DE102013020882B3 - Fixieranordnung für die vorübergehende Fixierung einer Seitenscheibe während des Einbaus in eine Fahrzeugkarosserie, sowie Seitenscheibe mit wenigstens einer solchen Fixieranordnung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Fixieranordnung für die vorübergehende Fixierung einer Seitenscheibe während des Einbaus in eine Fahrzeugkarosserie.
- Die Erfindung betrifft ferner eine verbaufertige Seitenscheibe für den Einbau in eine Kraftfahrzeugkarosserie oder ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer solchen Fixieranordnung.
- Seitenscheiben werden nach heutigem Stand der Technik mit der Fahrzeugkarosserie verklebt. Bis zum vollständigen Aushärten des verwendeten Klebers bzw. Klebstoffs muss die betreffende Seitenscheibe in einer definierten Solllage gehalten werden. Hierbei sind zum Teil erhebliche Toleranzschwankungen zu berücksichtigen, insbesondere dann, wenn die Seitenscheibe eine zur Karosserieaußenhaut definierte Solllage einnehmen muss.
- Aus der nächstliegenden
DE 36 39 936 A1 ist eine Anordnung für die Befestigung einer Kraftfahrzeugscheibe in der Zarge einer Kraftfahrzeugkarosserie bekannt, die am Scheibenrand angeordnete Formschlusselemente und an der Zarge angeordnete Formschlussgegenelemente umfasst, wobei die Formschlusselemente und Formschlussgegenelemente miteinander rastverbindbar sind. Ferner wird auch ein Toleranzausgleich ermöglicht, indem mehrere Rastpositionen bzw. Raststufen vorgesehen sind. - Aus der
DE 36 02 198 C1 ist eine Haltevorrichtung für eine einklebbare Fahrzeugscheibe bekannt, wobei die Haltevorrichtung einen Dorn aufweist, der in eine die Fahrzeugscheibe einfassende Zierleiste einstechbar bzw. eindrückbar ist, wodurch die Fahrzeugscheibe schon vor dem Aushärten einer Klebstoffschicht vor einem Verrutschen gesichert ist. - Aus der
DE 35 43 815 A1 ist eine Vorrichtung zur Befestigung einer Windschutzscheibe bekannt, wobei die Vorrichtung einen drehbaren Exzenter besitzt, mit dem die Windschutzscheibe aus einer Einbaulage bis in eine Endstellung angehoben werden kann. - Die Erfindung hat die Aufgabe eine Fixieranordnung der eingangs genannten Art anzugeben, die wenigstens einen mit dem Stand der Technik einhergehenden Nachteil nicht oder zumindest nur in einem verminderten Umfang aufweist.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch eine erfindungsgemäße Fixieranordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Mit dem nebengeordneten Anspruch erstreckt sich die Lösung der Aufgabe ferner auf eine erfindungsgemäße verbaufertige Seitenscheibe. Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen ergeben sich analog für beide Erfindungsgegenstände sowohl aus den abhängigen Ansprüchen als auch aus den nachfolgenden Erläuterungen.
- Die erfindungsgemäße Fixieranordnung für die vorübergehende Fixierung einer Seitenscheibe während des Einbaus in eine Fahrzeugkarosserie, um die Seitenscheibe beim Aushärten des verwendeten Klebers in einer zur Karosserieaußenhaut definierten Solllage zu halten, umfasst einen in die Umspritzung der Seitenscheibe einbindbaren bzw. eingebundenen Bolzen bzw. Stift, der, insbesondere im Wesentlichen senkrecht zur Scheibenebene, in Richtung der Fahrzeugkarosserie abragt, und eine karosserieseitig zu befestigende Hülse, die den Bolzen axialverschieblich aufnehmen kann. Es ist vorgesehen, dass der Bolzen bezüglich der Innenbohrung in der Hülse mit einem Durchmesserübermaß ausgebildet ist, um eine definierte Reibung zwischen Bolzen und Hülse herbeizuführen, wodurch eine rastfreie axiale Fixierung des Bolzens in der Hülse ermöglicht und dennoch eine toleranzausgleichende axiale Bewegung des scheibenseitigen Bolzens relativ zur karosserieseitigen Hülse zugelassen wird.
