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Die Erfindung betrifft eine Stechhilfe für die Durchführung einer Blutentnahme aus einem Körper gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Stechhilfen gibt es in zahlreichen Varianten, wobei derartige Stechhilfen in erster Linie dafür verwendet werden können, Blut aus einem menschlichen Körper zu entnehmen, welches anschließend mittels einer Blutanalyse untersucht wird. Unter anderem sind sogenannte Einmal-Stechhilfen bekannt, die für den einmaligen Gebrauch vorgesehen sind. Demzufolge sind sie nicht dafür vorgesehen, dass eine Lanzette bzw. eine Nadel ausgewechselt wird und anschließend eine nochmalige Verwendung dieser Stechhilfe stattfindet.
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Bei den unterschiedlichsten Varianten derartiger Einmal-Stechhilfen gibt es beispielsweise eine Unterscheidung nach dem Auslösemechanismus. Hierbei kann zwischen seitlich aktivierten, rückseitig aktivierten und kontakt- bzw. vorne aktivierten Einmal-Stechhilfen unterschieden werden. Demzufolge können Auslösemechanismen und Betätigungselemente an dem Gehäuse der Stechhilfe seitlich, rückseitig oder vorderseitig angebracht sein, wobei das vorderseitige Anbringen durch einen Mechanismus ersetzt werden kann, der es erlaubt, dass eine Kontaktierung unter Druckbeaufschlagung bei Aufsetzen der Stechhilfe auf die Haut eine Auslösung der Lanzette für einen anschließenden Stechvorgang bewirkt.
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Ebenso können derartige Einmal-Stechhilfen (SUD) in vorgespannte Stechhilfen, bei welchen ein darin befindliches Federelement bereits bei Auslieferung und Übergabe an den Anwender/Patienten mit einer vorbestimmbaren Federkraft beaufschlagt ist, und in nicht vorgespannte Stechhilfen, bei welchen das Federelement erst durch den Anwender/Patienten mit einer Federkraft beaufschlagt werden kann, unterteilt sein.
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Das Federelement kann hierbei sowohl aus Kunststoff als auch aus Metall bestehen und verschiedenste Formen aufweisen, wie beispielsweise eine Helixform, eine Sinusform oder dergleichen.
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Bei den verwendeten Blutgewinnungselementen, die zum Anstechen der Haut vorgesehen sind, werden beispielsweise Nadeln, Kanülen oder Klingen in verschiedensten Formen verwendet.
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Zudem sind sogenannte nicht geführte Stechhilfen bekannt. Hierbei liegt keine Kulissenführung zur Vorbestimmung einer Bahn bei dem eigentlichen Stechvorgang, bei dem die Lanzette kurzzeitig aus dem Gehäuse austritt und anschließend wieder einfahren soll, vor. Vielmehr wird die Lanzette mit dem Lanzettenhalteelement vorzugsweise translatorisch, also linear ausgefahren und wieder eingefahren, indem die Federkraft des Federelementes hierzu benutzt wird. Hierbei entsteht ein kurzzeitiges Überschwingen des Federelementes während des Austritts der Lanzette aus dem Gehäuse und anschließend ein Zurückkehren des Federelementes in seine Ruhelage, in der die Lanzette wieder in dem Gehäuse verschwinden soll.
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Nachteilhaft ist bei derartigen nicht geführten Stechhilfen, dass nach stattgefundenem Stechvorgang das Federelement durch die Federkraft die Lanzette rückwärts gerichtet beschleunigt wird und somit eine Restenergie des Federelementes auch dann noch vorhanden ist, wenn die Lanzette bereits in dem Gehäuse wieder verschwunden ist. Als Folge daraus prallt das Lanzettenhalteelement zusammen mit der Lanzette gegen einen Endanschlag des dahinter liegenden Federelementes und das Federelement treibt in Reaktion das Lanzettenhalteelement zusammen mit der Lanzette wieder aus dem Gehäuse. Ein derartiges nochmaliges und unerwünschtes Austreten aus dem Gehäuse kann ein zweites Mal und ein drittes Mal geschehen.
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Ein derartiges nochmaliges Vorfahren der Lanzette nach dem eigentlich erfolgten erstmaligen Stechvorgang ist unerwünscht und führt dazu, dass der Patient bzw. Anwender erhöhte Schmerzen erfährt und die Gefahr des ungewollten zweiten Einstechens der Lanzette an einer anderen Hautstelle durch Verschieben der Stechhilfe besteht.
