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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Positionierung eines Sicherheitsdokumentes in einer Prüfvorrichtung zur Prüfung von zumindest einem Sicherheits- und/oder Qualitätsmerkmal des Sicherheitselementes sowie eine Transportfördereinrichtung für Sicherheitsdokumente, durch welche die Sicherheitsdokumente der Prüfvorrichtung zugeführt werden.
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Sicherheits- und/oder Wertdokumente werden zur Erhöhung der Fälschungssicherheit mit Sicherheits- und/oder Qualitätsmerkmalen versehen. Diese Sicherheits- und/oder Qualitätsmerkmale bei Sicherheitsdokumenten sind zu überprüfen und zu inspizieren, ob diese den Anforderungen entsprechen oder noch vorhanden zu sind. Hierfür werden Inspektionsmaschinen eingesetzt, welche eine Transporteinrichtung für Sicherheitsdokumente umfassen, wodurch diese Sicherheitsdokumente nacheinander mehreren Prüfvorrichtungen zugeführt werden. Dabei ist die exakte Positionierung und Ausrichtung der Sicherheitsdokumente in einer Inspektionsposition zur Prüfeinrichtung zeitaufwändig.
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Die
DE 10 2014 000 934 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Testen einer Chipkarte. Mehrere Chipkarten werden durch ein drehendes Rad aufeinanderfolgend in eine Prüfposition zu einem Kartenleser positioniert, um ein kontaktloses Lesen und Schreiben von Daten auf Chipkarten zu prüfen.
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Aus der
DE 10 2007 020 996 A1 ist eine Vorrichtung zum Positionieren oder Führen eines Wertdokumentes bekannt, welches ein Gehäuse umfasst, das eine zum Wertdokument weisende Trennschicht mit Gasauslassbohrung aufweist. Dieser Trennschicht gegenüberliegend ist ein Gaseinlass zum Zuführen eines Gases in das Gehäuse vorgesehen. Durch diese Vorrichtung wird ermöglicht, dass zwischen der Trennschicht und einem darauf positionierten Wertdokument ein Gaskissen erzeugt wird, durch welches das Werkstückdokument getragen und entlang einer vorgegebenen Fläche geführt werden kann.
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Aus der
DE 195 26 087 A1 ist eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Ausweiskarten oder Rohlingen für Ausweiskarten bekannt, welche eine umlaufende Transporteinrichtung mit einer Vielzahl von an der Transporteinrichtung gebildeten U-förmigen Aufnahmen aufweist. Dabei ist vorgesehen, dass zum Bearbeiten der Ausweiskarte in einer Bearbeitungsstation diese mittels einem Hebeelement einer Matrize zugeführt werden, um die Ausweiskarte zu fixieren und die Bearbeitung vorzunehmen. Anschließend wird die Ausweiskarte über das Hebeelement wieder in die Aufnahme zurückgelegt. Anschließend wird die U-förmige Aufnahme der Transporteinrichtung weiter getaktet.
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Aus der
DE 10 2008 028 946 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Wertdokumenten mit einer Sensoreinrichtung zur Prüfung der Wertdokumente bekannt, bei welchem die Wertdokumente mit einer Transporteinrichtung an der Sensoreinrichtung vorbeitransportiert werden. Hierfür ist der Sensoreinrichtung gegenüberliegend ein Führungselement zur passiven Führung des Wertdokumentes zugeordnet.