- Die axiale Fixierung zwischen dem Bolzen und der Hülse erfolgt durch Haftreibung bzw. reibbedingte Klemmung, wobei durch Überschreiten der Haftreibung (bspw. durch Aufbringen einer entsprechenden Druckkraft auf die einzubauende Seitescheibe) eine axiale Verstellung bzw. Verschiebung des Bolzens in der Hülse zum Zwecke des Toleranzausgleichs (bis die Seitenscheibe ihre Solllage eingenommen hat) ermöglicht wird. Hierbei geht die Haftreibung in eine Gleitreibung über, wodurch eine unvorteilhafte Leichtgängigkeit verhindert wird. In vorteilhafter Weise erfolgt die Fixierung zwischen dem scheibenseitigen Bolzen und der karosserieseitigen Hülse rastfrei, so dass jede axiale Relativstellung zwischen Bolzen und Hülse ermöglicht wird. Ferner ist zum Verstellen bzw. Verschieben des Bolzens keine Rasteingriffsüberwindung erforderlich.
- Bevorzugt ist vorgesehen, dass sowohl der Bolzen als auch die Innenbohrung der Hülse, zumindest im gemeinsamen Berührungsbereich, mit glatten Oberflächen (d. h. ohne Rastelemente, Aufrauungen, Riffelungen oder dergleichen) ausgebildet sind.
- Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Hülse an ihrem der Seitenscheibe zugewandten axialen Ende mit einem radial nach außen abragenden bzw. radial überstehenden Flansch ausgebildet ist, mit dem die Hülse am Rand einer Montagebohrung in der Fahrzeugkarosserie (insbesondere in einem Karosserieblech) abstützbar ist, wobei die Hülse insbesondere ferner wenigstens einen elastischen Klemmbügel bzw. Clipsbügel (oder dergleichen) aufweist, mit dem der Rand der Montagebohrung an der dem Flansch gegenüberliegenden Seite hintergreifbar ist, wodurch die Hülse an der Fahrzeugkarosserie (insbesondere an einem Karosserieblech) befestigbar ist und axial gesichert werden kann. Bevorzugt sind zwei sich gegenüberliegende, clipsartig ausgebildete Klemmbügel vorgesehen.
- Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die durch Haftreibung bewirkte Fixierkraft für die axiale Fixierung des Bolzens in der Hülse größer ist, als die erforderliche axiale Montagekraft zum Einsetzen der Hülse in die Montagebohrung der Fahrzeugkarosserie, so dass diese Montagekraft mittelbar über den Bolzen aufgebracht werden kann, ohne dass sich der Bolzen hierdurch relativ zur Hülse verschiebt. Diese Anforderung kann bspw. durch Abstimmung des Bolzenübermaßes (Durchmesserübermaß) und der Federsteifigkeit des Klemmbügels bewerkstelligt werden.
- Die Hülse der erfindungsgemäßen Fixieranordnung kann im Querschnitt betrachtet eine ovale Außenform aufweisen. Hierüber kann eine Drehlage der Hülse in einer als Langloch ausgebildeten Montagebohrung vorgegeben werden, wodurch sichergestellt ist, dass der oder die Klemmbügel den Rand dieses Langlochs zuverlässig hintergreifen können.
- Ferner können der Bolzen und die Hülse korrespondierende Mittel aufweisen, die einerseits eine Drehlage bzw. Winkellage zwischen Bolzen und Hülse vorgeben und die andererseits eine Verdrehsicherung bewerkstelligen bzw. als Verdrehsicherung wirken. Bevorzugt handelt es sich um eine Nutführung. Weiterhin kann der Bolzen wenigstens ein Sicherungsmittel aufweisen, das ein unbeabsichtigtes Lösen oder Abziehen der aufgesetzten Hülse vom Bolzen verhindert.