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Demzufolge liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Stechhilfe für die Durchführung einer Blutentnahme aus einem Körper mittels einer Lanzette zur Verfügung zu stellen, die als sogenannte Einmal-Stechhilfe die Gefahr des mehrmaligen Einstechens der Lanzette in die Haut und die Minimierung der hierbei entstehenden Schmerzen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass bei einer Stechhilfe für die Durchführung einer Blutentnahme aus einem Körper mit mindestens einer Lanzette, mindestens einem mit der Lanzette verbundenen Lanzettenhalteelement, welches in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung innerhalb eines Gehäuses bewegbar ist, und einem Betätigungselement zum Betätigen und/oder Vorspannen mindestens eines Federelementes, welches zum Beaufschlagen des Lanzettenhalteelementes mit einer Federkraft geeignet ist, an dem Federelement oder/und dem Lanzettenhalteelement ein hervorstehendes Element angeordnet ist, welches bei einer Bewegung des Lanzettenhalteelementes in Rückwärtsrichtung bezüglich dieser auslenkbar ist, um diese Bewegung abzudämpfen. Durch ein derartig hervorstehendes Element wird es vorteilhaft ermöglicht, dass die Bewegung des Federelementes und des Lanzettenhalteelementes zusammen mit der Lanzette in Rückwärtsrichtung abgedämpft wird und somit vorteilhaft kein zweit-, dritt- oder viertmaliges Herausfahren der Lanzette aus dem Gehäuse stattfindet. Hierdurch kann weiterer Schmerz, der durch das nochmalige Herausfahren der Lanzette und das nochmalige Eindringen in die Haut des Patienten entstehen würde, vermieden werden.
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Ebenso wird durch ein derartiges vorstehendes Element als Dämpfungselement sichergestellt, dass die Stechhilfe eine erhöhte Sicherheit in ihrer Anwendung aufweist, da die Lanzette lediglich ein einziges Mal aus dem Gehäuse austritt und anschließend wieder in das Gehäuse einfährt.
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Derart erfindungsgemäße Stechhilfen sind vorzugsweise Einmal-Stechhilfen, also für den einmaligen Gebrauch gedacht, und werden im nicht vorgespannten Zustand dem Anwender bzw. dem Patienten ausgeliefert.
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Vorzugsweise ist das hervorstehende Element ein biegsames zungenartiges Element, dessen erstes Ende mit einer Außenseite des Federelementes oder/und des Lanzettenhalteelementes verbunden ist und dessen zweites freies Ende in einem ersten Biegezustand des zungenartigen Elementes entlang mindestens einem ersten Bahnabschnitt und in einem zweiten Biegezustand entlang mindestens einem zweiten Bahnabschnitt mindestens einer Bahn gleitbar ist. Hierbei ist die Bahn vorzugsweise auf mindestens einem keilförmigen Vorsprung außenseitig angeordnet, wobei der Vorsprung mit dem Betätigungselement oder/und mit dem Gehäuse verbunden ist.
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Zwischen dem ersten Bahnabschnitt und dem zweiten Bahnabschnitt des keilförmigen Vorsprungs kann ein Winkel von 5°–70°, vorzugsweise aus einem Bereich von 25°–55° angeordnet sein.
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Durch ein derartiges Zusammenspiel der Bahnabschnitte, die auch dem keilförmigen Vorsprung angeordnet sind, mit dem zungenartigen Element, wird erreicht, dass das zungenartige Element in seinem ersten Biegezustand nahezu widerstandslos während des Ausfahrens der Lanzette nach unten bzw. vorne bzw. zur Austrittsöffnung innerhalb des Gehäuses hin mitbewegt wird, wohingegen das zungenartige Element bei der Rückwärtsbewegung durch den zweiten Bahnabschnitt umgelenkt wird und in seinem zweiten Biegezustand auf dem zweiten Bahnabschnitt, der eine andere Orientierung als der erste Bahnabschnitt aufweist, entlang gleitet und von diesem in seiner Rückwärtsrichtung abgebremst und somit gedämpft wird. Hierdurch wird nicht nur das zungenartige Element, sondern auch das Federelement und das Lanzettenhalteelement zusammen mit der Lanzette abgebremst.
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Ein derartiges Abbremsen geschieht nicht aufgrund des Verlaufs des zweiten Bahnabschnittes und der Verwendung des zungenartigen Elementes schlagartig, sodass kein Rückschlag in die entgegengesetzte Richtung, also in die Vorwärtsrichtung, stattfindet und das Lanzettenhalteelement zusammen mit der Lanzette nicht nochmals aus der Austrittsöffnung des Gehäuses vorderseitig austritt. Dies wird aufgrund der biegsamen bzw. elastischen Ausbildung des zungenartigen Elementes erreicht, welches die rückwärtsgerichtete Bewegung des Federelementes und des Lanzettenhalteelementes umso mehr abbremst, je mehr es durch den zweiten Bahnabschnitt verbogen wird.