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Aus der
DE 693 05 202 T2 ist eine Vorrichtung zum Transport bedruckter Bogen in einer Anlage zur Kontrolle der Qualität von Banknoten bekannt, wobei eine Transportkette mit Greifer vorgesehen ist, um den vorderen Rand des zu kontrollierenden Bogens zu ergreifen und zu führen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Positionierung eines Sicherheitsdokumentes in einer Prüfeinrichtung zur Prüfung von zumindest einem Sicherheits- und/oder Qualitätsmerkmal vorzuschlagen, wodurch eine reproduzierbare Inspektionsposition des Sicherheitsdokumentes in einfacher und schneller Weise ermöglicht wird, ohne dass die Ränder der Sicherheitsdokumente mit zusätzlichen Positionierhilfen verdeckt werden. Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Transportfördereinrichtung für Sicherheitsdokumente vorzuschlagen, welche die Durchführung des Verfahrens ermöglicht.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Positionierung eines Sicherheitsdokumentes in einer Prüfvorrichtung zur Prüfung von zumindest einem Sicherheits- und/oder Qualitätsmerkmal gelöst, bei dem das Sicherheitsdokument mit einer Längstransfereinrichtung in einer Transportposition entlang einer Transportebene in eine Startposition zur Prüfvorrichtung übergeführt wird und das Sicherheitsdokument in der Startposition von einem Aushubstempel einer Positionseinrichtung aufgenommen und in eine Inspektionsposition übergeführt wird, die außerhalb der Transportebene liegt, wobei während der Verfahrbewegung des Aushubstempels zwischen dem Aushubstempel und dem Sicherheitsdokument Haltekräfte erzeugt werden. Dadurch ist eine dem Aushubstempel gegenüber liegende Seite des Sicherheitsdokumentes frei von Positionierhilfen, Halteelementen oder dergleichen, welche diese Seite des Sicherheitsdokumentes verdecken. Durch die Aufnahme des Sicherheitsdokumentes über Haltekräfte, die zwischen einer zum Aushubstempel weisenden Seite und dem Aushubstempel wirken, kann die gegenüber liegende Seite des Sicherheitsdokumentes ohne Abschattung in einer ebenen Fläche der Prüfvorrichtung in einer Inspektionsposition bereitgestellt werden, so dass eine uneingeschränkte Vermessung des Sicherheitsdokumentes ohne Abschattung möglich ist.
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Dadurch kann in einfacher Weise die exakte Lage des Sicherheitsdokumentes erfasst und davon ausgehend ein einfacher Ablauf zur Überprüfung der Sicherheits- und/oder Qualitätsmerkmale durchgeführt werden.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass der Aushubstempel eine Grundplatte mit Bohrungen aufweist, die mit einer Unterdruckkammer in Verbindung stehen und das Sicherheitsdokument durch Anlegen eines Unterdrucks zur Grundplatte des Aushubstempels gehalten wird. Durch den Aufbau eines Unterdrucks, insbesondere eines Vakuums, kann eine Aufnahme und Fixierung des Sicherheitsdokumentes zur Grundplatte ohne zusätzliche Positionierhilfen ermöglicht sein. Zudem ist die Fixierung des Sicherheitsdokumentes durch den Unterdruck in einfacher Weise realisierbar.
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Des Weiteren wird bevorzugt während der Verfahrbewegung des Sicherheitsdokumentes zwischen der Startposition und der Inspektionsposition das Sicherheitsdokument durch zumindest ein Ausrichtelement in eine Prüflage ausgerichtet. Dadurch wird eine reproduzierbare Position des Sicherheitsdokumentes in einer Inspektionsposition sichergestellt.
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Der eine Haltekraft erzeugende Unterdruck, der zwischen dem Sicherheitsdokument und der Grundplatte des Aushubstempels der Aushubeinrichtung wirkt, wird bevorzugt derart eingestellt, dass die daraus resultierende Haltekraft geringer ist als eine in der Ebene des Sicherheitsdokumentes wirkende Ausrichtkraft beim Überfahren des zumindest einen Ausrichtelementes. Dadurch wird zum einen sichergestellt, dass während einer Ausrichtbewegung das Sicherheitsdokument gesichert auf der Grundplatte des Aushubstempels verbleibt. Zum anderen werden durch die Aufbringung der Haltekraft mittels Unterdruck geringfügige Ausrichtbewegungen des Sicherheitsdokumentes zur Grundplatte ermöglicht, um die reproduzierbare Prüfpositionen des Sicherheitsdokumentes in der Inspektionsposition zur Prüfeinrichtung zu erzielen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass nach dem Prüfen von dem zumindest einen Sicherheits- und/oder Qualitätsmerkmal des Sicherheitsdokumentes in der Inspektionsposition das Sicherheitsdokument in die Startposition zurück und anschließend abgeführt wird.
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Bevorzugt wird nachfolgend ein Sicherheitsdokument aus einer Transportposition der Längstransfereinrichtung in die Startposition übergeführt, und nach Erreichen der Startposition wird die Transportbewegung der Längstransfereinheit stillgesetzt. Dadurch kann im Anschluss daran eine gesicherte Aufnahme des Sicherheitsdokumentes durch den Aushubstempel und ein Anlegen des Unterdrucks zur Erzeugung der Haltekraft ermöglicht sein.
