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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Erhöhung der Sicherheit des landgebundenen Personen- und/oder Güterverkehrs gemäß dem Anspruch 1. Die Erfindung betrifft ferner eine Beleuchtungseinrichtung einer solchen Einrichtung gemäß Anspruch 12, einen Verkehrsweg mit einer Beleuchtungseinrichtung gemäß Anspruch 13, ein Verfahren zur Erhöhung der Sicherheit des landgebundenen Personen- und/oder Güterverkehrs gemäß Anspruch 14 sowie ein Computerprogramm hierfür gemäß Anspruch 15.
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Zur Erhöhung der Sicherheit des landgebundenen Personen- und/oder Güterverkehrs gibt es eine Reihe von technischen Ansätzen. Sogenannte Fahrerassistenzsysteme sorgen z. B. durch geeignete Warnhinweise oder einen selbstständigen Eingriff in den Betrieb eines Fahrzeugs für eine Verbesserung der Verkehrssicherheit. Die vorliegende Erfindung hat insbesondere eine Verbesserung der Verkehrssicherheit von Verkehrsräumen bzw. Verkehrswegen zum Ziel, die von unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern, insbesondere von Verkehrsteilnehmern unterschiedlicher Art, gemeinsam genutzt werden. Beispielsweise ergeben sich besondere Risikosituationen in Verkehrsräumen, die gemeinsam zwischen Schienenverkehrsfahrzeugen und Straßenverkehrsfahrzeugen genutzt werden. Besondere Risikosituationen ergeben sich auch in Verkehrsräumen, die von unterschiedlichen Arten von Verkehrsteilnehmern wie z. B. motorisierten Fahrzeugen und nicht motorisierten Fahrzeugen (z. B. Fahrradfahrer) und Fußgängern genutzt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, solche gemeinsam genutzten Verkehrsräume mit einfachen und kostengünstigen Mitteln sicherer zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 gelöst durch eine Einrichtung zur Erhöhung der Sicherheit des landgebundenen Personen- und/oder Güterverkehrs, wobei die Einrichtung wenigstens eine Beleuchtungseinrichtung und wenigstens eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Beleuchtungseinrichtung aufweist, wobei die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, die Beleuchtungseinrichtung derart anzusteuern, dass ein in Fahrtrichtung eines ersten Fahrzeuges, das am landgebundenen Personen- und/oder Güterverkehr teilnimmt, vorausliegender Gefahrenbereich, der sich in seiner Längsrichtung von einer Anfangsstelle hin zu einer Endstelle erstreckt und bei dem die Endstelle weiter vom ersten Fahrzeug entfernt ist als die Anfangsstelle, mittels der Beleuchtungseinrichtung zumindest an der Anfangsstelle und der Endstelle beleuchtet wird, wobei die Beleuchtungseinrichtung zur Beleuchtung des Gefahrenbereichs mit einem visuell von der Fahrzeugbeleuchtung des ersten Fahrzeugs unterscheidbaren Licht eingerichtet ist. Die Erfindung hat den Vorteil, dass von verschiedenen Verkehrsteilnehmern gemeinsam genutzte Verkehrsräume besser gesichert werden können. So kann z. B. das häufig mit Problemen verbundene gemeinsame Nutzen von Verkehrswegen zwischen Straßenbahn und Individualverkehr sicherer gestaltet werden, unter Anderem im Übergang zwischen räumlich abgegrenzten und gemeinsam genutzten Verkehrsräumen. Weitere Anwendungsfälle der Erfindung, in denen die Sicherheit gesteigert werden kann, sind insbesondere:
- – Spurwechsel in eine gemeinsam genutzte Fahrspur,
- – Prognose des Fahrwegs eins Fahrzeugs, z. B. einer Straßenbahn im Kreuzungsbereich,
- – Fußgängerzonen ohne gesonderte Trassierung, und
- – Bremswegprognose für Straßenbahnführer.
