des Hilfsgeräts nach 6,
17A und 17B eine Kombination des Hilfsgeräts mit einem Überstreckkissen bei Anordnung im Schulter-Nackenbereich einer zu rettenden Person und im Nichtgebrauchszustand.
Die 1A und 1B zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Unterstützung eines Ersthelfers bei der Herzdruckmassage mit einem Hilfsgerät 1 in einem Anwendungsfall von oben bzw. von der Kopfseite einer zu rettenden Person her. Das Hilfsgerät 1 weist einen Gerätekörper 10 auf, der seitlich neben dem Körper der zu rettenden, auf dem Boden liegenden Person unter Anlehnung an dieser seitlich aufgestellt wird und mit einem Fußteil 12 den Körper der zu rettenden Person teilweise mit einem dieser zugekehrten Abschnitt untergreift, während der Ersthelfer bei der Durchführung der Herzdruckmassage auf einem von der zu rettenden Person abgekehrten Seite befindlichen Abschnitt des Fußabschnitts 12 sich mit den Knien abstützt, so dass sich eine stabile, definierte Anordnung des Gerätekörpers 10 bei der Herzdruckmassage ergibt. Das Hilfsgerät weist einen auf der Oberseite des Gerätekörpers 10 horizontal ausschwenkbaren Betätigungsarm 11 auf, der bei seitlich neben dem Körper der zu rettenden Person aufgestellten Gerätekörper 10 über den Brustbereich bis zu der Stelle geschwenkt werden kann, an der die Herzdruckmassage auszuüben ist, in der Regel im Bereich des Sternums. In dieser horizontalen Schwenkstellung kann der Betätigungsarm 11 zum Durchführen der Herzdruckmassage in einer zur horizontalen Schwenkebene rechtwinkligen Vertikalebene zum Ausführen der Herzdruckmassage von dem Ersthelfer unter Auflegen seiner Handballen auf und ab geschwenkt werden. Durch die Auf- und Abbewegung des Betätigungsarms 11 wird eine exakte, leicht gängige und definierte Bewegung mit einer effizienten Kraftübertragung für die Druckmassage erreicht. Wie 1A zeigt, weist die Vorrichtung zur Unterstützung des Ersthelfers auch eine Anzeigevorrichtung 2 auf, die auf der Brust der zu rettenden Person positionierbar und von dem Ersthelfer bei der Ausführung der Herzdruckmassage bequem einsehbar ist, so dass er durch die Rückmeldung über die Anzeigevorrichtung 2 unmittelbar über die Effizienz seiner Druckbetätigung informiert ist. Hierzu werden ihm über die Anzeigevorrichtung 2 die für ihn wichtigen Informationen rückgemeldet.
Wie die 1A und 1B weiter erkennen lassen, ist der Gerätekörper 10 des Hilfsgeräts 1 vorteilhaft symmetrisch bezüglich einer vertikalen Mittellängsebene (die beim Gebrauch im Wesentlichen in Richtung der Längserstreckung des Körpers zeigt) ausgestaltet, so dass das Hilfsgerät 1 wahlweise auf der linken oder rechten Seite der zu rettenden Person anordenbar ist. Dazu ist der Betätigungsarm 11 in beide Richtungen um mindestens 90°, vorzugsweise um mehr als 220° schwenkbar an dem Gerätekörper 10 gelagert.
In den 2, 3A und 3B sowie 4A und 4B ist der Aufbau des Hilfsgeräts 1 mit dem Gerätekörper 10 und dem Betätigungsarm 11 sowie dem Fußabschnitt 12 näher gezeigt. Zum Ausführen der horizontalen Schwenkbewegung ist der Betätigungsarm 11 an dem Gerätekörper 10 über ein Drehgelenk 110 mit einer Vertikalachse und zum Ausführen der Herzdruckmassage über ein Drehgelenk 111 mit einer Horizontalachse schwenkbar gelagert. Dabei ist das Drehgelenk 110 mit der Vertikalachse z. B. an einem Schwenkkopf 114 des Betätigungsarms 11 angeordnet, mit dem der Betätigungsarm 11 an dem Gerätekörper 10 angebracht ist, während das Drehgelenk 111 mit der Horizontalachse an dem Schwenkkopf 114 angebracht ist. Alternativ können beide Drehachsen jedoch auch in einem kombinierten Drehgelenk angeordnet sein. Alternativ zu Gelenken mit Drehachse sind Gelenke über eine elastische Verbindung möglich.
