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Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Einbringen von Dämmstoffen in Hohlräume an Bauwerken oder Bauteilen mittels Einblasens, z. B. zum Zweck der Verbesserung der Wärme- und/oder Schallisolierung.
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Hohlräume an Bauwerken können, z. B. nachträglich, mittels Einblasens von Dämmstoffen mit denselben befüllt und dadurch mit einer zusätzlichen Isolationswirkung versehen werden. Ein entsprechendes Verfahren und eine zugehörige Vorrichtung sind z. B. aus der
DE 29 501 353 U1 bekannt. Die eingeblasenen Dämmstoffe liegen in Form von losen Dämmstoffen (z. B. als Dämmstofffasern oder Dämmstoffflocken) vor, wobei sich diese Dämmstoffpartikel im Verlauf der Zeit aufgrund ihres Eigengewichts immer mehr setzen bzw. in sich zusammensacken, wodurch die Isolationswirkung mit der Zeit nachlässt und räumlich ungleichmäßig wird.
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Durch die vorliegende Erfindung werden ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitgestellt, mittels derer auf unkomplizierte Art und Weise ein Herstellen einer stabilen, zeitlich unveränderlichen und räumlich gleichmäßigen Isolierung mittels Einblasens von Dämmstoff bzw. Dämmmaterial ermöglicht ist.
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Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen einer Isolierung bereitgestellt, wobei zunächst ein Dämmstoff bzw. Dämmstoffmaterial bereitgestellt wird. Der Dämmstoff liegt als loser Dämmstoff vor (z. B. in Form von Granulat bzw. Schüttgut) und enthält ein wasserabbindendes Bindemittel (d. h. ein Bindemittel, das mittels Zugabe von Wasser aktivierbar ist) als einen seiner Bestandteile bzw. Inhaltsstoffe. Der Dämmstoff wird durch eine Förderleitung (z. B. einen Förderschlauch) hindurch in einen zu befüllenden Hohlraum eingeblasen. Die Förderleitung weist eine Lufteinlassöffnung und eine Auslassöffnung auf, wobei der Luftstrom von der Lufteinlassöffnung zu der Auslassöffnung verläuft. Der Luftstrom wird z. B. mittels eines an der Lufteinlassöffnung angeordneten Kompressors oder Gebläses erzeugt. An einer Position zwischen der Lufteinlassöffnung und der Auslassöffnung weist die Förderleitung eine Einfüllöffnung auf, die zum Einfüllen des Dämmstoffes in die Förderleitung vorgesehen ist. Der Dämmstoff wird durch die Einfüllöffnung hindurch in die Förderleitung eingefüllt und mittels des Luftstromes zu der Auslassöffnung befördert. Die Förderleitung wird derart angeordnet, dass sie mit ihrer Auslassöffnung in den Hohlraum mündet, sodass der Dämmstoff an der Auslassöffnung aus der Förderleitung austritt und in den Hohlraum abgegeben wird.
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Der Dämmstoff wird, z. B. mittels einer oder mehrer Dampfdüsen, mit Wasserdampf beaufschlagt; wobei der Wasserdampf beim Austreten aus der Dampfdüse Temperaturen zwischen 110 °C und 200°C, bevorzugt zwischen 120 °C und 130 °C, aufweisen kann. Indem der Dämmstoff mit dem Wasserdampf in Kontakt gebracht wird, wird das in dem Dämmstoff enthaltene wasserabbindende bzw. wasseraktivierbare Bindemittel mit Wasser befeuchtet und somit aktiviert. Der mittels des Luftstromes aufgelockerte Dämmstoff mit dem mittels des Wasserdampfs aktivierten Bindemittel wird in den Hohlraum eingeblasen und befüllt diesen somit als lockere Dämm- bzw. Isolierstruktur. Nachdem der Dämmstoff in den Hohlraum eingebracht ist, erfolgt ein Abbinden des Bindemittels, wobei der Dämmstoff unter Ausbildung einer formstabilen Isolierstruktur erstarrt bzw. aushärtet, sodass ein Setzen bzw. Zusammensacken des Dämmmaterials mittels des erstarrten Bindemittels zuverlässig verhindert ist.
