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Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse mit einem Bremssattel, der eine Brücke und sich von der Brücke aus erstreckende Brückenfinger aufweist, wobei zumindest einer der Brückenfinger zumindest eine längliche Aussparung aufweist, und einem Kennzeichnungsteil mit zumindest einem stiftförmigen Fortsatz, welcher sich von einer Rückseite des Kennzeichnungsteils erstreckt, wobei das Kennzeichnungsteil an dem Bremssattel mittels zumindest eines hülsenförmigen Fixierteils befestigt ist, welches zumindest abschnittsweise unter radialer Vorspannung mit der Aussparung in Eingriff steht und welches zumindest abschnittsweise zwischen einer radial äußeren Oberfläche des Fortsatzes und einer radial inneren Oberfläche der Aussparung eingeklemmt ist.
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Eine derartige Scheibenbremse ist beispielsweise aus dem Dokument
DE 10 2006 033 240 A1 bekannt. Ein darin beschriebener Schwimmsattel einer Scheibenbremse weist einen Betätigungszylinder, eine Brücke und Brückenfinger auf. In die Brückenfinger sind Bohrungen eingebracht, in die Blechfedern eingepresst sind. Drei Paare Federarme befinden sich gleichmäßig am Umfang der Blechfeder verteilt. Bei der Herstellung des Schwimmsattels wird zunächst die Blechfeder so weit in die Bohrung eingelegt, bis die Äußeren der Federarme an einer Anfasung anliegen. Dann wird mittels eines Dorns die Blechfeder in die Bohrung getrieben, wobei sich die äußeren Federarme nur wenig verbiegen. Im Anschluss daran wird ein Zapfen eines Firmenmarkenzeichens (Kennzeichnungsteils) in die Blechfeder eingebracht. Bei dem Einbringen des Zapfens in die Blechfeder drückt der Zapfen einen Übergangsbereich der Blechfeder radial etwas auseinander und gelangt dann in einen Bereich des inneren Federarms. Der innere Federarm schwenkt dabei um einen Punkt P radial nach außen, bis er an der Wand der Bohrung anliegt und sich dort abstützt. Ein weiteres Einschieben des Zapfens bewirkt, dass der innere Federarm sich weiter aufbiegt, wobei das Drehen um den Punkt P die Klemmkraft des Übergangsbereichs des äußeren Federarms erhöht.
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Kennzeichnungsteile sind im Allgemeinen mit einem Firmenlogo des Fahrzeugherstellers versehene Blenden, die an einer bezüglich eines Fahrzeugs äußeren Seite der Scheibenbremse, üblicherweise an dem Bremssattel, befestigt sind. Das Kennzeichnungsteil erlaubt dem Betrachter, einen Bezug zwischen der verbauten Scheibenbremse und dem Fahrzeugmodell herzustellen. Für den Fall, dass das mittels der Scheibenbremse zu verzögernde Rad eine Leichtmetallfelge mit Speichen aufweist, ist das Kennzeichnungsteil üblicherweise im fahrbereiten Zustand eines Fahrzeugs von außen einsehbar.
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Kennzeichnungsteile für Scheibenbremsen wurden in der Vergangenheit anhand diverser Befestigungsmechanismen an dem Bremssattel fixiert. Hierzu zählen sowohl von außen absichtlich einsehbare als auch uneinsehbare Fixierteile. Obwohl die von außen uneinsehbaren Fixierteile, beispielsweise in Form der oben beschriebenen Blechfeder, dem Beobachter verborgen sind und dadurch ein integraleres Erscheinungsbild der Scheibenbremse vermitteln, sind solche Fixierelemente im Allgemeinen schwer zu handhaben. Insbesondere erfordern sie einen Montageprozess mit mehreren separaten Schritten, sodass die Montage des Kennzeichnungsteils vergleichsweise aufwändig ist. Darüber hinaus weisen solche Fixierteile relativ fragile Federarme auf, so dass eine hohe Präzision bei der Montage des Kennzeichnungsteils erforderlich ist. Dies stellt ein Hindernis für die Automatisierung der Herstellung einer derartigen Scheibenbremse dar.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Scheibenbremse der eingangs bezeichneten Art bereitzustellen, bei der das Kennzeichnungsteil dauerhaft fixiert und dennoch einfach und schnell montiert und demontiert werden kann, sodass die Scheibenbremse einfach und kostengünstig herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse der eingangs bezeichneten Art gelöst, bei der vorgesehen ist, dass an dem Fixierteil zumindest eine Sicke ausgebildet ist, welche sich in einer Längsrichtung des Fixierteils erstreckt und welche sich zumindest abschnittsweise mit der radial äußeren Oberfläche des Fortsatzes oder der radial inneren Oberfläche der Aussparung in Kontakt befindet. Vorzugsweise liegt ein Basisabschnitt des Fixierteils an der radial inneren Oberfläche der Aussparung an und die Sicken sind als Vertiefungen ausgebildet, die sich ausgehend von dem Basisabschnitt in antiradialer Richtung des Fixierteils bzw. der Aussparung erstrecken. Ein Bereich der Sicke, der mit dem Fortsatz in Kontakt ist, kann dabei nach der Montage des Kennzeichnungsteils elastisch deformiert sein. Die Fixierung des Fortsatzes in der Aussparung erfolgt hier also ausschließlich durch Reibungskräfte, die durch radial zwischen der Aussparung und dem Fixierteil und zwischen dem Fixierteil und dem Fortsatz gerichtete Kräfte bewirkt werden.