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Die Erfindung kann im gesamten landgebundenen Personen- und/oder Güterverkehr eingesetzt werden, d. h. somit sowohl für Straßenfahrzeuge, Schienenfahrzeuge als auch für Fußgänger. Es können Verkehrsräume aller Art gesichert werden, insbesondere Verkehrswege wie Straßen und Schienenwege. Es ist hierfür in der Regel nicht erforderlich, die Beleuchtungseinrichtung, wenn sie als Teil der Verkehrsinfrastruktur ausgebildet ist, entlang eines gesamten Verkehrswegs oder entlang längerer Strecken des Verkehrswegs anzubringen. Für eine deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit ist es in der Regel ausreichend, entsprechende Beleuchtungseinrichtungen als Teil der Verkehrsinfrastruktur an besonderen, exponierten Stellen anzubringen, z. B. an besonders unfallgefährdeten Stellen, z.B. an Stellen, an denen ein Übergang zwischen einem räumlich abgegrenzten und einem gemeinsam genutzten Verkehrsraum auftritt, wie z.B. an Verkehrswegekreuzungen und an Fußgängerüberwegen.
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Erfindungsgemäß wird dabei ein in Fahrtrichtung eines ersten Fahrzeugs vorausliegender Gefahrenbereich bestimmt und mittels der Beleuchtungseinrichtung zumindest an der Anfangsstelle und der Endstelle beleuchtet, ggf. auch an Zwischenpositionen. Der Gefahrenbereich kann auch über seine gesamte Länge durchgehend beleuchtet werden. Es wurde herausgefunden, dass es von großer Bedeutung ist, den Gefahrenbereich nicht nur an seiner Endstelle punktuell durch die Beleuchtung zu markieren, sondern zumindest auch die Anfangsstelle und ggf. dazwischen liegende Bereiche. Wichtig ist es, die Verkehrsteilnehmer auf die räumliche Erstreckung des Gefahrenbereichs hinzuweisen. Dies kann wie erwähnt durch eine durchgehende Beleuchtung des gesamten Gefahrenbereichs von der Anfangsstelle bis zur Endstelle hin erfolgen, oder durch punktuelle oder bereichsweise Beleuchtungen. Auf diese Weise „schiebt“ das erste Fahrzeug sozusagen den durch die Beleuchtungseinrichtung beleuchteten Bereich vor sich her.
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Der zu beleuchtende Gefahrenbereich erstreckt sich somit in seiner Längsrichtung von der Anfangsstelle zu der Endstelle hin. Senkrecht zur Längsrichtung kann sich der Gefahrenbereich in einer gewissen Breite erstrecken, die in der Regel der Breite des ersten Fahrzeugs entspricht.
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Die Anfangsstelle des Gefahrenbereichs, die beleuchtet wird, kann sich unmittelbar an der Vorderseite des ersten Fahrzeugs befinden oder in einem geringen Abstand vor dem ersten Fahrzeug. Es wurde herausgefunden, dass es völlig ausreichend ist, wenn der mittels des Lichts der Beleuchtungseinrichtung markierte Bereich wenige Meter vor dem ersten Fahrzeug beginnt, um andere Verkehrsteilnehmer zuverlässig auf den Gefahrenbereich aufmerksam zu machen. Dementsprechend kann die Anfangsstelle auch z. B. ein oder zwei Meter vor dem ersten Fahrzeug liegen.
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In vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung kann die Beleuchtungseinrichtung an oder in dem ersten Fahrzeug angeordnet sein und/oder an oder in einem voraus- und hinterherfahrenden weiteren Fahrzeug angeordnet sein und/oder Teil der Verkehrsinfrastruktur sein. Die Anordnung der Beleuchtungseinrichtung an oder in dem ersten Fahrzeug oder einem voraus- oder hinterherfahrenden weiteren Fahrzeug hat den Vorteil, dass keine Erweiterungen in der Verkehrsinfrastruktur erforderlich sind, so dass insbesondere keine öffentlichen Investitionen für die Realisierung der Erfindung notwendig sind. Vielmehr kann die Erfindung durch Erweiterung der Funktionalität von Fahrzeugen realisiert werden, z. B. indem ein bewegungsgesteuerter Laser oder ein Lichtprojektor (Beamer) frontseitig am ersten Fahrzeug angeordnet wird, so dass mittels der Beleuchtungseinrichtung der dem ersten Fahrzeug in Fahrtrichtung vorausliegende Bereich mit speziellen Lichtmarkierungen gekennzeichnet werden kann. Eine vergleichbare Kennzeichnung ist z. B. auch möglich, wenn an einem dem ersten Fahrzeug vorausfahrenden weiteren Fahrzeug eine solche Beleuchtungseinrichtung heckseitig angeordnet wird, so dass der Gefahrenbereich des ersten Fahrzeugs nicht von diesem selbst, sondern von einer Beleuchtungseinrichtung des vorausfahrenden Fahrzeugs durch rückwärts abgestrahltes Licht gekennzeichnet wird. Auch Kombinationen aus frontseitig und heckseitig wirkenden Beleuchtungseinrichtungen sind an Fahrzeugen vorteilhaft realisierbar.