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Die Längstransfereinrichtung wird bevorzugt getaktet angetrieben, wobei ein Taktzyklus durch die Ein- und Ausfahrbewegung des Sicherheitsdokumentes in die Inspektionsposition und zurück in die Startposition sowie durch die Prüfdauer des Sicherheitselementes als auch dem Überführen eines neu zu prüfenden Sicherheitsdokumentes in die Startposition bestimmt wird.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird des Weiteren durch eine Transporteinrichtung für Sicherheitsdokumente gelöst, welche eine Längstransfereinrichtung zur Beförderung des zumindest einen Sicherheitsdokumentes in einer Transportposition entlang einer Transportebene aufweist und mit einer Aushubeinrichtung, welche der Prüfvorrichtung zugeordnet ist, wobei die Prüfeinrichtung einen Aushubstempel aufweist, der in einer Startposition für eine Verfahrbewegung zur Prüfvorrichtung zwischen dem frei auf dem Hubstempel aufliegenden Sicherheitsdokument und dem Aushubstempel eine Haltekraft erzeugt. Dadurch liegt das Sicherheitsdokument auf dem Aushubstempel auf, ohne dass zusätzliche Positionierhilfen an der gegenüber liegenden Seite des Sicherheitsdokumentes angreifen, um dieses zum Aushubstempel zu positionieren, so dass die zur Prüfvorrichtung weisende Seite des Sicherheitsdokumentes frei von Positionierhilfen oder sonstigen Abschattungen ist. Die Ränder des Sicherheitsdokumentes können vollständig von der Prüfvorrichtung erkannt und erfasst werden. Dadurch wird insbesondere die visuelle Abfrage der Sicherheits- und/oder Qualitätsmerkmale durch die Prüfvorrichtung vereinfacht.
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Der Aushubstempel der Aushubeinrichtung weist bevorzugt eine ebene Grundplatte auf, in der Bohrungen angeordnet sind, welche in eine Unterdruckkammer im Aushubstempel münden, die der Auflagefläche der Grundplatte gegenüber liegt. Durch die Aufbringung eines Unterdrucks, insbesondere eines Vakuum, kann eine gesicherte Fixierung des Sicherheitsdokumentes auf dem Aushubstempel ermöglicht sein.
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Bevorzugt weist die Grundplatte eine ebene Aufnahmefläche auf. Dadurch kann das Sicherheitsdokument frei von Verwindungen, Wölbungen oder dergleichen auf der Grundplatte positioniert werden. Darüber hinaus kann mit einem geringeren Unterdruck eine hinreichende Haltekraft erzeugt werden.
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Bevorzugt weist die Grundplatte eine polierte Oberfläche auf. Dadurch wird eine Ausrichtung des Sicherheitsdokumentes in eine Prüflage erleichtert. Vorteilhafterweise ist die Grundplatte aus einem höher legierten Stahl oder aus Edelstahl ausgebildet.
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Des Weiteren weist bevorzugt die Unterdruckkammer einen Anschluss für einen Unterdruckaufbau, einen Anschluss für einen Unterdruckabbau und einen Anschluss für eine Unterdrucküberwachung auf. Dadurch ist eine einfache Ansteuerung ermöglicht. Bevorzugt wird ein Vakuum erzeugt.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Transportfördereinrichtung sieht vor, dass die Längstransfereinrichtung zwei mit Abstand zueinander angeordnete Träger aufweist und vorzugsweise dazwischen liegend Transportfächer zur getrennten Aufnahme der Sicherheitsdokumente in jeweils einer Transportposition vorgesehen sind. Dadurch kann ein einfacher und konstruktiver Aufbau zum Transportieren der Sicherheitsdokumente geschaffen werden. Zusätzlich kann durch die Ausgestaltung von Transportfächern eine vereinzelte Zuführung der Sicherheitsdokumente zur Prüfvorrichtung ermöglicht sein.
