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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen eines Druckwerks einer Druckmaschine mit einem Steuerungsrechner.
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Beim Druckauftragswechsel in Offsetdruckmaschinen muss Restfarbe des Vorauftrages im Druckwerk entfernt werden, damit die Farbe des vorherigen Druckauftrags nicht die Qualität des nachfolgenden Druckauftrags beeinträchtigt. Da in einem Druckwerk viele Komponenten wie z. B. Farbwerk, Feuchtwerk, Plattenzylinder und Gummituchzylinder mit Farbe in Berührung kommen, sind umfangreiche Reinigungsmaßnahmen notwendig, um die Restfarbe des vorherigen Druckauftrags zu entfernen. Besonders wichtig sind dabei das Waschen des Gummituchzylinders, die Reinigung der Druckplatten und die Reinigung des Feuchtwerks. Aus dem Stand der Technik sind bereits mehrere Reinigungsverfahren in Offsetdruckmaschinen bekannt.
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2008 029 998 A1 geht eine Offsetdruckmaschine hervor, welche so ausgestaltet ist, dass Druckbogen in einer Druckanstellung bei abgestellter Farbzufuhr mit einem Restfarbbild mittels auf dem Plattenzylinder bzw. Gummituchzylinder vorhandener Restfarbe bedruckt werden. Dieser Vorgang wird auch Entfärben genannt, da hier die Farbe aus dem Druckwerk befördert wird. Dabei ist vorgesehen, dass aus Einstelldaten für einen neuen Druckauftrag Prozesse für das Entfärben durch einen Druckmaschinenrechner berechnet werden. Der Druckmaschinenrechner kann so die optimale Anzahl von Druckbogen zum Entfärben der Druckplatte berechnen. Der Steuerungsrechner stellt dabei bei angestelltem Gummituchzylinder die Farb- und Feuchtauftragswalzen zu einem vorberechneten Zeitpunkt vor der endgültigen Druckabstellung ab. Dabei können Farb- und Feuchtauftragswalzen gleichzeitig abgestellt werden. Das Abstellen wenigstens der Farbauftragswalzen vom Plattenzylinder erfolgt bei Produktionsende dabei stets vor der Beendigung des Bedruckstofftransports. Dadurch wird erreicht, dass bei Beendigung eines Druckauftrags noch die die Druckmaschine durchlaufenden Bedruckstoffe Druckfarbe über den Gummituchzylinder vom Plattenzylinder abnehmen.
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Aus dem Patent
EP 0 983 852 B1 geht ebenfalls ein Verfahren zum Entfernen von Druckfarbe aus dem Druckwerk hervor. Dabei kann eine Funktion „Farbe entfernen” angewählt werden, wodurch der Farbduktor angehalten wird und die Druckmaschine eine vorgegebene Anzahl von letzten Bedruckstoffen produziert.
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Aus dem Patent
US 7,373,882 B2 ist eine Wascheinrichtung zum Reinigen eines Anilox-Farbwerks bekannt. Dabei wird über das Feuchtwerk im Druckwerk einer Anilox-Druckmaschine Waschmittel in das Anilox-Farbwerk eingebracht, um das Farbwerk von vorhandener Farbe zu reinigen. Das Waschmittel kann dabei direkt auf eine Feuchtauftragswalze oder auf eine an der Feuchtauftragswalze anliegende Feuchtwerkswalze aufgesprüht werden. Auf diese Art und Weise kann ein Anilox-Druckwerk zuverlässig gereinigt werden.
