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Die Erfindung betrifft einen selbstsperrender Sicherheitsgurtaufroller mit einem Pendelsensor zur Ansteuerung seiner fahrzeugsensitiven Blockiervorrichtung, wobei der Pendelsensor aus einer Halterung für eine darin aufgehängte Pendelmasse und einem schwenkbar gelagerten und bei Auslenkung der Pendelmasse aus deren Ruhestellung von dieser ausgelenkten und in Eingriff mit einem Teil der Blockiervorrichtung gebrachten Blockierhebel besteht und die Pendelmasse am Ende einer eine Bodenplatte der Halterung in einer Durchtrittsöffnung durchgreifenden Haltestange sitzt, an deren gegenüberliegendem Ende ein in der Ruhestellung auf der Bodenplatte auflagernder und bei Auslenkung der Pendelmasse sich gegenüber der Bodenplatte verkippender Betätigungskopf für den Blockierhebel angeordnet ist, und wobei fahrzeugseitig die Auslenkung der Pendelmasse begrenzende Anschläge vorgesehen sind, wobei der Betätigungskopf des Pendelsensors und der schwenkbar gelagerte Blockierhebel aneinander gekoppelt sind.
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Ein selbstsperrender Sicherheitsgurtaufroller ist aus der
GB 2 345 473 A bekannt. Soweit die Blockiervorrichtung des Gurtaufrollers einer fahrzeugsensitiven Ansteuerung bedarf, ist ein an die Drehbewegung der Gurtwelle gekoppeltes außenverzahntes Steuerrad vorgesehen, welches im Falle einer plötzlichen Fahrzeugverzögerung oder Fahrzeugbeschleunigung in seiner Drehbewegung angehalten wird, wobei eine sich dadurch einstellende Relativbewegung zwischen der sich gegebenenfalls weiterdrehenden Gurtwelle und dem stehenden Steuerrad in eine Blockierung der Gurtwelle umgesetzt wird. Das Anhalten des Steuerrades geschieht mittels eines in dessen Außenverzahnung eingreifenden Blockierhebels, der wiederum von einer auf Fahrzeugverzögerungen oder Fahrzeugbeschleunigungen ansprechenden Sensoreinrichtung bewegt wird.
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Im Einzelnen ist hierzu in der
GB 2 345 473 A ein Pendelsensor beschrieben, dessen Pendelmasse am Ende einer Haltestange sitzt, die eine flache, selbst fahrzeugseitig drehbar angeordnete Bodenplatte in einer zugeordneten Durchtrittsöffnung durchgreift. An dem der Pendelmasse gegenüberliegenden Ende der Haltestange ist ein domartig ausgebildeter Betätigungskopf ausgebildet, der mit einer ebenen Auflagerfläche auf der Oberfläche der Bodenplatte aufliegt. In den Bewegungsrichtungen der Pendelmasse sind jeweils fahrzeugseitig Anschläge angeordnet, die sowohl eine Auslenkung der drehbaren Bodenplatte als auch der daran aufgehängten Pendelmasse begrenzen. Der fahrzeugseitig schwenkbar gelagerte Blockierhebel liegt auf der Oberfläche des Betätigungskopfes auf. Kommt es nun zu einer Fahrzeugverzögerung oder Fahrzeugbeschleunigung, so führt dies aufgrund der auf den Pendelsensor einwirkenden Trägheitskräfte zunächst zu einer Drehbewegung der Bodenplatte, gegebenenfalls bis zu deren Auftreffen auf den zugeordneten Anschlag. In dieser Phase findet noch keine Auslenkung des Blockierhebels durch den Betätigungskopf statt. Wirkt jedoch eine stärkere Fahrzeugverzögerung oder Fahrzeugbeschleunigung ein, so kommt es zu einer Auslenkung der Pendelmasse gegenüber der verdrehten Bodenplatte, wodurch der Betätigungskopf auf der Oberfläche der Bodenplatte verkippt wird. Diese Verkippung führt zu einem Anheben des auf dem Betätigungskopf aufliegenden Blockierhebels bis zu dessen Eingriff in die Außenverzahnung des Steuerrades.
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Ein selbstsperrender Sicherheitsgurtaufroller mit den eingangs genannten Merkmalen ist au
DE 25 29 881 A1 bekannt, bei dem ein Pendelkopf des Pendelsensor und eine schwenkbar gelagerte Klinke über einen Betätigungsbolzen in Verbindung stehen, wobei ein abgerundetes Teil am unteren Ende des Betätigungsbolzens auf einem Pendelkopf ruht und das andere Ende des Betätigungsbolzens starr mit der Klinke verbunden ist.