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Indem der Dämmstoff mit erhitztem gasförmigem Wasserdampf (und z. B. nicht mit flüssigem Wasser) beaufschlagt wird, kann ein räumlich gleichmäßiges Befeuchten des in dem Dämmstoff enthaltenen Bindemittels unterstützt und ein Verklumpen des befeuchteten Dämmstoffes zuverlässig unterdrückt werden, wodurch das Ausbilden einer lockeren und somit gut isolierenden, aber dennoch stabilen Isolierstruktur ermöglicht ist. Zudem erfolgt durch die Zugabe von gasförmigem Wasserdampf auch ein gleichmäßiges Anfeuchten der Innenflächen des Hohlraumes, wodurch die Anhaftung des Dämmstoffes an der Hohlraum-Wandung verbessert und somit die Stabilität der gebildeten Isolierstruktur zusätzlich verbessert werden kann.
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Zum Einblasen des Dämmstoffs weist der Hohlraum eine Einblasöffnung auf oder wird mit einer solchen versehen, wobei die Förderleitung z. B. mit ihrer Auslassöffnung in die Einblasöffnung mündend angeordnet wird. Zum Entlüften des Hohlraumes können z. B. vor dem Einblasen des Dämmstoffs in der Wandung des Hohlraumes eine oder mehrere Entlüftungsöffnungen (z. B. Entlüftungsbohrungen) ausgebildet werden, wobei die Entlüftungsöffnungen bevorzugt separat von der Einblasöffnung angeordnet sind. Die Entlüftungsöffnungen sind bevorzugt an Außenwölbungen des Hohlraumes bzw. der Hohlraum-Wandung angeordnet (d. h. an nach außen ausbauchenden Abschnitten der Hohlraum-Wandung); dadurch wird ein Befüllen auch schwer erreichbarer Bereiche des Hohlraums ermöglicht.
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Gemäß einer Ausführungsform wird der Dämmstoff beim Austreten aus der Auslassöffnung der Förderleitung mit Wasserdampf beaufschlagt; d. h., das Befeuchten erfolgt zeitgleich mit dem Austreten des Dämmstoffes aus der Förderleitung in den Hohlraum. Zum Beispiel kann vorgesehen sein, eine Dampfdüse zum Abgeben von Wasserdampf an der Auslassöffnung der Förderleitung derart anzuordnen, dass von ihr Wasserdampf in Richtung zu der Auslassöffnung bzw. zu aus der Auslassöffnung austretendem Dämmstoffmaterial abgegeben wird. Indem der Dämmstoff und somit auch das wasseraktivierbare Bindemittel erst während des Eintretens in den Hohlraum mit Wasserdampf beaufschlagt werden, kann der Dämmstoff noch gleichmäßiger befeuchtet und ein Verklumpen des Dämmmaterials noch besser unterdrückt werden, da beim Austreten aus der Förderleitung eine Aufweitung des Dämmstoffstromes erfolgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Bindemittel ein mineralisches Bindemittel bzw. ein Bindemittel auf mineralischer Basis, z. B. Gips oder Zement, wobei das Bindemittel z. B. in Form von Bindemittel-Pulver mit den übrigen Bestandteilen des Dämmstoffs vermischt vorliegt.
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Der Dämmstoff kann z. B. einen oder mehrere organische Inhaltsstoffe als Bestandteile aufweisen, z. B. Holz, Stroh, oder Naturfasern (z. B. Kokosfasern). Zum Beispiel kann vorgesehen sein, dass der Dämmstoff einen pflanzlichen Bestandteil als Inhaltsstoff aufweist, z. B. in Form von pflanzlichen Hackschnitzeln oder Pellets. Als Beispiel kann der Dämmstoff Miscanthus-Bestandteile bzw. Miscanthus-Holz als organischen Inhaltsstoff aufweisen, z. B. in Form von Hackschnitzeln bzw. Hackgut.