Wie 2 weiter zeigt, kann die Anzeigevorrichtung 2, die vorzugsweise einen flexiblen Träger umfasst, auf dem Anzeigeelemente angeordnet sind, an dem Betätigungsarm 11, beispielsweise an dessen vorderem Bereich relativ zu diesem bewegbar oder unmittelbar in der Oberseite des Betätigungsarms 11 angeordnet sein.
Für eine einfache Handhabung ist der Gerätekörper 10 in seinem oberen Abschnitt mit einem Handgriff 115 versehen, der in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Durchbruch in dem Gerätekörper 10 ausgebildet ist.
Wie die 3A und 3B weiter zeigen, ist der Betätigungsarm 11 verlängerbar. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist hierzu ein vorderer Armabschnitt 112 gegenüber einer hinteren Armabschnitt 113 teleskopartig ausziehbar und einschiebbar ausgebildet. Damit lässt sich der Betätigungsarm 11 im eingeschwenkten Zustand vorteilhaft an eine handliche Form des Gerätekörpers 10 anpassen und z. B. in eine angepasste Ausnehmung im oberen Bereich des Gerätekörpers 10 einschwenken und andererseits beim Einsatz entsprechend unterschiedlichen Körperformen ausziehen und in seiner Länge auf die Lage der Druckstelle abstimmen. Zusätzlich kann der Betätigungsarm 11 über einen Höhenverstellabschnitt mit dem Gerätekörper 10 verbunden sein oder selbst einen Höhenverstellabschnitt aufweisen, um auch in Höhenrichtung eine Abstimmung auf unterschiedliche Körperproportionen zu erreichen.
Wie die 4A und 4B zeigen, ist der Gerätekörper 10 auf der Unterseite des Fußabschnitts 12 mit einer ausgedehnten Standfläche 120 versehen und auf seiner Oberseite geht der Fußabschnitt 12 von seinen unteren Längsrandbereichen in stetiger Krümmung in einen neben dem Körper des Patienten zu positionierenden schmalen vertikalen Abschnitt über. In den beiderseits der vertikalen Mittellängsebene angeordneten Krümmungsabschnitten sind vorzugsweise Stützabschnitte 121 vorzugsweise mit weichen, griffigen Stützpolstern angeordnet, auf denen sich der Ersthelfer bequem mit seinen Knien bei der Herzdruckmassage abstützen kann, wobei auch das Hilfsgerät 1 durch seine Gewichtskraft in seiner Lage stabilisiert. Andererseits kann der Gerätekörper 10 über den betreffenden Krümmungsabschnitt einfach und stabilisierend teilweise unter die betreffende Körperpartie der zu rettenden Person geschoben werden.
