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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine zum Konzentrieren von einfallendem Licht, insbesondere des Lichts der Sonne, vorgesehene Vorrichtung, aufweisend mindestens einen, insbesondere im Querschnitt sphärischen und/oder insbesondere rinnen- oder wannenförmig ausgebildeten, Kalotten- oder Spiegelkörper, mittels dessen das einfallende Licht auf mindestens ein photovoltaisches Absorbermittel, insbesondere auf mindestens eine Solarzellenanordnung, zum Beispiel auf mindestens eine Solarzellenplatte oder auf mindestens einen Solarzellenriegel, richtbar oder umlenkbar oder umleitbar ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Konzentrieren von einfallendem Licht, insbesondere des Lichts der Sonne, mittels des Kaustikeffekts mindestens eines, insbesondere im Querschnitt sphärischen, Kalotten- oder Spiegelkörpers, mittels dessen das einfallende Licht auf mindestens ein photovoltaisches Absorbermittel, insbesondere auf mindestens eine Solarzellenanordnung, zum Beispiel auf mindestens eine Solarzellenplatte oder auf mindestens einen Solarzellenriegel, gerichtet oder umgelenkt oder umgeleitet wird.
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Stand der Technik
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Konzentratoren, die als konzentrierendes Element einen Spiegel einsetzen und bei denen sich das Absorbermittel im Strahlengang befindet, wie zum Beispiel ein Parabolspiegel, bringen mehr oder minder starke Abschattungseffekte mit sich. Der Abschattungsgrad hängt vom Größenverhältnis der Absorberfläche AAbs zur Apertur AKonz des Spiegels ab.
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Es können stets merkbare Abschattungen auftreten, wenn die Apertur größer als die Absorberfläche ist, was bei niedrig konzentrierenden Systemen (Konzentration kleiner als 10) der Fall ist. Bei hoch konzentrierenden Systemen (Konzentration größer als 10) gilt, dass die Apertur erheblich größer als die Absorberfläche ist; hier sind Abschattungseffekte zu vernachlässigen.
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Wird beispielsweise ein niedrig konzentrierendes System mit Spiegelelement betrachtet, so können die auftretenden Abschattungseffekte durch die Formgebung des Absorbermittels oder durch seine Lage im Konzentrator zwar reduziert, jedoch im Allgemeinen nicht vollständig aufgehoben werden. Im Ergebnis führen die auftretenden Abschattungseffekte also zu einer Verminderung desjenigen Anteils des einfallenden Lichts, der mittels des Konzentratorsystems in elektrische Energie umgewandelt wird.
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Darstellung der vorliegenden Erfindung: Aufgabe, Lösung, Vorteile
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Ausgehend von den vorstehend dargelegten Nachteilen und Unzulänglichkeiten sowie unter Würdigung des umrissenen Stands der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art sowie ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass Abschattungseffekte einen möglichst geringen oder gar keinen Einfluss auf die Größe des Anteils des einfallenden Lichts haben, der in elektrische Energie umgewandelt wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie durch ein Verfahren mit den im Anspruch 9 angegebenen Merkmalen gelöst, insbesondere durch einen asymmetrisch ausgebildeten Photovoltaik-Konzentrator, der abschattungsfrei arbeitet oder bei dem nur sehr geringe Abschattungseffekte auftreten.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann ein im Querschnitt sphärischer Konzentrator vorgesehen sein, bei dem das Absorbermittel
- – asymmetrisch bezüglich der Symmetrieachse, insbesondere bezüglich der Mittelachse, des konzentrierenden Elements und/oder
- – außerhalb des direkten Strahlengangs und/oder
- – am Rand des konzentrierenden Elements, zum Beispiel bei einem Spiegelsegment mit einem Öffnungswinkel von beispielsweise 45 Grad,
angeordnet ist.
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Unabhängig hiervon oder in Verbindung hiermit kann das Absorbermittel derart am konzentrierenden Spiegel angeordnet sein, dass direktes, insbesondere auch diffuses, und/oder am Spiegel reflektiertes Licht in Abhängigkeit vom Lichteinfallswinkel auf den Absorber treffen kann.
