DE102013107451A1

DE102013107451A1 - Druckeinrichtung zum beidseitigen Bedrucken eines bandförmigen Bedruckstoffs

Info

Publication number: DE102013107451A1
Application number: DE102013107451.0A
Authority: DE
Inventors: Stefan Brecht; Oliver Stendel; Stefan Mayer; Korbinian Wittmann
Original assignee: Oce Printing Systems GmbH and Co KG
Current assignee: Canon Production Printing Germany GmbH and Co KG
Priority date: 2013-07-15
Filing date: 2013-07-15
Publication date: 2015-01-15

Abstract

Bei der Druckeinrichtung wird eine Bedruckstoffbahn (3) einem Druckgerät (5) am Eingang (14) zugeführt, um eine Seite der Bedruckstoffbahn zu bedrucken. Am Ausgang des Druckgeräts (5) und außerhalb des Druckgeräts ist eine Wendeeinheit (4) mit zwei gekreuzt liegenden Wendeelementen (7, 9) und einem zwischen den Wendeelementen angeordneten Umlenkelement (8) vorgesehen. Die Wendeeinheit ist derart ausgebildet, dass die Bedruckstoffbahn gewendet am Ausgang (11) abgegeben wird. Am Ausgang der Wendeeinheit ist eine Umlenkeinrichtung (6) zur Umlenkung der Bedruckstoffbahn um 180° angeordnet, so dass die Bedruckstoffbahn nach der Umlenkeinrichtung wieder dem Eingang (14) des Druckgeräts zugeführt werden kann, um die andere Seite der Bedruckstoffbahn zu bedrucken.

Description

Zum ein- oder mehrfarbigen Bedrucken eines Bedruckstoffs z.B. eines bandförmigen Bedruckstoffs aus verschiedensten Materialien, z.B. Papier, können elektrografische Druckgeräte oder Tintendruckgeräte eingesetzt werden. Der Aufbau von Tintendruckgeräten ist bekannt, s. z.B. EP 0 788 882 B1 . Elektrografische Druckgeräte sind ebenfalls bekannt, siehe z.B. WO 98/39691 A1 .
Bei manchen Einsatzfällen von Druckeinrichtungen besteht die Aufgabe, die Vorderseite und die Rückseite eines bandförmigen Bedruckstoffs (Bedruckstoffbahn) zu bedrucken.
In US 6,556,804 B1 und in DE 10 2005 023 462 A1 sind Druckeinrichtungen beschrieben, mit denen eine Bedruckstoffbahn beidseitig bedruckt werden kann. Hier weist die Druckeinrichtung zwei Druckgeräte auf, jeweils ein Druckgerät auf beiden Seiten des Bedruckstoffs.
Weiterhin ist bekannt, mit zwei hintereinander angeordneten Druckgeräten einer Druckeinrichtung die Vorderseite und die Rückseite einer Bedruckstoffbahn zu bedrucken (sog. Twin-Drucksystem). Bei dieser Lösung muss die Bedruckstoffbahn zwischen den Druckgeräten gewendet werden. Dazu eingesetzte Wendeeinheiten sind bekannt ( DE 43 35 473 C2 oder DE 694 06 638 T2 ).
Zudem ist bekannt, (z.B. EP 0 771 437 B1 ) mit einem Druckgerät zunächst eine Seite, z.B. die Vorderseite des Bedruckstoffs, zu bedrucken. Anschließend wird die Bedruckstoffbahn gewendet und diese im gewendeten Zustand demselben Druckgerät erneut zugeführt, die dann die andere Seite der Bedruckstoffbahn, die Rückseite, bedruckt. Ein derartiger Druckbetrieb, bei dem die Vorder- und Rückseite des Bedruckstoffs von demselben Druckgerät bedruckt wird, wird auch Duplex-Druckbetrieb genannt. Eine weitere Ausgestaltung dieses Duplex-Druckbetriebs besteht darin, dass eine maximal halb so breite Bedruckstoffbahn im Vergleich zur möglichen Druckbreite des Druckgeräts zweimal nebeneinander liegend durch ein Druckgerät gefördert wird und diese dazwischen gewendet wird (Single Engine Duplex-Druckbetrieb oder SED-Druckbetrieb einer Druckeinrichtung). Beim Duplexdruckbetrieb ist die Wendeeinheit Teil des Druckgeräts und darum im Druckgerät fest angeordnet ist.
Somit müssen sowohl bei einem Twin-Druckbetrieb als auch bei einem Duplex-Druckbetrieb Wendeeinheiten für die Bedruckstoffbahn eingesetzt werden, die bisher jedoch unterschiedlich ausgeführt sind.
Das von der Erfindung zu lösende Problem besteht darin, eine Wendeeinheit für eine Druckeinrichtung anzugeben, die zum Bedrucken von Vorder- und Rückseite einer Bedruckstoffbahn sowohl bei einem Duplex-Druckbetrieb als auch bei einem Twin-Druckbetrieb eingesetzt werden kann.
Dieses Problem wird gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Bei der Erfindung wird der endlose Bedruckstoff, z.B. eine Bedruckstoffbahn, einem Druckgerät am Eingang zugeführt, um eine Seite der Bedruckstoffbahn zu bedrucken. Außerhalb des Druckgeräts ist eine Wendeeinheit mit zwei gekreuzt liegenden Wendeelementen und einem zwischen den Wendeelementen angeordneten Umlenkelement vorgesehen. Die Wendeeinheit ist derart ausgebildet, dass die Bedruckstoffbahn gewendet am Ausgang abgegeben wird. In dieser Lage kann die Bedruckstoffbahn dem zweiten Druckgerät im Twin-Druckbetrieb zugeführt werden. Soll die Bedruckstoffbahn demselben Druckgerät beim Duplex-Druckbetrieb noch einmal zugeleitet werden, kann am Ausgang der Wendeeinheit eine Umlenkeinrichtung zur Umlenkung der Bedruckstoffbahn um 180° angeordnet werden, so dass die Bedruckstoffbahn nach der Umlenkeinrichtung wieder dem Eingang des Druckgeräts zugeführt werden kann, um die andere Seite der Bedruckstoffbahn zu bedrucken.
Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
Damit ergeben sich folgende Vorteile durch die Erfindung:

– Die Wendeeinheit kann sowohl für ein Twin-Drucksystem als auch für ein SED-Drucksystem verwendet werden.
– Die Anbindung der Wendeeinheit an ein Druckgerät ist bei beiden Drucksystemen gleich.
– Die Führung der Bedruckstoffbahn durch die Wendeeinheit ist bei beiden Drucksystemen gleich.

An Hand eines Ausführungsbeispiels, das in schematischen Figuren dargestellt ist, wird die Erfindung weiter erläutert. Es zeigen:
1 eine Druckeinrichtung mit zwei Druckgeräten in Twin-Aufstellung,
2 eine Wendeeinheit für die Führung einer Bedruckstoffbahn bei einem Twin-Betrieb der Druckgeräte der Druckeinrichtung;
3 eine Druckeinrichtung mit einem Druckgerät in SED-Aufstellung;
4 eine Wendeeinheit für die Führung der Bedruckstoffbahn bei einem Duplex-Betrieb der Druckeinrichtung.
1 zeigt die Twin-Aufstellung einer Druckeinrichtung DR1 mit zwei Druckgeräten 1, 2 in prinzipieller Darstellung. Die Laufrichtung der Bedruckstoffbahn 3 durch die Druckeinrichtung DR1 ist durch einen Pfeil PF1 angedeutet. Mit dem Druckgerät 1 soll z.B. die Vorderseite der Bedruckstoffbahn 3 bedruckt werden, mit dem Druckgerät 2 die Rückseite der Bedruckstoffbahn 3. Wenn die Druckgeräte 1, 2 gleich ausgeführt sind, muss in diesem Fall die Bedruckstoffbahn 3 zwischen den Druckgeräten 1, 2 gewendet werden. Dazu ist eine Wendeeinheit 4 zwischen den Druckgeräten 1, 2 erforderlich. Eine dazu geeignete Wendeeinheit 4 kann 2 entnommen werden. Hier kommt die Bedruckstoffbahn 3 von dem Druckgerät 1, durch das z.B. die Vorderseite der Bedruckstoffbahn 3 bedruckt wird. Von dem Druckgerät 1 wird die Bedruckstoffbahn 3 dem Eingang 10 der Wendeeinheit 4 zugeführt. Am Ausgang 11 der Wendeeinheit 4 wird die Bedruckstoffbahn 3 gewendet abgegeben. Anschließend wird die Bedruckstoffbahn 3 dem Eingang des Druckgeräts 2 zugeführt.
Der Wendeeinheit 4 wird die Bedruckstoffbahn 3 mit der Vorderseite nach oben gerichtet und durch das Druckgerät 1 bedruckt am Eingang 10 zugeführt. Die Wendeeinheit 4 weist in Transportrichtung der Bedruckstoffbahn 3 gesehen (in Richtung des Pfeils PF1) ein erstes schrägstehenden Wendeelement 7 auf, das die Bedruckstoffbahn 3 um 90° umlenkt. Anschließend folgt ein Umlenkelement 8, das die Bedruckstoffbahn 3 um 180° umlenkt. Von dort gelangt die Bedruckstoffbahn 3 zu einem zweiten schräg stehenden Wendeelement 9, das die Bedruckstoffbahn 3 um 90° umlenkt. Am Ausgang 11 der Wendeeinheit 4 wird dann die Bedruckstoffbahn 3 gewendet, also mit der Rückseite nach oben, abgegeben. Anschließend kann die Bedruckstoffbahn 3 mit der Rückseite nach oben dem zweiten Druckgerät 2 zugeleitet werden, durch die dann die Rückseite der Bedruckstoffbahn 3 bedruckt werden kann.
Die Wendeeinheit 4 weist somit zwei gekreuzt zueinander angeordnete Wendeelemente 7, 9 und zwischen den Wendeelementen 7, 9 ein Umlenkelement 8 auf. Die Wendeelemente 7, 9 sind z.B. als stangenförmige Elemente mit kreisförmigen Querschnitt ausgebildet. Durch sie wird die Bedruckstoffbahn 3 jeweils um 90° umgelenkt. Durch die Anordnung des Kreuzungspunktes der schräg stehenden Wendeelemente 7, 9 kann festgelegt werden, ob die Bedruckstoffbahn 3 am Ausgang 11 mit einer Lage abgegeben wird, die versetzt ist zu der Lage der Bedruckstoffbahn 3 am Eingang 10. Das Umlenkelement 8 kann seitlich zu den Wendeelementen 7, 9 angeordnet werden und im Weg der Bedruckstoffbahn 3 zwischen den Wendeelementen 7, 9 liegen; es kann als Walze realisiert sein. Durch die Walze 8 kann der Abstand der Bedruckstoffbahn 3 zwischen dem Eingang 10 und dem Ausgang 11 eingestellt werden.