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Das Kennzeichnungsteil wird unter Verwendung des hier beschriebenen Fixierteils vorzugsweise in einem zwei-Schritt-Verfahren montiert. Zunächst wird dabei das Fixierteil (zumindest) teilweise in die Aussparung eingeschoben. Vor dem oder während des Einschiebens wird das Fixierteil radial elastisch vorgespannt, wobei sein Durchmesser reduziert wird. Anschließend werden direkt die Fortsätze des Kennzeichnungsteils in das Fixierteil eingeführt und das Kennzeichnungsteil fest auf den Bremssattel aufgedrückt, sodass das Fixierteil komplett in der Aussparung versenkt ist und das Kennzeichnungsteil beispielsweise großflächig an einer Außenseite des Bremssattels anliegt. Denkbar ist jedoch auch ein punktuelles Anliegen des Kennzeichnungsteils an der Außenseite des Bremssattels, sodass das Kennzeichnungsteil hinterlüftet ist. Um das Einführen der Fortsätze zu erleichtern, kann vorgesehen sein, dass die Fortsätze an ihren Enden abgeschrägt sind. Ein derartiges zwei-Schritt-Verfahren kann aufgrund der hohen Robustheit des Fixierteils nicht nur manuell sondern auch maschinell und automatisiert durchgeführt werden.
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Vorzugsweise weist das Kennzeichnungsteil eine gerade Anzahl an stiftförmigen Fortsätzen auf und der Bremssattel weist dieselbe Anzahl an Brückenfingern auf. Der Bremssattel kann beispielsweise zwei Brückenfinger an seiner Außenseite aufweisen. Alternativ ist jedoch auch eine beliebige andere Anzahl an Aussparungen und stiftförmigen Fortsätzen denkbar. An jedem der Brückenfinger kann eine Aussparung ausgebildet sein, in die ein stiftförmiger Fortsatz des Kennzeichnungsteils eingreift. Das Kennzeichnungsteil ist, abgesehen von den stiftförmigen Fortsätzen, im Wesentlichen als eine Platte ausgebildet. Die Platte kann zum Beispiel quaderförmig oder zylinderförmig ausgestaltet sein, wobei die Höhe des Quaders oder des Zylinders der Materialstärke der Platte entspricht. Alternativ kann die Platte jedoch auch eine beliebige andere Form aufweisen. Die Platte kann beispielsweise wie das Markenlogo des Fahrzeugherstellers geformt sein.
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Ein mit Sicken ausgestaltetes Fixierteil ist leicht herstellbar durch Einpressen eines beispielsweise zylinderförmigen Stempels mit sphärisch abgerundeten Enden. Ein derartiges Fixierteil erlaubt eine reversible Montage des Kennzeichnungsteils an dem Bremssattel. Es weist keine fragilen Federarme auf, die plastisch deformiert werden könnten oder sogar brechen könnten. Das Fixierteil kann bei der Montage entweder zuerst in die Aussparung eingebracht oder auf den stiftförmigen Fortsatz aufgeschoben werden. Somit kann die Montage besonders flexibel durchgeführt werden. Ein Zwischenschritt, in dem das Fixierteil mittels eines Dorns in die Aussparung eingetrieben wird, ist dann entbehrlich.