In dem Gerätekörper 10, der vorzugsweise gehäuseartig ausgebildet ist und in dem elektronische Schaltungsteile der Vorrichtung angeordnet sind, wie elektronische Bauelemente einer Steuerungseinrichtung mit Überwachungsteil und Anzeigensteuerung, elektromechanische Komponenten wie Schalter, Steckverbinder und dgl., können auch Schaltungs- und Energieversorgungsteile einer Defibrillationsvorrichtung untergebracht sein, wenn die Vorrichtung neben den Komponenten für die Herzdruckmassage auch eine Defibrillationsvorrichtung umfasst. An dem Gerätekörper 10 sind dann auch z. B. Anschlüsse für die Elektroden der Defibrillationsvorrichtung sowie Elemente zur Bedienung des Defibrillators angebracht, wie Betätigungselemente und Anzeigeelemente. Mittels des Überwachungsteils kann die Herzdruckmassage mit der Schockauslösung koordiniert werden, so dass die Schockauslösung in einem für ihre Wirksamkeit optimalen Moment während der Herzdruckmassage bzw. während einer möglichst kurzen Pause erfolgt. Weiterhin kann mit Hilfe des Überwachungsteils der Beginn einer EKG-Analyse oder die Abgabe eines Schocks verhindert werden, sofern noch Aktivitäten der Herzdruckmassage erkannt werden. Der Anwender kann außerdem explizit dazu aufgefordert werden, die Herzdruckmassage auszusetzen, um die vorgenannten Aktionen (EKG-Analyse, Schockabgabe) mittels der Defibrillationsvorrichtung durchzuführen.
Der Überwachungsteil der Steuerungseinrichtung ist zum Überwachen der Druckbetätigung des Andrückteils und einer betreffenden Rückmeldung an den Ersthelfer über die Anzeigevorrichtung 2 ausgebildet. Hierbei wird über eine Betätigungssensorik des Überwachungsteils die Stellung bzw. Bewegung des Betätigungsarms 11 erfasst, um daraus Stellungs- und/oder Bewegungssignale zu erzeugen und Informationen über die Druckbetätigung, insbesondere über die Drucktiefe, Druckentlastung und/oder Druckfrequenz, abzuleiten. Die Betätigungssensorik umfasst dazu vorteilhaft einen Winkelsensor, mit dem der Auslenkwinkel oder die Neigung des Betätigungsarms 11 erfasst werden kann. Daneben umfasst die Betätigungssensorik vorteilhaft einen Sensor für die Auszuglänge des Betätigungsarms 11 (Längensensor) und kann noch weitere Sensoren beinhalten, wie z. B. einen Nullpunktsensor für eine Ausgangsstellung des Betätigungsarms bei unbelastetem Betätigungsarm 11 bzw. Beginn einer die Brust der zu rettenden Person zusammendrückenden Druckkraft (Schwelle).
Wie 5 zeigt, kann die Drucktiefe h bzw. der Hub nach einer trigonometrischen Beziehung in Abhängigkeit von der Länge x des Betätigungsarms 11 zwischen seinem Drehpunkt und der Druckstelle auf der Brust sowie von dem vertikalen Schwenkwinkel α ermittelt werden, wobei h = 2xsin(α/2)cos(α/2).
6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Vorrichtung zur Unterstützung eines Ersthelfers bei der Herzdruckmassage mit einem Hilfsgerät 1, wobei der Gerätekörper 10' zur Anlage im Schulter-Nackenbereich der zu rettenden Person ausgebildet ist. Hierbei ist ein stationärer Teil zur Anordnung unter dem Schulter-Nackenbereich der zu rettenden Person ausgebildet und weist ein Drehgelenk mit einer Horizontalachse 111 auf, an dem ein Betätigungsarm 11 drehbar gelagert ist. Der Betätigungsarm 11' weist dabei einen hinteren Armabschnitt 113' auf, der sich von dem Drehgelenk 111 aus nach oben erstreckt, sowie einen vorderen Armabschnitt 112', der sich vom Hals-/Brustbereich über die Brust zu der Druckstelle erstreckt Zum Ausführen der Herzdruckmassage wird der Betätigungsarm entlang einer vertikalen Ebene verschwenkt, wie 6 veranschaulicht.