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Mit dem gattungsgemäßen Pendelsensor ist noch der Nachteil einer für den Fahrzeuginsassen unangenehmen Geräuschentwicklung während des Fahrbetriebes des Fahrzeuges verbunden. So führt die freie Beweglichkeit des lose auf dem Pendelkopf aufliegenden Betätigungsbolzens bei Fahrbewegungen des Fahrzeuges zu Klappergeräuschen. Weiterhin kommt es auch während des normalen Fahrbetriebes zu Fahrzeugbeschleunigungen oder Fahrzeugverzögerungen, die zu einer Auslenkung der Pendelmasse mit einer Bewegung des Blockierhebels führen, ohne dass dies mangels einer gleichzeitigen Bewegung des Fahrzeuginsassen zu einer wahrnehmbaren Blockierung des Sicherheitsgurtaufrollers führt. Auch diese fortwährenden Bewegungen von Pendelmasse und Blockierhebel sind während des Fahrbetriebes mit entsprechenden Geräuschen verbunden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen selbstsperrenden Sicherheitsgurtaufroller mit den eingangs genannten Merkmalen so auszugestalten, dass während des Fahrbetriebes Geräuschentwicklungen durch die Einzelteile des fahrzeugsensitiven Pendelsensors weitgehend vermieden sind.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.
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Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass der Betätigungskopf des Pendelsensors und der schwenkbar gelagerte Blockierhebel mittels einer eine Zwangsführung ausbildenden Verbindungsstange aneinander gekoppelt sind, die an ihren beiden Enden jeweils mittels einer Kugelgelenkverbindung an Betätigungskopf und Blockierhebel festgelegt ist. Aufgrund der Zwangskopplung von Betätigungskopf und Blockierhebel ist keine freie Beweglichkeit der vorgenannten Teile gegeneinander mehr gegeben, so dass schon dadurch zwischen diesen Teilen auftretende Klappergeräusche vermieden sind. Die erfindungsgemäß vorgesehenen Kugelgelenke sorgen dafür, dass die jeweils einander entgegengesetzten Kipp- und Drehbewegungen von Betätigungskopf und Blockierhebel trotz deren Kopplung aneinander möglich sind.
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Eine weitere Geräuschdämpfung wird dadurch erreicht, dass die Anschläge für die Bewegung des Pendelsensors nunmehr dem Betätigungskopf zugeordnet und zusätzlich im Inneren eines den Betätigungskopf umschließenden Gehäuses angeordnet sind. Da die Kippbewegung des Betätigungskopfes geringer ausfällt als die Auslenkbewegung der Pendelmasse kann der Bewegungsspielraum zwischen Betätigungskopf und Anschlägen gering gehalten werden, sodass der Pendelsensor präzisier herstellbar ist.
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Die Geräuschdämpfung ist insbesondere dann verbessert, wenn die Anschlage für die Begrenzung der Kippbewegung des Betätigungskopfes aus einem schalldämpfenden Material und/oder aus einem weichen, nachgiebigen Material bestehen, so dass es nicht zu harten und damit hörbaren Anschlaggeräuschen kommt.
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Soweit nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen ist, dass die Außenkontur des Betätigungskopfes eine domartige Gestalt aufweist und die im Inneren des Gehäuses angeordneten Anschläge eine flächenparallele Gestalt aufweisen und mit einem das Maß des Verkippens des Betätigungskopfes zwischen den Anschlagen festlegenden Abstand zu dem Betätigungskopf angeordnet sind, ist hiermit der Vorteil einer präzisen und nur kurze Steuerungswege ermöglichenden bzw. zulassenden Ausbildung des Pendelsensors verbunden.
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Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass von der Bodenplatte des Gehäuses deren Durchtrittsöffnung benachbart in den Bewegungsrichtungen der Pendelmasse gegenüberliegende Vorsprünge aufstehen, die in in der auf der Bodenplatte auflagernden Auflagerfläche des Betätigungskopfes ausgebildeten Ausnehmungen eingreifen. Hierdurch wird die Kippbewegung des Betätigungskopfes auf der Bodenplatte verbessert.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
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1 einen Pendelsensor in dessen Ruhestellung,
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2 den Pendelsensor gemäß 1 bei Auslenkung seiner Pendelmasse.
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Der aus der Zeichnung ersichtliche Pendelsensor
10 ist ohne Bezugnahme auf weitere Teile des selbstsperrenden Sicherheitsgurtaufrollers, wie insbesondere dessen außenverzahntes Steuerrad dargestellt. Das entsprechende Zusammenwirken ist aber in der gattungsbildenden
GB 2 345 473 A beschrieben und zählt insoweit zum Stand der Technik.
