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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Speichern von Gas unter hohem Druck nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art. Außerdem betrifft die Erfindung die Verwendung einer derartigen Vorrichtung.
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Vorrichtungen zum Speichern von Gas unter hohem Druck sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Sie können beispielsweise zum Speichern von komprimierten Erdgas oder Wasserstoff eingesetzt werden. Sie werden dann vorzugsweisen in Fahrzeugen eingesetzt, in welchem diese Gase als Treibstoff dienen, entweder für die Verbrennung in einem herkömmlichen Verbrennungsmotor oder insbesondere im Falle von Wasserstoff alternativ dazu auch, um den Wasserstoff in einem Brennstoffzellensystem mit Sauerstoff aus der Luft zu elektrischer Energie umzusetzen.
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Üblicherweise sind die Vorrichtungen zum Speichern von Gas unter hohem Druck in Form von Druckgasspeichern ausgebildet, welche im Wesentlichen an die Form und den Aufbau von herkömmlichen Gasflaschen erinnern. Die Speicher sind also typischerweise mit eher geringer Länge und vergleichsweise großem Durchmesser ausgebildet. Dies stellt häufig hinsichtlich des benötigten Einbauvolumens beispielweise in einem Fahrzeug einen erheblichen Nachteil dar. Aus diesem Grund haben sich sogenannte Rohrspeicher als Alternative zu den herkömmlichen Druckgasspeichern entwickelt. Beispielhaft kann hierzu auf die
EP 0 767 338 A2 verwiesen werden. Diese zeigt zwei schneckenförmig aufgerollte Rohrleitungen, welche parallel zueinander angeordnet sind und über ein Verbindungselement entsprechend verbunden sind. Eine Alternative für einen Rohrspeicher zeigt auch die
DE 10 2006 046 722 B4 , welche insbesondere für die Speicherung von Wasserstoff, beispielweise für ein Brennstoffzellenfahrzeug, ausgebildet ist. Ein weiterer Rohrspeicher, welcher dem Bereich der Beatmungsgeräte zuzuordnen ist, ist außerdem aus der
WO 90/12982 A1 bekannt. Dieser Rohrspeicher zeigt, wie es auch bei den anderen Rohrspeichern üblich, aber in den Anmeldungen nicht dargestellt ist, eine einzige Anschlussstelle zur Betankung und Entnahme des Gases und in dem hier dargestellten Ausführungsfall am anderen Ende des Rohres eine Anschlussstelle für ein Druckmessgerät. Nun ist es bei den Rohrspeichern so, dass diese typischerweise sehr leicht beispielsweise in den vorhanden Bauraum eines Fahrzeugs verlegt werden können, weil eine lange Speicherlänge beispielsweise im Unterbodenbereich des Fahrzeugs in ohnehin zur Verfügung stehenden vergleichsweise kleinen Räumen einfach untergebracht werden kann. Um das gewünschte Speichervolumen zu erreichen, wird dann lediglich die Länge des Rohrspeichers entsprechend erhöht, sodass mit minimalem Bauraumaufwand in dem Fahrzeug und unter Ausnutzung des ohnehin vorhandenen Bauraums ein großer Speicher erzielt kann, welcher deutliche Packaging-Vorteile gegenüber den flaschenförmigen Speichern aus dem Stand der Technik hat.
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Bei der Betankung und Entnahme des Gases über die eine Anschlussstelle ist es nun kritisch, dass Gas in die gegenüber der Anschlussstelle liegenden Enden des Rohrspeichers nur vergleichsweise nur langsam und unter entsprechenden Druckverlusten einströmt und bei der Entnahme von dort auch nur sehr schlecht wieder abströmt. Das Speichervolumen ist im gesamten Volumen also nur sehr schwer vollständig auszunutzen, weil eine vollständige Entnahme des Gases nur schwer möglich ist. Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass im Bereich der Anschlussstelle beim Betanken eine entsprechende Erwärmung auftritt, welche zu einem Temperaturgefälle und damit einem Druckgefälle in dem in dem vergleichsweise langen Bauvolumen des Rohrspeichers befindlichen Gas führt. Vergleichbares gilt bei der Entnahme, wobei sich hier das Gas im Bereich der Anschlussstelle abkühlt, der Effekt also mit umgekehrten Vorzeichen analog ausfällt.