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In vorteilhafter Weise kann bei der vorliegenden Erfindung der Neigungswinkel oder Lagewinkel eingestellt werden, wodurch
- – eine Vergrößerung des transparenten Bereichs und des Akzeptanz- oder Toleranzwinkels des Systems erzielbar ist und/oder
- – die Ausrichtung des Konzentrators an die jahreszeitliche Sonnenwanderung bzw. an den jahreszeitlichen Sonnenstand anpassbar ist.
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In zweckmäßiger Weise kann bei der vorliegenden Erfindung der Akzeptanz- oder Toleranzwinkel, insbesondere durch Wahl der Breite des Absorbermittels, eingestellt werden.
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Die vorliegende Erfindung kann in bevorzugter Ausgestaltung in den Seitenführungen mindestens einen Verstellmechanismus zur Einstellung auf Sommer- bzw. Wintersonneneinstrahlung aufweisen.
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Unabhängig hiervon oder in Verbindung hiermit kann die Kaustikkurve bei zunehmendem und/oder abnehmendem Sonnenstand und damit zunehmendem und/oder abnehmendem Einfallswinkel denselben Weg über das Absorbermittel in entgegen gesetzter Richtung wandern.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann mindestens eine, insbesondere zumindest zweikomponentige, zum Beispiel aus mindestens zwei voneinander unabhängigen, gegeneinander verschieblichen Elementen gebildete, Seitenführung vorgesehen sein, in die mindestens ein Absorberträger, insbesondere mindestens eine Verlängerung des Absorberträgers, einsteckbar ist, wobei die Seitenführung mindestens einen Einstell- oder Verstellmechanismus zum Drehen oder Neigen des Kalotten- oder Spiegelkörpers und/oder des Absorbermittels einschließlich des Absorberträgers um einen beliebigen Winkel aufweist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung kann mindestens eine dem Absorbermittel zugeordnete Kühleinrichtung, insbesondere mindestens ein mit mindestens einem Fluid gefüllter, zum Beispiel zwischen mindestens zwei Fenster- oder Glasscheiben anordbarer, Kühlkörper, vorgesehen sein, mittels dessen
- – das Absorbermittel kühlbar ist und/oder
- – Wärmeenergie aufnehmbar und/oder transportierbar ist, insbesondere nach Art der Thermovoltaik.
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Nach einer zweckmäßigen Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann mindestens ein, insbesondere im vom einfallenden Licht abgewandten Bereich des Absorberträgers angeordnetes, Leuchtmittel, insbesondere mindestens eine lichtemittierende Diode, vorgesehen sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann mindestens ein, insbesondere nachführbares, Lamellenelement im von der Sonnenseite abgewandten Bereich des Absorbermittels, insbesondere im Bereich hinter dem Absorbermittel, vorgesehen sein.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung kann mindestens eine Seitenführung oder Seitenhalterung vorgesehen sein, entlang der mindestens eine Leitung zum Verkabeln des Absorbermittels geführt, insbesondere mittels mindestens einer Klebestruktur, zum Beispiel mittels mindestens eines doppelseitigen Klebebands oder mittels Klebstoff, aufgeklebt, ist.