- Der Bolzen und die Hülse der erfindungsgemäßen Fixieranordnung sind bevorzugt einstückig aus Kunststoffmaterial, bspw. Polypropylen (PP) oder Polyoxymethylen (POM), gebildet. Insbesondere handelt es sich bei dem Bolzen und/oder der Hülse um unbearbeitete bzw. nachbearbeitungsfreie Kunststoff-Spritzgussteile Eine erfindungsgemäße verbaufertige Seitenscheibe für den Einbau in eine Kraftfahrzeugkarosserie oder in ein Kraftfahrzeug weist eine Umspritzung aus einem elastischen Kunststoffmaterial (bspw. EPDM) und wenigstens einen zu einer erfindungsgemäßen Fixieranordnung gehörenden Bolzen, der fußseitig in der Umspritzung eingebunden bzw. befestigt ist, auf. Bevorzugt sind mehrere und insbesondere drei Bolzen vorgesehen. Die Seitenscheibe bildet zusammen mit der Umspritzung und dem bzw. den Bolzen eine Montageeinheit. Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Hülse bereits auf den Bolzen aufgesetzt bzw. aufgesteckt ist und sich in einer axialen Anlieferposition, die einen sofortigen Einbau der Seitenscheibe ermöglicht, befindet.
- Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft und in nicht einschränkender Weise anhand der schematischen und nicht maßstabsgetreuen Figuren näher erläutert. Die in den Figuren gezeigten und/oder nachfolgend erläuterten Merkmale können, unabhängig von konkreten Merkmalskombinationen, allgemeine Merkmale der Erfindung sein. Im Rahmen der Erfindung können die Merkmale der erläuterten Ausführungsbeispiele auch zu weiteren Ausführungsbeispielen kombiniert werden.
-
1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fixieranordnung. -
2 zeigt in einer Schnittdarstellung die Einbausituation der Fixieranordnung aus1 . -
3 zeigt in einer perspektivischen Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fixieranordnung. -
4 zeigt eine Schnittdarstellung der Fixieranordnung aus3 . -
1 zeigt ausschnittsweise eine karosseriefest einzubauende Seitenscheibe100 . Die Seitenscheibe100 umfasst eine Glasscheibe110 mit einer aus elastischem Kunststoffmaterial gebildeten Umspritzung120 . Mit130 ist der als Kleberaupe aufgebrachte Kleber bzw. Klebstoff zum Verkleben der Seitenscheibe100 mit der Fahrzeugkarosserie bezeichnet. An der gezeigten Stelle ist eine Fixieranordnung200 für die vorübergehende Fixierung der Seitenscheibe100 während des Einbaus in eine Fahrzeugkarosserie vorgesehen, um die Seitenscheibe100 während des Aushärtens des Klebers130 in einer definierten Solllage zu halten. Typischerweise sind mehrere solcher Fixieranordnungen200 vorgesehen (bspw. drei Stück), die über den umlaufenden Rand der Seitenscheibe100 verteilt angeordnet sind. - Die Fixieranordnung
200 umfasst einen in die Umspritzung120 der Seitenscheibe100 eingebundenen und beispielhaft kreiszylindrisch ausgebildeten Bolzen210 und eine an der Fahrzeugkarosserie zu befestigende Hülse220 , die den Bolzen210 axialverschieblich aufnimmt. Der Bolzen210 und die Hülse220 sind jeweils einstückig aus Kunststoffmaterial gebildet. Die Hülse220 weist im Querschnitt eine ovale Außenform auf, wie obenstehend erläutert. An seiner von der Seitenscheibe100 wegweisenden Stirnseite ist der Bolzen210 mit einer Fase212 ausgebildet, die das Aufsetzen der Hülse220 bzw. das Einstecken in die Hülse220 erleichtert. Auch die Hülse220 ist an ihrer von der Seitenscheibe100 wegweisenden Stirnseite mit einer Fase222 ausgebildet. Eine zwischen dem Bolzen210 und der Hülse220 ausgebildete Nutführung215 gibt eine definierte Drehlage zwischen dem Bolzen210 und der Hülse220 vor und verhindert ein Verdrehen. Die Hülse220 weist an ihrem der Seitenscheibe100 zugewandten axialen Ende einen radial nach außen abragenden Flansch221 auf. Ferner weist die Hülse220 an ihren Breitseiten (bezüglich der ovalen Außenform) zwei sich gegenüberliegende Klemmbügel bzw. Clipsbügel223 mit radial überstehenden Klemm- bzw. Clipsabschnitten auf, mit denen die Hülse220 in einer karosserieseitigen Montagebohrung durch Verclipsen befestigt werden kann. -
