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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kanüle mit am distalen Ende vorhandenem Schliff, der distal eine Kanülenspitze bildet, einem proximales Ende der Kanüle haltenden Kanülenhalter sowie einem in der Kanüle aus einer Ausgangsposition in eine Endposition verschiebbaren Mandrin, dessen distales Ende in Endposition über die Kanülenspitze hinausragt und bei gleichzeitigem Abdecken der Kanülenspitze lagefixiert ist.
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Eine Kanüle der eingangs genannten Art ist aus der
WO-01/68168 A1 bekannt. Neben einer mit der Kanüle verbundenen Halterung ist ein hülsenförmiges Schutzelement vorgesehen, das relativ in Längsrichtung der Kanüle verschiebbar ist und von dem ein Mandrin ausgeht, um ein in der Kanüle vorhandenes Element ablegen zu können. Die Abdeckung der Kanülenspitze erfolgt über das Schutzelement, wobei zusätzlich der Mandrin über der Spitze hinausragt. Der Mandrin selbst geht von dem hülsenförmigen Schutzelement aus.
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Der
EP 0 574 434 B1 ist eine Kanüle zu entnehmen, bei der die Kanülenspitze nach Gebrauch mit einer Schutzkappe vorzugsweise in Form eines einseitigen offenen Hohlzylinders abgedeckt ist. Mittels einer entsprechenden Kanüle kann ein Element in einem Körper abgelegt werden.
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Aus der
DE 10 2007 021 243 A1 ist eine Spritzenvorrichtung mit einem länglichen Kolbenraum bekannt. In dem Kolbenraum ist ein Kolben axial verstellbar, der mit einem Stößel koppelbar ist, der in seinem proximalen Ende zylinderförmig erweitert ist. In der Endstellung des Kolbens, in der das distale Ende des Stößels die Spitze der Spritze überragt, ist der Kolben verrastbar.
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Um Medikamente abzulegen, sieht die
US 2007/0021714 A1 eine Kanüle vor, in der mittels eines Mandrin die abzulegenden Medikamente axial verschiebbar sind. Die Medikamente können mittels eines in das Innere der Kanüle ragenden Vorsprungs fixiert werden.
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Eine zu einer Halterung verschiebbare Kanüle ist aus der
US 2004/012776 A1 bekannt. Von der Halterung kann ein Mandrin ausgehen, zu dem die Kanüle verschiebbar ist.
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Eine Vorrichtung zum Injizieren eines Feststoffes ist aus der
EP 2 314 342 A1 bekannt. Der Feststoff wird dabei mittels eines Mandrins aus einer Kanüle herausgeschoben, damit ein Ablegen in einem Körper erfolgen kann.
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Bei der Verwendung vorbekannter Vorrichtungen ist es häufig nicht möglich, dass ein Nutzer nach Gebrauch der Vorrichtung nicht Gefahr läuft, durch die Spitze verletzt zu werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Kanüle zuvor beschriebener Art so weiterzubilden, dass ein einfacher und zuverlässiger Schutz der Kanülenspitze gewährleistet ist, ohne dass konstruktiv aufwendige Maßnahmen getroffen werden müssen.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung soll sichergestellt werden, dass der Mandrin nicht unbeabsichtigt aktiviert, also mit seinem distalen Ende über die Kanülenspitze hinausgeschoben werden kann.
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Zur Lösung zumindest eines Aspekts sieht die Erfindung im Wesentlichen vor, dass der Mandrin durch Wechselwirken mit dem Schliff lagefixiert wird, wobei entweder
- – der Mandrin ausgehend von seinem distalen Ende über eine Länge L geschlitzt ist und in seinem distalen Ende eine erste Querschnittserweiterung aufweist, die gegenüber angrenzendem Bereich des Mandrins durch einen quer zur Längsachse des Mandrins sich erstreckenden Rand begrenzt ist, mit dem beim lagefixierten Mandrin die Kanülenspitze wechselwirkt, oder
- – der Mandrin in seinem distalen Bereich im Längsschnitt eine Hakenform mit einem seitlich abragenden Vorsprung aufweist, dessen proximale Begrenzung bei lagefixiertem Mandrin mit der Kanülenspitze wechselwirkt, oder
- – der Mandrin beabstandet zu seinem distalen Ende eine zweite Querschnittserweiterung aufweist, die bei lagefixiertem Mandrin mit proximalem Bereich des Schliffs wechselwirkt.
