-
Die Erfindung betrifft eine mehrkanalige Vorrichtung zur Erzeugung von Postsendungen sowie ein Verfahren zur Erzeugung von Postsendungen in einer solchen mehrkanaligen Vorrichtung.
-
Eine mehrkanalige Anlage zur Verarbeitung von Drucksachen, insbesondere eine mehrkanalige Kuvertieranlage ist aus der
EP 1 997 646 A2 bekannt. Diese Anlage umfasst eine erste Zuführeinrichtung und eine zweite Zuführeinrichtung sowie eine Handlingstation. Die beiden Zuführeinrichtungen weisen jeweils einen linearen Transportkanal für Drucksachen auf, wobei der Transportkanal der ersten Zuführeinrichtung und der Transportkanal der zweiten Zuführeinrichtung senkrecht zueinander angeordnet sind. Stromabwärts des Transportkanals der ersten Zuführeinrichtung ist in linearer Verlängerung des Transportkanals dieser Zuführeinrichtung eine Zusammenführstation angeordnet, in der die vom Transportkanal der ersten Zuführeinrichtung und die vom Transportkanal der zweiten Zuführeinrichtung kommenden Drucksachen zusammengeführt werden. Stromabwärts der Zusammenführstation ist wenigstens eine Beilagenstation angeordnet, in der den Drucksachen zugeordnete Beilagen hinzugefügt werden können. An die Beilagenstation(en) schließt sich eine Einkuvertierstation an, in der die in der Zusammenführstation in Gruppen bzw. Stapeln gesammelten Dokumente, ggf. zusammen mit den in den Beilagenstation hinzugefügten Beilagen, in ein Kuvert eingefügt werden. Sowohl der ersten Zuführeinrichtung als auch der zweiten Zuführeinrichtung ist jeweils eine Lesestation zugeordnet, mit der den Drucksachen zugeordnete Information ausgelesen und als Signale einer Anlagensteuerung zugeführt werden. Die Anlagensteuerung steuert die Anlage und insbesondere den Transport der Drucksachen von den beiden Zuführeinrichtungen zu der Einkuvertierstation gemäß den ausgelesenen Informationen.
-
Die bekannte Anlage erweist sich hinsichtlich ihrer Effizienz und ihres Durchsatzes als nachteilig, weil für das Zusammenführen der Drucksachen aus dem Transportkanal der ersten Zuführeinrichtung mit den Drucksachen aus dem Transportkanal der zweiten Zuführeinrichtung der Transport der Drucksachen (taktweise) unterbrochen werden muss, damit die Drucksachen aus der ersten Zuführeinrichtung mit den Drucksachen aus der zweiten Zuführeinrichtung in der Zusammenführstation zusammengeführt werden können. Durch das getaktete Anhalten des Transports der Drucksachen im Transportkanal der ersten Zuführeinrichtung bzw. im Transportkanal der zweiten Zuführeinrichtung und das anschließende Anfahren des Transports der Drucksachen in der Zusammenführstation vermindert sich die Durchlaufgeschwindigkeit und damit der Durchsatz der Anlage. Durch die rechtwinklige Anordnung der Transportkanäle der ersten Zuführeinrichtung und der zweiten Zuführeinrichtung ist es nämlich erforderlich, die Bewegungsrichtung der aus dem Transportkanal der einen Zuführeinrichtung kommenden Drucksachen um 90º umzulenken, was ein Abstoppen des Transports der aus dieser Zuführeinrichtung kommenden Drucksachen erfordert.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Erzeugung von Postsendungen aufzuzeigen, mit denen ein höherer Durchsatz von erzeugten Postsendungen erzielt werden kann. Es soll dabei eine synchrone Verarbeitung von Dokumenten (insbesondere Drucksachen) aus zwei oder mehr Zufuhrkanälen ermöglicht werden.