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Diese Verbiegung geschieht so lange, bis das zungenartige Element mit einem ersten Ende mehr oder weniger an dem zweiten Bahnabschnitt aufsetzt und hierdurch die rückwärts gerichtete Bewegung des Lanzettenhalteelementes und des Federelementes vollständig gestoppt wird.
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Vorzugsweise ist der erste Biegezustand eine im oder gegen den Uhrzeigersinn gerichtete Verbiegung des zungenartigen Elementes und der zweite Biegezustand eine entgegengesetzt gerichtete Verbiegung des zungenartigen Elementes. Es kann dadurch erreicht werden, dass zwischen dem ersten Bahnabschnitt und dem zweiten Bahnabschnitt ein Winkel angeordnet ist und somit das zungenartige Element einmal nach links und einmal nach rechts verbogen wird.
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Das Federelement ist – bezogen auf eine Stechrichtung der Stechhilfe – hinter dem Lanzettenhalteelement und vor Teilen bzw. an Teilen des Betätigungselementes angeordnet. Diese Teile werden durch das Federelement federnd miteinander verbunden und ermöglichen einen einfachen und unkomplizierten Aufbau.
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Das Federelement kann sowohl S-förmig in Form einer Kunststofffeder als auch spiralförmig ebenso aus Kunststoff oder aus Metall ausgebildet sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform verläuft das zungenartige Element entlang des ersten Bahnabschnittes während eines Vorspannvorganges und während des in Vorwärtsrichtung gerichteten Stechvorganges und entlang des zweiten Bahnabschnittes während einer in Rückwärtsrichtung gerichteten Lanzettenhalteelementbewegung gleitend. Alternativ kann ein derartiges zungenartiges Element auch rollenartig oder dergleichen auf den Bahnabschnitten bewegt werden.
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Das Betätigungselement ist gegenüber dem Gehäuse dauerhaft verrastbar, um eine nochmalige Verwendung der Stechhilfe zu verhindern. Hierdurch entsteht eine Einmal-Stechhilfe. Hierfür weist das Betätigungselement sich quer zur Bewegungsrichtung des Betätigungselementes, des Lanzettenhalteelementes und des Federelementes erstreckende Verrastungszähne auf und das Gehäuse ist randseitig komplementär dazu mit Ausnehmungen oder Verrastungsvorsprüngen ausgestattet.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorteile und Zweckmäßigkeiten sind der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung zu entnehmen. Hierbei zeigen:
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1 in einer perspektivischen schematischen Darstellung eine erfindungsgemäße Stechhilfe gemäß einer Ausführungsform der Erfindung im ungespannten Zustand;
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2 in einer Querschnittsdarstellung die in 1 gezeigte Stechhilfe im ungespannten Zustand;
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3 in einer Ausschnittsdarstellung in Form eines Querschnitts im oberen Teil der erfindungsgemäßen Stechhilfe nach erfolgtem Stechvorgang; und
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4 in einer Ausschnittsdarstellung Teile der erfindungsgemäßen Stechhilfe nach erfolgtem Stechvorgang.
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In 1 ist in einer perspektivischen Darstellung die erfindungsgemäße Stechhilfe gemäß einer Ausführungsform der Erfindung im ungespannten Zustand, also vor dem Auslösen und dem Vorspannen der Stechhilfe wiedergegeben. Die Stechhilfe 1 weist ein Gehäuse 2 auf, welches unterseitig bzw. vorderseitig eine Lanzette 3 an einer Austrittsöffnung austreten lassen kann.
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Ein Betätigungselement 4 dient sowohl als Auslöseknopf als auch als Vorspannknopf und wirkt mit einem Federelement 5, welches sinusartig bzw. S-förmig aufgebaut ist und vorzugsweise aus Kunststoff besteht, zusammen.
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In diesem Zustand ist das Betätigungselement zwar in das Gehäuse 2 eingeführt, jedoch besteht noch keine Vorspannung der Kunststofffeder 5. Dies geschieht erst, wenn das Betätigungselement 4 weiter in das Gehäuse hineingeschoben wird und mittels Verzahnungen 6a und 6b, die Außenseite hin hervorstehen, in entsprechend komplementäre Verzahnungen oder Ausnehmungen des Gehäuses 2, die hier nicht sichtbar sind, eingreift. Somit findet mit einer ersten Schiebebewegung des Betätigungselementes 4 eine Vorspannung statt.
