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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Sonderkraftfahrzeug für den Ambulanz-, Notfall- oder Sicherheitsbereich, enthaltend
- a) ein Basisfahrzeug mit einem Fahrgestell und einer Fahrerkabine,
- b) einen Kastenaufbau mit einem inneren Nutzraum zum Personentransport, wobei der Kastenaufbau bei Befestigungspunkten an dem Fahrgestell befestigt ist, und
- c) eine betätigbare Verriegelungseinheit an mindestens einem der Befestigungspunkte zum Befestigen des Kastenaufbaus an oder Lösen des Kastenaufbaus von dem Fahrgestell, wobei die Verrieglungseinheit einen Verriegelungszapfen und eine Verriegelungszapfenaufnahme enthält.
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Weiterhin betrifft die Erfindung eine Verriegelungseinheit für ein Sonderkraftfahrzeug im Ambulanz-, Notfall- oder Sicherheitsbereich zum Befestigen eines Kastenaufbaus mit einem inneren Nutzraum zum Personentransport an einem Fahrgestell eines Basisfahrzeugs mit einer Fahrerkabine, wobei die Verriegelungseinheit zum Lösen und Befestigen des Kastenaufbaus betätigbar ausgebildet ist, und einen Verriegelungszapfen und eine Verriegelungszapfenaufnahme enthält.
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Stand der Technik
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Es sind Sonderkraftfahrzeuge für den Ambulanz-, Notfall- und Sicherheitseinsatz bekannt, die ein Basisfahrzeug und einen Kastenaufbau enthalten. Das Basisfahrzeug umfasst ein Fahrgestell, einen Antrieb und eine Fahrerkabine. Der Kastenaufbau ist an dem Fahrgestell befestigt und enthält eine für den jeweiligen Einsatz entsprechend ausgebildete Inneneinrichtung. Insbesondere ist ein Personentransport im Inneren des Kastenaufbaus möglich. Beispiele für solche Sonderkraftfahrzeuge sind Krankentransport- und Rettungsfahrzeuge, Notarzteinsatzfahrzeuge, Einsatzfahrzeuge der Polizei und Feuerwehr, sowie Fahrzeuge für den Katastrophenschutz. Auch im Sicherheitsbereich, etwa für Geld- oder Gefangenentransporte, werden solche Fahrzeuge eingesetzt.
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Der Kastenaufbau wird üblicherweise mit dem Fahrgestell des Basisfahrzeugs an vom Hersteller des Basisfahrzeugs vorgegeben Befestigungspunkten verschraubt. Hierdurch wird eine zuverlässige und sichere Befestigung des Kastenaufbaus erreicht. Diese Vorgehensweise hat jedoch den Nachteil, dass bei einer Wartung des Basisfahrzeugs stets das gesamte Fahrzeug ausfällt. Ein Lösen des Kastenaufbaus von dem Basisfahrzeug für eine Verwendung mit einem anderen Basisfahrzeug ist nur mit einem sehr großen Arbeitsaufwand möglich und lohnt sich daher bei einer Wartung des Basisfahrzeugs nicht. Aus demselben Grund wird auch die Verwendung eines Basisfahrzeugs mit verschiedenen Kastenaufbauten oder der Austausch des Basisfahrzeugs bei einem Kastenaufbau in der Praxis nicht durchgeführt.
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Weiterhin ist die Verwendung von ISO-Containern oder Wechselbrücken als Sanitätscontainer oder mobile Einsatzzentrale bekannt. Genormte Container oder Wechselbrücken werden mit so genannten Twistlocks an einem Transportfahrzeug befestigt. Dazu ist an dem Fahrgestell des Transportfahrzeugs eine Auflageplattform montiert. An jeder äußeren Ecke der Auflageplattform ist ein manuell betätigbares Twistlock mit einem drehbaren Verriegelungszapfen vorgesehen. Die Verriegelungszapfen verfügen über ein hammerkopfartiges Ende und lassen sich nach oben durch rechteckige Löcher in Eckbeschlägen eines aufliegenden Containers führen.
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Durch manuelles Drehen des Zapfens um 90° erfolgt eine Verriegelung und somit eine Befestigung des Containers an der Auflageplattform des Transportfahrzeugs.