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Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Vorrichtung zum Speichern von Gas unter hohem Druck, insbesondere zum Speichern von Wasserstoff für ein Brennstoffzellenfahrzeug, dahingehend weiterzubilden, dass die Vorrichtung verbessert wird und insbesondere die oben genannten Nachteile vermieden werden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den hiervon abhängigen Unteransprüchen. Außerdem ist im Anspruch 7 eine bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung angegeben.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Speicherung von Gas unter hohem Druck, beispielsweise zum Speichern von Erdgas bei einem Nenndruck von typischerweise ca. 250 bar oder Wasserstoff bei einem Nenndruck von beispielsweise 700 bar, ist der erfindungsgemäße Speicher mit dem rohrförmigen Speichervolumen nun, wie auch im Stand der Technik, so ausgebildet, dass die rohrförmigen Enden nicht abgeschlossen sondern offen ausgebildet und miteinander verbunden sind. Es entsteht damit ein „ringförmiges” Volumen innerhalb des Rohrspeichers, welches durchgehend verbunden ist. Durch diesen besonderen Aufbau kann mit einer einzigen Anschlussstelle zur Betankung und Entnahme der Abstand des am weitesten entfernten Teils des Innenvolumens des rohrförmigen Speichervolumens zu der Anschlussstelle bei gleicher Baulänge des rohrförmigen Speichervolumens zumindest halbiert werden. Dabei weist die wenigstens eine Anschlussstelle ein von außen radial in das Innere des rohrförmigen Speichervolumens ragendes Anschlussrohr auf. Ein solches Anschlussrohr, welches erfindungsgemäß in seinem Endbereich in axialer Richtung des rohrförmigen Speichervolumens verlaufend ausgebildet ist, kann beispielweise als sogenanntes Prandtlrohr ausgebildet sein. Es sorgt alleine schon durch seinen Durchmesser im Inneren des rohrförmigen Speichervolumens für eine Verringerung des Innendurchmessers, in einer vorteilhaften Weiterbildung kann der Durchmesser zusätzlich durch eine Verdickung der Wandstärke des rohrförmigen Speichervolumens in diesem Bereich verengt werden. Über das Anschlussrohr kann dann sowohl die Betankung als auch die Entnahme erfolgen. Bei der Betankung wirkt das Anschlussrohr in der Art einer Gasstrahlpumpe, sodass Gas, welches in Strömungsrichtung der Betankung vor der Anschlussstelle befindlich ist, mit angesaugt und entsprechend umgewälzt wird. Es kommt zu einer Kreislaufströmung bzw. Zirkulation in dem rohrförmigen Speichervolumen gemäß der Erfindung, sodass in jedem Fall sichergestellt ist, dass eine gleichmäßige Betankung und Temperierung aller Volumenbereiche sichergestellt wird.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Idee kann, wie bereits angedeutet, das Anschlussrohr als einzige Verbindung des Inneren des rohrförmigen Speichervolumens mit dem Äußeren ausgebildet sein, sodass über das Rohr sowohl die Entnahme als auch die Betankung erfolgt. Die Entnahme des Gases kann dann ebenfalls über das Anschlussrohr erfolgen, wobei durch das Abströmen des Gases durch das Anschlussrohr eine Kreislaufströmung in der genau umgekehrten Strömungsrichtung erzielt wird. Da Betankung und Entnahme von Gas typischerweise zeitlich beabstandet voneinander erfolgen, spielt dies keine Rolle. Der positive Effekt, dass sowohl bei der Betankung als auch bei der Entnahme von Gas eine Zirkulation in dem erfindungsgemäßen rohrförmigen Speichervolumen auftritt, hat in jedem Fall den Vorteil einer sehr gleichmäßigen Betankung bzw. einer sehr gleichmäßigen Entnahme des Gases, sodass mit minimalen Druckverlusten das Gas aus der gesamten Länge des rohrförmigen Speichervolumens einfach und vollständig entnommen werden kann.