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Die genannten Reinigungsverfahren haben den Nachteil, dass sie zum Teil sehr aufwendig funktionieren, wenig flexibel an die aktuellen Bedingungen in der Druckmaschine anpassbar sind und zudem nicht immer gründlich genug arbeiten und das Farbprofil im Feuchtwerk nicht ausreichend abgebaut wird.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Reinigen eines Druckwerks einer Druckmaschine zu schaffen, welches die Farbe aus dem gesamten Druckwerk zuverlässig und mit einfacher Bedienung entfernt. Zudem soll das Verfahren möglichst schnell, flexibel und präzise arbeiten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und den Zeichnungen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann bevorzugt in einer Offsetdruckmaschine eingesetzt werden. Dabei verfügt die Druckmaschine über einen Steuerungsrechner, welcher zumindest die Antriebskomponenten in der Druckmaschine steuern kann. Zu diesen Komponenten zählen insbesondere der Hauptantriebsmotor der Druckmaschine sowie die Nebenantriebe zum Antreiben der Plattenzylinder oder von Teilen des Feuchtwerks und Farbwerks im Druckwerk. Erfindungsgemäß sind in dem Steuerungsrechner der Druckmaschine mehrere unterschiedliche Reinigungsprogramme zur Reinigung eines Druckwerks abgespeichert. Der Bediener der Druckmaschine hat nun die Möglichkeit, über Bedienungselemente die passenden Reinigungsprogramme auszuwählen und so den Reinigungsvorgang optimal dem aktuellen Zustand der Druckmaschine anzupassen. Der aktuelle Zustand der Druckmaschine hängt dabei von dem zuletzt laufenden Druckauftrag und dem anschließend abzuarbeitenden Druckauftrag ab. Die unterschiedlichen Reinigungsprogramme sind dabei bevorzugt mit aussagekräftigen Begriffen gekennzeichnet, so dass der Bediener der Druckmaschine schnell die passenden Reinigungsprogramme auswählen kann. Dabei laufen die Reinigungsprogramme auf Wunsch jeweils vollautomatisch ab, so dass sich der Bediener keine Gedanken machen muss, welche Komponenten in der Druckmaschine er wie und zu welchem Zeitpunkt ein- und ausschaltet, um einen optimalen Reinigungsprozess zu erreichen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass im Steuerungsrechner wenigstens vier Reinigungsprogramme abgespeichert sind, wobei ein erstes Reinigungsprogramm das Vorreinigen des Druckwerks mit angeschaltetem Feuchtwerk umfasst, ein zweites Reinigungsprogramm das Reinigen des Feuchtwerks bei abgestellter Feuchtmitteldosierwalze umfasst, ein drittes Reinigungsprogramm das Reinigen einer Druckplatte auf dem Plattenzylinder mit angestelltem Feuchtwerk umfasst und ein viertes Reinigungsprogramm das Reinigen des Gummituchs auf dem Gummituchzylinder bei abgestelltem Feuchtwerk umfasst. Mit diesen vier Reinigungsprogrammen kann ein Druckwerk einer Druckmaschine besonders effizient gereinigt werden. Das erste Programm dient dabei als Reinigungsprogramm zum Vorreinigen des Druckwerks, wobei das Feuchtwerk angeschaltet ist, um Feuchtmittel während des Reinigungsvorgangs abgeben zu können. Das zweite Reinigungsprogramm dient dann dem Reinigen des Feuchtwerks, wobei die Feuchtmitteldosierwalze abgestellt ist. Mit dem dritten Reinigungsprogramm wird die Druckplatte auf dem Plattenzylinder gereinigt, wobei bei diesem Vorgang das Feuchtwerk wiederum angestellt ist. Das vierte Reinigungsprogramm übernimmt das Reinigen des Gummituchs auf dem Gummituchzylinder, wobei hier das Feuchtwerk abgestellt ist. Danach ist das Druckwerk dann zuverlässig gereinigt worden.
