-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung, insbesondere eine Bedienvorrichtung für ein elektronisches Haushaltsgerät und insbesondere eine Bedienvorrichtung mit einem Drehbetätigungsknopf.
-
In vielen elektronischen Haushaltsgeräten, wie Herden, Kochfeldern, Mikrowellenöfen, Spülmaschinen, Waschmaschinen, Wäschetrocknern und dergleichen werden häufig Betätigungselemente in Form von Drehknöpfen oder Drehknebeln eingesetzt, mit denen der Benutzer bestimmte Geräteeinstellungen vornehmen kann. Für die Einstellung mehrerer verschiedener Parameter ist bei herkömmlichen Haushaltsgeräten in der Regel eine entsprechend größere Anzahl von Betätigungselementen vorgesehen.
-
Ein Betätigungselement in Form eines Drehknebels, das für ein Touch Control - Bedienfeld geeignet ist, ist beispielsweise in der
DE 10 2004 013 947 B3 beschrieben. Die Drehposition des Drehknebels bzw. ihre Veränderung werden mittels eines Messstreifens an seiner der Bedienblende zugewandten Unterseite erfasst. Dieser bekannte Drehknebel kann zudem eine Anzeigevorrichtung zum Anzeigen der aktuellen Drehposition des Drehknebels aufweisen.
-
Die
EP 2 193 953 A1 offenbart eine Bedienvorrichtung in Form eines Drehreglers für ein Kraftfahrzeug, die dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1 entspricht. Und ein ähnliches Multifunktions-Bediengerät mit Drehknopf ist in der
DE 10 2011 102 775 A1 beschrieben.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Bedienvorrichtung mit einem Drehbetätigungsknopf zu schaffen, die erweiterte Bedienungs- bzw. Eingabemöglichkeiten besitzt.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Bedienvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Die Bedienvorrichtung weist einen Drehbetätigungsknopf, welcher an einer Bedienblende derart montierbar ist, dass ein Träger des Drehbetätigungsknopfes relativ zur Bedienblende um eine Rotationsachse drehbar ist; eine Drehwinkelerfassungsvorrichtung zum Erfassen einer Winkellage des Trägers des Drehbetätigungsknopfes; und eine Steuervorrichtung, welche mit der Drehwinkelerfassungsvorrichtung verbunden ist und ausgestaltet ist, um ein von der Drehwinkelerfassungsvorrichtung erzeugtes Messsignal auszuwerten, auf. Der Drehbetätigungsknopf weist ferner ein Bedienelement, welches drehfest an dem Träger angebracht ist und zumindest teilweise elastisch verformbar ausgebildet ist, sowie eine Sensoranordnung, welche drehfest an dem Träger angebracht ist und ausgestaltet ist, um eine Verformung des Bedienelements zu erfassen, auf. Die Steuervorrichtung ist mit dieser Sensoranordnung des Drehbetätigungsknopfes verbunden und ausgestaltet, um ein von der Sensoranordnung erzeugtes Messsignal auszuwerten. Und gemäß der Erfindung hat die Bedienvorrichtung ferner eine in den Drehknopf integrierte Anzeigevorrichtung zum Anzeigen wenigstens einer Information ausgewählt aus einer Gruppe von Informationen, die anwählbare Menüpunkte eines Bedienmenüs, einen ausgewählten Menüpunkt aus einem Bedienmenü, anwählbare Werte eines einstellbaren Parameters und einen ausgewählten Wert eines einstellbaren Parameters aufweist, wobei die Anzeigevorrichtung an der dem Benutzer zugeordneten Stirnseite des Drehbetätigungsknopfes ein zentrales erstes Anzeigeelement (38) zum Anzeigen, je nach Betätigungszustand des Drehbetätigungsknopfes, der auswählbaren Menüpunkte oder des aktuell angewählten Parameterwertes, sowie im umlaufenden Randbereich des Drehbetätigungsknopfes an seiner dem Benutzer zugewandten Stirnseite mehrere zweite Anzeigeelemente zum Anzeigen, durch welche Druckbeaufschlagung des Bedienelements welcher Menüpunkt auswählbar ist, aufweist.
