-
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der unterstützten Türöffnung bei Haushaltsgeräten und betrifft eine Türbefestigung und ein Haushaltsgerät, insbesondere ein wasserführendes Haushaltsgerät wie eine Waschmaschine.
-
Unterschiedliche Techniken sind denkbar, um nach dem Beenden des Waschvorgangs oder nachdem ein Benutzer ein entsprechendes Bedienelement betätigt hat, das Öffnen einer Tür einer Waschmaschine zu unterstützen. Beispielsweise kann ein elektrischer Antrieb eingesetzt werden, um die Tür um einen bestimmten Winkel in die Offenstellung zu schwenken. Eine preiswertere und beispielsweise auch bei einem Stromausfall zuverlässigere Methode wäre der Einsatz einer Feder, welche beim Schließen der Tür vorgespannt würde und aufgrund dieser Vorspannung, nach dem Entriegeln der Tür, diese aufdrücken würde. Eine weitere Technik wird in
EP 0 728 861 A1 offenbart. Hier ist das Türscharnier am Gehäuse der Waschmaschine derart befestigt, dass die Schwenkachse der Tür nicht vertikal verläuft, sondern in einem Winkel von etwa 5° zum Vertikalen gekippt ist. Nach dem Entriegeln der Tür wird diese aufgrund der Schwerkraft aufgeschwenkt.
-
Nachteil sowohl der Lösung mit der vorgespannten Feder, als auch der mit der gekippten Schwenkachse ist, dass in beiden Fällen ein erhöhter Krafteinsatz notwendig ist, um die Tür zu schließen. Hierbei muss nämlich nicht nur eine von der Schließmechanik erzeugte Gegenkraft überwunden werden, sondern auch die Vorspannkraft oder Schwerkraft, die auf die Tür wirkt.
-
Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine Türbefestigung und ein Haushaltsgerät bereitzustellen, bei dem eine zuverlässige, kontrollierte und einstellbare Unterstützung bei der Türöffnung stattfindet.
-
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Türbefestigung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Haushaltsgerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
-
Die Türbefestigung ist derart ausgebildet, dass damit eine Tür schwenkbar an einem Gehäuse eines Haushaltsgerätes, insbesondere eines wasserführenden Haushaltsgerätes wie einer Waschmaschine befestigt werden kann. Bei der Türbefestigung kann es sich also um ein Scharnier oder um ein Türband handeln.
-
Die Türbefestigung weist ein Befestigungselement und ein Schwenkelement auf, welche miteinander so verbunden sind, dass das Schwenkelement um eine Schwenkachse schwenkbar ist. Das Befestigungselement ist an dem Gehäuse des Haushaltsgerätes befestigbar beziehungsweise bei dem fertigen Haushaltsgerät an seinem Gehäuse befestigt, während das Schwenkelement entsprechend an der Tür des Haushaltsgerätes befestigt beziehungsweise befestigbar ist. Die Türbefestigung weist ferner eine Kulissenführung und einen Gleiter auf, wobei der Gleiter an der Kulissenführung so angeordnet ist, dass eine Gleitoberfläche des Gleiters eine Kulissenoberfläche der Kulissenführung berührt. Um diesen Kontakt zwischen der Gleitoberfläche und der Kulissenoberfläche zu halten, ist ein Druckelement vorgesehen, welches dazu dient, einen Druck der Gleitoberfläche und der Kulissenoberfläche gegeneinander in Druckrichtung aufrechtzuerhalten.
-
Zudem weist die Kulissenoberfläche einen Schwenkbereich auf, welcher so geformt ist, dass das Drücken der Gleitoberfläche auf die Kulissenoberfläche in dem Schwenkbereich bewirkt, dass die Gleitoberfläche entlang der Kulissenoberfläche gleitet und dadurch ein Schwenken des Schwenkelementes relativ zum Befestigungselement bewirkt wird. Hierdurch wird bewirkt, dass die Tür relativ zum Gehäuse des Haushaltsgerätes eine Schwenkbewegung ausführt, die Tür also mittels des Druckelementes aufgeschwenkt wird.