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In der
DE 196 39 988 A1 wird eine automatische Verriegelung für genormte Container oder Wechselbrücken durch Twistlocks beschrieben. Dafür enthalten die Twistlocks nach dieser Druckschrift motorische Mittel zum Drehen der Verriegelungszapfen. Ferner lassen sich die Verriegelungszapfen durch Druckmittel nach oben oder unten bewegen und sind auf diese Weise in der Auflagefläche versenkbar ausgebildet.
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Zum Befestigen eines Kastenaufbaus an einem Fahrgestell sind die oben beschriebenen Twistlocks jedoch nicht geeignet, da sie zum manuellen Befestigen der wesentlich größeren und schwereren, genormten Container entsprechend groß und schwer ausgebildet sind. Am Fahrgestell ist zusätzlich eine Auflageplattform vorgesehen, um die Twistlocks in den Ecken zu positionieren. Weiterhin ist in jedem Twistlock eine entsprechende Halterung für den drehbaren Verriegelungszapfen notwendig. Diese Umstände führen zu einem zusätzlichen Platzbedarf und einer Gewichtserhöhung des Basisfahrzeugs, wodurch sich nachteilige Einschränkungen für den Kastenaufbau ergeben.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und ein Sonderkraftfahrzeug für den Ambulanz-, Notfall- oder Sicherheitsbereich zu erschaffen, bei dem sich ein Kastenaufbau schnell, raumsparend und mit möglichst wenig zusätzlichem Gewicht an einem Fahrgestell eines Basisfahrzeugs befestigen oder von diesem lösen lässt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem Sonderkraftfahrzeug der eingangs genannten Art für den Ambulanz-, Notfall- oder Sicherheitsbereich mit einer betätigbare Verriegelungseinheit an mindestens einem Befestigungspunkt dadurch gelöst, dass
- d) der Verriegelungszapfen eine Ausnehmung aufweist, in die eine bewegliche Verriegelungsplatte bei der Verriegelungszapfenaufnahme zum Befestigen des Kastenaufbaus an dem Fahrgestell eingreift.
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Weiterhin wird die Aufgabe erfindungsgemäß mit einer Verriegelungseinheit der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Verriegelungszapfen eine Ausnehmung aufweist, in die eine bewegliche Verriegelungsplatte bei der Verriegelungszapfenaufnahme zum Befestigen des Kastenaufbaus an dem Fahrgestell eingreift.
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Die Erfindung beruht auf dem Prinzip, anstelle von Verschraubungen Verriegelungseinheiten zum Befestigen des Kastenaufbaus an dem Fahrgestell bei Befestigungspunkten des Fahrgestells vorzusehen. Solche Befestigungspunkte werden oft vom Hersteller des Basisfahrzeugs vorgegeben. Die Verriegelungseinheiten enthalten einen Verriegelungszapfen mit einer Ausnehmung und eine Verriegelungszapfenaufnahme. Innerhalb der Verriegelungszapfenaufnahme wird der Verriegelungszapfen durch eine bewegliche Verriegelungsplatte fixiert, die dazu in die Ausnehmung des Verriegelungszapfens eingreift. Die Verriegelungsaufnahme und die eingreifende Verriegelungsplatte bilden eine formschlüssige Fixierung des Verriegelungszapfens.
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Mit den Verriegelungseinheiten erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Sonderkraftfahrzeug eine zuverlässige Befestigung des Kastenaufbaus an dem Fahrgestell des Basisfahrzeugs, die sich schnell herstellen und lösen lässt. Dabei wird durch eine solche Befestigung kaum zusätzlicher Raum beansprucht und nur wenig zusätzliches Gewicht eingebracht.
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Bei einer vorteilhaften Ausbildung des Sonderkraftfahrzeugs ist die Verriegelungsplatte schwenkbar an der Verriegelungszapfenaufnahme der Verriegelungseinheit angeordnet. Die Verriegelungsplatte greift in einer ersten Schwenkposition zum Befestigen des Kastenaufbaus in die Ausnehmung des Verriegelungszapfens ein. In einer zweiten Schwenkposition greift die Verriegelungsplatte zum Lösen des Kastenaufbaus nicht mehr in die Ausnehmung des Verriegelungszapfens ein. Hierdurch werden ein sehr kompakter Aufbau der Verriegelungseinheit und eine unkompliziert und zuverlässig betätigbare Verriegelung erzielt.
