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Die Erfindung betrifft eine Erwärmungsstation gemäß Anspruch 1 sowie eine Pressenlinie gemäß Anspruch 7.
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Um ein Bauteil, insbesondere ein Blech aus einem elektrisch leitfähigen Material entweder zur Verbesserung seiner Umformbarkeit oder zur Einstellung gewünschter Werkstoffeigenschaften schnell, energieeffizient und prozesssicher erwärmen zu können, werden Induktoren verwendet, welche Induktionsspulen umfassen, die mit einer Wechselspannung beaufschlagt werden. Mindestens ein Induktor wird im Nahbereich des zu erwärmenden Bauteils angeordnet, wobei durch das elektromagnetische Wechselfeld, welches durch die Induktionsspule erzeugt wird, Wirbelströme in dem Bauteil hervorgerufen werden. Das Bauteil wird durch Wirbelstromverluste erwärmt. Bislang sind insbesondere Durchlaufprozesse bekannt, bei denen ein zu erwärmendes Blech als ganzes induktiv aufgeheizt wird. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2010 049 640 A1 geht ein Verfahren hervor, bei welchem ein Bauteil in einer Bauteilaufnahme angeordnet wird, welche einen ersten Induktor aufweist. Eine Festhaltemechanik weist einen zweiten Induktor auf, wobei das Bauteil mithilfe der Festhaltemechanik, die durch eine Klappbewegung auf das Bauteil abgeklappt werden kann, eingespannt wird. Mithilfe der beiden Induktoren wird das Bauteil erhitzt. Diese Ausgestaltung ist vergleichsweise kompliziert und nicht großserientauglich. Auch im Rahmen der bekannten Durchlaufprozesse sind keine großserientauglichen, lokalen Wärmebehandlungen erreichbar. Es ist jedoch gerade bei der Umformung von Blechen in einer Pressenlinie wünschenswert, dass die Bleche prozesssicher und in großserientauglicher Weise lokal induktiv erwärmt werden können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Erwärmungsstation und eine Pressenlinie zu schaffen, welche die genannten Nachteile nicht aufweisen. Insbesondere soll es mit der Erwärmungsstation und der Pressenlinie möglich sein, Bauteile, insbesondere Bleche, prozesssicher lokal in großserientauglicher Weise zu erwärmen.
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Die Aufgabe wird gelöst, in dem eine Erwärmungsstation mit den Merkmalen des Anspruchs 1 geschaffen wird. Die Erwärmungsstation für ein Blech weist zwei Werkzeugteile auf, nämlich ein Unterwerkzeug und ein Oberwerkzeug. Das Unterwerkzeug und das Oberwerkzeug sind relativ zueinander in eine Offenstellung und in eine Schließstellung verlagerbar. Es ist eine Aufnahme für das zu erwärmende Blech vorgesehen. Das Unterwerkzeug und/oder das Oberwerkzeug umfasst/umfassen mindestens einen Induktor, der relativ zu dem ihm zugeordneten Werkzeugteil festgelegt ist. Durch die Anordnung des Blechs in der Aufnahme einerseits und der Festlegung der Position des mindestens einen Induktors relativ zu dem ihm zugeordneten Werkzeugteil andererseits ist eine reproduzierbare, prozesssichere und lokale Wärmebehandlung des Blechs möglich. Entsprechend ist auch eine nachfolgende, reproduzierbare Umformung oder Presshärtung an der lokal erwärmten Stelle möglich. Damit wird eine Voraussetzung für die Großserienfähigkeit der lokalen, induktiven Erwärmung erfüllt, sodass mithilfe der Erwärmungsstation eine prozesssichere, großserienfähige lokale induktive Erwärmung möglich ist.
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Das Blech ist vorzugsweise in der Aufnahme fixierbar. Hierzu weist die Aufnahme bevorzugt mindestens ein Fixierungselement auf, mit welchem das Blech positionsgenau und exakt in der Aufnahme ausgerichtet und festgelegt werden kann.