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In einer weiteren sehr günstigen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, und zwar in einer Ausführungsform, bei welcher im Bereich der wenigstens einen Anschlussstelle der Durchmesser des rohrförmigen Speichervolumens verengt ausgebildet ist, kann es nun außerdem vorgesehen sein, dass im verengten Bereich ein radial um das Innere des rohrförmigen Speichervolumens umlaufender Spalt ausgebildet ist, welcher am Umfang außen in eine Entnahmeleitung mündet. Ein solcher Spalt ist beispielsweise aus einem Coanda-Strömungsverstärker bekannt. Er wird hier faktisch umgekehrt genutzt, in dem ein Absaugen bzw. Abführen des entnommenen Gases durch diesen Spalt erfolgt. Die Strömung gelangt dann entlang der verengten Stelle in den Bereich dieses Spalts und wird entsprechend teilweise abgeführt. Auch dies sorgt letztlich für eine Kreislaufströmung in Richtung von der Engstelle auf den typischerweise im Bereich des sich wieder erweiternden Querschnitts liegenden umlaufenden Spalt zu, und zwar in Strömungsrichtung bei der Entnahme.
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In einer sehr vorteilhaften Weiterbildung hiervon kann auf der dem Spalt abgewandten Seite des verengten Bereichs ein von außen radial in das Innere des rohrförmigen Speichervolumens ragendes Anschlussrohr vorgesehen sein, welches insbesondere im Inneren des rohrförmigen Speichervolumens in seinem Endbereich in axialer Richtung des rohrförmigen Speichervolumens verlaufend ausgebildet ist. Diese besonders vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kombiniert also ein Anschlussrohr, welches in der Art eines Prandtlrohrs in den Bereich des verengten Querschnitts ragt. Dieses Anschlussrohr kann dann zur Betankung verwendet werden und sorgt analog zur oben dargelegten Beschreibung für eine Zirkulation während der Betankung. Der sich in Strömungsrichtung an das Anschlussrohr und den verengten Bereich anschließende umlaufende Spalt kann dann zur Entnahme des Gases eingesetzt werden. Dies hat den Vorteil, dass den unterschiedlichen Volumenströmen bei der Betankung durch das Anschlussrohr und bei der Entnahme durch den umlaufenden Spalt durch eine konstruktive Anpassung der Strömungsquerschnitte sehr einfach Rechnung getragen werden kann. Außerdem erzeugt bei der beschriebenen Ausgestaltung sowohl das Anschlussrohr bei der Betankung als auch die Entnahme über den umlaufenden Spalt eine Strömung bzw. Zirkulation des in dem rohrförmigen Speichervolumen befindlichen Gases in dieselbe Strömungsrichtung, sodass die Zirkulation immer in derselben Art, beispielweise immer im Uhrzeigersinn oder immer gegen den Uhrzeigersinn, in dem rohrförmigen Speichervolumen verläuft. Dies kann hinsichtlich der Optimierung der Strömungsdruckverluste oder auch beim schnellen Wechsel von Betankung auf Entnahme von entscheidendem Vorteil sein.
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In einer weiteren sehr günstigen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann es dabei vorgesehen sein, dass im Bereich der wenigstens einen Anschlussstelle, und zwar insbesondere in Strömungsrichtung des Gases bei der Entnahme vor der wenigstens einen Anschlussstelle, ein Wärmetauscher zur Temperierung des in dem rohrförmigen Speichervolumen strömenden Gases vorgesehen ist. Ein solcher Wärmetauscher im Bereich der Anschlussstelle und vorzugsweise entgegen der Strömungsrichtung bei der Entnahme des Gases ein Stück ausragend kann durch eine entsprechende Temperierung beispielsweise eine Erwärmung während der Entnahme des Gases dafür sorgen, dass das entnommene Gas auf einem entsprechenden Temperaturniveau bereitgestellt wird, welches für die Verwendung beispielsweise in einer Brennstoffzelle ideal ist und verhindert, dass Feuchtigkeit in Gasströmen, welche mit dem Wasserstoffstrom vermischt werden, auskondensiert. Zusätzlich kann durch die typischerweise bei der Entnahme von Gas und damit während des Betriebs in Abhängigkeit der Leistung und damit der entnommenen Gasmenge auftretende Wärmebedarf ideal genutzt werden, um die Kühlung beispielsweise eines Brennstoffzellensystems in einem Fahrzeug entsprechend zu entlasten, da zeitgleich zum erhöhten Bedarf an Brennstoff auch eine erhöhte Abwärme auftritt, sodass die Aspekte sich thermisch ideal ergänzen. Ergänzend dazu kann bei der Betankung, beispielsweise wenn die Anschlussstelle als Prandtlrohr ausgebildet ist und die Betankung ohnehin in umgekehrter Strömungsrichtung erfolgt, im Prinzip aber auch bei allen anderen Ausgestaltungen, eine entsprechende Abkühlung des eingespeicherten Gases vorgenommen werden, sodass der Druckanstieg entsprechend begrenzt und die Betankung durch die Abkühlung während der Betankung optimiert werden kann.