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Vorzugsweise enthält die Verriegelungsplatte ein Langloch, durch welches der Verriegelungszapfen zum Befestigen in der Verriegelungszapfenaufnahme geführt ist. Das Langloch ist mit einem ersten Radius an einem ersten Ende und einem gegenüber dem ersten Radius größeren zweiten Radius am zweiten Ende so ausgebildet, dass das erste Ende des Langlochs in der ersten Schwenkposition in die Ausnehmung des Verriegelungszapfens eingreift und diesen in der Verriegelungszapfenaufnahme fixiert. In der zweiten Schwenkposition lässt sich der Verriegelungszapfen durch das zweite Ende des Langlochs in die Verriegelungszapfenaufnahme hinein oder aus dieser heraus bewegen. Auf diese Weise greift die Verriegelungsplatte sehr wirksam und von mehreren Seiten in den Verriegelungszapfen ein. Eine Verriegelung erfolgt sehr effektiv und mit hoher Sicherheit.
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Die Ausnehmung des Verriegelungszapfens ist bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sonderkraftfahrzeugs als Nut ausgebildet und umfänglich um den Verriegelungszapfen angeordnet. Hierdurch greift die Verriegelungsplatte entlang des Umfangs des Verriegelungszapfens in diesen ein. Es wird eine äußerst zuverlässige und stabile Fixierung des Verriegelungszapfens erreicht.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung enthält die Verriegelungszapfenaufnahme der Verriegelungseinheit einen Zentriertrichter mit einer Öffnung, durch welche der Verriegelungszapfen für eine Befestigung geführt wird. Während eines Befestigungsvorgangs wird der Verriegelungszapfen durch den Zentriertrichter in die Öffnung geführt und somit die Positionierung der Verriegelungszapfen für eine Verriegelung wesentlich erleichtert.
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Vorzugsweise ist dabei die bewegliche Verriegelungsplatte zwischen dem Zentriertrichter und einer Montageplatte der Verriegelungszapfenaufnahme angeordnet. Hierdurch ergibt sich ein besonders kompakter und stabiler Aufbau der Verriegelungseinheit.
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Weiterhin erweist es sich als vorteilhaft, den Verriegelungszapfen an seinem befestigten Ende kegelförmig auszubilden, wobei der kegelförmige Teil des Verriegelungszapfens bei befestigtem Kastenaufbau an der Oberfläche des Zentriertrichters anliegt. Durch diese Maßnahme wird die gesamte Oberfläche des Zentriertrichters ebenfalls zur Fixierung des Verriegelungszapfens genutzt und die Stabilität der Befestigung erhöht.
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Das freie Ende des Verriegelungszapfens ist bei einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung kegelförmig ausgebildet. Das kegelförmige Ende erleichtert ein Einführen des Verriegelungszapfens in die Verriegelungszapfenaufnahme. Ferner lässt sich durch die Kegelform ein Wegdrücken einer vorgespannten Verriegelungsplatte und anschließend ein selbststätiges Einrasten der Verriegelungsplatte in die Ausnehmung des Verriegelungszapfens erzielen. Zum Vorspannen der Verriegelungsplatte kann beispielsweise eine Feder oder eine Druckvorrichtung verwendet werden.
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In einer besonders günstigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sonderkraftfahrzeugs ist ein Verriegelungsmechanismus zum Betätigen einer oder mehrerer Verriegelungseinheiten vorgesehen. Vorzugsweise werden alle Verriegelungseinheiten durch den Verriegelungsmechanismus betätigt. Der Verriegelungsmechanismus wird beispielsweise manuell, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch betrieben und ermöglicht ein anwenderfreundliches und sicheres Betätigen der Verriegelungseinheiten.
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Zur Überwachung der Verriegelung durch die mindestens eine Verriegelungseinheit ist vorteilhaft mindestens ein Sensor vorgesehen. Durch Sensoren an einer, mehreren oder allen Verriegelungseinheiten oder an dem Verriegelungsmechanismus kann beispielsweise einem Fahrer des Sonderkraftfahrzeugs signalisiert werden, ob eine Verrieglung zwischen Kastenaufbau und Basisfahrzeug wirksam ist oder gelöst wurde.