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Die Längstransfereinrichtung umfasst vorteilhafterweise eine Laufschiene und gegenüber liegend ein in einer Führung geführtes Transportband, die jeweils eine Auflagefläche aufweisen, die einander zuweisend ausgerichtet sind, so dass jeweils ein Randbereich des Sicherheitsdokumentes auf den Auflageflächen aufliegt und dazwischen liegend ein Freiraum gebildet ist. Dadurch kann das Sicherheitsdokument mit einem nur schmal aufliegenden Randbereich geführt werden, wodurch die Grundplatte des Aushubstempels möglichst groß ausgebildet werden kann, um eine plane Auflagefläche zu bilden und das Sicherheitsdokument während der Prüfung in einer Inspektionsposition zu stützen.
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Des Weiteren weist die Längstransfereinrichtung vorteilhafterweise an dem Transportband Transportnocken auf, durch welche die Teilung für die Transportfächer gebildet ist.
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Die Laufschiene und/oder die Führung des Transportbandes weisen vorteilhafterweise an deren zur Prüfvorrichtung weisenden Oberseite Einführschrägen auf. Dadurch wird beim Zurückführen des Sicherheitsdokumentes aus einer Inspektionsposition in eine Startposition ein sicheres Zurückführen des Sicherheitsdokumentes in das Transportfach ermöglicht.
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Die Aushubeinrichtung ist bevorzugt als Hubeinrichtung ausgebildet, deren Hubbewegung rechtwinklig zur Transportebene ausgerichtet und vorzugsweise zwischen dem Träger angeordnet ist. Dadurch kann eine konstruktiv einfache Anordnung geschaffen werden, die einen geringen Bauraum benötigt.
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Die Transportfördereinrichtung weist des Weiteren zumindest ein Ausrichtelement auf, welches beim Überführen des Sicherheitsdokumentes aus einer Startposition in eine Inspektionsposition der Prüfvorrichtung überfahren wird. Dadurch kann in einfacher Weise eine reproduzierbare Prüflage des Sicherheitsdokumentes erzielt werden, wobei zusätzlich während einer Hubbewegung der Aushubeinrichtung eine Ausrichtung des Sicherheitsdokumentes ermöglicht ist. Dadurch können kurze Taktzeiten erzielt werden.
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Bevorzugt ist das zumindest eine Ausrichtelement einer Startposition zugeordnet und erstreckt sich vorzugsweise quer zu den Trägern der Längstransfereinrichtung. Somit kann eine erste Grundausrichtung des Sicherheitsdokumentes aufgrund des Transportfaches gegeben sein, wobei während der Aushubbewegung eine zusätzliche Ausrichtung durch eine Rotation um eine Z-Achse ermöglicht ist.
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Bevorzugt sind zwei im Abstand zueinander angeordnete Ausrichtelemente an den Trägern der Längstransfereinrichtung angeordnet, die vorzugsweise im Abstand auf eine Länge oder Breite des Sicherheitsdokumentes einstellbar sind. Dies stellt wiederum sowohl eine flexible als auch konstruktiv einfache Ausgestaltung zur Ausrichtung des Sicherheitsdokumentes während der Verfahrbewegung des Aushubstempels dar.
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Die Ausrichtelemente weisen bevorzugt zur Transportebene weisend eine Ausrichtfläche auf. Dadurch kann bei einer Hubbewegung ausgehend von der Startposition in die Inspektionsposition eine Ausrichtung ermöglicht sein. Vorzugsweise ist eine weitere Ausrichtfläche an dem Ausrichtelement vorgesehen, die zur Prüfvorrichtung ausgerichtet ist. Dadurch wird ein sicheres Zurückführen des Sicherheitsdokumentes aus der Inspektionsposition in die Startposition gewährleistet.
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Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Längstransfereinrichtung einen Antrieb mit einem Antriebsmotor, wie beispielsweise einem Schrittmotor oder einen Servomotor, mit einer Steuerung umfasst. Dadurch kann eine exakte Verfahrbewegung der Längstransfereinrichtung in X-Richtung ermöglicht werden, so dass eine exakte Einnahme der Startposition gegeben ist. Beispielsweise kann die Einnahme der Startposition auf +/–0,5 mm oder weniger genau erfolgen. Durch die Ausrichtung der Ausrichthilfen kann eine exakte Einstellung der Rotation des Sicherheitsdokumentes auf +/–0,2° in die Prüflage ermöglicht werden.