-
Die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung kombiniert die Bedienungsmöglichkeiten eines Drehbetätigungsknopfes mit denen einer Eingabe- oder Drucktaste in einer einzigen Bedienvorrichtung. Die Bedienvorrichtung der Erfindung ist zur Vornahme der verschiedenen Bedienungsmöglichkeiten vom Benutzer intuitiv zu bedienen. Mit nur einem Drehbetätigungsknopf können mehrere Bedien- und/ oder Eingabevorgänge durchgeführt werden. Durch die besondere Anzeigevorrichtung kann die Bedienung der Bedienvorrichtung für den Benutzer vereinfacht werden, da ihm/ihr zum Beispiel Informationen über Einstellmöglichkeiten und/oder vorgenommene Einstellungen angezeigt werden können. Vorzugsweise kann diese Anzeigevorrichtung ferner wenigstens ein Anzeigeelement aufweisen, welches in oder an der Bedienblende vorgesehen ist.
-
Der Drehbetätigungsknopf der Bedienvorrichtung ist an einer Bedienblende derart montierbar, dass ein Träger des Drehbetätigungsknopfes relativ zur Bedienblende um eine Rotationsachse drehbar ist. Die Rotationsachse dieses Trägers des Drehbetätigungsknopfes verläuft vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zur Bedienblende bzw. ihrer dem Benutzer zugewandten Außenseite. In einer Ausgestaltungsvariante ist der Träger drehbar an einer Basis des Drehbetätigungsknopfes montiert, welche ihrerseits drehfest an einer Bedienblende befestigt werden kann. In einer anderen Ausgestaltungsvariante ist der Träger drehbar an einer Bedienblende montierbar. Der Träger des Drehbetätigungsknopfes ist vorzugsweise unbegrenzt um die Rotationsachse drehbar (sodass mehrfache Umdrehungen möglich sind) oder um einen begrenzten Drehwinkel von vorzugsweise etwa 360°, etwa 320°, etwa 270°, etwa 180° oder weniger um die Rotationsachse drehbar. Der Begriff Träger soll in diesem Zusammenhang ein beliebiges strukturelles Element bezeichnen, das geeignet ist, die Sensoranordnung und das zusätzliche Bedienelement zu halten. Der Träger ist vorzugsweise aus einem elektrisch nicht-leitfähigen Material, bevorzugt aus einem Kunststoffmaterial gefertigt. Der Träger ist vorzugsweise im Wesentlichen massiv oder zumindest teilweise als Hohlkörper ausgebildet.
-
Die Drehwinkelerfassungsvorrichtung ist zum Erfassen einer Winkellage des Trägers des Drehbetätigungsknopfes ausgestaltet. Die Drehwinkelerfassungsvorrichtung ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sie eine absolute Winkellage (und deren Veränderungen) des Drehbetätigungsknopfes relativ zur Bedienblende erfassen kann. Das Messprinzip der Drehwinkelerfassungsvorrichtung ist vorzugsweise mechanisch oder kapazitiv, es sind aber auch andere Messprinzipien wie optisch, induktiv, piezoelektrisch, elektrisch und Kombinationen verschiedener Messprinzipien nutzbar.
-
Das zusätzliche Bedienelement des Drehbetätigungsknopfes ist drehfest an dem Träger angebracht, d.h. es dreht sich bei einer Drehung des Trägers mit diesem mit. Die Winkellage des Bedienelements relativ zur Bedienblende stimmt damit mit der Winkellage des Trägers überein bzw. behält eine fest vorgegebene Beziehung zu dieser bei. Mit der Drehwinkelerfassungsvorrichtung kann somit neben der (vorzugsweise absoluten) Winkellage des Trägers automatisch auch die (vorzugsweise absolute) Winkellage des zusätzlichen Bedienelements ermittelt werden.