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Die Beleuchtungseinrichtung kann auch als Teil der Verkehrsinfrastruktur ausgebildet sein, z. B. in Form von Leuchtstreifen, die entlang von Schienenwegen angeordnet sind, z. B. an den Seitenflächen der Schienen selbst oder zwischen den Schienen im Gleisbett. Auf Straßenverkehrswegen können z. B. in Kreuzungsbereichen Leuchtdiodenfelder in die Straßenoberfläche eingelassen sein und bedarfsweise angesteuert werden. Insgesamt ist es vorteilhaft, Beleuchtungseinrichtungen, die Teil der Verkehrsinfrastruktur sind, mit schnell ein- und ausschaltbaren Leuchtmitteln zu realisieren, die einen geringen Energiebedarf haben, wie z. B. Leuchtdioden. Durch die Verwendung verschiedenfarbiger Leuchtdioden können auch unterschiedliche Gefahrensituationen in differenzierter Weise markiert werden.
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Auch eine Kombination aus fahrzeuggebundenen Teilen der Beleuchtungseinrichtung und Verkehrsinfrastruktur-gebundenen Teilen der Beleuchtungseinrichtung ist vorteilhaft.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das erste Fahrzeug ein Schienenfahrzeug, das auf einer Schienenstrecke fährt. Mittels der Erfindung kann dabei eine Vielzahl von möglichen Unfallsituationen zwischen dem Schienenfahrzeug und einem Straßenverkehrsfahrzeug vermieden werden, insbesondere wenn gemeinsame Verkehrsräume zwischen dem Schienenfahrzeug und dem Straßenverkehrsfahrzeug genutzt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, zu erkennen, ob der zu beleuchtende Gefahrenbereich sich bis zu einer Verkehrswegeverzweigung oder darüber hinaus erstreckt, um nur denjenigen Verkehrswegezweig mittels der Beleuchtungseinrichtung zu beleuchten, auf dem das erste Fahrzeug fahren wird. Dies erlaubt eine selektive Markierung des tatsächlichen Gefahrenbereichs, so dass Verkehrsteilnehmer nicht unnötig auf Situationen aufmerksam gemacht werden, die an sich nicht mit Gefahren verbunden sind. In dem Fall, dass das erste Fahrzeug ein Schienenfahrzeug ist, kann z. B. die Verkehrswegeverzweigung eine Weiche sein. In diesem Fall liegt in einem Steuerrechner des Schienenfahrzeugs oder in einer Leitstelle bereits die Information vor, welchen Weg das Schienenfahrzeug fahren wird, so dass diese Information an die Steuereinrichtung der Beleuchtungseinrichtung übertragen werden kann und von dieser genutzt werden kann, die Beleuchtungseinrichtung entsprechend so zu steuern, dass nur der tatsächlich befahrene Verkehrswegezweig mittels der Beleuchtungseinrichtung markiert wird. Bei Straßenverkehrsfahrzeugen kann z. B. zur Bestimmung des zukünftigen Fahrwegs des ersten Fahrzeugs eine von einem Navigationssystem des ersten Fahrzeugs durchgeführte Routenführung als Informationsquelle verwendet werden und/oder die Betätigung des Fahrtrichtungsanzeigers (Blinker).