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Die Sicken des Fixierteils bieten jedoch auch weitere strukturelle Vorteile, insbesondere hinsichtlich der Steifigkeit des Fixierteils. Das Fixierteil kann im Wesentlichen ohne Aussparungen entlang seiner Mantelfläche ausgestaltet sein, was eine hohe Biegesteifigkeit des Fixierteils zur Folge hat. Darüber hinaus ist das Fixierteil durch die Sicken versteift. Die Versteifungswirkung der Sicken wird durch das Einspannen zwischen der radial äußeren Oberfläche des Fortsatzes und der radial inneren Oberfläche der Aussparung auf synergetische Weise weiter verstärkt. Daher kann das Fixierteil aus einem dünnen Material hergestellt werden, dennoch eine hohe Steifigkeit aufweisen und einen sicheren Halt des Fortsatzes in der Aussparung bieten. Materialkosten können somit reduziert und Produktionsprozesse vereinfacht werden.
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Erfindungsgemäß sind an dem Fixierteil zwei oder mehrere Sicken ausgebildet. Vorzugsweise sind die Sicken entlang eines Umfangs des Fixierteils parallel zueinander in gleichen Abständen angeordnet. Dadurch wird der Versteifungseffekt der Sicken optimiert. Die Sicken können beispielsweise zwischen 50% und 80% des Gesamtumfangs des Fixierteils einnehmen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Fixierteil im Wesentlichen zylindermantelförmig ausgestaltet. Die Sicken erstrecken sich dabei vorzugsweise parallel zu einer Zylinderachse. Beim Einführen des stiftförmigen Fortsatzes in das Fixierteil und beim Einführen des Fixierteils in die Aussparung kann das jeweils eingeführte Teil somit zusätzlich durch die Sicken geführt werden, so dass das Einführen erleichtert ist und keine Blockade entsteht. Das Fixierteil weist weder einen Boden noch einen Deckel (Endflächen in Längsrichtung) auf. Wenn das Fixierteil im Wesentlichen zylindermantelförmig ausgestaltet ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Aussparung als Kernlochbohrung ausgebildet ist. Die Aussparung erstreckt sich dann vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht von einer Seitenoberfläche eines der Brückenfinger entlang einer Bohrachse in den Brückenfinger hinein. In diesem Fall ist es vorgesehen, dass die Bohrachse mit der Zylinderachse übereinstimmt. Die Bohrachse kann außerdem mit der Achse der stiftförmigen Fortsätze übereinstimmen. Vorzugsweise ist der stiftförmige Fortsatz des Kennzeichnungsteils dann auch zylinderförmig ausgestaltet, sodass sich die Spannwirkung des spannhülsenförmigen Fixierteils gleichmäßig entlang des Umfangs der Aussparung und des stiftförmigen Fortsatzes verteilt.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Sicken einen U-förmigen Querschnitt auf. Sie können alternativ einen V-förmigen Querschnitt aufweisen. Darüber hinaus können die Sicken gegenüber allen Rändern des Fixierteils beabstandet und an ihren Enden sphärisch abgerundet sein. Derartig ausgeformte Sicken sind einerseits besonders einfach herstellbar. Da in Endbereichen der Sicken keine scharfen Kanten vorliegen, kann das Fixierteil andererseits auf einfache Weise in die Aussparung eingeführt oder auf den Fortsatz aufgeschoben werden.
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In einer Variante der Erfindung weist das Fixierteil an seinem Rand in der Längsrichtung einen oder mehrere starre Haken auf. Diese Haken können sich erfindungsgemäß im Bereich einer Kante der Aussparung derart abstützen, dass das Fixierteil nur bis zu einer bestimmten Tiefe in die Aussparung eingetrieben werden kann und vor einem weiteren Eindringen in die Aussparung gesichert ist. Wenn sich die starren Haken im Bereich der Kante abstützen, bewirken sie, dass der stiftförmige Fortsatz, falls dieser weiter in die Aussparung eingetrieben wird, entlang des Fixierteils gleitet. Wenn das Kennzeichnungsteil von dem Brückenfinger entfernt wird, kann das Fixierteil folglich auf einfache Weise aus der Aussparung entnommen werden. Im Allgemeinen wird das Fixierteil beim Entfernen der stiftförmigen Fortsätze aus den Aussparungen aufgrund einer Reibungskraft zwischen dem jeweiligen stiftförmigen Fortsatz und dem Fixierteil zumindest teilweise ebenfalls herausgezogen.