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Im Einzelnen weist der Pendelsensor 10 ein topfförmiges Gehäuse 11 mit einer Bodenplatte 12 und davon aufstehenden Seitenwänden 13 auf. An dem oberen Rand einer Seitenwand 13 ist mittels einer daran ausgebildeten Drehlagerung 14 ein Blockierhebel 15 mit einer zum Eingriff in die nicht weiter dargestellte Außenverzahnung eines Steuerrades eines selbstsperrenden Sicherheitsgurtaufrollers vorgesehenen Blockierspitze 15a drehbar gelagert, wobei der Blockierhebel 15 die offene Seite des Gehäuses 11 übergreift.
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In der Bodenplatte 12 des Gehäuses 11 ist eine Durchtrittsöffnung 16 zur Aufnahme einer Haltestange 18 ausgebildet, an deren unterem, außerhalb des Gehäuses 11 liegenden Ende eine Pendelmasse 17 angeordnet ist. An dem gegenüberliegenden Ende der Haltestange 18 sitzt ein im Inneren des Gehäuses 11 angeordneter Betätigungskopf 19, der mit einer Auflagerfläche 26 auf der Bodenplatte 12 des Gehäuses 11 auflagert.
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Zur Ausbildung einer Zwangsführung zwischen dem Blockierhebel 15 und dem Betätigungskopf 19 bei deren jeweiligen Bewegungen ist eine die beiden vorgenannten Bauteile miteinander verbindende Verbindungsstange 20 vorgesehen, die mittels eines Kugelgelenkes 21 formschlüssig mit dem Betätigungskopf 19 und mittels eines Kugelgelenkes 22 formschlüssig mit dem Blockierhebel 15 verbunden ist. Wie sich aus 2 ergibt, werden aufgrund der Zwangskopplung Kippbewegungen des Betätigungskopfes 19 auf der Bodenplatte 12 des Gehäuses 11 in entsprechende Drehbewegungen des Blockierhebels 15 umgesetzt.
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Zusätzlich ist im Inneren des Gehäuses 11 ein Anschläge 23 ausbildender Anschlagkörper angeordnet, dessen der Oberfläche des Betätigungskopfes 19 zugewandten Anschlagflächen 24 jeweils einen Anschlag für die Kippbewegung des Betätigungskopfes 19 bilden. Soweit die Außenkontur des Betätigungskopfes 19 zumindest in dessen Seitenbereichen eine domartige Gestalt aufweist, sind die Anschlagflächen 24 an dem Anschlagkörper flächenparallel dazu ausgebildet, wobei zwischen den Anschlagflächen 24 und der Außenkontur des Betätigungskopfes 19 ein Abstand belassen ist, der einerseits das funktionsgemäße Verkippen des Betätigungskopfes 19 auf der Bodenplatte 12 gestattet, andererseits aber den möglichen Kippbereich bis zu einem Anschlagen des Betätigungskopfes 19 an den Anschlagflächen 24 festlegt.
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Zur Verbesserung der Kippbewegung des Betätigungskopfes 19 sind auf der Bodenplatte 12 sich davon erhebende Vorsprünge 25 angeordnet, die in in der Auflagerfläche 26 des Betätigungskopfes 19 ausgebildeten Ausnehmungen 27 eingreifen.
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Wie sich aus einem Vergleich der 1 und 2 ergibt, führt eine Fahrzeugverzögerung bzw. Fahrzeugbeschleunigung zu einem Ausschwenken der Pendelmasse 17 in der Darstellung der 2 nach links. Hierdurch kommt es zu einem Verkippen des Betätigungskopfes 19 auf der Bodenplatte 12 nach rechts, wobei diese Kippbewegung durch den Eingriff des rechten Vorsprungs 25 in die zugeordnete Ausnehmung 27 unterstützt wird. Diese Kippbewegung kann sich solange vollziehen, bis die Außenkontur des Betätigungskopfes 19 an dem Anschlag 23 auf der zugeordneten Anschlagfläche 24 des Anschlagkörpers zum Anschlag kommt. Da der Anschlagkörper vorzugsweise aus einem schalldämpfenden bzw. einem weichen, nachgiebigen Material besteht, ist mit dem Auftreffen des Betätigungskopfes 19 keinerlei Geräuschentwicklung verbunden.
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Die Verkippung des Betätigungskopfes 19 auf der Bodenplatte 12 führt zu einer Verschiebung der Verbindungsstange 20 nach oben, und dies führt wiederum zu einem Anheben des Blockierhebels 15 von dem Gehäuse 11 weg nach oben, bis dessen Blockierspitze 15a in Eingriff mit der nicht dargestellten Außenverzahnung eines Steuerrades kommt.