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Mit einer zweiten Schiebebewegung findet eine Auslösung mittels Lanzettenhalteelementes und eine Kraftbeaufschlagung des Lanzettenhalteelementes in Stechrichtung mittels des federkraftbeaufschlagten Federelementes statt. Der eigentliche Auslösevorgang erfolgt hierbei über zwei Schrägflächen, die an dem Betätigungselement angebracht sind und ab einer bestimmten Bewegungsstrecke zwei korrespondierende Halteärmchen zum Festhalten des Lanzettenaufnahmeelementes quer zur Stechrichtung aufspreizt, um dadurch das Lanzettenaufnahmeelement in Stechrichtung freizugeben.
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Durch eine derartige Verrastung des Betätigungselementes mit dem Gehäuse 2 mittels der Verzahnungen 6a und 6b sowie 6c und 6d, wie es beispielsweise der 2 zu entnehmen ist, wird sichergestellt, dass bei einer derartigen Einmal-Stechhilfe keine Wiederverwendung stattfindet, da ein Sichwiederlösen dieser Verzahnungen aus der komplementär ausgebildeten Verzahnung 10a und 10b gemäß 2 nicht möglich ist. Somit findet nach Auslösen des Stechvorganges und nach erfolgtem Beenden des Stechvorganges eine dauerhafte Verrastung des Betätigungselementes 4 mit dem Gehäuse 2 statt, welches ein erneutes Vorspannen und nochmaliges Betätigen der Stechhilfe verhindert.
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In 2 sind in einer Querschnittsdarstellung die erfindungsgemäße Stechhilfe gemäß der Ausführungsform wiedergegeben. Dieser Darstellung ist zu entnehmen, dass ein Lanzettenhalteelement 7 mit der darin angeordneten Lanzette 3 und einem Sterilschutz 3a in translatorischer Bewegungsart, also nach unten ausfahrbar ist. Es wird durch die Pfeilrichtung 8 wiedergegeben. Anschließend wird durch eine rückwärtsgerichtete Bewegung gemäß dem Pfeil 9 statt, sodass die Lanzette 3 wieder in dem Gehäuse 2 verschwindet.
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Dieser Darstellung ist deutlich zu entnehmen, dass das Lanzettenhalteelement 7 endseitig mit einem Ende 7a in U-förmiger Form mit einem Ende 5b des Federelementes 5 fest verbunden ist. Das weitere Ende 5a der Feder 5 ist oberseitig mit dem Betätigungselement 4 derart verbunden, dass es vorzugsweise aus einem gemeinsamen Spritzvorgang hervorgegangen ist.
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An dem S-förmigen Federelement 5 ist seitlich – vorzugsweise in einem gemeinsamen Spritzvorgang hergestellt – ein zungenartiges Element 15 angeordnet, welches mit einem ersten Ende 15a an einem Kurvenabschnitt des S-förmigen Federelementes 5 angeordnet ist. Mit seinem freien Ende 15b ist das zungenartige Element 15, welches biegsam und elastisch ist, relativ frei gegen oder mit dem Uhrzeigersinn verschwenkbar, also in Bildebene betrachtet nach links oder rechts verschwenkbar. Demzufolge ist das freie Ende 15b unter einer gewissen Biegevorspannung, die nach rechts gerichtet ist, auf einem ersten Bahnabschnitt 12 entlang bewegbar. Dies geschieht während einer vorwärts gerichteten Bewegung 8 des Federelementes 5 und des Lanzettenhalteelementes 7.
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Während der vorwärtsgerichteten Bewegung und bei der sich anschließenden rückwärtsgerichteten Bewegung findet aufgrund der bestehenden Vorspannung ab der Passierung eines spitzen Endes eines keilförmigen Vorsprungs 11 eine Bewegung des zungenartigen Elementes 15 nach links – in Bildebene betrachtet – statt und das freie Ende 15b bewegt sich an einem Winkel 14, der von dem keilförmigen Element 11 eingeschlossen wird, von rechts nach links vorbei. Sobald eine Rückwärtsbewegung 9 des Nadelhalteelementes und des Federelementes aufgrund der rückwirkenden Federkraft nach erfolgtem Ausstoß der Lanzette aus einer Austrittsöffnung des Gehäuses 2 erfolgt, wird nun das zungenartige Element 15 nicht entlang des ersten Bahnabschnittes 12, sondern entlang des zweiten Bahnabschnittes 13 nach links ausgelenkt und erfährt eine Vorspannung entgegen dem Uhrzeigersinn durch ein Entlanggleiten des freien Endes 15 entlang des zweiten Bahnabschnittes 13, der mit dem Winkel 14 gegenüber dem ersten Bahnabschnitt 12 schräg nach links verläuft.