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In einer Variante der Erfindung sind die Haken an einem dem Kennzeichnungsteil zugewandten Ende des Fixierteils angeordnet. Sie stützen sich dabei an entlang der Kante der Aussparung angeordneten Vertiefungen ab. Vorzugsweise weisen die Vertiefungen eine zu den Haken komplementäre Form auf. Alternativ kann die gesamte Kante abgeschrägt sein, sodass die Haken an der abgeschrägten Kante anliegen und stets nicht über die Brückenfinger hinausstehen. Die Vertiefungen und die Haken können jeweils einen bogenförmigen oder geradlinigen Querschnitt aufweisen. Das Kennzeichnungsteil liegt vorzugsweise im Wesentlichen bündig in der Umgebung der Aussparung an dem Bremssattel an. Somit wird sichergestellt, dass zwischen das Kennzeichnungsteil und den Bremssattel (und somit auch in die Aussparung) keine Verunreinigungen durch Bremsstaub oder Umwelteinflüsse eindringen können. Insbesondere kann auf diese Weise sichergestellt werden, dass das Fixierteil vor Umwelteinflüssen geschützt ist. Das Fixierteil muss daher im Allgemeinen nicht korrosionsbeständig sein.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Fixierteil im Wesentlichen frei von Aussparungen ist. Um eine einfache Herstellung zu gewährleisten, kann es jedoch vorgesehen sein, dass das Fixierteil (ausschließlich) einen geradlinigen, sich entlang des gesamten Fixierteils erstreckenden Spalt aufweist. Ein derartiges Fixierteil kann besonders einfach durch Rollen auf einem Dorn hergestellt werden, nachdem die Sicken in das Fixierteil eingebracht worden sind. Wenn das Fixierteil mit der Aussparung in Eingriff gebracht wird, wird der geradlinige Spalt verkleinert, der Umfang des Fixierteils verringert und das Fixierteil vorgespannt. Wenn das Fixierteil stattdessen auf den stiftförmigen Fortsatz aufgeschoben wird, wird der Spalt und der Umfang des Fixierteils vergrößert, wodurch das Fixierteil ebenfalls vorgespannt wird.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist das Fixierteil zumindest einen gegenüber seinem Rand beabstandeten kugelkeilförmigen Vorsprung auf. Dieser kugelkeilförmige Vorsprung weist einen flachen Abschnitt und einen gekrümmten Abschnitt auf. Der Vorsprung ist vorzugsweise nach innen gerichtet und dazu vorgesehen, einem Verlagern des Fixierteils gegenüber dem stiftförmigen Fortsatz entgegenzuwirken. Alternativ kann der Vorsprung auch nach außen gerichtet und dazu vorgesehen sein, einem Verlagern des Fixierteils in der Aussparung entgegenzuwirken. Er verkrallt sich hierfür mit seinem flachen Abschnitt an der radial äußeren Oberfläche des Fortsatzes bzw. an der radial inneren Oberfläche der Aussparung. Genauer gesagt ist der Vorsprung mit der radial inneren Oberfläche der Aussparung verkeilt/verkrallt, wenn sich die Sicke/n mit der radial inneren Oberfläche der Aussparung in Kontakt befindet/befinden. Wenn sich die Sicke/n hingegen mit der radial äußeren Oberfläche des Fortsatzes in Kontakt befindet/befinden, ist der Vorsprung mit der radial äußeren Oberfläche des stiftförmigen Fortsatzes verkeilt/verkrallt. Dies erlaubt es, auf die starren Haken zu verzichten, und dennoch ein zu tiefes Eindringen des Fixierteils in die Aussparung zu vermeiden. Angrenzend an den flachen Abschnitt des kugelkeilförmigen Vorsprungs kann eine zusätzliche Aussparung in dem Fixierteil angeordnet sein. Diese kann durch Ausstanzen gebildet sein.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Fixierteil eine gerade Anzahl an kugelkeilförmigen Vorsprüngen auf, die jeweils auf zwei zueinander entgegengesetzten Seiten einer Sicke angeordnet sind. Die kugelkeilförmigen Vorsprünge können derart zueinander entgegengesetzt ausgerichtet sein, dass ihre flachen Abschnitte einander zugewandt sind. Sie können dabei insbesondere die gleiche Form aufweisen wie die kugelkeilförmigen Enden der Sicken.