2 veranschaulicht schematisch die Einbausituation. Die gemeinsame Achse des Bolzens210 und der Hülse220 ist mit L bezeichnet. Die radiale Richtung erstreckt sich senkrecht hierzu. Die Hülse220 stützt sich mit ihrem Flansch221 am Rand einer karosserieseitigen Montageöffnung bzw. Montagebohrung315 ab, wobei die beiden wellenförmigen Klemmbügel223 den Rand der Montagbohrung315 formschlüssig hintergreifen, wodurch die Hülse220 an der Fahrzeugkarosserie befestigt und axial gesichert ist. Die federnden Klemmbügel223 können auch anders gestaltet sein. - Der scheibenseitig befestigte Bolzen
210 ist fußseitig an seinem der Seitenscheibe100 zugewandten axialen Ende an einen Rahmen140 angebunden, der die Glasscheibe110 in ihrem Randbereich U-förmig umgreift. Ebenso ist eine einstückige Ausbildung des Bolzens210 mit dem Rahmen140 möglich. Der Rahmen140 ist zusammen mit dem fußseitigen Ende des Bolzens210 in die Umspritzung120 eingebunden, wobei der Bolzen210 im Wesentlichen senkrecht zur Scheibenebene in Richtung der Fahrzeugkarosserie abragt. Die Abdichtung der Montagebohrung315 erfolgt mit einer an der Umspritzung120 ausgebildeten Dichtlippe125 (siehe auch1 ). - Die zu befestigende Seitenscheibe
100 muss eine zur Karosserieaußenhaut definierte Solllage einnehmen. Die Fixieranordnung200 dient dazu, die Seitenscheibe100 während des Einbaus bis zum Aushärten des Klebers130 in dieser Solllage zu halten bzw. zu fixieren. Danach wird die Seitenscheibe100 durch den ausgehärteten Kleber130 in ihrer Solllage gehalten, wobei der Fixieranordnung200 typischerweise keine Funktion mehr zukommt. Die Fixieranordnung200 ist somit vorrangig ein Montagehilfsmittel. - In dem gezeigten Beispiel wird die Seitenscheibe
100 beim Einbau in die Fahrzeugkarosserie zum Karosserieaußenblech bzw. Karosserieaußenhautteil320 ausgerichtet, wobei die Hülse220 der Fixieranordnung200 an einem Innenblech310 befestigt ist. Da das Innenteil310 und das Außenteil320 eine toleranzbehaftete Lage zueinander aufweisen, ist vorgesehen, dass die Fixieranordnung200 einen stufenlosen bzw. rastfreien Toleranzausgleich ermöglicht. Hierzu ist der Bolzen210 bezüglich der aufnehmenden Innenbohrung in der Hülse220 mit einem Durchmesserübermaß ausgebildet, um eine definierte Reibung zwischen dem Bolzen210 und der Hülse220 herbeizuführen. Dies ermöglicht einerseits eine rastfreie axiale Fixierung des Bolzens210 in der Hülse220 , um die Seitenscheibe100 während des Aushärtens des Klebers130 in der Sollposition zu halten, und andererseits eine toleranzausgleichende axiale Bewegung des Bolzens210 relativ zur Hülse220 , um das Positionieren der Seitenscheibe100 in die Sollposition zu ermöglichen. Zwischen dem Bolzen210 und der Hülse220 besteht eine Presspassung, wobei die zylindrische Außenfläche des Bolzens210 und die Innenbohrungsfläche der Hülse220 mit glatten Oberflächen ausgebildet sind. - Eine bevorzugte Montagesituation sieht vor, dass zunächst die Hülse
