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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung einer Fahrtroute eines Kraftfahrzeuges durch ein Navigationssystem, welches die Fahrtroute zwischen einem Ausgangsort und einem Zielort anhand einer digitalen Karte erstellt, wobei bei der Routenerstellung vorgegebene Wegpunkte berücksichtigt werden, sowie ein Kraftfahrzeug.
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Bei Navigationssystemen, wie sie heute in Kraftfahrzeugen Einsatz finden, werden zwischen einem Startort und einem Zielort automatisch Routen berechnet. Häufig gibt es dabei mehrere nahezu gleichwertige Alternativrouten. Das Navigationssystem wählt dabei nach eigenem Ermessen eine Alternativroute aus und schlägt diese dem Fahrzeugnutzer zur Routenführung vor. Der Fahrzeugnutzer hat gegebenenfalls die Möglichkeit, sich anschließend weitere Alternativrouten anzeigen zu lassen und zwischen diesen zu wählen. Die als erstes dem Fahrzeugnutzer präsentierte Route ist dabei nicht notwendigerweise die von dem Fahrzeugnutzer bevorzugte Route.
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Aus der
DE 10 2008 062 119 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Navigation mit Alternativroutenlisten bekannt. Bei der Routenberechnung wird eine Strecke bestimmt, die gesperrte Streckenverläufe, gesperrte Teilstreckenverläufe oder gesperrte Streckenpunkte berücksichtigt. Das Navigationssystem erfasst dabei mögliche Alternativrouten zur Umfahrung der gesperrten Strecke, des Teilstreckenverlaufes oder Streckenpunktes.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Bestimmung einer Fahrtroute eines Kraftfahrzeuges durch ein Navigationssystem anzugeben, bei welchem vom Fahrzeugnutzer bevorzugte Routenführungen durch das Navigationssystem priorisiert werden können.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der unabhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit dem Verfahren zur Bestimmung einer Fahrtroute eines Kraftfahrzeuges durch ein Navigationssystem dadurch gelöst, dass die vorgegebenen Wegpunkte mindestens einen, durch einen Fahrzeugnutzer ausgewählten Wegpunkt umfasst, welcher in die zu erstellende Routenführung durch das Navigationssystem eingearbeitet wird. Dies hat den Vorteil, dass der Fahrzeugnutzer allgemeine von ihm bevorzugte Wegpunkte definieren kann. Bei der Auswahl der Streckenführung wird das Navigationssystem dabei diese vorgegebenen Wegpunkte beachten.
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In einer Ausgestaltung wird der mindestens eine, von dem Fahrzeugnutzer ausgewählte Wegpunkt in einem Konfigurationsprozess, vorzugsweise bei einer erstmaligen Initialisierung des Navigationssystems im Kraftfahrzeug, bekannt gemacht. Dies hat den Vorteil, dass der Fahrzeugnutzer die von ihm bevorzugten Wegpunkte dem Navigationssystem nur einmal mitteilen muss und das Navigationssystem diese Wegpunkte bei allen darauf folgenden, zu bestimmenden Streckenführungen berücksichtigen kann, da es nun die vom Fahrzeugnutzer proirisierten Wegpunkte kennt. Selbstverständlich können die bei einer erstmaligen Initialisierung eingegebenen Wegpunkte bearbeitet, d. h. gelöscht oder verändert werden. Die Wegepunkte, d. h. neue und bearbeitete Wegpunkte verbleiben auch bei einem Zündungsneustart nichtflüchtig im Navigationssystem und stehen somit jeder neu auszuführenden Routenplanung zur Verfügung.
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Vorteilhafterweise werden durch das Navigationssystem mehrere gleichwertige Alternativroutenführungen erstellt und die, den vom Fahrzeugnutzer ausgewählten, mindestens einen Wegpunkt enthaltende Routenführung aus den Alternativroutenführungen ausgewählt und dem Fahrzeugnutzer zur Routenführung vorgeschlagen. Der Fahrzeugnutzer kann dabei sicher sein, dass die von ihm priorisierten Fahrtstrecken in der vom Navigationssystem vorgeschlagenen Routenführung berücksichtigt wurden.