-
Bei dem Druckelement handelt es sich vorzugsweise um ein vorspannbares Element wie beispielsweise eine Feder. Es ist ferner bevorzugterweise so angeordnet, dass es einem Schließen der Tür des Haushaltsgerätes vorgespannt wird. Vorzugsweise ist das Druckelement an dem Gleiter angeordnet, so dass dieser mittels des Druckelementes mit einer Vorspannkraft in Druckrichtung beaufschlagt wird.
-
Das Drücken des Druckelementes auf die Kulissenführung führt also zum Schwenken des Schwenkelementes relativ zum Befestigungselement und somit zum Schwenken der Tür relativ zum Gehäuse des Haushaltsgerätes. Hierbei können jeweils die Kulissenführung mit dem Befestigungselement und das Druckelement mit dem Schwenkelement verbunden sein. Vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, dass die Kulissenführung mit dem Schwenkelement starr verbunden und um die Schwenkachse an dem Befestigungselement schwenkbar gelagert ist, und dass der Gleiter an dem Befestigungselement entlang der Druckrichtung bewegbar angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform ist also die Kulissenführung über das Schwenkelement starr mit Tür verbunden, was den Vorteil hat, dass die Tür auf gleichbleibender Höhe zum Gehäuse des Haushaltsgerätes positioniert sein und dort schwenkbar angeordnet sein kann.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Druckelement derart ausgebildet, dass es die Gleitoberfläche und die Kulissenoberfläche entlang der Druckrichtung parallel zur Schwenkachse gegeneinander drückt. Anders ausgedrückt, wird der Gleiter und somit die Gleitoberfläche aufgrund des Druckelementes parallel zur Schwenkachse des Schwenkelementes bewegt. Vorzugsweise weist die Kulissenoberfläche im Schwenkbereich zumindest abschnittsweise eine Wendelflächenform auf, wobei die Wendelfläche spiralförmig um die Schwenkachse gebildet ist. Beim Drücken der Gleitoberfläche parallel zur Schwenkachse auf diese wendelflächenförmige Kulissenoberfläche, wird die Translationsbewegung des Gleiters in eine Rotationsbewegung der Kulissenführung umgewandelt, was das Schwenken des Schwenkabschnittes bewirkt.
-
Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, dass der Schwenkbereich der Kulissenoberfläche eine Wendelfläche mit konstanter Steigung oder zwei Wendelflächen mit zwei unterschiedlichen jeweils konstanten Steigungen umfasst. Bevorzugterweise besteht der Schwenkbereich aus einer einzelnen Wendelfläche mit konstanter Steigung oder aus zwei Wendelflächen mit zwei unterschiedlichen jeweils konstanten Steigungen. Alternativ kann die Steigung der Kulissenoberfläche parallel zur Schwenkachse auch variabel ausgebildet sein und beispielsweise kontinuierlich zunehmen oder abnehmen.
-
In beiden Fällen, also sowohl bei der stufenweise als auch bei der kontinuierlichen Steigungsänderung kann die Kulissenoberfläche in einem ersten Wendelflächenbereich, der beim Öffnungsvorgang der Tür zuerst mit der Gleitoberfläche des Gleiters in Kontakt kommt, steil ausgebildet sein, sodass die Tür zunächst mit einem großen Öffnungsmoment aufgeschwenkt wird. In einem zweiten Wendelflächenbereich, der beim Öffnungsvorgang der Tür nach dem ersten Wendelflächenbereich mit der Gleitoberfläche des Gleiters in Kontakt kommt, kann die Kulissenoberfläche demgegenüber abgeflacht sein, um den Schwenkvorgang zu verlangsamen.