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Ein derartiges keilförmiges Element 11 kann auch rechtseitig, wie dargestellt, vorliegen, muss jedoch nicht gleichzeitig mittels eines zungenartigen Elementes, welches hier nicht als weiteres Element dargestellt ist, verwendet werden. Vielmehr ergibt sich hieraus eine gewisse Unabhängigkeit in der Montage der zu montierenden Teile.
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Durch die Auslenkung des freien Endes 15b des zungenartigen Elementes, wie es insbesondere in 3, aber auch in 4 in vergrößerter Darstellung gezeigt wird, wird das zungenartige Element 15 immer mehr nach links gebogen, je mehr das das Federelement 5 wieder nach oben verfährt bzw. einfährt. Hierdurch findet während der rückwärtsgerichteten Bewegung eine Abdämpfung der rückwärtsgerichteten Geschwindigkeit und gegebenenfalls Beschleunigung statt.
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Eine derartige Verringerung der Geschwindigkeit mit dämpfender Wirkung findet so lange statt, bis das freie Ende 15b des zungenartigen Elementes 15 die Höhe des Winkels 14 erreicht hat und nicht mehr weiter nach oben verfahren kann. In diesem Moment stoppt das Federelement in einer Position, in der es nahezu oder vollständig in seiner Ruhelage angelangt ist. Ein nochmaliges Ausfahren der Lanzette und ein rückschlagbedingtes Ausfahren des Federelementes und des Lanzettenhalteelementes 7 findet aufgrund der dämpfenden Wirkung des zungenartigen Elementes 15 während des Entlanggleitens an dem zweiten Bahnabschnitt 13 nicht statt.
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In 4 werden noch mal in einer Ausschnittsdarstellung Teile der erfindungsgemäßen Stechvorrichtung wiedergegeben. Die Stechvorrichtung befindet sich in diesem Zustand während oder nach einer erfolgten Rückwärtsbewegung der Lanzette und des Federelementes 5.
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In dieser Darstellung ist nochmals deutlich zu sehen, dass das freie Ende 15b des zungenartigen Elementes 15 ebenso eine Abschrägung an der Stirnseite aufweist, um leichter entlang des zweiten Bahnabschnittes 13 gleiten zu können. An dem ersten Bahnabschnitt hingegen gleitet das freie Ende 15b lediglich mit einer kleinen Kantenfläche.
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Vorteilhaft weist das Federelement 5 noch eine gewisse Restfederenergie in seinem Federsystem auf, wenn das Federelement und das Lanzettenhalteelement 7 nach erfolgter Rückwärtsbewegung aufgrund des Zusammenspiels des zungenartigen Elementes zusammen mit dem zweiten Bahnabschnitt 13 gedämpft wird. Diese Restenergie wird während des Zurückfahrens durch das dämpfend wirkende zungenartige Element mit seinem Entlanggleiten an dem zweiten Bahnabschnitt 13 abgebaut. Dies verhindert ein mehrmaliges Austreten der Nadel aus dem Gehäuse.
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Selbstverständlich ist die Anordnung des Betätigungselementes an einer anderen Position als auf der Rückseite der Stechhilfe ebenso denkbar. Ebenso ist die Verwendung anderer Federelemente oder mehrerer Federelemente denkbar.
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Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stechhilfe
- 2
- Gehäuse
- 3
- Lanzette
- 3a
- Sterilschutz
- 4
- Betätigungselement
- 5
- Federelement
- 5a
- weiteres Ende des Federelements
- 5b
- Ende des Federelementes
- 6a, b, c, d
- Verzahnungen
- 7
- Lanzettenhalteelement
- 7a
- Ende des Lanzettenhalteelements
- 8
- Vorwärtsrichtung
- 9
- Rückwärtsrichtung
- 10a, b
- komplementär ausgebildete Verzahnung
- 11
- keilförmiger Vorsprung
- 12
- erster Bahnabschnitt
- 13
- zweiter Bahnabschnitt
- 14
- Winkel
- 15
- zungenartiges Element
- 15a
- erstes Ende des zungenartigen Elementes
- 15b
- freies Ende des zungenartigen Elementes