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Erfindungsgemäß kann außerdem vorgesehen sein, dass die Elastizität des Fixierteils geringer ist als eine Elastizität des Fortsatzes des Kennzeichnungsteils. Auf diese Weise können die kugelkeilförmigen Vorsprünge wirkungsvoll in das Material des Fortsatzes eingreifen bzw. sich damit verkrallen. Optional kann das Fixierteil auf einer der radial inneren Oberfläche der Aussparung zugewandten Oberfläche und/oder auf einer der radial äußeren Oberfläche des Fortsatzes des Kennzeichnungsteils zugewandten Oberfläche mit einem gummielastischen Material beschichtet sein. Dadurch kann die Reibung zwischen dem Fixierteil und der Oberfläche des Fortsatzes oder der Aussparung weiter erhöht werden. Auf den kugelkeilförmigen Vorsprung oder die starren Haken kann in diesem Fall optional verzichtet werden. Alternativ kann durch eine Kombination mit den starren Haken oder den kugelkeilförmigen Vorsprüngen die Fixierwirkung verstärkt werden.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Fixierteil für eine Scheibenbremse der vorstehend bezeichneten Art. Wie vorangehend bereits detailliert erläutert, ist das Fixierteil hülsenförmig ausgestaltet und dazu eingerichtet, zumindest abschnittsweise unter radialer Vorspannung mit einer länglichen Aussparung in Eingriff zu stehen, die an einem sich von einer Brücke des Bremssattels aus erstreckenden Brückenfinger ausgebildet ist. Das Fixierteil ist dazu eingerichtet, das Kennzeichnungsteil an dem Bremssattel zu befestigen, wobei das Fixierteil zumindest abschnittsweise zwischen einer radial äußeren Oberfläche eines sich von einer Rückseite eines Kennzeichnungsteils erstreckenden stiftförmigen Fortsatzes und einer radial inneren Oberfläche der Aussparung eingeklemmt ist. An dem Fixierteil ist dabei zumindest eine Sicke ausgebildet, welche sich in einer Längsrichtung des Fixierteils erstreckt und welche sich zumindest abschnittsweise mit der radial äußeren Oberfläche des Fortsatzes und der radial inneren Oberfläche der Aussparung in Kontakt befindet.
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Die Erfindung ist im Folgenden beispielhaft anhand der folgenden Figuren erläutert. Es stellen dar:
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1 eine perspektivische Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse in einer ersten Ausführungsform, wobei ein Kennzeichnungsteil und zwei Fixierteile zusätzlich separat dargestellt sind;
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2 eine perspektivische Teilansicht der Scheibenbremse aus 1 in einer Darstellung als Explosionszeichnung;
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3 eine perspektivische Detailansicht des Fixierteils der Scheibenbremse aus 1;
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4 eine perspektivische Detailansicht eines Fixierteils einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse in einer zweiten Ausführungsform;
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5 eine teilweise Querschnittsansicht der Scheibenbremse gemäß der zweiten Ausführungsform mit dem Fixierteil aus 4;
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6 eine perspektivische Detailansicht eines Fixierteils einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse in einer dritten Ausführungsform; und
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7 eine teilweise Querschnittsansicht der Scheibenbremse gemäß der dritten Ausführungsform mit dem Fixierteil aus 6.
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In den 1 und 2 ist eine perspektivische Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse 10 gezeigt. Die Scheibenbremse 10 umfasst einen Bremssattel 12 mit einer Brücke 14 und sich von der Brücke aus erstreckenden Brückenfingern 16, 18. Die Brückenfinger 16, 18 weisen jeweils eine längliche Aussparung 20, 22 auf. Bei der Aussparung 20, 22 handelt es sich um eine Kernlochbohrung, die sich im Wesentlichen senkrecht von einer Seitenoberfläche eines der Brückenfinger 16, 18 entlang einer Bohrachse in den Brückenfinger 16, 18 hinein erstreckt.
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Die Scheibenbremse 10 umfasst ferner ein Kennzeichnungsteil 24, von dessen Rückseite 26 sich zwei stiftförmige Fortsätze 28, 30 erstrecken. Das Kennzeichnungsteil 24 ist an dem Bremssattel 12 mittels zweier hülsenförmiger Fixierteile 32 befestigt. In der gezeigten Ausführungsform sind die Fixierteile 32 gleich. Sie können sich jedoch alternativ auch voneinander unterscheiden. Die Fixierteile 32 stehen jeweils vollständig, d. h. jeweils über ihre gesamte Länge, unter radialer Vorspannung mit den Aussparungen 20, 22 in Eingriff, wobei sie zwischen einer radial äußeren Oberfläche 36, 38 des jeweiligen Fortsatzes 28, 30 und einer radial inneren Oberfläche 40, 42 der jeweiligen Aussparung 20, 22 eingeklemmt sind.