-
Das Bedienelement des Drehbetätigungsknopfes erstreckt sich vollumfänglich oder nur teilweise oder nur abschnittweise um die Rotationsachse des Trägers herum. Das Bedienelement ist außerdem zumindest teilweise elastisch verformbar ausgebildet. Das Bedienelement ist vorzugsweise in seinem gesamten Erstreckungsbereich um die Rotationsachse des Trägers oder nur abschnittweise elastisch verformbar ausgebildet. Das Bedienelement ist vorzugsweise in einer Richtung im Wesentlichen radial zur Rotationsachse des Trägers oder in einer Richtung im Wesentlichen koaxial zur Rotationsachse des Trägers elastisch verformbar. Eine Verformung des Bedienelements ist vorzugsweise durch eine Druckausübung insbesondere durch einen oder mehrere Finger eines Benutzers erzielbar, wobei die Verformung nach Druckentlastung wieder elastisch zurückgebildet wird. Die elastische Ausbildung des Bedienelements ist vorzugsweise durch eine entsprechende Materialwahl (z.B. Edelstahl, Thermoplast, etc.), eine entsprechende Dimensionierung (z.B. Zehntelmillimeterbereich) und/oder eine entsprechende Lagerung des Bedienelements realisierbar.
-
Die ebenfalls drehfest an dem Träger angebrachte Sensoranordnung ist ausgestaltet, um eine Verformung des Bedienelements zu erfassen. Die Sensoranordnung weist vorzugsweise einen oder mehrere Sensoren auf. Die Sensoranordnung ist entsprechend der Erstreckung des Bedienelements vollumfänglich oder nur teilweise oder nur abschnittweise um die Rotationsachse des Trägers herum vorgesehen. Die Sensoranordnung bzw. deren Sensoren erfassen vorzugsweise eine Entfernung bzw. Entfernungsänderung des Bedienelements zum Träger. Das Messprinzip der Sensoranordnung ist vorzugsweise kapazitiv, es sind aber auch andere Messprinzipien wie optisch, kapazitiv, induktiv, piezoelektrisch, elektrisch, mechanisch und Kombinationen verschiedener Messprinzipien nutzbar.
-
Die Sensoranordnung ist vorzugsweise ausgestaltet, um eine relative Winkellage einer Verformung des Bedienelements zu erfassen. Die Genauigkeit dieser Winkellagenerfassung hängt dabei insbesondere von der Anzahl und der Anordnung der in der Sensoranordnung verwendeten Sensoren ab. In Kombination mit der absoluten Winkellagenerfassung des Drehbetätigungsknopfes durch die Drehwinkelerfassungsvorrichtung kann auch eine absolute Winkellage einer Verformung des Bedienelements bestimmt werden.
-
Die Steuervorrichtung ist mit der Drehwinkelerfassungsvorrichtung und mit der Sensoranordnung des Drehbetätigungsknopfes jeweils leitungsgebunden (z.B. per Signalleitung) oder drahtlos (z.B. per Funk, optischer Kopplung, induktiv) verbunden. Die Steuervorrichtung weist vorzugsweise einen Mikrocontroller auf, um die von der Drehwinkelerfassungsvorrichtung und von der Sensoranordnung erzeugten Messsignale auszuwerten. Die Steuervorrichtung ist vorzugsweise mit einer Hauptsteuerung zum Beispiel des elektronischen Haushaltsgerätes verbunden oder in eine solche integriert.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuervorrichtung ausgestaltet, um bei einer Betätigung des Bedienelements des Drehbetätigungsknopfes einen Vorgang auszuführen, der ausgewählt ist aus einer Gruppe von Vorgängen, die eine Eingabebestätigung, eine Auswahl eines Menüpunktes aus einem Bedienmenü und dergleichen aufweist. So kann in einer bevorzugten Ausführungsvariante zum Beispiel durch Drücken des Bedienelements (z.B. an einer vorgegebenen Position) am Drehbetätigungsknopf ein Menüpunkt (z.B. Waschtemperatur, Schleuderdrehzahl, etc.) aus einem Bedienmenü ausgewählt werden, dann durch Drehen des Drehbetätigungsknopfes ein entsprechender Parameterwert ausgewählt oder eingestellt werden, und schließlich durch nochmaliges Drücken des Bedienelements der ausgewählte bzw. eingestellte Parameterwert eingegeben bzw. bestätigt werden. Der Benutzer muss bei diesen Bedienungsvorgängen den Drehbetätigungsknopf vorzugsweise nicht loslassen, sondern kann diese intuitiv und in einem einzigen Bewegungsablauf ausführen.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Bedienelement des Drehbetätigungsknopfes im Wesentlichen ringförmig um die Rotationsachse des Trägers herum ausgestaltet und weist die Sensoranordnung mehrere im Wesentlichen ringförmig um die Rotationsachse des Trägers herum angeordnete Sensoren auf. Diese Ausgestaltung ermöglicht vorzugsweise eine kompakte Bauweise der Bedienvorrichtung.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Sensoranordnung des Drehbetätigungsknopfes ausgestaltet, um eine Verformung des Bedienelements an einem Bereich oder an zwei Bereichen des Bedienelements zu erfassen. Bei dieser Ausgestaltung kann vorzugsweise ein Druck auf das Bedienelement durch (irgend)einen Finger eines Benutzers oder durch Daumen und Zeigefinger eines Benutzers erfasst und ausgewertet werden.
