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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verbindung eines Vorsatzgeräts mit einer selbstfahrenden Häckselmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige selbstfahrende Häckselmaschinen werden zum Ernten und Zerkleinern von verschiedenartigem Erntegut verwendet, und zwar zusammen mit verschiedenen Vorsatzgeräten, z.B. Maisgebissen, Direktschneidwerk oder Pickups. Diese Vorsatzgeräte können je nach Leistung der selbstfahrenden Häckselmaschine und gewünschter Effektivität verschiedene Breiten aufweisen. Das Erntegut wird über ein Einzugsaggregat von dem Vorsatzgerät zu der Häckseltrommel geführt und gelangt letztlich in einen Auswurfbogen, wodurch der Erntegutstrahl auf einen neben der selbstfahrenden Häckselmaschine fahrenden Transportwagen übergeben wird.
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Je breiter das Vorsatzgerät ist, desto effektiver gestaltet sich die landwirtschaftliche Arbeit, da langsamer gefahren werden kann und somit ein gleiches oder sogar besseres Ernteergebnis pro Zeiteinheit erzielt wird.
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Im Erntebetrieb ist es wichtig, dass das Vorsatzgerät, also z.B. das Maisgebiss oder der Erntevorsatz, gegenüber der selbstfahrenden Häckselmaschine um eine in Fahrtrichtung orientierte Achse schwenkbar ist. Somit kann das Vorsatzgerät Geländeunebenheiten folgen. Eine starre Verbindung zwischen der selbstfahrenden Häckselmaschine und dem Vorsatzgerät wäre nur bei absolut ebenen Feldern möglich, also unter Bedingungen, die in der Praxis nicht vorkommen. Es genügt hierbei, wenn das Vorsatzgerät gegenüber der selbstfahrenden Häckselmaschine um einige Grad schwenkbar ist.
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Zur Realisierung dieser Schwenkbarkeit haben sich in der Praxis zwei Ausführungsvarianten herausgebildet. In einer ersten Variante erfolgt die Verschwenkung zwischen dem Vorsatzgerät und einem mit der selbstfahrenden Häckselmaschine verbundenen Rahmenteil.
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In einer zweiten Variante erfolgt die Verschwenkung zwischen dem Rahmenteil und der selbstfahrenden Häckselmaschine, wobei in diesem Fall das Vorsatzgerät starr an dem Rahmenteil befestigt ist. Eine Kombination von Vorsatzgeräten der zweiten Variante mit selbstfahrenden Häckselmaschinen der ersten Variante ist somit nicht möglich, da dann keine Verschwenkbarkeit des Vorsatzgeräts mehr gegenüber der Häckselmaschine gegeben ist und ohne diese Verschwenkbarkeit ein Betrieb der Vorrichtung nicht praxisgerecht bzw. nicht möglich ist.
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Die
DE 10 2006 030 508 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Verbindung eines Vorsatzgeräts mit einer selbstfahrenden Häckselmaschine mit einem ersten, mit der Häckselmaschine verbindbaren Rahmenteil und mit einem zweiten, mit dem Vorsatzgerät verbindbaren Rahmenteil, wobei das erste Rahmenteil gegenüber dem zweiten Rahmenteil um eine in Fahrtrichtung orientierte Achse schwenkbar gelagert ist. Eine ähnliche Vorrichtung zeigt die
DE 10 2010 028 608 A1 .
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Ausgehend von der
DE 10 2006 030 508 A1 stellt sich die Aufgabe, die Vorrichtung so auszubilden, dass eine zuverlässige Schwenkbarkeit gewährleistet wird und eine stabile Führung der sich gegeneinander bewegenden Rahmenteile gegeben ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
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1: eine Explosionsdarstellung eines schematisch dargestellten Vorsatzgeräts mit zwei Rahmenteilen zur Verbindung mit einer (nicht dargestellten) selbstfahrenden Häckselmaschine;
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2: die Darstellung gemäß 1 im zusammengebautem Zustand; und
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3: das zweite, mit dem Vorsatzgerät verbindbare Rahmenteil aus den 1 und 2 von vorn (a) und von hinten (b), jeweils bezogen auf die Fahrtrichtung der Häckselmaschine.
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Das in 1 dargestellte Vorsatzgerät 1, beispielsweise ein Maisgebiss, ein Direktschneidwerk oder ein Pickup, weist an seiner Rückseite zwei abstehende Aufnahmen 3 auf, welche der Verbindung mit der selbstfahrenden Häckselmaschine dienen. Zur Sicherung dieser Verbindung weist das Vorsatzgerät 1 unterhalb seiner Rückseite zwei weitere Aufnahmen 4 auf, in welchen wiederum Langlöcher angeordnet sind, die mit entsprechenden Langlöchern an der selbstfahrenden Häckselmaschine bzw. einem Zwischenrahmen verschraubbar sind.
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Das Vorsatzgerät 1 weist eine Vielzahl weiterer Details auf, auf die es jedoch im Zusammenhang mit der Beschreibung der vorliegenden Erfindung nicht ankommt, und die daher nicht zeichnerisch dargestellt sind und auch nicht beschrieben werden.