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Erfindungsgemäß sind alternative Lösungen vorgesehen, um nach Gebrauch der Kanüle die Spitze abzudecken, damit diese zu einer Gefährdung eines Nutzers nicht führt. Hierzu kann der Mandrin in Längsrichtung – ausgehend vom distalen Ende – geschlitzt sein, so dass nach Durchsetzen der Kanüle und Vorstehen des Mandrins vor der Kanülenspitze ein Aufspreizen des Mandrins erfolgen kann, so dass beim Zurückziehen des Mandrins ein Wechselwirken mit der Kanülenspitze erfolgt, insbesondere ein Verhaken von Kanülenspitze und Mandrin auftritt, und somit ein weiteres Zurückziehen des Mandrins nicht möglich ist. Vielmehr bleibt die Kanülenspitze mittels des Mandrins abgedeckt.
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Anstelle eines spreizbaren Mandrins kann der Mandrin distalseitig als Haken ausgebildet werden, der nach Überwinden der Kanülenspitze beim Zurückziehen des Mandrins mit dieser wechselwirkt, so dass ein weiteres Zurückziehen nicht möglich ist.
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Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Mandrin beabstandet zu seinem distalen Ende z. B. durch einen umlaufenden Wulst eine zweite Querschnittserweiterung aufweist, die mit dem proximalen Bereich des Kanülenschliffes wechselwirkt, also den Mandrin fixiert, wobei der Abstand zwischen der zweiten Querschnittserweiterung und distalem Ende größer als Abstand zwischen proximalem Bereich des Schliffs und Kanülenspitze ist. Ergänzend kann bei der diesbezüglichen Ausführungsform die Kanülenspitze auch mit dem Mandrin Wechselwirken.
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Damit ein Wechselwirken zwischen dem distalen Bereich des Schliffs mit der zweiten Querschnittserweiterung erfolgen kann, ist insbesondere vorgesehen, dass der Bereich z. B. durch Glasperlenstrahlen oder z. B. durch Einwirken eines Stößels nach innen gebogen wird, und zwar in dem Bereich, in dem der Schliff im Vergleich zur Kanülenwandung an sich verjüngt ist.
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Dabei sollte die insbesondere durch den Wulst gebildete zweite Querschnittserweiterung umlaufend ausgebildet sein und einen Durchmesser aufweisen, der gleich oder geringfügig kleiner als der Durchmesser der Kanüle selbst ist. Geringfügig kleiner bedeutet, dass der Durchmesser derart an den Innendurchmesser angepasst ist, dass ein problemloses axiales Verschieben möglich ist, gleichzeitig jedoch sichergestellt ist, dass die Querschnittserweiterung mit dem nach innen gebogenen proximalen Bereich des Schliffes derart wechselwirken kann, dass dann, wenn der Schliffbereich mit der Querschnittserweiterung in Berührung gelangt, ein Zurückziehen des Mandrins bei üblicher Krafteinleitung nicht möglich ist.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass zum Wechselwirken der Kanülenspitze mit dem Mandrin dieser distalseitig eine Querschnittserweiterung aufweist, wobei insbesondere – abgesehen von der Hakenform – eine Pilz-Geometrie zu bevorzugen ist. Somit kann der kanülenseitig verlaufende vorzugsweise senkrecht zur Mandrin-Längsachse verlaufende Rand mit der Kanülenspitze wechselwirken, diese also an dem Rand anliegen, so dass ein weiteres Zurückziehen des Mandrins unterbunden ist.
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Zur Erzielung einer Pilz-Geometrie ist insbesondere vorgesehen, dass der distale Bereich die Form eines Kugelsegements aufweist, wobei der Mandrin vom distalen Ende ausgehend über eine Länge L über einen oder mehrere Schlitze in Abschnitte, vorzugsweise in zwei oder drei gleich große Abschnitte unterteilt ist. Durch die Schlitzausbildung zeigt das insbesondere aus Kunststoff bestehende Material des Mandrins die Neigung, dass dann, wenn der Mandrin umfangsseitig unbedeckt ist, also aus der Kanüle herausragt, die Abschnitte auseinander spreizen, so dass sich ein wirksamer maximaler Querschnitt ergibt, der größer als der des Mandrins im ungeschlitzten Zustand ist. Hierdurch besteht die Möglichkeit, den Mandrin problemlos durch die Kanüle zu schieben, wobei nach Durchsetzen der Kanüle und Vorstehen des Mandrins über der Kanülenspitze ein Spreizen erfolgt, so dass beim Zurückziehen des Mandrins dessen distaler Bereich mit der Kanülenspitze wechselwirken kann, also insbesondere mit dieser sich verhakt.