-
Diese Aufgaben werden mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, sowie mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Vorrichtungen und des Verfahrens sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
-
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen:
-
1: eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer perspektivischen Gesamtansicht;
-
2: Detailansicht der Zuführkanäle der Vorrichtung von 1;
-
3: Detailansicht der Zuführkanäle von 2;
-
4: Detailansicht der Zuführkanäle von 2 im Übergabebereich auf einen Sammelkanal;
-
5: weitere Detailansicht der Zuführkanäle von 2 im Übergabebereich auf einen Sammelkanal;
-
6: weitere Detailansicht der Zuführkanäle von 2 im Übergabebereich auf einen Sammelkanal;
-
7a–e: schematische Darstellung des Laufs der Dokumente im Bereich der Zuführkanäle mit verschiedenen Dokumentenformaten;
-
8a–b: schematische Darstellung des Laufs der Dokumente im Bereich der Zuführkanäle bei geradem Dokumentenlauf;
-
9a–c: schematische Darstellung des Laufs der Dokumente im Bereich der Zuführkanäle für verschiedene Kanalanordnungen, insb. verschiedene Winkel der Zuführkanäle zueinander und relativ zur Haupttransportrichtung;
-
10.1–10.2: Detailansicht eines Bereichs des ersten (oberen) Zuführkanals mit einer Abdeckung der Transportmittel, so dass kein Papier eindringen kann, in verschiedenen Sequenzen des Transportvorgangs im ersten (oberen) Zuführkanal;
-
10.3–10.4: Detailansicht eines Bereichs des ersten (oberen) Zuführkanals mit einer Abdeckung der Transportmittel, so dass kein Papier eindringen kann, in verschiedenen Sequenzen des Transportvorgangs im ersten (oberen) Zuführkanal;
-
11.1: schematische Darstellung des Dokumentenlauf im Bereich der Zufuhrkanäle in einer ersten Sequenz des Transportvorgangs in den Zufuhrkanälen;
-
11.2: schematische Darstellung des Dokumentenlauf im Bereich der Zufuhrkanäle in einer zweiten Sequenz des Transportvorgangs in den Zufuhrkanälen; wobei Dokumente 7a, 8a entnommen wurden wegen Stau; Dokument 7b, 8b sind auszuschleusen;
-
11.3: schematische Darstellung des Dokumentenlauf im Bereich der Zufuhrkanäle in einer dritten Sequenz des Transportvorgangs in den Zufuhrkanälen; Dokumente 7b, 8b werden im Strom der Dokumente separat transportiert, ab Dokument 9 sind die Transportkanäle wieder synchron;
-
11.4: schematische Darstellung des Dokumentenlauf im Bereich der Zufuhrkanäle in einer vierten Sequenz des Transportvorgangs in den Zufuhrkanälen; Dokument 7b wurde bereits ausgeschleust; Dokument 8b kurz vor der Ausschleusweiche;
-
11.5: schematische Darstellung des Dokumentenlauf im Bereich der Zufuhrkanäle in einer fünften Sequenz des Transportvorgangs in den Zufuhrkanälen; Dokument 7b und 8b wurden ausgeschleust, alle anderen Dokumente werden im Fluss weiter transportiert;
-
12: Detaildarstellung des zweiten (unteren) Zuführkanals mit drei separaten Bereichen mit jeweils autonomen Antrieb;
-
13.1–13.2: weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, in der einer der Zuführkanäle verschwenkbar ist und zwischen zwei 1-Kanal-Anlagen geschwenkt werden kann, um jeweils eine Anlage zur 2-Kanal-Anlage zu erweitern;
-
14.1–14.2: weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, in der einer der Zuführkanäle verschwenkbar ist und aus der Anlage zur Erzeugung einer 1-Kanal-Anlage heraus geschwenkt werden kann;
-
15: weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Gesamtansicht
-
16: weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Gesamtansicht (16a) und Detailansichten (16b und 16c).