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Die Beimischung von organischen Bestandteilen, z. B. in Form von pflanzlichen Hackschnitzeln oder Pellets, ermöglicht z. B. die Ausbildung des Dämmstoffes mit einer geringen Dichte und somit die Ausbildung einer Isolierstruktur mit einem relativ geringen Gewicht. Zudem können solche pflanzlichen Bestandteile bei der Bedampfung mit dem heißen Wasserdampf unter der Einwirkung der hohen Dampftemperatur effektiv von dem gasförmigen Wasserdampf durchdrungen werden, wobei die pflanzlichen Bestandteile einen Teil der in dem Wasserdampf enthaltenen Feuchtigkeit aufnehmen und zwischenspeichern. Diese zwischengespeicherte Feuchtigkeit kann nachfolgend zeitverzögert von den pflanzlichen Bestandteilen an das wasserabbindende Bindemittel abgegeben werden, wodurch das Abbinden des Bindemittels verzögert werden kann und sichergestellt werden kann, dass das Bindemittel erst nach dem Positionieren des Dämmstoffes an der dafür vorgesehenen Position innerhalb des Hohlraumes abbindet (und z. B. nicht vorzeitig abbindet und dadurch eine Verstopfung bildet, die ein vollständiges Befüllen des Hohlraums mit dem Dämmstoff verhindert).
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Gemäß einer Ausführungsform enthält der Dämmstoff Kohlenstoff und Natriumhydogencarbonat (auch als „Natron“ bezeichnet) als Bestandteile bzw. Inhaltsstoffe. Zum Beispiel kann vorgesehen sein, dass der Dämmstoff aus pflanzlichen Hackschnitzeln, Gipspulver (als Bindemittel), Kohlenstoff und Natriumhydrogencarbonat besteht.
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Es wurde festgestellt, dass mittels Beifügens von Kohlenstoff und Natriumhydrogencarbonat als Dämmstoffzusatz hergestellte Isolierstrukturen einen sehr geringen Wärmedurchgangskoeffizienten aufweisen; wobei insbesondere der Wärmedurchgangskoeffizient der mit diesem Dämmstoffzusatz versetzten Isolierstruktur geringer ist als der Wärmedurchgangskoeffizient der ohne den Dämmstoffzusatz ausgebildeten Isolierstruktur. Zudem wurde festgestellt, dass mittels des beschriebenen Dämmstoffzusatzes hergestellten Isolierstrukturen eine hohe thermische Widerstandsfähigkeit aufweisen, d. h. gegenüber hohen Temperaturen über lange Zeiträume stabil sind, und z. B. bei Hitzeeinwirkung keine Verformung, Abplatzungen oder Rissbildung aufweisen; wobei insbesondere die thermische Widerstandsfähigkeit der mit dem Dämmstoffzusatz versetzten Isolierstruktur höher ist als die thermische Widerstandsfähigkeit der ohne den Dämmstoffzusatz ausgebildeten Isolierstruktur. Somit kann gemäß der vorliegenden Ausführungsform eine Isolierstruktur mit einer hohen thermischen Beständigkeit und Isolationswirkung bereitgestellt werden, die z. B. zugleich als Brandschutz fungieren kann.
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Der Kohlenstoff liegt bevorzugt als Kohlenstoff-Pulver und das Natriumhydrogencarbonat als mit dem Kohlenstoff-Pulver vermischtes Natriumhydrogencarbonat-Pulver vor. Dadurch ist auf einfache Art und Weise eine gute Durchmischung des Kohlenstoffs und des Natriumhydrogencarbonats mit den übrigen Inhaltsstoffen des Dämmstoffs ermöglicht (z. B. mit dem mineralischen Bindemittel und den pflanzlichen Bestandteilen). Der Kohlenstoff kann z. B. mittels thermischer Reststoffverwertung gewonnener Kohlenstoff sein.