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Bei den diesbezüglichen Lösungsvorschlägen ist insbesondere vorgesehen, dass der Schliff distalseitig als Facettenschliff ausgebildet ist, wobei die zur Bildung der Kanülenspitze sich in einer Schliffebene schneidenden Schliffflächen in Richtung der Kanülenlängsachse gebogen sind. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass zwischen der Schliffebene und der Kanülenlängsachse verlaufender Spitzenwinkel β zwischen 5° und 30°, insbesondere zwischen 8° und 20° liegt.
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Durch diese Maßnahmen ergeben sich zwei Vorteile. Ein Vorteil besteht darin, dass die im distalen Bereich vorhandene Querschnittserweiterung des Mandrins derart begrenzt werden kann, dass ohne Weiteres ein Wechselwirken mit der Kanülenspitze erfolgt, gleichzeitig jedoch die distale Erweiterung nicht über der Umfangsfläche der Kanüle vorsteht, so dass ein ungehindertes Zurückziehen der Kanüle mit dem Mandrin aus einem Körper erfolgen kann. Ein weiterer Vorteil ergibt sich dahingehend, dass das in der Kanüle vorhandene zum Ablegen bestimmte Element wie Medikament ungeachtet der nach innen gebogenen Kanülenspitze beim Herausschieben nicht beschädigt wird.
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Um sicherzustellen, dass der Mandrin nicht unkontrolliert aktiviert, also über die Kanülenspitzen in einem Umfang hinausgeschoben werden kann, dass ein Zurückziehen nicht mehr möglich ist, sofern ein Ablegen eines Implantats o. ä. nicht erfolgen soll, sieht ein eigenerfinderischer Lösungsvorschlag vor, dass der Mandrin proximalseitig von einer entfernbaren Sicherung zur Vermeidung eines ungewollten axialen Verschiebens des Mandrins in Richtung der Kanülenspitze umgeben ist.
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Dabei ist nach einer Alternative vorgesehen, dass die Sicherung zum einen den Mandrin fixiert wie klemmend aufnimmt oder diesen abstützt und zum anderen mit dem Kanülenhalter insbesondere durch einen in eine Aufnahme wie einen Spalt des Kanülenhalters einbringbaren Abschnitt wie Schenkel der Sicherung lösbar verbunden ist. Hierdurch ist sichergestellt, dass das distale Ende des Mandrin in einem Umfang zur Kanülenspitze beabstandet ist, dass zum Beladen der Kanüle ein problemloses Zurückziehen des Mandrins nach Entfernen der Sicherung möglich ist. Ein unkontrolliertes Verschieben des Mandrin in Richtung der Kanülenspitze bei eingesetzter Sicherung ist gleichfalls nicht möglich.
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Insbesondere weist die Sicherung einen im Schnitt U-förmigen Abschnitt mit Quer- und Seitenschenkeln auf, wobei ein Seitenschenkel mit dem Kanülenhalter und der andere Seitenschenkel mit dem Mandrin verbunden ist oder sich gegen diesen abstützt. Ferner kann von dem U-förmigen Abschnitt ein insbesondere von dem Querschenkel ausgehender und sich entlang der Kanüle erstreckender vorzugsweise fahnenartiger Abschnitt ausgehen, der z. B. beschriftet ist und somit den Nutzer darauf hinweist, dass die Sicherung vor Benutzung der Kanüle zu entfernen ist.
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Nach einem weiteren Vorschlag ist vorgesehen, dass die Sicherung klemmend den proximalen Abschnitt des Mandrin umgibt, wobei insbesondere die Sicherung einen Basisabschnitt aufweist, von dem Klemmabschnitte mit entgegengesetzt abgewinkelten Endabschnitten ausgehen. Die Klemmabschnitte verlaufen in Bezug auf den Basisabschnitt entgegengesetzt, schließen folglich einen V-förmigen Spalt ein, in dem der Mandrin insbesondere klemmend fixierbar ist. Dabei kann ein Klemmabschnitt aus dem anderen Klemmabschnitt z. B. ausgestanzt sein.