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Des Weiteren ist bevorzugt ein Hubweg des Aushubstempels ansteuerbar, welcher zumindest das Sicherheitsdokument ausgehend von der Startposition an dem zumindest einen Ausrichtelement vorbei in eine darüber angeordnete Inspektionsposition überführt. Dadurch ist das Sicherheitsdokument in der Inspektionsposition innerhalb oder oberhalb eines Fensters oder eines Rahmens der Prüfvorrichtung positionierbar, die oberhalb der Längstransfereinrichtung angeordnet ist, so dass die Prüfvorrichtung als separates Modul auf die Längstransfereinrichtung aufsetzbar ist.
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Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Transportfördereinrichtung mit einer Prüfvorrichtung,
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2 eine schematische Ansicht von oben auf die Transportfördereinrichtung gemäß 1,
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3 eine schematische Seitenansicht der Transportfördereinrichtung gemäß 1,
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4 eine schematisch vergrößerte Schnittansicht entlang der Linie IV-IV in 1 mit einer Aushubeinrichtung in einer Startposition,
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5 eine schematische Schnittansicht gemäß 4 mit einer Aushubeinrichtung in einer Inspektionsposition,
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6 eine schematische Schnittansicht entlang der Linie VI-VI gemäß 3 mit einer Aushubeinrichtung in einer Startposition,
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7 eine schematische Schnittansicht gemäß 6 mit einer Aushubeinrichtung in einer Inspektionsposition,
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8 eine perspektivische Ansicht der Aushubeinrichtung in einer Startposition und
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9 eine perspektivische Ansicht der Aushubeinrichtung in einer Inspektionsposition.
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In 1 ist eine schematische Seitenansicht einer Transportfördereinrichtung 11 dargestellt, der eine Prüfvorrichtung 12 zugeordnet ist. Die 2 zeigt eine schematische Draufsicht auf die Transportfördereinrichtung 11 gemäß 1, und in 3 ist eine schematische Seitenansicht von rechts auf die Transportfördereinrichtung 11 gemäß 1 dargestellt, wobei zur Wahrung der Übersichtlichkeit in den 2 und 3 die Prüfvorrichtung 12 nicht näher dargestellt ist.
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Die Transportfördereinrichtung 11 dient zur vereinzelten Zuführung von Sicherheitsdokumenten 14 zur Prüfvorrichtung 12 und nach der Prüfung des Sicherheitsdokumentes 14 zu einem anschließenden Abtransport. Als Sicherheitsdokument 14 können Identifikationsdokumente, wie beispielsweise eine Passkarte, Zutrittskarte, elektronische Ausweiskarte oder dergleichen, vorgesehen sein, die insbesondere im ID1/ID3-Format ausgebildet sind. Die nicht näher dargestellte Prüfvorrichtung 12 kann eine optische Prüfung einer Vorderseite oder einer Rückseite des Sicherheitsdokumentes 14 darstellen und Sicherheits- und/oder Qualitätsmerkmale des Sicherheitsdokumentes 14 erfassen. Anstelle dieser optischen Prüfvorrichtung 12 als sogenanntes Vision-Modul zur optischen Inspektion können auch weitere alternative Prüfvorrichtungen 12 vorgesehen sein. Diese können einer oder mehreren Transportfördereinrichtungen 11 zugeordnet sein.
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Die Transportfördereinrichtung 11 umfasst eine Längstransfereinrichtung 15, durch welche die Sicherheitsdokumente 14 vereinzelt in einer Transportposition 29 der Prüfvorrichtung 12 zugeführt werden. Die Längstransfereinrichtung 15 besteht aus einem Grundrahmen 31, an dem ein Antrieb 19 vorgesehen ist, der die Sicherheitsdokumente 14 entlang einer Antriebsachse oder X-Achse bewegt. Der Antrieb 19 umfasst einen Antriebsmotor 20 mit einer nicht näher dargestellten Steuerung, welcher unmittelbar oder mittelbar über ein Getriebe zumindest ein Antriebselement 21 antreibt. Diese Antriebselemente 21 treiben wiederum unmittelbar oder mittelbar, beispielsweise über weitere Antriebsräder 27, ein Transportband 25 an.