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In einer Ausgestaltung ist der mindestens eine, von dem Fahrzeugnutzer ausgewählte Wegpunkt Bestandteil der digitalen Karte des Navigationssystems. Die Auswahl von bestimmten Wegpunkten, die in der digitalen Karte des Navigationssystems enthalten sind, vereinfacht die Eingabe der vom Fahrzeugnutzer ausgewählten Wegpunkte, da diese in der digitalen Karte nur angeklickt werden müssen.
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In einer Variante werden als Alternativroutenführungen solche Routenführungen betrachtet, welche innerhalb einer vorgegebenen Abweichung mindestens eines Streckenführungsparameters liegen. Damit wird sichergestellt, dass dem Fahrzeugnutzer keine zu aufwändige Routenführung vorgeschlagen wird und er sein Ziel in einem vertretbaren Zeitfenster erreichen kann.
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In einer Ausführungsform werden als Streckenführungsparameter eine Fahrzeit und/oder eine Fahrtstrecke verwendet. Somit wird sichergestellt, dass die Alternativroutenführungen annähernd dieselbe Fahrzeit und/oder denselben Streckenumfang aufweisen.
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In einer Variante wird der mindestens eine ausgewählte Wegpunkt durch den Fahrzeugnutzer manuell in das Navigationssystem eingegeben und in dem Navigationssystem gespeichert. Dadurch steht dieser von dem Fahrzeugnutzer ausgewählte Wegpunkt jederzeit bei Ermittlung einer neuen Routenführung zur Verfügung.
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Ferner entspricht der Ausgangsort der Planung der Routenführung dem augenblicklichen Standort des Kraftfahrzeuges, welcher vorzugsweise durch das Navigationssystem mittels eines GPS-Systems erfasst wird. Somit entfällt eine Eingabe des aktuellen Standortes durch den Fahrzeugnutzer. Es kann aber auch die Möglichkeit gegeben sein, dass der Fahrzeugnutzer Informationen über eine zukünftige Routenführung abrufen möchte, bei welcher der Ausgangsort nicht dem augenblicklichen Standort des Fahrzeuges entspricht. Bei dieser Ausgestaltung gibt der Fahrzeugnutzer den Ausgangsort manuell in das Navigationssystem ein.
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Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Navigationssystem, welches mit einer Eingabevorrichtung und einer Anzeigevorrichtung ausgestattet ist, wobei das Navigationssystem eine Routenführung zwischen einem Ausgangsort und einem Zielort anhand einer, in einem Speicher abgelegten, digitalen Karte erstellt, und bei der Erstellung der Routenführung vorgegebene Wegpunkte berücksichtigt. Bei einem Kraftfahrzeug, bei welchem das Navigationssystem immer die vom Fahrer bevorzugte Streckenführung angibt, ist mittels der Eingabevorrichtung mindestens ein, durch einen Fahrzeugnutzer ausgewählter Wegpunkt vor Inbetriebnahme des Navigationsgerätes eingebbar, welcher in die zu erstellende Routenführung eingearbeitet wird. Dies hat den Vorteil, dass immer die bevorzugte Route, die der Fahrzeugnutzer priorisiert, durch das Navigationssystem zur Nutzung angeboten wird. Dadurch erhöht sich der Komfort für den Fahrzeugführer, da er dem Navigationsgerät einfach sagen kann, welche Fahrtrouten er allgemein bevorzugt. Es entfällt eine manuelle Korrektur der Routenführung durch den Fahrzeugnutzer bei jeder Routeneingabe.
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In einer Ausgestaltung erzeugt das Navigationssystem mehrere Alternativroutenführungen, wobei die den mindestens einen, vom Fahrzeugnutzer ausgewählten Wegpunkt enthaltende Routenführung aus den Alternativroutenführungen ausgewählt und über die Anzeigevorrichtung angezeigt wird. Das Navigationssystem weist dabei aufgrund einer allgemeinen Konfiguration durch die, durch den Fahrzeugnutzer vorgegebenen Wegpunkte eine gewisse Intelligenz auf und erleichtert dem Fahrer die Auswahl der Routenführungen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges.