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Bevorzugt liegen in dem Dämmstoff der Kohlenstoff in Form von (ungebundenem) Kohlenstoff-Granulat bzw. Kohlenstoff-Pulver und das Natriumhydrogencarbonat in Form von (ungebundenem) Natriumhydrogencarbonat-Granulat bzw. Natriumhydrogencarbonat-Pulver vor, wobei der Kohlenstoff und das Natriumhydrogencarbonat insbesondere stofflich getrennt von den übrigen Inhaltsstoffen des Dämmstoffes in einer Mischung mit denselben vorliegen (und z. B. nicht als chemische Komponenten derselben).
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Der Gewichtsanteil des Kohlenstoffs an dem Gesamtgewicht des Dämmstoffs kann zwischen 5 Gew.-% und 20 Gew.-% betragen, bevorzugt zwischen 8 Gew.-% und 15 Gew.-%; wobei sich diese Angaben auf den Trockenanteil des Dämmstoffs ohne Wasser- bzw. Flüssigkeitsanteil beziehen. D. h., bei Vorliegen des Dämmstoffs als Granulat bzw. Pulver macht der Kohlenstoff zwischen 5 % und 20 %, bevorzugt zwischen 8% und 15 %, des Gesamtgewichts des Dämmstoffs vor der Beaufschlagung mit dem Wasserdampf aus.
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Der Natriumhydrogencarbonat-Anteil des Dämmstoffs kann zwischen 0,5 Gew.-% und 5 Gew.-% des Kohlenstoff-Anteiles des Dämmstoffs betragen, bevorzugt 1 Gew.-% des Kohlenstoff-Anteiles; wobei die Abkürzung Gew.-% für „Gewichtsprozent“ steht und den Massenanteil kennzeichnet. Mit anderen Worten, das Gewichtsverhältnis von Natriumhydrogencarbonat zu Kohlenstoff in dem Dämmstoff beträgt zwischen 0,005 und 0,05. Es hat sich herausgestellt, dass mittels dieser Zusammensetzungen der Dämmstoff bzw. die mit demselben ausgebildete Isolierstruktur besonders effektiv mit einer hohen thermischen Widerstandsfähigkeit und einem niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten ausgebildet werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Einbringen von Dämmstoff in einen Hohlraum bereitgestellt (auch als Einblasvorrichtung bezeichnet), wobei die Einblasvorrichtung eine Blasvorrichtung zum Erzeugen eines Luftstromes, eine Förderleitung zum Hindurchleiten des Dämmstoffes und eine Einfüllvorrichtung zum Einfüllen des Dämmstoffes in die Förderleitung aufweist.
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Die Förderleitung (z. B. in Form eines Förderschlauchs) ist zum Hindurchleiten des in Form von Granulat bzw. Schüttgut vorliegenden Dämmstoffs vorgesehen. Die Förderleitung weist eine Lufteinlassöffnung, eine Einfüllöffnung und eine Auslassöffnung auf. Die Blasvorrichtung (z. B. ein Kompressor oder Gebläse) ist derart ausgebildet und (z. B. an der Lufteinlassöffnung der Förderleitung) angeordnet, dass der von ihr erzeugte Luftstrom bzw. die Luftströmung von der Lufteinlassöffnung durch die Förderleitung hindurch zu der Auslassöffnung verläuft. Die Einfüllvorrichtung ist an der Einfüllöffnung angeordnet und zum Einfüllen des Dämmstoffes durch die Eintrittsöffnung hindurch in die Förderleitung ausgebildet. Zudem weist die Einblasvorrichtung mindestens eine Dampfdüse auf, die derart angeordnet und ausgebildet ist, dass von ihr das Dämmstoffmaterial mit Wasserdampf beaufschlagbar ist.