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Die vorliegende Erfindung ist insbesondere
- – an und/oder in mindestens einem Fensterelement ohne isolierende Wirkung oder mit isolierender Wirkung, insbesondere an und/oder in mindestens einem Isolierglassystem,
- – an und/oder in mindestens einem Fassadenelement, zum Beispiel an und/oder in mindestens einem Glasfassadenelement, oder
- – an und/oder in mindestens einem Dachelement, zum Beispiel an und/oder in mindestens einem Flachdachelement, wie etwa eines Pultdachs oder eines Wintergartens,
anwendbar, und zwar optionalerweise bei vollständiger Integrierbarkeit der Photovoltaikmodule und ohne dass Aufstelzungen erforderlich wären. Insbesondere sind die im Querschnitt sphärischen Konzentratoren der vorliegenden Erfindung als Lamellen in Fensterstrukturen anwendbar, so auch zum Blend-, Sicht- und/oder Sonnenschutz im Innen- und/oder Außenbereich von Gebäuden, insbesondere der vorgenannten Gebäudearten.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Wie bereits vorstehend erörtert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu wird einerseits auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche verwiesen, andererseits werden weitere Ausgestaltungen, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung nachstehend unter Anderem anhand der durch 1 bis 17C veranschaulichten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 in konzeptuell-schematischer Schnittansicht ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, die nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung arbeitet;
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2 in konzeptuell-schematischer Schnittansicht die Anordnung mehrerer Vorrichtung aus 1 an einer Fassade;
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3 bis 7 in konzeptuell-schematischer Schnittansicht die Vorrichtung aus 1 mit unterschiedlichen Neigungswinkeln oder Lagewinkeln zur Sonne;
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8 in perspektivischer (Längs-)Ansicht die Vorrichtung aus 1;
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9 in perspektivischer (Längs-)Ansicht ein erstes Ausführungsbeispiel einer Seitenführung für die Vorrichtung aus 1;
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10 in perspektivischer (Längs-)Ansicht ein zweites Ausführungsbeispiel einer Seitenführung für die Vorrichtung aus 1;
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11 in konzeptuell-schematischer Schnittansicht die Auswirkungen der Verschieblichkeit auf die Halterung der Vorrichtung aus 1;
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12 in konzeptuell-schematischer Schnittansicht ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, die nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung arbeitet;
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13 in konzeptuell-schematischer Schnittansicht ein drittes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, die nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung arbeitet;
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14 in konzeptuell-schematischer Schnittansicht ein viertes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, die nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung arbeitet;
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15A in konzeptuell-schematischer Schnittansicht ein sich in einer ersten Position befindliches fünftes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, die nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung arbeitet;
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15B in konzeptuell-schematischer Schnittansicht die Vorrichtung aus 15A in einer zweiten Position;
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15C in konzeptuell-schematischer Schnittansicht die Vorrichtung aus 15A in einer dritten Position;
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16 in konzeptuell-schematischer Schnittansicht ein sechstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, die nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung arbeitet;
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17A in Aufsicht ein siebtes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, die nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung arbeitet;
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17B in konzeptuell-schematischer Schnittansicht die Vorrichtung aus 17A; und
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17C in konzeptuell-schematischer Schnittansicht eine Abwandlung der Vorrichtung aus 17A.
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Gleiche oder ähnliche Ausgestaltungen, Elemente oder Merkmale sind in 1 bis 17C mit identischen Bezugszeichen versehen.
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Bester Weg zur Ausführung der vorliegenden Erfindung
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Zur Vermeidung überflüssiger Wiederholungen beziehen sich die nachfolgenden Erläuterungen hinsichtlich der Ausgestaltungen, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung – soweit nicht anderweitig angegeben – auf die anhand 1 bis 17C veranschaulichten, zum Teil mit exemplarischen Bemessungsangaben versehenen Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung.
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Wird ein im Querschnitt sphärischer Konzentrator in Form eines Kalotten- oder Spiegelkörpers 10 mit einem Öffnungswinkel von etwa 45 Grad wie in 1 an einer Fassade F montiert, so kann ein Absorbermittel 20 auf der in Bezug auf den Stand der Sonne oberen Seite, beispielsweise senkrecht zum Boden des Spiegels 10, angebracht werden. In diesem Fall liegt das Absorbermittel 20 außerhalb des direkten Strahlengangs des einfallenden Lichts L und erzeugt keine Abschattung.
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Das Absorbermittel 20 wird infolge der Kaustik des im Querschnitt sphärischen Spiegels 10 mit dem umgelenkten eintretenden Licht L beleuchtet, wie in 1 anhand der eingezeichneten Kaustikkurve K zu sehen ist. Der Schnittpunkt des Absorbermittels 20 mit der Kaustikkurve K liegt im in Bezug auf den Stand der Sonne oberen Bereich des Absorbermittels 20.
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Die Spiegelanordnung mit einem Öffnungswinkel des Spiegels 10 von etwa 45 Grad und mit dem Absorber 20 nutzt die volle Konzentrationsfähigkeit bezüglich des Ausrichtungswinkels (Lagewinkels) und die Winkeltoleranz des im Querschnitt sphärischen Konzentrators 10 (vgl. 1), denn ein Spiegelsegment von 45 Grad reicht aus, um das einfallende Licht L auf den Absorber 20 gemäß 1 zu konzentrieren.
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Im Falle der Anordnung gemäß 1 beträgt der transparente Bereich T etwa 38 Prozent, der intransparente Bereich U etwa 62 Prozent.