3 zeigt den Einsatz einer Wendeeinheit 4 bei einer Druckeinrichtung DR2 mit einem Druckgerät 5, durch die die Bedruckstoffbahn 3 beidseitig bedruckt werden kann (Duplex-Druckbetrieb). Die Bedruckstoffbahn 3 wird dem Eingang 14 des Druckgeräts 5 zugeführt, um die Vorderseite der Bedruckstoffbahn 3 zu bedrucken. Anschließend wird die Bedruckstoffbahn 3 der Wendeeinheit 4 zugeleitet und durch diese gewendet. Zusätzlich zu dem Verlauf der Bedruckstoffbahn 3 in der Wendeeinheit 4 nach 2 muss die Bedruckstoffbahn 3 zum Eingang 14 des Druckgeräts 5 zurück gelenkt werden, wobei sie noch einmal durch ein Umlenkelement gewendet werden sollte, um lagerichtig dem Druckgerät 5 am Eingang 14 zugeführt zu werden bzw. um die Rückseite der Bedruckstoffbahn 3 bedrucken zu können.
Wenn eine halb so breite Bedruckstoffbahn 3 im Vergleich zur Druckbreite des Druckgeräts 5 bedruckt werden soll, kann die Bedruckstoffbahn 3 zweimal nebeneinanderliegend durch das Druckgerät 5 gefördert werden, so dass die Vorderseite und die Rückseite der Bedruckstoffbahn 3 gleichzeitig bedruckt werden kann. Für diesen Fall muss die Bedruckstoffbahn 3 durch die Wendeeinheit 4 seitlich versetzt werden, so dass beide Seiten der Bedruckstoffbahn 3 durch das Druckgerät 5 gleichzeitig bedruckt werden können.
Zur Wendung der Bedruckstoffbahn 3 und zur Rückführung der Bedruckstoffbahn 3 zum Druckgerät 5 kann die Wendeeinheit 4 gemäß 2 am Ausgang 11 ergänzt durch eine Umlenkeinrichtung 6 entsprechend 4 eingesetzt werden, um die Bedruckstoffbahn 3 am Ausgang der Wendeeinheit 4 durch die Umlenkeinrichtung 6 umzulenken und um sie zum Druckgerät 5 zurückführen zu können. Zusätzlich kann die Bedruckstoffbahn 3 so umgelenkt werden, dass sie unter der Wendeeinheit 4 zum Druckgerät 5 zurückgeführt werden kann. Um die Bedruckstoffbahn 3 dem Eingang 14 des Druckgeräts 5 lagerichtig zuführen zu können, sollte die Bedruckstoffbahn 3 noch einmal um 180° umgelenkt werden, so dass die Rückseite der Bedruckstoffbahn 3 von dem Druckgerät 5 bedruckt werden kann.
Weiterhin kann die Bedruckstoffbahn 3 durch eine versetzte Anordnung der Wendestangen 7, 9 der Wendeeinheit 4 am Ausgang 11 seitlich versetzt werden, so dass sie nebeneinander liegend durch das Druckgerät 5 geführt werden kann.
Die Umlenkeinrichtung 6 am Ausgang 11 der Wendeeinheit 4 kann aus mehreren, z.B. zwei Walzen 12, 13 oder Stangen, bestehen oder eine Walze mit größeren Durchmesser aufweisen. Dies gilt auch für eine gegebenenfalls vor dem Eingang 14 des Druckgeräts 5 angeordnete Umlenkeinrichtung.
Die Umlenkung der Bedruckstoffbahn 3 nach 4 erfolgt somit durch eine Wendeeinheit 4, die entsprechend der 2 aufgebaut ist, jedoch zusätzlich Umlenkelemente 6 aufweist, um die Bedruckstoffbahn 3 zum Druckgerät 5 zurückzuführen. Die Wendeeinheit 4 ist bei diesem Einsatzfall außerhalb des Druckgeräts 5 angeordnet und ist nicht Bestandteil des Druckgeräts 5. Somit kann die gleiche Wendeeinheit 4 sowohl im Twin-Druckbetrieb als auch im Duplex-Druckbetrieb eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste