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Der Verriegelungszapfen ist bei einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung an der Unterseite des Kastenaufbaus vorgesehen. Die Verriegelungszapfenaufnahme mit der beweglichen Verriegelungsplatte befindet sich an dem Fahrgestell. Eine Inspektion und Wartung der Verriegelungszapfenaufnahme lässt sich zusammen mit dem Basisfahrzeug vornehmen, während der Kastenaufbau nur den wartungsfreien Verriegelungszapfen enthält. Auch ist eine Energieversorgung und Überwachung eines eventuell vorgesehenen Verriegelungsmechanismus für die Verriegelungseinheiten durch das Basisfahrzeug einfacher realisierbar.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist eine lösbare Versorgungsschnittstelle zwischen dem Kastenaufbau und der Fahrerkabine oder dem Fahrgestell vorgesehen. Über die Versorgungschnittstelle wird der Kastenaufbau mit elektrischer Energie, hydraulischem oder pneumatischem Druck, oder klimatisierter, beheizter, oder gefilterter Luft versorgt. Auch eine Signalübermittlung zwischen Basisfahrzeug und Kastenaufbau ist über die Versorgungsschnittstelle möglich. Auf diese Weise lässt sich neben der Befestigung des Kastenaufbaus auch dessen Versorgung mit Energie, Druckmittel oder Luft durch das Basisfahrzeug schnell, zuverlässig und unkompliziert herstellen oder trennen.
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Ferner weist der Kastenbau in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ein Trage- und Stützsystem auf. Auf diesem steht der Kastenaufbau ohne Basisfahrzeug. Vorzugsweise enthält das Trage- und Stützsystem eine Hebevorrichtung, mit welcher der Kastenaufbau zum Lösen von dem Basisfahrzeug angehoben und umgekehrt zum Befestigen auf das Fahrgestell des Basisfahrzeugs abgesenkt wird. Diese Maßnahmen erleichtern das An- oder Abkoppeln des Kastenaufbaus und die Lagerung des Kastenaufbaus ohne Basisfahrzeug.
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Weitere Ausgestaltungen und Vorteile ergeben sich aus dem Gegenstand der Unteransprüche, sowie der Zeichnungen mit der dazugehörigen Beschreibung.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt in einer schematischen Prinzipskizze ein Ausführungsbeispiel eines Sonderkraftfahrzeugs mit Verriegelungseinheiten zwischen einem Kastenaufbau und einem Fahrgestell eines Basisfahrzeugs.
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2 zeigt in einer schematischen Explosionsdarstellung ein Ausführungsbeispiel einer Verriegelungseinheit.
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3 zeigt in einer schematischen Schnittansicht einer Verriegelungseinheit nach 2.
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4 zeigt in einer schematischen Perspektivansicht eine Verriegelungseinheit nach 2.
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Bevorzugtes Ausführungsbeispiel
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In 1 wird mit 10 ein Sonderkraftfahrzeug für den Ambulanz-, Notfall- und Sicherheitseinsatz, beispielsweise ein Krankentransport- oder Rettungsfahrzeug, ein Notarzteinsatzfahrzeug, ein Polizei- oder Feuerwehreinsatzfahrzeug, ein Katastrophenschutzfahrzeug oder ein Geld- oder Gefangenentransporter, dargestellt. Das Sonderkraftfahrzeug 10 enthält ein Basisfahrzeug 12 mit einer Fahrerkabine 14 und einem Fahrgestell 16. An dem Fahrgestell 16 ist ein Kastenaufbau 18 befestigbar. Der Kastenaufbau 18 enthält einen inneren Nutzraum mit einer für den jeweiligen Einsatz entsprechend ausgebildeten Inneneinrichtung. Insbesondere lassen sich im Inneren des Kastenaufbaus 18 Personen mit dem Sonderkraftfahrzeug 10 transportieren.