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, den zu beleuchtenden Gefahrenbereich dynamisch während der Fahrt des ersten Fahrzeugs anhängig von dessen aktueller Fahrgeschwindigkeit zu bestimmen. Dementsprechend erfolgt die Steuerung der Beleuchtungseinrichtung auch dynamisch, derart, dass nur der tatsächliche Gefahrenbereich während der Fahrt des ersten Fahrzeugs beleuchtet wird. Die dynamische Bestimmung des Gefahrenbereichs abhängig von der aktuellen Fahrgeschwindigkeit des ersten Fahrzeugs hat den weiteren Vorteil, dass auch die Dimensionen, insbesondere die Längserstreckung, des Gefahrenbereichs adaptiv der realen Fahrsituation angepasst werden kann. So ist bei einem schneller fahrenden Fahrzeug von einer weiter vom ersten Fahrzeug entfernt liegenden Endstelle des Gefahrenbereichs auszugehen als bei einem langsamer fahrenden Fahrzeug.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, die Endstelle des Gefahrenbereichs während der Fahrt des ersten Fahrzeugs dynamisch entsprechend der im jeweiligen Fahrzustand voraussichtlichen Bremsweglänge des ersten Fahrzeugs zu bestimmen. So kann die Endstelle des Gefahrenbereichs z. B. direkt als die Endposition des voraussichtlichen Bremswegs des ersten Fahrzeugs bestimmt werden, oder aus Sicherheitsgründen noch etwas weiter entfernt vom ersten Fahrzeug, um z. B. auch den Fall sich über die Länge des voraussichtlichen Bremswegs verringernden Fahrbahn zu erfassen. Hierdurch kann eine hohe Sicherheit im landgebundenen Verkehr erzielt werden. Die voraussichtliche Bremsweglänge kann z.B. abhängig von der aktuellen Fahrgeschwindigkeit des ersten Fahrzeugs und der Fahrbahngriffigkeit (Reibwert) bestimmt werden, wenn eine Sensierung der Fahrbahngriffigkeit vorgesehen ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Beleuchtungseinrichtung Teil der Verkehrsinfrastruktur und dazu eingerichtet, einen Gefahrenbereich hinsichtlich von dessen Länge und Breite zu beleuchten. Dies kann z. B. bei einem Schienenverkehrsweg durch quer zum Verlauf des Schienenverkehrswegs angeordnete Leuchtmittel bzw. Leuchtstreifen realisiert werden. Dies hat den Vorteil, dass andere Verkehrsteilnehmer noch deutlicher auf den Gefahrenbereich hingewiesen werden und insbesondere auch dessen Breite einschätzen können und sich dementsprechend vom Gefahrenbereich fernhalten können.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, die Beleuchtungseinrichtung derart zu steuern, dass der Gefahrenbereich auch hinsichtlich seiner Breite, die senkrecht zur Fahrtrichtung des ersten Fahrzeugs gemessen ist, beleuchtet ist. Dies kann z. B. durch die zuvor genannte Ausbildung der Beleuchtungseinrichtung als Teil der Verkehrsinfrastruktur realisiert werden. Bei fahrzeuggebundenen Beleuchtungseinrichtungen kann dies durch entsprechende Steuerung der Beleuchtungseinrichtung erfolgen, z. B. indem mittels eines Lasers Lichtmuster auf die Fahrbahn gebracht werden, die mindestens so breit sind wie das erste Fahrzeug.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinrichtung zur Bestimmung der Größe und/oder Lage des Gefahrenbereichs allein anhand von Daten des ersten Fahrzeugs eingerichtet. Dies hat den Vorteil, dass die Steuereinrichtung die Steuerung der Beleuchtungseinrichtung autark anhand lokaler Daten des ersten Fahrzeugs durchführen kann, wie z. B. aktuelle Fahrtrichtung, zukünftige Abbiegevorgänge, Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder räumliche Dimensionen des ersten Fahrzeugs.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, die Beleuchtungseinrichtung auch zur durchgehenden, punktuellen und/oder abschnittsweisen Beleuchtung von sich zwischen der Anfangsstelle und der Endstelle des Gefahrenbereichs befindenden Abschnitten anzusteuern. Hierdurch kann eine visuell noch besser erfassbare Leuchtmarkierung des Gefahrenbereichs realisiert werden, die von jedermann intuitiv erfassbar ist, auch z. B. von Kindern.