DE: Druckeinrichtung
1: Druckgerät
2: Druckgerät
3: Bedruckstoff
4: Wendeeinheit
5: Druckgerät
6: Umlenkeinrichtung
7: Wendeelement
8: Umlenkeinrichtung
9: Wendeelement
10: Eingang der Wendeeinheit
11: Ausgang der Wendeeinheit
12: Umlenkrolle
13: Umlenkrolle
14: Eingang des Druckgeräts 5

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 0788882 B1 [0001]
WO 98/39691 A1 [0001]
US 6556804 B1 [0003]
DE 102005023462 A1 [0003]
DE 4335473 C2 [0004]
DE 69406638 T2 [0004]
EP 0771437 B1 [0005]

Claims

Druckeinrichtung zum beidseitigen Bedrucken eines bandförmigen Bedruckstoffs, bei der ein Druckgerät (5) vorgesehen ist, dem am Eingang (14) eine Bedruckstoffbahn (3) zugeführt wird, um eine Seite der Bedruckstoffbahn (3) mit ersten Druckbildern zu bedrucken, bei der außerhalb des Druckgeräts (5) eine Wendeeinheit (4) mit zwei gekreuzt zueinander angeordneten Wendeelementen (7, 9) und einem zwischen den Wendeelementen (7, 9) angeordneten Umlenkelement (8) vorgesehen ist, der die Bedruckstoffbahn (3) vom Druckgerät (5) zugeführt wird und die derart ausgebildet ist, dass die Bedruckstoffbahn (3) gewendet am Ausgang (11) abgegeben wird, bei der am Ausgang (11) der Wendeeinheit (4) eine Umlenkeinrichtung (6) zur Umlenkung des Bedruckstoffs (3) um 180° angeordnet ist, wobei die Bedruckstoffbahn (3) nach der Umlenkeinrichtung (6) wieder dem Eingang (14) des Druckgeräts (5) zugeführt wird.
Druckeinrichtung nach Anspruch 1, bei der die Umlenkeinrichtung (6) zwei Umlenkrollen (12, 13) vorsieht, die quer zur Transportrichtung des Bedruckstoffs (3) angeordnet sind.
Druckeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Wendeeinheit (4) vom Eingang (10) zum Ausgang (11) gesehen aufweist: ein schräg stehendes erstes Wendeelement (7), das die Bedruckstoffbahn (3) um 90° ablenkt, ein Umlenkelement (8), das die Bedruckstoffbahn (3) vom ersten Wendeelement (7) um 180° umlenkt, ein schräg stehendes zweites Wendeelement (9), das in gekreuzter Stellung zum ersten Wendeelement (7) angeordnet ist und das die Bedruckstoffbahn (3) vom Umlenkelement (8) kommend um 90° ablenkt und am Ausgang (11) abgibt.
Druckeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Wendeeinheit (4) die Bedruckstoffbahn (3) so umlenkt, dass die Bedruckstoffbahn (3) am Ausgang (11) versetzt und parallel zu dessen Verlauf am Eingang (10) der Wendeeinheit (4) zum Druckgerät (5) gelangt.
Druckeinrichtung nach Anspruch 4, bei der der Kreuzungspunkt der schrägstehenden Wendeelemente (7, 9) gegenüber der Mitte der Bedruckstoffbahn (3) in Richtung des Umlenkelements (8) verschoben ist.
Druckeinrichtung nach Anspruch 5, bei der die Wendeelemente (7, 9) als Wendestangen ausgeführt sind.