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Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass während der Reinigungsvorgänge im Druckwerk die Druckbeistellung eingeschaltet ist, die Farbauftragswalzen vom Plattenzylinder abgestellt sind und der Bedruckstofftransport eingeschaltet ist. Die Druckbeistellung wird benötigt, um die Bedruckstoffe zwischen Gegendruckzylinder und Gummituchzylinder zu transportieren und außerdem Farbe vom Gummituchzylinder zu entfernen. Die Farbauftragswalzen sind dabei vom Plattenzylinder abgestellt, um keine weitere Farbe auf den Plattenzylinder zu übertragen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass während die wenigstens vier Reinigungsprogramme ablaufen zunächst durch den Steuerungsrechner das Feuchtwerk zugeschaltet wird, dass nach einer ersten Zeitdauer die Feuchtmittelzufuhr zum Feuchtwerk unterbrochen wird, dass nach einer zweiten Zeitdauer die Feuchtmittelzufuhr wieder zugeschaltet wird, dass nach einer dritten Zeitdauer das Feuchtwerk vom Plattenzylinder abgestellt wird und dass während einer vierten Zeitdauer Bedruckstoffe durch die Druckmaschine transportiert werden. Diese vier Reinigungsprogramme arbeiten dabei jeweils mit einer vorgegebenen Zeitdauer, welche als optimale Reinigungszeit ermittelt wurde. Auf diese Art und Weise muss sich der Bediener keine Gedanken machen, wie lange der jeweilige Reinigungsvorgang des entsprechenden Reinigungsprogramms sein muss. Der Bediener muss lediglich das passende Reinigungsprogramm auswählen und kann dann den Ablauf der vier Reinigungsprogramme automatisch von statten gehen lassen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Druckwerk bei eingeschalteter Druckbeistellung gereinigt wird und dass der Plattenzylinder vom Gummituchzylinder abgestellt ist. Diese Ausgestaltung kommt insbesondere beim Einsatz des vierten Reinigungsprogramms zum Reinigen des Gummituchs zum Tragen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Steuerungsrechner die Feuchtmitteldosierwalze im Feuchtwerk des Druckwerks separat zu den anderen Feuchtwerkswalzen oder Farbwerkswalzen schaltet. Durch den Einsatz einer separat ansteuerbaren Feuchmitteldosierwalze kann die Feuchtmittelmenge im Feuchtwerk unabhängig von anderen Komponenten im Druckwerk gesteuert werden, so dass gezielt mehr oder weniger Feuchtmittel während der Reinigungsvorgänge bei angestelltem Feuchtwerk in das Druckwerk eingebracht werden kann.
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Vorteilhafterweise ist außerdem vorgesehen, dass das Bedienelement ein Touchscreen ist und dass über den Touchscreen die Reihenfolge und Art der Reinigungsprogramme auswählbar ist. Der Bediener hat so die Möglichkeit, einfach über eine grafische Benutzeroberfläche die passenden Reinigungsprogramme auszuwählen und auch die Reihenfolge festzulegen. Dabei ist in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass der Steuerungsrechner nur technisch sinnvolle und zulässige Kombinationen von Reinigungsprogrammen zulässt. Dazu sind die zulässigen Kombinationen von Reinigungsprogrammen im Steuerungsrechner hinterlegt, welche dieser mit der Auswahl des Bedieners vergleicht und dabei unzulässige Kombinationen von Reinigungsprogrammen ablehnt. Ebenso kann der Steuerungsrechner auf Basis der hinterlegten zulässigen Kombination von Reinigungsprogrammen selbst passende Kombinationen für den aktuellen Zustand der Druckmaschine vorschlagen, welche der Bediener dann lediglich noch bestätigen muss. Um den aktuellen Zustand der Druckmaschine zu berücksichtigen, hat der Steuerungsrechner Zugriff auf Druckauftragsdaten sowohl des laufenden als auch des nachfolgenden Druckauftrags und kann außerdem über Sensoren im Druckwerk z. B. den Verschmutzungsgrad erfassen. So kann der Steuerungsrechner selbsttätig passende Reinigungsprogramme vorschlagen, welche der Bediener dann lediglich noch bestätigen muss. Sollte der Bediener eine unzulässige Kombination von Reinigungsprogrammen ausgewählt haben, so wird vom Steuerungsrechner außerdem eine Fehlermeldung ausgegeben. Diese Fehlermeldung wird auf dem Touchscreen optisch angezeigt und kann außerdem durch ein Tonsignal unterstützt werden. Auf diese Art und Weise weiß der Bediener, dass er eine unzulässige Kombination von Reinigungsprogrammen ausgewählt hat. Trotzdem hat der Bediener so neben dem Vorschlag durch den Steuerungsrechner weiterhin die Möglichkeit, seine Reinigungsprogramme im Rahmen der zulässigen Kombinationen individuell zusammenzustellen.