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinrichtung und/oder die Beleuchtungseinrichtung zur Beleuchtung eines bezüglich der Fahrtrichtung des ersten Fahrzeugs gekrümmt verlaufenden Gefahrenbereichs eingerichtet. Dies kann bei infrastrukturgebundenen Beleuchtungseinrichtungen z. B. durch entsprechende Verlegung von Leuchtmitteln in der Fahrbahn in einer gekrümmten Form, d. h. einer Bogenform, realisiert sein. Bei fahrzeuggebundenen Beleuchtungseinrichtungen kann die Steuereinrichtung durch entsprechende Steuerung der Beleuchtungseinrichtung einen gekrümmt verlaufenden Gefahrenbereich markieren, z. B. indem durch Steuerung eines Lasers vorausliegend zum ersten Fahrzeug mehrere Lichtmuster auf die Fahrbahn projiziert werden, die einem gekrümmten Verlauf folgen.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird gemäß Anspruch 12 außerdem gelöst durch eine Beleuchtungseinrichtung einer Einrichtung der zuvor beschriebenen Art, wobei die Beleuchtungseinrichtung infrastrukturgebunden ist, d. h. Teil der Verkehrsinfrastruktur ist, und zumindest entlang eines Abschnitts eines Verkehrswegs eines ersten Fahrzeugs verläuft, das am landgebundenen Personen- und/oder Güterverkehr teilnimmt.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird gemäß Anspruch 13 außerdem gelöst durch einen Verkehrsweg, der gekennzeichnet ist durch wenigstens eine Beleuchtungseinrichtung der zuvor genannten Art.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird gemäß Anspruch 14 außerdem gelöst durch ein Verfahren zur Erhöhung der Sicherheit des landgebundenen Personen- und/oder Güterverkehrs mittels einer Einrichtung der zuvor genannten Art, wobei eine Beleuchtungseinrichtung, die zur Beleuchtung eines Gefahrenbereichs mit einem visuell von der Fahrzeugbeleuchtung eines ersten Fahrzeugs, das am landgebundenen Personen- und/oder Güterverkehr teilnimmt, unterscheidbaren Licht eingerichtet ist, derart angesteuert wird, dass der in Fahrtrichtung des ersten Fahrzeuges vorausliegende Gefahrenbereich, der sich in seiner Längsrichtung von einer Anfangsstelle hin zu einer Endstelle erstreckt und bei dem die Endstelle weiter vom ersten Fahrzeug entfernt ist als die Anfangsstelle, mittels der Beleuchtungseinrichtung zumindest an der Anfangsstelle und der Endstelle beleuchtet wird.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird gemäß Anspruch 15 außerdem gelöst durch ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln, insbesondere Programmcodemitteln, die auf einem maschinenlesbaren Träger gespeichert sind, eingerichtet zur Erhöhung der Sicherheit des landgebundenen Personen- und/oder Güterverkehrs durch Durchführung des zuvor genannten Verfahrens, wenn das Computerprogramm auf einem Rechner einer Steuereinrichtung zur Steuerung der Beleuchtungseinrichtung ausgeführt wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Verwendung von Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 bis 3 – Verschiedene Verkehrswege aus der Vogelperspektive und
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4 und 5 – mit Beleuchtungseinrichtungen versehene Schienenstrecken aus der Vogelperspektive und
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6 – ein Straßenfahrzeug auf einer Straße in Seitenansicht und
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7 – Beispiele für beleuchtete Gefahrenbereiche aus der Vogelperspektive.
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In den Figuren werden gleiche Bezugszeichen für einander entsprechende Elemente verwendet.
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Die 1 zeigt einen Verkehrsweg 1 in Form einer Straße mit zwei Fahrspuren 2, 3. Auf der Fahrspur 3 sind zudem Schienen 5 einer Schienenstrecke verlegt, so dass die Fahrspur 3 ein von einem Schienenfahrzeug 4 und dem Straßenverkehr gemeinsam genutzter Verkehrsraum ist. Das Schienenfahrzeug 4, das auf den Schienen 5 fährt, kann z. B. eine Straßenbahn sein. Auf der Fahrspur 2 befindet sich ein Straßenfahrzeug 8, z. B. ein Personenkraftwagen. Die Fahrzeuge 4, 8 bewegen sich in der durch den jeweiligen Pfeil des Fahrzeugs angegebenen Fahrtrichtung. Die 1 zeigt ein typisches Unfallszenario unter Beteiligung einer Straßenbahn 4, wenn das Fahrzeug 8 einen Spurwechsel 9 auf die gemeinsam genutzte Fahrspur 3 ausführt. Ohne besondere Warnung besteht eine Kollisionsgefahr zwischen der Straßenbahn 4 und dem Fahrzeug 8. Ggf. von der Straßenbahn 4 als Warnsignal gegebene Klingelzeichen werden bei entsprechendem Verkehrslärm häufig nicht wahrgenommen.