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Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Mandrin von einem entfernbaren Distanzelement als Sicherung umgeben ist, der zum Aktivieren des Mandrin abgezogen wird. Das Distanzelement kann platten-, scheiben- oder fahnenartig ausgebildet sein.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen – für sich und/oder in Kombination –, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispielen.
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Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer Kanüle mit Mandrin,
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2 eine Detail der 1,
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3 der Mandrin gemäß 1 und 2 in Draufsicht,
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4 einen Ausschnitt einer zweiten Ausführungsform einer Kanüle mit Mandrin,
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5 eine Schnittdarstellung einer dritten Ausführungsform einer Kanüle mit Mandrin,
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6 die Kanüle mit Mandrin gemäß 5 bei fixiertem Mandrin,
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7 ein Detail der 7,
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8 ein weiteres Detail der 6 und 7,
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9 eine Seitenansicht einer vierten Ausführungsform einer Kanüle mit Mandrin,
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10 eine erste Ausführungsform einer Sicherung des Mandrins gegen ein axiales Verschieben in Richtung der Kanülenspitze,
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11 die Sicherung gemäß 10 in einer um 90° gedrehten Stellung,
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12 eine zweite Ausführungsform einer Sicherung mit Kanüle und Mandrin,
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13 ein Schnitt entlang der Linie A/A in 12,
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14 die Sicherung gemäß der 12 und 13 in perspektivischer Darstellung und
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15 eine dritte Ausführungsform einer Sicherung.
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In den Figuren, in denen grundsätzlich für gleiche Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet werden, sind Ausführungsformen von einer Kanüle mit einem in dieser verschiebbaren insbesondere aus Vollmaterial bestehenden Mandrin dargestellt, mittels dessen ein Element wie Implantat oder Medikament in den Körper eines Lebewesens abgelegt werden soll, ohne dass hierdurch die erfindungsgemäße Lehre eingeschränkt wird. Vielmehr gilt diese ganz allgemein für eine Kanüle mit in dieser in Längsrichtung verschiebbarem Mandrin oder einem gleichwirkenden Element.
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Den 1 bis 3 ist eine erste Ausführungsform zu entnehmen, mittels der ein Mandrin 10, der in einer Kanüle 12 axial verschiebbar angeordnet ist, nach z. B. Ablegen eines Implantats 14 mit dem Schliff 16 der Kanüle 12 derart wechselwirkt, dass ein Zurückziehen des Mandrins 10 bei üblicher Handhabung nicht mehr möglich ist, also die Spitze 18 der Kanüle 12 durch den Mandrin 10 in einem Umfang abgedeckt ist, dass eine Verletzung für einen Nutzer ausgeschlossen ist.
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Die Kanüle 12 weist in ihrem distalen Bereich den Schliff 16 auf, der zeichnerisch als Facettenschliff dargestellt ist, ohne dass dieser jedoch als zwingendes Merkmal anzusehen ist. Vielmehr kann die Kanüle 12 jeden geeigneten Schliff im distalen Bereich aufweisen, der eine Punktionsspitze aufweist.
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Die Kanüle 12 geht in gewohnter Weise von einem Kanülenhalter 20 aus, der von dem Mandrin 10 durchsetzt ist, der seinerseits proximal mit einer Handhabe 21 verbunden ist, um das axiale Verschieben zu ermöglichen.
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Damit der Mandrin 10 mit der Kanülenspitze 18 wechselwirken kann, ohne dass konstruktiv aufwendige Maßnahmen getroffen werden, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Mandrin 10 in seinem distalen Bereich einer erste Querschnittserweiterung 22 aufweist, die im Ausführungsbeispiel als ein Segment eines kugelförmigen Körpers ausgebildet ist. Andere Gestaltungen von ersten Querschnittserweiterungen sind gleichfalls möglich. Dem Grunde nach sollte sich jedoch im Schnitt eine Pilzgeometrie ergeben, wie dies unmissverständlich der 2 zu entnehmen ist. Die erste Querschnittserweiterung 22 wird auch als Kopf 22 oder distaler Abschnitt 22 bezeichnet.
