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Die Erfindung betrifft eine transparente Komponente aus Glas oder einem glasähnlichem Material mit einer Oberflächen-Glas-Optik, insbesondere für mobile Bedienelemente für Kraftfahrzeuge.
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Aus dem Stand der Technik ist eine deutliche Variation der optischen und haptischen Wertanmutung an mobilen Bedienelementen für Kraftfahrzeuge, wie bei Funkschlüsseln, lediglich durch die Anwendung von Farben und Oberflächenstrukturen bestimmt und materialseitig auf Kunststoffe und Metalle beschränkt. Einfache, wenig differenzierbar zu realisierende Aufwertung von Tasten und Gehäuse, sowie Gehäuseteilen ergeben sich aus einer eingeschränkten Materialauswahl. Durch die Einschränkung auf den Einsatz von herkömmlichen Materialien wie schwarze oder bunte Kunststoffe, sowie Metallteile, ergibt sich eine Begrenzung der Gestaltungsmöglichkeiten für Funkschlüssel, insbesondere der Tasten und Zierelemente. Durch die begrenzte Materialauswahl und/oder Materialeignung ist eine Aufwertung in dieser Weise nicht möglich, oder sehr eingeschränkt. Es werden Möglichkeiten benötigt, wodurch die beschriebenen Eigenschaften und Effekte realisiert werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu überwinden und mobile Bedienelemente für Kraftfahrzeuge mit einer 2D- und 3D-Optik um gezielt Tiefeneffekte zu realisieren.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine transparente Komponente aus Glas oder glasähnlichem Material mit einer äußeren Oberfläche bereitgestellt, wobei die äußeren Oberfläche einen eigenen Glanz, bzw. eine eigene Reflexion aufweist, die sich von der Reflexion der Hintergrundfläche (innere Ebene der transparenten Komponente) unterscheidet, wobei die äußere Oberfläche, sowie die Hintergrundfläche, einfallendes Licht ganz oder teilweise spiegelnd reflektieren und durch den Abstand der beiden Flächen zueinander die Reflexion an den Flächen unterschiedlich zurückgeworfen werden, so dass der Glanz, bzw. die Reflexion auf der äußeren Oberfläche an einem anderen Punkt als auf der Hintergrundfläche erscheint wobei ein Tiefeneffekt erzeugt wird.
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Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch Glasapplikationen, bzw. durch Einsatz von Glas oder anderen transparenten Materialien oder transparenten Beschichtungen zur Glasimitation gezielt Tiefeneffekte an mobilen Bedienelementen für Kraftfahrzeuge realisiert werden.
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Die transparente Komponente weist bevorzugt einen zum Umgebungsmedium, bspw. der Luft, einen unterschiedlichen Brechungsindex auf, wodurch an den jeweiligen Grenzflächen, je nach Oberflächenrauigkeit, eine gerichtete oder gestreute Reflexion entsteht.
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Die Übertragung der Anmutung von Glasoptik wird erreicht durch den Einsatz von 3D- und Tiefeneffekten von Symboliken, Piktogrammen, Beschriftungen und anderen Markierungen. Es ergeben sich neue Gestaltungsoptionen zur Aufwertung von mobilen Bedienelementen für Kraftfahrzeuge durch den Einsatz neuer Materialien und Materialanmutungen, die sich von den bisherigen Erscheinungsbildern aus dem Stand der Technik abheben.
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Bevorzugt ist das glasähnliche Material ein Aluminium-Silikat-Glas. Besonders bevorzugt werden auch transparent Ersatzmaterialien, insbesondere transparente Ersatzmaterialien, bspw. Kunststoffe wie PC, PMMA, Kunstharze, etc. verwendet.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist die Hintergrundfläche der transparenten Komponente eine Färbung oder Pigmentierung aufweist. Damit lassen sich entsprechende Farbgebungen in der transparenten Komponente definiert steuern.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist die äußere Oberfläche der transparenten Komponente eine Färbung oder Pigmentierung aufweist. Damit lassen sich ebenfalls Farbgebungen in der transparenten Komponente erzeugen.
