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Die Erfindung betrifft eine Biopsienadel mit einer Innennnadel und einer diese koaxial umgebende Schneidkanüle, die an ihrem jeweiligen proximalen Ende Einlegeelemente aufweisen, mittels derer die Biopsienadel mit dem im Handstück angeordneten Einschussschlitten über entsprechende Gegenelemente (Zapfen) verbindbar ist.
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Biopsienadeln mit einer Innennadel und einer diese koaxial umgebenden Schneidkanüle sind bekannt. Bei der Biopsie dringt die Innennadel in das zu untersuchende Gewebe ein und der an der Spitze angeordnete Geweberaum (Biopsatraum) wird mit Gewebematerial gefüllt. Die die Innennadel koaxial umgebende Schneidkanüle schneidet mit der an der Vorderseite (distalen Seite) angeordneten Schneide das in den Geweberaum eingedrungene Gewebe ab. Zum Einschießen der Innennadel und zum Abtrennen des Gewebes mittels der Schneidkanüle werden die beiden Nadeln in ein Handstück mit einer Spannvorrichtung eingelegt. Das Handstück weist je einen Einschussschlitten für die Innennadel und einen weiteren Einschussschlitten für die Schneidkanüle auf. Auf jedem der beiden Einschussschlitten ist ein Rundstift (Zapfen) angeordnet, auf den das Einlegeelement mittels des Rundlochs, das im Einlegelement angeordnet ist, aufgesetzt wird. Die Innennadel und die Schneidkanüle können über eine Auslösetaste zeitverzögert gemeinsam ausgelöst werden oder getrennt nacheinander über eine weitere Taste und die Auslösetaste.
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Innennadel und Schneidkanüle liegen koaxial zueinander und weisen ein geringes Spiel zueinander auf. Die seitlich an der Innennadel und Schneidkanüle angeordneten Einlegeelemente und insbesondere die in den Einlegeelementen angeordneten Rundlöcher, die mit den auf den Einschussschlitten angeordneten Rundstiften (Zapfen) verbunden werden, weisen einen Abstand zur Längsachse der Biopsienadel auf. Eine gedachte Längsachse die die beiden Rundlöcher verbindet sowie die Längsachsen der Einschussschlitten mit den darauf angeordneten Zapfen liegen koaxial zur Längsachse der Biopsienadel. Wegen der Forderung, dass das Einlegen der Biopsienadel in das Handstück leicht zu vollziehen sein muss, ist zwischen schlittenseitigem Rundstift (Zapfen) und Rundloch im Einlegeelement ein Spiel vorhanden. Die Verbindung Rundloch/Rundstift (Zapfen) der Innennadel dient allein der Führung beim Einschuss. Die Longitudinalbewegung der Innennadel selbst wird durch einen Anschlag am Einschussschlitten bewirkt, der nach Auslösen des Spannmechanismus auf das proximale Ende des Einlegeelements einwirkt.
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Diese beschriebene gebräuchlichste Verbindungsanordnung von Handstück und Biopsienadel ist allgemein bekannt und vielfach im Einsatz.
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Nachteilig bei der bekannten Verbindung ist jedoch, dass gerade wegen des Spiels von Innennadel und Schneidkanüle, aber auch wegen des Spiels zwischen Rundloch und Rundstift (Zapfen) gerade bei der Innennadel die Zielgenauigkeit mittels einer derartigen Verbindung den heutigen Anforderungen nicht mehr genügt, insbesondere dann wenn aufgrund der heutigen verbesserten Ultraschallgeräte auch kleine Gewebeeinheiten biopsiert werden sollen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Führung insbesondere der Innennadel zu verbessern, sodass die Zielgenauigkeit erhöht wird um auch kleine Gewebeeinheiten bzw. Einschüsse zielgenau zu biopsieren um sie einer weiteren Untersuchung zuzuführen. Weiterhin sollen die Einlegeelemente der Biopsienadel so gestaltet sein, dass die Biopsienadel mit erfindungsgemäß gestalteten Einlegeelementen auch in Handstücken eingesetzt werden können, die nur über eine Rundstift- bzw. Rundzapfenanordnung verfügen.
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Die Lösung der Aufgabe besteht darin, dass das Einlegeelement für die Innennadel ein zur Längsachse der Biopsienadel parallel liegendes Langloch aufweist, in das ein dem. Langloch entsprechender, auf dem Einschussschlitten angeordneter Zapfen eingreift und das Einlegeelement für die Schneidkanüle einen senkrecht auf der Längsachse der Biopsienadel stehenden Einschnitt aufweist, in den ein entsprechender länglicher, senkrecht auf der Längsachse der Biopsienadel stehender Zapfen, der auf dem zweiten Einschussschlitten angeordnet ist, eingreift.