-
Die oben beschriebene Bedienvorrichtung der Erfindung ist vorzugsweise in einem elektronischen Haushaltsgerät, wie beispielsweise einem Herd, einem Kochfeld, einem Mikrowellenofen, einer Spülmaschine, einer Waschmaschine, einem Wäschetrockner und dergleichen einsetzbar, ohne dass die Erfindung auf diese Anwendung beschränkt sein soll.
-
Obige sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter, nicht-einschränkender Ausführungsbeispiele anhand der beiliegenden Zeichnung besser verständlich. Darin zeigen, zum Teil schematisch:
- 1 eine Schnittansicht einer Bedienvorrichtung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2A eine Schnittansicht der Bedienvorrichtung von 1 gemäß Schnittlinie II-II in 1 ohne Betätigung des Bedienelements;
- 2B eine Schnittansicht der Bedienvorrichtung von 1 gemäß Schnittlinie II-II in 1 bei einer Betätigung des Bedienelements;
- 3A-D verschiedene Darstellungen zur Veranschaulichung einer möglichen Bedienung der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung der 1 bis 2B alternativ zu der in 4A-D veranschaulichten erfindungsgemäßen Variante; und
- 4A-D verschiedene Darstellungen zur Veranschaulichung einer möglichen Bedienung der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung gemäß der Erfindung.
-
Anhand der 1 bis 2B wird zunächst der Aufbau einer Bedienvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel näher erläutert.
-
Die Bedienvorrichtung ist an einer Bedienblende 10 zum Beispiel aus Kunststoff, Metall oder Glaskeramik eines elektronischen Haushaltsgerätes wie zum Beispiel eines Herdes, eines Kochfeldes, eines Mikrowellenofens, einer Spülmaschine, einer Waschmaschine, eines Wäschetrockners und dergleichen montierbar. Je nach Ausführungsform der Bedienvorrichtung erfolgt die Montage dauerhaft oder lösbar, mit oder ohne Durchbrechung in der Bedienblende 10.
-
Wie in 1 dargestellt, weist die Bedienvorrichtung einen Drehbetätigungsknopf (oder kurz Drehknopf) 12 auf. Dieser Drehknopf 12 weist einen Träger 14 aus einem elektrisch nicht-leitfähigen Kunststoffmaterial auf, der um eine Rotationsachse 15 drehbar ist. Die Rotationsachse 15 verläuft im Wesentlichen senkrecht zur Benutzerseite (oben in 1) der Bedienblende 10, und der Träger 14 ist bevorzugt im Wesentlichen rotationssymmetrisch zu dieser Rotationsachse 15 ausgebildet, zum Beispiel im Wesentlichen zylindrisch ausgestaltet. Außerdem ist der Träger 14 teilweise als Hohlkörper ausgestaltet.
-
An seiner der Bedienblende 10 zugewandten Seite (unten in 1) ist der Träger 14 kraftschlüssig und somit drehfest mit einer Nockenwelle 16 verbunden. Die Längsachse dieser Nockenwelle 16 verläuft im Wesentlichen koaxial zur Rotationsachse 15 des Trägers 14. Die Nockenwelle 16 ist durch eine entsprechende Durchbrechung 18 in der Bedienblende 10 hindurchgeführt und greift in einen in diesem Ausführungsbeispiel mechanischen Drehwahlschalter 20 auf der dem Benutzer abgewandten Seite der Bedienblende 10 ein.
