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Die Erfindung betrifft eine Aufnahmevorrichtung an Erntemaschinen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 Aufnahmevorrichtungen der genannten Art werden z. B. an Erntemaschinen, wie Ladewagen oder Ballenpressen zur Aufnahme von Viehfutter aus Halm- und Blattgut, welches im Allgemeinen zu Schwaden zusammengelegt ist, verwendet. Bei der Übergabe des aufgenommenen Viehfutters an die anschließende weiterverarbeitende Vorrichtung, z. B. der Presse eines Ladewagens, ziehen sich die in Spalten verlaufenden Schenkel der Aufnahmezinken in das Gehäuse der Aufnahmevorrichtung zurück. Die sich zurückziehenden Schenkel neigen unter manchen Einsatzbedingungen dazu, das Ladegut durch die Spalten zwischen den Abstreifern, in das innere der Aufnahmevorrichtung zu ziehen. Dieses unerwünschte Einziehen des Erntegutes kann beispielsweise auftreten, wenn einzelne oder mehrere Halme im aufzunehmenden Futterschwad längs zur Aufnahmerichtung angeordnet sind und die Halme im Übergabebereich nicht an die der Aufnahmevorrichtung nachgeordneten Vorrichtung übergeben werden, sondern in das Innere der Aufnahmevorrichtung gezogen werden können. Weiterhin wird bei rotierender Trommel im Übergabebereich ein bei fortschreitender Rotation spitzer werdender Winkel α zwischen den Schenkeln der Zinken und den Abstreifern ausgebildet, der einen negativen Einfluss auf die Übergabe des Futters an die nachgeordnete Vorrichtung hat.
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In die Aufnahmevorrichtung eingezogenes Ladegut kann Verstopfungen und Beschädigungen von Bauteilen verursachen und damit zu hohen Arbeitsausfällen und Reparaturkosten führen.
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Um das Eindringen von Ladegut in das Innere der Aufnahmevorrichtung zu vermeiden, ist nach dem Gebrauchsmuster
DE 20 2009 008 185 U1 eine Aufnahmevorrichtung bekannt, bei welcher durch Verringerung der Spaltenbreiten zwischen den Abstreifern das Einziehen von Ladegut erschwert wird. Diese Maßnahme reicht jedoch häufig nicht aus, da die Spalten in ihrer Länge über die Einzugsstelle der Schenkelenden hinaus weiter verlaufen und sich hier weiterhin Ladegut festsetzen kann, bzw. in das Innere der Aufnahmevorrichtung ziehen lässt. Hieraus resultierend kommt es zu den oben beschriebenen Störungen, insbesondere dort, wo langhalmiges und/oder feuchtes Ladegut, welches etwa längs zur Aufnahmerichtung liegt, vom Boden aufgehoben wird.
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Eine weitere Patentanmeldung,
EP 2 342 967 A1 , ist bekannt, bei welcher Schäden durch eindringende Futterbestandteile reduziert werden, indem innerhalb des Gehäuses eines Gutaufnehmers (Aufnahmevorrichtung) Wickelschutze vorgesehen sind, die den federnden Bereich der Zinken dieses Gutaufnehmers abdecken und wobei die Schenkel der Zinken den Wickelschutz in Schlitzen durchstoßen. Hierbei ist es jedoch weiterhin möglich, dass Futterbestandteile, die sich von den äußeren Enden der Zinken nicht ablösen, im nicht vom Wickelschutz überdeckten Bereich Stauungen aufbauen. Um sämtliche Zinken mit einem Wickelschutz zu versehen ist ein erheblicher arbeitsaufwendiger, gewichtserhöhender und kostensteigernder Aufwand nötig.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Aufnahmevorrichtung für Erntemaschinen vorzuschlagen, bei der auch unter schwierigen Einsatzbedingungen verhindert wird, dass vom Boden aufgenommenes Ladegut in das Innere der Aufnahmevorrichtung eingezogen wird.
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Um die genannten Probleme zu lösen, wird vorgeschlagen, dass bei einer Aufnahmevorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 im Übergabebereich der Aufnahmetrommel eine Abstreifleiste vorgesehen ist, welche die Spalten im Bereich des von den Enden der Schenkel gebildeten Umfangskreis abdeckt, wobei die Abstreifleiste mit ihrer vorderen Längsseite in den Umfangskreis hineinragt, so dass bei rotierender Trommel die Enden der Schenkel mit der Abstreifleiste in Kontakt treten und an dieser entlang geführt werden
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Die Spalten hinter dem Eintauchbereich der Schenkelenden werden somit durch die Abstreifleiste verschlossen. Hierzu wird die Abstreifleiste im Übergabebereich der Aufnahmevorrichtung zwischen den Abstreifern und einer Traverse angebracht. Die in das Gehäuse eintauchenden Schenkel der Aufnahmezinken streifen an der Abstreifleiste entlang. Die Abstreifleiste ragt dabei mit ihrer vorderen Längsseite in einen durch die Schenkelenden der Aufnahmezinken beschriebenen Umfangskreis hinein. Bei rotierender Trommel treten die Schenkelenden zunächst mit der Abstreifleiste in Kontakt und werden dann an dieser entlang geführt. Hierbei wird an den Schenkeln haftendes oder verhaktes Ladegut abgestreift und am Eindringen in das innere der Aufnahmevorrichtung gehindert und dann, mit dem Ladegutstrom, der nachgeordneten Vorrichtung übergeben.