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Mit der (nicht dargestellten) selbstfahrenden Häckselmaschine, welche im Normalzustand keine Verschwenkmöglichkeit für ein Vorsatzgerät aufweist, ist das in Figur dargestellte erste Rahmenteil 5 starr verbunden, und zwar mittels Schraubverbindungen. Das erste Rahmenteil 5 ist im Wesentlichen rechteckige Gestalt und weist eine Vielzahl von teilweise zeichnerisch dargestellten, jedoch nicht beschriebenen Details auf, was die Verschraubung der einzelnen Elemente und Platten sowie die Sicherungshaken und Ausgleichsfedern betrifft. Wichtig ist, dass dieses erste Rahmenteil 5 mit der selbstfahrenden Häckselmaschine starr verbindbar ist, z.B. durch Verschraubung.
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Zum Zwecke der Verschwenkung des Vorsatzgeräts 1 gegenüber der selbstfahrenden Häckselmaschine bzw. dem starr daran angebrachten ersten Rahmenteil 5 befindet sich zwischen dem Vorsatzgerät 1 und dem ersten Rahmenteil 5 ein zweites Rahmenteil 6, welches ebenfalls im Wesentlichen rechteckig ausgebildet ist und links und rechts zwei hakenförmige Hervorstehungen 8 zur Schraubverbindung mit den Aufnahmen 3 an der Rückseite 2 des Vorsatzgeräts 1 aufweist. Ferner weist das zweite Rahmenteil 6 in seinen oberen, inneren Eckbereichen Führungsrollen 9 auf, deren Drehachsen etwa parallel zur Fahrtrichtung 7 verlaufen. Im Bereich seiner unteren, inneren Ecken weist das zweite Rahmenteil 6 Laufrollen 10 auf, deren Drehachsen etwas senkrecht zur Fahrtrichtung 7 verlaufen. An seiner Unterseite weist zweite Rahmenteil 6 nach unten ragende Gegenflächen 11 für die Aufnahmen 4 des Vorsatzgeräts 1 auf, welche ebenfalls mit Langlöchern versehen sind.
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Ferner sieht die erfindungsgemäße Vorrichtung optional ein Übergangsblech 12 vor, welches im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist und zwischen Vorsatzgerät 1 und zweitem Rahmenteil 6 anzuordnen ist, indem es in geeigneter Weise zwischen Vorsatzgerät 1 und zweites Rahmenteil 6 eingeklemmt bzw. mit einem dieser beiden Elemente verschraubt wird.
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Im zusammengebauten Zustand gemäß 2 ist zu sehen, dass das zweite Rahmenteil 6 über die Hervorstehungen 8 mit den Aufnahmen des Vorsatzgeräts 1 verschraubt ist. Ferner sind die Aufnahmen 4 des Vorsatzgeräts 1 mit den Gegenflächen 11 des zweiten Rahmenteils 6 durch die beiden vorhandenen Langlöcher miteinander verschraubt, so dass eine starre Verbindung zwischen dem Vorsatzgerät 1 und dem zweiten Rahmenteil 6 erzielt wird und sich das Übergangsblech 12 zur Erzielung eines Durchlasskanals für das Erntegut zwischen dem Vorsatzgerät 1 und dem zweiten Rahmenteil 6 befindet.
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Im zusammengebauten Zustand, umgreift das zweite Rahmenteil 6 das erste Rahmenteil 5 dergestalt, dass die Führungsrollen 9 im oberen Eckbereich des zweiten Rahmenteils 6 auf entsprechenden, oben abgeschrägten äußeren Gegenflächen 13 des ersten Rahmenteils 5 abrollen können, wobei gleichzeitig die im unteren inneren Eckbereich angeordneten Laufrollen 10 des zweiten Rahmenteils sich auf entsprechenden äußeren Gegenflächen 14 des ersten Rahmenteils 5 abstützen.
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Es ist ersichtlich, dass zwischen dem ersten Rahmenteil 5 und dem zweiten Rahmenteil 6 keine starre Verbindung vorliegt. Lediglich das erste Rahmenteil 5 ist (in nicht dargestellter Weise) starr mit der dahinter angeordneten selbstfahrenden Häckselmaschine verbunden, z.B. verschraubt.
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Das erste und das zweite Rahmenteil (5, 6) wirken derart zusammen, dass das zweite Rahmenteil (6) gegenüber dem ersten Rahmenteil (5) um eine in Fahrtrichtung 7 orientierte Achse verschwenkbar ist, wobei hier die Führungsrollen 9 des zweiten Rahmenteils auf den Gegenflächen 13 des ersten Rahmenteils 5 und die Laufrollen 10 des zweiten Rahmenteils 6 gegenüber den Gegenflächen 14 des ersten Rahmenteils 5 abrollen.
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Aufgrund der starren Verbindung zwischen zweitem Rahmenteil 6 und Vorsatzgerät 1 einerseits sowie zwischen erstem Rahmenteil 5 und Häckselmaschine andererseits und aufgrund der Drehbarkeit der beiden Rahmenteile gegeneinander ist eine Verschwenkung des Vorsatzgeräts 1 gegenüber der Häckselmaschine um eine in Fahrtrichtung 7 orientierte Achse gewährleistet.
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Es besteht somit nicht nur der Vorteil, dass ein Vorsatzgerät, welches nur für eine Häckselmaschine mit eigener Verschwenkmöglichkeit gebaut wurde, auch an eine Häckselmaschine ohne Verschwenkmöglichkeit angeflanscht werden kann. Vielmehr bietet die Erfindung auch den Vorteil, dass das gleiche Vorsatzgerät ohne die Verwendung des zweiten Rahmenteils 6 in herkömmlicher Weise an eine Häckselmaschine mit Verschwenkmöglichkeit angeflanscht werden kann, so dass sich eine doppelte Verwendbarkeit des Vorsatzgeräts 1 ergibt.