-
Die Nockenwelle 16 und der Drehwahlschalter 20 bilden zusammen eine Drehwinkelerfassungsvorrichtung der Bedienvorrichtung, welche in der Lage ist, eine absolute Winkellage des Trägers 14 gegenüber der Bedienblende 10 zu erfassen. Wie in 1 angedeutet, ist der Drehwahlschalter 20 über eine Signalleitung 22 (alternativ zum Beispiel per Funk, optischer Kopplung, Licht, induktiv, drahtlos, elektromagnetischer Welle oder Schleifkontakt) mit einer Steuervorrichtung 24 verbunden. Diese Steuervorrichtung 24 wertet die von dem Drehwahlschalter 20 erzeugten Messsignale aus. Der Drehwahlschalter 20 und die Steuervorrichtung 24 können zum Beispiel auf einer gemeinsamen Trägerplatte oder Platine angeordnet sein.
-
Der Drehknopf 12 der Bedienvorrichtung weist ferner ein im Wesentlichen ringförmiges Bedienelement 26 auf, welches im Wesentlichen konzentrisch zum Träger 14 angeordnet ist und sich in diesem Ausführungsbeispiel vollumfänglich um die Rotationsachse 15 des Drehknopfes 12 herum erstreckt. Das Bedienelement 26 steht kraftschlüssig und somit drehfest mit dem Träger in Verbindung.
-
Das zusätzliche Bedienelement 26 des Drehknopfes 12 ist elastisch verformbar ausgestaltet. Es ist zum Beispiel aus einem dünnen Edelstahlblech mit einer Dicke von beispielsweise etwa 0,2 mm gefertigt. Alternativ können zum Beispiel auch Thermoplaste für das Bedienelement 26 verwendet werden. Wie in 2B veranschaulicht, ist das Bedienelement 26 durch Druckausübung durch zum Beispiel einen Finger eines Benutzers in radialer Richtung nach innen elastisch verform bar.
-
An dem Träger 14 sind zudem mehrere (in diesem Ausführungsbeispiel beispielhaft acht) Sensoren 28 einer Sensoranordnung angeordnet. Die Sensoren 28 sind im Wesentlichen entlang einer Kreisbahn konzentrisch um die Rotationsachse 15 des Drehknopfes 12 herum positioniert.
-
Im Ausgangszustand (d.h. ohne Druckausübung auf das Bedienelement 26) ist das Bedienelement 26 von den Sensoren 28 über einen Luftspalt 29 um einen Abstand a beabstandet. Im Fall eines Bedienelements 26 aus einem elektrisch leitfähigen Material ist zwischen den Sensoren 28 und dem Bedienelement 26 zudem ein im Wesentlichen ringförmiges Isolationselement 27 vorgesehen. Bei einer (lokalen) Druckausübung auf das Bedienelement 26 wird dieses (bereichsweise) elastisch verformt, sodass sich der Abstand zwischen dem Bedienelement 26 und dem gegenüber liegenden Sensor 28 auf einen Abstand b reduziert.
-
Diese Abstandsänderung von a auf b wird von dem Sensor 28, der der Druckbelastung gegenüber liegt, erfasst. In diesem Ausführungsbeispiel mit einem Bedienelement 26 aus Metall und einem zwischengesetzten Isolationselement 29 werden zum Beispiel kapazitive Sensoren 28 eingesetzt, die eine Veränderung eines durch ein Dickenmaß des Dielektrikums (gebildet aus Isolationselement 27 und Luftspalt 29) bestimmten Kapazitätswertes zwischen dem Sensor 28 und dem Bedienelement 26 (als Elektroden) erfassen können. Alternativ können auch induktive, optische, mechanische, elektrische, piezoelektrische, etc. Sensoren eingesetzt werden.
-
Wie in 1 angedeutet, sind die Sensoren 28 der Sensoranordnung über Signalleitungen 30 (alternativ per Funk oder anderer drahtloser Kopplung) ebenfalls mit der Steuervorrichtung 24 verbunden. Die Signalleitungen 30 sind dabei von dem Drehknopf 12 durch eine axiale Durchführung 32 in der Nockenwelle 16 hindurchgeführt. Anhand der von den Sensoren 28 erzeugten Messsignale kann die Steuervorrichtung 24 ermitteln, an welchen Stellen das Bedienelement 26 des Drehknopfes 12 eine Druckbelastung erfährt. In Kombination mit der aus den Messsignalen des Drehwahlschalters 20 ermittelten absoluten Winkellage des Drehknopfes kann die Steuervorrichtung 24 auch eine absolute Winkellage dieser Druckbelastung auf das Bedienelement 26 bestimmen. Durch eine nicht drahtgebundene Signalleitung 30 ist es möglich, den Drehknopf 12 abnehmbar zu gestalten. Der Drehknopf 12 kann von der Bedienblende 10 vollständig entfernt bzw. abgenommen werden. Außerdem ermöglicht eine drahtlose Signalübertragung, dass der Drehknopf 12 um 360° oder mehr um seine eigene Achse gedreht werden kann (Endlosdrehung).