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Mithilfe der Erwärmungsstation ist es insbesondere möglich, ein Blech zu erwärmen, welches ein elektrisch leitfähiges Material umfasst beziehungsweise aus einem elektrisch leitfähigen Material besteht. Das Blech wird insbesondere erwärmt, um seine Umformbarkeit in einem nachfolgenden Umformschritt jedenfalls lokal in einem umzuformenden Bereich zu erhöhen. Alternativ oder zusätzlich wird das Gefüge des Blechs durch die lokale, induktive Erwärmung beeinflusst, um eine nachfolgende Presshärtung zumindest in dem erwärmten Bereich zu ermöglichen. Weiter ist es alternativ oder zusätzlich möglich, mithilfe der lokalen, induktiven Erwärmung gewünschte Werkstoffeigenschaften gezielt und prozesssicher einzustellen. Insbesondere mittels Warmformung und Presshärten bearbeitete Bleche weisen eine harte und spröde Struktur auf. Durch die lokale Wärmebehandlung in der Erwärmungsstation, die vorzugsweise unterhalb der Austenitisierungstemperatur des Blechs durchgeführt wird, kann das Werkstoffgefüge derart umgewandelt werden, dass hier ein tendenziell duktileres Gefüge auftritt.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der mindestens eine Induktor in einer Halteeinrichtung fixiert, in der seine Position relativ zu den ihm zugeordneten Werkzeugteil exakt bestimmt ist. Dabei ist die Halteeinrichtung vorzugsweise so ausgebildet, dass ohne Weiteres ein Auswechseln des Induktors – beispielsweise bei einem Defekt – möglich ist, wobei der neu montierte Induktor exakt die gleiche Position aufweist wie der ausgetauschte.
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Mittels des Induktors ist ein begrenzter Bereich des Blechs erwärmbar. Dabei ist der zu erwärmende Bereich einerseits durch die positionsgenaue Anordnung des Blechs in der Aufnahme und andererseits durch die positionsgenaue Anordnung des Induktors an dem ihm zugeordneten Werkzeugteil festgelegt. Auf diese Weise wird eine reproduzierbare lokale Wärmebehandlung möglich.
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Es wird eine Erwärmungsstation bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, dass der Induktor von dem ihm zugeordneten Werkzeugteil elektrisch isoliert ist. Somit ist gewährleistet, dass die elektrische Wechselspannung, welche an den Induktor, insbesondere an dessen Induktionsspule, angelegt wird, lediglich an dem Induktor, nicht aber an dem ihm zugeordneten Werkzeugteil, also an dem Unterwerkzeug und/oder an dem Oberwerkzeug, anliegt. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erwärmungsstation sind das Unterwerkzeug und/oder das Oberwerkzeug geerdet, beziehungsweise sie liegen auf Massepotential. Hierdurch können unerwünschte Entladungen insbesondere von dem Bauteil zu den Werkzeugteilen oder in umgekehrter Richtung, bei denen das Blech möglicherweise geschädigt werden könnte, wirksam vermieden werden. Weiterhin erhöht sich eine Betriebssicherheit für eine Bedienperson, welche die Erwärmungsstation bedient.
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Besonders bevorzugt ist die Induktionsspule des Induktors mit einer isolierenden Beschichtung versehen oder in ein isolierendes Material eingebettet, vorzugsweise eingegossen. Bei dem Material kann es sich um einen Kunststoff oder um ein Harz handeln. Es ist auch möglich, dass die Induktionsspule in einem keramischen Element angeordnet und hierdurch isoliert ist. Selbstverständlich sind auch andere geeignete Ausgestaltungen einer Isolierung möglich.
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Es wird eine Erwärmungsstation bevorzugt, bei welcher das Oberwerkzeug und das Unterwerkzeug in Richtung einer Bearbeitungsachse der Erwärmungsstation relativ zueinander verlagerbar sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind also das Oberwerkzeug und das Unterwerkzeug nicht relativ zueinander klappbar, sondern vielmehr relativ zueinander entlang einer Achse verlagerbar. Dabei sind sie bevorzugt vertikal relativ zueinander verlagerbar. Insbesondere steht die Bearbeitungsachse vorzugsweise senkrecht auf einer entlang einer Flächenerstreckung der Werkzeugteile orientierten Ebene. Bei einem Ausführungsbeispiel ist das Oberwerkzeug relativ zu dem Unterwerkzeug verlagerbar, wobei das Unterwerkzeug raumfest angeordnet ist. Alternativ ist es möglich, dass das Oberwerkzeug raumfest angeordnet ist, wobei das Unterwerkzeug relativ zu dem Oberwerkzeug verlagerbar ist. Weiter ist ein alternatives Ausführungsbeispiel möglich, bei welchem sowohl das Unterwerkzeug als auch das Oberwerkzeug verlagerbar angeordnet sind, sodass diese gemeinsam eine Relativbewegung zueinander durchführen können. Unabhängig davon, welches Werkzeugteil konkret verlagert wird, wird die Verlagerung vorzugsweise durch eine hydraulische oder pneumatische Einrichtung bewirkt.