In den 7A bis 7D ist die Vorrichtung mit dem Betätigungsarm 11' näher dargestellt. Der Betätigungsarm 11' setzt sich dabei beispielsweise aus zwei über die beiden Schultern verlaufenden Teilarmen sowie einem an deren brustseitigem Endbereich angebrachten Brustabschnitt zusammen. Der Brustabschnitt kann an den beiden Teilarmen ausziehbar und einschiebbar angebracht sein, um eine Längenverstellung des Betätigungsarms 11' zu erhalten. Der Brustabschnitt umfasst bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel einen Mittelteil 100 und einen daran seitlich auf beiden Seiten angebrachten Handschutz 101. In dem Brustteil kann außerdem eine Anzeigevorrichtung 2 und/oder eine elektronische Schaltungseinheit des Überwachungsteils integriert sein. Der Mittelteil ist vorzugsweise aus einem festen, wenn auch nicht ganz starren Material, gefertigt während der beiderseitige Handschutz 101 aus einem demgegenüber relativ flexiblen Material hergestellt ist. Über den Handschutz 101 erhält der Ersthelfer nicht nur einen definierten Bereich für die Handauflage, sondern der Handschutz 101 kann auch als Isolierung ausgebildet sein, um einen Schutz vor einem elektrischen Strompuls bei Auslösung eines Defibrillationsschocks zu bilden, wenn die Vorrichtung zusätzlich mit einer Defibrillationseinrichtung kombiniert ist, wie im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben.
8 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Anzeigefeld mit Anzeigebereichen der Anzeigevorrichtung 2. Das Anzeigefeld beinhaltet z. B. eine hinterleuchtete Anzeigefläche mit entsprechend der darzustellenden Information ansteuerbaren Anzeigeelementen oder selbstleuchtende ansteuerbare Anzeigeelemente, wie z. B. LCD-Elemente und/oder LED-Elemente, für eine angemessen helle, kontrastreiche Informationsdarstellung, so dass diese problemlos bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen, wie Dunkelheit oder hellem Tageslicht ablesbar ist. Ein Anzeigebereich stellt dabei einen Frequenzanzeigeteil 22 dar, während ein anderer Anzeigebereich einen Druckanzeigeteil 23 umfasst, in dem Informationen über die Druckbetätigung beinhaltet sind, die sich auf die Drucktiefe beziehen und auch Angaben zur Druckkraft enthalten können. Dabei können zusätzliche Benutzerinformationen angezeigt werden, die ihm die richtige Druckbetätigung bzw. Hinweise zur Korrektur bei falscher Druckbetätigung während der Druckmassage liefern. Das Anzeigefeld ist vorteilhaft so gestaltet, dass es leicht aus zwei oder mehr unterschiedlichen Richtungen abgelesen werden kann, beispielsweise von beiderseits einer zu rettenden Person knienden Ersthelfern, die sich in der Druckmassage abwechseln, und gegebenenfalls einem noch weiteren Ersthelfer, der sich im Kopfbereich zu rettenden Person zur Stützung des Kopfs und Nackens befindet.
Der Frequenzanzeigeteil 22 besteht aus einem mittleren Anzeigebalken, in dessen mittlerem Bereich optimale Druckfrequenzen (z. B. in grüner Farbe) und in dessen seitlichen Bereichen ungünstige, zu hohe oder zu niedrige, Druckfrequenzen (z. B. in roter Farbe und/oder schnell blinkend) angezeigt werden. Der Anzeigebalken des Frequenzanzeigeteils 22 ist dabei beidseitig mit einer numerischen Skala der Druckfrequenzen versehen, die zum Ablesen aus zwei um 180° gegenüberliegenden Blickrichtungen ausgerichtet sind.