-
Um die Bedienung der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung für den Benutzer zu vereinfachen, ist außerdem eine Anzeigevorrichtung 34 vorgesehen, die in den Drehknopf integriert ist. Die erfindungsgemäße Ausführungsform der Anzeigevorrichtung 34 ist insbesondere in 4A-D veranschaulicht, wohingegen 3A-D zunächst eine alternative Ausführungsform der Anzeigevorrichtung zeigen. In der nicht in den Ansprüchen definierten alternativen Variante weist die Anzeigevorrichtung 34 mehrere Anzeigeelemente 36a, 36b auf, die in/an der Bedienblende 10 vorgesehen sind, wie in 1 und 3A veranschaulicht. Eine Signalübertragung kann drahtgebunden oder drahtlos vom Drehknopf 12 zur Anzeigevorrichtung 34 oder von der Anzeigevorrichtung 34 zum Drehknopf 12 erfolgen, insbesondere wenn der Drehknopf 12 erfindungsgemäß erste und zweite Anzeigeelemente 38, 40 aufweist, wie in 4A-D veranschaulicht.
-
In 3A-D sind die Anzeigeelemente 36a, 36b jeweils entsprechend der Anzahl der Sensoren 28 (d.h. in diesem Beispiel jeweils acht) vorgesehen und im Wesentlichen konzentrisch um den Drehknopf 12 bzw. seine Drehachse 15 herum angeordnet. In der alternativen Variante von 3 zeigen die ersten Anzeigeelemente 36a auf dem inneren Kreis auswählbare Waschtemperaturen an, während die zweiten Anzeigeelemente 36b auf dem äußeren Kreis auswählbare Schleuderdrehzahlen anzeigen. Der aktuell angewählte oder eingestellte Wert des jeweiligen Parameters kann dabei zum Beispiel mittels Hinterleuchtung für den Benutzer optisch hervorgehoben sein. Die Anzeigeelemente 36a, 36b sind ebenfalls mit der Steuervorrichtung 24 verbunden (obwohl nicht dargestellt).
-
Eine mögliche Bedienung der beschriebenen Bedienvorrichtung wird nun beispielhaft anhand der alternativen Anzeigevorrichtungsvariante der 3A-D näher erläutert.
-
3A zeigt zunächst den Ausgangszustand der Bedienvorrichtung und ihres Drehknopfes 12. Der Drehknopf 12 wird nicht gedreht und das Bedienelement 26 des Drehknopfes 12 wird nicht gedrückt. Der Drehwahlschalter 20 erfasst in diesem Zustand die absolute Winkellage des Drehknopfes 12 relativ zur Bedienblende 10.
-
In 3B drückt ein Benutzer mit Daumen und Zeigefinger auf die linke und die rechte Seite des Bedienelements 26 (horizontale Betätigung). Die zugehörigen Sensoren 28 erkennen diese Betätigung anhand einer Abstandsänderung (a → b), und die Steuervorrichtung 24 kann daraus die relative Winkellage der beiden Druckbelastungen bestimmen. Durch die Kenntnis der absoluten Winkellage des Drehknopfes 12 erkennt die Steuervorrichtung 24, dass es sich in diesem Fall um eine horizontale Betätigung des Bedienelements 26 am Drehknopf 12 handelt.
-
Mit dieser horizontalen Betätigung des Bedienelements 26 in 3B wählt der Benutzer aus dem Bedienmenü den Menüpunkt zum Einstellen der Waschtemperatur aus. In entsprechender Weise kann der Benutzer aus dem Bedienmenü durch eine vertikale Betätigung des Bedienelements 26 den Menüpunkt zum Einstellen der Schleuderdrehzahl auswählen.