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Es wird ein Ausführungsbeispiel der Erwärmungsstation bevorzugt, bei welchem diese einem Pressenwerkzeug nachgebildet ist. Hierdurch ist es möglich, die Erwärmungsstation in einen Pressvorgang, bevorzugt in den gesamten Formprozess des Bleches, zu integrieren. Besonders bevorzugt ist die Erwärmungsstation einem herkömmlichen Standard-Pressenwerkzeug nachgebildet, sodass sie genau wie ein solches Pressenwerkzeug gelagert, transportiert und in eine Pressenlinie eingebaut werden kann. Hierdurch wird kein zusätzlicher Platz für die Erwärmungsstation benötigt, beziehungsweise diese muss nicht separat von der Pressenlinie angeordnet werden. Es wird weiterhin keine neue Transporttechnik benötigt, weil die ohnehin für die Pressenlinie vorgesehene Transporttechnik auch für den Transport in die Erwärmungsstation beziehungsweise aus der Erwärmungsstation heraus genutzt werden kann. Die Erwärmungsstation wird bevorzugt nach einer Norm für Großwerkzeuge gefertigt.
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Besonders bevorzugt ist die Erwärmungsstation als Pressenwerkzeug ausgebildet. Dies spricht im Vergleich zu einer Nachbildung eines Pressenwerkzeugs an, dass die Erwärmungsstation selbst auch Umformschritte durchführen kann. Die beiden Werkzeugteile der Erwärmungsstation fungieren dabei als echtes Pressenwerkzeug, sodass in einer Pressenlinie, welche die Erwärmungsstation umfasst, keinerlei zusätzlicher Platz für die Wärmebehandlung benötigt wird. Vielmehr ist die Wärmebehandlung voll von den in der Pressenlinie vorgesehenen Umformstationen umfasst. Ist die Erwärmungsstation als Pressenwerkzeug ausgebildet, ist es ohne Weiteres möglich, sie wie ein herkömmliches Pressenwerkzeug zu lagern, zu transportieren und in die Pressenlinie einzubauen. Dabei ergeben sich die Vorteile, die bereits in Zusammenhang mit der Nachbildung eines Pressenwerkzeugs angesprochen wurden.
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Es wird auch eine Erwärmungsstation bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, dass die Aufnahme komplementär zu einer im Rahmen einer Pressbearbeitung im Bereich der Erwärmungsstation erzielten Geometrie des Blechs ausgebildet ist. Dies spricht an, dass die Aufnahme so ausgestaltet ist, dass sie einem jeweiligen Pressfortschritt konturgetreu entspricht. Ist die Erwärmungsstation Teil einer Pressenlinie, ist die Aufnahme demnach so geformt, dass sie das in der unmittelbar vor der Erwärmungsstation angeordneten Umformstation umgeformte Werkzeug konturgenau aufnehmen kann. Dadurch ist gewährleistet, dass das Blech während der Wärmebehandlung mechanisch unbeeinflusst bleibt.
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Es zeigt sich, dass die Aufnahme der Geometrie des Blechs im Bereich der Erwärmungsstation vorzugsweise konturgetreu nachgebildet ist. Dies ist offensichtlich dann der Fall, wenn die Erwärmungsstation nicht selbst für Umformaufgaben herangezogen wird. Bildet die Aufnahme die Geometrie des Blechs konturgetreu nach, ist dieses auch besonders positionsgenau und exakt in der Aufnahme anordenbar und bevorzugt fixierbar. Hierdurch wird die Genauigkeit der lokalen Wärmebehandlung gesteigert.