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Wie bereits mehrfach angedeutet kann die erfindungsgemäße Vorrichtung insbesondere in einem Fahrzeug, vorzugsweise einem Brennstoffzellenfahrzeug, eingesetzt werden, wobei in der Vorrichtung dann Wasserstoff als Brennstoff, insbesondere beim Nenndruck von mehr als 650 bar, beispielsweise bei dem derzeit üblichen Nenndruck von 700 bar oder auch bei den angestrebten höheren Drücken von über 1000 bar gespeichert werden kann.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den restlichen abhängigen Unteransprüchen und werden ebenso wie geeignete Ausgestaltungen der Verwendung anhand des Ausführungsbeispiels deutlich, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben ist.
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Dabei zeigen:
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1 eine beispielhaft angedeutetes Fahrzeug mit einer Brennstoffzelle und einem Speichervolumen gemäß dem Stand der Technik;
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2 eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung zum Speichern von Gasen unter hohem Druck gemäß der Erfindung;
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3 eine erste mögliche Ausgestaltung einer Anschlussstelle der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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4 eine zweite mögliche Ausgestaltung einer Anschlussstelle der erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
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5 eine dritte mögliche Ausgestaltung einer Anschlussstelle der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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In der Darstellung der 1 ist eine Vorrichtung 1 zum Speichern von Gas unter hohem Druck in einem Fahrzeug 2 angedeutet, wobei die Vorrichtung 1 in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel wenigstens einen flaschenförmigen Druckgasspeicher 4 aufweist, wie er als Vorrichtung 1 aus dem Stand der Technik bekannt und üblich ist. In der Vorrichtung 1 soll Wasserstoff bei einem Nenndruck von 700 bar gespeichert sein. Dieser wird einer Brennstoffzelle 3 zur Verfügung gestellt, welche elektrische Leistung bereitstellt, welche wiederum über eine Leistungselektronik 8 an einen Fahrmotor 9 des Fahrzeugs weitergegeben wird, um das Fahrzeug entsprechend anzutreiben. Der Aufbau eines Brennstoffzellensystems in dem Fahrzeug 2 ist dabei sehr schematisch dargestellt, unter Verzicht auf weitere Komponenten neben der Brennstoffzelle 3. Ein solcher ist jedoch aus dem Stand der Technik bekannt, sodass hierauf nicht näher eingegangen werden muss.
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Gemäß der Erfindung ist die Vorrichtung 1 nun so ausgestaltet, wie es in der Darstellung der 2 prinzipmäßig angedeutet ist. Die Vorrichtung 1 besteht aus einem rohrförmigen Speichervolumen 101. Das rohrförmige Speichervolumen 101 der Vorrichtung 1 ist dabei in mehreren Mäandern verlegt, sodass sich zumindest einige parallel verlaufende Teilabschnitte und eine Richtungsumkehr zwischen diesen parallel verlaufenden Teilabschnitten des rohrförmigen Speichervolumens 101 ergeben. Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass diese beispielsweise in dem Fahrzeug 1 in vorhandenem Bauraum vergleichsweise platzsparend eingebaut werden kann. Die Enden des rohrförmigen Speichervolumens 101 sind offen und miteinander verbunden, sodass das Innenvolumen des rohrförmigen Speichervolumens 101 ein ringförmiges Innenvolumen ist. Idealerweise sind die beiden offenen Enden des rohrförmigen Speichervolumens 101 im Bereich einer Anschlussstelle 102 miteinander verbunden. Diese Anschlussstelle 102 kann sowohl zur Betankung als auch zur Entnahme genutzt werden, wie es durch den mit 103 bezeichneten Doppelpfeil prinzipmäßig angedeutet ist. Die Anschlussstelle 102 kann beispielsweise als Anschlussblock ausgebildet sein, welcher die benötigten Anschlüsse beispielsweise der Enden des rohrförmigen Speichervolumens 101 und der entsprechenden Betankungs- und Entnahmeleitungen aufweist. Hierdurch kann die Anzahl von Schnittstellen, welche insbesondere bei der Speicherung von Wasserstoff aufwändig abgedichtet werden müssen, minimiert werden.