-
Zudem ist in bevorzugten Ausführungsformen vorgesehen, dass die Kulissenoberfläche an einem ersten Ende, in Bezug auf die Druckrichtung, des Schwenkbereichs einen senkrecht zur Schwenkachse angeordneten Anfangsbereich und/oder an einem zweiten Ende, in Bezug auf die Druckrichtung, des Schwenkbereichs einen senkrecht zur Schwenkachse angeordneten Endbereich aufweist. Anfangsbereich und Endbereich bilden also jeweils plateauförmige Oberflächen. An dem Anfangsbereich und dem Endbereich kann sich das Gleitelement also nicht in Richtung parallel zur Schwenkachse bewegen, da in diesen Bereichen die Kulissenoberfläche senkrecht zur Schwenkachse angeordnet ist. Wenn die Gleitoberfläche die Kulissenführung an diesen Bereichen berührt, dann kann zwar das Schwenkelement und somit die Tür manuell geschwenkt werden, aber der Druck des Druckelementes hat keine Auswirkung. Andererseits ist also auch keine Kraft, insbesondere keine durch das Druckelement bedingte Vorspannkraft notwendig, um die Tür zu schwenken, wenn die Gleitoberfläche die Kulissenführung am Anfangsbereich oder am Endbereich berührt. Dies hat den Vorteil, dass ein Benutzer beim Schließen der Tür keine zusätzliche Schließkraft aufwenden muss und/oder die Tür nur bis zum Erreichen des Endbereiches automatisch aufgeschwenkt wird.
-
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Schwenkbereich derart geformt, dass das Drücken der Gleitoberfläche auf die Kulissenoberfläche entlang des Schwenkbereiches ein Schwenken des Schwenkelementes relativ zum Befestigungselement um einen Schwenkwinkel von mindestens 10°, 20°, 30° oder 45° bewirkt. Wenn es sich bei dem Schwenkbereich um eine die Schwenkachse wendelflächenförmig umgebende Oberfläche mit konstanter, stufenförmiger oder kontinuierlich steigender oder fallender Steigung handelt, dann bedeutet dies, dass der Schwenkbereich entlang der Schwenkachse betrachtet einen Winkel gleich dem Schwenkwinkel beschreibt.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
-
1 eine Kulissenführung und einen Gleiter mit einem Druckelement; und
-
2 die Elemente aus der 1, welche zu einer Türbefestigung zusammengesetzt sind.
-
Die 1 verdeutlicht die Funktionsweise der Türbefestigung 1, die in ihrer Gesamtheit in der 2 dargestellt ist. Kern der Türbefestigung 1 sind die Kulissenführung 3 und der Gleiter 4. Die Kulissenführung 3 ist um eine Schwenkachse 32 gebildet und weist eine Kulissenoberfläche 31 auf, die wendelflächenförmig beziehungsweise helixförmig um die Schwenkachse 32 gewickelt ist. Die Kulissenoberfläche 31 ist hier in drei Bereiche unterteilt, nämlich in einen Anfangsbereich 311 und einen Endbereich 313, die jeweils senkrecht zur Schwenkachse 32 ausgerichtet sind, sowie einen sich zwischen dem Anfangsbereich 311 und dem Endbereich 313 erstreckenden Schwenkbereich 312, der einer Wendelfläche mit einer konstanten Steigung entspricht. In Aufsicht in Richtung der Schwenkachse 32 betrachtet, erstreckt sich der Schwenkbereich 312 über einen Winkel von etwa 45°.
-
Der Gleiter 4 ist vorliegend zylindrisch gebaut und weist auf seiner Unterseite eine Gleitoberfläche 41 auf, mit der er im eingebauten Zustand auf der Kulissenoberfläche 31 aufliegt und darauf entlang gleitet. Er wird mit einer Vorspannkraft gegen die Kulissenführung 3 gedrückt, welche mittels eines Druckelementes 42 erzeugt wird. Das Druckelement 42 ist vorliegend aus einer Feder gebildet, welche in einer Ausnehmung im Gleiter 4 angeordnet ist und zwischen dem Gleiter 4 und einem Druckgegenelement 43 zusammengedrückt wird. Das Druckgegenelement 43 hat die Form einer Strebe, die in einem Schlitz 44 im Gleiter 4 eingeführt ist. Aufgrund der Vorspannkraft kann der Gleiter gegenüber dem Druckgegenelement 43 in Druckrichtung bewegt werden, so dass die Gleitoberfläche 41 in Druckrichtung gegen die Kulissenoberfläche 31 gedrückt wird.