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Die Längstransfereinrichtung 15 umfasst zwei mit Abstand zueinander angeordnete Träger 16, die beispielsweise aus Profilelementen, insbesondere Aluminium-Hohlprofilelementen, ausgebildet und an dem Grundrahmen 31 befestigt sind. Die Träger 16 sind mit Abstand zueinander angeordnet, wobei der Abstand an die Breite beziehungsweise Länge des Sicherheitsdokumentes 14 in Abhängigkeit der Ausrichtung des Sicherheitsdokumentes 14 zum Transport angepasst ist. An einem der beiden Träger 16 ist eine Laufschiene 17 angeordnet, welche eine Auflagefläche 18 aufweist, die in einer Transportebene 23 für das Sicherheitsdokument 14 liegt. Diese Laufschiene 17 weist des Weiteren zur Prüfvorrichtung 12 weisend eine Einführschräge 22 auf. Die Laufschiene 16 ist vorzugsweise in eine Profilnut des Trägers 16 eingesteckt und kann aus Kunststoff bestehen.
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Der Laufschiene 17 gegenüber liegend ist eine Führungsschiene 24 am Träger 16 befestigt, welche ein vorzugsweise stehend angeordnetes Transportband 25 führt, welches über Antriebsräder 27 geführt angetrieben und umgelenkt wird. Das Transportband 25 weist im Querschnitt gesehen ebenfalls eine Auflagefläche 18 auf, die in der Transportebene 23 liegt.
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Das Transportband 25 weist des Weiteren in regelmäßigen Abständen Transportnocken 28 auf, welche auf die Länge beziehungsweise Breite der Sicherheitsdokumente 14 im Abstand angepasst sind, so dass durch zwei Transportnocken 28, das Transportband 25 und die gegenüber liegende Laufschiene 17 ein Transportfach 30 für das Sicherheitsdokument 14 gebildet wird. Der Abstand zwischen der Laufschiene 17 und dem Transportband 25 ist auf die Breite beziehungsweise Länge des Sicherheitsdokumentes 14 angepasst, so dass dieser Abstand quasi der Breite beziehungsweise Länge des Sicherheitsdokumentes 14 entspricht oder nur geringfügig größer ist.
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Die Längstransfereinrichtung 15 umfasst des Weiteren eine Aushubeinrichtung 36, welche im Ausführungsbeispiel als Aushubeinheit ausgebildet ist. Diese Aushubeinrichtung 36 ist vorzugsweise zwischen zwei Trägern 16 angeordnet. Die Fixierung der Aushubeinrichtung 36 erfolgt beispielsweise über Halteelemente 37, die an einer Unterseite des Grundrahmens 31 oder der Träger 16 angreifen. Die Aushubeinrichtung 36 umfasst einen Aushubstempel 38, der entlang einer Z-Achse ausfahrbar ist. In einer Ausgangsposition 47 liegt der Aushubstempel 38 unterhalb der Transportebene 23 (4), so dass die Sicherheitsdokumente 14 die Aushubeinrichtung 36 überfahren können. Die Aushubeinrichtung 36 ist unterhalb einer Inspektionsposition 41 des Sicherheitsdokumentes 14 in der Prüfvorrichtung 12 angeordnet, so dass das Sicherheitsdokument 14 aus einer in 4 dargestellten Startposition 42 in eine in 5 näher dargestellte Inspektionsposition verfahrbar ist.
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Die Prüfvorrichtung 12 ist oberhalb der Längstransfereinrichtung 15 angeordnet und bevorzugt an dem Grundrahmen 31 befestigt. Die Prüfvorrichtung 12 umfasst einen nur schematisch dargestellten Prüfrahmen 57, innerhalb dem das Sicherheitsdokument 14 zur Prüfung zu positionieren ist. Das Sicherheitsdokument 14 nimmt dabei die Inspektionsposition 41 ein.
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Die Startposition 42 ist eine Position, bei der das Sicherheitsdokument 14 noch in dem Transportfach 30 liegt, wobei das Transportfach 30 unterhalb des Prüfrahmens 57 positioniert ist, so dass insbesondere durch eine ausschließliche Vertikalbewegung das Sicherheitsdokument 14 innerhalb des Prüfrahmens 57 positionierbar ist.
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Die Ausgangsposition 47 des Aushubstempels 38 ist eine Position des Aushubstempels 38 unterhalb der Startposition 42.
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Die Aushubposition 48 des Aushubstempels 38 kann in der Inspektionsposition 41 oder höher liegen.