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Eine Befestigung des Kastenaufbaus 18 an dem Fahrgestell 16 des Sonderkraftfahrzeugs 10 erfolgt herkömmlicher Weise durch Verschraubungen an vom Hersteller des Basisfahrzeugs 12 vorgegebenen Befestigungspunkten. In diesem Ausführungsbeispiel ist anstelle einer Verschraubung an jedem Befestigungspunkt des Fahrgestells 16 eine Verriegelungszapfenaufnahme 20 befestigt. In jede Verriegelungszapfenaufnahme 20 greift ein an der Unterseite des Kastenaufbaus 18 befestigter Verriegelungszapfen 22 für eine Befestigung des Kastenaufbaus 18 an dem Fahrgestell 16 ein. Ein Verriegelungszapfen 22 bildet zusammen mit der entsprechenden Verrieglungszapfenaufnahme 20 eine betätigbare Verriegelungseinheit 24 (siehe 2 bis 4). Bei dem Sonderkraftfahrzeug 10 sind beispielhaft sechs Verriegelungszapfen 22 und Verrieglungszapfenaufnahmen 20 vorgesehen. Es ist aber auch eine Verwendung von mehr oder weniger als sechs Verriegelungseinheiten 24 bei dem Sonderkraftfahrzeug 10 möglich.
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In alternativen Ausführungen können umgekehrt die Verriegelungszapfen 22 an dem Fahrgestell 16 und die Verriegelungszapfenaufnahmen 20 an dem Kastenaufbau 18 oder sowohl Verriegelungszapfen 22 als auch Verriegelungszapfenaufnahmen 20 an dem Kastenaufbau 18 und an dem Fahrgestell 16 angeordnet sein. Auch ist eine zusätzliche Verschraubung des Kastenaufbaus 18 mit dem Fahrgestell 16 möglich.
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Weiterhin ist am Fahrgestell 16 des Basisfahrzeugs 12 ein Verriegelungsmechanismus 26 zum gleichzeitigen Betätigen aller Verriegelungseinheiten 24 vorgesehen. Der Verriegelungsmechanismus 26 wird beispielsweise manuell, etwa durch eine Kurbel oder einen Hebel, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch betrieben. Dazu können elektrische Leitungen, Druckleitungen oder ein Gestänge mit allen Verriegelungszapfenaufnahmen 20 verbunden sein. In anderen Ausführungen sind jeweils für einzelne oder mehrere Verriegelungszapfenaufnahmen 20 gesondert Verriegelungsmechanismen vorgesehen sein. Auch ist eine Anordnung des Verriegelungsmechanismus 26 an dem Kastenaufbau 18 möglich.
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Bei dem Verriegelungsmechanismus 26 ist ein Sensor 28 zum Überwachen der Verriegelung durch die Verriegelungseinheiten 24 angeordnet. Der Sensor 28 ermöglicht eine Signalisierung für einen Fahrer des Sonderkraftfahrzeugs 10, ob alle Verriegelungen zwischen Kastenaufbau 18 und Basisfahrzeug 12 wirksam sind, oder ob eine oder alle Verriegelungen gelöst sind. Alternativ ist jeweils ein Sensor an einer oder mehrerer Verriegelungseinheiten 24 vorgesehen. Der oder die Sensoren 28 können auch an dem Kastenaufbau 18 angeordnet sein.
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An der Fahrerkabine 14 ist ferner eine lösbare Versorgungsschnittstelle 30 zum Versorgen des Kastenaufbaus 18 mit elektrischer Energie, hydraulischem oder pneumatischem Druck, klimatisierter, beheizter, oder gefilterter Luft und für Signalleitungen zwischen dem Kastenaufbau 18 und dem Basisfahrzeug 12 vorgesehen. Entsprechend enthält der Kastenaufbau 18 in 1 nicht dargestellte Verbindungselemente zum Koppeln an die Versorgungsschnittstelle 30.
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Der Kastenaufbau 18 enthält ferner ein Trage- und Stützsystem 32, auf dem der Kastenaufbau 18 ohne das Basisfahrzeug 12 steht. Das Trage- und Stützsystem 32 ist entfernbar, einschiebbar oder einklappbar ausgebildet, um so eine Benutzung des Sonderkraftfahrzeugs 10 mit befestigtem Kastenaufbau 18 nicht zu behindern. Weiterhin weist das Trage- und Stützsystem 32 eine in 1 nicht dargestellte Hebevorrichtung auf, mit der sich der Kastenaufbau 18 zum Lösen von dem Basisfahrzeug 12 anheben und umgekehrt zum Befestigen auf das Fahrgestell des Basisfahrzeugs 12 absenken lässt.
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2 zeigt eine schematische Explosionsdarstellung einer beim Sonderkraftfahrzeug 10 nach in 1 verwendeten Verriegelungseinheit 24. Gleiche Bestandteile werden daher mit entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet.