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2 zeigt die Anordnung mehrerer derartiger Konzentratorspiegel 10 an einer Fassade F, und wie in 1 sind die transparenten Bereiche T und die intransparenten Bereiche U eines derartigen Konzentratorsystems an einer Fassadenapplikation ersichtlich.
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Das Konzentratorsystem kann zwischen die ersten beiden Scheiben eines mehrfach verglasten Isolierglasfensters integriert werden und sowohl mit festem als auch mit einstellbarem Lagewinkel montiert werden.
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In 3 bis 6 ist die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung mit unterschiedlichen Neigungswinkeln (Lagewinkeln) zur Sonne dargestellt, so dass ein optimaler Sonnenstand einstellbar ist. Hierbei ist im Idealfall der Winkel zu wählen, der bei Südausrichtung dem Sonnenstand um die Mittagszeit entspricht (Tagesmaximalwinkel).
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3 bis 6 zeigen beispielhaft Winkel zwischen fünfzig Grad und sechzig Grad, nämlich
- – in 3: Öffnungswinkel: etwa fünfzig Grad --> transparenter Bereich T: etwa 45 Prozent, intransparenter Bereich U: etwa 55 Prozent;
- – in 4: Öffnungswinkel: etwa 52 Grad --> transparenter Bereich T: etwa 51 Prozent, intransparenter Bereich U: etwa 49 Prozent;
- – in 5: Öffnungswinkel: etwa 55 Grad --> transparenter Bereich T: etwa 55 Prozent, intransparenter Bereich U: etwa 45 Prozent;
- – in 6: Öffnungswinkel: sechzig Grad --> transparenter Bereich T: etwa 64 Prozent, intransparenter Bereich U: etwa 36 Prozent.
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Neben der durch die dezentrale oder laterale oder seitliche Montage des oder der Absorbermittel 20 erwirkten Abschattungsfreiheit weist die vorliegende Erfindung noch weitere Vorteile auf:
Die ideale Ausrichtung eines Photovoltaik-Systems und damit auch des vorliegenden Konzentratorsystems ist die Südseite einer Fassade F. Hierdurch ist die maximale Energieumwandlung beim Sonnenhöchststand am Mittag gewährleistet. Der Einfallswinkel der Sonne wächst über den Vormittag an und erreicht sein Maximum um die Mittagszeit. Der Einfallswinkel der Sonne im Sommer beträgt dann etwa sechzig Grad im mitteleuropäischen Raum. Am Nachmittag nimmt der Einfallswinkel entsprechend wieder ab.
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Die vorliegende Erfindung kann derart ausgelegt werden, dass das konzentrierte Licht L bei ansteigendem Winkel und bei abnehmendem Winkel denselben Weg über das Absorbermittel 20 wandert, nur in entgegen gesetzter Richtung. Der Wendepunkt wird beim Sonnenhöchststand am Mittag erreicht. Dies ermöglicht eine ideale Ausrichtung des Systems zum Sonnenhöchststand.
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Die Sonnenwanderung über den Tag, zum Beispiel im Hochsommer
- – von etwa dreißig Grad am Morgen (vgl. die Darstellung in 7)
- – über etwa sechzig Grad zur Mittagszeit
- – zu dreißig Grad am späten Nachmittag (vgl. die Darstellung in 7)
kann mithin bei der Wahl eines Neigungswinkels (Lagewinkels) von etwa sechzig Grad ohne Abschattung durch den Absorber 20 und Absorberträger 22 im Konzentrator erfolgen.
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Die vorliegende Erfindung bietet somit durch Lage und Breite des Absorbers 20 einen Freiheitsgrad, den Akzeptanz- oder Toleranzwinkel für die "Wanderung" der Kaustikkurve K mit dem Einfall des Sonnenlichts L zu optimieren. Bei den vorliegend exemplarisch gewählten Geometrien, beispielsweise
- – etwa zwanzig Millimeter für den Radius des Spiegels 10 und
- – etwa acht Millimeter für die Breite des Absorbermittels 20,
wandert die Kaustik entsprechend einem Winkelbereich des einfallenden Lichts L von etwa dreißig Grad über den Absorber 20. Dies entspricht in etwa der Wanderung der Sonne von sieben Uhr morgens bis siebzehn Uhr abends im Juni in Norddeutschland.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht in der im Vergleich zu konventionellen Systemen geringeren Einbautiefe. Ein Konzentrator 10 mit einem Radius von zum Beispiel etwa zwanzig Millimetern bedingt eine Einbautiefe von weniger als etwa zwanzig Millimeter. Bei der erfindungsgemäß geringen Einbautiefe handelt es sich um ein Merkmal, das für den Einbau in ein Fenster mit Isolierglasscheibensystem sehr wesentlich sein kann.