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In 1 ist ein Kraftfahrzeug 1 dargestellt, welches ein Navigationssystem 3 umfasst, in welchem ein GPS-System 5 enthalten ist. Das Navigationssystem 3 weist einen Speicher 7 auf, welcher mit einer Recheneinheit 9, vorzugsweise einem Mikroprozessor, verbunden ist. In dem Speicher 7 ist eine digitale Karte des Navigationssystems 3 hinterlegt, welche ein Straßennetz darstellt. Darüber hinaus ist das Navigationssystem 3 mit einer Eingabeeinrichtung 11 und einer Anzeigeeinrichtung 13 verbunden. Nach der ersten Initialisierung des Navigationssystems 3 im Kraftfahrzeug fragt das Navigationssystem 3 den Fahrzeugnutzer nach Wegpunkten, welche der Fahrzeugnutzer bei der Zusammenstellung der Routenführung bevorzugt. Der Fahrzeugnutzer gibt über die Eingabevorrichtung 11 in das Navigationssystem 3 solche Wegpunkte ein, die Positionen der digitalen Karte entsprechen und die nichtflüchtig gespeichert werden. Die Wegpunkte entsprechen dabei Örtlichkeiten an denen der Fahrzeugnutzer gerne entlang fährt. Das Navigationssystem 3 konfiguriert sich anhand dieser vom Fahrzeugnutzer vorgegebenen Wegpunkte.
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Nach Eingabe eines Zielortes durch den Fahrzeugnutzer, die ebenfalls durch die Eingabeeinheit 11 erfolgt, erstellt das Navigationssystem 3 mit Hilfe des Mikrorechners 9 mehrere Alternativroutenführungen. Diese Alternativroutenführungen unterscheiden sich dabei nur geringfügig durch die Fahrzeit und/oder die zurückzulegende Fahrtstrecke. Anhand der von dem Fahrzeugnutzer bekanntgemachten vorgegebenen Wegpunkte wählt das Navigationssystem eine der Alternativroutenführungen aus, die den Fahrzeugnutzer in der Anzeigeeinrichtung 13 als Routenempfehlung vorgeschlagen wird. Der Fahrzeugnutzer kann sich dabei darauf verlassen, dass das Navigationssystem 3 aufgrund seiner von ihm bekanntgemachten Wegpunkte die Strecke priorisiert hat, welche die von ihm gewünschten Wegpunkte umfasst.
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So kann ein Fahrzeugnutzer beispielsweise aus Stuttgart als bevorzugten Wegpunkt „San Bernardino und Fernpass” eingeben. Wann immer das Navigationsgerät 3 eine Routenführung berechnet, wird es diese bevorzugten Wegpunkte berücksichtigen. Werden beispielsweise Routen von Stuttgart in Richtung Italien über den St. Gotthard und den San Bernardino als gleichwertige Alternativroutenführungen berechnet, so wählt das Navigationssystem 3 automatisch die Routenführung über den San Bernardino aus, da einer der bevorzugten Wegpunkte des Fahrzeugnutzers der San Bernardino ist. Bei einer anderen Fahrt nach Landeck würde das System automatisch eine Route über den Fernpass anstatt über den Pfänder auswählen, da der Fahrzeugnutzer als bevorzugten Wegpunkt den Fernpass eingegeben hat.
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Durch die beschriebene Erfindung erhöht sich der Komfort für den Kunden, da das Navigationssystem 3 die vom Fahrzeugnutzer bevorzugten Routenführungen automatisch auswählt.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 3
- Navigationssystem
- 5
- GPS-System
- 7
- Speicher
- 9
- Recheneinheit
- 11
- Eingabeeinrichtung
- 13
- Anzeigeeinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008062119 A1 [0003]