220 in die karosserieseitige Montagebohrung315 eingesetzt bzw. eingedrückt wird, was gemäß Darstellung von links nach rechts erfolgt. Nach dem Einsetzen bzw. Einfädeln in die Montagebohrung315 , wobei die Fase222 an der Hülse220 ein Verkanten verhindert und das Einsetzen erleichtert, wird auf die Hülse220 eine axiale Montagekraft aufgebracht, wodurch sich die Klemmbügel223 in radialer Richtung elastisch einwärts biegen. Wenn der Flansch221 der Hülse220 am Rand der Montagebohrung315 zur Anlage kommt, können die Klemmbügel223 elastisch ausfedern und den Rand der Montagebohrung315 auf der dem Flansch221 gegenüberliegenden Seite hintergreifen. Anschließend wird die mit einer Kleberaupe versehene Seitenscheibe100 eingesetzt, wobei der in die Umspritzung120 eingebundene Bolzen210 in die bereits an der Fahrzeugkarosserie befestigte Hülse220 eingeführt wird, und in ihre Solllage gebracht. - Eine andere bevorzugte Montagesituation sieht vor, dass die Hülse
220 auf dem Bolzen210 aufgesetzt bzw. aufgesteckt ist und sich in einer axialen Ausgangsposition, die insbesondere der Anlieferposition entspricht, befindet. Beim Einsetzen der Seitenscheibe100 in die Fahrzeugkarosserie wird zunächst die Hülse220 in die zugehörige Montagebohrung315 eingesetzt und eingedrückt. Hierfür ist vorgesehen, dass die durch Haftreibung bewirkte Fixierkraft für die axiale Fixierung des Bolzens210 in der Hülse220 größer ist, als die erforderliche axiale Montagekraft zum Einsetzen bzw. Eindrücken der Hülse220 in die Montagebohrung315 , so dass diese Montagkraft über den Bolzen210 und somit über die Seitenscheibe100 aufgebracht werden kann (bspw. auch durch Aufbringen einer entsprechenden Druckkraft auf die einzubauende Seitescheibe100 ). - Die reibungsbasierte Fixierkraft zwischen dem Bolzen
210 und der Hülse220 ermöglicht somit, dass die bereits auf dem Bolzen210 aufsitzende bzw. aufgesteckte Hülse220 durch Aufbringen einer axialen Montagekraft auf den Bolzen210 in die karosserieseitige Montagebohrung315 eingedrückt werden kann (durch Einclipsen bzw. durch Hintergreifen des Bohrungsrands mit Hilfe der Klemmbügel223 ), ohne dass sich der Bolzen210 hierbei in axialer Richtung L relativ zur Hülse220 bewegt. Erst durch anschließendes Aufbringen einer höheren axialen Positionierkraft (Druckkraft) erfolgt dann der Toleranzausgleich, bis die Seitenscheibe100 ihre bspw. durch nicht dargestellte Anschlagpuffer definierte Solllage erreicht hat. - Anhand der
3 und der4 wird nachfolgend ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung erläutert, wobei auch die selben Bezugszeichen verwendet sind. Dieses Ausführungsbeispiel kann, bis auf die erläuterten Unterschiede, alle Merkmale des vorausgehend erläuterten Ausführungsbeispiels gemäß1 und2 aufweisen. Auch hinsichtlich der Montage gelten im Wesentlichen die vorausgehenden Erläuterungen zum ersten Ausführungsbeispiel. - Der Bolzen
210 weist an seinem von der Seitenscheibe100 wegweisenden axialen Ende zwei in radialer Richtung vorstehende Sicherungswulste216 auf, die ein unbeabsichtigtes Lösen der Hülse220 vom Bolzen210 zuverlässig verhindern. Dies ist unter anderem vorteilhaft im Hinblick darauf, dass die Seitenscheibe100 zusammen mit der bereits auf den Bolzen210 aufgesetzten Hülse220 , welche sich idealerweise in einer axialen Anlieferposition befindet (wie vorausgehend erläutert), am Verbau- bzw. Einbauort als verbaufertige Baueinheit bereitgestellt werden soll (bspw. durch einen Zulieferer). - Die V-förmige Einkerbung
217 ermöglicht ein radiales Zusammendrücken der Sicherungswulste216 , um die Hülse220 , bspw. beim Zulieferer oder direkt am werksseitigen (oder gegebenenfalls auch werkstattseitigen) Einbauort der Seitenscheibe100 , aufsetzen und gegebenenfalls wieder abziehen zu können. Die Sicherungswulste216 sind verrundet oder mit Fasen ausgebildet, um ein Verkanten zu verhindern. - Der Bolzen
