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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Einrichten einer Kommunikationsverbindung zum Übertragen von Daten zwischen zwei Geräten mit elektromagnetischen Wellen.
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Um zwischen zwei Einrichtungen Informationen auszutauschen, sind zwischen den Einrichtungen über eine Kommunikationsverbindung Signale als Träger der Informationen zu übermitteln. Als Kommunikationsverbindung kann eine Leitung verwendet werden. Es ist jedoch auch möglich, eine Kommunikationsverbindung zum Übermitteln der Signale über elektromagnetische Wellen drahtlos bereitzustellen.
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Aus der Druckschrift
EP 1 526 390 A1 ist ein System zum Unterstützen eines Röntgenassistenten bekannt. Dieses System umfasst ein Speichergerät mit einer Aufnahmeeinrichtung, einer ersten Kommunikationseinrichtung sowie eine erste Elektrode, die mit der ersten Kommunikationseinrichtung sowie mit einem menschlichen Körper in Verbindung gebracht werden kann. Außerdem umfasst das System ein als Kleidungsstück tragbares Gerät mit einem zweiten Kommunikationsgerät und einer zweiten Elektrode, die mit dem zweiten Kommunikationsgerät und mit einem menschlichen Körper in Verbindung gebracht werden kann. Es ist vorgesehen, Daten zu einem Röntgenbild zwischen den beiden Kommunikationsgeräten über den menschlichen Körper zu übertragen.
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Ein Verfahren zum Kontrollieren eines Kommunikationssystems unter Nutzung eines menschlichen Körpers ist aus der Druckschrift
US 2010/0136906 A1 bekannt. Hierbei wird ein Widerstandsmessgerät zum Anlegen einer vorbestimmten elektrischen Spannung an den menschlichen Körper durch eine Signalelektrode verwendet, wobei zwischen der Signalelektrode und einer Masseelektrode der elektrische Widerstand gemessen wird. Somit ist es möglich, zwischen zwei Geräten über den menschlichen Körper als Übertragungsweg Signale auszutauschen.
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Ein Datenübertragungssystem, das einen menschlichen Körper als Signalübertragungspfad nutzt, ist aus der Druckschrift
DE 601 02 331 T2 bekannt. Hierbei ist eine Sendevorrichtung so ausgelegt, dass sie an einem menschlichen Körper getragen werden kann. Eine Empfangsvorrichtung ist so ausgelegt, dass sie mit einer zugehörigen Vorrichtung verbunden werden kann, die Daten verwendet, die von der Sendevorrichtung übertragen werden. Die Sendevorrichtung umfasst eine Erdungselektrode und eine Signalelektrode, die in unmittelbarer Nähe des menschlichen Körpers angeordnet werden.
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Eine Kommunikationseinrichtung unter Nutzung eines menschlichen Körpers ist aus der Druckschrift
US 2006/0136015 A1 bekannt. Dabei befindet sich die Kommunikationseinrichtung in direktem Kontakt mit dem Körper und erlaubt, eine geringe Menge an Strom, der Datensignale umfasst, durch den Köper fließen zu lassen, so dass Informationen durch den menschlichen Körper übertragen werden können.
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Die Druckschrift
DE 195 47 560 A1 beschreibt eine Einrichtung zur körpergebundenen Datenübertragung zwischen zwei Endgeräten. Das erste Endgerät ist von einem Körper eines Lebewesens zu tragen und umfasst eine Schnittstelle zur Einkopplung von Datensignalen in und/oder zur Auskopplung derselben aus dem Körper. Ein zweites Endgerät umfasst eine berührungssensitive Schnittstelle, über die bei Berührung des Körpers, der das erste Endgerät trägt, in den Körper eingekoppelte Datensignale aus demselben auskoppelt und/oder eingekoppelt werden.
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Vor diesem Hintergrund werden ein Verfahren und ein System mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgestellt. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung hervor.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist zum Einrichten einer Kommunikationsverbindung zum Übertragen von Daten zwischen zwei Geräten unter Nutzung von elektromagnetischen Wellen vorgesehen. Dabei weist jedes Gerät eine Elektrode auf, wobei eine Elektrode eines ersten Geräts und eine Elektrode eines zweiten Geräts von einer Person berührt werden, wobei zwischen den beiden Elektroden über einen Körper der Person Signale mit Informationen zum Einrichten der Kommunikationsverbindung ausgetauscht werden, wobei die beiden Geräte zum Übertragen der Daten über die Kommunikationsverbindung, die auf elektromagnetischen Wellen basiert, eingerichtet werden.