-
In 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung von Postsendungen in einer perspektivischen Ansicht gezeigt. Bei dieser Vorrichtung handelt es sich um eine zweikanalige Anlage mit einer Kuvertiereinrichtung 10. Der Kuvertiereinrichtung 10 werden zwei Dokumentenströme zugeführt. Hierfür weist die Vorrichtung eine erste Zufuhrstation 1 und eine zweite Zufuhrstation 2 auf. In den beiden Zufuhrstationen 1, 2 werden die der Kuvertiereinrichtung 10 zugeführten Dokumentenströme erzeugt und zusammengestellt. Jeder Dokumentenstrom besteht dabei bspw. aus bedruckten Blättern, bei denen es sich insbesondere um personalisierte Dokumente unterschiedlicher Art und/oder unterschiedlichen Formats handeln kann. Die beiden Zufuhrstationen 1, 2 können bspw. zur Erzeugung und Zusammenstellung der Dokumentenströme Drucker, Schneider, Merger oder Blattanleger umfassen. Weiterhin kann jede der Zufuhrstationen 1, 2 eine oder mehrere Sammelstationen aufweisen, um Dokumente in Gruppen zu sammeln und bspw. als Dokumentenstapel zu gruppieren. Zum Transport der Dokumente bzw. der Gruppen von Dokumenten enthält jede Zufuhrstation 1, 2 eine Transporteinrichtung. Weiterhin können die Zufuhrstationen 1, 2 Einrichtungen zum Falzen von Dokumenten (insbesondere von bedruckten Blättern) oder von Gruppen von Dokumenten sowie Dreheinrichtungen zum Drehen der Dokumente enthalten. Ferner ist in jeder Zufuhrstation 1, 2 eine Leseeinrichtung angeordnet, mit der die transportierten Dokumente während des Transports ausgelesen werden können. Zweckmäßig handelt es sich bei den Leseeinrichtungen um eine Leseeinrichtung zum Auslesen von Codes, wie z. B. Barcodes oder QR-Codes, welche auf den Dokumenten angebracht sind. Es kann sich bei den Leseeinrichtungen jedoch auch um Scanner handeln, welche einen auf den Dokumenten aufgebrachten Text einscannen und mittels einer Texterkennungseinrichtung erfassen und verarbeiten können. Die mittels der Leseeinrichtungen ausgelesenen Informationen werden zur Steuerung der Vorrichtung und insbesondere für die Zusammenstellung von Gruppen von Dokumenten in den Zufuhrstationen 1 und 2 verwendet.
-
Die in den Zufuhrstationen 1, 2 erzeugten bzw. verarbeiteten Dokumente oder Gruppen von Dokumenten werden in den Zufuhrstationen 1, 2 mit einer Transporteinrichtung in einer Transportrichtung gefördert, wobei die einzelnen Dokumente bzw. Gruppen von Dokumenten auf der Transporteinrichtung in geringem Abstand zueinander in Transportrichtung aufliegen und dadurch einen Dokumentenstrom bilden. Über die Transporteinrichtung werden die Dokumentenströme von der jeweiligen Zufuhrstation 1, 2 zu einem stromabwärts der jeweiligen Zufuhrstation 1, 2 angeordneten Zufuhrkanal 3, 4 transportiert und auf den jeweils zugeordneten Zufuhrkanal 3 bzw. 4 übergeben. Bei den Zufuhrkanälen 3, 4 handelt es sich um lineare Transportkanäle, welche die von den Zufuhrstationen 1, 2 übergebenen Dokumentenströme längs des jeweiligen Transportkanals 3, 4 transportieren. Hierfür ist jeder Zufuhrkanal mit einer Transporteinrichtung, bspw. einem angetriebenem Transportband oder Transportrollen oder angetriebene Mitnehmer ausgestattet.
-
Am Ende der Zufuhrkanäle 3, 4 ist ein Sammelkanal 7 angeordnet. Bei dem in den 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Sammelkanal 7 durch eine Verlängerung des zweiten Zufuhrkanals 4 in Transportrichtung gebildet, so dass der Sammelkanal kolinear zum zweiten Zufuhrkanal 4 verläuft. Dem Sammelkanal 7 werden die Dokumentenströme (erste Dokumente a) aus der ersten Zufuhrstation 1 und die Dokumentenströme (zweite Dokumente b) aus der zweiten Zufuhrstation 2 zugeführt, ohne dass die Dokumente dabei angehalten werden. Die zugeführten Dokumente oder Gruppen von Dokumenten werden ohne Anhalten an den Sammelkanal 7 übergeben und in dem Sammelkanal 7 zu Dokumentenstapeln S gruppiert und gesammelt. Dabei ist es auch möglich, in einzelnen Zyklen lediglich selektiv entweder nur erste Dokumente a aus dem ersten Zufuhrkanal 3 oder nur zweite Dokumente b aus dem zweiten Zufuhrkanal 4 an den Sammelkanal 7 zu übergeben, so dass ein Dokumentenstapel S nur aus ersten Dokumenten a oder nur aus zweiten Dokumenten b gebildet wird. Hierfür kann ggf. die Transporteinrichtung des entsprechenden Zufuhrkanals 3 oder 4 (getaktet) angehalten werden, so dass in diesem Taktzyklus kein Dokument aus diesem Zufuhrkanal an den Sammelkanal 7 übergeben wird.