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Wie in den 2 und 3 deutlicher dargestellt, sind an dem Fixierteil mehrere, hier im Wesentlichen gleich geformte Sicken 44, 46, 48, 50, 52, 54, 56, 58, 60 ausgebildet. Da das Fixierteil im Wesentlichen die Form eines Hohlzylinders aufweist, also zylindermantelförmig ausgestaltet ist, erstrecken sich die Sicken 44 bis 60 parallel zu einer Zylinderachse A (Mittensymmetrieachse) des Zylindermantels und somit in einer Längsrichtung 62 des Fixierteils 32. Die Sicken 44 bis 60 sind als Vertiefungen ausgebildet und erstrecken sich ferner ausgehend von einem Basisabschnitt 33 des Fixierteils 32 radial einwärts bezüglich der Zylinderachse A, d. h. in Richtung der Zylinderachse A. Die Sicken 44 bis 60 sind außerdem im Wesentlichen parallel zueinander in gleichen Abständen d entlang eines Umfangs des Fixierteils 32 angeordnet. Sie weisen einen U-förmigen Querschnitt auf und sind an ihren Enden 64, 66 (beispielhaft nur für die Sicke 60 dargestellt) abgerundet. Darüber hinaus sind die Sicken 44 bis 60 nicht nur voneinander, sondern auch gegenüber allen Rändern des Fixierteils 32 beabstandet.
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Im Eingriffszustand stimmt die Bohrachse mit der Zylinderachse überein. Der Basisabschnitt 33 liegt an der radial inneren Oberfläche 40, 42 der Aussparung 20, 22 an, sodass eine durch die Vorspannung des Fixierteils 32 bedingte Reibungskraft zwischen dem Basisabschnitt 33 und der radial inneren Oberfläche 40, 42 wirkt, die das Fixierteil fest in der Aussparung 20, 22 hält. Gleichzeitig befinden sich die Sicken in Kontakt mit den radial äußeren Oberflächen der Fortsätze 36, 38. Da die Fortsätze 36, 38 starr sind, sind die Sicken leicht elastisch deformiert (gestaucht), sodass die Fortsätze 36, 38 ebenfalls fest in der Aussparung gehalten sind.
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Wie in den 1 bis 3 gezeigt, weist das Fixierteil 32 jeweils einen geradlinigen Spalt 68 auf, der sich entlang des gesamten Fixierteils erstreckt. Abgesehen von dem Spalt 68 ist das Fixierteil 32 jedoch frei von weiteren Aussparungen, d. h. es ist abgesehen von dem Spalt 68 werkstoffeinstückig und aus einem durchgängig in sich geschlossenen Werkstoffstück hergestellt. Die Sicken 44 bis 60 weisen einen U-förmigen Querschnitt auf.
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In den 4 und 5 ist die Fixierung des Kennzeichnungsteils 24 mittels eines Fixierteils gemäß einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform der Scheibenbremse gezeigt. Zusätzlich zu dem Fixierteil 32 weist das Fixierteil 72 an seinem Rand 70 in der Längsrichtung 62 drei starre Haken 74, 76, 78 auf. Diese Haken sind bei den Sicken 58, 46 und zwischen den Sicken 52 und 54 an dem Rand 70 ausgebildet. Sie sind dabei im Wesentlichen mit Zwischenwinkeln von ca. 120 Grad zueinander entlang des Randes 70 angeordnet. Aus diesem Grund ist in der Querschnittsansicht aus 5 lediglich der Haken 74 gezeigt. Die starren Haken 74, 76, 78 stützen sich im Bereich einer Kante 80 der Aussparung 20, 22 derart ab, dass das Fixierteil vor einem weiteren Eindringen in die Aussparung 20, 22 gesichert ist (vgl. 5). Die Kante 80 weist hier im Bereich zu den Haken komplementär geformter Vertiefungen 82 den gleichen bogenartigen Querschnitt auf wie die Haken 74, 76, 78, so dass die Haken flächig an der Kante anliegen. Wie in 5 dargestellt, kann das Kennzeichnungsteil 24 daher im Wesentlichen bündig an dem Bremssattel 12, insbesondere an den Brückenfingern 16, 18 in der Umgebung der Aussparung 20, 22, anliegen.