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Durch die Anordnung eines Langlochs in dem Einlegeelement der Innennadel, das mit einem entsprechend passgenauen länglichen Zapfen auf dem Einschussschlitten zusammen wirkt und durch die Anordnung eines senkrecht zur Längsachse der Biopsienadel stehenden Einschnitts im Einlegeelement der Schneidkanüle, der mit einem entsprechenden länglichen passgenauen Zapfen auf dem Einschussschlitten für die Schneidkanüle zusammen wirkt, wird die Zielgenauigkeit insbesondere der voraus eilenden Innennadel durch bessere Führung erheblich verbessert. Durch die verbesserte Führung von Innennadel und der nachfolgenden Schneidkanüle wird einerseits die Biopsatausbeute verbessert und andererseits können auch kleine Gewebeeinschlüsse biopsiert werden, da durch die verbesserte Führung, insbesondere der Innnennadel, diese gezielt steuerbar ist.
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Durch die abgerundeten Enden von Langloch und seitlichem Einschnitt kann die erfindungsgemäße Biopsienadel auch bei Handstücken mit Rundstiften/Rundzapfen verwendet werden.
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Um für die Einschussschlitten gleiche Zapfen verwenden zu können, ist die Breite des Langlochs und des Einschnitts gleich.
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Nachfolgend ist anhand von Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel näher beschrieben.
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Es zeigt:
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1 ein Handstück einer Biopsiepistole ohne Deckel und mit abgehobener Biopsienadel (perspektivisch)
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2 Draufsicht auf das Handstück der Biopsiepistole mit abgenommenem Deckel mit eingelegter Biopsienadel
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3 Handstück und Biopsienadel mit erfindsgemäßen Zapfen und Einlegeelemente
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4 Handstück und Biopsienadel mit erfindungsgemäßer Biopsienadel die in ein Handstück mit Rundzapfen eingelegt ist.
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Wie in 1 dargestellt, besteht die Biopsiepistole aus einem Handstück 1 und einer in diese einlegbaren Biopsienadel 2. Das Handstück verfügt über einen die Spannfedern 3, 4 aktivierenden Spannmechanismus, sodass mittels der gespannten Spannfeder 3, 4 die Einschussschlitten 5, 6, sowohl die Innennadel 7 als auch die Schneidkanüle 8 der Biopsienadel, in den zu untersuchenden Gewebebereich eingeschossen werden kann. Durch die Auslösetaste 9 wird die Verriegelung beider Einschussschlitten 5, 6 gelöst und kurz nach dem Eindringen der Innennadel 7 erfolgt zeitlich verzögert das Herausschneiden des Gewebes durch die Schneidkanüle 8. Mittels der Taste 10 wird allein die Verriegelung des Einschussschlittens für die Innennadel gelöst und allein die Innennadel dringt in das Gewebe ein. Für das Herausschneiden des Gewebes muss die Taste 9 zusätzlich betätigt werden. Der Bediener kann also den zeitlichen Folgeabstand zwischen Innennadel und Schneidkanüle bestimmen.
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Am proximalen Ende der Innennadel ist ein etwa viereckiges Einlegeelement 11 mit einem Langloch 12, und am proximalen Ende der Schneidkanüle ist ebenfalls ein etwa viereckiges Einlegeelement 13 mit einem quer zur Längsachse der Biopsienadel angeordneten, langlochartigen Einschnitt 14 angeordnet. Die Einlegeelemente 11, 14 bestehen aus Kunststoff und sind fest mit der Innennnadel bzw. Schneidkanüle verbunden.
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Um die Innennadel 7 und die Schneidkanüle 8 in ihrer Einlegeposition zu halten, wird im beispielhaft dargestellten Fall eine Einlegehilfe 15, eine sog. Einlegeschiene, verwendet, die an ihrem Ende eine Schutzhülle 16 für den vorderen Teil der Biopsienadel aufweist, die vor Benutzung abgetrennt wird.
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Auf jedem Einschussschlitten 5, 6 ist ein Gegenstück für die Aufnahmen in den Einlegeelementen in Form von Zapfen 17, 18 angeordnet. Das Langloch 12 und der Einschnitt 14 sind gleich breit. Das Langloch 12 ist etwa im Mittelteil drei mm lang und die Enden sind als Rundbogen angefügt. Der quer zur Längsachse der Biopsienadel in das Einlegeelement eingeformte Einschnitt 14 weist in etwa die gleichen Abmessungen auf wie das Langloch 11, ist jedoch zur Seite der Auslösetaste 9 hin offen (s. insbesondere 1).