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Vorteilhafterweise ist außerdem vorgesehen, dass die Dauer eines Reinigungsprogramms durch Eingabe über die Bedieneinrichtung von dem Steuerungsrechner vorgebbar ist. Bei dieser Ausführungsform kann der Bediener die vom Steuerungsrechner automatisch vorgeschlagene Dauer eines Reinigungsprogramms manuell verändern. Wenn der Bediener keine Veränderung an der Zeitdauer vornimmt, wird das Reinigungsprogramm automatisch mit der als optimal hinterlegten Reinigungsdauer abgefahren. Diese Reinigungsdauer kann dabei fest hinterlegt sein, es kann aber auch vorgesehen sein, dass der Steuerungsrechner die optimale Dauer eines Reinigungsprogramms ebenfalls aufgrund des aktuellen Zustands der Druckmaschine ähnlich wie bei der Auswahl der passenden Reinigungsprogramme über Druckauftragsdaten und Sensoren zur Erfassung des aktuellen Zustands der Druckmaschine berechnet.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Figuren näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
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1 eine Offsetdruckmaschine mit drei Druckwerken,
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2 den Einsatz der erfindungsgemäßen Reinigungsprogramme und
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3 die Ansteuerung der Druckmaschine gemäß der erfindungsgemäßen Reinigungsprogramme.
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In 1 ist eine Bogenoffset-Rotationsdruckmaschine 30 mit drei Druckwerken 1, 2, 3 abgebildet. Die Abbildung ist nur als Beispiel zu verstehen und beschränkt die Erfindung nicht auf den Einsatz von Bogenrotationsdruckmaschinen. Die vorliegende Erfindung kann bei allen Druckmaschinen zur Anwendung kommen, bei denen beim Auftragswechsel Druckwerke 1, 2, 3 gereinigt werden müssen. Die drei Druckwerke 1, 2, 3 in 1 sind prinzipiell gleich aufgebaut, so verfügt jedes der Druckwerke 1, 2, 3 über einen Gummituchzylinder 22, einen Plattenzylinder 23 und einen Gegendruckzylinder 26. Der Transport der bogenförmigen Bedruckstoffe 31 erfolgt zwischen den Druckwerken 1, 2, 3 über die Transportzylinder 24. Bei der Druckmaschine 30 in 1 sind Gummituchzylinder 22, Plattenzylinder 23, Transportzylinder 24 und Gegendruckzylinder 26 mechanisch über einen nicht gezeigten Zahnräderzug gekoppelt, so dass sämtliche Zylinder synchron von einem Antriebsmotor 5 mit gleicher Geschwindigkeit im Druckbetrieb angetrieben werden können. Die Plattenzylinder 23 können außerdem mittels einer Kupplung 29 vom zugeordneten Gummituchzylinder 22 entkoppelt werden, so dass die Plattenzylinder 23 beim Plattenwechsel unabhängig in jedem Druckwerk 1, 2, 3 separat mittels eines Antriebsmotors 4 in Bewegung versetzt werden können. Weiterhin weist jedes der Druckwerke 1, 2, 3 ein Farbwerk 25 und ein Feuchtwerk 27 auf, welche die Druckplatten 6, 7 auf den Plattenzylindern 23 einfärben. Die Farbe wird dabei mittels der Farbauftragswalzen 16 und das Feuchtmittel mittels der Feuchtmittelauftragswalzen 15 auf die Druckplatten 6, 7 übertragen. Die Feuchtmittelmenge selbst wird mit der Feuchtmitteldosierwalze 28 gesteuert.