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Die erste Querschnittserweiterung 22 weist im Vergleich zum verbleibenden eine Zylindergeometrie aufweisenden Abschnitt 24 des Mandrins 10 einen kanülenseitig verlaufenden insbesondere senkrecht zur Längsachse 26 des Mandrins 10 verlaufenden Rand 28 auf. Des Weiteren ist der Mandrin 10 von seinem distalen Ende ausgehend geschlitzt und zwar im Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 3 durch drei Schlitze 30, 32, 34, die über eine Länge L vorzugsweise zwischen 15 mm und 20 mm von der distalen Stirnseite des Mandrins 10 ausgehend in Längsrichtung des Mandrins 10 verlaufen.
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Die Schlitze 30, 32, 34 sind der 3 zu entnehmen. In dieser ist kugelsegmentförmige distale Abschnitt 22 in einer Position dargestellt, die der 2 entspricht, bei der folglich die Spitze 18 der Kanüle 12 am Rand 28 des Kopfes 22 anliegt. In der Draufsicht erkennt man abschnittsweise die Wandung der Kanüle 10. Konzentrisch zu den durch die Schlitze 30, 32, 34 aufgeteilten Abschnitten 36, 38, 40 des distalen Abschnitts 22 verlaufende Kreise 42, 44, 46 sind Begrenzungen der Halterung 20, wie sich aus einem Vergleich mit den 5 oder 6 ergibt.
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Durch die Schlitzung des Mandrins 10 in seinem Kopf 22 wird im angrenzenden Bereich des zylindrischen Abschnitts 24, der auch als Schaft bezeichnet werden könnte, ist gewährleistet, dass der Mandrin 10 ungeachtet der durch den Kopf 22 bewirkten Querschnittserweiterung ein problemloses axiales Verschieben innerhalb der Kanüle 10 erfolgt, nach Austritt aus der Kanüle 10, insbesondere hinter der Spitze 18 ein Spreizen der Abschnitte 36, 38, 40 auftritt, so dass beim Zurückziehen des Mandrins 10 die Spitze 18 an dem kanülenseitig verlaufenden Rand 28 des Kopfs 22 zum Anliegen kommt, wodurch ein weiteres Zurückziehen des Mandrins 10 verhindert wird.
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Ist der Mandrin 10 von seinem distalen Ende ausgehend vorzugsweise dreigeteilt bzw. -geschlitzt, so kann eine andere Anzahl von Schlitzen die gleiche Wirkung entfalten. Dies soll anhand der 4 verdeutlicht werden. Der mit dem Bezugszeichen 100 versehene Mandrin weist einen Kopf 122 auf, der durch den Schlitz 130 in zwei Abschnitt 136, 138 unterteilt wird, damit nach Austritt des Kopfs 122 aus der Kanüle 12 ein Spreizen der Abschnitte 136, 138 erfolgt, sodass beim Zurückziehen des Mandrins 100 der die Kopfabschnitte 136, 138 kanülenseitig verlaufende Rand 128 mit der Kanülenspitze 18 wechselwirken kann. Der Rand 128 ist entsprechend der zeichnerischen Darstellung – wie bei den 1 bis 3 – durch die Schlitze 130 bzw. 30, 32, 34 unterbrochen.
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Den 5 bis 7 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung zu entnehmen. Abweichend von den Ausführungsbeispielen der 1 und 4 weist der Mandrin 200 im Abstand zu seinem distalen Ende eine zweite Querschnittserweiterung 202 auf, die neben einer im distalen Bereich vorhandenen Querschnittserweiterung 222 vorgesehen ist, gleichwenn letztere nicht zwingend erforderlich ist. Ist als distale Querschnittserweiterung 222, ein den Mandrin 200 eine Pilz-Geometrie verleihender Kopf vorgesehen, so muss dieser im Bereich – abweichend von den Ausführungsformen der 1 bis 4 – nicht geschlitzt sein.