210 ist in axialer Richtung deutlich länger als die Hülse220 ausgebildet. Ferner weist der Bolzen210 zwei sich in Umfangsrichtung gegenüberliegende Nuten (bzw. Vertiefungen oder auch Rillen)218 auf, die sich ausgehend von dem freien Bolzenende (bzw. von dem der Seitenscheibe100 abgewandeten axialen Ende) in axialer Richtung über eine definierte Teillänge des Bolzens210 mit konstanter Nuttiefe erstrecken (siehe4 ). Bevorzugt sind die Nuten218 spiegelsymmetrisch zur Längsachse L und weisen an ihren der Seitenscheibe100 zugewandten axialen Enden Rampenabschnitte219 auf. - In dem in
3 und in4 gezeigten Anlieferungszustand sitzen die Klemmbügel223 in den Nuten218 ein, wodurch eine definierte Drehlage zwischen dem Bolzen210 und der Hülse220 vorgegeben und ein Verdrehen zueinander verhindert wird. Eine Nutführung215 wie im ersten Ausführungsbeispiel ist somit nicht erforderlich, kann aber dennoch optional vorgesehen sein. In radialer Richtung stehen die Klemmbügel223 nur wenig über den Außenmantel der Hülse220 über. Ferner liegen die Klemmbügel223 nicht am jeweiligen Nutgrund der Nuten218 auf, sondern verfügen innerhalb der Nuten218 über eine nach radial innen gerichtete Freigängigkeit bzw. radiale Bewegungsfreiheit, was ein leichtes Auslenken nach radial innen bzw. federelastisches Zusammendrücken der Klemmbügel223 ermöglicht. Somit wird beim Einsetzen der Hülse220 in die Montagebohrung315 (siehe2 ) nur eine geringe axiale Montagekraft benötigt, die aufgrund der zwischen dem Bolzen210 und der Hülse220 gegebenen Fixierkraft problemlos über den Bolzen210 aufgebracht werden kann, wie obenstehend erläutert. - Falls es beim Einsetzen bzw. Eindrücken der Hülse
220 in die karosserieseitige Montagebohrung315 in unbeabsichtigter Weise zu einer axialen Relativbewegung zwischen dem Bolzen210 und der Hülse220 kommen sollte, wird diese beendet, sobald die Klemmbügel223 die axialen Enden219 der Nuten218 erreichen, wodurch die in axialer Richtung vom Bolzen210 auf die Hülse220 übertragbare Montagekraft erheblich ansteigt. In diesem Zusammenhang kann es gegebenenfalls vorteilhaft sein, dass die Nuten218 eine unterschiedliche axiale Länge aufweisen, so dass zunächst nur ein Klemmbügel223 an einen Rampenabschnitt219 anstößt. Ebenso ist denkbar, dass zumindest eine der Nuten218 in Richtung der Seitenscheiben100 eine abnehmende Nuttiefe aufweist, wodurch die Bewegungskraft (des Bolzens210 relativ zur Hülse220 ) und die damit übertragbare Montagekraft beim Eindrücken des Bolzens210 in die Hülse220 sukzessive ansteigt. - Nach dem die Hülse
220 in der zuvor beschriebenen Weise fest in der karosserieseitigen Montagebohrung315 verastet ist (wobei die Klemmbügel223 den Rand der Montagebohrung315 infolge elastischer Rückfederung hintergreifen), wird die Seitenscheiben100 , wie vorausgehend erläutert, in ihre Solllage gebracht, wozu über die Glasscheibe110 oder die Umspritzung120 eine die reibungsbasierte Fixierkraft zwischen dem Bolzen210 und der Hülse220 überwindende Druckkraft auf den Bolzen210 aufgebracht wird. Hierbei wird der Bolzen210 in axiale Richtung L relativ zur Hülse220 bewegt (gemäß4 nach rechts), wobei die feststehenden Klemmbügel223 zunächst in den Nuten218 und dann auf den Rampenabschnitten219 am Ende der Nuten218 abgleiten können und hierdurch radial nach außen gezwungen werden, wodurch diese schließlich den Rand der Montagebohrung315 hintergreifend in radialer Richtung arretiert werden.