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In einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Scheibenbremse unterscheidet sich ein in den 6 und 7 gezeigtes Fixierteil 92 von dem Fixierteil 32 dadurch, dass anstatt den Sicken 50, 52, 58 und 60 an den gleichen Stellen des Fixierteils in Längsrichtung 62 kürzere Sicken 94, 96, 98, 100 ausgebildet sind. Auf in Längsrichtung 62 beiden Seiten der Sicken 94, 96, 98, 100 sind in dieser Ausführungsform zusätzlich kugelkeilförmige Vorsprünge ausgebildet. Beispielhaft sind nur die Vorsprünge 102 und 104 bei den Sicken 96 und 98 dargestellt. Alle Vorsprünge weisen einen flachen Abschnitt 106, 108, 110, 112 und einen gekrümmten Abschnitt 107, 109, 111, 113 auf und sind gegenüber dem Rand 70 in Längsrichtung 62 des Fixierteils 92 beabstandet. Im Eingriffszustand des Fixierteils ist jeder der Vorsprünge mit der radial äußeren Oberfläche des stiftförmigen Fortsatzes 28, 30 verkeilt. Wie in 7 gezeigt, befinden sich die Sicken 94 bis 100 auch in dieser Ausführungsform in Kontakt mit dem jeweiligen Fortsatz. Die Anzahl an kugelkeilförmigen Vorsprüngen 102, 104 ist hier beispielhaft gewählt. Vorzugsweise ist eine gerade Anzahl an kugelkeilförmigen Vorsprüngen vorgesehen, die allgemein auf zwei zueinander entgegengesetzten Seiten einer Sicke angeordnet sind. Die flachen Abschnitte 106 und 108 sowie 110 und 112 sind einander paarweise zugewandt. Optional können die kugelkeilförmigen Vorsprünge dieselbe Form aufweisen wir die kugelkeilförmigen Enden 64, 66.
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Für eine optimale Fixier-/Krallwirkung der kugelkeilförmigen Vorsprünge ist es vorgesehen, dass das Fixierteil aus einem Material hergestellt ist, welches eine geringere Elastizität aufweist als ein Material des Fortsatzes des Kennzeichnungsteils. Hierfür kann vorzugsweise ein Fixierteil 92 aus Federstahlblech und der Fortsatz 28, 30 des Kennzeichnungsteils 24 aus Aluminium hergestellt sein. Alternativ ist auch ein Fixierteil aus Aluminium kombiniert mit einem Fortsatz des Kennzeichnungsteils aus Kunststoff denkbar. Das Kennzeichnungsteil kann beispielsweise in diesem Fall als ein ganzes Kunststoff-Spritzgussteil ausgestaltet sein. Um eine verbesserte Fixierung des Kennzeichnungsteils 24 in den Aussparungen 20, 22 zu gewährleisten, kann jedes der zuvor beschriebenen Fixierteile 32, 72, 92 auf einer der radial inneren Oberfläche 40, 42 der Aussparung 20, 22 zugewandten Oberfläche und/oder auf einer der radial äußeren Oberfläche 36, 38 des Fortsatzes 28, 30 des Kennzeichnungsteils 24 zugewandten Oberfläche mit einem gummielastischen Material beschichtet sein (nicht gezeigt).
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Die beschriebenen Merkmale der Fixierteile 32, 72, 92 können alternativ auch beliebig kombiniert werden. Beispielsweise ist ein Fixierteil denkbar, das sowohl die starren Haken 74, 76, 78 als auch die kugelkeilförmigen Vorsprünge 102, 104 und/oder die gummielastische Oberflächenbeschichtung aufweist. Darüber hinaus ist es denkbar, dass verschiedene Fixierteile in den einzelnen Aussparungen 20, 22 verwendet werden. Beispielsweise kann in der Aussparung 20 das Fixierteil 92 verwendet werden und in der Aussparung 22 das Fixierteil 32. Die speziellen Wirkungen der Fixierteile können auf diese Weise kombiniert werden, um das Kennzeichnungsteil 24 verliersicher und die Herstellungskosten gering zu halten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006033240 A1 [0002]