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Erfindungsgemäß ist im Beispiel gemäß 1 ein unfallträchtiger Abschnitt der Schienenstrecke 5 mit einer Beleuchtungseinrichtung 6, 7 ausgestattet, z. B. in Form von einer Vielzahl von Leuchtdioden, die in Streifen- oder Matrixform entlang der Schienenstrecke 5 angebracht sind. Beispielhaft sei angenommen, dass der Bereich 6 der Beleuchtungseinrichtung 6, 7 durch eine Steuereinrichtung, die die Beleuchtungseinrichtung 6, 7 steuert, aktiviert ist, d. h. im Bereich 6 gibt die Beleuchtungseinrichtung 6, 7 ein entsprechendes Licht zur Warnung anderer Verkehrsteilnehmer ab. Der beleuchtete Bereich 6 stellt zugleich einen Gefahrenbereich vor der Straßenbahn 4 dar, der sich von einer Anfangsstelle A bis hin zu einer Endstelle E erstreckt. Hinter der Endstelle E ist die Beleuchtungseinrichtung 6, 7 nicht aktiviert, d. h. im Abschnitt 7 wird kein Licht angegeben. Der Fahrer des Fahrzeugs 8 ist durch den beleuchteten Abschnitt 6 der Beleuchtungseinrichtung 6, 7 auf den hiermit verbundenen Gefahrenbereich hingewiesen und kann damit entsprechend reagieren, d. h. die Fahrspur 3 solange nicht benutzen, wie ein Kollisionsrisiko mit der Straßenbahn 4 besteht.
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Um die Aufmerksamkeit zu erhöhen, kann die Steuereinrichtung die Beleuchtungseinrichtung 6, 7 permanent zur Lichtabgabe ansteuern, um den Gefahrenbereich zu markieren, oder in verschiedener Weise intermittierend ansteuern. Es können auch über die Länge oder Breite des Gefahrenbereichs unterschiedliche Lichtmuster erzeugt werden, sofern die Beleuchtungseinrichtung 6, 7 hierfür geeignet ausgestaltet ist. Es können Lichtpulse oder an- und abschwellende Lichteffekte erzeugt werden, wobei sich die Lichteffekte auch wellenförmig über die Beleuchtungseinrichtung 6, 7 ausbreiten können. Auch eine Ansteuerung der Beleuchtungseinrichtung 6, 7 in verschiedenen Lichtfarben ist vorteilhaft, um z. B. auf besondere Gefahrensituationen hinzuweisen.
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Die 2 zeigt beispielhaft anhand einer ähnlichen Situation wie die 1 die Beleuchtung eines Gefahrenbereichs. Gemäß 2 weist die Schienenstrecke 5 eine Verzweigung in Form einer Weiche 10 auf. An der Weiche 10 teilt sich der Schienenweg 5 in einen Verkehrswegezweig 11 und einen Verkehrswegezweig 12 auf. Es sei angenommen, dass die Straßenbahn 4 auf der Weiche 10 in den Verkehrswegezweig 12 abbiegt und dadurch die Fahrspur 2 kreuzt. Dementsprechend ist vorherzusehen, dass der durch die Straßenbahn 4 gebildete Gefahrenbereich gekrümmt ist und dem voraussichtlichen Fahrweg folgt. Entsprechend steuert die Steuereinrichtung die Beleuchtungseinrichtung 6, 7 derart an, dass ein gekrümmter Bereich 6 als Gefahrenbereich durch Lichtabgabe markiert wird. Der nicht befahrene Verkehrswegezweig 11 wird durch die Beleuchtungseinrichtung 6, 7 nicht markiert, d. h. im Bereich 7 ist die Beleuchtungseinrichtung ausgeschaltet.
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Die Steuereinrichtung zur Steuerung der Beleuchtungseinrichtung 6, 7 kann bei den Beispielen gemäß den 1 und 2 z. B. in dem Schienenfahrzeug 4 angeordnet sein oder Teil der Verkehrsinfrastruktur sein, z. B. nahe der Schienenstrecke 5 angeordnet sein.