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Günstig ist es, wenn die Abstreifleiste aus Gummi oder einem Kunststoff besteht. Vorzugsweise handelt es sich um Gummi oder Kunststoff von hoher Elastizität und/oder hoher Verschleißfestigkeit und/oder hoher Reißfestigkeit und/oder guter Dämpfungseigenschaft. Die gegenüber der Abstreifleiste härteren Enden der Zinkenschenkel unterlegen so keinem durch das Entlangstreifen an der Abstreifleiste bedingten Verschleiß. Die nach betriebsbedingtem Gebrauch nach einiger Zeit verschlissene Abstreifleiste kann relativ einfach ersetzt werden.
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Um die Wartungseinsätze und Stillstandszeiten zu minimieren, ist es vorteilhaft, wenn auch die Abstreifleiste selbst aus einem verschließfesten Material besteht.
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Weiterhin ist es günstig, wenn die Abstreefleiste aus elastischem Material besteht. Die mit dem elastischen Material in Kontakt tretenden Schenkelenden der Aufnahmezinken verformen bei fortschreitender Rotation der Trommel die Abstreifleiste im Kontaktbereich. Das Zusammenspiel der Federwirkung der Aufnahmezinken und der Elastizität der Abstreifleiste bewirkt ein sicheres und an den Bauteilen verschleißarmes Abstreifen des Ladegutes.
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Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn die Enden der Schenkel mit einer Abrundung oder Fase versehen sind, da die abgerundeten oder mit einer Fase versehenen Enden den Verschleiß an den Kontaktstellen der Abstreifleiste reduzieren.
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Weiterhin können an der Abstreifleiste an ihrer den Schenkeln der Aufnahmezinken zugewandten längsseite Kerben eingebracht sein. Diese Kerben verbessern die Führung der Schenkelenden beim Vorbeistreifen an der Abstreifleiste und unterstützen das Abstreifen von ladegut von den Schenkeln dadurch, dass es zwischen Abstreifleiste und Schenkelende nicht nur zu einer Punktberührung kommt, sondern zu einer linienberührung.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert.
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Die Figuren zeigen im Einzelnen:
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1 zeigt die Gesamteinsicht einer Aufnahmevorrichtung;
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2 zeigt einen Querschnitt N-O, der Aufnahmetrommel;
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3 zeigt die Annäherung der Schenkel, der Aufnahmetrommel an die Abstreifleiste;
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4 zeigt eine Detailansicht (Schnitt F-G) zu 3;
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5 zeigt den Abstreifvorgang an den eintauchenden Schenkeln beim Kontakt mit der Abstreifleiste;
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6 zeigt eine Detailansicht (Schnitt H-I) zu 5;
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7 zeigt in Pfeilrichtung (K), nach 5, in einer Teil-Draufsicht, den Übergabebereich der Aufnahmetrommel mit der Abstreifleiste.
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Die in 1 dreidemensional und in 2 in einer Seitenansicht dargestellte Aufnahmevorrichtung (1) umfasst im Wesentlichen eine mit Aufnahmezinken (2) besetzte Trommel (5), die drehfest mit einer Achse (4) verbunden ist und deren Mantelfläche (6) mit Lagerböcken (7) für die Aufnahmezinken (2) besetzt ist. Bei einem Gehäuse (8) sind dessen Endstücke (9, 10) mittels einer mit Stegen (14) versehenen Traverse (13) fest miteinander verbunden, wobei an den Stegen (14) oben und unten Platten (15, 22) angeordnet sind, an welchen Abstreifer (16) (vergl. 2) befestigt sind.
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3 zeigt napfartige Prägungen (12) an den Abstreifern (16), durch welche im sich an die Prägung (12) anschließenden Bereich ein Freiraum zwischen Abstreifern (16) und einer Platte (15) zur Aufnahme einer Abstreifleiste (11) ausgebildet wird. Die Tiefe dieser Prägungen (12) entspricht einem Abstand (e), welcher der Dicke der Abstreifleiste (11) derart entspricht, dass diese fest zwischen den Abstreifern (16) und den oberen Platten (15), vorrangig durch Schraubverbindungen, eingeklemmt wird, wobei die Prägungen (12) in Löchern der Abstreifleisten (11) eintauchen.