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Die Verriegelungseinheit 24 enthält einen Verriegelungszapfen 22, der an einem zur Befestigung vorgesehenen Ende 34 eine kegelförmig ausgebildete Basis 36 aufweist. Zur Befestigung mit Schrauben 38 sind Bohrungen 40, 42 in dem Verriegelungszapfen 22 vorgesehen. Die Bohrungen 40 erstrecken sich durch die kegelförmige Basis 36 und die zentrale Bohrung 42 ist entlang der Längsachse des Verriegelungszapfens 22 geführt. Selbstverständlich sind auch andere Befestigungspositionen am Verriegelungszapfen und andere Befestigungsarten möglich, beispielsweise Verschweißen oder Nieten. Die Befestigung des Verriegelungszapfens 22 erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel an dem Kastenaufbau 18.
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Der Verriegelungszapfen 22 enthält in seinem mittleren Abschnitt eine als Nut ausgebildete Ausnehmung 44, die entlang des gesamten Umfangs des Verriegelungszapfens 22 verläuft. Das freie Ende 46 des Verriegelungszapfens 22 ist ebenfalls kegelförmig ausgebildet und verjüngt sich somit zum freien Ende 46 hin.
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Weiterhin enthält die Verriegelungseinheit 24 eine Montageplatte 48, einen Zentriertrichter 50 und eine Verriegelungsplatte 52, die zusammen mit weiteren Bestandteilen die Verriegelungszapfenaufnahme 20 bilden. Mit der Montageplatte 48 wird die Verriegelungszapfenaufnahme 20 an dem Fahrgestell 16 befestigt. Dazu enthält die Montageplatte 48 Gewindebohrungen 54 zur Aufnahme von Befestigungsschrauben 56. Anstelle einer Verschraubung sind wiederum andere Befestigungsmethoden, etwa Schweißen oder Nieten, möglich. Auch können statt einer Gewindebohrung einfache Bohrungen mit einer Ausnehmung für Schraubenköpfe oder Muttern in der Montageplatte 48 angeordnet sein.
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Zur Aufnahme des freien Endes 46 des Verriegelungszapfens 22 ist im Zentrum der Montageplatte 48 eine Öffnung 58 vorgesehen. Die Öffnung 58 verfügt dazu über einen entsprechenden Durchmesser. Ferner enthält die Montageplatte 48 Löcher 60 zur Aufnahme von Montageschrauben 62. Mit den Montageschrauben 62 wird der Zentriertrichter 50 über Distanzhülsen 64 starr mit der Montageplatte 48 verbunden. Dabei ist der Zwischenraum zwischen Montageplatte 48 und Zentriertrichter 50 so dimensioniert, dass sich in ihm die Verriegelungsplatte 52 parallel zu den gegenüberstehenden Oberflächen des Zentriertrichters 50 und der Montageplatte 48 bewegen lässt. Alternativ oder zusätzlich zu den Distanzhülsen 64 können entsprechende, hervortretende Strukturen an der Montageplatte 48 oder dem Zentriertrichter 50 vorgesehen sein. Auch können der Zentriertrichter 50 und die Montageplatte 48 aus einem Stück gefertigt sein.
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Der Zentriertrichter 50 enthält eine zentrale Öffnung 66, durch die der mittlere Abschnitt des Verriegelungszapfens 22 mit der Nut 44 und das freie Ende 46 des Verriegelungszapfens 22 durchführbar sind. An die Öffnung schließt sich auf der von der Montageplatte 48 abgewandten Seite des Zentriertrichters 50 eine kegelförmige, sich nach außen öffnende Ausnehmung 68 an. Die kegelförmige Ausnehmung 68 ist so ausgebildet, dass bei einer Verriegelung die kegelförmige Basis 36 des Verriegelungszapfens 22 an dessen Oberfläche anliegt und führt das freie Ende 46 des Verriegelungszapfens 22 bei einem Befestigungsvorgang zu der Öffnung 66 hin. Ferner enthält der Zentriertrichter 50 in 2 nicht dargestellte Gewindebohrungen zur Aufnahme der Montageschrauben.