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Soll das Blech dagegen in der als Pressenwerkzeug ausgebildeten Erwärmungsstation auch umgeformt werden, weicht die Geometrie der Aufnahme insoweit von der bisher erzielten Geometrie des Blechs ab, wie es der in der Erwärmungsstation durch Relativverlagerung des Unterwerkzeugs und des Oberwerkzeugs relativ zueinander zu erzielenden Umformung entspricht.
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Es wird auch eine Erwärmungsstation bevorzugt, bei welcher in das Oberwerkzeug und/oder in das Unterwerkzeug mindestens ein Kühlkreislauf für den mindestens einen Induktor integriert ist. Die Induktionsspule umfasst bevorzugt einen Hohlquerschnitt, der mit einem Kühlmedium durchströmt wird, um den Induktor im Betrieb kühlen zu können. Ist der Kühlkreislauf für den Induktor in das Oberwerkzeug und/oder in das Unterwerkzeug, insbesondere in das dem Induktor zugeordnete Werkzeugteil integriert, kann die Kühlung des Induktors besonders bauraumsparend ausgestaltet sein.
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Es wird auch ein Ausführungsbeispiel der Erwärmungsstation bevorzugt, bei dem mindestens ein Kühlmittel-Verteiler in das Oberwerkzeug und/oder in das Unterwerkzeug integriert ist. Auf diese Weise kann das Kühlmedium insbesondere auf verschiedene Induktoren bedarfsgerecht aufgeteilt werden. Dabei ergibt sich durch die integrierte Anordnung des Kühlmittel-Verteilers eine besonders bauraumsparende Konfiguration.
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Es wird auch eine Erwärmungsstation bevorzugt, bei welcher in das Oberwerkzeug und/oder in das Unterwerkzeug mindestens ein Temperatursensor und/oder mindestens ein Außenschwingkreis integriert ist. Hiermit ist eine integrierte Temperaturerfassung und/oder insbesondere eine Beeinflussung oder Erfassung des von dem mindestens einen Induktor erzeugten elektromagnetischen Wechselfeldes in integrierter Weise möglich.
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Es ist auch ein Ausführungsbeispiel der Erwärmungsstation möglich, bei welcher weitere, zusätzliche Ausstattungselemente, die dem Betrieb des mindestens einen Induktors dienen, in das Unterwerkzeug und/oder in das Oberwerkzeug integriert sind.
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Die Aufgabe wird auch gelöst, indem eine Pressenlinie mit den Merkmalen des Anspruchs 7 geschaffen wird. Die Pressenlinie weist mindestens ein Pressenwerkzeug zur Umformung eines Blechs auf. Sie zeichnet sich durch mindestens eine Erwärmungsstation nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele aus. Das mindesten eine Pressenwerkzeug ist demnach zur Umformung des Blechs vorgesehen. Vorzugsweise umfasst die Pressenlinie mehrere Pressenwerkzeuge, entlang derer das Blech mithilfe einer Transporteinrichtung transportiert wird. Jedes Pressenwerkzeug stellt dabei eine Umformstation dar, wobei das Blech in der Pressenlinie schrittweise umgeformt wird, sodass es am Ende der Pressenlinie eine vorherbestimmte Geometrie aufweist. Es ist auch möglich, dass die Pressenlinie mindestens ein Pressenwerkzeug umfasst, welches zur Presshärtung des Blechs vorgesehen ist. Dadurch, dass die Pressenlinie mindestens eine Erwärmungsstation nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele aufweist, ist im Rahmen der Bearbeitung des Blechs durch die Pressenlinie eine großserienfähige, lokale Wärmebehandlung möglich. Somit verwirklichen sich die Vorteile, die bereits in Zusammenhang mit der Erwärmungsstation ausgeführt wurden.