-
Der Benutzer dreht nun den Drehknopf im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhrzeigersinn (vgl. 3C). Dabei kann der Benutzer den Druck auf das Bedienelement 26 wieder reduzieren, sodass dieses nicht mehr elastisch verformt ist. Andererseits kann der Benutzer Daumen und Zeigefinger direkt an dem Bedienelement 26 belassen, da dieses drehfest am Träger 14 des Drehknopfes 12 angebracht ist, um den Drehknopf 12 zu drehen.
-
Während einer Drehung des Drehknopfes 12 leuchtet fortlaufend jeweils eines der ersten Anzeigeelemente 36a der Anzeigevorrichtung 34 auf, sodass der Benutzer darüber informiert wird, welche Waschtemperatur er/sie mit der aktuell durchgeführten Drehung des Drehknopfes 12 ausgewählt hat. Die Drehbewegung des Drehknopfes und die entsprechend angewählte Waschtemperatur ermittelt die Steuervorrichtung 24 mit Hilfe des Drehwahlschalters 20.
-
Hat der Benutzer die gewünschte Waschtemperatur erreicht (er/sie erkennt dies durch Leuchten des entsprechenden Elements der ersten Anzeigeelemente 36a), so beendet er/sie die Drehung des Drehknopfes 12. Um die auf diese Weise angewählte Waschtemperatur einzugeben, bestätigt er/sie diese durch erneutes Drücken auf das Bedienelement 26 mit Daumen und Zeigefinger. Im einfachsten Fall erfolgt dies direkt an der aktuellen Drehposition, wahlweise wieder in der horizontalen Ausrichtung.
-
Das Einstellen einer Schleuderdrehzahl kann vom Benutzer in entsprechender Weise nach einer vertikalen Betätigung des Bedienelements 26 vorgenommen werden.
-
Wie erläutert, können die Auswahl eines Menüpunktes (hier: Einstellen der Waschtemperatur) und die Auswahl eines gewünschten Parameterwertes vom Benutzer mit einem Handgriff an einem einzigen Betätigungselement in Form des Drehknopfes 12 vorgenommen werden.
-
Nun zeigen 4A bis D ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel der Anzeigevorrichtung für die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung.
-
Bei dieser Bedienvorrichtung ist die Anzeigevorrichtung 34 in den Drehknopf 12 integriert. In diesem Fall weist der Drehknopf 12 neben dem relativ zur Bedienblende 10 drehbaren Träger 14 vorzugsweise auch wenigstens ein relativ zur Bedienblende 10 feststehendes Element auf, an dem die verschiedenen Anzeigeelemente 38, 40 der Anzeigevorrichtung 34 angebracht sind.
-
Wie in 4A-D dargestellt, weist die Anzeigevorrichtung 34 an der dem Benutzer zugeordneten Stirnseite des Drehknopfes 12 ein zentrales erstes Anzeigeelement 38 auf, welches - je nach Betätigungszustand des Drehknopfes 12 - beispielsweise die auswählbaren Menüpunkte oder den aktuell angewählten Parameterwert anzeigen kann.
-
Außerdem weist die Anzeigevorrichtung 34 mehrere (hier: acht) zweite Anzeigeelemente 40 auf, die im umlaufenden Randbereich des Drehknopfes 12 an seiner dem Benutzer zugewandten Stirnseite positioniert sind. Die zweiten Anzeigeelemente 40 sind in diesem Beispiel als einfache Leuchtelemente (z.B. Leuchtdioden) ausgestaltet.
-
Im Ausgangszustand der Bedienvorrichtung und ihres Drehknopfes 12 (vgl. 4A) wird weder der Drehknopf 12 gedreht noch das Bedienelement 26 des Drehknopfes 12 gedrückt. Der Drehwahlschalter 20 erfasst in diesem Zustand die absolute Winkellage des Drehknopfes 12 relativ zur Bedienblende 10. Das erste Anzeigeelement 38 der Anzeigevorrichtung 34 zeigt dem Benutzer die beiden aktuell anwählbaren Menüpunkte des Bedienmenüs in unterschiedlichen Farben an. Außerdem leuchten die vertikalen zweiten Anzeigeelemente 40 in der Farbe des ersten Menüpunktes und leuchten die horizontalen Anzeigeelemente 40 in der Farbe des zweiten Menüpunktes. Auf diese Weise wird der Benutzer darüber informiert, durch welche Druckbeaufschlagung des Bedienelements 26 er/sie welchen Menüpunkt des Bedienmenüs auswählen kann.
