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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fixierung eines Karosserielagers an einem Strukturwandabschnitt eines Kraftfahrzeugs. Mittels mehrerer solcher Karosserielager werden Bauteile wie insbesondere Getriebebestandteile wie Schaltböcke, an der Karosserie fixiert. Dazu weisen die Karosserielager Bohrungen auf, in die über Elastomerbuchsen bauteilseitige Haltestifte einsteckbar sind. Diese Karosserielager werden bisher an der Karosserie, insbesondere einem Tunnelboden, verschraubt.
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Aus der
DE 697 30 303 T2 ist eine Karosserielageranordnung zur Befestigung einer Fahrzeugkarosserie an einem Fahrzeugrahmen und zum Dämpfen von Schwingungen und Stößen zwischen beiden Bauteilen offenbart.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine schnell montierbare Vorrichtung zur Fixierung eines Karosserielagers bereitzustellen, insbesondere an schwer zugänglichen Stellen, an denen bisher eine Befestigung nicht oder nur mit großem Montageaufwand möglich ist.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Aufgabe wird insbesondere dadurch gelöst, dass am Karosserielager ein Gewindebolzen und zwei sich gegenüberliegende Haltebolzen mit Bolzenköpfen angeordnet sind, die durch entsprechende Öffnungen im Strukturwandabschnitt steckbar sind, ferner auf der dem Karosserielager gegenüberliegenden Seite des Strukturwandabschnitts zwei Schiebestücke mit Schlitzen zur Einführung der Haltebolzen vorgesehen sind, ferner ein Schublagerring auf den Gewindebolzen aufsteckbar ist, der mit den beiden Schiebestücken in Wirkverbindung steht, wobei eine Bewegung des Schublagerrings in Richtung des Strukturwandabschnitts Bewegungen der Schiebestücke in Richtung der Haltebolzen bewirkt.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ist es möglich, ein Karosserielager an schwer zugänglichen Stellen zu montieren, wo eine bisher verwendete Verschraubung des Lagers schwer zugänglich oder unmöglich ist. Es lässt sich zudem einfacher montieren, da nur eine zentrale Schraubeinrichtung vorgesehen ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weisen die Schiebestücke in Verschieberichtung schräge Führungsflächen zur Führung der Bolzenköpfe auf. Damit lassen sich die Schiebestücke sicher unter die Bolzenköpfe verschieben.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung steht der Schublagerring über je mindestens eine Schubstange mit den beiden Schiebestücken in Wirkverbindung. Die Verwendung von Schubstangen ist baulich einfach und ermöglicht eine einfache Umlenkung der Bewegung des Schublagerrings in die Bewegungsrichtung der Schiebestücke entlang des Strukturwandabschnitts.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Schubstangen beidendig gelenkig mit dem Schublagerring bzw. den Schiebestücken gekoppelt. Diese Gelenke dienen dazu, die Bewegung des Schublagerrings entlang der Achse des Gewindebolzens in eine dazu senkrechte Bewegung der Schiebestücke umzuwandeln.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist zwischen dem Karosserielager und dem Strukturwandabschnitt eine Elastomerlage angeordnet. Eine solche ca. 5 mm dicke Elastomerschicht dient dazu, die für eine Fixierung des Karosserielagers nötige Nachgiebigkeit zu erzeugen, bei der die unter den Bolzenköpfen in einer Endstellung befindlichen Schiebestücke eine erforderliche Haltekraft aufbringen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Haltebolzen am Karosserielager angespritzt. Diese Ausbildung lässt sich kostengünstig fertigen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Schiebestücke U-förmig ausgebildet. Zwischen den beiden Flanken ist dabei ein Schlitz ausgebildet, in den ein Haltebolzen eingeschoben werden kann bzw. die Schiebestücke werden verschoben, wobei der Haltebolzen im Schlitz aufgenommen wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung sind am Strukturwandabschnitt Führungsschienen zur Führung der Schiebestücke angeordnet, um sicherzustellen, dass die Schiebestücke sich bei der Montage korrekt bewegen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Strukturwandabschnitt ein Tunnelboden einer Fahrzeugkarosserie. Dies ermöglicht die Verwendung zur Befestigung von Getriebebauteilen, beispielsweise eines Schaltbocks, die üblicherweise am Tunnelboden fixiert werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigt:
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1 eine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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In 1 ist die erfindungsgemäße Fixiervorrichtung 10 in einer geschnittenen Ansicht dargestellt. Diese dient dazu, ein Karosserielager 12 an einem Strukturwandabschnitt 14, beispielsweise einem Tunnelboden einer Fahrzeugkarosserie, zu befestigen. Zwischen dem Karosserielager 12 und dem Strukturwandabschnitt 14 ist eine Elastomerlage 16 angeordnet. Am Karosserielager 12 ist ein Gewindebolzen 18 befestigt, der senkrecht vom Karosserielager absteht in Richtung des zu befestigenden Strukturwandabschnitts 14. Zwei Haltebolzen 20a, 20b sind beiderseits des Gewindebolzens 18 in gleichem Abstand zu diesem am Karosserielager 12 angespritzt. Diese Haltebolzen 20a, 20b weisen jeweils Bolzenköpfe 22a, 22b auf.