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Die Signale zum Einrichten der somit funkgestützten Kommunikationsverbindung werden über einen Strom, der zwischen den beiden Elektroden über und/oder durch den Körper fließt, ausgetauscht.
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Zwischen den beiden Geräten wird über die Signale mit den Informationen mindestens ein Parameter zum Bereitstellen bzw. Einrichten und/oder Aufbauen der Kommunikationsverbindung ausgetauscht. Hierbei wird aus mehreren möglichen Kanälen ein Kanal zum Einrichten der Kommunikationsverbindung, die über Austausch von elektromagnetischen Wellen bereitgestellt wird, ausgewählt, wobei eine Information zu dem Kanal als der mindestens eine Parameter zum Übertragen der Daten ausgetauscht wird.
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Alternativ oder ergänzend wird als der mindestens eine Parameter eine Sicherheitsinformation zum Übertragen der Daten ausgetauscht.
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Die Kommunikationsverbindung zum Übertragen der Daten über elektromagnetische Wellen wird nach Austausch des mindestens einen Parameters automatisch bereitgestellt.
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Im Rahmen des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Elektroden beider Geräte dauerhaft aktiv sind. Ein Strom fließt dann zwischen den beiden Elektroden und somit zwischen den Geräten, wenn die Elektroden bspw. von Fingern der Person zeitgleich berührt und somit kontaktiert werden. Über den zwischen den Geräten fließenden Strom werden die Signale mit Informationen zum Einrichten der Kommunikationsverbindung, die auf elektromagnetischen Wellen basiert, ausgetauscht.
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Das erfindungsgemäße System ist zum Einrichten einer Kommunikationsverbindung zum Übertragen von Daten zwischen zwei Geräten mit elektromagnetischen Wellen ausgebildet. Dabei umfasst das System für jedes Gerät eine Elektrode, wobei eine Elektrode eines ersten Geräts und eine Elektrode eines zweiten Geräts von einer Person zu berühren sind, wobei zwischen den beiden Elektroden über einen Körper der Person Signale mit Informationen zum Einrichten der Kommunikationsverbindung auszutauschen sind, wobei die beiden Geräte zum Übertragen der Daten über die Kommunikationsverbindung, die auf elektromagnetischen Wellen basiert, einzurichten sind.
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Hierbei ist eine Elektrode als Komponente von mindestens einem der Geräte ausgebildet. Außerdem kann zumindest eine Elektrode ein Schnittstellenmodul aufweisen, über das die Elektrode mit einem Schnittstellenmodul eines der Geräte zum Austausch der Informationen wieder lösbar zu verbinden ist. Somit kann die zumindest eine Elektrode an einem Gerät angeordnet aber auch wieder entfernt werden.
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In Ausgestaltung kann eine Elektrode von jeweils einem Gerät zweigeteilt sein und demnach zwei durch dazwischenliegende Luft voneinander getrennte Elektrodenkomponenten aufweisen. Diese Elektrodenkomponenten können unter einem geringen Abstand von wenigen Millimetern dicht nebeneinander angeordnet sein. Falls diese beiden Elektrodenkomponenten zeitgleich berührt werden, werden sie kurzgeschlossen. In Reaktion auf einen derartigen, durch Berührung der Elektrodenkomponenten verursachten Kurzschluss wird diese Elektrode aktiviert. In diesem Fall kann von einer aktivierten Elektrode über den Körper der berührenden Person zu einer anderen Elektrode, die bereits aktiviert ist oder ebenfalls durch Berühren jeweiliger Elektrodenkomponenten aktiviert wird, ein Strom durch und/oder über die Körper fließen, mit dem Signale ausgetauscht werden.