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In der Darstellung der 2 ist außerdem ein optionaler Wärmetauscher 104 zu erkennen, welcher dazu genutzt werden kann, das in dem von ihm umschlossenen Bereich des rohrförmigen Speichervolumens 101 befindliche Gas zu temperieren. Da das Gas, wie nachfolgend noch näher erläutert werden wird, sowohl bei der Betankung als auch bei der Entnahme durch das Innenvolumen des rohrförmigen Speichervolumens 101 zirkuliert, kann durch gezeigte Anordnung des Wärmetauschers eine sehr gute Temperierung des Gasvolumens erreicht werden. Diese ist insbesondere bei der Entnahme und bei der Betankung von entscheidendem Vorteil, da so ein Gas auf einem beispielsweise für die Brennstoffzelle 3 geeigneten Temperaturniveau zur Verfügung gestellt werden kann, um die Auskondensation von Feuchtigkeit durch das Einleiten von sehr kaltem Wasserstoff in die Brennstoffzelle 3 sinnvoll zu vermeiden. Bei der Betankung kann außerdem die bei der Betankung anfallende Wärme durch den Wärmetauscher 104 abgeführt werden, was wiederum zur einer verbesserten Betankung und einem höheren gespeicherten Gasvolumen führen kann.
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Im Bereich der Anschlussstelle 102 ist nun, wie es in der Darstellung der 3 zu erkennen ist, ein Anschlussrohr 105 ausgebildet ist, welches in der Art eines Prandtlrohrs in das innere Volumen des rohrförmigen Speichervolumens 101 ragt. Bei der Betankung wird Gas durch dieses Anschlussrohr 105 in das Innenvolumen des rohrförmigen Speichervolumens 101 eingebracht, wodurch in der Art einer Gasstrahlpumpe Gas mitgerissen und damit durch das gesamte rohrförmige Speichervolumen 101 zirkuliert wird. Bei der Ausgestaltung der 2 könnte diese Strömungsrichtung von der Anschlussstelle 102 nach unten ausgestaltet sein, sodass in diesem Fall durch den Wärmetauscher 104 eine ideale Kühlung des Gases bei der Betankung erfolgen kann. Die Gasströmung bzw. die Strömungsrichtung bei der Betankung ist in der Darstellung der 3 durch durchgezogene dicke Pfeile entsprechend angedeutet. Die Entnahme von Gas kann nun analog hierzu erfolgen. Dazu wird über das Anschlussrohr 105 Gas aus dem Innenvolumen des rohrförmigen Speichervolumens 101 abgeführt, was typischerweise in geringerer Menge als bei der Betankung erfolgt. Die Entnahme ist durch dünnere punktierte Pfeile entsprechend dargestellt. Dabei ist zu erkennen, dass es zu einer Umkehr der Strömungsrichtung zwischen der Betankung und der Entnahme kommt. Der in 2 dargestellte Wärmetauscher 104 kann wiederum das entnommene Gas, im Bereich der Anschlussstelle 102 und in Strömungsrichtung davor erwärmen, um so das Gas auf einem geeigneten Temperaturniveau für die Brennstoffzelle 3 bereitstellen zu können.