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Es wird auch eine Pressenlinie bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, dass die Erwärmungsstation separat von einer Anordnung von Pressenwerkzeugen der Pressenlinie angeordnet ist. In diesem Fall weist die Pressenlinie vorzugsweise besondere Handhabungsvorrichtungen oder Transporteinrichtungen auf, durch welche das Blech aus dem Pressablauf der Pressenlinie herausnehmbar, in die Erwärmungsstation einlegbar, aus dieser wieder entfernbar und in den Pressenablauf wieder einbringbar ist. Eine solche Transporteinrichtung kann beispielsweise mindestens einen Roboterarm umfassen. Mit ihrer Hilfe ist es bevorzugt möglich, ohne Unterbrechung eines Takts der Pressenlinie der Erwärmungsstation das Blech zuzuführen sowie es wieder zu entnehmen und in den Pressablauf einzuspeisen. Ein großserienfähiger Prozessablauf ist möglich.
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Alternativ wird ein Ausführungsbeispiel der Pressenlinie bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass die Erwärmungsstation in die Pressenlinie integriert ist. In diesem Fall ergeben sich keine möglicherweise den Ablauf der Pressbearbeitung störenden Unterbrechungen durch die Blechübergabe. Vielmehr kann das Blech entlang der Pressenlinie durch die ohnehin vorhandenen Transporteinrichtungen, insbesondere als Platine oder auch als Band, transportiert werden. Auch hierbei können als Transporteinrichtungen Roboterarme vorgesehen sein. Alternativ ist auch ein Transport durch eine Fördereinrichtung wie beispielsweise einen Hängeförderer oder ein Förderband möglich. Durch die Integration der Erwärmungsstation in die Pressenlinie ist somit eine völlig störungsfreie, organische Erwärmung des Blechs im Pressentakt möglich. Dadurch, dass die Erwärmungsstation bevorzugt als Pressenwerkzeug ausgebildet oder einem Pressenwerkzeug nachgebildet ist, kann sie ohne Weiteres in die Pressenlinie integriert werden, wie ein herkömmliches Pressenwerkzeug.
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Es wird auch eine Pressenlinie bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, dass die Erwärmungsstation vor oder nach einem Pressenwerkzeug angeordnet ist. Besonders bevorzugt ist die Erwärmungsstation zwischen zwei Pressenwerkzeugen angeordnet. Dabei ist es möglich, dass die Erwärmungsstation einer Nachbehandlung eines durch Pressen ungeformten Blechs dient, beispielsweise, um das Werkstoffgefüge in gewünschter Weise zu beeinflussen beziehungsweise einzustellen. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, die lokale Erwärmung in der Erwärmungsstation dazu zu benutzen, die Umformbarkeit des Blechs in einem durch ein nachfolgendes Pressenwerkzeug umzuformenden Bereich zu erhöhen und so die nachfolgende Umformung zu erleichtern.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Erwärmungsstation, und
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2 eine schematische Darstellung einer Detailansicht des Ausführungsbeispiels der Erwärmungsstation gemäß 1.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Erwärmungsstation 1, die einem Pressenwerkzeug nachgebildet oder als Pressenwerkzeug ausgebildet ist. Die Erwärmungsstation 1 weist ein Unterwerkzeug 3 und ein Oberwerkzeug 5 auf, die relativ zueinander verlagerbar sind, nämlich in 1 in Richtung einer durch einen Doppelpfeil P symbolisierten Bearbeitungsachse. Dabei ist bevorzugt das Unterwerkzeug 3 raumfest angeordnet, wobei das Oberwerkzeug 5 entlang der Bearbeitungsachse auf das Unterwerkzeug 3 zu verlagert beziehungsweise von diesem weg verlagert werden kann. Dabei ist eine in 1 dargestellte Offenstellung realisierbar, in welcher ein nicht dargestelltes Blech zwischen dem Unterwerkzeug 3 und dem Oberwerkzeug 5 angeordnet werden kann. Es ist weiterhin eine Schließstellung realisierbar, in welcher das Unterwerkzeug 3 und das Oberwerkzeug 5 maximal aufeinander zu verlagert sind, sodass eine dazwischen ausgebildete Kavität geschlossen ist. Die Verlagerung zwischen dem Unterwerkzeug 3 und dem Oberwerkzeug 5 wird vorzugsweise durch eine hydraulische oder pneumatische Vorrichtung bewirkt. Es zeigt sich dabei, dass die Erwärmungsstation 1 einem Pressenwerkzeug nachgebildet oder sogar als Pressenwerkzeug ausgebildet ist. In diesem letzten Fall wird bei einem Schließhub der Erwärmungsstation 1, bei welchem das Unterwerkzeug 3 und das Oberwerkzeug 5 in der Schließstellung angeordnet werden, auch eine Umformung des in der Erwärmungsstation 1 angeordneten Blechs bewirkt.