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Mit dem vorgestellten Verfahren sowie mit dem vorgestellten System ist es somit möglich, eine Datenverbindung zwischen zwei Geräten über den menschlichen Körper einzurichten und somit herzustellen. Dabei sind das System sowie das Verfahren unter anderem für netzwerkfähige Geräte geeignet, die über verschiedene Datenkanäle, bspw. Bluetooth oder WLAN, zum Austausch von Daten über elektromagnetische Wellen als Trägermedium miteinander verbunden werden können. Bei Durchführung des Verfahrens werden durch Austausch der Informationen über Signale, die über den menschlichen Körper übermittelt werden, verschiedene Informationen und somit Parameter zum Aufbau der Kommunikationsverbindung zwischen den beiden Geräten ausgetauscht sowie eingestellt und abgeglichen. Hierbei wird unter anderem ein von beiden Geräten unterstützter Kanal zum Bereitstellen der Kommunikationsverbindung über elektromagnetische Wellen ausgewählt. Außerdem können zum Einrichten der Kommunikationsverbindung zwischen den beiden Geräten auch Kennwörter, PINs oder Sicherheitsschlüssel als Parameter ausgetauscht werden.
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Das vorgestellte Verfahren ist in einer möglichen Anwendung bspw. für einen Fahrer eines Kraftfahrzeugs geeignet. Somit ist es dem Fahrer möglich, zwischen einem ersten Gerät, bspw. einem Mobiltelefon, und einem Informationsgerät des Kraftfahrzeugs als zweitem Gerät unter geringem Aufwand eine Kommunikationsverbindung aufzubauen. Hierzu sind von dem Fahrer die Elektroden beider Geräte zu berühren, wobei über den Körper des Fahrers zwischen den Elektroden der beiden Geräte die Signale mit den Informationen zum Einrichten der Kommunikationsverbindung zwischen den beiden Geräten ausgetauscht werden. Somit wird der Fahrer bei einer Fahrt mit dem Kraftfahrzeug beim Einrichten der Kommunikationsverbindung nicht vom Verkehr abgelenkt und somit auch keiner Gefahr ausgesetzt.
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Mit der Erfindung ist es möglich, eine zum Bereitstellen der Kommunikationsverbindung vorgesehene Kopplung zweier Geräte bzw. zweier Devices, wobei es sich bei einem derartigen Gerät auch um einen Computer, d. h. Laptop oder PC, um einen DSL-Router oder um einen Hotspot handeln kann, über den Körper der Person und somit eines Anwenders zu vereinfachen. Dabei wird durch den menschlichen Körper elektrischer Strom übertragen, der in Form von Stromimpulsen zwischen den Elektroden der beiden Geräte zur Übertragung der Informationen zum Einrichten der eigentlichen Kommunikationsverbindung verwendet wird.
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Das Verfahren kann bspw. für zwei als sogenannte Smartphones ausgebildete Geräte und somit für mobile Geräte zur Datenverarbeitung sowie zur Kommunikation eingesetzt werden. Sofern zwischen den beiden Geräten eine bspw. als Bild ausgebildete Datei zu übertragen ist, sind die jeweiligen Elektroden der beiden Geräte von der Person zu berühren, wodurch über den Körper der Person Stromimpulse zwischen den beiden Elektroden und somit den beiden Geräten geleitet und mit diesen Stromimpulsen die Informationen zum Einrichten der drahtlosen Kommunikationsverbindung ausgetauscht werden.
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Es ist auch möglich, zwischen zwei Geräten eine dauerhafte Kommunikationsverbindung unter Nutzung elektromagnetischer Wellen bereitzustellen, wobei bei Durchführung des Verfahrens der menschliche Körper lediglich zur Herstellung dieser Kommunikationsverbindung verwendet wird. Dabei wird die Kommunikationsverbindung lediglich durch den Kontakt zwischen den beiden Elektroden der beiden Geräte über den menschlichen Körper aufgebaut. Sobald die Kommunikationsverbindung eingerichtet ist, ist vorgesehen, dass zwischen den beiden Elektroden Signale und somit Informationen und/oder Daten über konventionelle Datenübertragungsprotokolle zum Einrichten der eigentlichen Kommunikationsverbindung übermittelt werden. Auch in diesem Fall sind die beiden Elektroden der Geräte von der Person zu berühren, so dass über deren Körper die zum Einrichten der Kommunikationsverbindung benötigten Informationen ausgetauscht werden. Sobald alle hierfür erforderlichen Informationen, d. h. ein optimaler Datenkanal, Sicherheitsinformationen, bspw. Sicherheitsschlüssel, ausgetauscht worden sind, wird die zum Austausch von elektromagnetischen Wellen bereitzustellende drahtlose Kommunikationsverbindung automatisch eingerichtet und somit hergestellt.