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Die zwischen dem Zentriertrichter 50 und der Montageplatte 48 angeordnete Verriegelungsplatte 52 enthält ein Loch 70, durch welches eine Distanzhülse 64 oder eine entsprechende Struktur des Zentriertrichters 50 oder der Montageplatte 48 geführt ist. Auf diese Weise lässt sich die Verriegelungsplatte 52 um die Distanzhülse 64 und parallel zu den gegenüberliegenden Oberflächen des Zentriertrichters 50 und der Montageplatte 48 drehen. Zur Führung dieser Drehbewegung enthält die Verriegelungsplatte 52 ein kreisbogenförmiges Langloch 72, das ebenfalls eine Distanzhülse 64 (oder eine Projektion des Zentriertrichters 50 oder der Montageplatte 48) aufnimmt.
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Weiterhin enthält die Verriegelungsplatte 52 an gegenüberliegenden Rändern einen erster Anschlag 74 und einen zweiter Anschlag 76. Die Anschläge 74, 76 sind als Ausnehmungen ausgebildet und schlagen bei einer entsprechenden Drehposition der Verrieglungsplatte 52 jeweils an eine Distanzhülse 64 oder eine andere geeignete Struktur an. Zusammen mit den Enden des kreisbogenförmigen Langlochs 72 begrenzen die Anschläge 74, 76 die Drehbewegung der Verriegelungsplatte 52 und definieren zwei Schwenkpositionen. In einer ersten Schwenkposition liegen der Anschlag 74 und ein Ende des Langlochs 72 an Distanzhülsen 64 oder ein andere geeignete Struktur an, während in einer zweiten Schwenkposition der Anschlag 76 und das andere Ende des kreisbogenförmigen Langlochs 72 anliegen.
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Zur Verriegelung des Verriegelungszapfens 22 enthält die Verriegelungsplatte 52 ein Langloch 78 mit einem ersten Ende 80 und einem zweiten Ende 82. Das zweite Ende 82 des Langlochs 78 hat einen größeren Radius als das erste Ende 80. Dabei ist das Langloch 78 mit den Radien an seinen Enden 80, 82 so ausgebildet, dass das zweite Ende 82 in der zweiten Schwenkposition zwischen der Öffnung 66 des Zentriertrichters 50 und der Öffnung 58 der Montageplatte 48 liegt und ein Einführen des freien Endes 46 des Verriegelungszapfens 22 bis in die Öffnung 58 der Montageplatte bzw. ein Entfernen aus dieser zulässt. In der ersten Schwenkposition der Verriegelungsplatte 52 greift das erste Ende 80 des Langlochs 78 mit seinem kleineren Radius in die Nut 44 des durch die Öffnungen 58, 66 geführten Verriegelungszapfens 22 ein.
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Auf diese Weise wird durch einfaches Schwenken der Verriegelungsplatte 52 zwischen der ersten und der zweiten Schwenkposition eine sehr stabile Fixierung oder eine Freigabe des Verriegelungszapfens 22 in der Verriegelungszapfenaufnahme 20 erzielt. Zur Anschluss an den Verriegelungsmechanismus 26 enthält die Verriegelungsplatte 52 ferner eine Befestigungslasche 84. Über den Verriegelungsmechanismus 26 lässt sich die Verriegelungsplatte 52 von der ersten zur zweiten Schwenkposition und umgekehrt zum Lösen oder Verriegeln des Verriegelungszapfens 22 drehen.
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3 stellt die Verriegelungseinheit 24 gemäß 2 in einer schematischem Schnittansicht dar. Gleiche Bestandteile werden deshalb mit den entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet. In 3 befindet sich der Verriegelungszapfen 22 innerhalb der Verriegelungszapfenaufnahme 20 und wird durch diese und die Verriegelungsplatte 52 fixiert. Dazu greift das erste Ende 80 des Langlochs 78 der Verriegelungsplatte 52 formschlüssig in die Nut 44 des Verriegelungszapfens 22 ein und verhindert eine bezüglich der 3 vertikale Bewegung des Verriegelungszapfens 22 aus der Verriegelungszapfenaufnahme 20 heraus.