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Durch die in Bezug auf die Mittelachse des konzentrierenden Spiegelelements 10 dezentrale oder laterale oder seitliche Anordnung des Absorbermittels 20 kann auch Licht L, das nicht über den Spiegel 10 konzentriert wird, also direktes und insbesondere diffuses Licht L auf den Absorber 20 gelangen (vgl. 7). Dies ermöglicht auch bei einem sehr hohen Anteil von diffusem Licht L eine Funktionsfähigkeit der vorliegenden Erfindung. Hierbei arbeitet die vorliegende Erfindung wie ein planares System mit vergleichbarer effektiver Fläche.
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Darüber hinaus ermöglicht dies bei sehr niedrigen Sonnenständen von weniger als dreißig Grad eine direkte Ausleuchtung des Absorbermittels 20 (vgl. 7). Somit ist auch außerhalb des Akzeptanz- oder Toleranzwinkels des Konzentratorsystems eine Umwandlung des einfallenden Lichts L in elektrische Energie möglich.
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Im Falle der Anordnung gemäß 7 beträgt der transparente Bereich T etwa 64 Prozent, der intransparente Bereich U etwa 36 Prozent.
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Des Weiteren kann das System gemäß der vorliegenden Erfindung mit einer sehr einfachen Einstellmöglichkeit kombiniert werden.
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8 zeigt eine perspektivische Längsansicht des Konzentrators, der einen im Querschnitt sphärischen Spiegel 10 entsprechend einem Zylindersegment von etwa 45 Grad mit angesetztem Absorberträger 22 aufweist. Dieser Absorberträger 22 ist an beiden Seiten etwas länger (<--> Bezugszeichen 22v) als der Konzentratorspiegel 10 (, was in 8 aus Gründen der Übersichtlichkeit der Darstellung nur einseitig eingezeichnet ist).
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9 zeigt die Seitenführung 24, in die Verlängerungen 22v des Absorberträgers 22 eingesteckt werden können. Diese Seitenträger 24 können auch aus zwei unabhängigen Elementen gebildet sein (vgl. 10), die gegeneinander verschieblich ausgestaltet sein können.
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Anhand 11 sind die Auswirkungen der Verschiebung auf die Halterung von Konzentrator 10 / Absorber 20 veranschaulicht, die dadurch in ihrer Neigung verstellt werden können. In Abhängigkeit von der Größe der in der Seitenführung 24 angeordneten, insbesondere schlitzförmigen, Aussparung 26, zum Beispiel in Form mindestens einer Ausfräsung zur Auflage des Absorberträgers 22, können unterschiedliche Hübe eingestellt werden, womit dem System eine unterschiedliche Neigung zur Sonne gegeben werden kann. Das System bietet dem eingesteckten Absorberträger 22 vier feste Auflagepunkte A, B, C, D und hat somit zwei feste Einstellungen, zum Beispiel ohne Zwischeneinstellung.
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Mit einer derartigen Halterung kann der Konzentrator auf eine Sommerzeit und auf eine Winterzeit eingestellt werden, um den Grad der Energieumwandlung weiter zu steigern.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß 11 ist ein mechanischer Hub von etwa drei Millimetern dargestellt, der zu einer Winkelverstellung von etwa zwölf Grad führt, zum Beispiel von etwa 39 Grad auf etwa 51 Grad der Konzentratorneigung. Eine Winkelverstellung von etwa zwanzig Grad bedingt einen mechanischen Hub von etwa sechs Millimetern.
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In zweckmäßiger Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung können die Enden des Absorberträgers 22 rund bzw. zylindrisch ausgeführt sein, damit diese als Drehachsen des Konzentrators eingesetzt werden können. Hier können beispielsweise auch die elektrischen Leitungen 42 durchgeführt werden.