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Wie nun 2 zeigt, werden die auf den Einschussschlitten 5, 6 angeordneten Zapfen 17, 18 passgenau in die Aufnahmen (Langloch 11 und Einschnitt 14) der Einlegeelemente eingefügt, bevor der Spannmechanismus des Handstücks betätigt, wird. Die Längsachse A der Biopsienadel liegt im Abstand D zur Längsachse B, die entsteht wenn man die Längsachse des Zapfens 17 mit dem hinteren Mittelpunkt (Kreis) des Zapfens 18 verbindet (s. 2). Die Zapfen 17, 18 sind gleich; im horizontalen Querschnitt werden sie von einem ca. 3 mm langen Viereck mit einer Breite von ca. 4 mm gebildet. Die Breitseiten sind abgerundet, sodass das Langloch ca. 6 mm lang ist. Ebenfalls abgerundet ist die obere Fläche der Zapfen 17, 18 was das Aufsetzen des Einlegeelements auf die Zapfen erleichtert. Die Einlegeelemente weisen eine Stärke von ca. 5 mm auf; die Zapfenhöhe ist entsprechend.
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Die Zapfen/Langlochverbindung für die Innennadel dient allein der geradlinigen Führung. Mittels des proximal hinter dem Einlegeelement 11 angeordneten Festanschlags 19 des Einschussschlittens 5 wird nach der Entriegelung die Innennadel in das Gewebe eingeschossen. Da nun die beiden Achsen A und B im Abstand D zueinander liegen (s. 2) wird auf das Ende der Innennadel beim Einschuss eine Kraft u. U. ein Moment ausgeübt, das bei einer nicht präzisen Verbindung von Einlegeelement und Zapfen, wie bei Rundloch und Rundzapfen, zur Folge hat, dass die Innennadel nicht exakt in das vorgesehene Ziel eindringt. Dies wird u. a. infolge des Abstands D in Verbindung mit dem Spiel zwischen Zapfen und Aufnahme bewirkt.
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Bei der Verbindung von Einschussschlitten und Einlegeelement der Schneidkanüle liegt der längliche Aufnahmezapfen 18 quer zur Längsachse der Biopsienadel und der Einschnitt im Einlegeelement liegt ebenfalls quer zur Längsachse der Biopsienadel (s. 2).
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Beim Auslösen der Biopsiepistole dringt zunächst die Innennadel in das zu untersuchende Gewebe ein. Zeitlich verzögert oder getrennt danach, folgt der Abschneidevorgang des in die Biopsatkammer eingedrungenen Gewebes. Die außenliegende Schneidkanüle folgt dem Weg der Innennadel. Im Gegensatz zur Innennadel dient die Verbindung mit dem Einschussschlitten sowohl der Kraftübertragung als auch der Führung der Schneidkanüle. Durch die Anordnung eines querliegenden Zapfens auf dem Einschussschlitten und dem querliegenden Einschnitt entsteht eine breitflächige Auflage die dazu dient die Führung und die Kraftübertragung zu optimieren.
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Sowohl beim Langloch 12 als auch beim Einschnitt 14 sind die Endzonen abgerundet. Der jeweilige Halbkreis der Abrundung entspricht dem Durchmesser der runden bekannten Aufnahmezapfen bei einem Handstück der bekannten Art. Durch diese Ausbildung kann die erfindungsgemäße Biopsienadel mit Einlegeelement mit Langloch und länglichem Einschnitt auch in Handstücke mit runden Zapfen 20, 21 eingelegt werden (s. 4). Da das Handstück mit länglich ausgebildeten Einlegezapfen und mit dem beschriebenen Einschnitt für den Zapfen des Einschussschlittens für die Schneidkanüle den bekannten Handstücken entspricht, wird das Handstück mit rundem Zapfen nicht detailliert beschrieben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Handstück
- 2
- Biopsienadel
- 3
- Spannfeder für Innennnadelschlitten
- 4
- Spannfeder für Schneidkanülenschlitten
- 5
- Einschussschlitten (Innennadel)
- 6
- Einschussschlitten (Schneidkanüle)
- 7
- Innennadel
- 8
- Schneidkanüle
- 9
- Auslösetaste
- 10
- Taste
- 11
- Einlegeelement (Innennadel)
- 12
- Langloch
- 13
- Einlegeelement (Schneidkanüle)
- 14
- Einschnitt
- 15
- Einlegehilfe
- 16
- Schutzhülle
- 17
- Zapfen (Innennadel)
- 18
- Zapfen (Schneidkanüle)
- 19
- Festanschlag
- 20
- Rundzapfen (Innennadel)
- 21
- Rundzapfen (Schneidkanüle)
- A
- Nadelachse der Biopsienadel
- B
- Längsachse der kraftschlüssigen, schlittenseitigen Verbindungselemente
- C
- Breite des Langlochs bzw. des Einschnitts
- D
- Abstand der Nadelachse der Biopsienadel zur Längsachse B der Verbindungselemente