-
Bei den Dokumenten a des ersten Dokumentenstroms, der aus der Zufuhrstation 1 kommt und den Dokumenten b des zweiten Dokumentenstroms, der aus der zweiten Zufuhrstation 2 kommt, handelt es sich in der Regel um individualisierte Dokumente. Es wird deshalb im Folgenden von ersten Dokumenten bzw. Gruppen von ersten Dokumenten und von zweiten Dokumenten bzw. Gruppen von zweiten Dokumenten gesprochen, wobei die ersten Dokumente a aus der ersten Zufuhrstation 1 und die zweiten Dokumente b aus der zweiten Zufuhrstation 2 kommen. Aufgrund des Auslesens von Dokumenteninformationen mittels der Leseeinrichtungen ist die Identität der einzelnen Dokumente der beiden Dokumentenströme bekannt und damit die Integrität der Dokumente sichergestellt, so dass die Steuereinrichtung der Vorrichtung den Transport der einzelnen Dokumente a, b und deren Gruppierung in Gruppen von Dokumenten und Dokumentenstapel entsprechend den ausgelesenen Informationen steuern kann.
-
Stromabwärts zu dem Sammelkanal 7 ist eine Zusammentragbahn 5 mit mehreren Beilagenanlegern 6 angeordnet. In der Zusammentragbahn 5 können den Dokumenten bzw. den Gruppen von Dokumenten, die von dem Sammelkanal 7 übergeben werden, zugeordnete Beilagen hinzugefügt werden. Die Beilagen befinden sich dabei in den Beilagenanlegern 6 und werden von dort den sich in definierten Fächern der Zusammentragbahn befindlichen Dokumenten oder Gruppen von Dokumenten hinzugefügt.
-
An die Zusammentragbahn 5 schließt sich stromabwärts die Kuvertiereinrichtung 10 an, in der die vom Sammelkanal 7 und von der Zusammentragbahn 5 kommenden Dokumentenstapel S in Kuverts eingefügt werden. Jeder Dokumentenstapel S, der im Sammelkanal 7 erzeugt und dem in der Zusammentragbahn 5 ggf. noch zugehörige Beilagen aus den Beilagenanlegern 6 zugeordnet worden sind, stellt dabei den Inhalt einer Postsendung dar, der in der Kuvertiereinrichtung 10 in ein Kuvert eingefügt wird.
-
Wie der Detaildarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in 2 zu entnehmen ist, verläuft der zweite Zufuhrkanal 4, welcher der zweiten Zufuhrstation 2 zugeordnet ist, in Verlängerung zu der sich stromabwärts anschließenden Zusammentragbahn 5. Das stromabwärtige Ende des zweiten Zufuhrkanals 4 bildet dabei den Sammelkanal 7, der entsprechend kolinear zu dem linearen zweiten Zufuhrkanal 4 und der ebenfalls linear aufgebauten Zusammentragbahn 5 verläuft. Die erste Zufuhrstation 1 und der ihr zugeordnete erste Zufuhrkanal ist – wie aus 2 und 3 ersichtlich – schräg zur zweiten Zufuhrstation 2 und dem zugeordneten zweiten Zufuhrkanal 4 unter einem spitzen Winkel γ angeordnet. Zweckmäßig schließt der erste Zufuhrkanal 3 mit dem zweiten Zufuhrkanal 4 einen Winkel von höchstens 90º ein. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel γ zwischen den beiden Zufuhrkanälen 3, 4 ca. 45º. Der Winkel β zwischen dem zweiten Zufuhrkanal 4 und dem Sammelkanal 7 beträgt dabei 180º und der Winkel α zwischen dem ersten Zufuhrkanal 3 und dem Sammelkanal 7 beträgt weniger als 180º und liegt bei dem hier zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel bei ca. 135º.