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Eine eingefärbte transparente, bevorzugt transluzente, Komponente erreicht durch die Färbung eine partielle Lichtdurchlässigkeit. Durch die Mischung der transparenten Komponente mit Pigmenten oder Teilchen und der Einstellung des Mischungsverhältnisses kann zudem bevorzugt eine definierte Transluzenz und/oder ein Lichtstreuung innerhalb der Komponente erreicht werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung besteht die transparente Komponente aus einem ein-, oder mehrschichtigen Layeraufbau aus transparenten Schichten. Ein ein-, oder mehrschichtiger Layeraufbau kann eingefärbte oder wiederum transparenten Schichten aufweisen, welche bedruckt, beklebt, gelasert, geätzt oder lackiert werden können. Damit ist ein mehrschichtiger Tiefeneffekt mit Symboliken, Piktogrammen, Beschriftungen und anderen Markierungen erzeugbar.
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Bevorzugt besteht der Layeraufbau aus transparenten Schichten, die sich jeweils voneinander unterscheiden, indem sie aus unterschiedlichen Materialien mit unterschiedlichem Brechungsindex bestehen, und/oder geometrisch so ausgebildet sind, dass sie unterschiedliche Lichtbrechungseigenschaften zueinander aufweisen.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist ein zwei- oder mehr- Komponenten-Aufbau vorgesehen, wobei mindestens eine transparente Komponente mit weiteren Komponenten, wie Symboliken, Piktogrammen, Beschriftungen und anderen Markierungen, einem Reliefgrund oder Zierteilen im Zwei- oder Mehr-Komponenten-Spritzgussverfahren hergestellt werden oder getrennt produziert und anschließend durch Stecken, Kleben, Reibschweißen, Klipsen, Lasern und/oder durch Ultraschall miteinander verbunden werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind Fasen, Radien oder andere Ausnehmungen am Randbereich der transparenten Komponente vorgesehen. Hierdurch lassen sich räumliche Effekte, Tiefen-, und Struktureffekt durch einfallendes Licht noch weiter verbessern.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die transparente Komponente als optische Linse konkav oder konvex ausgebildet. Bevorzugt ist die transparente Komponente als erhabene Struktur ausgebildet, die aus der Bauteiloberfläche, ganz oder teilweise herausstehen kann. Damit sind räumliche Effekte, Tiefen-, und Struktureffekt noch besser darstellbar.
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Bevorzugt ist eine Reliefstruktur vorgesehen, welche mit mindestens einer transparenten Schicht überdeckt, umschlossen oder eingefasst ist, sich plastisch erhaben und/oder vertieft vom Reliefgrund abhebt, der den Hintergrund, bzw. Untergrund der Reliefstruktur darstellt.
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Besonders bevorzugt kann die Reliefstruktur zusammen mit dem Reliefgrund Funktionsteil einer Taste, eines Bedien- oder Zierteils sein. Dabei ist die Reliefstruktur ganz oder teilweise beschicht- oder bedruck-, bekleb-, laser-, ätz- oder lackierbar ist und kann in sich und/oder mit dem Reliefgrund ein- oder mehrkomponentig ausgeprägt sein.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung setzt sich die Hintergrundfläche der transparenten Komponente tiefenmäßig partiell von der umgebenen Fläche weiter ab. Ferner ist die Hintergrundfläche der transparenten Komponente als Oberfläche eines Substrates oder eines Gehäuseteils ausgeprägt.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist neben eine Beleuchtung durch einfallendes Licht von außen auf die transparente Komponente auch eine Hinterleuchtung der transparenten Komponente möglich. Damit lässt sich Licht zusätzlich auch hinter der transparenten Komponente erzeugen um den Tiefeneffekt bei Dämmerung oder Dunkelheit erzeugen.
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Zur Lösung der Aufgabe ist ferner ein Funkschlüssel für Kraftfahrzeuge vorgesehen, umfassend mindestens eine transparente Komponente, wobei die transparente Komponente eine Taste, ein Bedien- oder und Zierteil ist. Die Bedienelemente sind dabei im Funkschlüssel integrierbar.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Ansicht auf einen Funkschlüssels mit erfindungsgemäßen transparenten Bedienelementen,
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2 einen Schnitt durch ein Detail des Funkschlüssels aus 1,
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3 einen Schnitt durch eine alternative Ausführungsform aus 2,
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4 einen schematischen Aufbau der transparenten Komponente aus 1,
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5 einen alternativen schematischen Aufbau der transparenten Komponente,
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6 einen weiteren alternativen schematischen Aufbau der transparenten Komponente,
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7 einen weiteren alternativen schematischen Aufbau der transparenten Komponente und
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8 einen weiteren alternativen schematischen Aufbau der transparenten Komponente.