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Die 3 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der Gefahrensituationen im Bereich von Straßenverkehrsteilnehmern minimiert werden, wie sie z. B. an einer typischen Straßenkreuzung 13 auftreten können. Es sein angenommen, dass ein erstes Fahrzeug 4 von links an die Straßenkreuzung 13 heranfährt und vorfahrtsberechtigt vor einem an die Straßenkreuzung 13 heranfahrenden weiteren Fahrzeug 8 ist. Um das Fahrzeug 8 und ggf. weitere Verkehrsteilnehmer wie z. B. Fußgänger 14 auf einen Gefahrenbereich des Fahrzeugs 4 aufmerksam zu machen, wird eine Beleuchtungseinrichtung 6, 7 im Bereich 6, d. h. von einer Anfangsstelle A bis zu einer Endstelle E des Gefahrenbereichs, eingeschaltet, so dass in diesem Bereich Licht abgegeben wird, das sich visuell von der Fahrzeugbeleuchtung des Fahrzeugs 4 unterscheidet. Die Beleuchtungseinrichtung 6, 7 kann z. B. als Leuchtdioden-Feld bzw. -Matrix in der Fahrbahnoberfläche der Straßenkreuzung 13 eingelassen sein, wie durch den nicht beleuchteten Bereich 7 der Beleuchtungseinrichtung 6, 7 dargestellt ist. Je nach Verkehrssituation und Warnbedarf können dann Teile der Beleuchtungseinrichtung 6, 7 aktiviert werden und wieder deaktiviert werden. Die Steuereinrichtung zur Steuerung der Beleuchtungseinrichtung 6, 7 ist beim Beispiel der 3 im Bereich der Kreuzung 13 fest installiert und z. B. über eine drahtlose Datenverbindung, z. B. eine Bluetooth-Schnittstelle, mit sich im Bereich der Kreuzung 13 befindenden Fahrzeugen 4, 8 in Kontakt.
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Die 4 zeigt eine Schienenstrecke 5, an der eine Beleuchtungseinrichtung in Form einzelner punktweise angeordneter Leuchten 7 entlang eines unfallgefährdeten Abschnitts der Schienenstrecke 5 angeordnet sind. Durch Einschalten mehrerer Leuchten 7 kann z. B. in der Art eines Leuchtstreifens entlang der Schienen auf einen Gefahrenbereich hingewiesen werden.
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Die 5 zeigt eine Ausführungsform, bei der entlang der Schienenstrecke 5 Leuchten 7 einer Beleuchtungseinrichtung angeordnet sind, die sich quer zum Verlauf der Schienenstrecke 5 von einer Schiene zur Anderen erstrecken. Dies hat besondere Vorteile, wenn auch auf die Erstreckung des Gefahrenbereichs in seiner Breite deutlich aufmerksam gemacht werden soll.
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Die 6 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Beleuchtungseinrichtung nicht infrastrukturgebunden ist, sondern Teil eines Straßenfahrzeugs 4. Das Straßenfahrzeug 4 befindet sich auf einer Fahrbahn 1. Das Straßenfahrzeug 4 weist eine Beleuchtungseinrichtung 21 auf, z. B. in Form eines steuerbaren Lasers. Die Beleuchtungseinrichtung 21 ist mit einer Steuereinrichtung 22 verbunden. Mit der Steuereinrichtung 22 ist ferner ein Geschwindigkeitssensor 20 verbunden. Mittels des Geschwindigkeitssensors 20 kann die Steuereinrichtung 22 die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs 4 ermitteln und damit die Längserstreckung des Gefahrenbereichs bestimmen, insbesondere den theoretisch erforderlichen Bremsweg des Fahrzeugs 4. Die Steuereinrichtung 22 steuert die Beleuchtungseinrichtung 21 entsprechend zur Markierung des Gefahrenbereichs, zumindest an dessen Anfangsstelle A und Endstelle E, an. Hierzu werden von der Beleuchtungseinrichtung 21 z. B. drei Lichtmuster 23, 24, 25 auf die Fahrbahnoberfläche projiziert.
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Anhand der 7 wird dargestellt, wie sich ein beleuchteter Gefahrenbereich 6 frontseitig vor einem Fahrzeug 4 von einer Anfangsstelle A zu einer Endstelle E hin erstreckt und dabei eine Längserstreckung der Größe L aufweist. Der Gefahrenbereich weist eine Breite B auf, die in der Regel der Breite des ersten Fahrzeugs 4 entspricht. Im Fall eines gekrümmten Verlaufs des Gefahrenbereichs, wie unten in 7 dargestellt, entspricht die Längserstreckung L der Länge einer gekrümmten Mittellinie 15 des Gefahrenbereichs.