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Somit kann die einzurichtende Kommunikationsverbindung schnell und einfach hergestellt werden, wobei ein Fahrer eines Kraftfahrzeugs als mögliche Person, die das Verfahren nutzt, vom Straßenverkehr nicht abgelenkt wird. Es ist auch möglich, unter Nutzung des Verfahrens für unterschiedliche Geräte Kommunikationsverbindungen aufzubauen und zwischen den Geräten zu wechseln.
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Die Elektroden der Geräte sind sowohl zum Senden als auch zum Empfangen der Stromimpulse ausgebildet, wobei über die Stromimpulse die Informationen übertragen werden. Dabei kann eine Elektrode an einem Gerät standardmäßig angeordnet und als Komponente dieses Geräts ausgebildet sein. Es ist jedoch auch möglich, eine derartige Elektrode an einem Gerät anzuordnen und dieses somit mit der Elektrode nachzurüsten. Dabei ist ein Nachrüsten bspw. über ein Schnittstellenmodul möglich, wobei als Schnittstellenmodul jede gängige Schnittstelle eines Geräts, bspw. ein sogenannter Klinkenadapter für einen Audioausgang benutzt werden kann. Es ist ebenfalls möglich, einen USB-Adapter eines als PC oder Laptop ausgebildeten Computers zum Anschließen einer beschriebenen Elektrode zum Nachrüsten eines derartigen Computers zu verwenden.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand einer Ausführungsform in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung schematisch und ausführlich beschrieben.
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1 zeigt in schematischer Darstellung eine Person bei Durchführung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt in schematischer Darstellung eine Person 2 sowie zwei mobile bzw. tragbare Geräte 4, 6, die hier jeweils zur Datenverarbeitung sowie zur Kommunikation ausgebildet sind. Dabei umfasst jedes der beiden Geräte 4, 6 eine Elektrode 8, 10 sowie eine Antenne 12, 14.
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Zur Durchführung der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Person 2 ein erstes der beiden Geräte 4 in ihre rechte Hand und ein zweites der beiden Geräte 6 in ihre linke Hand nimmt. Weiterhin berührt die Person 2 mit ihrer rechten Hand, hier mit den Fingern ihrer rechten Hand, die Elektrode 8 des ersten Geräts 4 und gleichzeitig mit ihrer linken Hand, hier den Fingern ihrer linken Hand, die Elektrode 10 des zweiten Geräts 6.
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Aufgrund der gleichzeitigen Berührung beider Elektroden 8, 10 beider Geräte 4, 6 wird über einen menschlichen Körper 16 der Person 2 zwischen den beiden Elektroden 8, 10 eine elektrisch leitfähige Verbindung aufgebaut, über die zwischen den beiden Elektroden 8, 10 und somit zwischen den beiden Geräten 4, 6 Signale mit Informationen zum Einrichten einer Kommunikationsverbindung, die auf elektromagnetischen Wellen basiert, ausgetauscht werden.
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Hierbei wird über die Signale mindestens ein Parameter zum Bereitstellen der Kommunikationsverbindung ausgetauscht, wobei dieser mindestens eine Parameter bspw. Informationen über ein zu verwendendes Datenprotokoll zum Bereitstellung der Kommunikationsverbindung umfasst. Sobald die hier vorgesehenen Informationen ausgetauscht sind, sind die beiden Antennen 12, 14 der Geräte 4, 6 zum Übertragen von Signalen über die auf elektromagnetischen Wellen basierende Kommunikationsverbindung eingerichtet. Die einzurichtende Kommunikationsverbindung wird zwischen den Antennen 12, 14 der beiden Geräte 4, 6 bereitgestellt, wobei zwischen den beiden Antennen 12, 14 Signale und somit Daten und Informationen durch Übertragung elektromagischer Wellen übermittelt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1526390 A1 [0003]
- US 2010/0136906 A1 [0004]
- DE 60102331 T2 [0005]
- US 2006/0136015 A1 [0006]
- DE 19547560 A1 [0007]