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In der Darstellung der 4 ist eine alternative Ausführungsform zu erkennen. Auch hier ragt ein Anschlussrohr 105 analog zur Darstellung in 3 in das innere Volumen des rohrförmigen Speichervolumens 101. Die Funktion ist im Wesentlichen dieselbe, wobei eine zusätzliche Verengung des Querschnitts beim Betanken im Bereich unmittelbar nach dem Anschlussrohr 105 vorhanden ist, welches analog zum Anschlussrohr 105 in 3 im Inneren des Innenvolumens in axialer Richtung des rohrförmigen Speichervolumens 101 entsprechend umgebogen ist. Die Querschnittsverengung verstärkt den Effekt einer Gasstrahlpumpe noch zusätzlich, wobei auch in der Darstellung der 3 durch das Anschlussrohr 15 selbst der durchströmbare Querschnitt des Innenvolumens ebenfalls schon verengt ist. Die Strömungsrichtungen sind nicht nochmals dargestellt, entsprechen aber denen der 3.
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Eine weitere Ausführungsform ist in der Darstellung der 5 zu erkennen. Die Ausführungsform entspricht im Wesentlichen wiederum der in 4 dargestellten Ausführungsform, wobei das Anschlussrohr 105 hier lediglich zur Betankung eingesetzt wird. Bei der Betankung tritt dann derselbe Effekt wie in der Darstellung der 3 auf, es kommt nämlich zu der mit durchgezogenen Pfeilen dargestellten Strömung durch die Gasstrahlpumpe und somit zu einer entsprechenden Zirkulation der Gase in dem rohrförmigen Speichervolumen 101. Für die Entnahme ist nun zusätzlich zu dem Anschlussrohr 105 ein umlaufender Spalt 106 im Bereich der Anschlussstelle angeordnet, welcher wiederum mit einer Entnahmeleitung 107 an seinem äußeren Umfang verbunden ist. Man macht sich hier das Coanda-Prinzip zunutze, sodass bei der Entnahme eine Gasströmung durch den verengten Bereich des Querschnitts auftritt und das Gas dann, wie es wiederum gestrichelt und mit dünnem Pfeil dargestellt ist, teilweise in den umlaufenden Spalt 106 abströmt und dadurch ebenfalls eine Kreislaufströmung in dem rohrförmigen Speichervolumen 101 aufrecht erhält. Damit kann durch diesen besonderen Aufbau der Tatsache, dass bei der Betankung eine vergleichsweise große Gasmenge und bei der Entnahme eine vergleichsweise kleinere Gasmenge durch das Anschlussrohr 105 bzw. den umlaufenden Spalt 106 strömt, entsprechend Rechnung getragen werden, indem die Querschnitte auf die typischerweise auftretenden mittleren Volumenströme optimiert werden. Der weitere Vorteil besteht darin, dass die Strömungsrichtung der Zirkulation zwischen der Betankung und der Entnahme nicht umgekehrt werden muss, was insbesondere bei einer unmittelbar auf die Betankung folgenden Entnahme von Vorteil sein kann. Außerdem kann dies bei der Optimierung der inneren Druckverluste, welche bei der Zirkulation auftreten, günstig sein.
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Insgesamt entsteht so eine sehr effizient zu nutzende Vorrichtung 1 zum Speichern von Gasen unter hohem Druck, welche alle Vorteile der Rohrspeicher aus dem Stand der Technik nutzen kann und darüber hinaus ihre Nachteile vermeidet. Die Vorrichtung 1 kann außerdem aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, beispielsweise metallischen Materialien, Faserverbundmaterialien und entsprechenden Kombinationen hiervon. Alle aus dem Stand der Technik bekannten Herstellungsverfahren können entsprechend eingesetzt werden, ohne dass der Aufbau des rohrförmigen Speichervolumens 101 hierdurch eingeschränkt wäre.
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Das rohrförmige Speichervolumen
101 bietet eine vergleichsweise große Oberfläche. Es eignet sich daher insbesondere auch, um im Bereich seiner Oberfläche mit einer zusätzlichen elektrischen Energiespeicherfunktion in Form eines Kondensators versehen zu werden. Dies ist bereits in der
DE 10 2013 001 665 beschrieben, sodass im Detail hierauf nicht nochmals eingegangen werden muss.