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Die Steuerung der Druckmaschine 30 übernimmt ein Steuerungsrechner 8, welcher sämtliche Antriebsmotoren 4, 5 und auch die Registerstellantriebe 9 an den Plattenzylindern 23 ansteuert. Auf diese Art und Weise kann der Steuerungsrechner 8 einen vollautomatischen Druckplattenwechsel mittels einem dem jeweiligen Druckwerk 1, 2, 3 zugeordneten Plattenwechsler 17 durchführen. Die drei Druckwerke 1, 2, 3 sind allessamt während des Plattenwechsels in unterschiedlichen Stadien dargestellt. Druckwerk 3 befindet sich noch in der Anfangsphase des Plattenwechsels, während die alte Druckplatte 7 in den Plattenwechsler 17 herausgefahren wird, was durch den entsprechenden Rotationspfeil des Plattenzylinders 23 gekennzeichnet ist. Die neue Druckplatte 6 wird dabei noch im Plattenwechsler 17 aufbewahrt. Im Druckwerk 2 ist zu erkennen, dass die alte Druckplatte 7 bereits vollständig den Plattenzylinder 23 verlassen hat und nun im Plattenwechsler 17 aufbewahrt wird. Das Druckwerk 1 befindet sich in der Endphase des Plattenwechsels, wobei durch ein Hochfahren des Plattenwechslers 17 die alte Druckplatte 7 vollständig aus dem Druckwerk 1 entfernt wird, so dass von oben die neue Druckplatte 6 in Pfeilrichtung im Druckwerk 1 eingeführt und anschließend am Plattenzylinder 23 befestigt werden kann.
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2 zeigt den Einsatz von vier Reinigungsprogrammen. Nach dem Ende eines abgearbeiteten Druckauftrags schaltet dabei der Steuerungsrechner 8 durch Auswahl des Vorgangs „Druckwerk reinigen” über den Touchscreen 32 in dem betroffenen Druckwerk 1, 2, 3 zunächst das Waschprogramm 1 ein. Das Waschprogramm 1 dient dabei dem Vorreinigen des Druckwerks, wobei das Feuchtwerk angeschaltet ist, um Feuchtmittel für den Reinigungsvorgang in das Druckwerk 1, 2, 3 einzubringen. Danach wird dann das zweite Reinigungsprogramm eingesetzt, um das Feuchtwerk 27 zu reinigen. Im dritten Schritt wird die Druckplatte 6, 7 auf dem Plattenzylinder 23 gereinigt. Zuletzt wird das vierte Reinigungsprogramm abgearbeitet, welches das Gummituch auf dem Gummituchzylinder 22 reinigt. Danach sind dann auch die letzten Bedruckstoffe 31 des abgearbeiteten Druckauftrags durch die Druckmaschine 30 gelaufen und das vollständige Druckende ist erreicht. Die in 2 gezeigten vier Reinigungsprogramme können dabei je nach Bedarf kombiniert werden. Die Auswahl kann dabei durch den Bediener der Druckmaschine 30 mittels Touchscreen 32 erfolgen, wobei der Steuerungsrechner 8 auch Vorschläge auf Basis der Daten des gerade durchgelaufenen Druckauftrags und des nächsten Druckauftrags sowie auf Basis von Sensoren der Druckmaschine 30 machen kann. In diesem Fall muss der Drucker dann am Touchscreen 32 lediglich den Vorschlag des Steuerungsrechners 8 bestätigen.