Der Druckanzeigeteil 23 ist deutlich von dem Frequenzanzeigeteil 22 abgesetzt und besitzt die Form eines bogenförmigen, beispielsweise kreisabschnittförmigen Streifens, in dem mehrere Anzeigeelemente 20 zur Darstellung der Drucktiefe angeordnet sind. Ferner können neben dem kreisabschnittförmigen Informationsstreifen Angaben zur Kompression bzw. Dekompression angezeigt werden. Der mittlere Bereich des Druckanzeigeteils ist von dem Anzeigebalken des Frequenzanzeigeteils 22 abgesetzt und verläuft zur deutlichen Unterscheidung in seinem mittleren Bereich etwa rechtwinklig zur Längsrichtung des Anzeigebalkens. In dem mittleren Bereich des Druckanzeigeteils 23 wird die optimale Dekompression bzw. Entlastung, und/oder der Nullpunkt beim Ausüben der Kompressionskraft dargestellt, während seitlich die zunehmende Drucktiefe bzw. das Ausmaß der Kompression oder Dekompression angezeigt wird. Im äußeren Bereich des bogenförmigen Streifens wird folglich eine zu tiefe Kompression (z. B. in roter Farbe und/oder schnellblinkend) angezeigt, während in dem nach innen benachbarten Bereich eine optimale Drucktiefe bzw. Kompression (z. B. in grüner Farbe) dargestellt wird, so dass der Ersthelfer stets über die Auswirkung und damit Effizienz seiner Druckbetätigung während der Druckmassage informiert ist. In Übergangsbereichen zwischen einer guten und schlechten Druckbetätigung können in dem Frequenzanzeigeteil 22 und/oder dem Druckanzeigeteil 23 (z. B. in gelber Farbe und/oder langsam blinkend) eine nachlassende bzw. zu verbessernde Effizienz der Druckbetätigung angezeigt werden.
Der Anzeigeteil der Anzeigevorrichtung 2 weist vorteilhaft einen flexiblen Träger 21 auf, auf dem die Anzeigeelemente 20 bzw. das Anzeigefeld aufgenommen sind und der sich an geeigneter Stelle im Blickbereich des Ersthelfers vorteilhaft positionieren lässt.
Die 9A bis 9C zeigen schematisch das Anzeigefeld der Anzeigevorrichtung 2 mit dem Frequenzanzeigeteil 22 und dem Druckanzeigeteil 23 bei einer Druckbetätigung mit optimaler Druckfrequenz und Druckkraft, optimaler Druckfrequenz bei zu großer Drucktiefe bzw. bei optimaler Druckfrequenz und zu geringer Dekompression (d. h. ohne vollständige Entlastung). Die 10A bis 10C zeigen den Frequenzanzeigeteil 22 bei optimaler Druckfrequenz, zu niedriger Druckfrequenz bzw. zu hoher Druckfrequenz.
Um insbesondere um Falle einer kombinierten Anwendung von Herzdruckmassage und Defibrillation mittels eines externen Defibrillators die Herz-Lungen-Wiederbelegung zu optimieren, umfasst die Vorrichtung vorteilhaft eine Isolationsmatte 3, wie in den 11 bis 16B anhand verschiedener Ausführungsbeispiele dargestellt. Die Isolationsmatte 3 wird bei der Durchführung der Herzdruckmassage zwischen der bzw. den die Massage ausübenden Händen des oder der Ersthelfer und der zu rettenden Person bzw. dem Betätigungsarm 11, 11' des Hilfsgeräts 1 angeordnet. Die Isolationsmatte 3 bildet eine elektrische Isolationsschicht zwischen dem Körper der zu rettenden Person und dem Erstretter, so dass dieser bei einer Schockbeaufschlagung der zu rettenden Person mittels der Defibrillationseinrichtung nicht gefährdet wird und keine bzw. keine lange Unterbrechung der Herzdruckmassage erforderlich ist. Vielmehr kann die Defibrillation mittels des Überwachungsteils der Steuereinrichtung mit der Herzdruckmassage koordiniert werden, um die Abgabe des Defibrillationspulses in einem optimalen Moment auszulösen. Dabei ist die Anzeigevorrichtung 2 vorteilhaft so ausgebildet, dass der Ersthelfer über eine bevorstehende Auslösung eines Defibrillationspulses optisch und/oder akustisch informiert wird. Beispielsweise kann der Defibrillationspuls auf diese Weise ausgelöst werden, wenn die Brust der zu rettenden Person gerade komprimiert ist, so dass die Wirkung der Defibrillation optimiert werden kann, wobei wegen verbesserter Übertragungsverhältnisse die Defibrillationsenergie besser und schonender eingetragen werden kann als bei entspannter Brust.