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Oberhalb der Transportebene 23 ist an den Trägern 16 zumindest ein Ausrichtelement 45 angeordnet. Vorzugsweise sind zwei parallel mit Abstand zueinander angeordnete Ausrichtelemente 45 vorgesehen, die lösbar und somit im Abstand auf eine Länge beziehungsweise Breite des Sicherheitsdokumentes 14 an den Trägern 16 befestigbar sind. Die Ausrichtelemente 45 sind innerhalb eines Verfahrweges zwischen der Startposition 42 und der Inspektionsposition 41 des Sicherheitsdokumentes 14 angeordnet, so dass diese während der Verfahrbewegung des Sicherheitsdokumentes 14 mittels des Aushubstempels 38 überfahren werden. Weitere Details werden nachfolgend zu den 6 und 7 beschrieben.
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In 4 ist eine schematisch vergrößerte Schnittansicht entlang der Linie IV-IV in 1 dargestellt. Die 4 zeigt die Aushubeinrichtung 36 in einer Ausgangsposition 47. Die 5 zeigt die Aushubeinrichtung 36 in einer Aushubposition 48, in der das Sicherheitsdokument 14 in der Inspektionsposition 41 zur Prüfvorrichtung 12 angeordnet ist.
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Der Aushubstempel 38 umfasst eine Grundplatte 51, welche eben ausgebildet ist und vorzugsweise eine polierte Oberfläche aufweist. Insbesondere ist die Grundplatte 51 aus Edelstahl ausgebildet. Die Grundplatte 51 umfasst Bohrungen 52 (8 und 9), welche eine Auflagefläche 53 der Grundplatte 51 mit einer darunter liegenden Unterdruckkammer 54 verbinden. Diese Unterdruckkammer 54 umfasst drei Anschlüsse. Ein Anschluss ist für den Aufbau des Unterdrucks, der zweite Anschluss für den Abbau des Unterdrucks und der dritte Anschluss für die Überwachung des Unterdrucks vorgesehen. Die Grundplatte 51 ist durch eine vertikal ausfahrbare Einheit zwischen der Ausgangsposition 47 und Aushubposition 48 verfahrbar. Diese Aushubeinrichtung 36 kann zur Ansteuerung der Verfahrbewegung des Aushubstempels 38 ein Pneumatikzylinder, ein hydraulischer Zylinder oder ein elektromotorischer Antrieb mit einer Linearführung oder dergleichen umfassen.
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Nachdem ein Sicherheitsdokument 12 mit der Längstransfereinrichtung 15 in der Startposition 42 angeordnet ist, wird die Aushubeinrichtung 36 aktiviert. Der Aushubstempel 38 fährt aus einer Ausgangsposition 47 an eine Unterseite des Sicherheitsdokumentes 14 heran und wird in der Startposition 42 positioniert. Gleichzeitig erfolgt eine Ansaugung des Sicherheitsdokumentes 14 mit dem Unterdruck, so dass das Sicherheitsdokument 14 aufgrund der durch den Unterdruck erzeugten Haltekräfte zur Grundplatte 51 positioniert und gehalten wird.
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Darauf folgend wird der Aushubstempel 38 in die Inspektionsposition 41 verfahren, so dass das Sicherheitsdokument 14 in dem schematisch in 5 angeordneten Prüfrahmen 57 in der Inspektionsposition 41 positioniert wird. Dabei ist das Sicherheitsdokument 14 in der Inspektionsposition 41 bündig zum oberen Rand des Prüfrahmens 57 oder oberhalb des Prüfrahmens 57 angeordnet, um eine Abschattung des Sicherheitsdokumentes 14 durch den Prüfrahmen 57 zu vermeiden. Aufgrund der Ausgestaltung der Laufschiene 17 und des Transportbandes 25 ist bezüglich dieser Ränder des Sicherheitsdokumentes 14, die auf der Auflagefläche 18 aufliegen, ein freies Nach-oben-Bewegen ermöglicht.