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Die Einblasvorrichtung ist zum Durchführen des Verfahrens zum Herstellen einer Isolierung mittels Dämmstoff-Einblasens gemäß einer der oben beschriebenen Ausführungen ausgebildet, sodass im Folgenden lediglich knapp auf die entsprechenden Ausgestaltungen der Einblasvorrichtung eingegangen wird und im Übrigen hiermit auf die entsprechenden Erläuterungen hinsichtlich des Verfahrens verwiesen wird.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die mindestens eine Dampfdüse an der Auslassöffnung der Förderleitung angeordnet, wobei die Dampfdüse insbesondere derart angeordnet und ausgerichtet ist, dass von ihr (beim Betreiben der Einblasvorrichtung) Wasserdampf in Richtung zu der Auslassöffnung bzw. zu aus der Auslassöffnung austretendem Dämmstoffmaterial abgegeben wird. Indem der Dämmstoff und somit auch das wasseraktivierbare Bindemittel erst an der Auslassöffnung und somit während des Eintretens in den Hohlraum mit Wasserdampf beaufschlagt werden, kann – wie oben erläutert – der Dämmstoff sehr gleichmäßig durchfeuchtet und ein Verklumpen des Dämmmaterials effektiv unterdrückt werden.
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Die Einblasvorrichtung ist derart ausgebildet, dass der Wasserdampf an der Austrittsöffnung der Dampfdüse eine Temperatur zwischen von 110 °C und 200 °C, bevorzugt zwischen 120 °C und 130 °C, aufweist. Diese Temperaturen sind einerseits hoch genug, um ein gleichmäßiges räumliches Verteilen des Wasserdampfes vor dessen Kondensation und somit ein räumlich gleichmäßiges Befeuchten des Dämmstoffes bzw. des darin enthaltenen Bindemittels zu ermöglichen. Zugleich bleiben bei diesen Temperaturen in dem Dämmstoff enthaltene organische bzw. pflanzliche Bestandteile in ihrer Struktur (im Wesentlichen) erhalten. Zum Erzeugen des Wasserdampfes kann die Einblasvorrichtung eine mit der Dampfdüse verbundene Dampferzeugungsvorrichtung aufweisen, von der mittels Erhitzens von Wasser Wasserdampf erzeugbar ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Einfüllvorrichtung ein Schneckenförderer. Der Schneckenförderer weist eine Materialaufnahmeöffnung und eine Materialausgabeöffnung auf, wobei aufgenommenes Dämmstoffmaterial mittels der Rotation einer Förderschnecke von der Materialaufnahmeöffnung zu der Materialausgabeöffnung transportiert werden kann. Es kann z. B. vorgesehen sein, dass der Schneckenförderer mit seiner Materialaufnahmeöffnung an einen Vorratsbehälter und mit seiner Materialausgabeöffnung an die Einfüllöffnung der Förderleitung gekoppelt ist, wobei der Vorratsbehälter zum Vorhalten des Dämmstoffs vorgesehen ist. Das lose bzw. granulatartige Dämmstoffmaterial wird aus dem Vorratsbehälter mittels der Förderschnecke zu der Einfüllöffnung und somit in die Förderleitung gefördert. Der Schneckenförderer ist bevorzugt mit seiner Materialausgabeöffnung direkt bzw. unmittelbar an die Einfüllöffnung angrenzend angeordnet, wobei der Materialstrom (d. h. das Volumen an zugeführtem Dämmstoffmaterial pro Zeit) z. B. über die Rotationsgeschwindigkeit der Förderschnecke einstellbar ist. Mittels des Schneckenförderers ist insbesondere ein gleichmäßiger bzw. kontinuierlicher Materialstrom ermöglicht, wodurch das Herstellen einer räumlich gleichmäßigen bzw. homogenen Isolierstruktur zusätzlich unterstützt ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beiliegende Figur veranschaulicht, wobei gleiche oder ähnliche Merkmale mit gleichen Bezugszeichen versehen sind; hierbei zeigt schematisch:
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1 eine Einblasvorrichtung gemäß einer Ausführungsform beim Einblasen von Dämmstoff in einen Hohlraum.