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Gemäß der Ausgestaltungsform in 12 kann ein mit mindestens einem Fluid gefüllter Körper 28 an das Konzentratorsystem und somit beispielsweise zwischen ein Glasscheibensystem angebracht werden, der das Absorbermittel 20 kühlt und/oder zum Aufnehmen und Transportieren von Wärmeenergie nach thermovoltaischer Art genutzt werden kann.
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Im Falle der Anordnung gemäß 12 beträgt der transparente Bereich T etwa 64 Prozent, der intransparente Bereich U etwa 36 Prozent.
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Gemäß der Ausgestaltungsform in 13 kann, zum Beispiel am in Bezug auf den Stand der Sonne oberen Ende des Absorbermittels 20, mindestens ein reflektierender Steg 32 zum Umlenken des nicht von vorneherein in den Konzentrator gelangenden Lichts L vorgesehen sein. Dieser Steg 32 kann auch als, insbesondere zusätzlicher, Blend-, Sicht- und/oder Sonnenschutz im Innen- und/oder Außenbereich von Gebäuden fungieren.
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Gemäß der Ausgestaltungsform in 14 kann im von der Sonnenseite abgewandten Bereich des Absorberträgers 22, insbesondere im Bereich hinter dem Absorberträger 22, mindestens ein Leuchtmittel 30, insbesondere mindestens eine LED (= lichtemittierende Diode), angeordnet sein.
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Derartige, insbesondere verschiedenartig positionierte (vgl. 14), Leuchtmittel 30 können für die Beleuchtung einer Fassade F eingesetzt werden, in die die gebäudeintegrierbaren Module montiert werden. Alternativ oder ergänzend können die Leuchtmittel 30 für die Darstellung von Produktinformationen oder von Werbung auf der Fassade F genutzt werden.
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Es kann hierbei sowohl die Rückseite des Kalotten- oder Spiegelkörpers 10 als auch mindestens eine zusätzlich eingefügte reflektierende Ebene 34 für die Umlenkung des Lichts des Leuchtmittels 30 eingesetzt werden, wie anhand 14 exemplarisch veranschaulicht.
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Um eine Erhöhung des Grads der Abschattung im Raum hinter dem in das Fenstersystem integrierten Photovoltaik-Konzentrator-System zu erzielen, kann mindestens ein zusätzliches Lamellenelement 36 eingefügt sein (vgl. 15A). Diese Lamelle 36 kann im von der Sonnenseite abgewandten Bereich des Absorberträgers 22, insbesondere im Bereich hinter dem Absorberträger 22, angeordnet sein.
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Zur Erhöhung der Verschattung ist das Element 36 beispielsweise mit dem vorstehend beschriebenen Verstellmechanismus in den transparenten Bereich des Photovoltaik-Konzentrator-Systems bewegbar oder nachführbar. Wird das Lamellenelement 36 nicht nur parallelverschoben, sondern zusätzlich um einen Winkel bezüglich des Absorberträgers 22 gedreht (vgl. 15B, 15C), so kann mit diesem Lamellenelement 36 ebenfalls der Anteil des über den Konzentratorspiegel 10 auf das Absorberelement 20 umgelenkten oder umgeleiteten Lichts bei reduzierten Sonnenständen (kleiner als der Ausrichtungswinkel, hier etwa sechzig Grad) erhöht werden.
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Somit dient dieses zusätzliche Lamellenelement 36 gemäß 15A, 15B, 15C nicht nur der Erhöhung der Verschattung, sondern auch der Erhöhung des Energieertrags des in das Scheibenelement integrierten Photovoltaik-Konzentrator-Systems für Einfallswinkel der Sonne, die vom Ausrichtungswinkel abweichen.