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In den 6 und 7 ist eine schematische Schnittansicht entlang der Linie VI-VI in 3 dargestellt. In 6 ist in Analogie zu 4 der Aushubstempel 38 in einer Ausgangsposition 47 angeordnet. In 7 ist der Aushubstempel 38 in die Aushubposition 48 eingefahren. Während der Aushubbewegung werden in Transportrichtung gesehen der vordere und hintere Rand des Sicherheitsdokumentes 14 an den Ausrichtelementen 45 vorbei geführt. Diese weisen zur Transportebene 23 ausgerichtet Ausrichtflächen 61 auf, durch welche beim Einfahren in das durch die Ausrichtelemente 45 gebildeten Fenster gegebenenfalls eine Rotation des Sicherheitsdokumentes 14 um wenige Winkelgrade oder Winkelminuten um die Z-Achse erfolgt, so dass anschließend das Sicherheitsdokumente 14 seine Prüflage 44 eingenommen hat, in der das Sicherheitsdokument 14 in die Inspektionsposition 41 übergeführt wird. Die Haltekraft des Aushubstempels 38 zur Fixierung des Sicherheitsdokuments 14 zur Grundplatte 51 ist dabei derart abgestimmt, dass eine solche Ausrichtbewegung zugelassen wird, jedoch ein Lösen des Sicherheitsdokumentes 14 von dem Aushubstempel 38 verhindert ist.
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In den 8 und 9 ist eine perspektivische Ansicht auf die Grundplatte 51 in einer Ausgangsposition 47 gemäß 8 und in einer Aushubposition 48 gemäß 9 dargestellt.
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Nach dem Prüfen der Sicherheits- und/oder Qualitätsmerkmale des Sicherheitsdokumentes 14 wird der Aushubstempel 38 aus der Inspektionsposition 41 in die Startposition 42 zur Ablage des Sicherheitsdokumentes 14 in dem Transportfach 30 abgesenkt. Zur sicheren Ablage sind an einer zur Prüfvorrichtung 12 weisenden Oberseite der Ausrichtelemente 45 wiederum Ausrichtflächen 61 beziehungsweise Einführschrägen vorgesehen, so dass ein sicheres Hindurchführen des Sicherheitsdokumentes 14 zwischen den Ausrichtelementen 45 gegeben ist. Zur sicheren Ablage des Sicherheitsdokumentes 14 im Transportfach 30 sind an einer zur Prüfvorrichtung 12 weisenden Seite der Laufschiene 17 und der Führungsschiene 24 ebenfalls Einführschrägen 64 vorgesehen.
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Nachdem das Sicherheitsdokument 14 mit dessen seitlichen Rändern zur Auflage auf den Auflageflächen 18 gekommen ist, wird der Unterdruck abgebaut, so dass die Haltekraft zwischen der Grundplatte 51 und dem Sicherheitsdokument 14 gelöst wird, um den Aushubstempel 38 weiter nach unten in die Ausgangsposition 47 überzuführen.
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Zur Durchführung der Prüfung von Sicherheits- und/oder Qualitätsmerkmalen eines weiteren Sicherheitsdokumentes 14 erfolgt eine getaktete Ansteuerung des Antriebs 19 mit einem vorbestimmten Transportweg, so dass das Transportfach 30 exakt in einer Startposition 42 positioniert wird. Anschließend wird der Antrieb 19 stillgesetzt und die Verfahrbewegung der Aushubeinrichtung 36 angesteuert, um das Sicherheitsdokument 14 in die Inspektionsposition 41 und wieder zurück in die Startposition 42 zu verfahren.
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Durch diese Transportfördereinrichtung 11 ist ermöglicht, in einfacher Weise eine reproduzierbare Prüflage 44 des Sicherheitsdokumentes 14 für eine Prüfung in der Prüfvorrichtung 12 zu schaffen, die darüber hinaus präzise ist. Zum einen wird durch die Längstransfereinrichtung 15 eine exakte Positionierung des Sicherheitsdokumentes 14 entlang der X-Achse – beispielsweise auf +/–0,5 mm – ermöglicht. Zum anderen wird durch die Ausrichtelemente 45 während einer Aushubbewegung eine weitere Ausrichtung der Ränder des Sicherheitsdokumentes 14 getrennt zur Ausrichtung des Sicherheitsdokumentes 14 entlang der X-Achse ermöglicht. Darüber hinaus wird durch die Aufbringung einer Haltekraft mittels Unterdruck das Sicherheitsdokument 14 derart zum Aushubstempel 38 positioniert, dass eine vollflächige Inspektion einer zur Prüfvorrichtung 12 weisenden Seite des Sicherheitsdokumentes 14 ohne Abschattung durch zusätzliche Positionierhilfen ermöglicht ist.
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Die vorbeschriebenen Merkmale sind jeweils für sich erfindungswesentlich und können beliebig miteinander kombinierbar sein.