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Die Erwärmungsstation 1 weist außerdem eine Aufnahme 7 auf, auf der das zu erwärmende Blech abgelegt werden kann. Dabei ist die Aufnahme 7 vorzugsweise konturgetreu zu der Geometrie des Blechs in der Form, in der es in der Erwärmungsstation 1 angeordnet wird, ausgebildet. Das Blech kann somit sehr exakt positionsgenau in der Aufnahme 7 angeordnet und bevorzugt mittels einer Fixiereinrichtung an dieser fixiert werden.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst das Unterwerkzeug 3 eine Mehrzahl von Induktoren 9, die positionsgenau relativ zu dem Unterwerkzeug 3 festgelegt sind. Es ist somit möglich, in der Erwärmungsstation 1 gezielt vorherbestimmte Bereiche eines Blechs lokal induktiv zu erwärmen.
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Dadurch, dass die Erwärmungsstation 1 einem Pressenwerkzeug nachgebildet oder als Pressenwerkzeug ausgebildet ist, ist es ohne Weiteres möglich, sie in einer Pressenlinie anzuordnen beziehungsweise nach Art eines Pressenwerkzeugs zu lagern, zu transportieren und in die Pressenlinie einzubauen, beziehungsweise zu integrieren. Insgesamt wird somit eine großserienfähige, lokale induktive Erwärmung eines in der Pressenlinie behandelten Blechs möglich.
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In das Unterwerkzeug 3 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Kühlmittelverteiler 11 integriert, durch den Kühlmittel auf die verschiedenen Induktoren 9 verteilbar ist. Weist auch das Oberwerkzeug 5 mindestens einen Induktor auf, ist bevorzugt auch in dieses ein separater Kühlmittelverteiler für die an dem Oberwerkzeug 5 vorgesehene Induktoren angeordnet beziehungsweise in es integriert. Es ist aber auch ein Ausführungsbeispiel möglich, bei welchem ein an einem Werkzeugteil angeordneter Kühlmittelverteiler 11 alle Induktoren beider Werkzeugteile mit Kühlmittel versorgt.
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Wird das Blech auf der Aufnahme 7 angeordnet und werden die Werkzeugteile, also das Unterwerkzeug 3 und das Oberwerkzeug 5, in der Schließstellung angeordnet, wird das Blech vorzugsweise von dem entsprechend ausgebildeten Oberwerkzeug 5 gegen die Aufnahme 7 gedrängt und so dort positionsgenau fixiert. Es ist dann in der geschlossenen Erwärmungsstation 1 eine positionsgenaue, lokale induktive Wärmebehandlung möglich.
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2 zeigt eine Detailansicht des Ausführungsbeispiels der Erwärmungsstation 1 gemäß 1. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Es wird deutlich, dass die Induktoren 9 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch Halteeinrichtungen 13 gehalten und fixiert sind, wobei die Halteeinrichtungen 13 selbst in wohldefinierten, vorherbestimmten Positionen relativ zu dem Unterwerkzeug 3 und insbesondere zu der Aufnahme 7 angeordnet sind. Dabei sind die Halteeinrichtungen 13 bevorzugt an der Aufnahme 7 befestigt. Die Induktoren 9 sind in den Halterungen 13 derart anordenbar, dass ihre Positionen exakt festgelegt sind. Muss ein Induktor 9, beispielsweise weil er defekt ist, ausgetauscht werden, kann er ohne Weiteres aus der Halteeinrichtung 13 entfernt werden, wobei ein neuer oder reparierter Induktor 9 exakt positionsgenau an derselben Position wie der ausgetauschte Induktor 9 an der Halteeinrichtung 13 angeordnet werden kann. Insgesamt wird so eine hochgenaue, sehr exakte lokale induktive Erwärmung möglich.
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Insgesamt zeigst sich, dass es mithilfe der Erwärmungsstation und der Pressenlinie möglich ist, eine großserienfähige, lokale induktive Erwärmung von Blechen durchzuführen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010049640 A1 [0002]