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Auf den Gewindebolzen 18 ist ein Schublagerring 24 aufsteckbar, der mittels einer Schraubenmutter 26 beaufschlagbar ist. Am Schublagerring 24 sind zwei Schubstangen 28a, 28b gelenkig befestigt, deren jeweils andere Enden mit zwei Schiebestücken 30a, 30b verbunden sind. Diese Schiebestücke 30a, 30b haben aus der Richtung der Mittelachse des Gewindebolzens 18 betrachtet jeweils eine U-förmige Form jeweils mit einem nach außen offenen Schlitz 32a, 32b, der etwas breiter ist als die Haltebolzen 20a, 20b.
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Zur Montage wird das Karosserielager 12 mit dem Gewindebolzen 18 und den Haltebolzen 20a, 20b durch entsprechende Öffnungen im Strukturwandabschnitt 14 gesteckt. Anschließend wird der Schublagerring 24 auf den Gewindebolzen 18 gesteckt und mittels der Schraubenmutter 26 gehalten. Die über die Schubstangen 28a, 28b gelenkig verbundenen Schiebestücke 30a, 30b befinden sich dabei außerhalb des Eingriffs mit den Haltebolzen 20a, 20b, also zwischen dem Gewindebolzen 18 und den Haltebolzen 20a, 20b. Zur Fixierung wird anschließend die Schraubenmutter 26 angezogen, wodurch der Schublagerring 24 in der Zeichnung gesehen nach unten gedrückt wird und über die Schubstangen 28a, 28b die Schiebestücke 30a, 30b auseinander drückt. Dabei gelangen die Haltebolzen 20a, 20b in die Schlitze 32a, 32b. Da die Schlitze 32a, 32b eine Breite haben, die nur geringfügig größer ist als der Durchmesser der Haltebolzen 20a, 20b, rutschen die Bolzenköpfe 22a, 22b entlang von schrägen Rändern 34a, 34b der Schiebestücke 30a, 30b, bis diese auf Absätzen 36a, 36b gelangen. Die Höhe der Absätze 36a, 36b ist auf die Länge der Haltebolzen 20a, 20b abgestimmt, um durch gezielte Verformung der Elastomerlage 16 eine definierte Anpresskraft zu erzeugen. Alternativ ist es auch möglich, die Bolzenköpfe 22a, 22b an die Form der schrägen Ränder 34a, 34b anzupassen und keine horizontalen Absätze 36a, 36b auszubilden. In diesem Fall würde die Anpresskraft direkt über die Position der Haltebolzen 20a, 20b relativ zu den schrägen Ränder 34a, 34b bzw. durch die mittels der Schubstangen 28a, 28b bewirkten Verschiebung der Schiebestücke 30a, 30b reguliert.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen, beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente, vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fixiervorrichtung
- 12
- Karosserielager
- 14
- Strukturwandabschnitt
- 16
- Elastomerlage
- 18
- Gewindebolzen
- 20a, b
- Haltebolzen
- 22a, b
- Bolzenköpfe
- 24
- Schublagerring
- 26
- Schraubenmutter
- 28a, b
- Schubstangen
- 30a, b
- Schiebestücke
- 32a, b
- Schlitze
- 34a, b
- Ränder
- 36a, b
- Absätze
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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