Claims (9)
- Fixieranordnung (
200 ) für die vorübergehende Fixierung einer Seitenscheibe (100 ) während des Einbaus in eine Fahrzeugkarosserie, um die Seitenscheibe (100 ) beim Aushärten eines Klebers (130 ) in einer zur Karosserieaußenhaut (320 ) definierten Solllage zu halten, gekennzeichnet durch einen in eine Umspritzung (120 ) der Seitenscheibe (100 ) eingebundenen Bolzen (210 ), der in Richtung der Fahrzeugkarosserie abragt, und eine karosserieseitig zu befestigende Hülse (220 ), die den Bolzen (210 ) axialverschieblich aufnehmen kann, wobei der Bolzen (210 ) bezüglich der Innenbohrung in der Hülse (220 ) mit einem Durchmesserübermaß ausgebildet ist, um eine definierte Reibung zwischen Bolzen (210 ) und Hülse (220 ) herbeizuführen, die eine rastfreie axiale Fixierung des Bolzens (210 ) in der Hülse (220 ) ermöglicht und dennoch eine toleranzausgleichende axiale Bewegung des Bolzens (210 ) relativ zur Hülse (220 ) zulässt. - Fixieranordnung (
200 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (210 ) und die Innenbohrung der Hülse (220 ) mit glatten Oberflächen ausgebildet sind. - Fixieranordnung (
200 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (220 ) an ihrem der Seitenscheibe (100 ) zugewandten axialen Ende mit einem radial nach außen abragenden Flansch (221 ) ausgebildet ist, mit dem die Hülse (220 ) am Rand einer Montagebohrung (315 ) in der Fahrzeugkarosserie abstützbar ist, wobei die Hülse (220 ) ferner wenigstens einen elastischen Klemmbügel (223 ) aufweist, mit dem an der gegenüberliegenden Seite der Rand der Montagebohrung (315 ) hintergreifbar ist. - Fixieranordnung (
200 ) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (220 ) im Querschnitt eine ovale Außenform aufweist. - Fixieranordnung (
200 ) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (210 ) und die Hülse (220 ) korrespondierende Mittel (215 ,218 ,223 ) aufweisen, die einerseits eine Drehlage zwischen Bolzen (210 ) und Hülse (220 ) vorgeben und die andererseits eine Verdrehsicherung bewerkstelligen. - Fixieranordnung (
200 ) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (210 ) wenigstens ein Sicherungsmittel (216 ) aufweist, das ein unbeabsichtigtes Lösen der aufgesetzten Hülse (220 ) verhindert. - Fixieranordnung (
200 ) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl der Bolzen (210 ) als auch die Hülse (220 ) einstückig aus Kunststoffmaterial gebildet sind. - Verbaufertige Seitenscheibe (
100 ) für den Einbau in eine Kraftfahrzeugkarosserie, umfassend eine Umspritzung (120 ) aus einem elastischen Kunststoffmaterial und wenigstens einen zu einer Fixieranordnung (200 ) gemäß einem der vorausgehenden Ansprüche gehörenden Bolzen (210 ), der fußseitig in der Umspritzung (120 ) eingebunden ist. - Verbaufertige Seitenscheibe (
100 ) nach Anspruch 8, wobei die ferner zur Fixieranordnung (200 ) gehörende Hülse (220 ) bereits auf den Bolzen (210 ) aufgesetzt ist und sich in einer axialen Anlieferposition, die einen sofortigen Einbau der Seitenscheibe (100 ) ermöglicht, befindet.
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