-
Wie aus der Detaildarstellung von 3 ersichtlich, verläuft der erste Zufuhrkanal 3 oberhalb des zweiten Zufuhrkanals 4. Am stromabwärtigen Ende des ersten Zufuhrkanals 3 ist eine Rampe 8 angeordnet. Die vom ersten Zufuhrkanal 3 kommenden ersten Dokumente a bzw. Gruppen von ersten Dokumenten überqueren diese Rampe 8 und werden von der Rampe 8 auf den darunter liegenden Sammelkanal 7 übergeben.
-
In der Detaildarstellung von 4 sind der erste Zufuhrkanal 3 und der zweite Zufuhrkanal 4 im Detail gezeigt. Die beiden Zufuhrkanäle 3, 4 weisen zum Transport der Dokumente bzw. Gruppen von Dokumenten bewegte Mitnehmer 9, 9’ auf, welche paarweise angeordnet sind und über eine Transportfläche vorstehen. Am stromabwärtigen Ende des ersten Zufuhrkanals 3 ist eine Dreheinrichtung 11 angeordnet, mit der die Orientierung der ersten Dokumente a, die in dem ersten Zufuhrkanal 3 transportiert werden, gedreht und an die Orientierung der zweiten Dokumente b, die in dem zweiten Zufuhrkanal 4 transportiert werden, angepasst werden kann. Die Dreheinrichtung 11 dreht die Orientierung der ersten Dokumente am stromabwärtigen Ende des ersten Zufuhrkanals so weit, bis die Orientierung der ersten Dokumente a mit der Orientierung der zweiten Dokumente b übereinstimmt. Dies gewährleistet, dass die ersten Dokumente a und die zweiten Dokumente b in gleicher Orientierung an den Sammelkanal 7 übergeben werden und dort in Form von Dokumentenstapel S gesammelt und zusammengefasst werden können. Die in dem Sammelkanal 7 gebildeten Dokumentenstapel S werden dann der Zusammentragbahn 5 zugeführt, in der den Dokumentenstapeln S ggf. noch zugehörige Beilagen zugefügt werden.
-
Aus der Detaildarstellung von 5 ist der Aufbau der Dreheinrichtung 11 am stromabwärtigen Ende des ersten Zufuhrkanals 3 zu entnehmen. Die Dreheinrichtung 11 umfasst zwei Drehrollenpaare 11a, 11b, die in Transportrichtung (Längsrichtung des ersten Zufuhrkanals 3) im Abstand hintereinander angeordnet sind. Jedes Drehrollenpaar 11a, 11b weist zwei angetriebene Drehrollen auf, die in Querrichtung (also quer zur Längsrichtung des ersten Zufuhrkanals 3) im Abstand zueinander angeordnet sind. Durch Antrieb der Drehrollen jedes Drehrollenpaars 11a, 11b mit jeweils unterschiedlicher Geschwindigkeit kann ein durch die Dreheinrichtung 11 geführtes Dokument um einen vorgegebenen Winkel gedreht werden. Der vorgegebene Drehwinkel entspricht dabei dem Winkel γ zwischen dem ersten Zufuhrkanal 3 und dem zweiten Zufuhrkanal 4, so dass die ersten Dokumente a durch die Dreheinrichtung 11 in Bezug auf die zweiten Dokumente b in gleiche Orientierung gebracht werden. Das Drehen eines Dokuments a in der Dreheinrichtung 11 ist in 6 gezeigt.