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1 veranschaulicht eine Einblasvorrichtung 1 nach einer Ausführungsform beim Einblasen von Dämmstoff 3 in einen Hohlraum 5 unter Durchführung eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform. Die Einblasvorrichtung 1 weist eine Förderleitung in Form eines Förderschlauchs 7 auf, wobei der Förderschlauch eine Lufteinlassöffnung 9, eine Auslassöffnung 11 und eine Einfüllöffnung 13 aufweist. An der Lufteinlassöffnung 9 ist eine Blasvorrichtung in Form eines Kompressors 15 derart angeordnet, dass von dem Kompressor 15 eine in Richtung von der Lufteinlassöffnung 9 zu der Auslassöffnung 13 verlaufende Druckluftströmung (in der Figur veranschaulicht durch den in Strömungsrichtung der Luftströmung weisenden Pfeil 17) erzeugt wird.
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Die Einblasvorrichtung 1 weist ferner eine Einfüllvorrichtung in Form eines Schneckenförderers 19 auf, wobei der Schneckenförderer 19 eine Materialaufnahmeöffnung 21 und eine Materialausgabeöffnung 23 aufweist. Der Schneckenförderer 19 ist mit seiner Materialaufnahmeöffnung 21 an einen Vorratsbehälter 25 zum Aufnehmen und Vorhalten von Dämmstoff 3 und mit seiner Materialausgabeöffnung 23 an die Einfüllöffnung 13 der Förderleitung 7 angebunden, sodass mittels einer Rotation der Förderschnecke 27 Dämmstoffmaterial 3 aus dem Vorratsbehälter 25 durch die Einfüllöffnung 13 hindurch in die Förderleitung 7 hinein gefördert werden kann.
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Der Dämmstoff bzw. das Dämmstoffmaterial 3 liegt in loser bzw. granulatartiger Form vor (d. h. als Schüttgut). Das Dämmstoffmaterial 3 enthält ein wasserabbindendes Bindemittel als einen seiner Inhaltsstoffe; im vorliegenden Fall enthält der Dämmstoff 3 als Beispiel pulverförmigen Gips als mineralisches, wasseraktivierbares Bindemittel. Insbesondere besteht der Dämmstoff 3 vorliegend aus pflanzlichen Hackschnitzeln (z. B. Miscanthus-Hackschnitzeln), pulverförmigem Gips als mineralischem Bindemittel, pulverförmigem Kohlenstoff und pulverförmigem Natriumhydrogencarbonat; wobei als Beispiel der Gewichtsanteil der Hackschnitzel am Gesamtgewicht des Dämmstoffes 80 Gew.-%, der Gewichtsanteil des Kohlenstoffs am Gesamtgewicht 12 Gew.-%, der Gewichtsanteil des Natriumhydrogencarbonats am Gesamtgewicht 0,12 Gew.-% beträgt und die übrigen Gewichtsanteile auf Gips entfallen.
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Somit beträgt insbesondere der Gewichtsanteil des Kohlenstoffs 12 Gew.-% des Gesamtgewichts des Dämmstoffes 3, wobei zudem der Natriumhydrogencarbonat-Anteil des Dämmstoffes 1 Gew.-% des Kohlenstoff-Anteils des Dämmstoffes ausmacht.
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Die Einblasvorrichtung 1 weist zudem an der Auslassöffnung 11 der Förderleitung 7 eine ringförmig um die Auslassöffnung 11 herum angeordnete Dampfdüse 29 zum Abgeben von Wasserdampf und Beaufschlagen des aus der Auslassöffnung 11 austretenden Dämmstoffs 3 mit dem Wasserdampf auf.