-
Gleiter 4 und Kulissenführung 3 sind in der in 2 dargestellten Türbefestigung derart zueinander angeordnet, dass die durch das Druckelement 42 bedingte Druckrichtung des Gleiters 4 parallel zur Schwenkachse 32 der Kulissenführung 3 gerichtet ist. Der Gleiter ist in einem Befestigungselement 2 so gehalten, dass er parallel zur Schwenkachse 32 bewegbar ist, während die Kulissenführung 3 im Befestigungselement 2 an der Schwenkachse 32 schwenkbar gehalten wird. Die Kulissenführung 3 ist mit einem Schwenkelement 1 starr verbunden, so dass insgesamt ein Schwenken des Schwenkelementes 1 gegenüber dem Befestigungselement 2 um die Schwenkachse 32 möglich ist. Indem eine Tür eines Haushaltsgerätes, insbesondere einer Waschmaschine, an dem Schwenkelement 1 und das Befestigungselement 2 an einem Gehäuse des Haushaltsgerätes befestigt wird, wird so eine um die Schwenkachse 32 schwenkbare Tür erzielt.
-
Das Druckgegenelement 43 ist mit dem Befestigungselement 2 starr verbunden, so dass das sich am Druckgegenelement 43 abdrückende Druckelement 42 den Gleiter 4 nach unten drückt. Die Richtungsangabe unten bezieht sich hier auf die Aufstellungsorientierung des Haushaltsgerätes. In der 2 sind das Gehäuse und die Tür des Haushaltsgerätes nicht dargestellt. Die Darstellung in der 2 zeigt die Türbefestigung in einem Zustand, der einer nur wenig, also nur um einen kleinen Winkel von einigen Grad, geöffneten Tür des Haushaltsgerätes entsprechen würde. Die Gleitoberfläche 41 des Gleiters 4 drückt nicht mehr gegen den Anfangsbereich 311 der Kulissenoberfläche 31, wo dieser Druck kein Schwenken der Tür bewirken würde. Stattdessen ist die Tür, beispielsweise aufgrund eines Öffnungsmechanismus, bereits um einen kleinen Winkel geöffnet, so dass die Gleitoberfläche 41 nun auf den Schwenkbereich 312 der Kulissenoberfläche 31 drückt.
-
Aufgrund der wendelflächenartigen Form des Schwenkbereichs 312 führt die Bewegung des Gleiters 4 in Druckrichtung zu einer Drehung der Kulissenführung 3 und damit des Schwenkelementes 1 um die Schwenkachse 32, bis die Gleitoberfläche 41 den gesamten Schwenkbereich 312 heruntergeglitten ist und den Endbereich 313 der Kulissenoberfläche 31 erreicht. Auf diese Weise wird die Tür aufgrund der Vorspannkraft des Druckelementes 42 um einen Schwenkwinkel von etwa 45° aufgeschwenkt beziehungsweise geöffnet. Das Drücken der Gleitoberfläche 41 gegen den Endbereich 313 hat keine weitere Schwenkung zur Folge, da hier die Kulissenoberfläche 31 senkrecht zur Schwenkachse 32 und somit zur Druckrichtung ausgebildet ist.
-
Beim manuellen Schließen der Tür, muss der Gleiter 4 zunächst gegen die Vorspannkraft des Druckelementes 32 dem Schwenkbereich 312 der Kulissenoberfläche 31 entlang nach oben geschoben werden. Daher ist zunächst ein zusätzlicher Kraftaufwand notwendig. Nach dem Erreichen des Anfangsbereichs 311 liegt die Gleitoberfläche 41 des Gleiters 4 jedoch auf der dort gebildeten plateauförmigen Kulissenoberfläche 31, so dass kein zusätzlicher Kraftaufwand notwendig ist, um die Tür endgültig zu schließen. Es muss dann lediglich die Schließkraft entgegen eines Schließmechanismus aufgebracht werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Schwenkelement
- 2
- Befestigungselement
- 3
- Kulissenführung
- 31
- Kulissenoberfläche
- 311
- Anfangsbereich
- 312
- Schwenkbereich
- 313
- Endbereich
- 32
- Schwenkachse
- 4
- Gleiter
- 41
- Gleitoberfläche
- 42
- Druckelement
- 43
- Druckgegenelement
- 44
- Schlitz
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-