12 zeigt die Kombination der Isolationsmatte 3 mit dem vorstehend beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiel des Hilfsgeräts 1. 13 zeigt den Brustteil des Hilfsgeräts 1, in dessen Mittelteil 100 eine Sensorik 4 zum Erfassen der Druckbetätigung angeordnet ist, die vorteilhaft auch zum Erfassen optimaler Bedingungen für eine Defibrillation ausgebildet sein kann. Dargestellt ist dabei auch eine Richtungsanzeige 104 zur Anordnung des Brustteils. Seitlich an dem Brustteil sind Verschlusselemente 102 angeordnet, an denen die Isolationsmatte 3 mit angepassten Verschlussgegenelementen positionsgenau anbringbar ist.
14 zeigt das Hilfsgerät 1 in Verbindung mit einer zusammengerollten Isolationsmatte 3 in einem Nichtgebrauchszustand als kompakte Einheit. Die 15A bis 15C zeigen eine Ausführung, bei dem der Brustteil eines Hilfsgeräts 1 einen festen Teil 103.1 und daran anschließende flexible Bereiche bzw. Teile 103.2 aufweist und im Bereich seiner beiderseitigen flexiblen Teile 103.2 mit beiderseitigen Isolationsmatten 3 verbunden wird, so dass im Gebrauchszustand zwei Ersthelfer seitlich der zu rettenden Person von dieser elektrisch isoliert eine Herzdruckmassage ausüben können.
In den 16A und 16B ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Isolationsmatte 3 gezeigt, die zusammenfaltbar ausgebildet ist und zum einfachen Zusammenfalten mit einer Faltschnur 105 nahe ihrer beiden Längsränder versehen ist. Auch hierbei können beiderseits des Brustteils an betreffenden Verschlusselementen 102 Isolationsmatten 3 angebracht werden. Diese lassen sich dann unter und/oder über dem Brustteil zusammenfalten, so dass sich eine kompakte Einheit von Gerätekörper 10, 10' und Isolationsmatte 3 ergibt.
Die 17A und 17B zeigen eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung zur Unterstützung eines Ersthelfers bei der Herzdruckmassage, wobei gegenüber der Ausführung nach 6 der stationäre Teil ein Überstreckkissen 5 aufweist, das im Schulter-Nackenbereich der zu rettenden Person anordenbar ist. An dem Überstreckkissen 5, das gleichzeitig als Gerätekörper, wie der vorstehend genannte Gerätekörper 10 genutzt werden kann, ist der in vertikaler Ebene für die Herzdruckmassage auf und ab schwenkbare Betätigungsarm 11' angekoppelt. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Betätigungsarm 11, der ebenfalls einen hinteren Armabschnitt 113 und einen daran z. B. teleskopisch ausziehbar angebrachten vorderen Armabschnitt 112 aufweist, über ein Zwischenstück in Form eines Koppelarms 117 an dem Überstreckkissen 5 schwenkbar angekoppelt. Der Koppelarm 117 ist an dem Überstreckkissen 5 mittels eines weiteren Schwenklagers 115 ausklappbar angebracht, wobei die Schwenkachse des Schwenklagers 115 quer zur Längserstreckung des Überstreckkissens 5 verläuft, so dass der Koppelarm 117 in eine Ausnehmung in der Oberseite des Überstreckkissens 5 für den Nichtgebrauchszustand eingeklappt und für den Gebrauchszustand nach oben zeigend ausgeklappt werden kann. Der Betätigungsarm 11' ist an dem von dem Schwenklager 115 abgekehrten Endbereich des Koppelarms 117 mittels eines Drehgelenks mit (im Gebrauchszustand) horizontal verlaufender Achse für die Herzdruckmassage schwenkbar gelagert. Am vorderen freien Ende des Betätigungsarms 11 ist zur Auflage der Hand des Ersthelfers für die Herzdruckmassage ein Druckansatz 116 angebracht, beispielsweise ausgebildet als Druckkissen bzw. Druckpolster. Auch hierbei wird ein jeweiliger Schwenkwinkel innerhalb eines Schwenkbereichs σ erfasst, wie im Zusammenhang mit den vorstehenden Ausführungsbeispielen ausgeführt.