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Der Effekt „Glas Look“ ist auf Bauteilen mit einer transparenten Schicht mit sichtbarer Schichtdicke gegeben. D.h. die äußere Oberfläche der transparenten Komponente ist sichtbar von der rückseitigen Fläche der transparenten Komponente (in dem gegebenen Zusammenhang auch als innere Ebene oder Hintergrundfläche benennbar) zu unterscheiden. Dies wird anhand der Figuren näher erläutert:
In 1 ist eine Ansicht auf einen Funkschlüssel mit erfindungsgemäßen transparenten Bedienelementen dargestellt. Der Funkschlüssel 20 umfasst neben seinem Gehäuseteil 4, Bedienelemente/Tasten 1, 7 und Zierteile 6. Die Bedienelemente sind als transparente Komponente 1 oder als Komponente im Schichtaufbau 7 ausgebildet.
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2 zeigt einen Schnitt durch ein Detail des Funkschlüssels aus 1. Im Schnitt sind eine transparente Komponente 1, eine weitere Komponente 2, ein Reliefgrund 3, Gehäuseteile des Schlüssels 4 und die Tasten-Funktionsgeometrie 5 dargestellt. Die weitere Komponente 2 ist bspw. ein Piktogramm, eine Beschriftung oder eine Symbolik. Die Komponente 2 ist von der transparenten Komponente 1 und dem Reliefgrund umgeben. Die Komponente 1 und die weitere Komponente 2 sind bspw. im Zweikomponenten-Spritzgussverfahren hergestellt und befinden sich mit dem Reliefgrund 3 auf der Tasten-Funktionsgeometrie 5. Der Reliefgrund 5 ist mehrkomponentig ausgeprägt.
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3 zeigt einen Schnitt durch eine alternative Ausführungsform aus 2. Im Schnitt sind mehrere Layerschichten 7, eine Vielzahl weiterer Komponenten 2, ein Reliefgrund 3, Gehäuseteile des Schlüssels 4 und die Tasten-Funktionsgeometrie 5 dargestellt. Die Layerschichten 7 sind ganz oder teilweise beschichtet, bedruckt, beklebt, gelasert, geätzt oder lackiert.
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In 4 ist ein schematischer Aufbau der transparenten Komponente aus 1 dargestellt. Der Aufbau besteht aus einer äußeren Oberfläche 8 der transparenten Komponente 1, einer Hintergrundfläche bzw. einer inneren Ebene 9 der transparenten Komponente 1 und einem Gehäuseteil 4 oder einem Substrat 12. Die äußere Oberfläche 8 der transparenten Komponente 1 weist einen eigenen Glanz, bzw. eine eigene Reflexion auf, die sich vom Glanz, bzw. der Reflexion der Hintergrundfläche oder einer inneren Ebene 9 abhebt bzw. unterscheidet, indem die äußere Oberfläche 8, sowie die innere Ebene / Hintergrundfläche 9, einfallendes Licht 10 ganz oder teilweise spiegelnd reflektieren und durch den Abstand der beiden Flächen zueinander die Reflexion der Ebenen unterschiedlich zurückgeworfen werden, so dass der Glanz, bzw. die Reflexion auf der äußere Oberfläche an einem anderen Punkt als auf der Hintergrundfläche 9 erscheint.
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In 5 ist ein alternativer schematischer Aufbau der transparenten Komponente dargestellt. Der Aufbau entspricht dem der 4, mit dem Unterscheid, dass die Hintergrundfläche bzw. die innere Ebene 9 unterschiedliche Rauigkeiten oder Glanzgrade aufweist. Einfallendes Licht wird unterschiedlich glänzend, bzw. diffus oder streuend von jeder Fläche / Ebene reflektiert (siehe Reflexion 11‘).
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In 6 ist ein weiterer alternativer schematischer Aufbau der transparenten Komponente dargestellt. Der Aufbau entspricht dem der 4, mit dem Unterscheid, dass ein Versatz bzw. eine Stufe 9‘ in der Hintergrundfläche bzw. die innere Ebene 9 eingebracht worden ist.