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In der 5 ist die Halterung 20 der Kanüle 12 gleichfalls dargestellt. Auch ist erkennbar, dass der Schliff der Kanüle 12 ein Facettenschliff mit der Spitze 18 ist. Ferner ist in 5 in der Kanüle 10 ein abzulegendes Element wie Implantat 14 eingezeichnet, das mittels des Mandrins 200 axial in der Kanüle 12 verschoben wird. Hierzu ist es erforderlich, dass der Mandrin 200 mittels der Handhabe 22 in der zeichnerischen Darstellung nach rechts axial verschoben wird. Bei abgelegtem Element 14 verhakt die als Wulst ausgebildete zweite Querschnittserweiterung 202 mit dem proximalem Bereich 126 des Schliffs 16, der nach innen gebogen ist. Dies kann z. B. mittels Strahlen wie Glasperlenstrahlen oder z. B. mittels eines Stößels erfolgen. Beim Wechselwirken des Wulstes 202 mit dem proximalen Bereich 218 des Schliffs 16 befindet sich der distale Bereich 222, der erwähntermaßen eine Kugelsegment-Geometrie mit einem Durchmesser aufweisen kann, der größer als der anschließende Abschnitt des Mandrins 200 ist, vor der Spitze 18 und kann ggfs. mit seinem umlaufenden Rand 228 an dieser anliegen, wie die 7 verdeutlicht.
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Die 8 stellt ein Detail der Vorrichtung gemäß der 5 bis 7 dar, und zwar im distalen Bereich, und soll verdeutlichen, dass die Kanülenspitze 18 in Bezug auf die in einer Ebene verlaufende endseitig die Kanülenspitze 18 bildenden Schlifffläche 218 einen Winkel β zur Kanülenlängsachse 126 einschließt, der der Spitzenwinkel ist. Der Winkel β sollte zwischen 5° und 35°, vorzugsweise zwischen 18° und 20° liegen, d. h., dass die Kanülenspitze 18 in Richtung der Kanülenachse 126 gebogen ist. Hierdurch ergibt sich zum einen der Vorteil, dass ein sicheres Wechselwirken des distalen Abschnitts bzw. Kopfes 22, 122, 222 mit der Spitze 18 der Kanüle 10 erfolgen kann, gleichzeitig der Durchmesser des Kopfes 22, 122, 220 kleiner als der Außendurchmesser der Kanüle 10 sein kann, so dass beim Zurückziehen der Kanüle 10 zusammen mit dem Mandrin 10, 100, 200 Behinderungen durch den Kopf 22, 122, 222 des Mandrins 10, 100, 200 nicht zu befürchten sind. Gleichzeitig ergibt sich der Vorteil, dass das Element 14 aus der Kanüle 12 herausgedrückt werden kann, ohne dass die Gefahr einer Beschädigung durch die Kanülenspitze 18 erfolgt.
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Der 9 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Applikators zu entnehmen. Dabei weist der Mandrin 300 im Schnitt keine Pilz-Geometrie auf, vielmehr ragt im distalen Bereich 322 seitlich ein hakenförmiger Vorsprung 324 ab, der mit der Kanülenspitze 18 wechselwirkt, sobald der distale Bereich 322 mit dem die Haken-Geometrie bildenden Vorsprung 324 die Spitze 18 überwunden und der Mandrin 300 sodann zurückgezogen wird. Bei einer diesbezüglichen Ausgestaltung ist ggfs. eine Führung des Mandrins 300 erforderlich, die sicherstellt, dass der Vorsprung 324 beim Zurückziehen des Mandrins 300 mit der Spitze 18 tatsächlich wechselwirkt, also insbesondere Spitze 18 und Vorsprung 324 miteinander verhaken.
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Zu erwähnen ist, dass ergänzend oder alternativ ein Fixieren des Mandrins auch dadurch möglich ist, dass die Handhabe 22 des Mandrins 10, 100, 200, 300 den Kanülenhalter übergreifen kann, wobei ein Verrasten dann erfolgt, wenn der Mandrin 10, 100, 200, 300 die Kanülenspitze 18 überdeckt. Der Kanülenhalter 20 wird quasi von der Handhabe 22 des Mandrins 10, 100, 200, 300 zumindest abschnittsweise verrastend umgeben, d. h, dass sich der Kanülenhalter 20 abschnittsweise innerhalb der Handhabe 22 dann erstreckt, wenn der Mandrin 10, 100, 200, 300 die Kanülenspitze abdeckt.
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Den 10 bis 15 sind eigenerfinderische Merkmale zu entnehmen, die sich auf Sicherungen beziehen, die sicherstellen, dass der Mandrin vor dessen Nutzung zum Ablegen z. B. eines Implantats nicht unkontrolliert aktiviert, also in Richtung der Kanülenspitze in einem Umfang verschoben werden kann, dass ein Zurückziehen nicht mehr möglich ist. Gleichzeitig soll jedoch sichergestellt sein, dass der Mandrin zum Beladen der Kanüle aus dieser herausgezogen werden kann.