-
In 4B drückt ein Benutzer mit Daumen und Zeigefinger auf die obere und die untere Seite des Bedienelements 26 (vertikale Betätigung). Die zugehörigen Sensoren 28 erkennen diese Betätigung, und die Steuervorrichtung 24 kann daraus die relative Winkellage der beiden Druckbelastungen bestimmen. Aufgrund der Kenntnis der absoluten Winkellage des Drehknopfes 12 erkennt die Steuervorrichtung 24, dass es sich in diesem Fall um eine vertikale Betätigung des Bedienelements 26 am Drehknopf 12 handelt, durch welche der Menüpunkt zum Einstellen der Waschtemperatur ausgewählt werden soll.
-
Der Benutzer dreht nun den Drehknopf 12 im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhrzeigersinn (vgl. 4C). Dabei kann der Benutzer den Druck auf das Bedienelement 26 wieder reduzieren, sodass dieses nicht mehr elastisch verformt ist. Andererseits kann der Benutzer Daumen und Zeigefinger direkt an dem Bedienelement 26 belassen, da dieses drehfest am Träger 14 des Drehknopfes 12 angebracht ist.
-
Während einer Drehung des Drehknopfes 12 zeigt das erste Anzeigeelement 38 der Anzeigevorrichtung 34 fortlaufend die aktuell angewählte Waschtemperatur an, sodass der Benutzer darüber informiert wird, welche Waschtemperatur er/sie mit der aktuell durchgeführten Drehung des Drehknopfes 12 ausgewählt hat. Die Drehbewegung des Drehknopfes und die entsprechend angewählte Waschtemperatur ermittelt die Steuervorrichtung 24 mit Hilfe des Drehwahlschalters 20.
-
Hat der Benutzer die gewünschte Waschtemperatur erreicht (er/sie erkennt dies mit Hilfe des ersten Anzeigeelements 38), so beendet er/sie die Drehung des Drehknopfes 12. Um die auf diese Weise angewählte Waschtemperatur einzugeben, bestätigt er/sie diese durch erneutes Drücken auf das Bedienelement 26 mit Daumen und Zeigefinger (vgl. 4D) in der aktuellen Drehstellung des Drehknopfes 12.
-
Das Einstellen einer Schleuderdrehzahl kann vom Benutzer in entsprechender Weise nach einer horizontalen Betätigung des Bedienelements 26 vorgenommen werden.
-
Wie erläutert, können die Auswahl eines Menüpunktes (hier: Einstellen der Waschtemperatur) und die Auswahl eines gewünschten Parameterwertes vom Benutzer mit einem Handgriff an einem einzigen Betätigungselement in Form des Drehknopfes 12 vorgenommen werden.
-
Im Übrigen entsprechen Aufbau und Funktionsweise der anhand von 4A - D erläuterten Bedienvorrichtung der anhand der 1 bis 3D erläuterten Bedienvorrichtung.
-
Selbstverständlich können auch andere Anzahlen von Menüpunkten, vorgegebenen Parameterwerten, etc. realisiert werden. Die Sensoranordnung weist dann bevorzugt eine entsprechende Anzahl von Sensoren 28 auf.
-
Außerdem kann das zusätzliche Bedienelement 26 am Drehknopf 12 alternativ auch nur mit einem Finger (anstatt Daumen und Zeigefinger) betätigt werden.
-
BEZUGSZIFFERNLISTE
-
- 10
- Bedienblende
- 12
- Drehbetätigungsknopf, Drehknopf
- 14
- Träger
- 15
- Rotationsachse
- 16
- Nockenwelle
- 18
- Durchbrechung in 10
- 20
- Drehwahlschalter
- 22
- Signalleitung
- 24
- Steuervorrichtung
- 26
- (ringförmiges) Bedienelement
- 27
- Isolationselement
- 28
- Sensor
- 29
- Luftspalt
- 30
- Signalleitung
- 32
- Durchführung in 16
- 34
- Anzeigevorrichtung
- 36a, 36b
- Anzeigeelemente in 10
- 38
- Anzeigeelement in 12
- 40
- Anzeigeelemente in 12