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In der Wandung 31 des Hohlraums 5 ist eine Einblasöffnung 33 ausgebildet, wobei die Förderleitung 7 mit ihrer Auslassöffnung 11 und der Dampfdüse 29 über die Einblasöffnung 33 in den Hohlraum 5 mündet. Zusätzlich zu der Einblasöffnung 33 wurde in dem Hohlraum eine Entlüftungsöffnung in Form einer Entlüftungsbohrung 35 ausgebildet, wobei die Entlüftungsöffnung 35 insbesondere an einer Außenwölbung des Hohlraums 5 positioniert ist.
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Die Einblasvorrichtung 1 weist ferner einen Dampferzeuger 37 auf, von dem Wasserdampf erzeugt und mittels einer Dampfleitung zu der Dampfdüse 29 geleitet wird. Beim Betreiben der Einblasvorrichtung 1, d. h. beim Einblasen von Dämmstoff 3 mittels der Einblasvorrichtung 1 in den Hohlraum 5, wird mittels des Schneckenförderers 19 Dämmstoff-Granulat 3 aus dem Vorratsbehälter 25 in die Förderleitung 7 und somit auch in die mittels der Blasvorrichtung 15 erzeugte Luftströmung 17 verbracht. Das lose Dämmstoffmaterial 3 wird von der Luftströmung 17 aufgelockert und unter Ausbildung eines Dämmstoffmaterial-Stroms 17 durch die Förderleitung 7 hindurch in Richtung zu der Auslassöffnung 11 mitgerissen. An der Auslassöffnung 11 tritt der Dämmstoffmaterial-Strom 17 aus der Förderleitung 7 heraus und in den Hohlraum 5 ein.
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Beim Austreten aus der Auslassöffnung 11 wird der Dämmstoffmaterial-Strom 17 bzw. der Dämmstoff 3 von der Dampfdüse 29 mit Wasserdampf 39 beaufschlagt (in der Figur veranschaulicht durch die von der Dampfdüse 29 in Richtung zu dem Dämmstoffmaterial-Strom 17 weisenden Pfeile 39). Vorliegend beträgt der Volumenstrom an Wasserdampf als Beispiel 3 Vol.-% des Volumenstromes des Dämmstoffmaterials. Die ringförmige Dampfdüse 29 ist derart ausgebildet und angeordnet, dass der aus ihr austretende Wasserdampf eine Temperatur zwischen 120 °C und 130 °C aufweist und in Richtung zu dem aus der Auslassöffnung 11 austretenden Dämmstoffmaterial-Strom 17 hin abgegeben wird.
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Durch den Kontakt mit dem Wasserdampf 29 wird das wasserabbindende Bindemittel Gips aktiviert. Der derart befeuchtete Dämmstoffmaterial-Strom 17 tritt in den Hohlraum 5 ein und befüllt denselben als lockere Isolierstruktur (nicht dargestellt). Nunmehr erfolgt ein Abbinden des Bindemittels Gips, sodass der mittels des Dämmstoffmaterial-Stromes 17 in den Hohlraum 5 eingebrachte Dämmstoff 3 unter Ausbildung einer stabilen Isolierstruktur erstarrt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Einblasvorrichtung
- 3
- Dämmstoff / Dämmstoffmaterial
- 5
- Hohlraum
- 7
- Förderleitung / Förderschlauch
- 9
- Lufteinlassöffnung der Förderleitung
- 11
- Auslassöffnung der Förderleitung
- 13
- Einfüllöffnung der Förderleitung
- 15
- Blasvorrichtung / Kompressor
- 17
- Druckluftstrom / Dämmstoffmaterial-Strom
- 19
- Einfüllvorrichtung / Schneckenförderer
- 21
- Materialaufnahmeöffnung des Schneckenförderers
- 23
- Materialausgabevorrichtung des Schneckenförderers
- 25
- Vorratsbehälter
- 27
- Förderschnecke
- 29
- Dampfdüse
- 31
- Hohlraum-Wand
- 33
- Einblasöffnung des Hohlraums
- 35
- Entlüftungsöffnung des Hohlraums
- 37
- Dampferzeuger
- 39
- Wasserdampf
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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