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Den 10 und 11 ist eine erste Ausführungsform einer Sicherung 500 zu entnehmen, die einen im Schnitt U-Förmigen Basiskörper 502 mit Seitenschenkeln 504, 506 und Querschenkel 508 aufweist. Der in der Zeichnung linke Seitenschenkel 504 ist bei eingesetzter Sicherung in eine Aufnahme wie ringförmigen Spalt 510 der Kanülenhalterung 512 einsetzbar. Der gegenüberliegende Seitenschenkel 506 ist an der zugewandten Stirnfläche 514 der Handhabe 518 des Mandrin 520 abstützbar und/oder umgibt den Mandrin 520 klemmend. Der Abstand der Seitenschenkel 504, 506 ist dabei derart, dass der Mandrin 520 mit seinem distalen Ende beabstandet zur Kanülenspitze 522 der Kanüle 524 verläuft. Soll die Kanüle 524 beladen werden, wird die Sicherung 500 abgezogen und der Mandrin 520 mittels der Handhabe 518 aus der Kanüle 524 herausgezogen.
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Des Weiteren ist den zeichnerischen Darstellungen zu entnehmen, dass die Sicherung 500 einen in Verlängerung des Querschenkels 508 verlaufenden und sich entlang der Kanüle 524 erstreckenden fahnenartigen Abschnitt 526 aufweist, der z. B. mit einer Beschriftung versehen sein kann.
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Eine weitere Ausführungsform einer Sicherung 600 ist den 12 bis 14 zu entnehmen. Bei der Sicherung 600 handelt es sich um einen vorzugsweise plattenförmigen Körper aus Kunststoff, der einen Basisabschnitt 602 aufweist, von dem als Klemmabschnitte bezeichnete Abschnitte 604, 606 bzw. 608 ausgehen, wobei der mittig verlaufende Abschnitt 608 aus dem die Klemmabschnitte 604, 606 aufweisenden Abschnitt ausgeschnitten bzw. ausgestanzt ist. Die Abschnitte 604, 606, 608 weisen an ihren Enden abgewinkelte Abschnitte 610, 612, 614 auf, wobei die Endabschnitte 610, 614 der äußeren Klemmabschnitte 604, 606 entgegengesetzt zu dem Endabschnitt 612 des mittleren Klemmabschnitts 608 abgewinkelt sind. Die Klemmabschnitte 604, 606 einerseits und der Klemmabschnitt 608 andererseits begrenzen einen V-förmigen Zwischenraum, in dem der Mandrin 520 insbesondere klemmend fixiert wird. Ein unkontrolliertes Lösen der Sicherung 600 ist aufgrund der abgewinkelten Endabschnitte 610, 612, 614 nicht möglich.
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Die Breite der Sicherung 600 ist dabei derart gewählt, dass gleichfalls das distale Ende des Mandrins 520 beabstandet zur Kanülenspitze 522 dann verläuft, wenn der Mandrin 520 von der Sicherung 600 aufgenommen ist.
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Eine dritte Ausführungsform einer Sicherung 700 ist der 15 zu entnehmen. Die Sicherung 700 ist ein Distanzelement, das platten- oder scheibenartig ausgebildet ist. Die Breite des Distanzelementes ist dabei derart ausgelegt, dass gleichfalls der Mandrin 520 mit seinem distalen Ende, der entsprechend den Ausführungsbeispielen der 1 bis 8 pilzartig ausgebildet sein kann, über der Kanülenspitze nicht vorsteht, so dass ein Zurückziehen nach Entfernen der Sicherung 700 möglich ist.
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Bei den Ausführungsformen der 10 bis 15 sollte entsprechend der 1 bis 8 das distale Ende des Mandrins 520 eine Pilzgeometrie aufweisen, so dass nach Ablegen eines Implantats oder eines sonstigen Elements die distale Erweiterung, der sogenannte Pilz, mit der zum Schleifauge hin gebogenen Kanülenspitze verrastet und somit ein Zurückziehen nicht möglich ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 01/68168 A1 [0002]
- EP 0574434 B1 [0003]
- DE 102007021243 A1 [0004]
- US 2007/0021714 A1 [0005]
- US 2004/012776 A1 [0006]
- EP 2314342 A1 [0007]