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Dieser Effekt kann auch entsprechend 16 realisiert werden. Hierbei ist anders als in 15A, 15B, 15C kein zusätzliches Lamellenelement in das Photovoltaik-Konzentrator-System integriert, sondern der Konzentratorspiegel 10 ist
- – drehbar oder rotierbar am Absorberträger 22 oder
- – vom Absorberträger 22 unabhängig drehbar oder rotierbar in einer Seitenführung oder Seitenaufhängung
angeordnet. Der Spiegel 10 kann dann bei Sonnenständen, bei denen der Einfallswinkel kleiner als der Ausrichtungswinkel ist, gemäß dem Pfeil in 16 bewegt werden.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß 17A dient eine Seitenführung oder Seitenhalterung 38 zur Befestigung der einzelnen Konzentratoren innerhalb des Photovoltaikmoduls bzw. Isolierglassystems mit integrierter Photovoltaik. Die Leitungen 42 zur Verkabelung der einzelnen Konzentratoren innerhalb des Isolierglases können entlang der Seitenführung oder Seitenhalterung 38 geführt werden. Hierfür können die Leitungen 42 auf die Seitenführung oder Seitenhalterung 38 insbesondere aufgeklebt sein (vgl. 17B), zum Beispiel mittels mindestens einer Klebestruktur 44, wie etwa mittels eines doppelseitigen Klebebands oder mittels Klebstoffs.
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Für den Fall, dass der Leiter 42 unisoliert ist, kann eine zusätzliche isolierende Klebestruktur 46, zum Beispiel in Form einer weiteren Klebefolie oder eines Klebstoffs, zur Isolation aufgebracht werden (vgl. 17C). Dies ermöglicht eine sehr flache Führung der Leitung 42, so dass nur sehr geringe Flächenverluste für die Photovoltaikelemente entstehen.
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Die Seitenhalter 38 können gemäß 17A auch an mindestens einen Abstandshalter 40 des Isolierglasverbunds montiert werden. Ebenso kann der Seitenhalter 38 direkt in den Abstandshalter 40 des Isolierglases integriert werden bzw. ein integraler Bestandteil des Abstandshalters 40 sein.
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Die Vorteile der vorliegenden Erfindung sind unter Anderem:
- – Konzentratorstruktur mit hoher Leistungsfähigkeit und mit hohem Akzeptanz- oder Toleranzwinkel;
- – Eliminierung der Abschattung oder zumindest wesentliche Verminderung der Abschattung durch den Ort der Anbringung des Absorberträgers;
- – ideale Ausrichtung des Systems zur Wanderung der Sonne und damit effektive Erhöhung des Akzeptanz- oder Toleranzwinkels;
- – weitere Reduzierung der Bautiefe unterhalb des Spiegelradius;
- – hoher Modulwirkungsgrad;
- – hohe Transparenz (von beispielsweise mehr als fünfzig Prozent) möglich;
- – Akzeptanz- oder Toleranzwinkel auf die Sonnenwanderung ausrichtbar;
- – geringe Einbautiefe (von beispielsweise weniger als zwanzig Millimeter) möglich;
- – einfache elektrische Verdrahtung durch dezentrale oder laterale oder seitliche Anordnung des Absorbermittels.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kalotten- oder Spiegelkörper
- 20
- photovoltaisches Absorbermittel, insbesondere Photovoltaikanordnung oder Solarzellenanordnung, zum Beispiel Solarzellenplatte oder Solarzellenriegel
- 22
- Träger des photovoltaischen Absorbermittels 20, insbesondere Absorberträger
- 22v
- verlängerter Bereich des Trägers 22 oder Verlängerung des Trägers 22
- 24
- Seitenführung oder Seitenträger
- 26
- Ausnehmung, insbesondere Ausfräsung, in Seitenführung oder Seitenträger 24
- 28
- Kühleinrichtung, insbesondere mit Fluid gefüllter (Kühl-)Körper
- 30
- Leuchtmittel, insbesondere lichtemittierende Diode oder LED
- 32
- reflektierender Steg
- 34
- reflektierende Ebene
- 36
- Lamelle oder Lamellenelement
- 38
- Seitenführung oder Seitenhalterung
- 40
- Abstandshalter
- 42
- Leiter oder Leitung
- 44
- Klebestruktur
- 46
- zusätzliche isolierende Klebestruktur
- A
- erster Auflagepunkt
- B
- zweiter Auflagepunkt
- C
- dritter Auflagepunkt
- D
- vierter Auflagepunkt
- F
- Fassade, insbesondere Fassadenelement oder Fassadenfront
- K
- Kaustikkurve
- L
- Licht, insbesondere einfallendes Licht
- T
- Transparenz, insbesondere Bereich der Transparenz oder transparenter Bereich
- U
- Intransparenz, insbesondere Bereich der Intransparenz oder intransparenter Bereich