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4 zeigt, wie zwischen den Abstreifern (16) bestehenden Spalten (17) von den Schenkeln (3) der Aufnahmezinken (2) durchlaufen werden.
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Die Abstreifleiste (11) weist eine vordere Längsseite (21) auf. Bei der im Ausführungsbeispiel dargestellten Aufnahmevorrichtung ragt die Längsseite (21) in einen Umfangskreis (20) hinein, welcher durch die Enden bzw. Endpunkte der Schenkel (3) beschrieben wird. Bei fortschreitender Rotation der Trommel (5) legen sich die Schenkel (3) an die Abstreifleiste (11) oder an in der Abstreifleiste (11) eingebrachte Kerben (18) an und streifen an diesen entlang.
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Das Material aus welchem die Abstreifleiste (11) besteht, ist vorzugsweise Gummi oder Kunststoff, es ist sehr elastisch, verschleiß- und reißfest und besitzt gute Dämpfungseigenschaften.
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Nicht ausgeschlossen ist auch ein nicht näher dargestellter, sandwichartiger, Aufbau der Abstreifleiste (11), beispielsweise aus einem weitgehend starren Trägermaterial auf Stahlbasis und einem aufliegendem elastischen Material auf Gummi- und/oder Kunststoffbasis. Dabei können Trägermaterial und Auflagematerial über eine identische Außenkontur verfügen oder das Aufbaumaterial kann das Trägermaterial im Bereich der Längsseite (21) überragen, so dass das Trägermaterial in Bezug auf das Aufbaumaterial eine stützende Funktion ausübt, jedoch nicht mit den Aufnahmezinken (2) in Kontakt gerät.
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5 und die Detailansichten 6 und 7 verdeutlichen, wie das Ladegut bei rotierender Trommel (5) von den Aufnahmezinken (2) abgestreift wird.
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Das im Allgemeinen in Schwaden zusammengelegte Ladegut wird von den als Schenkelfedern ausgebildeten Aufnahmezinken (2) der Aufnahmevorrichtung (1) erfasst, vom Boden aufgehoben und bis zur Übergabe, z. B. an ein nachgeordnetes Pressorgan eines Ladewagens in einen Übergabebereich (L) gefördert. Im Übergabebereich (L) ziehen sich die in den Spalten (17) zwischen den Abstreifern (16) verlaufenden Schenkel (3) der Aufnahmezinken (2), unter Entstehung eines spitzen Winkels (α) (vergl. 2) in das Gehäuse (8) zurück und legen sich direkt gegen die Abstreifleiste (11) (Lage A des Mittelpunktes der Federwindungen), bzw. in den Kerben (18) an (Lage B). An den Schenkeln (3) verhaktes Ladegut, welches beispielsweise haarnadelförmig die Enden der Schenkel (3) umschlingt, wird ebenso abgestreift und am Eindringen in das Gehäuse 8 gehindert, wie das, unterstützt durch die Entstehung eines sich bildenden spitzen Winkels α, an den Schenkeln 3 durch Klemm- und Reibwirkung anhaftende, Ladegut.
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Die sich gegen die Abstreifleiste (11) legenden Enden der Schenkel (3) welchen bei rotierender Trommel (5) nach hinten federnd aus (Lage C), schieben sich unter die Abstreifleiste (11) und federn nach Beendigung des Kontaktes mit derselben in ihre Normalstellung (Lage D) zurück.
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Die Schenkel (3) können an ihren Enden mit Fasen oder Abrundungen (19) versehen sein. Hierdurch ergibt sich neben der leichteren Ablösung von verhakten Futterresten auch eine merkliche Schonung der Abstreifleiste (11) gegen Verschleiß und Zerstörung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aufnahmevorrichtung
- 2
- Aufnahmezinken
- 3
- Schenkel
- 4
- Achse
- 5
- Trommel
- 6
- Mantelfläche
- 7
- Lagerbock
- 8
- Gehäuse
- 9
- Endstück
- 10
- Endstück
- 11
- Abstreifleiste
- 12
- Prägung
- 13
- Traverse
- 14
- Steg
- 15
- Platte
- 16
- Abstreifer
- 17
- Spalt
- 18
- Kerbe
- 19
- Abrundung
- 20
- Umfangskreis
- 21
- Längsseite
- 22
- Platte
- A
- Lage des Mittelpunktes der Federwindungen
- B
- Lage des Mittelpunktes der Federwindungen
- C
- Lage des Mittelpunktes der Federwindungen
- D
- Lage des Mittelpunktes der Federwindungen
- e
- Abstand
- F-G
- Schnitt
- H-I
- Schnitt
- N-O
- Schnitt
- K
- Pfeilrichtung
- L
- Übergabebereich
- α
- Winkel