-
Als Alternative zu der in den 4 bis 6 im Detail dargestellten Dreheinrichtung 11 kann die Drehung der ersten Dokumente a beim Transport längs des ersten Zufuhrkanals 3 auch dadurch erfolgen, dass die in Querrichtung im Abstand zueinander gegenüberliegend angeordneten Mitnehmer 9, 9’ mit unterschiedlicher Geschwindigkeit angetrieben werden. Werden bspw. die in 4 mit 9’ bezeichneten Mitnehmer schneller bewegt als die gegenüberliegenden Mitnehmer 9, erfolgt beim Transport der ersten Dokumente a längs des ersten Zufuhrkanals 3 eine Drehung der ersten Dokumente a um einen vorgegebenen Drehwinkel, der vom Unterschied der Geschwindigkeit der Mitnehmer 9 und 9’ abhängt.
-
In 7 ist der Lauf der Dokumente a bzw. b des ersten Dokumentenstroms und des zweiten Dokumentenstroms im Bereich der Übergabe vom ersten Zufuhrkanal 3 bzw. vom zweiten Zufuhrkanal 4 auf den Sammelkanal 7 schematisch dargestellt, wobei in den Darstellung von 7a und 7b die ersten Dokumente a und die zweiten Dokumente b gleiches Format haben und im Hochformat bzw. im Querformat in dem jeweils zugehörigen ersten bzw. zweiten Zufuhrkanal 3, 4 aufliegen und dort transportiert und auf den Sammelkanal 7 übergeben werden, wo sie in einem Dokumentenstapel S zusammengefasst und zur Zusammentragbahn 5 weiter transportiert werden. In dem Ausführungsbeispiel von 7c sind die Formate der ersten Dokumente a und der zweiten Dokumente b unterschiedlich, ebenso wie in dem Ausführungsbeispiel von 7d. In allen Ausführungsbeispielen der 7 ist die Drehung der ersten Dokumente a zu erkennen und jeweils mit einem Pfeil angedeutet. Die Drehung der ersten Dokumente a erfolgt dabei am stromabwärtigen Ende des ersten Zufuhrkanals 3, bspw. über die dort angeordnete Dreheinrichtung 11.
-
In 15 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. In dieser Ausführungsform sind die beiden Zufuhrstationen 1, 2 parallel zueinander angeordnet. Der zweite Zufuhrkanal 4, welcher der zweiten Zufuhrstation 2 zugeordnet ist, verläuft kolinear zur zweiten Zufuhrstation 2 und dem sich stromabwärtig anschließenden Sammelkanal 7. Der erste Zufuhrkanal 3 ist dagegen schräg zu dem zweiten Zufuhrkanal 4 angeordnet und verläuft zwischen dem stromabwärtigen Ende der ersten Zufuhrstation 1 und dem stromaufwärtigen Anfang des Sammelkanals 7. Die aus der ersten Zufuhrstation 1 kommenden ersten Dokumente a verlassen die erste Zufuhrstation 1 in einer vorgegebenen Orientierung (bspw. im Hoch- oder Querformat) und werden in dieser Orientierung (ohne Drehung) im ersten Zufuhrkanal 3 transportiert. Aufgrund der parallelen Ausrichtung der ersten Zufuhrstation 1 und der zweiten Zufuhrstation 2 verlassen die zweiten Dokumente b die zweite Zufuhrstation 2 in derselben Orientierung wie die ersten Dokumente a. Die Orientierung der ersten Dokumente a und der zweiten Dokumente b stimmt daher am stromaufwärtigen Anfang des Sammelkanals 7 bereits überein, ohne dass die ersten Dokumente gedreht werden müssen.
-
Eine in Bezug auf das Ausführungsbeispiel der 15 abgewandelte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in 16 gezeigt. Anders als im Ausführungsbeispiel der 15 sind allerdings die Zufuhrstationen 1 und 2 schräg zueinander angeordnet. Die ersten Dokumente müssen daher längs des ersten Zufuhrkanals 3 gedreht werden, damit sie an dem Sammelkanal 7 in gleicher Orientierung wie die zweiten Dokumente ankommen. Die Drehung der ersten Dokumente erfolgt längs der gesamten Transportstrecke des ersten Zufuhrkanals 3, indem bspw. die Mitnehmer 9, 9’ der Mitnehmerpaare mit unterschiedlicher Geschwindigkeit angetrieben werden.