Wie in 17B gezeigt, kann der Betätigungsarm 11 vollständig zu dem Koppelarm 117 hin eingeschwenkt und anschließend mit dem Koppelarm 117 in eine Ausnehmung in der Oberseite des Überstreckkissens 5 eingeklappt werden.
Das Kopf-Überstreckkissen 5 bildet eine einfach benutzbare, kompakte Einheit mit dem integrierten Betätigungsarm 11' und der Betätigungssensorik mit dem Winkelsensor. Das Überstreckkissen 5 wird in der Weise benutzt, dass der Kopf in die sogenannte Jackson-Position gelegt wird. Bei der Jackson-Position wird der Kopf in den Nacken gelegt (Reklination) und nach vorne gezogen bzw. auf einem Kissen gelagert (Elevation), während die Schultern flach auf der Unterlage aufliegen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung besteht darin, dass der Überwachungsteil eine Zusatzsensorik zum Erfassen von Zusatzsignalen aufweist, die dem Überwachungsteil zugeführt werden. Der Überwachungsteil ist hierzu mit einer Verarbeitungsvorrichtung für die Zusatzsignale ausgebildet. Dabei besteht eine vorteilhafte Ausbildung darin, dass die Zusatzsensorik eine Oximetrie-Einrichtung aufweist, mit der z. B. die Sauerstoffsättigung des Bluts erfassbar ist. Die mit einer solchen Erfassungsvorrichtung ausgestattete Zusatzsensorik liefert für die Unterstützung des Ersthelfers vorteilhafte Zusatzinformationen, die ihn bei der Kontrolle des Erfolgs der Herzdruckmassage unterstützen. Die Zusatzinformationen können vorteilhaft über die Anzeigevorrichtung 2 des Überwachungsteils optisch (z. B. über eine Leuchtdiodenanzeige) und/oder akustisch angezeigt werden. Die Oximetrie-Einrichtung umfasst z. B. eine SpO2-Messung, eine rSO2-Messung und/oder eine ETCO2-Messung. Über die Erfassung des Volumenpulses mittels Photoplethysmogramm (PPG) und über den Zusammenhang mit der Messung der Sauerstoffsättigung kann die Qualität der Herzdruckmassage verbessert bzw. optimiert werden.
Eine weitere Ausgestaltung besteht darin, dass die Vorrichtung zur Unterstützung des Ersthelfers bei der Herzdruckmassage auf verschiedene Patientengruppen abgestimmt sein kann, wozu sie in entsprechenden Betriebsmodi, wie z. B. in einem Kinder-Modus betrieben werden kann. Der Modus kann über eine Taste oder Sprachanweisung umgeschaltet werden. Die Signalverarbeitung in dem Überwachungsteil wird entsprechend dem Betriebsmodus Unter Vorgabe angepasster Betriebsparameter automatisch angepasst, wobei auch die Anzeigevorrichtung 2 mit angepassten Signalen für die Benutzerführung (Rückkopplung) des Ersthelfers angesteuert wird. Der Modus kann dem Ersthelfer ebenfalls über die Anzeigevorrichtung 2 signalisiert werden.
Der Aufbau der Vorrichtung zur Unterstützung eines Ersthelfers bei der Herzdruckmassage ergibt für die Ausübung der Herzdruckmassage wesentliche Vorteile und trägt in seiner Erweiterung u. a. mit der Anzeigevorrichtung 2 und/oder der Isolationsmatte 3 zur verbesserten Funktion insbesondere in Verbindung mit einer Defibrillationseinrichtung bei.