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In 3 sind die zu dem jeweiligen Reinigungsprogramm gehörenden Vorgänge im Druckwerk 1, 2, 3 gezeigt. Während des Ablaufs des ersten Reinigungsprogramms sind die Farbauftragswalzen 16 vom Plattenzylinder 23 abgestellt, so dass vom Farbwerk 25 keine Farbe mehr auf den Plattenzylinder 23 übertragen werden kann. Das Feuchtwerk 27 ist jedoch an den Plattenzylinder 23 angestellt, um den Reinigungsvorgang zu ermöglichen. Zusätzlich werden während des ersten Reinigungsprogramms Feuchtwerk 27 und Farbwerk 25 voneinander abgestellt, so dass keine Farbe mehr vom Farbwerk 27 ins Feuchtwerk 27 gelangen kann. Während dem Ablauf des zweiten Reinigungsprogramms wird das Feuchtwerk 27 gereinigt, dazu ist das Feuchtwerk 27 an den Plattenzylinder 23 angestellt, die Feuchtmitteldosierwalze 28 jedoch abgestellt. Auf diese Art und Weise wird das Feuchtwerk leergedruckt, indem die Feuchtmittelauftragswalzen 15 auf der Druckplatte 6, 7 des Plattenzylinders 23 verbleiben. Da die Feuchtmitteldosierwalze 28 abgestellt ist, wird kein Feuchtmittel mehr zugeführt und das Feuchtwerk entsprechend geleert. Das dritte Reinigungsprogramm zum Säubern der Druckplatte 6, 7 arbeitet ebenfalls mit angeschaltetem Feuchtwerk 27, zusätzlich wird die Feuchtmitteldosierwalze 28 im Steuerungsrechner 8 wieder hinzugeschaltet, wobei bevorzugt mit sehr viel Feuchtmittel gearbeitet wird, um die Druckplatte 6, 7 möglichst schnell reinigen zu können. Mit dem vierten Reinigungsprogramm wird das Gummituch auf dem Gummituchzylinder 22 gereinigt, dazu wird das Feuchtwerk 27 abgestellt, indem die Feuchtmittelauftragswalzen 15 vom Plattenzylinder 23 abgestellt sind. Dabei ist darauf zu achten, dass das Reinigungsprogramm 1 eine Mindestreinigungsdauer benötigt, damit keine Rückspaltung von Farbe auch von anderen Druckwerken 1, 2, 3 vom Gummituch des Gummituchzylinders 22 auf die Druckplatten 6, 7 der Plattenzylinder 23 stattfindet. Eine Rückspaltung der Farbe würde dazu führen, dass auch normalerweise nicht druckende Bereiche der Druckplatte 6, 7 eingefärbt würden. Soll lediglich das Gummituch auf dem Gummituchzylinder 23 gereinigt werden, so kann dies auch durch die ausschließliche Anwahl des vierten Reinigungsprogramms erfolgen. Das zweite Reinigungsprogramm dient vor allem dazu, die Farbe aus dem Feuchtwerk 27 zu entfernen, wobei dies vor allen Dingen in Bereichen mit wenig Flächendeckung hilfreich ist. Denn in diesen Bereichen sammelt sich besonders viel Farbe mit relativ wenig Feuchtmittel im Feuchtwerk 27 an, da hier kaum ein Farbaustausch stattfindet. Mit den Reinigungsprogrammen 1, 3, 4 kann diese Farbe praktisch kaum abgebaut werden. Deshalb ist das zweite Reinigungsprogramm besonders wichtig, um das Feuchtwerk 27 zu säubern.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 2, 3
- Druckwerk
- 4
- Antriebsmotor Plattenzylinder
- 5
- Hauptantriebsmotor der Druckmaschine
- 6
- neue Druckplatte
- 7
- alte Druckplatte
- 8
- Steuerungsrechner
- 9
- Registerstellantrieb
- 15
- Feuchtmittelauftragswalze
- 16
- Farbauftragswalze
- 17
- Plattenwechsler
- 22
- Gummituchzylinder
- 23
- Plattenzylinder
- 24
- Transportzylinder
- 25
- Farbwerk
- 26
- Gegendruckzylinder
- 27
- Feuchtwerk
- 28
- Feuchtmitteldosierwalze
- 29
- Kupplung
- 30
- Druckmaschine
- 31
- Bogen
- 32
- Touchscreen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008029998 A1 [0003]
- EP 0983852 B1 [0004]
- US 7373882 B2 [0005]