-
Das Zusammenfügen der ersten Dokumente a und der zweiten Dokumente b in dem Ausführungsbeispiel von 15 ist in den 8a und 8b schematisch gezeigt, wobei dort, im Gegensatz zu der Ausführungsform von 7, die ersten Dokumente a während ihres Transports längs des ersten Zufuhrkanals 3 nicht gedreht werden, sondern vielmehr geradlinig in ihrer vorgegebenen Orientierung (welche der Orientierung der zweiten Dokumente b entspricht) an den Sammelkanal 7 übergeben werden.
-
Die relative Anordnung des ersten Zufuhrkanals 3 in Bezug auf den zweiten Zufuhrkanal 4 kann auch anders erfolgen als in den 1 bis 4 und 15 gezeigt. So kann bspw. sowohl der erste Zufuhrkanal 3 als auch der zweite Zufuhrkanal 4 schräg zum stromabwärts folgenden Sammelkanal 7 orientiert sein. Der Lauf der ersten Dokumente a und der zweiten Dokumente b in einer solchen Anordnung ist in den 9b und 9c schematisch dargestellt. Wie aus den 9b und 9c zu erkennen, werden die ersten Dokumente a und die zweiten Dokumente b jeweils geradlinig längs des jeweils zugeordneten ersten Zufuhrkanals 3 bzw. zweiten Zufuhrkanals 4 transportiert und im Bereich des Sammelkanals 7 zur Ausbildung eines Stapels S aufeinander gelegt. Die Stapelkanten werden im Sammelkanal 7 dann unter leichter Drehung der Dokumente a, b ausgerichtet. Dies kann z.B. mit bewegten Ausrichtleisten oder dergleichen erfolgen.
-
In 10 sind Detailansichten eines Bereichs des ersten (oberen) Zufuhrkanals 3 in einer bevorzugten Ausführungsform mit einer Abdeckung der Transportmittel gezeigt. Die Abdeckung der Transportmittel soll bewirken, dass kein Papier eindringen kann.
-
11 zeigt schematische Darstellungen des Dokumentenlauf im Bereich der Zufuhrkanäle in verschiedenen Sequenzen des Transportvorgangs in den Zufuhrkanälen, wobei 11.1 eine erste Sequenz und 11.2 eine zweite Sequenz des Transportvorgangs in den Zufuhrkanälen zeigt; In 11.2. sind die Dokumente 7a, 8a entnommen worden wegen Stau, diese Dokumente sind auszuschleusen; In 11.3 ist der Dokumentenlauf im Bereich der Zufuhrkanäle in einer dritten Sequenz des Transportvorgangs in den Zufuhrkanälen gezeigt, wobei Dokumente 7b, 8b im Strom der Dokumente separat transportiert werden und ab Dokument 9 die Transportkanäle wieder synchron sind. In 11.4 ist der Dokumentenlauf im Bereich der Zufuhrkanäle in einer vierten Sequenz des Transportvorgangs gezeigt, wobei Dokument 7b bereits ausgeschleust wurde und Dokument 8b kurz vor der Ausschleusweiche steht. In 11.5 ist der Dokumentenlauf im Bereich der Zufuhrkanäle in einer fünften Sequenz gezeigt, wobei die Dokumente 7b und 8b ausgeschleust wurden und alle anderen Dokumente im Fluss weiter transportiert werden.
-
In 12 ist eine Detaildarstellung des zweiten (unteren) Zuführkanals 4 in einer zweckmäßigen Ausführungsform mit drei separaten Bereichen mit jeweils autonomen Antrieb gezeigt.
-
In den 13 und 14 sind weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, wobei einer der Zuführkanäle 3 oder 4 in einer horizontalen Ebene verschwenkbar ist.
-
Im Ausführungsbeispiel der 13.1 und 13.2 ist einer der Zuführkanäle zwischen zwei 1-Kanal-Anlagen verschwenkbar angeordnet und kann zu einer der 1-Knal-Anlagen hin verschenkt werden, um diese zu einer 2-Kanal-Anlage zu erweitern. Im Ausführungsbeispiel der 14.1 und 14.2 ist einer der Zuführkanäle aus der Anlage zur Erzeugung einer 1-Kanal-Anlage verschwenkbar.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-