Claims

Vorrichtung zur Unterstützung eines Ersthelfers bei der Herzdruckmassage mit einem Hilfsgerät (1), das einen zwischen der Druck ausübenden Hand des Ersthelfers und dem Körper der zu rettenden Person anordenbaren Andrückteil und einen Überwachungsteil zum Erfassen, Bewerten und Rückmelden der Druckbetätigung des Andrückteils aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Andrückteil als Betätigungsarm (11, 11') ausgebildet ist und dass der Überwachungsteil eine Betätigungssensorik zum Erzeugen von Stellungs- und/oder Bewegungssignalen des Betätigungsarms (11, 11') aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsarm (11, 11') mit einem bei der Druckbetätigung stationären Teil zum Ausführen einer Auf- und Abbewegung bewegbar gekoppelt ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsarm (11, 11') in vertikaler Richtung schwenkbar an dem stationären Teil oder an einem mit diesem verbundenen Zwischenstück gelagert ist und dass die Betätigungssensorik einen Winkelsensor zum Erfassen von Winkeländerungen relativ zu dem stationären Teil aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsarm (11, 11') über ein Drehgelenk (111) mit Horizontalachse an dem stationären Teil oder dem Zwischenstück gelagert ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsarm (11, 11') in horizontaler Richtung schwenkbar an dem stationären Teil gelagert ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsarm (11, 11') höhenverstellbar an dem stationären Teil angebracht ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsarm (11, 11') längenverstellbar ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Überwachungsteil zum Erfassen der über den Betätigungsarm (11, 11') auf die Brust der zu rettenden Person ausgeübten Drucktiefe (h) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Überwachungsteil eine Signalverarbeitungseinheit aufweist, die zum Ermitteln der Drucktiefe (h) aus den von dem Winkelsensor gelieferten Stellungs- und/oder Bewegungssignalen des Betätigungsarms (11, 11') ausgebildet ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Überwachungsteil eine Anzeigevorrichtung (2) aufweist, die dem Ersthelfer bei der Betätigung optische und/oder akustische Informationen über die Druckbetätigung, insbesondere über die Drucktiefe (h), Druckentlastung und/oder Druckfrequenz, anzeigt.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der stationäre Teil zur Anlage an mindestens einer seitlichen und/oder einer nackenseitigen Körperpartie der zu rettenden Person geformt ist, wobei die betreffende Körperpartie teilweise von einem Fußabschnitt (12) Untergriffen wird.
Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der stationäre Teil in seinem Fußabschnitt (12) mit einem Stützabschnitt (121) zum Aufstützen des Ersthelfers während der Druckbetätigung versehen ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der stationäre Teil von einem Gerätekörper (10) des Hilfsgeräts (1) gebildet ist, der auch eine Geräteelektronik enthält.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der stationäre Teil ein dem menschlichen Nackenbereich angepasstes Überstreckkissen (5) aufweist, an dem der Betätigungsarm (11, 11') unmittelbar oder über ein Zwischenstück bewegbar gelagert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Defibrillator umfasst und dass der Überwachungsteil auch zur Überwachung einer Defibrillationsbehandlung ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Defibrillatorelektronik zumindest zum Teil in dem Gerätekörper (10) aufgenommen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Überwachungsteil zur Koordinierung der Druckbetätigung und der Defibrillationsbehandlung und diesbezüglichen Benutzerführung ausgebildet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Isolationsmatte (3) umfasst, die zur elektrischen Isolation zwischen dem Ersthelfer und dem Körper der zu rettenden Person bei einer Schockbeaufschlagung mittels des Defibrillators anordenbar und ausgebildet ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Zusatzsensorik zum Erfassen von Zusatzsignalen aufweist, die dem Überwachungsteil zugeführt werden, der zur Verarbeitung der Zusatzsignale ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzsensorik eine Erfassungsvorrichtung zum Bestimmung der Sauerstoffsättigung des Blutes aufweist.