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7 zeigt einen weiteren alternativen schematischen Aufbau der transparenten Komponente. Die Komponente 1 weist im Querschnitt beidseitig Abschrägungen auf, die Fasen 8‘ sind. Ferner sind von unten zwei Vertiefungen 18 vorgesehen, die die Geometrie der Komponente 1 beeinflussen. An der Unterseite der Komponente 1 ist in allen horizontalen Bereichen eine Substratschicht 13 vorgesehen. Die transparente Komponente 1 ist als 1-Komponentenspritzgussteil ausgeführt. Die Flächen 13 sind mittels einer Beschichtung, oder angespritzter, eingefärbter oder bedruckter Folie, „blickdicht“, bzw. lichtundurchlässig gemacht.
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8 zeigt einen weiteren alternativen schematischem Aufbau der transparenten Komponente. Der Aufbau entspricht dem der 7, mit dem Unterscheid, dass an den horizontalen Ausnehmungen die Substratschicht 13 vorgesehen ist. In den unteren Bereichen, wo keine Substratschicht angebracht ist, sind partiell lichtdurchlässige Bereiche 16 vorgesehen. Ein Leuchtmittel 14 dient der Hinterleuchtung des Aufbaus.
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Die Unterseite ist in Form eines Symbols oder Piktogramms so strukturiert, dass dies erhaben oder vertieft als dreidimensionale Figur im Bauteil erscheint die Untergrundfläche 13 ist partiell, bspw. mittels einer Beschichtung, oder angespritzter, eingefärbter oder bedruckter Folie, „blickdicht“, bzw. lichtundurchlässig gemacht, wobei an und zudem an zumindest einer Stelle lichtundurchlässige Bereiche 16 vorgesehen sind.
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Die lichtdurchlässigen Bereiche 16 befindet sich hinter dem Randbereich und/oder hinter einer Symbolik.
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Das Leuchtmittel 14 ist unterhalb der transparenten Komponente 1, bzw. innerhalb des Gerätekörpers so angeordnet ist, dass die transparente Komponente 1 rückseitig von emittiertem Licht 15 angeleuchtet wird.
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Der lichtdurchlässige Bereich 16 ist dabei so ausgeprägt, dass das Licht 15 des Leuchtmittels 14 beim Durchleuchten als definierte geometrische, ausgeleuchtete Figur, z.B. als Symbolik, erscheint und so vom Betrachter, z.B. als leuchtende Symbolik wahrgenommen werden kann.
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Der lichtdurchlässige Bereich 16 ist so ausgeprägt, dass dieser bei nicht aktivem Leuchtmittel 14 und nicht durchleuchtendem Licht als definierte geometrische Figur, z.B. als Symbolik, erscheint und so vom Betrachter wahrgenommen werden kann. Der lichtdurchlässige Bereich 16 lässt dabei das Licht 15 des Leuchtmittels 14 so durchlässt, dass sich dies innerhalb der transparenten Komponente 1 verteilen kann.
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Geometrische Merkmale und Strukturen, wie bspw. Körperkanten 17, Pigmentierungen oder dreidimensionale oder flächige Elemente innerhalb der transparenten Komponente 1 und / oder an dessen Außenseite, die durch das Licht 15 so angestrahlt werden, dass es sich daran bricht und diese geometrischen Merkmale und Strukturen somit indirekt erleuchten werden und das Licht an diesen Stellen für den Betrachter sichtbar wird.
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Diese geometrischen Merkmale und Strukturen sind auch bei nicht aktivem Leuchtmittel wahrnehmbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- transparente Komponente
- 2
- Symboliken, Piktogramme, Beschriftungen oder anderen Markierungen
- 3
- Reliefgrund
- 4
- Gehäuseteil des Funkschlüssels
- 5
- Tasten-Funktionsgeometrie
- 6
- Zierteil
- 7
- Schicht/Layerschicht
- 8
- Äußere Oberfläche der transparenten Komponente
- 8’
- Fasen oder Radien der transparenten Komponente
- 9
- Hintergrundfläche oder innere Ebene der transparenten Komponente
- 9‘
- Versatz in der transparenten Komponente
- 10
- Einfallendes Licht
- 11
- Reflexion des einfallenden Lichts an der äußere Oberfläche
- 11‘
- Reflexion des einfallenden Lichts an der Hintergrundfläche oder innere Ebene der transparenten Komponente
- 12
- Substrat
- 13
- „blickdichter“, bzw. lichtundurchlässiger Untergrundfläche der transparenten Komponente
- 14
- Leuchtmittel
- 15
- Licht des Leuchtmittels
- 16
- partiell lichtdurchlässige Bereiche
- 17
- Körperkante der transparenten Komponente
- 18
- Vertiefung
- 20
- Funkschlüssel