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Deutlich erkennbar ist weiterhin, dass die kegelförmige Basis 36 am befestigten Ende 34 des Verriegelungszapfens 22 komplementär zur kegelförmigen Ausnehmung 68 des Zentriertrichters 50 ausgebildet ist und mit seiner gesamten Oberfläche an dieser Ausnehmung 68 anliegt. Das freie Ende 46 des Verriegelungszapfens 22 wird von der Öffnung 58 der Montageplatte 48 umfasst. Somit bilden der Zentriertrichter 50 und die Montageplatte 48 eine bezüglich der 3 horizontale Fixierung des Verriegelungszapfens 22.
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Die beschriebene Verriegelungseinheit 22 ist sehr kompakt aufgebaut und nimmt nur wenig Raum ein. Gleichzeit wird eine hohe Zuverlässigkeit und Stabilität der Verriegelung erzielt.
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In 4 wird die Verriegelungseinheit 24 nach 2 und 3 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Wiederum werden gleiche Bestandteile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Der Verriegelungszapfen 22 befindet sich außerhalb der Verriegelungszapfenaufnahme 20. Auch hier wird der kompakte Aufbau der Verriegelungseinheit deutlich. In der Öffnung 66 des Zentriertrichters 50 ist das erste Ende 80 des Langlochs 78 der Verriegelungsplatte 52 erkennbar. Dieses greift für eine Verriegelung des Verriegelungszapfens 22 in dessen Nut 44 ein.
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Zur Befestigung des Kastenaufbaus 18 an dem Fahrgestell 16 wird der Kastenaufbau 18 mit dem daran befestigten Verriegelungszapfen 22 auf das Fahrgestell 16 mit der Verriegelungszapfenaufnahme 20 abgesenkt. Dabei wird das freie Ende 46 des Verriegelungszapfens 22 durch die kegelförmige Ausnehmung 68 des Zentriertrichters 50 zur Öffnung 66 hingeführt. Dieser Vorgang wird durch die kegelförmige Ausbildung des freien Endes 46 des Verrieglungszapfens 22 unterstützt.
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Weiterhin kann das kegelförmige freie Ende 46 des Verriegelungszapfens 22 die Verriegelungsplatte 52 durch Einwirken auf den Rand des ersten, engeren Endes 80 des Langlochs 78 soweit verdrehen, dass der Verriegelungszapfen 22 durch das zweite, weitere Ende 82 des Langlochs 82 hindurchtreten kann. Durch eine entsprechende Vorspannung der Verriegelungsplatte 52, beispielsweise durch eine Feder oder eine Druckvorrichtung, dreht sich diese dann in die erste Schwenkposition zurück. Dabei greift das erste, engere Ende 80 des Langlochs 78 der Verriegelungsplatte 52 in die Nut 44 des Verriegelungszapfens 22 ein und fixiert diesen. Auf diese Weise wird eine selbsttätige Verriegelung beim Einführen des Verriegelungszapfens 22 in die Verriegelungszapfenaufnahme 20 realisiert.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Sonderkraftfahrzeug
- 12
- Basisfahrzeug
- 14
- Fahrerkabine
- 16
- Fahrgestell
- 18
- Kastenaufbau
- 20
- Verriegelungszapfenaufnahme
- 22
- Verriegelungszapfen
- 24
- Verriegelungseinheit
- 26
- Verriegelungsmechanismus
- 28
- Sensor
- 30
- Versorgungsschnittstelle
- 32
- Trage- und Stützeinheit
- 34
- Befestigtes Ende Zapfen
- 36
- Kegelförmige Basis Zapfen
- 38
- Schraube
- 40
- Bohrung Zapfen
- 42
- Zentrale Bohrung Zapfen
- 44
- Nut /Ausnehmung Zapfen
- 46
- Freies Ende des Zapfens
- 48
- Montageplatte
- 50
- Zentriertrichter
- 52
- Verriegelungsplatte
- 54
- Gewindebohrung Montageplatte
- 56
- Befestigungsschraube
- 58
- Öffnung Montageplatte
- 60
- Loch Montageplatte
- 62
- Montageschraube
- 64
- Distanzhülse
- 66
- Öffnung Zentrierungstrichter
- 68
- Kegelförmige Ausnehmung
- 70
- Loch Verriegelungsplatte
- 72
- Kreisbogenförmiges Langloch
- 74
- Erster Anschlag
- 76
- Zweiter Anschlag
- 78
- Langloch Verriegelungsplatte
- 80
- Erstes Ende Langloch
- 82
- Zweites Ende Langloch
- 84
- Befestigungsflansch
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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